Fünf Gruppen, alle mit einem einzigen Ziel: Jegliche Nackenwirbel
der Zuschauer zum Bersten zu bringen. Mit diesem Fünffach Double
Bass-Schlag wurde das erste Jahr der neuen Dekade standesgemäss
eingeprügelt. Angeführt wurde der Event von den Hyperblast-Königen
aus dem fernen Kanada, Kataklysm. Die haben mit „Heaven’s Venom“
einen weiteren Meilenstein an Härte und Geschwindigkeit gesetzt. Des
Weiteren wären da die umgetauften Occult aus den Niederlanden, und
mit ihrem Death/Thrash Metal weiss die Legion der Verdammten, wie
man Nackenwirbel zum Glühen bringen kann. Mit Equilibrium war eine
eigenständige und spezielle Band auf dem Billing, mit ihrem
verspielten, melodischen und doch hammerharten Sound boten sie die
besonderen Akzente in dieser unheiligen Allianz an harten Bands.
Manegarm aus dem Ikea-Land mischen Folk mit Black Metal-Elementen.
Nichts Neues, aber qualitativ gut. Als erster Act des Abends weidete
die irre Ziegenherde, die mit ihrem so genannten Goatcore als
Anheizer des Abends fungierte und dieser Rolle mehr als nur gerecht
wurde.
Milking The Goatmachine
Punkt 19 Uhr machte es, bildlich gesprochen „Määäääääh!“ auf der
Bühne, es war an der Zeit, dass der erste Act des Abends die Bühne
enterte. Oder sollte man sagen auf die Weide gelassen wurde? Die
durchgeknallten Ziegen um die Hauptbandmembers Goatleeb Udder (Drums
und Vocals) und Goatfreed Udder (Guitar) rockten das Haus. Es war
amüsant, die vier Maskierten beim Musizieren und wie wild Rumhüpfen
zu beobachten. Eins muss man der
Spasscombo aber ohne zu diskutieren
eingestehen: Ihre Musik ist ein hartes Brett. Sie boten eine fette
Soundwand, ihr so genannter Goatcore nahm einen einfach in Beschlag.
Auch Goatfreed, der sich für das Drumming und den Gesang
verantwortlich zeigte, besass eine ziemlich gute Kondition. Beim
vierten oder fünften Track gab es leider ein technisches Problem,
was die eine Gitarre betraf, aber auch wenn die fehlte, hielt das
den Rest nicht davon ab, weiter zu machen. Die Band war super
gelaunt und konnte durch ihr Spiel immer mehr Reaktionen im Publikum
erzielen. Am Ende des Sets rockten fast alle Anwesenden mit der
Herde mit. Als einzige Band des Abends hatten die Deutschen sogar
eine Show zu bieten: Nicht nur ihre Masken waren ein Hingucker, es
kam auch immer mal wieder ein mit einer Tüte auf dem Kopf Maskierter
auf die Bühne. Einmal wedelte er mit einem Handtuch der Band Luft
zu, ein andermal trug er zwei Plastiktüten mit irgendwelchen
abgehackten Händen drin zur Show. Die durchgeknallten Ziegen waren
die erste Band, aber sicher nicht die schlechteste, und sie rockten
das Z7 auf amtliche Betriebstemperatur hoch.
Setlist: “March Into Shed”, “Milk Me Up Before I Go Go”, “Seven”,
“Sour Milk Boogie”, “Goat Thrower”, “Here Comes Uncle Wolf”, “Ding
Dong”, “In Woods Of Unsuspected”, “Surf Goataragua”, “Bingo Bongo”
Manegarm
Die zweite Band im Bunde kam aus Schweden. Manegarm legten gut
gelaunt und sicher los, ihre musikalische Ausrichtung ist im Folk/Pagan
Metal angesiedelt. Die Jungs hatten den Reaktionen nach doch einige
Fans in der Halle. Sie zockten sicher und gekonnt ihr Set runter,
kommunizierten immer wieder mit den Zuschauern und trieben sie an.
Die Band bestand aus zwei Gitarristen, einem Bassisten, dem Drummer
und dem Sänger. Als Beigemüse stand ein Ebenbild des manchem vom RTL
Dschungelcamp bekannten Rainer Langhans auf der Bühne. Er bediente
die Geige und wirbelte wie von der Tarantel gestochen über die
Bühne. Aber sein Instrument war nicht wirklich von Bedeutung. Klar,
es gehört in dieses Genre rein und er wusste es auch zu bedienen,
aber es war halt Beigemüse. Die Band als solches verstand ihr
Handwerk, zockte munter und professionell drauflos. Sie vermochten
auch die Zuschauer zu begeistern trotz eventuell fehlender
Highlights.
Setlist: “Hraesvelg”, “Mina Faders Hall”, “Bergagasten”,
“Vedergallningens Tid”, “Daughters Of Eve”, “I Evig Tid”, “Hemfard”
Equilibrium
Auf diese Combo habe scheinbar nicht nur ich gewartet, und wie auch
alle anderen Anwesenden wurde ich nicht enttäuscht. Ab dem ersten
Ton an war klar, dass hier amtlich losgerockt wird, und das Publikum
wurde auf der Stelle in den Bann der Band
gezogen. Mit ihrem
melodischen, besonderen Sound wusste die Band gleich zu gefallen,
sie stellte das Besondere im Billing dar, denn sie steht einfach für
das Eigenständige. Mit viel Spielfreude spielten die Süddeutschen
amtlich drauflos. Es wurde zu jederzeit mit dem Publikum
interagiert, und die Fans gingen auch gleich voll mit. Die tiefen
Vocals wussten voll zu überzeugen, beim etwas höheren Gekeife fehlte
leider die Power. Aber insgesamt boten die Tracks mit den deutschen
Texten viel Kraft und Energie. Die Haare im Zuschauerraum flogen
durch die Luft, es wurde mitgesungen und mitgerockt. Ein absolut
solider Gig, der nach mehr schrie, denn der Pagan/Death Metal der
Band wurde auf hohem Niveau dargeboten.
Setlist: „In heiligen Hallen“, „Sturm, Blut im Auge“, „Der
Wassermann“, „Met“, „Unbesiegt“
Legion Of The Damned
Die Holländer, für was stehen die? Für kompromisslosen Thrash/Death
Metal! Genau das bewiesen sie auch an dem Abend im gut halbvollen
Z7, sie boten eine amtliche Abrissbirne vor dem Herrn, denn es
wurden keine Gefangenen gemacht. Mich störte der etwas wummernde
Bass-Sound. Sonst war den ganzen Abend lang eine super Soundqualität
zu hören, aber da haperte es. Doch das störte die Band wie auch die
Fans nicht. Ganz nach dem Motto „Thrash till death“ prügelten sich
die Mannen um Fronter Maurice durch ihre musikalische Geschichte.
Die Söhne des Schakals boten wie immer ganz solide Arbeit, ohne
Mätzchen, einfach auf die Zwölf. Die Nacken wurden aufgewärmt oder
schon zum wiederholten Male zum Glühen gebracht. Mit Songs wie „Son
Of The Jackal“ oder auch „Legion Of The Damned“ konnten die Jungs
nichts falsch machen. Die Zuschauer liessen sich nicht zweimal
bitten und feierten die Band ab. Es wurde gebangt, gebrüllt und
gemosht, als gäbe es kein Morgen.
Setlist: “Night Of The Sabbat”, “Legion Of The Damned”, “Shrapnel
Rain”, “Cult Of The Dead”, “Death Head’s March”, “Killzone”, “Pray
And Suffer”, “Hand Of Darkness”, “Son Of The Jackal”, “Werewolf
Corpse”
Kataklysm
Nach einer etwas längeren Umbaupause und dem Tausch des Haupt- sowie
der zwei Nebenbanner war es an der Zeit für den Headliner. Die
kanadischen Hyperblast-Könige waren an der Reihe. Für die Menschen
im Zuschauerraum hiess es nochmals, die letzten Kraftreserven
zusammen zu kratzen und sich nichts
anmerken zu lassen. Die Jungs
bieten auf ihren Silberlingen schon eine unglaubliche Wucht, aber
live sind sie einfach Killer. Sie waren verdientermassen und
unangefochten die Headliner, das Gaspedal wurde gleich voll
durchgetreten, dass einem die Spucke und auch die nötige Luft weg
blieb. Ein wahrer Tsunami überrollte die Zuschauer: Maurizio und
seine Combo boten eine wahre Freude an Homogenität, Heftigkeit und
Brutalität. Die Stimmung war kurz vor dem Siedepunkt, denn Tightness
hatte den neuen Namen „Kataklysm“. Die Band packte jeden einzelnen
in der Halle und liess ihn nicht mehr los, bis die letzten Tropfen
Schweiss und die allerletzten Kraftreserven aufgebraucht waren. Etwa
in der Hälfte des Sets forderte Maurizio die Fans auf, sich per
Crowdsurfing zu ihm hin zu bewegen. Alle sollten bei ihm
abklatschen. Ein Glücklicher schaffte es sogar an der Security
vorbei auf die Bühne und konnte dort eine zeitlang verweilen und mit
der Band dem Propeller-Banging frönen. Was soll man da zu Kataklysm
und ihrem Auftritt noch sagen ausser dem von Manowar bekannten
Spruch? „Other bands play, Kataklysm kill!“
Setlist: “A Soulless God”, “Serenity In Fire”, “The Ambassador Pain”,
“Push The Venom”, “Manipulator Of Souls”, “Determined”, “Prevail”,
“Years Of Englighment”, “In Shadows And Dust”, “Astral Empire”, “As
I Slither”, “At The Edge Of The
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