Die dänischen Heavy Rock-Ikonen PRETTY
MAIDS gaben sich im Schweizer
Metaltempel die Ehre. Musikalisch unterstützt wurden sie dabei von
unseren CRYSTAL BALL...
Gespannt, aber auch etwas skeptisch, wartete ich auf den livehaftigen
Auftritt von
CRYSTAL BALL. Die fünf Ricola-Boys (Wer hats erfunden, hä?) gaben
ein Programm zum Besten, das Stücke ihres neuesten Outputs Hard
Impact als auch Songs ihres Erstlings enthielt. Die anwesenden
Fans hatten zu Beginn zwar noch etwas Mühe warm zu werden, doch
zum Schluss ging ziemlich die Post ab. Crystal Ball haben beachtliche
Fortschritte gemacht: Das Stageacting ist sehr gereift, die Jungs
agierten sehr sicher und selbstbewusst auf den Bühnen- brettern
des Z7 und hatten das Publkum schnell auf ihrer Seite. Die Songs
groovten und rockten mächtig, auch wenn die Soundqualität leider
nicht die Beste war. Marks Ansagen sind mir aber immer noch eine
Spur zu künstlich; ein bisschen Spontaneität würde hier bestimmt
nicht schaden. Die fünf Helvetier scheinen dennoch auf der richtigen
Schiene zu fahren, wächst die Fangemeinde doch stetig an, wie es
auch an diesem Abend bestimmt der Fall war.
Alles in allem eine kompakte Show, mit der sich Crystal Ball definitiv
nicht länger hinter den Schweizer Alpen verstecken müssen. Beide
Daumen hoch!
Die PRETTY MAIDS, wer liebt sie nicht? Selbstsicher und abgeklärt
präsentierten die Dänen ihre Show, die prall gefüllt mit kleinen
und grossen Krachern war. Wer sich vor allem auf Songs des neuen
Silberlings Carpe Diem gefreut hatte, wurde aber enttäuscht;
gerade mal zwei
Kompositionen fanden den Weg ins Set. Doch die Pretty Maids haben
ne Menge andere starke Songs im Repertoire. Die fünf Rocker starteten
gleich mit Sin-Decade und liessen das Z7
brodeln! Das Set machte an allen wichtigen Stationen der Bandkarriere
halt, obwohl der Eine oder Andere vielleicht etwas traurig war,
weil gerade sein Lieblingssong nicht gespielt wurde... Ob Spooked
oder Future World, die Band wurde vom schweizer Publikum
richtig abgefeiert.
Untermalt mit einer titanischen Lightshow, war der Auftritt ein
Hochgenuss für Aug und Ohr.
Sänger Ronnie Atkins hielt seine Ansagen stets kurz; was auch gross
rumlabern, wenn man so viele (und dazu noch hammermässige!) Songs
spielen kann!? Ronnie war stimmlich zwar etwas angeschlagen, was
in den Höhen ansatzweise auch zu hören war, doch muss man dem Mann
lassen, dass er einer der geilsten Shouter in Europa und ein äusserst
routinierter Frontmann
ist. Ob kräftig und powerful oder ganz sanft, Mr. Atkins legte seine
Emotionen in jeden einzelnen Song und vermittelte so eine unvergleichliche
Atmosphäre.
Das Drum-Solo von Michael Fast war leider nicht das Gelbe vom Ei.
Ich erlaube mir hier jedoch, beide Augen zu zu drücken. Denn: Pretty
Maids-Gigs gehören qualitativ zum Besten, was unsereiner im Z7 zu
sehen bekommt. Ken Hammer hielt sich mit seinen Gitarrenkünsten
eher etwas im Hintergrund, dafür bangte Pretty Maids-Beau Kenn Jackson,
was das Zeug hielt. (Und liess wohl so manch weibliches Herz höher
schlagen .) Ronnie und seine Mannen blühten nur so von Dynamik und
Power, sodass irgendwelche ausgefallenen Showeffekte gar nicht mehr
nötig waren. Zum krönenden Abschluss gabs das scharfe Red,
Hot and Heavy, worauf die Pretty Maids mit frenetischen Zugabe-Rufen,
und schweren Herzens, von der Bühne entlassen wurden.
Fazit: Ein (fast) perfekter Gig, schnörkellos und ohne viel Schnickschnack
- das ist das, was die Pretty Maids am besten können!
Setlist Pretty Maids:
-Intro-
Sin-Decade
Rock the House
Tortured Spirit
We came to rock
Wouldnt miss you
Destination Paradise
Walk away
Rise
-Drum Solo-
Spooked
Savage Heart
Yellow Rain
Live until it hurts
Please dont leave me
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Future World
Rodeo
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Red, Hot & Heavy
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