Erneut lockt unser Metal-Mekka mit einem musikalischen
Dreier und – wie immer – kann man da kaum widerstehen. Die
dreifache Ladung Power wird diesmal durch die leider immer noch
etwas unterschätzten Orden Ogan, die symphonische Rhapsody Of Fire
und die kanadische Grösse Unleash The Archers sichergestellt.
Unleash The Archers Meiner Meinung nach
zunächst ein wenig unsicher auf der Bühne tritt die kanadische
Formation um Powerkehle (vier Oktaven Mezzosopran!) Brittney Slayes‘
auf, doch nach einer kurzen, nennen wir es „Aufwärmphase“, ist
dieses Gefühl vorbei, und die Truppe heizt nur noch ein. Gute Laune
macht sich breit, und die Musiker geben sichtbar alles, was sie
können, um die Menge zum Toben zu bringen. Leider habe ich das
Gefühl, dass ein Teil des Publikums nicht sehr viel mit der Band
anfangen kann, denn obschon es energisch mitmacht, wirkt es für mich
für die von der Band geschaffenen Atmosphäre recht zurückhaltend. Im
Grossen und Ganzen jedoch gehen alle ab, und das Set scheint extrem
kurz zu sein, dafür aber solid, und es bleibt auch im Nachhinein noch
etwas haften. Ein gelungener Auftakt eines fantastischen Abends.
Rhapsody Of Fire Die von Luca Turilli
gegründete Band bringt wieder etwas Ruhe in die Halle, denn die
symphonische Musik mit wunderschöner Stimme Giacomo Voli's lässt den
Saal wörtlich dahinschmelzen. Auch wenn das Set der Italiener gut
klingt und Spass macht, werden alle plötzlich noch
zurückhaltender
und es scheint, als wären alle plötzlich etwas ernster geworden.
Nicht markant, aber im Vergleich zum Toben bei der ersten Band merkt
man es schon ein bisschen. Das schöne Set kann auch mich nicht gross
mitreissen und etwas „chillout“ ist angesagt. Ein Relax-Act, wenn
man so will, alle scheinen etwas in Gedanken verloren zu sein und
die Darbietung "still" zu geniessen. Selbstverständlich ist dies
eine Metalshow, es ist keineswegs still, jedoch erscheint es
verhältnismässig ruhig. Das ebenfalls gut gewählte Set, welches eher
relaxed war, ist aber trotzdem ein gutes Vorspiel zum Hauptact des
Abends.
Orden Ogan
Endlich tritt der Headliner auf und eine neue Ladung Power
erschüttert die legendäre Konzerthalle. Verglichen mit ihrem Mini-Z7
Konzert vom März 2016 ist diese Show eine gigantische Veränderung,
viel majestätischer, grösser und voller unbekannter Stärke treten
die sympathischen und talentierten Herren aus NRW auf und zeigen
allen, wem es jetzt zuzuhören gilt. Trotz der Power verzaubert der
Headliner mit einer gewissen Sanftmut die Zuschauer und die Party
kann steigen. Ein Song nach dem anderen, das Publikum spielt
verrückt - zurecht. Die heutige Show ist ein Wahnsinnserlebnis,
welches man nie missen sollte. Alles tanzt und singt und die Band
versprüht den Charme und die wohltuenden Töne umgarnen die vielen
Ohren - welch ein Fest! Mit tollen Lichtern und kleinen Schwätzchen
richtung Publikum ist der Abend schon fast familiär, und kaum hat
alles angefangen, schon ist es zu Ende. Auch dieser Auftritt bleibt
länger haften und zählt für mich persönlich zu den gelungeneren des
Jahres. Auf baldiges Wiedersehen, Orden Ogan!
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