Im Wonnemonat Mai fand im Club Dynamo Werk 21 eine wunderbare
Veranstaltung statt, die für Liebhaber der Extremmusik
durchgeführt wurde. Am meisten hat mir gefallen, wie die
Konzertveranstalter darüber geschrieben haben. Also, das war:
„Retrogression Monday. Explosive, homogeneous blend of Brutal, Slam
& Tech Death Metal with a crusty Topping“. Nun, wie konnte ich nicht
nicht gehen? Das war eindeutig etwas für mich, möchte ich vor allem
eben dieses „Crusty Topping“ fühlen. Die Headliner-Band aus
Deutschland war Implore, welche versuchte, im Stil von Blackened
Death Metal/Grindcore/Crust zu spielen. Natürlich war es
interessant, solch einen extremen Mix zu hören! An diesem Abend
waren ausser Implore solch anerkannte Extrembands wie Pighead
und Fuck You And Die aus Deutschland auf der Bühne sowie Omnicide aus
der Schweiz vertreten.
Pighead Etwas
vorauseilend möchte ich sagen, dass ich nach diesem Konzert den
starken Eindruck hatte, dass ich ein kleines Festival besuchte. Und
dieses Mini-Festival eröffneten Pighead. Ich möchte gleich den
Sänger der Gruppe, Philipp Heckel, loben, der erst im Jahr 2014 der
Band beigetreten ist. Dank ihm hat die Truppe eine
auffällige
Individualität erworben. Die gesanglichen Fähigkeiten von Philipp sind sehr
breit, und ich hoffe, dass die Gruppe seinem Talent eine grössere
Verwirklichung ermöglicht. Sie fuhren schon um halb sieben mit
Blastbeats auf, aber das Publikum schien nicht verstanden zu haben,
dass das Konzert bereits begonnen hat. Zum Anfang des Auftritts von
Pighead gab es in der Halle nicht mehr als fünf Leute. Die Musiker
lachten, als sie eine leere Halle vorfanden, trotzdem begannen sie
ihren Auftritt mit Enthusiasmus. Doch am Ende des Auftritts standen
immerhin etwa 30 Leute im Raum. Trotz der Tatsache, dass es die erste
Band war, haben die Jungs ein ziemlich grosses Set gespielt, das aus
zehn sehr mächtigen Tracks bestand. Pighead gaben sofort zu
verstehen, dass sie keine Anfänger auf der Bühne sind (sie existieren
seit 2007). Im Allgemeinen hatten sie gezeigt, dass sie sich in einer
guten Konzertform befinden, was leider sehr schwierig ist, dies mit
Bildern wiederzugeben. Glaubt mir, bei solch schwierigen
Lichtbedingungen habe ich seit Langem nicht mehr gearbeitet. Die Besucher
befanden sich in der Dunkelheit, und in der Mitte der Halle wurde
eine seltsame Lampe aufgehängt, die die Augen blendete und beim
Fotografieren störte. Nun ja, bei solch extremen Konzerten muss
das Licht wahrscheinlich auch extrem sein.
Omnicide
Um halb acht erschienen die Schweizer Omnicide auf der Bühne. Ich
möchte sofort sagen, dass ihr Musikmaterial wirklich eine hohe
Wertschätzung verdient hat, weil es recht harmonisch Brutalität und
Musikdarbietung vereinbart, was mir sehr gefällt. Ich fühlte, dass
die Band jedem Teilnehmer die Möglichkeit gibt, sein Potenzial in
voller Grösse zu realisieren. Besonders über das Gitarristen-Duo
war ich erfreut. Einer von ihnen ist der zweite Sänger. Die Jungs
haben auch ganz unterschiedliche Gesangstücke. Zudem ist die
hervorragende Arbeit des Bassspielers zu erwähnen. Ich möchte
auch hinzufügen, dass das Interesse der Gruppe an Sozialproblemen,
was aus ihrer Lyrik offensichtlich wird, mir sehr imponiert.
Solch ein thematisches Eingehen ist eher für die Thrash-Genre charakteristisch, aber
diese Jungs konnten auch ihren Intellekt zeigen. In den Pausen
zwischen den Songs haben sie die Soundtracks mit konzeptionellen
philosophischen Texten abgespielt. Die Diskografie der Gruppe wurde
vor Kurzem mit einem neuen Album ergänzt, deswegen hat der Sänger
viele neue Songs mit Begeisterung angekündigt. Ich bin wirklich sehr
froh, dass ein würdiger Vertreter des Death Metal-Genres der Schweiz
heute Abend spielte.
Fuck You And Die Der
nächste Auftritt hat mich wirklich amüsiert. Es geht darum, dass die
Jungs von Fuck You And Die einen riesigen Sinn für Humor haben. Drei
aus der Band Fuck You And Die sind die Teilnehmer einer sehr soliden
und bekannten deutschen Black Metal-Band namens Der Weg einer
Freiheit, die seit Langem von den Journalisten aus der
musikalischen
Umgebung verwöhnt ist. Wahrscheinlich aus diesem Grund lassen es die
Jungs aus der Band Fuck You And Die ordentlich krachen. Beim
Auftritt haben die Musiker ihre Instrumente miteinander ständig
getauscht. Mal der Bassist, mal der Sänger nahm die Gitarre, mal
stand der Bassist am Mikrofon und begann zu singen, bald verliess
der Schlagzeuger sein Drumkit und hielt das Mikrofon während des
ganzen Songs für den in die Band eingeladenen dritten Sänger. Kurz
gesagt herrschte auf der Bühne ein richtiges Chaos und im Dynamo
eine ausgelassene Fröhlichkeit. Die Band konnte sich die ultrakurzen
Songs leisten, nach welchen sie sich scherzend vom Publikum verabschiedeten.
Dann nahmen sie die Instrumente wieder freudvoll in die
Hände und spielten weiter fort, als ob nichts geschehen wäre. Aber
all dieses „Chaos“ störte keinesfalls das hochstehende Niveau der
technischen Virtuosität, denn die Truppe aus Schramberg (D) spielt in der Tat
Technical Death Metal, der jedem Fan dieses Genres gefallen
wird. Und wenn wir die Anzahl der an diesem Abend gebildeten
ungewöhnlichen „Duette“ berücksichtigen, so belegt man dafür
sicher den ersten Platz. Der Auftritt genormte vierzig
Minuten, aber die Zeit verging sehr schnell.
Implore
Gegen halb zehn tauchte die Halle in totale Dunkelheit, und alles war
dazu bereit, dass die Headliner Implore auf der Bühne erschienen. Im
Unterschied zu den vorangegangenen Bands hatten sie eine
minimalistische Zusammensetzung, denn es sind nur drei
Musiker. Traditionell nahm der Bassist die Stelle vor dem
Mikrophonstand ein. Nachdem die ersten Riffs erklangen, wurde es
allen klar: Die Lustigkeit ist nun definitiv vorbei. Es schien, als ob
versucht wurde, den Sound der früheren Amebix nachzubilden, so dass die
Sound-Effekte manchmal die Gitarrenmelodien und sogar Vocal-Parts
übertönten. Nebenbei gesagt haben Implore vor Kurzem ihr zweites,
abendfüllendes Album veröffentlicht, das von den Journalisten
ziemlich hoch eingeschätzt wurde. Doch meiner Meinung nach steht es
der deutschspanischen Gruppe noch bevor, an die Spitze der dekonstruktiven Musik zu
stürmen, da den Jungs die punkige Zügellosigkeite ein bisschen
fehlt. Die Musik erinnert eher an die besten Tracks des früheren
Black Metal-Genres als an das Crust-Material. Allerdings sind die
Geschmäcker verschieden, wie es allen bekannt ist. Ich möchte nur
bemerken, dass ein Teil des Publikums solch ein Material nicht
aushalten konnte und deshalb nicht so viele Leute in der Halle blieben.
Aber das waren wirklich die standhaftesten Fans dieses Genres. Das
waren nämlich dieselben „unbeugsamen Nägel“! Also, wünschen
wir Implore noch mehr solch treue Fans zu haben!
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