Auch von weit her reisten Metaller, Alt-Rocker und
Musikbegeisterte aus allen Altersklassen an diesem Dienstagabend
nach Schaffhausen, um dem vielversprechenden Line-Up Gehör zu
schenken. Mit etwas Verspätung dank stehendem Verkehr schaffte es
schliesslich auch die Metal Factory-Crew in die Kantonshauptstadt.
Gotthard
Die Schweizer Band Gotthard eröffnete das Konzert mit ungewohnt
sanften Tönen. In Unplugged-Manier wurden erst ein paar ruhigere
Songs angestimmt, bevor es über Blues- und Country-Klänge zu
rockigeren Parts überging. Von Songs der neusten Scheibe „Silver“
(2017), wie etwa ‘Miss me’ bis hin zu ‘Hush’, welcher auf dem ersten
Album „Gotthard“ von 1992 zu finden ist, war für jeden Geschmack
etwas dabei. Auch das Evergreen ‘Heaven’ durfte natürlich nicht
fehlen – inklusive Widmung an den 2010 verstorbenen Frontmann Steve
Lee sorgte dieses Stück für reichlich Gänsehaut. Nic Maeder gelang
es mit seinen Musikern, unter anderem einem Streichquartett aus
Cello, Bratsche und Violine, das Publikum mit Freude und
Begeisterung anzustecken. Dank passend gewählter Songs und viel –
manchmal fast etwas zu viel – Interaktion mit dem Publikum schaffte
es die Band, trotz nicht optimalen Mischverhältnissen und dem
Kontrast zum bevorstehenden Symphonic-Grossmeister Nightwish, so
richtig einzuheizen.
Nightwish
Mit
dem Headliner des Abends wurde es dann erst recht kuschelig.
Menschen jeden Alters drängten sich eng vor der für
Nightwish-Verhältnisse kleinen Bühne. Mit Feuerwerk und einem
beeindruckenden Bühnenbild wurde die Show eröffnet. Die Powerfrau
Floor Jansen führte uns im Schnelldurchlauf durch die gesamte
Nightwish-Diskografie. Mit Songs wie ‘Come Cover me’ und ‘Nemo’
wurden nicht nur die hart eingesottenen Fans begeistert. Eine
gekürzte Version des 24-minütigen Stückes ‘The Greatest Show On
Earth’, welches auf dem 2015 erschienen Album „Endless Forms Most
Beautiful“ zu finden ist und uns durch die Entstehung des blauen
Planeten führt, zeigte deutlich die Vielfältigkeit des musikalischen
Geschickes der Band als auch des Gesangstalentes von Floor Jansen
auf. Unkonventionellere Stücke fanden ebenfalls ihren Platz, so
wurde etwa ‘Devil & The Deep Dark Ocean’ in die Erzählung einer
unerfüllten Liebesgeschichte eingebettet und gekonnt inszeniert.
Headbanger und Kuschelrocker kamen gleichermassen auf ihre Kosten,
wenn auch für die einen der Platz wohl doch etwas zu eng war. Alles
in allem legte die Band einen grossartigen Auftritt hin, bei dem vom
Licht über das Bühnenbild bis hin zur Musik alles stimmte und selbst
nach dem eineinhalbstündigen Set und einem bombastischen Abschluss
bei den Fans noch lange nicht alle Luft raus war.
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