Livereview: Megaherz - Alev
06.11.08, Pratteln Z7
By André G.
Da wird doch das Z7 mal wieder amtlich durchgeschüttelt. Die deutschen Jungs von Megaherz bieten mit Ihrem stampfenden, etwas an die Kollegen von Rammstein, errinernden Sound, eine amtliche Dröhnung. Mit dem neuen Album haben die Jungs ein sehr abwechslungsreiches, starkes deutschsprachiges Metalalbum auf dem Markt. Man darf sich auf stampfende Beats, eingängige Riffs und tiefgründige Texte freuen.

Alev
Pünktlich um 20 Uhr enterten die Jungs und die Frontfrau von der Münchner Formation Alev die Stage. Sie boten groovenden Metal Sound der nach vorne rockte. Die Band hat zwei Gitarristen am Start. Leider war aber das Spiel der Zwei nicht wirklich rauszuhören. Die Drum drückte gut ab. Auch der Mann am Bass hatte sein Instrument gut im Griff und bot einen satten Teppich. Vom Gesang her bot die Frontfrau Alex eine gute Performance sie rockte die Bühne. Ihre Stimme, wie auch der Aufbau der Songs, liegt etwas im Fahrwasser von den Guano Apes. Ihre Songs gehen von Melancholischen bis hin zu richtig hart rockenden Tracks. Alex zeigt dass sie nicht nur eine sanfte melancholische Seite in ihrer Stimme hat sondern schreit hin und wieder amtlich ins Mikro. Das Publikum ging, wohl angesichts des eher nicht so hohen Bekanntheitsgrads der Band und Songs, nur mässig mit. Alles in allem fand ich die Leistung der Münchner solide aber nichts Spezielles. Die Songs sind einfach etwas zu eintönig und ähneln einander stark.

Megaherz
Nach einer kurzen Umbaupause war es an der Zeit für eine der Mitbegründer der Neuen Deutschen Härte. Zusammen mit OOMPH und RAMMSTEIN haben sie vor mittlerweile 15 Jahren dieses Genre mitbegründet. Was viele nicht wissen sie waren 1 Jahr vor Rammstein aktiv. Sie gehören bis heute zu den stärksten Vertreter der Szene. Megaherz boten eine satte Best Of Show der Extraklasse. Pumpende Bassläufe die von Bams Drumspiel fett unterstützt wurden, gaben dem ganzen die treibende Härte die für den martialischen Sound von Nöten ist. Auch vom Bühnenaufbau her haben sie das gut unterstrichen. Bass und Drum waren nebeneinander im Hintergrund auf einem Podest postiert und drückten von dort her amtlich ab. Man hatte gar keine Chance sich nicht zu bewegen, es riss einem einfach mit. Auch der „neue“ Sänger Lex bringt mit seiner harten tiefen Stimme die richtige Stimmung und Atmosphäre in die Halle. Die Musiker harmonierten im Zusammenspiel und konnten die Fans voll begeistern. Es wurde mitgesungen, gebangt und gesprungen. Die Gitarren rifften und solierten sauber und gekonnt das es eine wahre Freude war. Bei der Art Musik ist es leider häufig so dass die Gitarren streckenweise in den Hintergrund rücken und das ganze von Bass und Drum dominiert werden. Im zweiten Teil war der Bass etwas zu laut und wummerte manchmal sehr, dadurch verschwand der Gesang etwas im Sound. Vom Stageacting her liessen sie keine Wünsche offen. Die 2 kleinen Podeste am Bühnenrand wurden rege zum posen und abrocken benutzt. Auch die neuen Songs wurden abgefeiert und mitgesungen. Man merkte der Band sehr gut an wie viel Freude sie haben auf der Bühne zu stehen und für ihre Fans zu rocken. Vocalist Lex hatte etwas Pech. Er zeigte Fannähe und es zog ihn in den Fotograben zu den Fans. Das war alles super und hat ihm Spass gemacht, aber als er den Rückzug auf die Stage antreten wollte merkte er dass die Bühne wohl etwas zu hoch ist und er kam nicht auf Anhieb alleine rauf. Aber hilfsbereit wie die Security ist kam sie ihm sofort zu Hilfe und er kam doch noch rauf. Was an Megaherz sicher auch sehr faszinierend ist sind die Texte, in welchen sich der Normalbürger, wider findet oder auch einem aus der Seele sprechen. Es geht nicht nur darum zu provozieren. Die Band greift immer wieder interessante und tiefgründige Themen auf und gibt ihnen das musikalische Kleid das zum Thema passt. Megaherz konnten voll begeistern und ich hoffe es dauert nicht wieder 4 Jahre bis man wieder ein Lebenszeichen von Ihnen bekommt.

Setlist: Das Tier, Liebestöter, Jordan, Ebenbild, Fauler Zauber, Herzblut, Beiss mich, L'Aventure, 5.März, Glas und Tränen, Mann von Welt, Kopfschuss, Freiflug, Ja genau, Alles nur Lüge, Heuchler, Gott sein, Himmelfahrt, An Deinem Grab, Miststück