Die sechste Ausgabe des Eluveitie & Friends-Festivals fand
zum ersten Mal im Z7 und zum ersten Mal an zwei Tagen statt - doch
damit nicht genug der Neuerungen. Erstmals trat man mit dem durch
die Sängerin Fabienne Erni nun komplettierten, neuen Line-Up vor die
Fans. Bevor man sich jedoch ein Bild davon machen konnte, waren die
Gäste an der Reihe. Der Freitagabend bot vor allem für Liebhaber von
mittelalterlichen Klängen und allgemein etwas zart besaitetere
Metalhörer das ideale Vorprogramm. Auf dem eisigen Vorplatz, welcher
den einen oder anderen Fan ins Straucheln oder zu Fall brachte,
bildeten sich vor der Türöffnung lange Schlangen, welche auch nach
Einlassbeginn kaum kürzer wurden. Trotz frühem Beginn, schienen
viele Leute von Anfang an dabei sein zu wollen. Ob es am ersten Gast
gelegen hat?
Irij
Vor dem sich langsam füllenden Z7 trat um kurz nach sechs Uhr die
ehemalige Eluveitie-Geigerin Meri Tadic mit ihren Sessionmusikern
auf die Bühne. Das erste Konzert seit mehr als zwei Jahren kündigte
Meri gleichzeitig als Releasekonzert ihres Mitte August digital
erschienenen Albums "Cultura Cura" an. Ihr mit Ethno-Elementen
gespickter Electro Folk Rock war der ideale Sound zum gemütlichen
Eintrudeln. Die Protagonistin zeigte sich sichtlich nervös und
gleichzeitig absolut begeistert, dem Publikum an diesem für sie sehr
besonderen Anlass einheizen zu dürfen. Im Wissen, dass ihr Projekt
stilistisch etwas anders ausgerichtet ist, hast sie für diesen Abend
extra die etwas rockigeren Songs ausgepackt. Musiker wie Fans kamen
bis zum Ende des Sets richtig gut in Schwung.
Koenix Diesen Schwung nahmen Koenix direkt mit
und legten von Flammensäulen begleitet mit 'Huracan' los. Bereits
dieser erste Song brachte Teile des Publikums gut in Bewegung. Unter
dem treibenden Rhythmus des Trommelmeisters wurde die tanzende Meute
von Song zu Song grösser - bis hinters Mischpult wurden die Reihen
von der Tanzwut erfasst. Was die Multiinstrumentalisten an diesem
Abend ablieferten war Erstklassig und kaum mehr zu toppen. Mit ihrer
unbändigen Spielfreude begeisterten sie reihum.
Saltatio Mortis Nach dem sympathischen Auftritt
von Koenix ist der anfängliche Schock gross, als Saltatio Mortis
unter ihrem Anführer Alea in gewohnt prolliger Manier die Bühne
betreten. Unter dem Motto "man muss zeigen was man hat" wurden die
trainierten und glänzend geschmierten Oberkörper präsentiert.
Nachdem es anfänglich kurz den Anschein machte, als ob die Luft beim
Publikum bereits zum ersten Mal etwas draussen wäre, folgte promt
die Kehrtwende. Innert kürzester Zeit hatten die Mittelalter-Rocker
ihre Fans im Sack und zum Mitsingen und Mitklatschen animiert. Auch
wenn Saltatio Mortis im Gegensatz zu ihren Schweizer Genrekollegen
nicht mit Pyroeffekten auffahren konnten, hinterliessen sie am Ende
ihres Sets doch grösstenteils zufriedene Gesichter.
Eluveitie
Die Spannung bei Gastgeber und Fans war im Vorfeld der Show gut zu
spüren. Eluveite hatten kaum Zeit um in der nun komplettierten,
neuen Formation zu proben und das Publikum wartete gespannt auf die
neue Stimme. Die Erleichterung dürfte bei Vielen gross gewesen sein,
nachdem im zweiten Song 'Luxtos' die ersten Zeilen aus Fabienne
Ernis Goldkehlchen entwichen - da haben Eluveitie ein gutes Händchen
bei der Auswahl bewiesen. Um den Neuzugang angemessen zu
präsentieren wurde die heutige Setlist mit einer Menge
gesangsintensiver Songs wie 'Omnos', 'The Call Of The Mountains' und
'A Rose For Epona' gespickt. Um dem tanzfreudigen Publikum ebenfalls
gerecht zu werden, kriegten diese passendes Futter in Form von
älteren Songs wie 'Uis Elveti' und insbesondere 'Tegernakô', welches
den offiziellen Teil des Sets auf dessen Höhepunkt beendete. Mit
'Helvetios' und 'Inis Mona' wurden in der Zugabe nochmals die
letzten Energiereserven aus den Fans rausgesaugt, bevor man sich
wieder hinaus in die eisig kalte Nacht und auf den Heimweg begeben
konnte.
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