Doro Pesch feiert 25 Jahre Jubiläum. Wie kann man das der Queen
Of Metal gerecht zelebrieren? Die Frage werden sich die Veranstalter
sicher mehrmals gestellt haben. Was da auf die Beine gestellt wurde
war absolut Doro würdig. Drei Vorbands, zahlreiche Ehrengäste aus
dem Metalbusiness die mit Doro feiern und Ihr gratulieren wollten.
Was will man mehr? Im Vorraum des Domes gab es einen
Merchandisestand welcher klar Doro Ware verkaufte aber auch von den
drei Vorbands lagen diverse Sachen auf. Zusätzlich war da noch der
Metalmarkt der sich hervorragend eignete um sich die Zeit bis zum
Konzert zu verkürzen.
Holy Moses
Der ganze Abend hätte auch unter dem Motto Full Female Metal Voices
laufen können. Als erstes waren Holy Moses an der Reihe den ISS Dome
zum wackeln zu bringen. Frontfrau Sabina und ihre Jungs legten
gleich mit voller Power und Energie los. Atomic Steiff am Drum
stampfte seine Beats raus und legte das Tempo vor. Die Gitarren
boten ein heisses Thrashriff Gewitter das es nur so eine Freude war.
Über allem thronte Sabina die rotzte und schrie ihre Vocals in die
Ohrmuscheln der Zuschauer. Welche leider, wie den Rest des Abends
leider auch, eher verhalten da standen und die Sache beobachteten.
Die ganze Band legte eine enorme Spielfreude an den Tag. Auch vom
Stageacting her konnte man nicht klagen. Sabina tigerte über die
Bühne inklusive Laufsteg nach vorne als sei sie ein im Käfig
gefangener Tiger. Nach einem relativ kurzen Set war dann leider auch
schon wieder Schluss.
Leave’s Eyes
Als zweiter Opener waren die in den ruhigeren Klängen ansässigen
Leave’s Eyes an der Reihe. Frontdame Liv kam in einem langen
schwarzroten Kleid mit wehenden Ärmeln auf die Bühne. Sie bot eine
Klasse Show und konnte durchaus die Ohren erfreuen. Leider hatte sie
zu beginn etwas Probleme mit dem Mikro so das man sie kaum hörte.
Die Band drückte powervoll ab. Die Gitarren waren mit ihren
melodiösen Parts und genialen Solis ein wahrer Ohrenschmaus. Der
neue Drummer aus L.A. hämmerte auf sein Drum als ginge es darum
alles in seine Einzelteile zu zerlegen. Neben Liv war natürlich auch
Ihr Mann Alex mit von der Partie. Das Zusammenspiel der beiden
Stimmen. Liv mit ihrer hohen klaren und Alex mit den tiefen Growls
passte hervorragend zueinander und boten dem Zuschauer eine geniale
Mischung aus hart und zart. Trotz professioneller Leistung konnte
die Band leider nicht wirklich grosses reissen. Ihr Stil war einfach
zuwenig rockend und treibend. Bei Leave’s Eyes geniesst man den
Sound einfach in Ruhe.
Arch Enemy
Als vorerst letzte des Vorprogramms enterten Arch Enemy die Stage.
Mit ihrem knallharten brutalen Sound rockten sie die Halle in Grund
und Boden. Das Drum donnerte und jagte sein harter treibender Beat
in die Gehörgänge der doch etwas aus der Reserve gelockten
Zuschauern. Die Gitarrenriffs kamen wie ein Tornado aus den Boxen.
Angela Gossow schrie und brüllte sich die Seele aus dem Leib. Das
ist eine amtliche Faust in den Magen. Die Jungs und das Mädel wissen
genau wie man sich präsentieren muss um die Nacken der Fans auf
Betriebstemperatur zu bringen. Angela rockte die Bühne und war
nonstop dabei die Fans zum mitmachen zu animieren. Die Band ist
einfach ein Garant für treibenden, tighten Sound der voll auf den
Punkt schlägt. Mit Trockeneisnebel, dem entsprechenden Licht und dem
Sound resp. Der Stimme entstand eine richtiggehende Kriegsstimmung
auf der Bühne.
Doro und Warlock
Nach einer kurzen Abbauphase, der Vorhang verhüllte von beginn weg
die Bühne für Doro, war der Zeitpunkt da worauf sich die Anwesenden
inklusive des Geburtstagskindes schon lange gefreut haben. Als
erstes wurde kurz die Karriere der Miss Doro Pesch erklärt. Danach
kam Doro’s gute Freundin Regina Halmich auf die Bühne und hatte die
Ehre die Queen Of Metal anzusagen und auf die Bühne zu holen. Als
sich dann endlich der Vorhang zur Seite bewegte sah man die geniale
Bühnendeko und das Backdrop welches ein Schloss zierte. Auf der
Bühne waren mehrere Kerzenständer. In Verbindung mit dem blauen und
grünen Licht entstand eine mystische Szenerie. Als erstes begann die
Band zu spielen und dann war sie da The One And Only Doro Pesch. Sie
startete ihr Heimspiel und Jubiläum gleich volle Kanne. Man sah ihr
die Freude und den Spass richtig an. Mit einem Dauergrinsen bangte
und rockte sie die Stage und nahm die Fans gleich mit in ihrem
Enthusiasmus.
Die Band rockte wie man es von ihnen gewohnt ist. Sind ja alle seit
mindestens sieben Jahren mit an Bord. Von daher stimmt das
Zusammenspiel und sie spielen mit einer perfekten Power und immer
straight nach vorne. Der Sound war auch super gemischt und drückte
amtlich ab. Doro wie auch der Mann am Viersaiter Nick rannten über
die Bühne und über den Laufsteg. Seitlich neben dem Drum waren von
Beginn weg zwei riesen Hände zu sehen. Bevor der neue Song „The
Night Of The Warlock“ angestimmt wurde stiegen die Hände in die Höhe
und es kam der Warlock in seiner ganzen Grösse zum Vorschein. Mit
bösem Blick und rauchendem Maul thronte er über dem Drum. Mit geilen
Solis und heissen Riffs donnerte sich die Band durch das sehr lange
Set. Das Drum bot eine unheimliche kraftvolle Performance die tight
und powernd daher kam. Der Bass half zusätzlich die Kraft des
Teppichs zu verstärken. Beim Song „Live To Win“ war es an der Zeit
für den ersten Gratulanten. Blitz, seines Zeichens Frontmann von
Overkill, gab sich als erster die Ehre mit Doro einen Song zu
präsentieren. Der Neue Track „Herzblut“ feierte Weltpremiere. Der
Song geht wieder in Richtung der Ueberballade „Für Immer“ die im
übrigen gleich darauf folgte und lauthals mitgesungen wurde. Bei „Burn
It Up“ betraten eine Horde Cheerleaders von den „Düsseldorf
Rheinfire“ die Bühne und rockten mit der Band den Song ab.
Unterstützt wurde der Sound mit Pyros die die Bühne erhellten und
gen Hallendecke feuerten. Nach „Metal Tango“ war es an der Zeit das
der Mann hinter dem Drum, mit seinem Solo, zeigte was er drauf hat.
Er animierte die Fans sogar zum Mitsingspielchen. Der gerade erst
erschienene Track „Celebrate“ wurde in der Full Female Metal Version
dargeboten. Man(n) kam aus dem Staunen nicht mehr raus.
Auf der Bühne wurde die oberste Liga in Sachen Frauenpower
aufgefahren. Das ging von den Frauen von Girlschool über Sabina
Classen (Holy Moses), Floor Janssen (After Forever), Liv Kristine (Leave’s
Eyes), Ji-In Cho (Krypteria), Angela Gossow (Arch Enemy) zu Veronica
Freeman (Benedictum) die wieder durch unglaubliche Stiefel auffiel.
Die Mischung aus den rauen und klaren Stimmen gibt dem Song den
richtigen Drive und Feeling. Mit Tarja Turunen spielte Doro ihren
brandneuen Song „Walking With The Angels“ und einen Song von Tarjas
Album den sie zusammen eingespielt haben, namens „Seer“. Die Zwei
Stimmen harmonierten auch super und ergaben eine richtig emotionale
Stimmung passend zu den Tracks. Als nächstes enterten zwei
Urgesteine der deutschen Metalszene die Bühne um mit Doro den Song
„East Meets West“ zum Besten zu geben. Das war zum einen Chris
Boltendahl (Grave Digger) und Axel Rudi Pell. Axel hatte das Pech
das am Anfang des Liedes seine Gitarre nicht zu hören war. Das
änderte sich zum Glück und der Meister konnte dem Song seinen
Stempel mit aufdrücken durch sein grandioses Spiel. Bei „Breaking
The Law“ mussten die Fans den leider nicht abkömmlichen Udo
Dirkschneider ersetzten. Die Fans liessen sich nicht lumpen und
sangen den Klassiker lauthals mit. Als letzte vor der, kurzzeitigen
Reunion von Warlock, waren die beiden Masterminds von Scorpions
(Klaus Meine und Rudolf Schenker) an der Reihe. Sie sangen und
spielten mit der Queen ihre beiden Klassiker „Big City Nights“ und
„Rock You Like A Hurricane“ die auch vom Publikum lautstark
mitgesungen wurden. Klaus Meine war durch die beiden Songs immer
etwas zu leise, sein Gesang ging etwas unter. Doro Pesch hat zum
ersten Mal irgendwas mit den Scorpions gemacht, dementsprechend war
sie auch sehr stolz dass die Jungs extra nach Düsseldorf kamen für
ihren Geburtstag.
Danach schloss sich der Vorhang vor der Bühne und alle wussten was
jetzt kommt. Die langersehnte Reunion, welche nur für diesen Abend
stattfand, auf die sich mancher Fan der Band am meisten freute. Das
fast komplette Line Up aus dem Jahre 1986 stand danach auf der
Bühne. Niko, Micha und Peter waren da, es fehlte nur der Frank der
die Musik endgültig an den Nagel gehängt hat. Die Jungs legten los
als hätten sie nie was anderes gemacht. Man merkte ihnen auch nicht
an das sie viele Jahre nicht mehr zusammen gespielt haben. Sie
ballerten straight und kompakt aus den Boxen. Die
Solis werden nach
wie vor mit sehr flinken Fingern gespielt da wurde in all den Jahren
nichts vom Können eingebüsst. Im Hintergrund thronte wieder der Warlock. Sie spielten auch Songs die ewig oder eigentlich noch fast
nie Live gespielt wurden wie der Song „All Nite“ Und „Midnite In
China“. Nach sechs Songs waren Warlock anno 1986 schon wieder
Geschichte. Nach einer kurzen Verschnaufpause legte Doro Pesch
nochmals los zum zweiten Teil des Doro Sets. Es folgten noch vier
Tracks begonnen beim gefühlvollen „Warrior Soul“ über das von Gene
Simmons geschriebene „Unholy Love“ hin zu einer Allstar Version von,
wie sollte es anders sein als Finale, „All We Are“ mit allen
Musikern und Gratulanten des Abends auf der Bühne. Der Song wurde
zusätzlich durch die letzten Ladungen Pyros und einem extremen
Papierschnitzelregen untermalt. Nach einem so langen Set merkte man
Doro wie auch den Fans an das sie langsam etwas an Kraft verloren.
Aber bis zum Schluss wurde Gas gegeben und gefeiert. Es war ein
absolut genialer und gelungener Abend und Doro Pesch konnte Stolz
auf Ihren Geburtstag sein. Auch aus der Schweiz und insbesondere von
der Seite von Metal Factory möchten wir Doro Pesch unsere
Glückswünsche schicken. In diesem Sinne „KEEP ON ROCKIN’ FOR THE
NEXT 25 YEARS“.
Setlist Doro: Earthshaker Rock, I Rule The Ruins, You’re My Family,
Night Of The Warlock, Hellraiser, Live To Win, She’s Like Thunder,
Herzblut, Für Immer, Burn It Up, Metal Tango, Celebrate, Love Me In
Black, Walking with Angels, Seer (Tarja), East Meets West, Breaking
The Law, Big City Nights(Scorpions), Rock You Like A Hurricane
(Scorpions), Warrior Soul, Unholy Love, Fight, All We Are.
Setlist Warlock: Fight For Rock, Burning The Witches, All Nite,
Midnite In China, True As Steel, Hellbound
|
|