«Wir möchten den Leuten gerne ein Musikfestival bieten mit tollen
Bands. Die Texte und die Musik der eingeladenen Künstler sind
unglaublich berührend und haben, im Gegensatz zu vielen anderen
Musikstücken, einen Sinn und eine Geschichte dahinter», sind sich die
Veranstalter Andrea Gurtner und Patrick Becker laut Oltner Tagblatt
einig. Das Eleven Rock Festival hatte man bereits 2012 mit viel
Leidenschaft für Musik und einem hochwertigen Line-Up (Vanden Plas,
Dawnless, Soul Sectet, W.O.F) umsetzen können. Hinter dieser
Organisation steckt verdammt viel Idealismus und Herzblut, was das Duo
unglaublich sympathisch macht. Dieses Jahr setzte man noch einen drauf
und holte für einen Exklusiv-Gig die Schweden Andromeda als Headliner,
welche ihren experimentierfreudigen Prog Metal somit zum ersten Mal auf
einer Schweizer Bühne präsentieren konnten. Zusätzlich konnten Red
Circuit (D) und November-7 (CH) einen weiteren gelungenen Beitrag zum
2.
Eleven Rock Festival leisten. Bin schon gespannt- welches Line-Up
nächstes Jahr das Kofmehl rocken wird!!
November-7
Da man ein eher internationales Line-Up präsentieren
wollte, sollte in jedem Fall auch die Schweiz vertreten sein, ganz
klar! Ursprünglich waren ja 69 Chambers geplant, die jedoch aus
persönlichen Gründen absagen mussten. Als Ersatz kam dann die ebenfalls
durch weiblichen Gesang dominierende Band aus Neuchâtel: November 7.
Mit ihrer musikalischen Mischung aus Rob Zombie, Rammstein und Lacuna
Coil markierten sie den perfekten Start in den vielversprechenden
Abend. Zugeben muss ich jedoch schon: Zuvor war ich der Band gegenüber
skeptisch eingestellt. Durch den gelungenen Live-Auftritt wurde dies
jedoch revidiert. Frontfrau Annamaria Cozza überzeugte mit coolem
Leder-Outfit, Leidenschaft und markanter Stimme.
Red Circuit
Markus Teske ist dem einen oder anderen sicher ein
Begriff. Der Tasten-Mann der Band Red Circuit ist viel beschäftigt und
unterhält das "Bazement Studio" in der Nähe von Frankfurt, wo auch
aktuell das neue Album der Schweizer Appearance Of Nothing eingespielt
wird. Teske hatte auch schon die Finger bei Produktionen von Vanden
Plas, Mob Rules, Symphony X, Spock's Beard, Flower Kings etc. im Spiel.
Also keine kleine Nummer der gute Mann. An diesem Abend kam er mit
seiner Band Red Circuit, die neben Auszügen aus den Alben «Trance
State» und «Homeland» auch ein paar neue Songs vom kommenden Album
präsentierten. Für eine Band, die bereits mit grossem Erfolg in Atlanta
beim Prog Power USA XII spielen konnte, war der Auftritt an diesem
Abend in der Schweiz wohl eher ein „kleiner Fisch“. Auf der ziemlich
überschaubaren Bühne fühlten sie sich sichtlich eingeengt, solch eine
Band kann sich sicher besser auf grossen Bühnen entfalten. Schaut Euch
unbedingt mal die Youtube-Videos vom Prog Power USA Event an, die sind
beeindruckend! Hoffen wir, dass wir die Jungs mit neuem Album dann bald
mal in der nahen Zukunft wieder in der Schweiz live erleben dürfen.
Musikalisch ein Leckerbissen und textlich passt die Band voll ins
Eleven Rock Konzept, denn Red Circuit erzählen Geschichten. Das erste
Album
«Trance State» wurde durch ein Gedicht von Klaus Kinski inspiriert und
das letzte Album «Homeland» handelt von Ereignissen in der Weltpolitik.
Sind wir also mal gespannt, über was das neue Album berichten wird.
Andromeda
Bereits seit 1999 tummeln sich Andromeda im Prog Metal
Himmel und haben mit acht Veröffentlichungen (inklusive Live-Alben)
schon
eine beachtliche Diskographie vorzuweisen. Obwohl das letzte Album
«Manifest Tyranny» bereits im Jahr 2011 erschienen ist, tourt die Band
aktuell wie blöd um die ganze Welt. Dass die Schweden nun endlich mal
in
der Schweiz spielen konnten, war einfach gigantisch! Nicht, dass ich an
der Qualität dieser Truppe gezweifelt hätte, aber als ich sie nun zum
ersten Mal live erleben durfte, blieb mir im wahrsten Sinne des Wortes
die Spucke weg! Astreiner Sound und perfekte Bühnenpräsenz. Auch die
Jungs haben den Auftritt sichtlich genossen. Obwohl die zurückhaltende
Art der Schweizer schon den einen oder anderen Act erschreckt, schien
das Eis sofort gebrochen zu sein, als Andromeda die Bühne betraten.
Warum
diese Band immer noch ein Geheimtipp ist, bleibt für mich ein Rätsel.
Fazit des Abends: Tolle Band Auswahl, super Stimmung, gerne wieder.
Dass jedoch leider die grosse Masse an Konzertbesuchern ausblieb, ist
vielleicht daran gescheitert, dass keine Band so wirklich ein aktuelles
Album vorzuweisen hatte.
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