Sicher gehen bei der Bezeichnung "Cover-Band",
die Meinungen auseinander. Aber einerseits haben viele Bands als
Cover-Bands angefangen, und andererseits kann der Unterhaltungsfaktor
von solchen Acts sehr gross sein. Was natürlich Bedingung ist, ist
ein gewisses musikalisches Können, um Songs unterschiedlicher Bands
auch authentisch rüber zu bringen. Nighthunter sind bestimmt eine
der besseren Cover-Bands. Musikalisch sind die fünf Jungs aus den
Kantonen Zürich, Schwyz
und St. Gallen, definitiv über jeden Zweifel erhaben, sind sie doch
schon seit Jahren als Musiker aktiv. Sie verfügen über ein interessantes
Repertoire, von Led Zeppelin und AC/DC, über Iron Maiden und Judas
Priest,bis Gotthard und Metallica. Der Schwerpunkt liegt aber klar
in den Achtzigern. Ebenfalls ein Pluspunkt ist, dass sie sich nicht
nur auf die ganz grossen Hits und Bands versteifen, sondern auch
weniger bekannte Songs oder Formationen berücksichtigen, so dass
das Set jederzeit interessant bleibt. Zum Beispiel werden "Bad
Crazyness" von D:A:D, "Beat To Death Like A Dog"
von Rhino Bucket, "Perfect O" von Kingdom Come, "Red
Hot" von Mötley Crüe oder "That's The Way I Wanna Rock'N'Roll"
von AC/DC gespielt. Selbstverständlich fehlen auch nicht die grossen
Hits, wie "Let There Be Rock" von AC/DC, "Detroit
Rock City" von Kiss, "You've Got Another Thing Coming"
von Judas Priest oder "Heatstrokes" von Krokus. Die unterschiedlichen
Charaktere der Musiker ergänzen sich ideal. So steht Showman und
Sänger Andy Lickford klar im Mittelpunkt, toll unterstützt durch
Basser B. Easy Iselin, der des öfteren auch mal Background-Vocals
beisteuert. Die ruhigeren Pole sind die beiden Gitarristen Roger
Roesley und Zilti. Vor allem Roger fiel durch konzentriertes Spielen
auf, und liess sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als Andy ihm
mehrmals das Mik vors Gesicht hielt, um ihm vergebens einige Worte
zu entlocken. Hinter dem Drumkit sitzt Dan Hammer, der bei diesem
Gig eine der besten Leistungen abgeliefert hat, die ich je von ihm
gesehen habe. Die Leute im gut gefüllten Club waren auf jeden Fall
begeistert, nicht nur durch starke Songs, sondern auch durch die
nur teilweise geplanten Einlagen vom Frontmann. So kletterte er
auf den Boxenturm, um jeweils einen Song im ersten und zweiten Set
von erhöhter Position zum Besten zu geben. Der Mikrophon-Ständer
fiel dann kurz vor Ende des ersten Sets auseinander, eigentlich
nicht weiter erstaunlich, wurde er doch des öfteren ziemlich stark
beansprucht. Als dann im zweiten Set das Publikum von Andy zum Mitsingenvon
"Rebel Yell" animiert wurde, fiel das Mikrophon vom Ständer.
Obwohl sich das Kabel im Fuss des Selbigen verwickelte, meisterte
er auch diese Situation. Ein eigentlicher musikalischer Höhepunkt
war dann das zum ersten Mal live gespielte "No More Tears".
Andy spielte dabei zusätzlich Keyboards, was ebenfalls eine Premiere
war, verzichten sie doch sonst ganz auf dieses Instrument. Die fetten
Gitarrenriffs und die coolen Bassläufe wurden hervorragend rübergebracht.
Ebenfalls erwähnenswert ist der letzte Song des regulären Sets,
"The Number Of The Beast", der mit dem eingespielten,
gesprochenen Intro des Originals ergänzt wurde. Nach über zwei Stunden
Spielzeit, und 27 ! Songs später endete ein eindrucksvolles Konzert
mit denZugaben "Terminal Velocity" und "Paradise
City". Die Konzerte dieser Band machen einfach viel Spass,
und davon sollte man sich bei nächster Gelegenheit einfach wieder
überzeugen. Da ich bei dieser Band ein grosses Potential sehe, bin
ich sehr gespannt, wann einmal ein eigener Song das Cover-Set ergänzen
wird!
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