Punkt 20 Uhr standen sie auf der Bühne: Tierra Santa,
welche oft als die spanischen Iron Maiden betitelt werden. Naja, das ist wohl etwas zu
hoch gegriffen, aber die Einflüsse sind eindeutig erkennbar. Eine halbe Stunde machten
sie ihren galoppierenden Sound dem Schweizer Publikum schmackhaft, das grösstenteils auch
seine Freude daran hatte. Die in spanisch gesungenen Lyrics versprühten ihren eigenen
Charme, es muss wirklich nicht immer auf Biegen und Brechen Englisch sein. Lieber
wohltönendes Spanisch, als holperiges Englisch.
Die Süddeutschen Brainstorm enterten um 20.45 Uhr die Bühne, um uns
während geladenen 45 Minuten zu zeigen, was Power-Metal ist. Und das vom Feinsten! Der
gleichzeitig bei Symphorce engagierte Sänger Andy B. Franck ist allererste Sahne in
seinem Fach. Live kommt seine volle Stimme genauso gut zum Tragen, wie auf dem Album. Von
Franck konnte man sich übrigens bei den letzten Metal-Dayz überzeugen, als er mit
Symphorce auftrat. Brainstorm knallten uns vor allem Songs aus den letzten beiden CDs
"Ambiguity" und "Metus Mortis", die sie mit ihrem damals neuen Sänger
Franck einspielten, um die Ohren. Kraftvoller Power-Metal erster Klasse!
Inzwischen hatte sich die anfangs erschreckend leere Halle doch ganz nett gefüllt. Also
ziehen Grave Digger doch noch, und das zu recht. Schon letztes Jahr
machten sie an den Metal-Dayz Appetit auf mehr, und versprachen, am 10.1. hier im Z7 ihre
Tournee zu eröffnen. Leider suchte sich der Reaper einen ungeeigneten Tag aus: er war
krank (wir sehen, dass auch der Schnitter nur allzu menschlich ist). Grave Digger legten
das Schwergewicht ihrer Show auf ihren neusten Output "The Grave Digger",
untermalt von einem wunderschönen Hintergrundbild, das eine Friedhofszene mit Kreuzen und
Vollmond zeigte. Besonders gelungen wirkten die dauernd wechselnde Beleuchtung, und die
dadurch bedingten Stimmungswechsel. Die Pyroeffekte waren dafür sehr sparsam eingesetzt.
Neben vielen neuen Stücken (für mich einer der Höhepunkte: Silence!) wurden Klassiker
wie "Circle of Witches", "Excalibur", "Morgane Le Fay" und
natürlich "Rebellion" gebracht, für mich das beste Totengräber-Stück
überhaupt. Vielleicht lag es an den fehlenden Keyboards, aber gerade bei
"Rebellion" fehlte irgendwie der letzte zündende Funke, obwohl auch so sehr
toll. Die Fans bangten und sangen begeistert durchs ganze Set hindurch mit. Und zum
allerletzten Schluss, nach 90 Minuten wurde natürlich das obligate "Heavy Metal
Breakdown" serviert. Grave Digger sorgten für gute Laune und schmerzende Nacken!
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