Ein Extrem-Metal-Gewitter bricht über den Vierwaldstättersee
hinein. Der Himmel verdunkelt sich, der Wind nimmt, angetrieben von
gnadenlosem Drumgeprügel an Stärke zu. Mit Napalm Death, den
Urvätern des Grindcores, und den technisch genialen Suffocation
bittet die Creme de la Creme des Grind, Death- und Thrashmetal zum
kollektiven Headbangen. Als Unterstützung wurden die
Thrashjungspunde von Warbringer ins Programm geholt. Man darf sich
also auf ein lautes brutales Metalfest freuen.
Warbringer
Der Abend stand ganz und gar unter dem Motto: Stay brutal!!! Um
20.30 Uhr enterten die Jungen Kerle aus dem sonnigen Los Angeles die
Stage und legten ohne zu zögern mit voller Dampframme los. Ihr Old
School Thrash wusste durchaus zu überzeugen. Sie spielten sauber und
harmonierten perfekt. Warbringer brachten eine gute Power und Druck
aus den Verstärkern. Der Vocalist überzeugte mit seiner aggressiven
Stimme. Er zauberte absolut brutale Screams aus den Lungenflügeln.
Die Jungs waren voll motiviert die „alte“ Welt einzunehmen. Sie
besuchten Europa zum ersten Mal in Ihrer dreijährigen Karriere aber
ich sehe sie durchaus als neue Hoffnungsträger des Thrash Metals.
Suffocation
Nach einer Ladung rohem Thrash waren die technisch hoch stehenden
Suffocation an der Reihe. Die Fans in den ersten Reihen gingen
gleich voll mit. Der Sound war richtig hart und hatte die Power die
es braucht für diesen technischen Death Metal. Die Band,
insbesondere Schreihals Frank, waren in super Spiellaune. Frank
kommt mir vor wie der Mike Muir des Death Metals. Er schreit,
springt und zappelt wie wild auf der Bühne rum. Mehr oder weniger
immer mit Rausgestreckter Zunge. Sie spielten einen Best off Set der
aus Songs der ganzen Schaffensphase der Band bestand. Die Fans
wurden bald einmal animiert einen Circle Pit zu bilden wie es ihn in
den frühen Neunziger Jahren an jedem Konzert gab. Das Unterfangen
klappte nicht schlecht. Dazu spielte die Band Ihre Songs, die mit
Ihren super rasend schnellen und dann wieder schleppenden Parts den
idealen Soundtrack dafür darstellte. Die Temperatur in der Schüür
stieg merklich an und der Schweiss floss nicht nur auf der Stage.
Selbst Barney von Napalm Death liess es sich nicht nehmen ca. die
Hälfte des Suffocation Gigs vom Bühnenrand aus Reinzuziehen. Sicher
erwähnenswert war auch der Bassist der mit seinem Spiel zu
überzeugen wusste. Leider plagten ihn wohl Schmerzen an den
Fingerkuppen, er musste immer mal wieder nachschauen ob sie noch
dran sind. Welchem Zweck der Ventilator hinter ihm diente konnte ich
nicht eruieren. Entweder zur Erfrischung oder das die Frisur besser
aussieht. Suffocation folgten dem Stay brutal Motto sehr gut. Und
heizten die Halle gut vor für den Headliner.
Napalm Death
So, die Zeit und die Fans waren reif für die Gründer und Legenden des Grindcore. Seit mittlerweile 27 Jahren prügeln sich Napalm Death in
die Ohren der gewillten Fans. Sie wurden vom ersten Akkord an
vollabgefeiert. Obwohl der Sound von der Qualität und der Power her
während der ersten beiden Tracks echt schlecht und kraftlos war.
Wenn man die Jungs um Schreihals Barney kennt weiss man das es bei
Ihren Gigs nicht gross ums technische geht sondern ums absolut
brutale durchmetzeln der unzählig vielen Songs. Sie brachten Tracks
des ganzen Lebens von Napalm Death. Das ging von Scum, vom
Debutalbum, bis hin
zu den neuesten Tracks. Ab dem dritten Song
wurde auch der Sound richtig hart und brutal. Barney steht dem
Sänger von Suffocation in nichts nach er tigert und brüllt auf der
Stage als wäre er ein wildes, im Käfig eingesperrtes, Tier. Napalm
Death stehen seit jeher für die absolute ICE Dampfwalze die alles
niederprügelt was sich Ihnen in den Weg stellt. Die Jungs spielten
absolut routiniert und professionell und knallten mächtig in den
Gehörgang rein. Man sah, in den Zuschauerreihen, die Haare fliegen
und auch der Moshpit ging voll ab. Gegen Ende gab die Band das Dead
Kennedys Cover Nazi Punks Fuck Off zum besten und damit verbunden
kam von Barney auch eine klare Stellungsnahme der Band zum Thema
Nazis. Simpel und einfach Fuck Off!!! Da kann man sich der Band nur
anschliessen. Napalm Death spielten gegen Ende auch die ganz bis
ultrakurzen Songs für welche sie früher standen. Das ganze Konzert
der Legenden war in einer absoluten Megalautstärke, welche ohne
Gehörschutz fatale Folgen haben könnte, gehalten. Die drei Bands an
diesem Abend haben alle wirklich überzeugen können und folgten dem
Motto des Abends ohne Kompromisse, in diesem Sinne gibt’s nur eins
zu sagen: Stay Brutal !!!
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