Schon die Amerikaner Vicious Rumours
sorgten hier und da für kräftiges Kopfschütteln unter den Besuchern.
Die gestandene Band zeigte in ihrem halbstündigen Auftritt, dass
mit ihnen durchaus noch zu rechnen ist.
Blaze, der schon vor einen Jahr in dieser
Halle Helloween supportete, bewies wieder mal, dass er live um Längen
besser ist als auf CD. Was immer man auch von seiner Stimme halten
mag, aber auf der Bühne überzeugt er schlichtweg mit seiner Präsenz,
Power, Hingabe, seinem vollen Einsatz. Kürzlich ist soeben seine
zweite CD "The Tenth Dimension" erschienen, die er dann
auch mit einigen Songs vorstellte, neben seiner letzten, allgemein
gelobten "The Silicon Messiah". Und schon an zweiter Stelle
beglückte er alle Maiden-Maniacs mit "Futureal", und später
noch mit "Man on the Edge"! Für sein Headliner-Konzert
im März versprach er zwei volle Stunden mit Wolfsbane-, Maiden-
und Blaze-Songs; und wenn sich jemand bei seinem Gig in die Riemen
legt, dann Blaze.
Genau 22.10 Uhr wird die Halle in viollet-grüne Lichter getaucht,
die Klänge - nicht von Savatage! - sondern von
Queen ertönen: "The Show must go on"! In voller Länge!
Viele Kehlen im sehr gut gefüllten Z7 singen mit. Ein schöner Beginn
eines Konzertes. Und dann erscheint die Band auf der Bühne: Savatage.
Mit "Poets and Madmen"-Songs startet das Set, geht dann
aber bald schon in die Vergangenheit zurück: "24 Hrs. ago",
"Strange Wings", "Sirens", zwei Medleys unter
anderem "Handful of Rain", "Dead Winter Dead",
"Tonight he grins again" und andere "Streets"-Perlen
enthaltend, um nur ganz wenige zu nennen. Keiner der grossen Knaller
fehlte wie "Chance", "Edge of Thorns", "Gutter
Ballet", das neue Opus "Morphine Chilld", aber auch
seltenere Songs wurden uns geboten. Dass wir wirklich nochmals Weihnachten
feiern konnten, demonstrierten Savatage mit der Metal-Version von
"Christmas-Eve"! Die zwei Stunden waren musikalisch äusserst
abwechslungsreich, der "Neue" Damond Jiniva wirkte vollkommen
in die Band integriert. Aber auch Mountain-King Jon Oliva sang verhältnismässig
oft, und zwar gut, fand ich zumindest (es sind nicht alle dieser
Meinung, aber man kann's nie allen recht machen...). Wir in der
Schweiz waren ja letztes Jahr im Juni so glücklich, Savatage auch
schon als Headliner zu sehen, während sie in Deutschland nur Vorband
von Judas Priest waren. Gerade die Abwechslung in ihrer Songauswahl
ist sehr spannend - mal rockig, mal bombastisch - , schön auch,
dass sie ihr altes Material nicht einfach aussen vor lassen, sondern
sich jedesmal darauf zurückbesinnen. Jon lenkte die Gedanken dann
auch einmal noch auf seinen viel zu früh verstorbenen Bruder Criss
Oliva, der ihnen jeden Abend von oben her zuschaue. Zum allerletzten
Schluss durfte natürlich "Hall of the Mountain King" nicht
fehlen. - Stimmen wurden laut, dieses Konzert sei nicht zu übertreffen
(im Hinblick auf das Iced Earth-Konzert am folgenden Tag). Kurzum:
Grossartig!!
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