Tourstart zu «Snakes & Ladders»! Wie schon bei der letzten
Konzertreise starteten die Emmentaler ihre Tour im Z7. Dabei gab es
einiges zu feiern, wie der 20. Gig im Z7 von Shakra, aber auch, dass
die Jungs vor 20 Jahren zum ersten Mal in dieser Konzertlocation
auftraten. Zum Feiern schien es Sänger Mark Fox, Bassist Dominik
Pfister, Schlagzeuger Roger Tanner und den beiden Gitarristen Thom
Blunier und Thomas Muster aber noch nicht zu sein. Die Nervosität
bremste den Jungs die Feierlaune ein bisschen aus. Trotzdem darf man
von einem sehr guten Start berichten, den Shakra an diesem
Freitagabend in einem sehr gut gefüllten Z7 ablieferten. Als Support
standen Maxxwell auf der Bühne, und die Innerschweitzer vollbrachten
einen richtig geilen Job.
Maxxwell Oli (Drums),
Adrian (Bass), Hef (Gitarre), Cyril (Gitarre) und Gilberto (Gesang)
machen Laune auf der Bühne. Das liegt nicht nur daran, dass der
Shouter immer wieder versucht das Publikum zu animieren, den
Db-Messer über die 100-Skala zu schreien, sondern auch, weil die
Truppe als solches einen schmissigen Gig ablieferte. Aber auch die
Ansagen von Gilberto, «…wir kommen zum letzten Song! Wollt ihr mehr
von uns hören? Dann müsst ihr am Merch-Stand eine der noch wenigen
CDs
von uns kaufen…», kamen mit viel Schalk und waren immer wieder für
einen Lacher gut. Mit drei neuen Liedern des kommenden Albums machte
der Fünfer gleich Lust auf die neue Veröffentlichung. Diese wurden
durch die bekannten Krachern «Independent», «Man Of Steel», «No Pain
No Gain», «Head Or Tails», «Slapshot» und «Queen Of The Night»
ergänzt. Mit «The Temple» wurde ein Track dem Z7 gewidmet, während
der Schlusspunkt («Queen Of The Night») zu Ehren aller Frauen
gespielt wurde. Die Jungs gaben mächtig Gas auf der Bühne, und man
merkte ihnen an, dass sie gewillt waren eine geile Rockshow zu
spielen. Herausragend war auch immer die solistische Leistung von
Hef, der zwar gesundheitlich leicht angeschlagen war, aber einen
absolut soliden und tollen Job verrichtete. Mit Cyril steht ein
kleiner Bühnenderwisch auf der Stage, der mit seinem natürlichen
Auftreten zusätzlich punktet. Seine Mimik ist eh immer für einen
Lacher gut. Die Spielzeit ging wie im Fluge vorbei und konnte die
Anwesenden gut auf den Headliner dieses Abend vorbereiten sowie
aufwärmen. Auch wenn Maxxwell eine sehr tolle Show spielten, die
Fans waren in erster Linie wegen Shakra im Z7 und das merkte man
auch den Reaktionen an, die später folgen sollten.
Setlist
Maxxwell: «She Is Mine», «Independent», «Man Of Steel», «No Pain No
Gain», «Back Again», «Head Or Tails», «Slapshot», «The Temple»,
«Queen Of The Night»
Shakra Mit sechs
neuen Liedern gingen die Berner ins Rennen. Das beweist, dass die
Jungs um Thom Blunier an das neue Material glauben und davon
überzeugt sind. Allerdings auch, dass dadurch einige Hits aus dem
Set verbannt wurden. Der Schwerpunkt der Songs lag auf den beiden
letzten Alben «Snakes & Ladders» und «High Noon» (je vier Tracks). Die
Bühnendekoration entsprach dem neuen Albumcover, und als der
Titelsong gespielt wurde, schmissen Shakra-Fans aufblasbare Würfel
auf die Bühne und ins Publikum. Auch wenn man den Jungs anmerkte,
dass die Nervosität ein stetiger Begleiter war an diesem Abend,
lockerte sich diese spätestens ab dem wohl besten Shakra-Song
«Trapped» und dem
Siegeszug stand nichts mehr im Weg. Mit dem mutigen Start in Form
von «Cassandra's Curse» nahm die rockende Dampflok Fahrt auf, um
dann mit dem Opener von «High Noon» («Hello») und dem nicht zu
erwartenden «Watching You» vom «Power Ride»-Werk an Geschwindigkeit
aufzunehmen. Nicht nur dieser Track war eine Überraschung, sondern
auch «Inferno» vom «Infected»-Album, «Walk On Water» von «Fall» und
«Why» aus der «Everest»-Scheibe. Also, Shakra bauten nicht nur viele
neue Tracks ein, sondern auch unerwartetes Liedgut.
Von den ganz
neuen Liedern punkteten speziell der Titelsong, «Medicine Man», das
schnelle «I Will Rise Again» und «Something You Don't Understand»,
das mit den folgenden Worten von Mark angesagt wurde: "Ab und zu
passieren Dinge, die man sich nicht erklären kann, aber auch nicht
muss, wie heute Abend. Danke, es isch hueregeil!" Mit der
Cowboy-Hommage «High Noon», dem Debüt- und «Moving Force»-Medley
«Hands On The Trigger/Nothing To Lose», und «Ashes To Ashes»
bog
die Lok mit viel Power auf die Zielgerade ein. Die nötige Kohle, um
den Kessel zu heizen und zum Glühen zu bringen, war einmal mehr
«Trapped». Diese Nummer ist an Dynamik wie erhabener Melodie
kaum zu toppen und riss auch an diesem Abend wieder alle mit. Wie
auch «Wild And Hungry» das mit seiner Unbekümmertheit einfach ein
Gutelaune-Track ist, den man sich immer wieder wünscht.
Die
Musiker selber hatten Freude. Mister Blunier litt wieder bei seinen
Solos mit, liess seine Finger gewohnt gefühlvoll über sein Instrument
wandern und ist durch seinen eigenen Klang aus unzähligen Gitarristen
heraus zu hören. Rhythmusgitarrist Thomas Muster kam mehr und mehr aus
sich heraus und poste wie eine junge Version von John Sykes. Alleine
die Beiden verkörpern den harten Rock mit viel Hingabe. Hier ist
nichts gestellt, sondern da stehen Gitarristen auf der Bühne, die
das was sie spielen auch lieben. Wie Bassist Dominik, der mir mit
jedem Konzert noch besser gefällt, da seine Bühnenpräsenz
unglaublich wichtig ist, wie auch sein Ton, welcher dem Sound einen
wichtigen Stempel aufdrückt. Hinten an seinen Becken und Toms
hämmerte Roger wie gewohnt den trockenen und sehr «urchigen» Rhythmus
ins Z7, und als Zeremonienmeister sang sich Mark in die Herzen der
Fans. Nach wie vor kann und darf man über seine Ansagen diskutieren.
ABER! Was er auf der Bühne macht, ist und bleibt eine Mischung aus
tiefster Ehrlichkeit und leichter Unsicherheit. Und das ist mir
tausend Mal lieber, als ein aufgesetztes Rockergehabe!
Also.
Shakra boten die Show, die man sich wünschte. Präsentierten eine
erstaunliche Setliste mit einigen Überraschungen und liessen
trotzdem die wichtigen Songs im Set, so dass wie gewohnt mit «Rising
High» ein mehr als nur gelungener Abend ausklang. Wer nach dem
letzten Ton die Halle nicht gleich verliess, kam wie immer noch in
den Genuss mit den Musikern zu plaudern, Fotos zu schiessen und sich
«was-auch-immer» zu signieren. Erneut eine ganz tolle Vorstellung,
bei der die Band jedoch weiss, dass noch Luft nach oben ist und ich
mir sicher bin, dass sie diese bald wegpusten werden. Well done
boys!
Setlist Shakra: «Cassandra’s Curse», «Hello», «Watching
You», «Snakes & Ladders», «Medicine Man», «Walk On Water»,
«Something You Don’t Understand», «I Will Rise Again», «Inferno»,
«Why», «Life Is Now», «Trapped», «The Seeds», «High Noon», «Raise
Your Hands», «Hands On The Trigger/Nothing To Lose», «Ashes To
Ashes» - «Wild And Hungry», «Rising High»
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