Livereview: Pink Cream 69 - Axxis - Crystal Ball
21. März 2004, Alpenrock House Zürich-Airport
By Chris C. (chc) & Crazy Beat (crb)
Das AlpenRock House beim Flughafen in Kloten erweist sich immer wieder als grossartige Location für Live-Gigs. Vor allem, wenn ein so cooles Package wie Axxis und Pink Cream 69 angesagt ist. Nicht zum ersten Mal sind die beiden Bands gemeinsam unterwegs und diese Kombination sollte sich wieder bewähren. Als Support wurde die etablierte Schweizer Melodic Metal Band Crystal Ball verpflichtet.

Crystal Ball
Bereits um 20.00 Uhr legten Crystal Ball mit einem kurzen, aber intensiven Gig los, der den Zweck des Anheizens vollends erfüllte. Mit "Hellvetia", dem Titelsong der aktuellen Scheibe, wurde der Auftritt eröffnet. Es folgten "Forever and eternally" von der gleichen CD, "Lay down the law" und mit "My life" ein dritter neuer Song. "Soulmate", "Dance with the devil" und "Private visitor" waren dann bereits die letzten Sound-Happen, die den Fans präsentiert wurden. Die Jungs bewiesen einmal mehr, dass sie eine der stärksten Bands unseres Landes sind. (chc)

Axxis
Mit "Angel of death" und "Lost in the darkness" von ihrem neuen Album "Time machine" starteten Axxis ihr Set. Mit seiner unverwechselbaren, quirligen Art hatte Frontmann Bernie Weiss das Volk des gut gefüllten AlpenRock House sofort auf seiner Seite. Die Band war in hervorragender Spiellaue und wurde von Aushilfs-Drummer Andre (Silent Force) grandios unterstützt. Die immer wieder coolen und lockeren Sprüche von Bernie kamen gut an und es wurde mehr als einmal kräftig gelacht. Nach "Brother Moon", "Little Princess", "Little war" und "Battle of power" knallte die Band ein starkes Instrumental hin. Nach Bernie's Rückkehr auf die Bühne wurde kurzerhand ein weiblicher Fan, eine hübsche Spanierin, auf die Bühne geholt (sieh an, Bernie hat Geschmack!) und nach der Ballade "Fire and ice" wurde "Touch the rainbow" spontan in eine spanische, akustisch gespielte Ballade umgewandelt, das hatte echt Klasse. Weiter gings mit dem tollen "Wind in the night", "Little lock back", "Kingdom of the night", bevor mit "Living in a world" und "Nanana goodbye" dann leider viel zu früh Schluss war. Abschliessend kann man sagen, dass BernieWeiss, Harry Oellers und der Rest der Band durch ihre sympathische Art (es wurde viel gegrinst auf der Bühne und die Chemie stimmt einfach) ein wirklich gutes Konzert abgeliefert haben. Sound gut, Band gut, alles gut. Hope to see ya soon on stage! (crb)

Pink Cream 69
Nach längerer Zwangspause konnte die Fan-Gemeinde ihre Lieblinge nun endlich wieder 'on stage' geniessen. Ihr Gitarrist Alfred Koffler leidet bekanntermassen an einer Erkrankung der linken Hand. Er musste seine Spielweise komplett umstellen, um sein Instrument überhaupt noch bedienen zu können. Er greift die Saiten jetzt mehrheitlich mit dem Zeige- und dem kleinen Finger. Die Umsetzung dieser Technik ist absolut befriedigend und somit war "Koffl" für mich ganz klar der Mann des Abends. Verstärkt wurde er, auf eigenen Wunsch, durch Uwe Reitenauer. Die Beiden ergänzten sich perfekt und waren für die starken Riffs zuständig, die gleich dutzendfach serviert wurden. Den Bass zupfte "Haus und Hof"-Produzent Dennis Ward. Hinter der Schiessbude sass der in Zofingen (ja genau dort, wo jeweils die Schweizer Metalbörse über die Bühne geht!) geborene Kosta Zafiriou. Zu guter Letzt stand der begnadete Vocal-Akrobat David Readman zu vorderst auf den Brettern. Kompakt und tight war der Auftritt der in Deutschland beheimateten Formation. Kein Wunder, spielen die Jungs doch immer noch in der Original- Besetzung und das seit immerhin sechzehn Jahren. Einzig David ersetzte seinerzeit den zu Helloween abgewanderten Andy Deris. Der Gig wurde mit dem Titelsong der aktuellen Mega- Scheibe "Thunderdome" eröffnet. Von diesem Album wurden später noch "Carnaby road", gefolgt von einem starken Drum-Solo und "That was yesterday" gespielt. Die Ballade "One step into paradise" gaben die versierten Musiker in der Mitte des Sets in einer stimmigen Akustik- Version zum Besten. Vom umfangreichen Schaffen der Band zeugten Highlights wie "Break the silence", "Talk to the moon" oder "Seas of madness" und natürlich der Hit "Keep your eye on the twisted", der vor dem Zugabenteil als letzter Song dem zahlreich erschienenen Publikum präsentiert wurde. Zu guter Letzt wurde nochmals mächtig auf das "Gute- Laune- Gaspedal" gedrückt und "Welcome the night" und "Shame" gespielt. Als allerletzter Titel war schliesslich noch ein Cover angesagt, nämlich "So lonely", im Original von The Police. Nach der langen Zeit ohne PC 69 beeindruckten die Fünf durch viel Frische und Spielfreude. Nicht nur der aktuelle Longplayer heimste Höchstnoten ein, auch live überzeugte die Band auf ganzer Linie. (chc)