So um circa 20
Uhr wartete man vergeblich auf eine Vorgruppe, die aus irgendwelchen Gründen nicht
erschien, dafür wurde man auf einer Leinwand über dem Eingang mit der Unplugged-DVD von
Golden Earring unterhalten.
Um Punkt 21 Uhr gingen die Lichter dann aus und Queensryche knallten dem Publikum mit
"Tribe" als Opener gleich den neuen Titelsong um die Ohren, gefolgt von
"Sign of the time". Und schon der vierte Song war die erste Überraschung: Das
selten live gespielte starke "NM 156" vom "Warning"-Album. Die Band
wirkte am Anfang allerdings etwas steif und kühl, was sich aber im zweiten Teil des Sets erfreulicherweise änderte. Doch zuerst folgte mit
"Screaming in digital" vom "Rage for order"-Album die zweite
Überraschung. Nach "Open" und "Desert dance" dann der zweite
"Warning"-Klassiker "Take hold of the the flame". Und danach schrieben
Queensryche Geschichte!
Mit "Operation mindcrime" wurde das monumentale Jahrhundertwerk der
Seattle-Jungs eröffnet. Und die grösste Überraschung des Gigs kam mit blonden, langen
Haaren auf die Bühne. Ja, ja die Original "Sister Mary" Pamela Moore gab sich
die Ehre und sang bei fast allen "Mindcrime"-Songs wie "Speak",
"Spreading the disease", "The mission", (den Übersong schlechthin)
"Suite Sister Mary" (inklusive meterlanger Gänsehaut), "The needle
lies", "Breaking the silence" und "I dont believe in love" mit.
"Eyes of a stranger" bildete dann erst mal den regulären Schluss des Konzertes.
Das Publikum des gut gefüllten Z7 holte die Band jedoch nochmals auf die Bühne zurück,
die den Gig schliesslich mit "Best I can" beendeten.
Geoff Tate präsentierte sich dabei in fantastischer Form und hatte absolut nichts von
seiner charismatischen Art und seiner einmaligen Ausstrahlung verloren. Wie immer
wechselte Geoff einige Male sein Outfit, wobei seine Jeansjacke mit der Aufschrift
"Liar" und einem Bild von George Bush besonders gefiel. Auch Michael Wilton,
Eddie Jackson und Scott Rockenfield überzeugten auf der ganzen Linie. Mit dabei als
Tour-Gitarrist war übrigens Mike Stone, der mit Glanz-Lederkluft, kurzen blonden
Haaren und schwarzem Bart den optischen Anziehungspunkt der Band markierte. Im Ganzen
gesehen haben Queensryche mit knapp zwei Stunden Spielzeit einen tollen Gig geboten, der
alle "Mindcrime"-Fans mehr als zufrieden gestellt haben dürfte, da das
Hauptgewicht der Songauswahl mit neun Songs aus eben diesem Superwerk bestand! Und nun
wartet Balingen...
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