Nach
viereinhalb Stunden Fahrt und einer Kaffeepause traf man (wer ist man? Der Lektor) in
Aschaffenburg ein. Nach einem tollen argentinischen Food machte man (?) sich auf in den
Colos Saal. Ein cooler Club, in dem sich inzwischen circa 500 hungrige Ayreon-Fans
eingefunden hatten. Punkt neun Uhr gingen die Lichter aus und ein mächtiges Synthie-Intro
erschütterte darauf das ganze Lokal.
Eröffnet wurde die gigantische Show mit dem Star One-Knaller "Set your
controls", dann folgten querbeet weitere Songs von "Space metal" und allen
anderen Ayreon-Alben. "Into the black hole", fantastisch gesungen von Damian
Wilson und der After Forever Sängerin Floor Jansen, die übrigens kräftig von ihrer
Schwester Irene unterstützt wurde. Auch die beiden anderen Shouter, Russell Allen
(Symphony X) und der stimmlich sehr an David Coverdale erinnernde Robert Soeterboek,
überzeugten sowohl stimmlich, wie auch optisch und lieferten eine gute Show ab.
Einer der absoluten Höhepunkte war das gewaltige "The eye of Ra" mit einem
fünfstimmigen Chor, Gänsehaut garantiert! Oder "Isis and Osiris",
"Amazing flight" und "The castle hall" vom Jahrhundertwerk "Into
the electric castle". Ebenso eindrücklich die wundervolle Ballade "Valley of
the queens", von beiden Jansen-Sisters umwerfend gesungen. Arjen selber überzeugte
mit seinen Soli und einem geilen, fast theatralischen Duell mit dem crazy Keyboarder Joost
van den Broek.
Auch nicht von dieser Welt waren der Gorefest Drummer Ed Warby und der ausgeflippte Basser
Peter Vink, wobei letzterer ein gelungenes und sehr amüsantes Bass-Solo auf die Bretter
legte. Der Sound war klar und druckvoll und man merkte, dass die Chemie unter den Musikern
stimmte. Arjen, der nebenbei erwähnt, mit einer Münze (!) statt einem Plektrum
seine E-Guitar bearbeitete, strahlte eigentlich während des ganzen Gigs hindurch wie ein
Maikäfer. Man merkte, dass ihm das Live-Spielen sichtlich Spass machte. Immer wieder gab
es zudem Gesangsduelle zwischen den fünf LeadsängernInnen, die vom Publikum noch
während den Songs mit kräftigem Applaus eingedeckt wurden, was man heut zu Tage ja eher
selten sieht und hört. Alles in Allem war dieses Konzert für mich eines der besten das
ich je gesehen habe, und als das Set dann nach zwei Stunden und zwanzig Minuten mit dem
Purple-Klassiker "Space truckin'" endete, wurde auch der Hinterste und Letzte im
Colos Saal voll und ganz vom Star One Ayreon-Fieber gepackt.
Als sehr positiv und erfreulich bleibt nach zu tragen, dass die komplette (neunköpfige!)
Band nach dem Gig (mehr als zwei Stunden lang!!!) für die Fans zur Verfügung stand, um
Fragen zu beantworten, endlos(e) Autogramme zu geben und geduldig für Fotos zu posieren.
That's real Rock'n Roll!
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