The metal warriors are back! Die Fünf sind seit mehr als einer
Dekade im Namen des True Metals unterwegs. Nach 11 Alben, diversen
Chartplatzierungen, auch mit dem neuen Album (Schweiz: Platz 20,
Deutschland: Platz 7, Schweden: Platz 2), dazu ausverkaufte Häuser
auf ihren unzähligen Tourneen - HammerFall are the kings. Damals,
als der traditionelle Metal ziemlich brach lag, zogen sie mit
gestreckten Waffen aus, will heissen Instrumenten bei Fuss, um der
Welt zu zeigen, dass es ihn noch gibt, den traditionellen Heavy
Metal. Was danach kam, ist Geschichte: ein Siegeszug sondergleichen
der Metal Warriors aus dem hohen Norden. Und jetzt, mit ihrem Album
„No Sacrifice, No Victory“ im Gepäck, sind sie auf dem Kreuzzug, um
den Fans zu geben, was sie brauchen. Let the hammer fall!
Bullet
Der ganze Abend fand ja unter dem schwedischen Wappen statt. Die
Opener des Abends sind zwar seit 2001 aktiv, aber noch eher ein
unbeschriebenes Blatt, für mich auf jeden Fall. Dag Hell (Vocals),
Hampus (Gitarre), Erik (Gitarre), Adam (Bass) und Gustav (Drums)
haben sich dem Old School-Rock’n’Roll ver-schrieben. Schon als der
erste Akkord erklang, war der Fall klar: Kick Ass-Rock regiert die
Szenerie. Räudige, raue Gitarren, angetrieben von einer derben
Rhythmusfraktion. Die Vocals: Old School und roh. Dazu Spielfreude
und Spass am Rocken. Erinnerungen an die australischen Kollegen von
Airbourne kommen hoch. Man sah es auch an den Reaktionen der
Zuschauer in der gut gefüllten Halle an: Da flogen sehr bald die
Matten und die Fäuste gingen hoch. Die Band hat die alten 80er-Bands
genau studiert. Beim Stereobangen à la Priest machten die Männer an
den Äxten eine sehr gute Figur. Also wenn das kein würdiger Opener
ist, dann weiss ich auch nichts mehr. Dazu kommt, dass die Truppe
soundmässig gesehen auch die Abwechslung des Abends war.
Sabaton
Nach einer kurzen Umbaupause war es an der Zeit, den Power
Metal-Hammer hervor zu holen. Das schwedische Panzer-Battalion
called Sabaton war an der Reihe. Die Jungs sind seit 10 Jahren
dabei, die Weltherrschaft zu übernehmen. Mit Songs wie „Metal Machine“, „Primo Victoria“ oder natürlich „Attero
Dominatus“ haben
sie geniale, harte Panzer-Geschosse im Gepäck, um das Ziel zu
erreichen. Auch auf der Bühne des Z7 liessen sie den Panzer im
Dauerfeuer rattern. Sie enterten die Stage im Sprint und legten
gleich mit voller Kraft los. Man sah am Dauergrinsen der Musiker an,
wie viel Spass sie an der Sache hatten. Auch die Zuschauer feierten
gleich voll ab und liessen sich anstecken. Die Matten flogen in
hohem Bogen durch die Lüfte. Die Tracks wurden aus 1000 Kehlen
mitgesungen. Sabaton machten sogar den Test, ob die Fans alleine den
Dezibel-Messer auf über Hundert dB bringen, und, wenn verwundert’s,
es hat geklappt. Sehr zur Freude des Panzer-Battalions, wie immer in
Tarnhosen, welches daraufhin noch mehr abdrückte. Mit ihrem vom
Keyboard unterstützten Power-Sound bringen sie die kleinen wie die
grossen Hallen einfach zum Beben. Auch sonst sind die Musiker
einfach eine Klasse für sich. Sie haben absolut ihren eigenen Stil
im ganzen Power/True Metal-Sektor. Es war ein absoluter Siegeszug
und das perfekte Warm Up für den Headliner. Während des Outros
erklangen noch lange „Sabaton!“-Sprechchöre.
HammerFall
Es ist bereits Tradition, dass, wenn die schwedischen True
Metal-Warriors von Hammer-Fall im Z7 spielen, das nicht mit einem
einzigen Konzert begangen werden kann. Das Erste ist immer sehr
schnell sold out, und es wird ein Zweites angesetzt. Aber auch das
zweite Event war sehr gut besucht, ich würde sogar sagen, es war
fast ausverkauft. Nach den zwei Opening Acts erster Güte war es
jetzt an der Zeit, die Halle endgültig dem Erdboden gleichzumachen.
Mit „Punish & Enslave“ haben sie gleich ein straighten Stampfer
eingesetzt. Die Band war voller Tatendrang und super froh, dass sie
im Z7 rocken durften. Der Bühnenaufbau war auch wieder mal etwas
grösser. Mit einem hohen Drumpodest und Stahlträgern, die gegen die
Hallendecke ragten, wirkte das Ganze sehr martialisch, absolut
passend zum Sound der Jungs aus dem Ikea-Land. Auch von der
Lightshow her gab es nichts zu bemängeln. Mit dem Nebel und dem
meist in Blau oder Rot gehaltenen Licht wirkte das Ganze unheimlich
stark und hart. Als zusätzliches Schmankerl hatten sie eine
Laseranlage dabei, die immer mal wieder ihre Strahlen durch die
Halle schickte. Sie hatten auch in die Laserstrahlen Schriften wie
das Logo der Band oder bei „Let The Hammer Fall“ eine Figur, die den
Hammer schwingt, eingebaut. Oder vor dem letzten Song wurde das
Publikum auf ebendiese Art gefragt: Do you want more, Pratteln? Das
war sicher ein wirksames und klasse Gimmick mit dem Laser. Was
natürlich auch nicht fehlen darf bei Hammerfall sind die Pyros. Es
durfte zwischendurch immer mal wieder gegrillt und gefackelt werden.
Leider fehlten dieses Mal die brennenden Becken von Anders oder
Oskars Feuershow. Mit 1,5 Std. Spielzeit wurden die Fans belohnt. Joacim animierte vom ersten Ton an die Leute zum gemeinsamen
Headbangen, Mitsin-gen und Mitfeiern. Was natürlich keine Frage war:
Die Halle tobte und rockte, was das Zeug hielt. Der Sänger wollte,
dass am nächsten Tag 1000 Menschen mit einem sogenannten ‚Slayer
Neck’ auf die Arbeit oder in die Schule gehen. Der Frontmann hatte
sich eine Erkältung eingefangen und war von daher stimmlich ein
bisschen reduziert und gegen Schluss, speziell beim zweiten Konzert,
kamen die Gesänge der Fans immer mehr zum Tragen. Aber trotz dieser
Widrigkeiten gab Joacim alles und rockte das Haus. Auch der Rest der
Band wirkt sehr professionell und harmonierte perfekt. Sie treten
als geschlossene Einheit auf und rammen mit ihrem wuchtigen Sound
den Hammer in die Gehörgänge. Auch die Neuzugänge Fredrik am Bass
und Pontus an der Gitarre waren voll integriert und zeigten sich von
ihrer Schokoladenseite. Gerade Pontus und Oskar duellierten sich per
Solo einfach unheimlich genial. Stichwort Solo: Das, was Anders
Johansson an den Drums zeigte, war auch nicht als schlecht zu
bezeichnen, im Gegenteil: Er drosch auf seine Felle ein und
animierte und spielte mit den Zuschauern, welche ihn dann auch
amtlich abfeierten. Was die Song-auswahl betrifft, hatten sie sich
für einen, meiner Meinung nach, guten Mix aus ihren diversen
Klassikern und Tracks des neuen Albums „No Sacrifice, No Victory“
entschieden. Zu sagen ist auch, dass sie an beiden Abenden zwei
teilweise verschiedene Setlists hatten. Einmal mehr konnten die
Schweden ihren Status als True Metal-Kings festigen. Sie sind
einfach eine Macht und wissen genau, was von ihnen gewünscht wird
und geben den Fans auch alles.
Setlist 1. Abend: Punish & Enslave, Crimson Thunder, Legion, Blood
Bound, Renegade, Hallowed Be My Name, Last Man Standing, Heeding The
Call, Glory To The Brave, Something For The Ages, Any Means
Necessary, Natural High, The Way Of The Warrior, Between Two Worlds,
Riders Of The Storm, Lane Of The Arcane, Trailblazers, Let The
Hammer Fall, Hearts On Fire.
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