Die erste Vorband Heavenly musste ihren
Auftritt absagen infolge Krankheit des Sängers. Dafür durften die beiden restlichen
Vorbands etwas länger spielen. Die jungen Finnen von Nostradameus
boten in ihrer dreiviertel Stunde astreinen Powermetal der Marke Hammerfall, von ihren
beiden Alben "Words of Nostradameus" und "The prophet of evil".
Besonders der blonde Sänger überzeugte mit seiner Stimme, die sich erstens wohltuend von
schon x-mal gehörtem Quicken unterschied, und zweitens live sehr kräftig rüber kam. Ein
überzeugender Auftritt von einer sympathischen Band.Als zweites spielten Lullacry um deren blonde Sängerin
Tanya. Ihr Debutalbum "Be my God" erhielt eine gute Resonanz. Mich konnte ihr
eher ins Gothic-Rock'n'Roll-mässige Metal nicht allzusehr begeistern. Aber das Publikum
sorgte jedenfalls für einigen Applaus.
Ein wunderschönes Hintergrundbild: eine schummrige Höhle
oder ein Gang, in verschiedene Farben getaucht, die für verschiedene Stimmungen sorgten.
Daneben stand die grosse Maske des Mandrake-Covers, auf der anderen Seite ein riesiges
Cross of Life. Dies ist das imposante Dekor von Edguy, die ihren Gig um
22 h mit einer Melodie aus "Avantasia" einleiteten, der überragenden
Metal-Opera von Workaholic und Frontman Tobias Sammet. Dieser sprang als letzter der Band
auf die Bühne, um mit "Fallen Angel" das Set zu starten. Die neue Hymne
"Tears of a Mandrake" wurde sofort begeistert von den Fans mitgesungen. Das
wunderschöne "Land of the Miracle" sorgte für eine Beruhigung, was aber der
Stimmung keinen Abbruch tat. Die Deutschen, allen voran Wunderkind Toby, heizten den Fans
gehörig ein mit ihren melodiösen, mitsingbaren Songs, sei es aus dem neusten Wurf
"Mandrake" (z. B. "Flame on the Nile") oder aus den älteren Scheiben
(z. B. "Vain Glory Opera"). Toby erwies sich als idealer Frontman, der fröhlich
drauflosplauderte - aber nicht zuviel - , rumspurtete, auf den Aufbauten rumturnte (Gruss
an Mr. Dickinson), kurz: für gute Laune sorgte. "Avantasia", von Toby als
"Coversong" angekündigt, wurde als erste Zugabe voll abgefeiert. Bei "Out
of Control" vermissten einige im Publikum sicherlich Hansi Kürsch - man kann ja
nicht alles haben. Das wäre der eigentliche Schlusspunkt gewesen, wenn, wenn ... die
Jungs nicht nochmals auf die bereits dunkle Bühne gekommen wären (obwohl sogar schon
wieder Hintergrundmusik dudelte) und aus dem Stegreif "Babylon" improvisiert
hätten! Die Fans konnten sich noch ein letztes Mal voll ins Zeug legen und ein letztes
Mal mitsingen. Nach einer Stunde und vierzig Minuten war dann aber doch mal Schluss.
Edguy sind sympathisch und machen Spass!
Ach ja: einige aufwendige Feuerwerkseinlagen und Pyroeffekte
rundeten dieses tolle Konzert ab. |