Eine interessante Band aus Hollywood ist momentan in den
Schweizer Clubs unterwegs. Diana, die Gitarristin von Elegantly Wasted, stammt aus Thun,
lebt aber schon seit nun mehr neun Jahren in der kalifornischen Metropole Los Angeles. Ihr
Vater Urs Kunz, selber der wahrscheinlich grösste Fan der Gruppe, organisierte diese
Tour. Mit ihrem ersten kompletten Album im Gepäck, gastierten sie im aargauischen
Menziken, im Hacienda Hollywood. Passender hätte der Name der Location für einen
Auftritt von Elegantly Wasted, die sich früher Rock'n'Roll Soul nannten und unter diesem
Namen bereits eine E.P. produzierten, nicht sein können.
Blickfang auf der Bühne ist, neben Diana, zweifellos Frontmann, Gitarrist und Sänger
Lenny J. Der gebürtige Schwede und Ehemann von Diana überzeugte durch sein begnadetes
Gitarrenspiel. Dreckige Riffs und Hooks, knackige Soli und groovige Slide-Einlagen
versetzten das Publikum in Stimmung. Lenny, der in Hollywood am berühmten "Musicians
Institute" als Gitarrenlehrer tätig ist und Diana ergänzten sich auf der Bühne
perfekt, in dem sie sich bei den Lead-Parts immer wieder abwechselten. Diana steuerte
zudem auch regelmässig Background-Vocals bei. Auch als Sänger überzeugte Lenny. Mit
viel Leidenschaft konnte er die Zuschauer in seinen Bann ziehen. Die tighte
Rhythmus-Section, bestehend aus einem ebenfalls schwedischen Bassisten und dem
mexikanischen Drummer versah den erdigen, dreckigen Rock'n'Roll von Elegantly Wasted mit
anständig Druck. Mit viel Sleazy- Schlagseite spielten sich die Vier durch zwei Sets. Der
Schwerpunkt der Songs lag logischerweise bei Titeln des im letzten Jahr erschienenen
Album's "Creetings from a strange place". Songs wie "Running low",
"Circles", "Speak your mind", "End of the day", "Better
off dead" oder "Paid my ticket" wurden dem Publikum mit viel Herzblut zu Gemüte
geführt. Aufgepeppt wurden die beiden Sets durch diverse weitere Songs, die aus der Feder
von Lenny und Diana stammen und einigen starken Cover-Songs, wie den beiden Kiss-Titeln
"C'mon and love me" und "Strutter" sowie "20Th century boy"
von T-Rex oder "Cigarettes & alcohol" von Oasis (der beste Beweis, wie ein
Durchschnitts- Popsong mit einer gehörigen Portion Rock'n'Roll aufgepeppt werden kann).
Als letzte Zugabe folgte schliesslich "Knockin' on heaven's door", das viel mehr
an die Version von Guns'n Roses angelehnt war, denn an das Original von Bob Dylan. Mit
diesem Klassiker, der auch noch den letzten Zuschauer überzeugte, verabschiedete sich die
äusserst sympathische Truppe. Eine beeindruckende Live-Performance, versierte Musiker,
viel Herzblut und zuhauf starke Songs - das müsste das richtige Rezept sein, um auf dem
beschwerlichen Weg nach oben Schritt für Schritt vorwärts zu kommen. All the best
folks...
Set-Liste: "Let it rain", "C'mon and love me", "Running
low", "Circles", "Supersonic", "Quicksand",
"You", "Lost in time", "Sex Type Thing" - "Too much too
soon", "Speak your mind", "End of the day", "Believe in your
dreams", "Strutter", "Blood & roses", "Do what you
wanna", "Better off dead", "Spanish castle magic", "20th
century boy" - "Cigarettes & alcohol", "Paid my ticket",
"Sedated", "Kockin' on heaven's door".
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