Pratteln: Achtung, Achtung es rollt eine Todeswelle über Europa.
Sie erreicht am Donnerstag 31.1.08 die Schweiz. Sie bringt die
Menschen dazu wild Ihre Arme in die Höhe zu reissen und die Köpfe zu
bangen dass die Haare nur so fliegen. Hinter der Welle des Todes
verbergen sich zwei Urgesteine des Death resp. Thrash Metals. Die US
Death Metal Band Obituary befindet sich auf der Xecutioner returns
Tour durch unsere Lande und haben sich für das Vorprogramm eine der
deutschen Thrashmetal Pionieren in den Tourtross geholt. Holy Moses,
mit Frontfrau Sabina Classen welche schon seit 25 Jahren mit Ihrem
einzigartigen Organ die Thrashfreunde zu Freudenstürmen hinreissen
lässt, werden mithelfen das alles in Grund und Boden gestampft wird.
Sie werden den Januar zu Grabe tragen und den Weg für den Monat
Februar bereitmachen.
Avatar
Nach einem sphärischen Intro machten sich die Göteborger Jungs von
Avatar daran die Zuschauer aufzuwärmen. Ihr melodischer Death Metal
kam satt und mit der nötigen Power daher. Der Sänger gab alles um
das Publikum zu motivieren. Was leider, aus mir unerklärlichen
Gründen, nicht so richtig gelingen wollte. Er fragte gegen Ende des
Sets sogar ob wir die englische Sprache überhaupt verstehen würden.
Avatars neuere Tracks knallten richtig treibend und voll gepackt mit
heissen Riffs und starken Breaks aus den Boxen. Das motivierte sogar
einzelne vor der Bühne ihre Matten kreisen zu lassen. Die relativ
jungen Musiker von Avatar machen absolut Lust auf mehr.
Holy Moses
Nach einer kurzen Umbaupause war es an der Zeit für deutschen Thrash
Metal der ersten Stunde. Nach einem, meiner Meinung nach, zu langen
„Holy Moses“ Reggae Intro, enterte Sabina Classen und ihre Jungs von
Holy Moses die Stage. Sie wollen gleich mit Volldampf loslegen, aber
der Soundgott war ihnen wohl an dem Abend nicht wohlgesonnen. Die
Gitarren blieben gänzlich stumm und der Rest war einfach nur dumpf.
Das Problem wurde zum Glück schnell behoben und es konnte losgehen.
Sabina war, trotz starker Lungenentzündung, in Hochform. Sie tigerte
über die Bühne, sie bangte und versuchte das immer noch relativ
steife Publikum zum mitmachen zu animieren. Die Frau Classen hat ein
Organ das es eine wahre Freude ist ihr zu lauschen. Sie schrie,
röchelte und growlte als ginge es um ihr Leben. Holy Moses bot eine
gute Mischung über ihre ganze Schaffensphase. Das das ganze kam
richtig schön roh und ungeschliffen aus den Boxen. Thrash Metal pur.
Auch wenn der Sound streckenweise einfach etwas schwach daher kam.
Vor dem letzten Song holte sich Sabina Unterstützung ans Mikro.
Diese Unterstützung war niemand geringerer als Schmier (seines
Zeichens Frontmann bei Destruction). Mit ihm hat sie dann als Finale
das Dead Kennedy Cover „Too drunk to Fuck“ zum Besten gegeben.
Danach wurde sie von Schmier hinaus getragen. Satte Leistung der
Band und stark von Sabina das sie das Konzert gespielt hat obwohl es
ihr sichtlich nicht gut ging.
Obituary
Die Jungs aus dem sonnigen Florida begannen, nach einer Phase der
Dunkelheit auf der Bühne, mit Druck und Kraft. Als Reaktion auf die
Todeswelle die von der Bühne herunterrollte begann vor der Bühne ein
kollektives Headbangen und Fäuste recken. Langsam tauten die
Zuschauer auf. Die Band wurde nach allen regeln der Kunst
abgefeiert. Zu beginn des Sets war John Tardys Stimme etwas flach
aber das besserte sich zusehends. Er schrie seine bösen schwarzen
Vocals und Growls ins Mikro als stünde der Teufel hinter ihm. Das
Publikum hat wohl wirklich den ganzen Abend einfach auf den
schleppenden Florida Death Metal der Pioniere gewartet. Obituary
boten eine routinierte Show ohne viele Worte zu verlieren. Sie zogen
ihr Programm ab, ohne dabei steif oder freudlos zu wirken. Gittarist
Ralph Santolla zauberte klare, schnelle, saubere Solis aus seiner
Axt. Dabei wurde seinem Spiel ein fetter Soundteppich durch Bass
(Frank Watkins) und Drums (Donald Trady) unterlegt. Alles in allem
ein absolut gelungener Abend der Living Legends des Thrash und Death
Metals.
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