Solche Anlässe zählen unbestritten zu den Highlights
eines jeden Musikerlebens. Endlich kann man nach monatelangem Schuften im Proberaum und im
Studio auf die Bühne und den Fans das neue Material vorstellen. Dies alles in der
Hoffnung, dass das Gebotene beim Publikum auch ankommt. Irrwisch, die von vielen längst
totgeglaubt oder -geschrieben wurden, sind wieder da. Das letzte Album
"Chestwood", eigentlich das Baby des Kopfs und Schreiberduos der Band, Chris und
Steff Bürgi, kam vor sechs Jahren heraus.
Somit war die immer noch zahlreiche Fangemeinde gespannt, wie sich die neuen Tracks
anhören, nachdem man im Rahmen der Konzertreihe "Konzertante Rockmusik"
feststellen konnte, dass die Band immer noch viele begeisterte Anhänger hat. An die 900
Leute quetschten sich in den gestuhlten Bienkensaal und sahen zuerst eine äusserst
spartanisch aufgebaute Bühne. Als sich der Vorhang mit einsetzendem Intro langsam
öffnete, war es mit der Ruhe vorbei und ein eindrücklicher Event nahm seinen Anfang. Mit
begeistertem Applaus wurden Irrwisch vom Publikum begrüsst. Nachdem jeder seine Position
auf der Bühne inne hatte, folgte gleich ein Highlight des neuen Albums, nämlich
"Fata morgana". Dieser tolle Song mit progressiver Attitüde verkörpert alles,
was man als alter Fan seit Jahren kennt und schätzen gelernt hat. Das folgende
Instrumental "Panta Rhei" gefällt mir live noch besser als auf der CD. Nach
einem (improvisierten) Percussion-Teil folgen drei weitere neue Songs: "Can't get
enough", ein echter Groover, "Cinderella" und mein zweiter Album-Favorit
"Like a rainbow". Zum Bühnenbild gehörten zwei grosse Leinwände, wo immer
wieder digitale Bildspielereien passend zur Musik abgespielt wurden. Zusammen mit dem
Trockeneis entstanden fast surreale Welten, die eigentlich nur durch einen offenbar zu
schwachen Rechner beeinträchtigt wurden, da die Bildfolgen oft ruckelten.
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Das müsste heutzutage eigentlich nicht mehr vorkommen. Die
Ansagerin des Abends, die manchmal besser etwas weniger hätte sprechen sollen, vollzog
nun das Ritual der CD-Taufe. Begleitet von Kerzen, die für jedes bisher veröffentlichte
Album galten, wurde die CD in einer Art kleiner Krippe drinsteckend überreicht und vom
Publikum laut beklatscht. Der zweite Teil des Konzertes entführte den Zuhörer in die
seligen 80-er und unsterbliche Klassiker folgten Schlag auf Schlag: "Living in a
fools paradise", "Dark veiling town", "In search of/Bolero",
"Straight from the heart" (neuer Song!) und "Wanna share my
tenderness". Die Stimmung im Saal war inzwischen grandios und steigerte sich
kontinuierlich. Von Sitzen konnte nicht mehr die Rede sein. Irrwisch, die noch jede Menge
(alte) Songs mehr hätten spielen können, entschieden sich für die Jahrhundert-Ballade
"First time", gefolgt von "Escape now" und "No more than I can
say". Letztere zwei Stücke haben schon etliche Jährchen auf dem Buckel und trotzdem
nichts von ihrer Schönheit eingebüsst haben! Den Abschluss läuteten die erste
Singleauskopplung und der Titeltrack "Time will tell" ein, bevor ein weiterer
Heuler aus vergangenen Zeiten nochmals für Stimmung sorgte: "Queen of fire".
Last, but not least folgte eine moderne Version von "Bad news", die beim ersten
Anhören nicht viel gemeinsam mit dem Original hatte, aber durchaus überzeugen konnte.
Dies galt für die ganze Performance während dieses eindrücklichen Abends. Die ganze
Band ihrerseits war ob der Reaktionen im Saal sichtlich beeindruckt und bedankte sich
herzlich. Irrwisch are back und das tut auch uns gut! Weitere Infos findet ihr auf der
neuen Homepage www.irrwisch.ch
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