Eluveitie luden einmal mehr zu
einer ihrer Headliner-Shows ins Z7 und das Publikum kam gewohnt in
Scharen. Das Interesse an der Band scheint einfach ungebrochen. Mit im
Gepäck hatte man die italienischen Folkmetaller von Krampus, sowie die
Schweizer Symphonic Metal Band Lunatica. Mit zwei weiteren
Gastmusikerinnen bei der Show von Eluveitie standen an diesem Abend
satte fünf Frauen auf der Bühne, was für einen Metal-Anlass doch ganz
respektabel ist. Aber auch sonst wurde den Besuchern des Abends so
einiges geboten.
Krampus
Bereits bei meiner Ankunft kurz nach Türöffnung, bildeten sich lange
Schlangen vor dem Einlass. So konnten Krampus, die extra für diese Show
aus Italien angereist waren, um 19:45 Uhr bereits vor einer stattlichen
Anzahl Besucher loslegen. Man konnte von Beginn weg von einem gut
abgemischten Sound profitieren, wodurch auch die Folkinstrumente schön
zur Geltung kamen. Die anfängliche Nervosität und die paar damit
einher gehenden schiefen Klänge, waren bald verflogen. Sänger Filippo
liess mit seiner offenen charmanten Art wohl das eine oder andere
Mädchenherz höher schlagen und auch der Rest der noch relativ jungen
Truppe taute im Verlaufe des Sets immer mehr auf. Mit einem herzlichen
Schlussapplaus wurden sie nach kurzen 30 Minuten verabschiedet.
Lunatica
Mit Lunatica folge der musikalische Stilbruch des Abends. Um die Band
war es in letzter Zeit sehr still geworden, schliesslich hatte man 2012
auch nur gerade ein Konzert gespielt. Ich weiss nicht, ob es an der
langen Pause lag, aber die Musiker wirkten auf der
Bühne relativ konzentriert und in sich gekehrt. Einzig Sängerin Andrea
konnte mit ihrem schüchternen, aber doch sympathischen Auftritt eine
Verbindung zum Publikum aufbauen. Schade, denn den paar doch sehr
powervollen Nummern hätte eine entsprechende Bühnenperformance sehr gut
getan. So aber merkte man stimmungsmässig kaum einen Unterschied zu den
zahlreich dargebotenen Balladen. Entsprechend waren auch die Reaktionen
aus dem Publikum über lange Zeit recht zurückhaltend. Einzig ganz gegen
Schluss schienen die Zuschauer mit dem Sound zumindest etwas warm
geworden zu sein und man klatschte höflich mit.
Eluveitie
Der heutige Auftritt von Eluveitie sollte in vielen Belangen etwas
Besonderes werden. Nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit kehrte
Anna endlich wieder auf die Bühne zurück – und wie. Bei den ersten
Songs konnte sie ihre Freude kaum verbergen und grinste übers ganze
Gesicht. Auch scheint die Pause keinen negativen Einfluss auf ihre
Stimme gehabt zu haben. Die Screams in «The Siege» kamen unglaublich
powervoll rüber und auch die cleanen Stellen gelangen ganz gut. Raffi
Salzmann, der vor einigen Monaten Sime Koch an der Gitarre ersetzte,
schien inzwischen auch richtig gut in der Band angekommen zu sein und
zeigte dem Publikum, wie man richtig abgeht. Es folgte der erste
Gastauftritt des Abends. Für das kurze Zwischenspiel «Hope» kam Nina
Macchi auf die Bühne, die laut Chrigel's Aussage die jüngste Musikerin
ist, die je auf der Z7 Bühne gestanden hat. Bereits auf dem aktuellen
Album "Helvetios" hatte sie die Blockflöten eingespielt und den
Auftritt heute meisterte sie ebenfalls souverän. Für den zweiten
Gastauftritt hatte man im Vorfeld des Konzerts einen Contest
ausgeschrieben. Aus einer Tournee-Idee machte man Nägel mit Köpfen und
so wurde für einen Song ein Ersatz am Keifgesang gesucht. Chrigel wollte seine Band schon
lange mal aus Sicht des Publikums geniessen und bekam nun die
Gelegenheit dazu. Als Siegerin (!) hatte man unsere Lucie W. (Suborned,
Dark Zodiak) von Metal Factory auserkoren. Zu «Uxellodunon» kam sie auf
die Bühne und legte so richtig los. Flink wie ein Wiesel und doch
voller Energie rannte sie auf der Bühne umher und schrie sich die Seele
aus dem Leib. Ich schätze, Chrigel hatte seinen erhofften Spass an der
Performance. Wieder komplett, zockten Eluveitie weiter durch ihr Set und
«Havoc» bildete schliesslich das Ende des offiziellen Teils. Natürlich
konnten sich die Damen und Herren nicht ohne die laut geforderte Zugabe
verabschieden. So wurden «Everything Remains As It Never Was», «Quoth
The Raven» und zum nun definitiven Abschluss traditionellerweise
«Tegernakô» nachgeliefert. Fazit: Auch wer Eluveitie inzwischen einige
Male gesehen hat, dürfte diesen Abend in sehr guter Erinnerung behalten.
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