Man könnte das ganze was im Z7 geschieht, als den „Samichlaus“
aus dem Wald jagen, bezeichnen. Das Metalfest wartet mit einem
Hammerbilling auf. Der Himmel wird sich über Pratteln verdunkeln
wenn SIX FEET UNDER, NILE, FINNTROLL, BELPHEGOR plus Supportact die
Halle zum beben bringen. Die Mischung aus Black- und Death Metal
plus Finnish Troll Metal wird dem „Samichlaus“ den letzten Schlaf
aus den Augen jagen. Freunde der schwarzen Musik sollten Ihre
Nietenarmbänder und sonstigen schwarzen Weihnachtsbaumschmuck
hervorkramen und Ihre Rentiere satteln um Richtung Pratteln zu
pilgern. Let’s Wake up Santa Clause.
Arcturon
Der spezial Support Act wurde auf der Metalfesttour, für jede Stadt,
von den Fans im Internet bestimmt. Im Z7 hatten die Jungspunde von
Arcturon die Ehre den Reigen zu eröffnen. Die 4 Baselbieter boten
abwechslungsreichen, etwas an Children of Bodom angelehnten, Melodic
Death Metal. Auf der musikalischen Ebene haben die Jungs echt was zu
bieten. Harte druckvolle Drums gepaart mit heissen Gitarrenläufen
die dezent vom Keyboard unterstrichen wurden. Der Vocalist hat eine
harte tiefe Stimme die sehr gut zu den tiefen Growls passt. Arcturon
heizten, in den Ihnen zur Verfügung stehenden 25 Minuten, der zu
einem viertel gefüllten Halle sauber ein und legten einen guten
Level für die darauffolgenden Acts vor.
Belphegor
Die Halle begann sich zusehends zu füllen. Als Belphegor die Stage
enterten war es etwa halbvoll im Z7. Sie legten, nach dem Intro,
gleich mit Volldampf zu Ihrem 35 Minütigen Set los. Sie wurden sehr
gut abgefeiert von Ihren zahlreich erschienen Fans. Nach dem ersten
Song gab das Fusspedal von Helmuths Gitarre den Geist auf. Die
Roadies versuchten es noch mit einem Kabelwechsel zu reparieren aber
da das auch nichts nützte wurde ausgesteckt und ohne weitergespielt.
Profis lassen sich durch solche Kleinigkeiten nicht aus dem Takt
bringen. Die Band bot eine saubere Show die druckvoll und gut
gemischt daher kam. Das ganze ist mit 4 Wörter zu beschreiben:
Schnell, Hart, Böse, Kalt. Kurz und bündig einfach Klasse. Einzig
der Gesang hätte etwas lauter sein können. Die Band war super
gelaunt und machte Spässe. Die Zuschauer dankten es mit Applaus und
bangenden Köpfen.
Finntroll
Als drittes kamen die Könige des Humppa Folk Metals an die Reihe.
Anhand der T-Shirts und der sehr gut gefüllten Halle konnte man
meinen die Finnischen Jungs seien die heimlichen Headliner. Nach
einem vom Band gespielten Intro kamen die Jungs in Röcke gewandet
und mit Bier bewaffnet auf die Bühne und legten mit Spass und Druck
los. Alle Hände gingen in die Höhe und die Haare flogen nur so durch
die Lüfte. Finntroll wurden zum Glück von nennenswerten technischen
Schwierigkeiten verschont. Sie boten ein sauberes, professionelles
Stageacting mit viel Spielfreude. Der Set bestand aus einer guten
Mischung von Songs des ersten Albums bis hin zu den heutigen Songs.
Bei Finntroll ist es so dass man einfach nicht anders kann als
mitzumachen und mitzugehen. Es ist eine finnische Metal Party. So
stellt man sich die Feste unter der Mitternachtsonne vor. Nach 40
Minuten war leider schon Schluss da blieb einem nur noch zu sagen,
hoch die Tassen und hoffentlich bis bald wieder einmal.
Nile
Nach dem erstklassigen Gig der Finnen war es jetzt an der Zeit für
50 Minuten brutalen technischen Death Metal aus den Staaten. Der mit
Spannung, meinerseits, erwartete Gig von Nile. Schade war das die
Halle sich schon wieder langsam zu leeren begann als die Jungs
loslegten. Nile sind sicher eine spezielle Band. Sie vereinen
technisches Können mit hoher Geschwindigkeit und mythologischen
Texten zu einem, leider etwas klinisch sterilen, Death Metal Mix.
Die Jungs aus Amiland sind auf der Bühne, optisch gesehen, sicher
nichts spezielles auch ihr Stageacting ist eher ruhig aber
professionell. Dafür drücken sie umso mehr ab. Leider wurden sie vom
Pannenteufel auch heimgesucht. Das Drum klang scheppernd und etwas
blechern was der ganzen Klangqualität schadete. Der Klang war etwas
breiig und nicht besonders klar. Was aber zwingend sein müsste bei
dieser Art von Musik. Das das ganze wirkt wie es soll. Trotz allem
kein schlechter Gig aber auch nichts grossartiges.
Six Feet Under
Auf diese schnellen Bands folgte schleppender Old School Death Metal
aus Florida mit dem Headliner Six Feet Under. Die hatten den
Pannenteufel gleich gemietet. Bei den ersten 3 Songs hat man die
Vocals von fast nicht bis gar nicht gehört. Zum ganzen Leid mit dem
Gesang kam das der Bassverstärker vor sich hin brummte und die
Zuschauer zu immer grösseren Gruppen die Halle verliessen. Sie sind
absolute Profis aber mit Ihrem Sound konnten sie an diesem Abend vor
Nikolaus nicht viel reissen. In den vorderen Reihen wurden sie klar
von Ihren Die Hard Fans abgefeiert, diese bangten voll ab aber sonst
glaube ich konnten die Totengräber keine neuen Fans gewinnen. Was
ich dennoch entdeckt habe, es gab tatsächlich eine Crowdsurferin die
sich auf den Weg über die Köpfe der Zuschauer machte. Der Sound des
Florida Death Metal Flaggschiff groovte zwar und Chris Barnes
schwang seine Dreadlocks durch die Luft aber es reichte nicht aus
die Stimmung zu halten. Es war wohl einfach die falsche Musik für
das Publikum welches von den vorhergehenden Bands sehr gut bedient
wurde.
Trotz allen Widrigkeiten war es ein gelungener Abend und ich glaube
der Samichlaus wurde mit einem guten Soundtrack auf den Weg
geschickt.
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