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Wie oft geht man voller
Vorfreude an ein Konzert, nur um dann unzufrieden und enttäuscht wieder nach Hause zu
gehen und erst noch ein halbes Vermögen für Ticketpreise und Getränke ausgegeben zu
haben? Viel zu oft leider. Nur gut, dass es da auch Veranstaltungen ganz anderen Kalibers
gibt. So auch das zum dritten Mal durchgeführte Metal Inferno, das schon langsam
zu einer Tradition heran wächst. Erschwingliche SFr. 23.- Eintritt, günstige Getränke-
(spez. Bier-)preise und vier klasse Bands und ein namhafter DJ (Dani Beck, "Swiss
Music Night" Moderator auf SF 2), der ausschliesslich guten alten Metal aus den 70ern
und 80ern präsentierte, was will man mehr? Nichts, und so pilgerten auch dieses Mal
wieder gut und gerne 1000 Leute an das wohl grösste Indoor-Metal-Festival unserer
schönen Schweiz und liessen den Abend zu einer hammerhaften Metal-Party werden. (Kis)
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Gonoreas
Die Schweizer Gonoreas hatten dieses Jahr das Vergnügen, das Publikum etwas aufzuheizen
und möglichst in Stimmung zu versetzen. Doch zu meinem grossen Erstaunen hatten sich
gleich dutzende Vollblut-Fans der Band in den ersten Reihen versammelt und liessen ihre
Köpfe wie Flugzeugturbinen rotieren. Oder es lag es etwa an der weiblichen und blonden
Schönheit an der Gitarre?! So viel zum Thema "ein wenig aufheizen". Leider
wollte die liebe Technik zu Beginn nicht nach den Regeln mitspielen und so kam es schon
mal vor, dass plötzlich kein Gesang mehr zu hören war oder der Schlagzeuger mit den
Füssen ins Lehre schlug, weil das Bass-Mikro nicht funktionierte. Wer jetzt denkt, dass
diese Schwierigkeiten die Stimmung getrübt hätten, irrt gewaltig! Nach etwa fünf
Minuten klappte soundmässig wieder alles wie am Schnürchen und die Show konnte wie
geplant weiter gehen. Bis zu dem Zeitpunkt, als der Sänger unterbrach und dem Publikum
erklärte, dass sie ihren nächsten Song "Bang your head" einem Fan widmen, der
einen schweren Unfall hatte und möglicherweise für immer querschnittgelähmt bleiben
wird. Für diese überaus anteilnehmende Aktion ernteten die fünf tosenden Applaus und
holten sich deshalb massig Symphatiepunkte, auch von meiner Seite aus. Der Sound klang
spitze, für viele wilde Gitarren-Soli war auch gesorgt und die Heavy Metal Fans vom
Opener mehr als angetan. (Svn)
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Neverland
Als eine Gruppe Berner die Bühne betrat, wurde es lustig, denn die sechs Jungs konnten
sich selten einen Witz verkneifen und unterhielten das Publikum so gut sie konnten. Diese
überaus geile Band überzeugt sehr mit ihrem melodischen wie kraftvollen Sound und der
aus Deutschland stammende Schlagzeuger hatte sein Instrument wahrlich im Griff.
Leadgitarrist Daniel Huber versetzte die tobende Menge derweil immer wieder in Erstaunen
mit seinen flinken Fingern, die unablässig den Gitarrenhals rauf und runter kletterten.
Vor zwei Monaten konnte ich die Band schon in der Schützi in Olten geniessen, wo sie
allerdings als Headliner aufspielen konnten. Ich muss sagen, die Sechs hatten die
zahlreich erschienenen Leute im Nu erobert und die nächste Überraschung liess nicht
lange auf sich warten: Ein riesiges Rosengeflecht in Form eines Herzens wurde auf der
Bühne aufgestellt und eine junge Dame postierte sich darauf vor dem Mikrofon. Diese bat
dann ihren Freund auf die Bühne und machte ihm vor versammelter Meute einen
Heiratsantrag! Nicht mal Metallica hätten darauf einen derart tosenden Applaus bekommen,
wie dieses frisch verlobte junge Paar! Danach spielten Neverland passenderweise eine
gefühlvolle Ballade dazu. Sowas nenne ich eine gute Show und diese hielt sich auch die
ganzen 45 Minuten lang. (Svn)
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Thunderstone
Etwas mulmig mussten sich die fünf Finnen, welche unter dem Banner Thunderstone nun schon
seit fünf Jahren die Metalwelt unsicher machen, schon gefühlt haben, war es doch ihr
erster Headliner-Gig in Zentral-Europa, und dabei nicht ein gerade kleines Publikum (ich
schätze so an die 1000 Nasen), vor welchem sie ihre Feuertaufe bestehen mussten. Begonnen
wurde nach einem kurzen, folkigen Intro mit "Without wings", bevor mit
"Tool of the devil" (beide vom heuer erschienenen Drittling "Tools of
destruction") gleich einer der Smash-Hits der Senkrechtstarter abgefeuert wurde, was
vom gut aufgelegten Publikum natürlich gleich mit euphorischem Bangen/Mitsingen/Klatschen
quittiert wurde. Doch nicht nur dieser Übersong, sondern auch die fast greifbare
Spielfreude, die unter der fröhlichen Truppe herrschte, übertrug sich ungefiltert auf
die Zuschauer. Doch auch der Rest der Setlist überzeugte ausnahmslos, wobei keines der
drei bisher veröffentlichten Alben zu kurz kam. So folgte "Eyes of a stranger"
vom selbstbetitelten Debüt, worauf man "Forth into black" von "The
burning" (2004) serviert bekam. Zwar war das Publikum in Sachen Textsicherheit noch
nicht über alle Zweifel erhaben, aber dies tat der Stimmung nicht im Geringsten Abbruch
und so feierte man weiter eine fette Metal-Party. Diese erhielt mit "Liquid of the
king" und "Land of innocense" ihre Fortsetzung, um mit "Break the
emotion" in ein abwechslungsreiches Drum-Solo zu münden, worauf sich Schlagzeuger
Mirka Rantanen selbst zu Wort meldete und sich für den klasse Abend bedankte. Doch die
Show hatte erst gerade die Halbzeit passiert und verschaffte allen mit der einfühlsamen
Ballade "Another sea of sorrow" eine kurze Verschnaufpause, bevor mit einem
kruden Instrumental-Medley, auf der Setlist als Eskimo-Jenkka betitelt, die Stimmung
wieder auf die Spitze hinauf getrieben wurde. Abermals rockend wurde es mit "Let the
demons free" vom Debüt, worauf noch die beiden Melodic-Hymnen "Welcome to the
real" und "I will come again" folgten, wobei Letzteres wohl von absolut
jedem Zuschauer in der Lenzburger Mehrzweckhalle gewünscht wurde, besassen die Jungs doch
etwas, was auf der Bühne noch mehr zählt, als die tadellose Technik und die
hitverdächtigen Songs (was wohl beides von Thunderstone mehr als erfüllt wurde),
nämlich Charisma. Und so stimmte die ganze Halle in laute Thunderstone-Chöre ein, welche
bei den ersten Tönen von "Spire" natürlich wieder verstummten, um nochmals
voll abzufeiern. Den Schlusspunkt setzte "Until we touch the burning sun"(auf
der Setlist selbstsicher mit "Burning Butts Ahoi!" betitelt), sicher eines der
Glanzlichter aus dem Repetoire der Finnen. Dass Thunderstone diesen Abend genauso, wenn
nicht noch mehr genossen als das Publikum, war offensichtlich und so bewies das
sympathische Quintett, dass sie durchaus fähig sind, Headliner-Shows souverän zu
absolvieren und dass die Metal Inferno Veranstalter wieder einmal ein glückliches
Händchen bewiesen hatten, was die Bandauswahl betraf (nicht wahr Roxx? ;-) (Kis)
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Stoneman
Weniger passend war da die Wahl der Nu/Industrial Rocker Stoneman, denn der sehr moderne
und düstere Sound des Quintetts schien den Nerv der hauptsächlich wegen Thunderstone
erschienenen Gäste um Längen zu verfehlen und so konnte die Truppe während ihrer Show
nur auf einen kleinen, verbliebenen Haufen Unentwegter hinunter schauen, die dafür
absolut alles gaben. Dies taten auch Stoneman, die während ihres einstündigen Auftrittes
nichts anbrennen liessen und bei einem passenderen Publikum die Bude sicher zum Kochen
gebracht hätten. Ihre Darbietung schwankte irgendwo zwischen Ministry, Marylin Manson und
den Murderdolls. Verstörend wirkte die Kappelle ja schon etwas, sei es durch ihre Texte
(Songbeispiele: "Devil in a Gucci dress", "Good bye And fuck you",
"I'm taking your live") oder durch ihr düsteres Auftreten, soll heissen:
Sänger in schwarzem Hood mit Kapuze und eine mit einer Windmaschine dauerbefönte Bass
Gothic-Queen als Blickfang. Trotz der geringen Aufmerksamkeit, die ihnen dargebracht
wurde, manövrierte sich die wortkarge Band (es gab so gut wie kein Gequassel zwischen den
Songs, was die Band noch ein wenig unnahbarer machte) durch ihr Set, das sogar mit einem
nicht wieder zu erkennenden Cover bestückt war. Ich vermute jetzt mal schwer, dass keiner
der Anwesenden die bitterböse Version von "Schlaf mein Kind" erkannt hatte. Den
Abschluss machten die schon als Industrial-Knaller zu betitelnden Nummern
"Cocain" (Ein Coversong von J.J. Cale), "The madman song" und das
brutale, aber hervorragende "Atomic Holocaust". Insgesamt wurde eine respektable
Show geboten, die in einem kleinen Club voller Goths und Industrial-Kidz den Raum mit
Sicherheit zum Ausrasten gebracht hätte. An diesem Abend mutierte diese für das Gros der
Leute jedoch zum "guten Grund", um vorzeitig den Heimweg anzutreten, leider...
(Kis)
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Die Organisatoren des dritten Metal Inferno's dürften mit dem Anlass
zufrieden sein, auch wenn es schon noch Platz für weitere Fans gehabt hätte. Allerdings
besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich die Zuschauerzahl bei Fortsetzung dieses
Anlasses (der 2006 mit ziemlicher Sicherheit in die vierte Runde gehen wird!) weiter
ansteigen wird, falls die Wahl der Bands stimmt. Aber es kommt ja in Lenzburg nicht nur
auf die Beschallung an, sondern wie sich der Anlass dem Publikum als Ganzes präsentiert und
da hatte man es organisatorisch abermals gut im Griff. Viele extra für die Veranstaltung
mobilisierte Helfer unterstützten das OK nach Kräften wieder bestens, sodass auch 2005
ein praktisch störungsfreier und scharmützelloser Betrieb möglich wurde. Es sieht ganz
danach aus, dass sich das Metal Inferno in den nächsten Jahren als feste Grösse in
der Agenda vieler Metalheads einnisten könnte! In diesem Sinne: Metal forever und bis
2006, wenn das nächste Inferno gezündet wird! (Rsl)
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