Es war ein sehr kalter Samstagabend, als
ich einer Einladung ins Restaurant Bahnhof nach Kerzers im schönen
Kt. Fribourg folgte. Dabei handelt es sich zwar wirklich um eine
Kneipe, an der aber noch ein Saal mit Bühne angebaut ist. Ohne Grund
bin ich da auch nicht hingefahren. Es gaben sich SHAKRA und GODIVA
die Ehre, uns ihren Sound live zu präsentieren. Bei meinem Eintreffen
im Saal, waren auch schon genug Fans anwesend. Ist ja auch kein
Wunder. Ein SHAKRA - Gig ist ja immer wieder ein Erlebnis. Mit dem
dritten Longplayer "Powerride" im Gepäck und nach einer
Deutschlandtournee als Headliner war ich schon sehr gespannt, wie
das Ganze rüberkommen würde.
Doch am Anfang stand GODIVA. Bei manchen waren sie bis vor kurzem
als GRANIT bekannt. Nach diversen Wechseln (vor allem am Mikro)
und einer doch beachtlichen Anzahl an Livegigs war wohl die Luft
raus bei GRANIT. Als einzige GRANIT - Urmitglieder sind nur noch
Peter Gander am Schlagzeug, Adrian Zeller an der Klampfe und Mitch
Koontz am Viersaiter. Es wurde Sammy Lasagni (KIRK) als neuer Gitarrenvirtuose
herbeigezogen, und als Sänger wirkt Oli Schaub. Schon wäre eine
neue Band geboren.
Nach einem kurzen Intro knallte mir wirklich arschgeiler und stampfender
Hard Rock um die Ohren. Wer GRANIT noch als hauptsächliche Coverband
in Erinnerung hat, wird auch eines Besseren belehrt. Einzig Survivor's
"Eye of the Tiger" und "Rock'n'Roll Shower"
von Vengeance wurden gecovert. Jedoch mit viel mehr Metal als das
Original. Vor allem aber glänzten die eigenen Werke. Es wurden auch
Eigenkompositionen aus GRANIT - Zeiten übernommen, jedoch mit neuen
Gesangslinien und leicht verändertem Text. Ich bin mir ganz sicher,
dass wir von GODIVA in Zukunft noch viel hören werden. Der Gig war
auf jedenfall geil. Es war absolute Spielfreude zu erkennen. Ob
das tolle Stageacting oder die geilen Solis, überzeugend auf der
ganzen Linie. Allein die Grimassen, welche Drummer Peter Gander
schneidet, waren es schon wert, hierher zu kommen. Wenn man bedenkt,
dass es der erste Auftritt in dieser Formation war, muss man zugeben,
dass es Qualität hatte.
Nach kurzer Pause war es dann Zeit für SHAKRA. Können doch die 5
Jungs auf ihre Charterfolge in der Schweiz und Deutschland stolz
sein. Mit gestähltem Selbstvertrauen gingen SHAKRA auf den schon
vollen Saal los. Mit dem Opener "Why don't you call" wurde
auch gleich ein Prachtsong zum besten gegeben. Wieder hat es mich
gepackt. Da ich SHAKRA schon lange nicht mehr live gesehen habe,
musste ich mich zuerst einmal an die kurzen Haare von Sänger Pete
Wiedmer gewöhnen. Doch das ist eigentlich egal, denn dieser leistet
gesangsmässig so viel. Mir ist es aber vorgekommen, dass Pete einige
Mühe mit dem gelben Scheinwerfer hatte, welcher ihm immer ins Gesicht
gestrahlt hatte. Es war auch nicht besonders leicht, auf der relativ
kleinen Bühne ein astreines Stageacting hinzulegen. Doch SHAKRA
waren genug professionell, um auch an diesem Abend das beste herauszuholen.
Ja, und dann die Songauswahl. Das beste aus allen drei Scheiben.
Stampfende SHAKRA-Kracher wie "Don't try to call" oder
"Nothing to lose". Genau so die eher balladskeren Songs
wie "Out in the rain" und "And life begins... like
an Eagle in the Sky, spread your Wings and fly..." Einfach
wunderbar. Viel zu schnell war Schluss, doch das Publikum war noch
lange nicht satt. Als Zugaben folgten "The devil in me"
und "Who's got the rhythm". Jawohl !! Ein weiteres Mal
verschwanden SHAKRA hinter der Bühne. Das Publikum war sich einig,
dass da noch etwas fehlte. Ein weiteres Mal mussten sie auf die
Bühne, um als Abschluss den SHAKRA - Klassiker "Hans on the
trigger" runterzuzocken.
Die weite Fahrt hat sich für mich auf jedenfall gelohnt. So ein
SHAKRA - Gig ist immer wieder etwas ganz Spezielles. Wer es noch
nicht erlebt hat, kann das auch nicht verstehen. Glaubt es ruhig...
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