Die Durststrecke war lang, umso grösser war die Freude, endlich
wieder mal im Z7 zu sein. Um 20.15 starteten die Australier von Vanishing Point ihr
halbstündiges Set mit ihrem eingänglichen Prog - Metal. Und dafür ernteten sie
sicherlich mehr, als nur Achtungsapplaus. Das Stage - Acting lebte, der Sänger erinnerte
aus der Entfernung vom Auftreten her ein wenig an Damond Jiniya, der neue Sänger von
Savatage.
Letztes Jahr begeisterten sie schon die ausverkaufte Halle im Vorprogramm von
Stratovarius und Rhapsody: Sonata Arctica, die junge (Durchschnittsalter ca. 21 -
22 Jahre) Band aus Finnland. Oftmals nur als Epigonen von Stratovarius abgetan, haben sie
dennoch ihren eigenen Stil entwickelt. Jedenfalls ist das ganze superspeedig. Die
sympathischen Jungs düsten gleich los mit Songs ihrer neuen CD "Silence",
zwischendurch gab's aber auch Material ihres sensationellen Debuts "Ecliptica".
An der Publikumsreaktion gemessen, war letzteres sogar besser bekannt, als die neuen
Sachen. Besonders der rotbraunhaarige Gitarrist Jani ist ein regelrechter Wirbelwind auf
der Bühne, sprüht nur so vor Spielfreude. Und Sänger Tony, der leider ein paar kleinere
Schnitzer lieferte, entpuppte sich als Komödiant. Nach guten 45 Min. endete das
Speed-Feuerwerk mit dem neuen Knaller "Wolf and Raven". Verdientermassen wurden
sie abgefeiert.
Die Nackenmuskeln konnten sich über eine halbe Stunde kurz erholen, um dann wieder
umso mehr gefordert zu werden: Um 22.30 h legten die Headliner Gamma Ray los! Ihr
neuestes Werk um die Geheimorganisation der Illuminati stand im Mittelpunkt der
mitreissenden Show, aber auch älteres Material kam nicht zu kurz. Besonders
erwähnenswert ist das galaktische Hintergrundbild, sprich: das Cover von "No World
Order". Die Mannen um den charismatischen Frontman Kai Hansen (seine Bronchitis
übersang er glattweg) liessen eine Geschwindigkeitsgranate nach der anderen auf die
begeisterte Menge los. Erholungspausen gab es kaum. Bis zum Höhepunkt des Abends: die ca.
20minütige Version von "Somewhere out in Space" mit ausgedehntem Gitarrenpart,
bevor dann das Maskottchen der Band in Persona (!) (erinnert doch auf sympathische Art
irgendwie an unseren lieben alten Freund Eddie) Kai Hansen von der Bühne wies und die
Rolle des Sing - Along - Dirigenten übernahm. Toller Effekt! Die Fans sangen natürlich
aus vollem Halse mit! Schliesslich wagte sich die Band, zuerst versteckt hinter
Trockeneis, langsam wieder auf die Bühne, um den Song ganz, ganz sachte zu Ende zu
bringen. Nach einer kaum wahrnehmbaren Minipause erschienen die sympathischen Deutschen
nochmals für die Zugaben, die sie genau um Mitternacht beendeten. Dass die Metalheads,
die übrigens äusserst zahlreich nach Pratteln pilgerten, begeistert waren, versteht sich
von selbst! |
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