Livereview: Heavysaurus

19. Oktober 2019, Zofingen – Stadtsaal
Text & Pics by Oliver & Scarlett H.
Vor 65 Millionen Jahren traf ein gewaltiger Meteorit auf die Erde. Fünf riesige Eier blieben tief in einem Berg Finnlands von der zerstörerischen Explosion verschont. 2009 trafen sich Hexen bei einem grossen Unwetter auf diesem Berg, dem Berg der Zauberer. Ein gewaltiger Blitz schlug mitten in den Kreis der Hexen und die vergrabenen Dinosauriereier kamen zum Vorschein. Mit wilden Zaubersprüchen brachten die Hexen die Eier zum Knacken und aus ihnen schlüpften Heavy Metal Dinos. So wurde mit Heavysaurus die weltweit erste Dino Metal-Band geboren. Sie bringen schon die Jüngsten zum Tanzen, Singen und Headbangen. Heavysaurus sind cool, stark, wild und auch ein wenig lustig. Und: Abrocken und Krachmachen ist immer ein Spass, und das nicht nur für Kinder!

Heavysaurus
Die Leute warteten schon gespannt auf die Heavysaurus. Die Konzerthalle füllte sich langsam immer mehr. Im Hintergrund sah man ein riesiges Backdrop, das mit Scheinwerfern beleuchtet wurde. Dann gingen langsam die Lichter aus und die Heavysaurus kamen auf die Bühne! Beim Lied «Schatzsuche» warfen sie Tütchen ins Publikum. Beim Heavy Twister drehten sich alle Erwachsenen und Kinder wie wild im Kreis. Beim ersten und beim letzten Lied gab es sogar Rauchmaschinen! In der Mitte des Konzerts stellten sich die Heavysaurus alle schnell vor. Zu jedem Instrument wurde ein kurzer Rock- oder Metal-Klassiker angespielt. Am Schlagzeug sass Komppi Momppi. Die Rockgitarre spielte Riffi Raffi. Am Keyboard war Milli Pilli, der einzig weibliche Dino in der Band. Am Schluss klatschten alle Dinos zum Abschied die Kinder der vordersten Reihe ab. (Scarlett)

Pünktlich um 15:00 Uhr, ja es war ein Nachmittagskonzert, verdunkelte sich das Saallicht und donnernd wie grollend trollte sich die Dino-Band Heavysaurus auf die Bühne in Zofingen. Der Metalnachwuchs bela-gerte die ersten zwei Reihen vor der Bühne und dahinter platzierten sich deren Begleiter. Sänger Mr. Heavysaurus suchte von Beginn an den Kontakt zum Publikum, das sich gerne vom Chef-Dino verzaubern liess. Auch wenn die Lautstärke eher auf Kinder ausgerichtet war, trugen diese brav ihre farbenfrohen Gehörschütze. Bereits beim zweiten Song «Schatzsuche» gab es die erste Überraschung für die Kids. Diese reckten und streckten sich, als aus einer Schatztruhe kleine Gadgets verteilt wurden. Auch das überdimensionierte Handy sorgte für viele Lacher, das Mr. Heavysaurus zum Telefonieren mit seiner Mutter «Rupuliina» verwendete. Bei «Heavy Twister» mussten dann auch die "Alten" ran. Immer im Refrain sollten sie sich um die eigene Achse drehen. Einige, auch ohne Kinder, folgten diesem Appell mit vollstem Gehorsam. Andere wiederum, darunter auch ich, konnten sich nicht ganz auf die Szenerie einlassen, ohne dabei rot im Gesicht zu werden. Gleich im Anschluss offenbarte das Quintett seine musikalische Vielfalt, indem es zu jedem Instrument (Bandmitglied) einen rockigen Welthit anstimmte. Der Bass wurde beispiels-weise mit «Killing In The Name Of» (Rage Against The Machine) und die Gitarre mit «Smoke On The Water» von Deep Purple vorgestellt. Das sorgte auch bei den Erwachsenen für ordentlich Zunder, die Stimmung wurde ausge-lassen und zeitweise waren Publikums-Gesänge zu vernehmen. Mitsingen durften dann auch wieder die Kinder beim neusten Heavysaurus-Streich «Ugala Bugala». Der Höhepunkt des Nachmittags erreichten die Echsen aber mit ihrem Gassenhauer «Heavysaurus Tag», dessen Melodie aber vom Ballermann Schlagerbarden Tim Toupet und seinem «Fliegerlied (So ein schöner Tag)» stammt. Nach einer Stunde verstummte der Dino-Trupp schliesslich und zog sich nach schweisstreibender Arbeit hinter die Kulissen in die wohlverdiente Pause zurück. Man kann sich nur vorstellen, wie heiss es unter diesen Masken sein muss, wenn man ein Live-Konzert im Scheinwerferlicht spielt. Zehn Minuten später kamen die vier Dinos und der Drache noch einmal geschlossen zu den Fans, damit, wer wollte, der Tag mit einem Foto als Andenken abgerundet werden konnte. Zu meinem Erstaunen wurde dies rege genutzt und die Schlange war fast länger, als jene an Metalfestivals vor dem Damenklo. Die ganze Inszenierung muss man mögen, ist aber für die Kids sicher ein tolles Erlebnis und ein guter Weg auf den Pfad des Metals zu gelangen. Monsterkrass! (Oli)

Setliste: «Yeah Heavysaurus» «Schatzsuche» «Monsterkrass» «Kaugummi» «Rupuliina» «Heavy Twister» «Band vorstellen / Hit-Medleys» «Ugala Bugala» «Rarr» «Juranoid» «Heavysaurus Tag» «Dino Metalheads»