Livereview: Korpiklaani - Metsatöll

14. Februar 2013, Solothurn - Kofmehl
By Patricia L.
Ein knappes halbes Jahr nachdem die Finnen von Korpiklaani die Schweiz im Rahmen des Heidenfests besucht hatten, kehrten sie mit ihrer «Manala»-Headlinertour zurück – und dies gleich zwei Mal. Neben dem Konzert in Solothurner Kofmehl traten sie am darauf folgenden Tag auch im Palazzo in Chur auf. Entsprechend gespannt war ich, wie gut Korpiklaani und Metsatöll, welche als Supportact auf der Tour dabei sind, die Hallen an diesem eisig kalten Donnerstag Abend füllen konnten.

Metsatöll

Auf dem Konzertgelände angekommen, herrschte dann zunächst auch mal gähnende Leere. Es war zwar noch eine Viertelstunde vor Türöffnung, aber es stimmte mich doch etwas skeptisch. Als Metsatöll um 20:00 Uhr die Bühne betraten, hatte sich der Konzertsaal aber immerhin zur Hälfte gefüllt und man war gespannt auf den Auftritt. Das Publikum befand sich in Feierlaune und versteckte dies auch nicht. Es wurden fleissig Chöre angestimmt und da und dort wurde bereits etwas rumgehüpft. Metsatöll zeigten sich darob erfreut und heizten die Meute zusätzlich an. Die Band hatte für den heutigen Abend ein partytaugliches Set zusammengestellt, so dass die Stimmung auch ohne eingängige Songs aufkam. Dies war wohl die richtige Entscheidung, wenn man bedenkt, dass Korpiklaani der Headliner ist. Die speziellen Vocals, die grösstenteils in Estnisch dargeboten wurden, hatten beim Auftritt von Metsatöll eine besonders grosse Bedeutung, wie es schien. Ab und zu fühlte man sich gar an ein Schamanan-Ritual erinnert, wenn Fronter Markus Teeäär seinen Sprechgesang darbot. Interessant, wird aber wohl nicht jedem gefallen haben. Trotzdem dürfte die Band an diesem Abend einige Fans dazu gewonnen haben, was sich nach dem Konzert auch am Merchstand bestätigte.

Korpiklaani
Nun stieg langsam die Spannung, denn als nächstes folgte mit Korpiklaani bereits der Headliner des Abends. So verdichteten sich die vordersten Reihen schon zu Beginn der rund eine halbe Stunde andauernden Umbaupause. Um halb zehn ging es im nun immerhin zu zwei Dritteln gefüllten Saal mit dem Intro und dem Opener des neuen Albums, «Kunnia« und «Tuonelan Tuvilla», los. Von Anfang an zeigte sich die grosse Spielfreude der Band, welche natürlich wie ein Funke auf das Publikum übersprang. Sänger Jonne Järvelä interagierte gut mit dem Publikum und suchte den Augenkontakt zu den Fans. Wirkte der neue Mann an der Geige zu Beginn noch etwas verhalten, drehte auch er mit der Zeit auf. Tanzeinlagen gehörten genauso dazu wie Geigensoli, zum Beispiel bei Wooden Pints. Gar eine kurze Soloshow war ihm vergönnt, wo er sein Geigenspiel mit über die Füsse gesteuerter Perkussion unterstütze. Im Set fehlte keiner der inzwischen zahlreich gewordenen Titel über irgendwelche Spirituosen. «Vodka» und als Zugaben noch «Tequila» und «Beer Beer» liessen das Publikum tanzen. Einzig auf das Trinklied «Happy Little Boozer» wartete man vergeblich, aber halb so schlimm. Dafür wurden auch einige Songs von den alten Alben geboten, was zumindest mir sehr gefallen hat. Nach eineinhalb Stunden und insgesamt drei Zugaben konnten die Zuschauer zufrieden nach Hause gehen.

Setliste: «Kunnia» – «Tuonelan Tuvilla» – «Tuoppi Oltta» – «Ruumiinmultaa» – «Juodaan Viinaa (Hector Cover)» – «Metsämies» – «Midsummer Night» – «Kipumylly» – «Metsälle» – «Sumussa Hämärän Aamun» – «Vaarinpolkka» – «Lonkkaluut» – «Uni» – «Iron Fist (Motörhead Cover)» – «Vodka» – «Levan Polkka» – «Rauta + Pellonpekko» – «Tequila» – «Beer Beer».