Das Metal-Universum beinhaltet eine grosse Menge unbekannter
Bands, die es mächtig draufhaben. Als fleissige Spotifybenutzerin
bekomme ich jede Woche neue Lieder vorgeschlagen, welche mir
gefallen könnten. So entdeckte ich vor einigen Monaten durch einen
glücklichen Zufall die Band Serious Black, welche leider immer noch
nicht den verdienten Bekanntheitsstatus erreichen konnte. Die
Chance, die talentierten Herren mal live zu erleben, konnte ich mir
natürlich nicht entgehen lassen und treffe im kleinen aber
gemütlichen Keller des Jugendkulturhauses Dynamo an der Limmat ein.
Es macht mich irgendwie traurig, dass ein solch tolles Lineup in
einem solch kleinen Raum spielen muss. Bei der Besucherzahl am
Anfang scheint die Wahl einer solch kleinen Location aber leider
gerechtfertigt zu sein. Ein paar Wenige Nasen sind schon frühzeitig
da.
Stormhammer Die Münchner eröffnen die
Show mit guter Laune und ansprechendem Power Metal, welcher
teilweise von starken Growls untermalt wird. Die paar wenigen Leute
im Raum kommen sofort in Fahrt und trotz des praktisch leeren Raumes
entwickelt sich eine angenehme, intime Konzertatmosphäre. Die nur
ca. 35 Minuten Spielzeit scheinen bloss einen Augenblick zu dauern,
die Show bleibt dennoch auf eine Art haften und die Laune ist sehr
gehoben. Die nette Truppe weiss, wie man die Sympathie der Leute
gewinnt. Während sich die meisten Support Acts unsicher auf der
Bühne bewegen und versteift versuchen, Ihr Bestes zu geben (was im
Endeffekt nicht sehr gut rüberkommt), sind Stormhammer ziemlich
locker drauf, etwas stark konzentriert vielleicht, aber überhaupt
nicht versteift. Die kurze Spielzeit war ein super Warmup für die
kommenden zwei Bands und ich hoffe, die Band kann noch wachsen und
für grösseres Publikum spielen.
Setlist: Intro – Black Clouds
– Northman – Road To Heaven – Holy War – Welcome To The End – The
Law
Herman Frank Die Supergroup mit
Headbang-Faktor 1000 betritt die Bühne und haut ihren Sound deftig
um die Ohren. Stillstehen ist unmöglich, zu Lasten meiner Aufgabe
als Fotografin. Der Ex-Accept-Star und Team werden von
Masterplan-Sänger Rick Altzi unterstützt und bringen das inzwischen
etwas grösser gewordene Publikum leicht zum Schwitzen. Ich kann mich
nicht erinnern, wann ich so lange am Stück geheadbangt habe, mein
Nacken dankt es mir auch am Sonntag noch, doch wie kann man nur
anders? Das Publikum wird mit klassischen Heavy Metal zugedröhnt,
welcher einfach zeitlos und somit immer passend ist. Mit höchster
Präzision und ganz viel Leidenschaft gespielt, ist auch Special
Guest Herman Frank ein gelungener Abschnitt des fantastischen
Abends. Der Sound spricht klar und deutlich: FREIHEIT. Ganz in
Metal-Manier, «Scheiss auf alles, scheiss auf jeden», vergesse ich
alles drumherum und ergebe mich der Energie. Ein echter Live-Tipp,
freue mich schon riesig auf weitere Konzerte.
Setlist:
Roaring Thunder – Right in the Guts – Welcome to Hell – Ballhog Zone
– Welcome to the Show – Shout – Running Back – Starlight – Falling
to Pieces – Can’t take it
Serious Black
Nun wird es Zeit für den Headliner. Der Raum ist weiterhin spärlich,
wenn auch etwas besser gefüllt als ganz zu Beginn. Die Musiker geben
sofort den Ton an und verwandeln den Keller in einen fabelhaften
Partyraum. Tanzen, Headbangen, laut Mitgrölen und Lachen ist
angesagt. Kleine Witzchen seitens Urban Breed (Sänger) lockern die
bereits geniale Atmosphäre weiter auf und die Musik entführt in eine
Power Metal-Extase der Spitzenklasse. Auch hier fällt es mir
schwierig, mich auf die Fotos zu konzentrieren bewege mich
ununterbrochen. Mit selten so guter Laune gebe ich das Fotografieren
dann einfach auf und mache bei der Party mit. Vielleicht ist es
dennoch ein Glück, dass das Konzert in einem solch kleinen Raum und
mit so wenig Leuten stattfindet. So wird es vom fleissigen Mitmachen
des Publikums nicht heiss und man hat Bewegungsfreiraum für
Headbangen und Tanzen, während die musikalische Extase sich weiter
ausbreitet. Serious Black bieten mit ihrer Show einen Auftritt, der
grösseren Bühnen mehr als nur würdig ist. Typisch Power Metal, und
dennoch anders als der Rest der Bands da draussen. Bei der Anzahl
der Genrebands ist es schon schwierig, herauszustechen, da (leider)
die meisten, vor allem kleineren Bands, mehr oder weniger gleich
klingen. Diese internationale Gruppierung allerdings schafft es, den
Stereotyp zu brechen und kann qualitativ mit den grossen Bands
absolut mithalten, ja sogar eigene Zeichen setzen. Serious Black ist
ein absoluter Tipp, sowohl für Alben wie auch Live.
Setlist:
Temple of the Sun-Akhenaton – Older and Wiser – Mr. Nightmist –
Mirrorworld – Trail of Murder – I Can Do Magic – Heartbroken Soul –
Serious Black Magic – The Life That You Want – Castor Skies – This
Machine is Broken – Now You’ll Never Know – As Long as I’m Alive –
Setting Fire to the Earth – Burn! Witches Burn! – I Seek No Other
Life – High and Low – Outro-As Daylight Breaks
|
|