Selten wurde im
Vorfeld so viel über eine Tournee diskutiert, wie über die Queen Tour 2005. Würde das
gut gehen..., Queen mit dem ehemaligen Bad Company Sänger Paul Rodgers? Kann er Freddie
ersetzen und wieso ist Basser John Deacon nicht mit dabei? Die einen freuten sich tierisch
über die Tour, die andern ärgerten sich darüber, wieder andere spotteten schon, bevor
sie Queen überhaupt gesehen hatten. Also ganz sicher kann Paul den guten Freddie (R.I.P.)
nicht ersetzen. Aber das war ja auch von vorne herein klar. Also, liebe Spötter und
Pessimisten, warum seid ihr nicht einfach an einen der Queen Gigs gegangen, ohne
irgendwelche Erwartungen und habt Euch einfach darüber gefreut, noch einmal die Queen
Klassiker zu hören, mit Brian May und Roger Taylor sowie einem wirklich tollen Paul
Rodgers?
Die Dortmunder Westfalenhalle war ganz gestuhlt und mit 10'000 Nasen dann auch prall
gefüllt. Als das Licht ausging und die ersten Klänge von "Reaching out"
ertönten, war das Volk bereits ziemlich von den Socken und als dann Queen mit "Tie
your mother down" loslegten, war das schon ein magischer Moment. Es folgten "I
want to break free" und ein starkes "Fat bottomed girls", das Paul wirklich
toll rüber brachte. Nach "Crazy little things called Love" dann ein erster
Höhepunkt. Roger Taylor kam nach vorne und sang mit seiner immer noch unglaublichen
Stimme "Say it isn't true", ein Stück für den Kampf gegen Aids. Danach wurde
"39" von Brian May vorgetragen, ein Wahnsinns Song! Darauf spürte man an diesem
Abend zum ersten Mal ganz deutlich Freddie's Anwesenheit in der Halle, mit der
wunderschönen Gänsehaut Ballade "Love of my live", die zum grössten Teil von
einem sichtlich berührten Publikum mitgesungen wurde. Ebenso beeindruckend war die
gewaltige Lichtshow mit riesigen, beweglichen Traversen, die der ganzen Show noch das
Sahnehäubchen aufsetzten. Nach "Hammer to fall" kam dann der erste Bad Company
Song "Feel like makin' love", der überraschenderweise vom Publikum sehr stark
mitgesungen und bejubelt wurde. Überhaupt passte die erdige und soulige Stimme von Paul
Rodgers recht gut zu den Queen Songs. Da ja auch in der Arena gestuhlt war, sah das Ganze
etwas steif aus. Dadurch sahen die vorderen zwei Meter irgendwie ziemlich leer aus.
Deshalb forderte Brian May das Publikum auf, doch bitte nach vorne zu kommen, was auch
innert wenigen Minuten geschah. Jawohl, das sah doch schon eher nach einem Rock-Konzert
aus. Nach einem kurzen Drum-Solo gab dann Roger Taylor sein geiles "I'm in love with
my car" zum Besten, einfach klasse, diese Stimme. Überhaupt wirkte durch den
abwechselnden Gesang von Brian, Roger und Paul das Set sehr lebendig. Nach dem obligaten
Brian May Guitar-Solo ging's dann mit "Lost horizon" und dem wunderschönen
"These are the days" weiter, gefolgt von "Radio Gaga" (was für ein
Stimmungssong!) und dem zweiten Bad Company Song "Cant get enough of your love",
der ebenfalls mitgesungen wurde. "A kind of magic" wurde von einem grandiosen
Lichtspiel begleitet und "I want it all" ist ja sowieso ein klasse Song. Dann
kam aber der absolute Höhepunkt des Abend: Das göttliche "Bohemian rhapsody"!
Auf einer grossen Leinwand wurden während des Songs alte Sequenzen und Bilder der Band
eingespielt und gesungen wurde von Freddie persönlich, der während des ersten Teils ab
Band und Leinwand sang. Ein wirklich ergreifender Moment, der alle in der Halle zutiefst
bewegte und zum zweiten Mal an diesem Abend spürte man den Geist des unvergesslichen
Freddie Mercury in der Halle. Mit "The show must go on" endete der reguläre
Teil des Gigs und Brian, Roger wie auch Paul kamen dann jedoch, zusammen mit Spike Edney
(Key's), Jamie Moses (Guitar) und Basser Danny Miranda noch einmal auf die Bühne, um sich
mit dem Free Klassiker "All right now" (kam unheimlich gut an), "We will
rock you" und "We are the champions" von einem sehr zufriedenen Publikum zu
verabschieden. Es war, auch wenn Freddie von allen schmerzlich vermisst wurde, ein sehr
emotionales und wirklich gutes Queen Konzert. Zudem war es sehr schön, all die Klassiker
der Briten nochmals live hören zu dürfen. They still are the Champions!
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