Ziemlich genau drei Jahre sind seit dem letzten Studioalbum
von Shakra vergangen, und im Anschluss haben sich die Ereignisse
überschlagen. Der Ausstieg von John Prakesh nach der
«Powerplay-Tour», die daraufhin folgenden Mutmassungen über eine
Trennung und das Ende der Band und zu guter Letzt die Hiobsbotschaft
der Wiedervereinigung von Shakra mit Mark Fox und dem neuen
Top-Album «High Noon». Der viel gerühmte Longplayer (siehe Metal
Factory CD-Reviews Februar) kam Ende Januar in den Verkauf und hält
sich seitdem hartnäckig in den CH-Album Charts. Dementsprechend
gross war auch die Erwartung der tausend Fans, die sich zum Tourauftakt
im Z7 in Pratteln eingefunden haben. Ein bunt gemischtes Publikum,
jung und alt, Hardrocker und Hitparadenhörer und auffallend viele
Frauen liessen die Supportacts Black Mount Rise (CH) und The New
Roses (D) mit mehr oder weniger Hingabe hinter sich und fieberten
konstant nur einem Gig entgegen. Dem Hauptact des Abends - SHAKRA!
Black Mount Rise
Der Startakkord ertönte um 19.45 Uhr von den Schweizer Newcomern
Black Mount Rise. Das Quartett aus dem freiburgischen Üechtland
überzeugte und empfing die herein strömenden Fans mit viel
Spielfreude und Engagement. Die Band um Tobias Schaller
(Schlagzeug), Yannick Schmidt (Gitarre, Vocals, Ex-FOX), Micki
Richter (Gitarre) und Alex Jansen (Bass, Ex-FOX) gab einen Mix aus harten
Riffs wie groovigen Beats zum Besten und jonglierte gleichermassen
mit zeitgemässem Rock wie auch alternativer, experimenteller Musik.
Zuschauer in den vorderen Reihen unterstützten die Jungs lautstark,
was diese wiederum zu sichtlicher Spielfreude antrieb. Besonders
auffällig war die Stimme von Schmidt, die stellenweise Alter Bridge
Charakter aufwies und einfach zu begeistern wusste. Bekannt waren
mir Black Mount Rise im Vorfeld allerdings nicht, nur die
Zusammenarbeit mit Ex-Nightwish-Sängerin Anette Olzon zum Song
«Apart & Astray» habe ich im Netz aufgeschnappt. Umso erfreulicher
war die Tatsache, dass der Vierer sein druckfrisches Debütalbum
«Curtains Falling» (VÖ: Februar) mit im Gepäck hatte. Für Fans von
Creed-ähnlichem Musikstil ist Black Mountain Rise wärmstens zu
empfehlen.
Setliste: «Into The Deep (Ouverture)» - «I Stand
Alone» - «Someplace Else» - «A Tedious Farewell» - «Dilemma» - «On Darkest
Waves» - «Gone Adrift» - «Drown The Sun».
The New
Roses Nach einer kurzen Umbaupause übernahmen die Mannen
von The New Roses die aufgewärmte Bühne des Z7. Seit ihrem
Erfolgsalbum «Without A Trace» sind die Wiesbadener aus dem
europäischen Rockzirkus nicht mehr wegzudenken. Energiegeladen
fegten Timmy Rough & Co. die ersten Songs «Thirsty» und «Gimme Your
Love» über die Köpfe der Zuschauer hinweg.
Besonders
Gitarrist Normann Bites schien seine helle Freude daran zu haben, in
der Startphase des Konzerts das «Posing» mit den Fotoleuten zu üben.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle! Von Titel zu Titel kam
auch das Publikum immer beherzter in Fahrt und frönte hüpfend und
kopfschüttelnd den alten sowie neuen Songs. Letztere, vom Album
«Dead Man’s Voice» (VÖ: Februar) wurden besonders unter frenetischem
Jubel abgefeiert. Mir persönlich ist die Platte etwas zu blueslastig
geraten und lässt ein wenig den Biss des ersten Albums vermissen.
Diese Meinung schienen die meisten Zuschauer allerdings nicht zu
teilen und feierten ihre Idole in gepflegter Hardrock-Manier ab.
Erfreut über die volle Halle, liess es sich Sänger Rough nicht
nehmen, ab und zu ein Wort an die versammelte Menge zu richten und
seinen Dank auszusprechen. Nach neun kurzweiligen Tracks war dann
bereits wieder Schicht im Schacht und die New Roses verliessen die
Bühne um 21.30 Uhr mit einem Lächeln im Gesicht. Auf meiner
anschliessenden Jagd nach der Setliste stiess ich mit dem Bassisten
Hardy zusammen, der mir freundlicherweise die Reihenfolge der Songs
auf meinen Notizblock kritzelte. Thanks!
Setliste: «Thirsty» -
«Gimme Your Love» - «Whiskey Nightmare» - «My Hate Survives» - «Long Way» -
««Dead Man's Voice» - «Ride With Me» - «Devils Toys» - «Without A Trace».
Shakra Gespannt wartete nun die Menge auf "das,
was zusammen gehört (Zitat: C. v. R). Mark Fox und Shakra! Während
einem langen Intro machten sich Thomas Blunier (Gitarre), Thomas
Muster (Gitarre), Dominik Pfister (Bass) auf der Seite der Bühne zum
Auftritt bereit und Roger Tanner (Drums) verpasste seiner «Küche»
noch den letzten Schliff. Mit messerscharfen Riffs und einem Grinsen
im Gesicht stimmten die Emmentaler ihren Opener «Hello» an. Als Mark
schliesslich die Bühne betrat, wurde der Fanjubel nochmals
gesteigert und die ersten Transparente mit der Aufschrift «Finally
Back» wurden aus den ersten Reihen gehoben. Sichtlich nervös, aber
mehr als gut gelaunt, schmetterte der Sänger mit der markanten Stimme
ein «Hello, hello, hello» in den brodelnden Raum. Das Z7 hatte sich
in der Zwischenzeit wirklich gut gefüllt und die Temperatur in der
Halle war merklich angestiegen. Abwechselnd reihten sich alte
Gassenhauser wie «Nothing To Lose» und neue Hits wie «Around The
World» oder «Raise Your Hands» aneinander, was die Zuschauerschar
kurzer Hand in Ektase versetzte. Mark Fox war sichtlich gerührt als
er sagte: «Es isch huere geil wieder hie zsi. Ig bi mit dene Giele
scho lang nüm uf dr Bühni gstange!» Während die ersten Fanreihen
beinahe
Headbanging
bis zur Ohnmacht betrieben, war auf der Bühne bewegungstechnisch
nicht ganz so viel los. Die Herren von Shakra übten in Sachen
Showeinlagen eher dezente Zurückhaltung, was den Fans aber so
ziemlich egal war. Hauptsache die Songauswahl stimmte und diese
schienen die Emmentaler perfekt gewählt zu haben. Die Balladen
«Life's What You Need» und «Love Will Find A Way» waren nur Beilage,
um die angeheizte Stimmung nicht unnötig zu bremsen. Mark Fox konnte
in den Pausen kaum aufhören immer wieder zu erwähnen: «Prattele…Dir
sit eifach geil»! Was mir langsam aber sicher dezent die Schamesröte
ins Gesicht trieb, schien die Shakra-Meute zu begeistern. Auch als
zum Ende hin noch die reguläre Sing-mit-dem-Publikum-Einlage
angestimmt wurde und es darum ging, gemeinsam die Dezibelanzeige in
die Höhe schnellen zu lassen, war auf die Fans verlass. Nach zwei
Stunden schweisstreibender Arbeit verliess die Truppe erstmals die
Bühne, um im Anschluss mit den Hits «Now Or Never» und «Rising High»
ihr Set für diesen Abend zu beenden. Für den ersten Live-Auftritt
ihrer Tour war dies sicher ein mehr als gelungener Einstand und ein
überaus geglücktes Comeback. Einziger Wermutstropfen war die
Soundqualität zum Ende hin. Was solide und gut hörbar begann, war
vor Schluss einfach nur noch laut. Schade! Das breite Publikum zog
bei Saallicht dennoch glücklich von dannen, was doch die Hauptsache
ist.
«Hello» - «MMTWGR» - «Nothing To Lose» - «The One» - «Around The
World» - «Raise Your Hands» - «Life's What You Need» - «Life Is Now» - «The
Journey» - «Eye To Eye» - «High Noon» - «Watch Me Burn» - «Love Will Find A
Way» - «Chains Of Temptation» - «Ashes To Ashes» - «Trapped» - «Why Don't
You Call Me» - «Wild & Hungry» -- «Now Or Never» - «Rising High».
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