Dass das Coq d'Or an diesem Freitag ausverkauft sein würde,
freute nicht nur den genialen Geschäftsführer Daniel Kissling,
sondern alle die bei diesem Spektakel dabei sein konnten. Bei diesem
Line-Up mit SCHAMMASCH, ZATOKREV und SUM OF R erstaunte es dann aber
nicht wirklich, dass so viele Leute den Weg nach Olten gefunden
haben. So wurden auch wirklich alle Sinne, bei den eindrücklichen
und doch grundverschiedenen Darbietungen der drei Bands, berührt.
Sum Of R Den Anfang machten Sum Of R, die bereits zwei
Alben veröffentlicht haben, mit einer instrumentalen Mischung aus
Drone und Doom der feinsten Sorte. Das Duo spielte sich förmlich in
einen Rausch, der auch auf das Publikum überging. Selten genug habe
ich das versammelte Publikum so innig einer Band folgen gesehen.
Spärlich war einzig der Platz für Sum Of R, sonst war alles andere
riesig: Soundcollagen, die durch Endlosschlaufen ihre Wirksamkeit
bestens entfallten konnten, nichtgekannte Klangfarben, die einem
Bass entlockt wurden und dazu ein treibendes Schlagzeug, dass das
Spiel gekonnt mit Laut und Leise spielte. Einfach atemberaubend!
Meine Vorfreude auf den Herbst 2017 ist jetzt schon riesig, denn
dann sind Sum Of R mit ihrem neuen Album, das auf Czar Of Revelation
herauskommt, am Start.
Zatokrev
Nach dieser ersten Kostprobe schickten sich Zatokrev an, mit
Intensität anstelle von Atmosphäre auf zutrumpfen! Wer Zatokrev
schon mal live erleben durfte, wusste was ihn nun erwartete, nämlich
eine geile Mischung aus Black, Death, Doom und auch eine Prise
Sludge. Wie immer, war auch an diesem Abend Freddy, der Sänger und
Gitarrist, der Aktivposten. Was aber nicht heissen soll, dass sich
die anderen Musiker nicht auch ins Zeug gelegt hätten. So schwappte
der Funken schnell auf's Publikum über und die Party ging so richtig
ab. Wie schweisstreibend diese Show für Zatokrev wirklich war,
konnte man im Anschluss daran an den verschwitzten Musikern sehen,
die einfach nur vollen Einsatz gaben. Zatokrev, die auch
international einen hervorragenden Ruf haben und kürzlich in Island
auf dem Eistnaflug-Festival gespielt haben, sind in dieser Form für
mich einzigartig und livehaftig wie auf Konserve eine Klasse für
sich!
Schammasch
Das gilt natürlich auch für Schammasch, die in Sachen Extrem-Metal
ebenfalls eine ganz wichtige Rolle einnehmen und das nicht nur
national sondern auch international! Nachdem ihre EP "The Malador
Chant-Hermaphrodite" zu Recht allerorts abgefeiert wurde, durften
sie als letzte Band auf die Bühne. Waren bei Sum Of R und Zatokrev
vor allem Atmosphäre und Intensität angesagt, so wurde bei
Schammasch eine Zeremonie zelebriert. Angefangen mit den Kerzen auf
der Bühne, über das stimmungsvolle Licht und die Musiker, die in
Gewänder gehüllt waren, stimmt einfach alles. Während der Sänger die
Texte förmlich beschwor, zog der Drummer mit tribalartig Getrommel
mit und wurde durch die Gitarristen stimmungsvoll unterstützt. Auch
das Publikum ging von Anfang an mit, im Wissen, dass man bei einer
ganz speziellen Darbietung dabei war. Ich habe Schammasch kürzlich
im Vorprogrammvon Moonspell gesehen und schon dort haben sie mich in
ihren Bann gezogen, aber in der intimen Atmosphäre des Coq d'Or
kamen Schammasch noch wesentlich intensiver bei mir an und das mit
Gänsehaut-Garantie! Alle drei Bands haben sich von ihrer besten
Seite gezeigt und es bleibt zu hoffen, dass wir noch viel von
Schammasch, Zatokrev und Sum Of R hören und sehen werden! Ein ganz
spezieller Dank geht an dieser Stelle noch an die Fotografin
Clotilde Suhner/Clo Elte Pictures, die mir freundlicherweise einige
Fotos von diesem Konzert überlassen hat.
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