Wer hoch pokert, kann auf die Schnauze fallen 
			oder im Glanze den Gewinn in vollen Zügen geniessen. Legenda Aurea 
			haben hoch gepokert, als sie für die Plattentaufe und ihr erstes 
			Konzert überhaupt den grossen Dynamo-Saal buchten. Und mit der 
			Verpflichtung der Bühnentiere Neverland als Vorband haben sie sich 
			die Sache auch nicht gerade leichter gemacht. Der Erfolg gab ihnen 
			jedoch Recht. Der Saal war angenehm voll, die Meute ging ab wie die 
			Sau und die Kritiker hatten danach definitiv nichts zu meckern. 
			 
			Neverland  
			Ebenfalls tadellos war der Auftritt der Heavy Metaller Neverland, 
			die nur einen Tag vorher im AlpenRock House in Kloten ihr erstes 
			Album „Shizophrenia“ getauft hatten. Neben der neuen Scheibe waren 
			ebenfalls ein paar neue Fans dabei, die Neverland unbedingt ein 
			zweites Mal an diesem Wochenende erleben wollten. Ich bezweifle 
			aber, dass die von Beginn weg geniale Stimmung nur an diesen 
			Personen lag. Fakt ist, dass das Publikum nach dem Intro zum 
			Eröffnungstrack „Neverland“ sofort mit wildem Headbangen reagierte. 
			Die Band dankte es mit einer sehr agilen Bühnenshow, bei der sich 
			jeder Musiker bewegte. Sänger Jean-Marc Viller war ebenfalls in 
			bester Verfassung, sang wie ein junger (Metal-) Gott und trieb die 
			wilde Meute im Saal unaufhörlich weiter an. Mit seinen sympathischen 
			Ansagen schaffte er es immer wieder, ein paar Briketts nachzulegen. 
			Neverland sind definitiv ein sehr gut eingespieltes Team, welches 
			die zum Teil vertrackten Songs mit voller Energie sauber 
			rüberbringt. Trotzdem hatte ich meine liebe Mühe mit den Liedern, 
			die bei mir einfach nicht hängen bleiben wollten. Wieso ist mir 
			unerklärlich. Denn Neverland rockten gewaltig! Und als bei „Anguish“ 
			die vorderen Reihen aus voller Inbrunst den Text mitgrölten, 
			erschien auch auf meinem Gesicht ein Lächeln. Das anschliessend als 
			Schmusesong angekündigte „Anger“ stampfte danach noch einmal mächtig 
			und beschloss ein Konzert, das ruhig noch ein wenig länger hätte 
			dauern dürfen. Dies bestätigten auch die vielen Rufe nach einer 
			Zugabe, die leider nicht gespielt werden konnte. Die Messlatte für 
			die Newcomer Legenda Aurea war damit sehr hoch gesteckt, so dass die 
			meisten Anwesenden wohl nicht enttäuscht gewesen wären, hätten sie 
			das Niveau nicht erreicht.  
			 
			Setlist: „Neverland“ - „Brave Warrior“ - „When Darkness Falls“ - „Schizophrenia“ 
			- „Anguish“ - „Take My Advice“ - „Anger“. 
			 
			Legenda Aurea 
			Der Headliner des Abends startete das Konzert bei abgedunkelter und 
			in Nebel gehüllter Bühne. Das Album-Intro wurde ab Band gespielt, 
			während die vier Jungs langsam auf die Bühne kamen und beim zweiten 
			Teil des Intros, immer noch im Nebel und im Dunkeln, headbangend 
			einsetzten. Ein cooler Anfang, der die durch Neverland bestens 
			eingestimmte Meute von neuem antrieb und Sängerin Claudia Hofer 
			einen tollen Empfang bereiten liess, als man mit „Vengeance“ 
			loslegte. Was danach folgte, war sowohl aus Band- wie auch aus 
			Publikumssicht das, was sich jeder von einem Konzert 
			 wünscht: Ein 
			Siegeszug - durch und durch. Obwohl Legenda Aurea ihr Album „Sedna“ 
			Track für Track durchspielten, kam nie Langeweile auf. Immer wieder 
			bauten sie interessante Zwischenteile ein. So durfte der „Koch“ mit 
			Keyboarder Renato Trinkler ein Solo spielen, Gitarrist Odilo von Ins 
			liess das Publikum einige Gitarren-Melodien nachsingen und 
			Schlagzeuger Martin Roth bot ein Schlagzeugsolo, das vor allem durch 
			seine Kurzweiligkeit überzeugte. Dies waren aber nur die 
			i-Tüpfelchen bei diesem Auftritt, welche ohne solide 
			Live-Performance nur die Hälfte wert gewesen wären. Und die 
			Bühnenpräsenz konnte sich zeigen lassen: Bassist Michael Herkenrath 
			bangte wie verrückt und wechselte die Position immer wieder zu 
			Gitarrist Odilo von Ins, der sich zusammen mit Keyboarder Renato 
			Trinkler ebenfalls mächtig ins Zeug legte. Einzig Sängerin Claudia 
			wirkte zum Teil noch ein bisschen unsicher, was ihr aber locker 
			verziehen werden konnte. Immer wieder musste ich mir klar machen, 
			dass dies der erste Auftritt von Legenda Aurea überhaupt war, so 
			professionell wirkte der junge Fünfer. Dabei widerlegten sie sogar 
			die Anschuldigung, nur eine Nightwish-Kopie zu sein. Tendiert ihr 
			Album „Sedna“ noch stark in deren Richtung, wurde der Sound live um 
			einiges roher und härter gespielt, was zur Band gut passt. Nach der 
			Ballade „It’s Over“, bei der Produzent Christian Graf im Duett mit 
			Claudia sang, wurde der Silberling getauft. Und auch hier zeigten 
			Legenda Aurea eine Qualität, die eine gute Band ausmachen sollte: 
			die Menschliche. Taufgotte war nämlich keine Geringere als die 
			frühere Sängerin Melissa Derrer, die die CD stilecht mit Met 
			überschüttete. Danach wurde die CD zu Ende gespielt, wobei mit dem 
			vierminütigen Instrumental nochmals alle Musiker zeigen durften, was 
			in ihnen steckte. Konnten mich Legenda Aurea bereits auf ihrem 
			Silberling mit einer Leistung überzeugen, die ich von diesen jungen 
			Musikern nicht erwartet hätte, so zementierte ihr erstes Konzert 
			definitiv die Ansicht, dass da was Grosses auf uns zukommt. Die 
			Schweiz hat eine weitere Metalhoffnung mit Potenzial! 
			 
			Setlist: „Intro“ - „Vengeance“ - „War Victim“ - „Sedna“ - „It's Over“ 
			- „Years Of Coldness“ - „Total Eclipse“ - „Instrumental“ - „As The 
			Leaves Fly“ - „Farewell“.
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