Gerade mal 3 Tage nach dem grossartigen Haken Konzert geht es
erneut ab nach Pratteln in die Galery Music Bar. Noch träge vom
ereignisreichen Tag schleppte ich mich Richtung Basel und war
ehrlich gesagt nicht gross motiviert. Dass mich der Abend dermassen
wachrütteln würde, hätte ich nicht erwartet. Um so besser. Die Band
RPWL entwickelte sich 1997 ursprünglich aus einer Pink Floyd
Coverband. Der Bezug zu Pink Floyd ist auch heute noch unüberhörbar.
Auch Parallelen zu den frühen Genesis sind zu erkennen.
Aktuell auf Tour quer durch Europa stellten an diesem Abend die fünf
Künstler aus Deutschland..Pardon!! Bayern, der Schweiz ihr neu
geschnitztes Album „Beyond man and time“ vor. RPWL wagen sich
hiermit an ihr erstes Konzeptalbum heran. Die Geschichte orientiert
sich an Friedrich Nietzsches Werk „Also sprach Zarathustra“, denn
auch auf „Beyond man and time“ befindet sich der Erzähler auf einer
Reise, um sein wahres Ich zu erforschen. Er trifft auf
unterschiedliche Figuren und Charaktere die ihm zum Denken anregen
und sammelt somit neue Erkenntnisse. Das Werk sei ein Plädoyer zum
Denken, zum Widersprechen und zum Befreien, erzählt der Mann am
Gesang Yogi Lang. Klingt sehr spannend. Um den Inhalt und die
Message der Arbeit dem Hörer noch etwas näher zu bringen, erschien
das Album auch als limitierte Edition mit lehrreichem zweisprachigem
Hörbuch, wo die Hintergründe des musikalischen Konzepts erläutert
werden. Zusätzlich liegt dem ganzen Sonderwerk eine Landkarte mit
der neu entdeckten Welt bei.
Genau so extravagant wie die Idee zur Limitied Edition war dann auch die Show. Pünktlich um 21 Uhr
starteten RPWL und spielten das aktuelle Album Song für Song durch.
Zu jedem Lied gab es ein neues Bühnen Outfit und Yogi Lang schlüpfte
passend zum musikalischen Konzept jedes Mal in eine neue Rolle.
Nicht nur stimmlich glänzte der riesig wirkende Sänger, auch sein
schauspielerisches Talent überzeugte in jeder Hinsicht.
Zwischendurch verschwand er immer wieder hinter der Bühne, um den
Bandkollegen den Vortritt zu lassen, deren technisch perfekte und
herausragende Spielereien einem den Atem nahmen. Eine Leinwand die
rechts und links jeweils auf der Bühne aufgestellt wurde, schmückte
die Show mit herrlichen Projektionen und Schattenspielen die
vereinzelt durch die Bandmitglieder selbst erzeugt wurden. Nach ca.
70 Minuten Spielzeit und Ende der Darstellung und Visualisierung von
„Beyond man and time“ setzte man auf alt bewehrtes und ging ein
wenig in der Zeit zurück, um ca. 50 Minuten Material aus älteren
Alben vorzutragen. Die knapp 100 Leute umjubelten die Band mit
grosser Euphorie. Am Ende bedankte man sich noch fürs Kommen und
setzte mit 30 Minuten Zugabe noch einen drauf! Von A bis Z ein
perfekter Abend!
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