Livereview: Eluveitie - Lunatica - Krampus

27. April 2013, Pratteln – Z7
By Patricia L.
Eluveitie luden einmal mehr zu einer ihrer Headliner-Shows ins Z7 und das Publikum kam gewohnt in Scharen. Das Interesse an der Band scheint einfach ungebrochen. Mit im Gepäck hatte man die italienischen Folkmetaller von Krampus, sowie die Schweizer Symphonic Metal Band Lunatica. Mit zwei weiteren Gastmusikerinnen bei der Show von Eluveitie standen an diesem Abend satte fünf Frauen auf der Bühne, was für einen Metal-Anlass doch ganz respektabel ist. Aber auch sonst wurde den Besuchern des Abends so einiges geboten.

Krampus

Bereits bei meiner Ankunft kurz nach Türöffnung, bildeten sich lange Schlangen vor dem Einlass. So konnten Krampus, die extra für diese Show aus Italien angereist waren, um 19:45 Uhr bereits vor einer stattlichen Anzahl Besucher loslegen. Man konnte von Beginn weg von einem gut abgemischten Sound profitieren, wodurch auch die Folkinstrumente schön zur Geltung kamen. Die anfängliche Nervosität und die paar damit einher gehenden schiefen Klänge, waren bald verflogen. Sänger Filippo liess mit seiner offenen charmanten Art wohl das eine oder andere Mädchenherz höher schlagen und auch der Rest der noch relativ jungen Truppe taute im Verlaufe des Sets immer mehr auf. Mit einem herzlichen Schlussapplaus wurden sie nach kurzen 30 Minuten verabschiedet.

Lunatica
Mit Lunatica folge der musikalische Stilbruch des Abends. Um die Band war es in letzter Zeit sehr still geworden, schliesslich hatte man 2012 auch nur gerade ein Konzert gespielt. Ich weiss nicht, ob es an der langen Pause lag, aber die Musiker wirkten auf der Bühne relativ konzentriert und in sich gekehrt. Einzig Sängerin Andrea konnte mit ihrem schüchternen, aber doch sympathischen Auftritt eine Verbindung zum Publikum aufbauen. Schade, denn den paar doch sehr powervollen Nummern hätte eine entsprechende Bühnenperformance sehr gut getan. So aber merkte man stimmungsmässig kaum einen Unterschied zu den zahlreich dargebotenen Balladen. Entsprechend waren auch die Reaktionen aus dem Publikum über lange Zeit recht zurückhaltend. Einzig ganz gegen Schluss schienen die Zuschauer mit dem Sound zumindest etwas warm geworden zu sein und man klatschte höflich mit.


Eluveitie
Der heutige Auftritt von Eluveitie sollte in vielen Belangen etwas Besonderes werden. Nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit kehrte Anna endlich wieder auf die Bühne zurück – und wie. Bei den ersten Songs konnte sie ihre Freude kaum verbergen und grinste übers ganze Gesicht. Auch scheint die Pause keinen negativen Einfluss auf ihre Stimme gehabt zu haben. Die Screams in «The Siege» kamen unglaublich powervoll rüber und auch die cleanen Stellen gelangen ganz gut. Raffi Salzmann, der vor einigen Monaten Sime Koch an der Gitarre ersetzte, schien inzwischen auch richtig gut in der Band angekommen zu sein und zeigte dem Publikum, wie man richtig abgeht. Es folgte der erste Gastauftritt des Abends. Für das kurze Zwischenspiel «Hope» kam Nina Macchi auf die Bühne, die laut Chrigel's Aussage die jüngste Musikerin ist, die je auf der Z7 Bühne gestanden hat. Bereits auf dem aktuellen Album "Helvetios" hatte sie die Blockflöten eingespielt und den Auftritt heute meisterte sie ebenfalls souverän. Für den zweiten Gastauftritt hatte man im Vorfeld des Konzerts einen Contest ausgeschrieben. Aus einer Tournee-Idee machte man Nägel mit Köpfen und so wurde für einen Song ein Ersatz am Keifgesang gesucht. Chrigel wollte seine Band schon lange mal aus Sicht des Publikums geniessen und bekam nun die Gelegenheit dazu. Als Siegerin (!) hatte man unsere Lucie W. (Suborned, Dark Zodiak) von Metal Factory auserkoren. Zu «Uxellodunon» kam sie auf die Bühne und legte so richtig los. Flink wie ein Wiesel und doch voller Energie rannte sie auf der Bühne umher und schrie sich die Seele aus dem Leib. Ich schätze, Chrigel hatte seinen erhofften Spass an der Performance. Wieder komplett, zockten Eluveitie weiter durch ihr Set und «Havoc» bildete schliesslich das Ende des offiziellen Teils. Natürlich konnten sich die Damen und Herren nicht ohne die laut geforderte Zugabe verabschieden. So wurden «Everything Remains As It Never Was», «Quoth The Raven» und zum nun definitiven Abschluss traditionellerweise «Tegernakô» nachgeliefert. Fazit: Auch wer Eluveitie inzwischen einige Male gesehen hat, dürfte diesen Abend in sehr guter Erinnerung behalten.