Eigentlich kann ich es kaum glauben, aber heuer reiste ich
bereits zum sechsten Mal ans "Sweden Rock" Festival, dem für
mich persönlich besten Festival der Welt! Natürlich müsste man
in Europa nicht so eine weite Anreise tätigen, aber wer einmal
in Schweden oben war, will immer wieder hingehen. Zu schön,
friedlich und familiär ist das Ganze und vom jeweiligen Reigen
der bekannten Stars bis hin zu Newcomers gibt es stets viel zu
sehen und anzuhören. Die bewährte Crew von Metal Factory,
angeführt durch unser aller Cheffe Roxx, Tinu, Kissi und meine
Wenigkeit, flog anstatt zuerst nach Hamburg wie bisher nun
direkt nach Kopenhagen. Im Gegensatz zum letztjährigen Fiasko
(gecancelter Flug von ZRH nach HAM wegen dem Stromausfall),
ging diesmal alles glatt. Roxx, der wiederum als Erster vor
Ort war, holte uns vom Flughafen CPH ab, und dann ging es per
Zug erstmal in den Malmöer Vorort Hyllie, wo wir vom
Camper-Vermieter abgeholt (!) und anschliessend nach
Trelleborg geführt wurden. Nach diesem Top-Service und einem
Zwischenhalt in einem Getränkemarkt, nahmen wir den Rest des
Weges nach Sölvesborg unter die Räder. Der grosse Unterschied
zu vorher, nebst der nicht selber befahrenen Öresund-Brücke,
war der Wegfall der Überfahrt von Deutschland nach Dänemark
per Fähre. Das war auch gut so, denn dadurch blieb unserem
Kissi und uns das erneute Schicksal eines "sans papiers"
erspart!
Ziel der Reise war natürlich wieder unser genialer Standplatz
direkt am Meer, der auch dieses Jahr, in Sichtweite des von
Freunden gemieteten Häuschens, wieder zur Verfügung stand. Die
erste Etappe war somit geschafft, und so stand der
mittlerweile längst traditionell gewordenen Willkommens-Party
nichts mehr im Wege! Kaum dort, wurde einem abermals bewusst,
was für ein schöner Fleck Erde das dort doch ist. Bevor am
Mittwoch-Nachmittag der Festivalbetrieb um 15:30 Uhr
aufgenommen wurde, gab es insgesamt noch genug Zeit zum
Relaxen. Wie auch in den Jahren davor, musste vorher der
Einsatzplatzplan der MF-Crew erstellt werden. Nebst dem
organisatorisch etwas aufwendigeren Gebrauch einer erhaltenen
Foto-Weste für insgesamt drei Fotographen unter uns,
gestaltete sich die Zuteilung einer jeweiligen Stage als
einfachere Aufgabe. Die gefürchteten Überschneidungen von
gleichzeitig spielenden Bands, die jeweils persönlich von
Interesse waren, hielten sich in Grenzen, wenn auch nicht zu
hundert Prozent. Highlights seitens der Bands waren in diesem
Jahr unter anderem Joe Lynn Turner, Skid Row, Blaze Bayley,
Krokus, Lucifer, Deadland Ritual, Def Leppard, Slayer, Burning
Witches, The Night Flight Orchestra, Thundermother, Uli Jon
Roth, ZZ Top, Hällas, KISS, Dream Theater, Jared James
Nichols, Styx, UFO, Saxon, Zal Cleminson's Sin Dogs und
Ritchie Blackmore's Rainbow. (rsl)
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Mittwoch, 05.06.2019 (Erster Tag)
4Sound Stage
Der jeweilige Opener des "Sweden Rock" Festivals ist
üblicherweise, respektive stilistisch, nicht allzu heftig.
Somit ein ideales Terrain für James
Holkworth And The Coolbenders. Die schwedisch-britische
Freundschaft spielte soliden Southern Rock mit ein paar
Country-Schlenzern drin. Da sich schon eine ganze Menge Leute
vor der Stage tummelten, war es ein Leichtes, schon bald für
gute Stimmung zu sorgen.
Eine ganze Ecke heftiger
liessen es danach OZ
angehen. Die 1977 gegründete Heavy Metal Band aus Finnland,
die zwischen 1991 und 2010 pausierte, verfügt mit Drummer Mark
Ruffneck über ein letztes Ur-Mitglied. Der langjährige
Original-Sänger Ape de Martini ist seit drei Jahren nicht mehr
dabei und wurde durch Vince Kojvula ersetzt. Die ganze Chose
wirkte unaufgeräumt und wollte nicht wirklich zünden.
Besser machten dies <<< Gathering Of
Kings, die sowas wie ein kleiner Geheimtipp unter den
Melodic Rock und Progressive Fans waren und den Draht zum
Publikum sofort fanden. Die Truppe fungiert mit einem
anzahlmässig üppigen Line-Up und lässt Erinnerungen an
Phenomena (mehr) oder Avantasia (weniger) aufkommen. Das
Debüt-Album «First Mission» fand bisher reissenden Absatz, was
man an den lautstarken Reaktionen der Fans leicht
nachvollziehen konnte. Mit Björn Strid (Soilwork, TNFO) und
Rick Altzi (Masterplan, Herman Frank) wirkten mitunter zwei
bekanntere Namen mit.
Krachender als mit
Death Angel konnte der erste
Konzertabend auf der 4Sound Stage nicht zu Ende gehen. Die
Amis sind bekannt als brillante Live-Band, und sie blieben
sich auch in Schweden nichts schuldig. Mit dabei waren auch
neue Tunes ab dem aktuellen Album «Humanicide». Überhaupt ist
das Material der 2000er nicht etwa schlecht, aber die Essenz
der Bay Area Thrasher steckt nach wie vor in den frühen Alben
der 80er/90er, allen voran der Killer-Scheibe «Act III». Neben
«The Ultra-Violence / Kill As One» durfte «Seemingly Endless
Time» natürlich keinesfalls fehlen! Nach knapp einer Stunde
war leider alles schon wieder vorbei und die Nackenwirbel in
den ersten paar Fan-Reihen kräftig angewärmt. (rsl)
Sweden Stage Schwedisch sollte man können! "Rock
På Svenska - En Hyllning Till Strängen" (was übersetzt
etwa "Rock auf Schwedisch - Eine Hommage an die Saite" heisst,
schien bei den einheimischen Fans sehr gut anzukommen, wenn
man den Applaus als Gradmesser nimmt. Wenn ich richtig
informiert, bin steckt hinter dem Ganzen der The Hellacopters
Gitarrist Robert Dahlquist, der mit wechselnden
Sängern und
Sängerinnen rockiges Musikkulturgut zu Besten gab. In meinen
Ohren nichts Spektakuläres, aber zumindest den Schweden schien
dies unheimlich gut zu gefallen. Für den in meinen Augen eh
dünn an Highlights gesäten Tag gerade der richtige Einstieg.
Wer nicht dabei war, verpasste nicht viel, und die wirklich
tollen Bands spielten ja noch später an diesem Mittwoch.
<<< Demon sind in meiner
Wahrnehmung immer so eine gewöhnungsbedürftige Sache. In einer
Halle oder einem Club gefallen mir die Engländer sehr gut. Auf
einer grossen Bühne verliert die Truppe jedoch an Magie. Da
half auch die teuflische Maske von Sänger Dave Hill nichts,
der sich sein Gesicht zusätzlich noch weiss schminkte. Der Hit
«Night Of The Demon» machte als Opener allerdings nicht nur
den Fans viel Laune. Den Musikern sah man es an, dass sie mit
viel Spass in den (Arsch-) Backen auf der Bühne standen.
Traditionsgemäss werden alte Helden am "Sweden Rock" Festival
immer mit sehr viel Herz und Applaus empfangen, was auch Demon
zu Gute kam. «Victim Of Fortune» klang wie ein Uralt-Hit von
der Michael Schenker Group und mit «Don't Break The Circle»
konnten die Engländer die Schweden definitv um den Finger
wickeln. Sicher ein guter, aber kein überragender Gig einer
Truppe, die immer im Schatten vieler anderer Bands stand.
Joe Lynn Turner, der
ehemalige Deep Purple-, Rainbow-, und Yngwie Malmsteen-Sänger,
liess mit seiner Begleitband, bestehend aus den Jungs von
Dynazty, nichts anbrennen. Mit einer Setliste, bestehend aus
Klassikern von Purple («King Of Dreams» - Göttlich!),
Malmsteen («Déjà Vu», «Rising Force») sowie vielen
Rainbow-Hits («Death Alley Driver», «Power», «I Surrender»,
«Spotlight Kid», «Difficult To Cure») konnte der legendäre
Frontmann nur gewinnen. Als sei die Zeit nicht nur äusserlich
an ihm spurlos vorbei gegangen, präsentierte er sich
gesanglich auf der absoluten Höhe. Dabei waren «Street Of
Dreams», «Can't Let You Go» und der Abschluss mit «Jealous
Lover» in meinen Augen die absoluten Highlights, auch wenn die
Besucher logischerweise «Long Live Rock'n'Roll» mitkreischten
und dabei in pure Hysterie verfielen. Lässig mit Sonnenbrille
auf der Bühne stehend, war Joe eine absolut geile und coole
Rampensau, die dem Publikum immer wieder seine Dankbarkeit
überbrachte. Wenn man an diesem Set etwas bemängeln kann, dann
höchstens, dass die Gitarrenparts zu perfekt gespielt wurden.
Ja, zu perfekt, denn es fehlte immer wieder das emotionale
Teilchen, das eben Malmsteen und Blackmore stets
auszeichnete.
Auf Skid Row
war ich sehr gespannt! Mit dem neuen Sänger ZP Theart und
«Slave To The Grind» ging es gleich kräftig los. Aber
irgendwas passte nicht auf der Bühne..., richtig! Dave "Snake"
Sabo fehlte und wurde durch Ryan Cock, den Gitarristen der
Gene Simmons Band, ersetzt. Er machte seinen Job gut, aber
einen "Snake" lässt man eben nicht so leicht in Vergessenheit
geraten. So musste Scotty Hill mit seinen bekannten und
berüchtigten Grimassen die Show, neben Bassist und die
Coolness in Person Rachel Bolan, schmeissen. ZP ist ohne
Zweifel ein verdammt guter Sänger und mit seiner sehr positiv
stimmenden Performance ein Typ, den man sofort ins Herz
schliesst. Leider versuchte er zu oft eine Kopie der Gesten
von Ur-Sänger Sebastian Bach zu sein. Und das hat ZP überhaupt
nicht nötig. Es war abzusehen, dass speziell die Hits des mit
Platin veredelten Debütalbums die Fans in den Bann ziehen und
zum Singen bringen würden. «Sweet Little Sister», «Big Guns»,
«Piece Of Me», «Making A Mess» und natürlich die Oberklassiker
«I Remember You», «18 And Life» und «Youth Gone Wild» öffneten
dem Siegeszug der Amis die Türen. Skid Row nahmen Schweden an
diesem Abend locker ein, machten keine Gefangenen und brachten
dieses Achtziger Feeling in den Norden, welches das Festival
so beliebt macht. Dafür bedankte sich die Truppe immer wieder.
Speziell Rachel schien es eine Herzensangelegenheit zu sein,
für die jahrelange Unterstützung zu danken, speziell auch
während den schwierigeren Jahren der ansonsten
erfolgsverwöhnten Truppe. Skid Row ist eine Ami-Truppe (die
US-Flagge mit nur fünf Sternen dekorierte die Stage), die noch
immer zeigen will, dass sie auf der Bühne einiges zu bieten
hat. «The age gone wild», das aber sehr authentisch und mit
viel Hummeln im Hintern. Und hätte die Truppe die ersten Songs
ohne Soundprobleme überstanden, wäre auch der Einstieg ein
Sieg auf der ganzen Linie geworden. (tin)
Rockklassiker Stage: Neben all den grossen Namen, den
Legenden und Bestsellern, bietet das Sweden Rock immer auch
Platz für Neu- und Wiederentdeckungen. Wobei jugendliche
Spielfreude manchmal halt doch nicht reicht, wie etwa
Black
Mamba aus Italien zeigten, deren Bühnen-Action nicht über ihr
belangloses Hard-Rock-trifft-Alternative-Rock-Material
hinwegtäuschen konnten. Beinahe hitverdächtig wirkten danach
Krisiun. Einer eingeölten Maschine gleich prügelten sich die
brasilianischen Death-Veteranen durch ihr Set und überboten
damit zumindest für mich die den Abend abschliessenden
Dynazty. Das Melodic Metal-affine SRF-Publikum sah das
natürlich freilich anders und feierte seine zugegeben mehr als
souverän aufspielenden Landsmänner standesgemäss ab. (kis)
Donnerstag, 06.06.2019 (Zweiter Tag)
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4Sound Stage Die erste Begegnung
mit den Kanadiern von The Wild! fand vor einer Weile in der
Schweiz, genauer im Z7 und als Support von Rose Tattoo statt.
Damals fand ich die überbordende Energie
der Band zu heftig,
sprich das Ganze törnte einen auf Dauer eher ab als an. So war
ich natürlich gespannt, was die nächste Performance bringen
wird. Es dauerte nicht lange und schon waren die Jungs erneut
voll in ihrem Element! Allerdings mundete dieser Auftritt
wesentlich besser, ohne dass ich dafür einen genauen Grund
angeben könnte. Allen voran gaben Frontmann Dylan Villain
(v/lead g) und Zwirbelschnauzträger The Kid (Rhythm g) wieder
Vollgas und versetzten ihre Fans in beste Festivalstimmung.
Seventh Wonder stammen aus Stockholm und zockten feinsten
Progressive Metal mit einigen rockigen Momenten. In unseren
Breiten-graden nicht gross bekannt, wusste ein Grossteil des
Heimpublikums sehr wohl, was sie an ihren Jungs haben und
feierten die Truppe ordentlich ab. Mittlerweile im Stall von
Frontiers Records vertäut, stammt die aktuelle und
mittlerweile fünfte Studiolangrille «Tiara» aus dem letzten
Jahr. Obwohl die Konkurrenz in dieser Stilecke beträchtlich
ist, hinterliess der Schweden-Fünfer einen sehr guten Eindruck
und stellte offensichtlich nicht nur Prog-Fans zufrieden.
Frontmann Tommy Karevik ist überdies auch der aktuelle Shouter
von Kamelot, was aber nicht alle gemerkt haben dürften.
Sir Reg als schwedisch-irische Band mit dessen Leadsänger
Brendan Sheehy vermochte mit ihrem Celtic Punk Rock danach
sicherlich zu punkten, aber die zeitliche Überschneidung mit
Krokus auf der Festival Stage sorgte unausweich-lich zu meiner
totalen Absenz vor der 4Sound Stage. Der nachträgliche Check
der Setliste förderte zudem hervor, dass die tolle Ballade und
Single «Sinner Of The Century» vom fünften Studioalbum «The
Underdogs» leider nicht gespielt wurde. So war dies für meine
Wenigkeit letztlich zu verschmerzen.
Mit den
schwedischen Prog-Metallern von A.C.T bin ich bisher, warum
auch immer, noch nie wirklich warm geworden, und das sollte
sich auch mit dem jetzigen Auftritt nicht gross ändern. Auf
der einen Seite fehlt mir die Härte von Threshold oder Dream
Theater und andererseits liegen mir andere Combos wie Yes,
Rush, Saga, Pagan's Mind, Everon, Fates Warning, Redemption,
Pallas, Arena oder Pendragon bisher einfach besser. Allerdings
steht ausser Frage, dass die Jungs technisch allesamt brillant
agierten und die Fans mit ihrer Mucke mehr als nur zufrieden
stellen konnten. Mir reichte die gemeinsame Zeit nach ein paar
aus dem Publikum geschossenen Fotos. Das Benetzen der Kehle
mit Gerstensaft besass eine klar höhere Priorität. Womöglich
ist aber ein Update von Nöten, das jedoch erst zu Hause in die
Tat umgesetzt werden kann. (rsl)
Rock Stage
Kein Geringerer als Ex-Iron Maiden Sänger
Blaze Bailey eröffnete den
Donnerstag auf der
Rock Stage. Der sympathische Brite begab
sich vor dem Gig zuerst runter zu den Fotographen und teilte
mit, dass man den ganzen Auftritt über im Fotograben bleiben
dürfe. Schöne Ansage für alle. Blaze legte darauf eine
grossartigen Auftritt hin. Nicht nur die Songs aus seiner
Maiden-Ära kamen gut an, auch die eigenen Werke fanden grossen
Anklang. Spätes-tens bei «The Clansman» sang der halbe Platz
mit, gut gemacht Mr. Bailey.
Anschliessend war die
Zeit reif für etwas transylvanische Stimmung. Die deutschen
Hobby-Vampire von Powerwolf
betraten die grosse Bühne. Vor Jahren noch im prallen
Sonnenschein und auf der deutlich kleineren 4Sound-Stage am
Werk, durften die Herren in bleich nun ihre volle Show zum
Besten geben. Der gut in der Figur stehende Attila Dorn trieb
die Massen mit seinen Sprüchen an und Keyboarder Falk Maria
Schlegel sprang immer wieder nach vorne, um die Fans zu
animieren. Powerwolf boten eine tolle Show und alle waren
zufrieden.
Nun wurde es deutlich härter.
Arch Enemy geniessen in
Schweden einen hohen Status. So überschlug sich die Stimmung,
als die kleine Alissa White-Gluz die Bühne betrat und alles
nieder schrie. Eine tolle Figur machten auch ihre
Musiker-kollegen. Besonders Mega-Gitarrist Jeff Loomis
(Ex-Sanctuary, Ex-Nevermore) überzeugte auf der ganzen Linie.
Herrlich, seinen Fingern zuzuschauen, wie sie den Gitarrenhals
rauf und runter flitzten. Die Masse vor der Bühne tobte und
Alissa sprang herum wie ein Hüpfball, tolle Sache!
Der
nächste Act war etwas Spezielles.
Tenacious D, bestehend aus Schauspieler Jack Black,
bekannt aus Filmen wie zum Beispiel «School Of Rock»,
fungierte vor allem als Sänger. Zwingend mit dabei war sein
Kumpel Kyle Gass, der eine akustische Gitarre bediente. Die
Band im Hintergrund war auch nicht zu verachten. So boten Jack
und Kyle eine interessante Auswahl aus ihrem Schaffen. Leider
wurde dabei das Teufels-Plektrum nicht ins Publikum
geschnippt.
Die letzte Band auf der Rock Stage
zelebrierte den Abschied vom längst erlangten Legenden-Status.
Slayer beendeten nicht nur
den Tag, sie spielten auch ihren letzten Auftritt in Schweden.
Parallel spielten die Briten FM um Mitternacht auf der 4Sound
Stage. Für die meisten Fans besassen aber Slayer die klar
grössere Priorität.
So standen auch optisch viele Leute hier
und waren sich letztlich bewusst, dass es sich jetzt um einen
histori-schen Moment handelt. Slayer fetzten in der gewohnten
Manier los. Es rumpelte und schepperte, wie man es von Kerry
King und Co. kennt. Auf den grossen Screens konnte man den
Gitarristen hautnah auf die Finger schauen. Ja, beinahe
schwindlig wurde einem dabei. Die Songauswahl war auch
grossartig, es blieben kaum noch Wünsche offen. Flammen
schossen aus verschiedenen Orten in die Luft und kalt wurde
hier bestimmt niemandem. Am Ende des Sets kam die Band
geschlossen ganz nach vorne und bedankte sich beim
schwedischen Publikum für die jahrelange Loyalität. Es kam
echte Wehmut auf, als Tom Araya sagte "wir werden euch
vermissen". Slayer..., thank you for the music! (rxx)
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Sweden Stage
Stell dir eine Band vor, die eine Mischung aus Korn, Mustasch
und Freiwild mit schwedischen Texten spielt. Und jetzt stell
dir noch vor, dass diese Band am Mittag zuerst die schwedische
Nationalhymne intoniert und danach noch eine schwedische
Pop-Ballade covert. Verwirrt? Perplex? Und jetzt stell dir
vor, du hast auch noch einen Kater, dann weisst du, wie es mir
erging. Zumindest der jüngere Teil des Publikums schien damit
aber etwas anfangen zu können, genauso wie mit den
überraschend zugkräftigen kanadischen Alternative Rockern
Three Days Grace. Darf man eine Band, die
klingt wie frisch von ihrer 2002er-Tour mit Incubus und Papa
Roach eigentlich schon wieder retro nennen?
Die
nachfolgenden Lucifer jedenfalls haben sich dieses Label gross
und fett auf die Fahnen gestickt. Beziehungsweise auf
Fransenjacke und Schlaghose. Dem Outfit gerecht liess die
Truppe um Johanna Sadonis (Ex-The Oath) und Nicke Andersson
(Hellacopters, Imperial State Electric) die 70's wieder
aufleben und ergänzte dabei das eigene Heavy Rock-Material mit
„Snowblind“ von Sabbath.
Ob es Zufall war, dass danach
mit Geezer Butler der Mann auf der Bühne stehen sollte, der
diesen Song vor fast einem halben Jahrhundert eingespielt
hatte? Dessen neue Supergroup
Deadland Ritual (ebenfalls dabei: Billy Idol-Klampfer
Steve Stevens, G'n'R-Drummer Matt Sorum und
Apocalyptica-Stimme Franky Perez) verliess sich ebenfalls auf
alte Heldentaten. Klar: Der 70-jährige Butler, der
lockerflockig „White Wedding“ vom Stapel lässt, ist an
Kult-Faktor kaum zu überbieten. Unterm Strich jedoch wirkten
Deadland Ritual an diesem Abend weniger wie eine richtige
Band, als das (lukrative) Hobby verdienter Altrocker im
Ruhestand. Gegen unsterbliche Übersongs wie „Neon Knights“
oder das finale „War Pigs“ gingen die vier neuen Songs der
Truppe jedenfalls richtiggehend unter. (kis)
Festival Stage
Blackberry Smoke sind zu rockig für den Country oder
"zu Country" für den Rock und liegen somit zwischen Stuhl und
Bank. Trotzdem zogen die Amis sehr viele Leute vor die grosse
Festivalbühne und rockten mit viel Blues und Country in den
Fingernägeln, als gäbe
es kein Morgen. Dies mit einer
unglaublichen Spielfreude, welche das Publikum immer wieder
mitsingen, mitklatschen und mittanzen liess. Wie ein kleiner
Geheimtipp spielte der Fünfer gross auf und schien dabei auf
der grossen Bühne fast ein bisschen unter zu gehen. Charlie
Starr dirigierte das Geschehen auf und vor der Bühne mit einem
breiten Grinsen im Gesicht, sang mit einer gepfefferten Stimme
und riffte wie solierte sich locker durch das Set. Cooler Gig
einer saucoolen Band, auch wenn man nicht auf diesen Southern
Rock steht, so versprühten Blackberry Smoke ohne Zweifel eine
ansteckende Spielfreude.
Oh mein Gott, «Headhunter» als
Opener! Krokus, damit habt
ihr bei mir schon gewonnen. Gefolgt von «Long Stick Goes Boom»
und «American Woman», was will man mehr? Den Herren schien die
Freude aus dem Arsch raus und speziell die linke Bühnenseite
mit Fernando Von Arb und Mark Kohler machte gewaltig Druck.
Dazu Mandy Meyer, der mit seinen Solos das Ganze veredelte und
Marc Storace, der, wie immer, verdammt gut sang. Die
Rhythmusmaschine mit dem sich (schweren Herzens)
zurückhal-tenden Chris Von Rohr (Bass) und Flavio Mezzodi liess
nichts anbrennen. Die Setliste bot trotz dem Hammer-Opener
leider keine grossen Überrasch-ungen, sondern die Hits, welche
man sich von der «Adios Amigos»-Tour wünscht. Und lieferte in
meinen Augen (ja ich weiss, der Song wurde schon zu Tode
genudelt) mit «Rocking In A Free World» den ultimativen
Gänsehaut-Faktor ab. Wie auch «Winning Man» (tolle Einleitung
von Mandy), der sich steigernde Track mit unglaublich viel
Gefühl. Überraschenderweise kamen neben «Hellraiser» auch
«Live For The Action» zu Ehren. Der Spass kam bei den
Helvetiern nicht zu kurz. So duellierten sich Storace und Von
Arb wie früher Gillan und Blackmore, während Mandy vor «Easy
Rocker» mit kleinen Beethoven-Zitaten glänzte. Es war ein
Siegeszug von Krokus, der sich gewaschen hatte und den an
diesem Tag so schnell keine andere Truppe zu übertrumpfen
vermochte.
Für mich war es völlig unklar, wieso man
Amon Amarth nach Krokus auf
der Festivalstage aufspielen liess. Anhand der euphorischen
Reaktionen des Publikums, bewies die Wikingertruppe aber, auch
dank einer coolen
Pyros-Show, dass sie wohl zurecht zu dieser
Zeit auf die Bühne stieg. Das Drum wurde in einen
Wikinger-Schädel eingebettet und die sehr aktive Truppe genoss
den Gig förmlich. Sänger Johann Hegg stachelte das Publikum
mit seinem breiten Grinsen immer wieder an und growlte sich
durch das neunzig Minuten lange Set. Die Bühne stand
regelrecht in Flammen und die Begeisterung kannte keine
Grenzen. Schweden schien auf ihre Lokalhelden gewartet zu
haben und dort, wo ansonsten die kultigen Achtziger Truppen
ihren Siegeszug feiern, stand nun der Wikinger-Haufen auf den
Brettern, welche die Welt bedeuten und liess sich nach allen
Regeln der Kunst abfeiern. Für mich ein Phänomen, für die
Anwesenden eine logische Schlussfolgerung.
Das Album
«Hysteria» stand im Zentrum des nachfolgenden Auftritts von
Def Leppard. «Rocket» (in
meinen Augen ein völlig belangloser Start) und «Animal»
eröffneten die nächsten neunzig Minuten. Mit «Let It Go»
folgte ein Alt-Track, der die Hoffnung aufkeimen liess, dass
sich die Herren um Sänger Joe Elliot vielleicht doch auch ein
bisschen mehr an ihre Frühphase erinnern würden. Doch neben
diesem Song und «Bringing On The Heartbreak/Switch 625» war
die Uralt-Epoche des tauben Leoparden auch schon wieder
ausgesessen. Mit vier Balladen («Bringing On The Heartbreak»,
«Two Steps Behind», «When Love & Hate Collide», «Love Bites»)
wurde auch ein bisschen zu viel von den soften Klängen
gespielt. Da hätte es dann doch auch eine Rocknummer mehr
verdient gehabt. Daneben trumpften die Herren aber mit einer
fetten Videoshow gross auf. Es war der Auftakt der
europäischen Konzerte, und irgendwie schien auch eine gewisse
Nervosität mit dem Auftritt verbunden zu sein. Klar, Joe
dirigierte das Publikum nach Belieben, die beiden Gitarristen
Phil Collen und Vivian Campbell liessen nichts anbrennen und
der sehr agile Rick Savage (Bass) rannte wie ein junges Reh
auf der Bühne herum. Immer wieder ein
Hin-gucker ist die
bemer-kenswerte Darbietung des einarmigen Schlag-zeugers Rick
Allen. Was dieser nach wie vor zu spielen vermag, ist gerade
wegen seines Handicaps ganz grosses Kino und muss immer wieder
mit grossen Applaus gewürdigt werden. "You want some Death
Metal? Sorry baby, wrong stage!" lächelte Joe ins Publikum und
schnallte sich flugs die Akustikgitarre um, um mit «Two Steps
Behind» den grossen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Dank einer
gewaltigen Lichtshow und dem schon fast legendären Bass von
Rick, veredelt mit dem englischen Nationalwappen, räumte nicht
nur das Instrumental «Switch 625» gewaltig ab. «Hysteria»
wurde mit vielen Bildern aus den vergangenen Tagen und dem
viel zu früh verstorbenen Gitarristen Steve Clark geschmückt.
Mit dem aus allen Kehlen laut mitgesungenen «Pour Some Sugar
On Me» wurde der offizielle Teil beendet. Als Zugaben wurden
mit «Rock Of Ages» und «Photograph» die absolut richtigen
Rausschmeisser gespielt. Es war sicherlich nicht der beste
Gig, den ich von den Engländern sah, aber garantiert eine
würdige Headlinershow an diesem Abend. (tin)
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Rockklassiker Stage:
Am Donnerstag gehört die Zeltbühne traditionell dem Nachwuchs.
Dann nämlich rückt Nemis, „New Music in Sweden“, die
Juniorenabteilung der schwedischen Gitarrenmusik ins
Rampenlicht. Von fiesem Black Death (Gravestone) über
staubigen Fuzz Rock (Electric Hydra) bis stimmgewaltiger
Symphonic Metal (Sins in Vain) führte die Riff-Schulreise
dabei einmal quer und kurzweilig durch die Metal-Landschaft,
wobei anzumerken ist, dass der Jahrgang 2019 im Vergleich zu
den Vorgängerjahren eher bescheiden abschnitt. Technisch zwar
tadellos, wirkte die Mehrzahl zu generisch, zu brav und
mutlos, als dass sie einen bleibenden Eindruck hätten
hinterlassen können. Die Ausnahme: Scarlet, eine grenzdebile,
von zwei Ladies im Misfit-Zombie-Outfit angeführte Truppe,
deren moderne Mischung aus brachialem Industrial und poppigen
Refrains überraschte und hängen blieb – ob man nun wollte oder
nicht. (kis)
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Freitag, 07.06.2019 (Dritter Tag)
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Sweden Stage
Mit einer Lektion
Morgen-Gymnastik startete der dritte Festivaltag auf der
Sweden Stage. Beziehungsweise Morgen-Aerobic, denn mit ihrem
schillernden Disco Rock liessen The
Night Flight Orchestra die Früh-aufsteher straight,
arschtight und mit der passenden Choreo (und dem passenden
Champagner in der Hand) in die neon-farbenen 70er tänzeln.
Doch wer danach glaubte, das wär es schon gewesen mit
Hüftenschwingen, die oder der hatte seine Rechnung definitiv
nicht mit Royal Republic
gemacht. Gerade mal 10 Sekunden standen gefühlt auf der Bühne
und schon tobte der Mob. Rote Samtanzüge, eindrückliche
Porno-Schnäuzer und vor allem verdammt groovy Funk'n'Roll
irgendwo zwischen BadbadnotGood, den BeeGees und den Eagles Of
Death Metal – Fronter Adam Grahn hatten an diesem Mittag
scheinbar nur eine Mission und erfüllten diese mit Bravour:
Make Rock Music sexy again!
Ebenfalls sexy oder
zumindest extravagant und auch etwas kauzig:
Uli John Roth. In buntem
Bandana und mit Federn behangen reiste der deutsche
Gitarrenvirtuoso mit wildem Ritt über sein Griffbrett gestützt
zurück in die frühen (und damit besseren) Jahre der Scorpions
und das mit einer (durchaus egozentrischen) Leidenschaft, wie
man sie am Folgetag bei Ritchie Blackmore vermissen würde.
Danach wurde es deutlich düster und das lag nicht nur an
der mittlerweile untergegangenen Sonne.
At The Gates kamen, rifften
und killten. Einem Metzger gleich schlachteten die Miterfinder
des Göteborg-Death die Seelen ihrer Anhänger mit
handwerklicher, aber auch etwas emotionsloser
Professionalität. (kis)
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4Sound Stage
Den
Anfang des Freitags bestritten "unsere Mädels" von
Burning Witches. Gleich um
11:30 Uhr sollte es los gehen, doch es begann zunächst mal mit
einer fetten und für allermeisten Fans unerwarteten
Überraschung! Statt der Ur-Hexe Seraina Telli stand da
plötzlich eine andere blonde Dame am Mikrofon. Eine Woche
zuvor, beim Gig in Osnabrück, schwang Seraina noch das Mikro.
Diese gab jedoch schon vor dem Schweden-Trip aus zunächst
unklaren Gründen den Austritt aus der Band. Für den dringend
benötigten Ersatz wurde man in Holland fündig. Die neue Dame
heisst Laura Guldemond und singt schon seit Längerem bei der
niederländischen Symphonic Power Metal Truppe Shadowrise. Über
die Performance von Laura konnte man nichts Negatives
aufbringen, im Gegenteil! Sie bildete zusammen mit "ihren
Hexen" eine solide Einheit und setzte die Songs absolut
überzeugend um. Am Anfang noch etwas verhalten, explodierte
Laura kurz darauf richtiggehend und die Fans wurden mit einer
tollen Show belohnt. Die Mädels wirkten an ihren Instrumenten
abgeklärt und lieferten schlicht einen Mega-Job ab.
Mit dem weiblichen Geschlecht ging es danach gleich weiter,
denn die heimischen Ladys von
Thundermother kickten einem mächtig in den Arsch! Total
authentisch rockten sie kräftig nach vorne los. Die
Auffälligste unter ihnen war einmal mehr Gitarristin Filippa
Nässil. Ihre bratzigen Akkorde kickten ohne Ende, und es wurde
sogar mit einer leeren Bierflasche auf den Saiten
"herumgeslidet". So geht asskicking Rock aus Schweden mit
femininer Note auch in der neuen Besetzung.
Anschliessend ging es über die Öresund-Brücke rüber nach
Dänemark. Von da stammen nämlich
Dizzy Mizz Lizzy, die in ihrer Heimat schon sowas wie
kleine Grunge-Stars sind. Heute hörte sich das Ganze
allerdings eher wie Power Rock an. Die anwesenden Landsleute
feierten ihre Jungs auf jeden Fall nach allen Regeln der Kunst
ab, aber auch andere fanden augenscheinlich Gefallen an den
quicklebendigen Jungs.
Während die meisten Leute,
drüben auf der grossen Festival Stage, die rockenden Bärte von
ZZ Top bestaunten, begaben sich die richtigen Kenner von
U.S.-Metal hierher. Die legendären
Jag Panzer liessen es nämlich ordentlich krachen. Diese
Band gibt es ja schon seit 1981 und man spürte die grosse
Routine. Sängerlegende Harry „The Tyrant“ Conklin fühlte sich
hinsichtlich der Tatsache sehr wohl, dass sich auch hier vor
der kleinsten Bühne ordentlich Leute befanden, die sie laut
unterstützen. Eine coole Setliste gab es zu hören und alle
Kenner dürften ziemlich zufrieden gewesen sein. Bleibt bloss
noch zu hoffen, dass Jag Panzer an diesen Tag weitere neue
Fans dazugewinnen konnten.
Kurz nach Mitternacht und
passend zur einsetzenden Dunkelheit, stiegen zum Schluss noch
die "Blägg Medallär" von Gorgoroth
auf die Bühne. Parallel dazu spielten Dream Theater, was sich
zu dieser Uhrzeit stilistisch überhaupt nicht in die Quere
kam. Einst eine Celtic Frost Coverband, stehen Gorgoroth aus
Norwegen für viele Kontroversen, auf die wir hier nicht näher
eingehen wollen. Die Show war weitestgehend ganz ordentlich.
Es fand sich sogar eine beachtliche Anzahl an Zuschauern vor
der Bühne ein, um der Darbietung ihrer Helden beizuwohnen.
Doch irgendwie verklang das Ganze in der nie richtig dunkel
werdenden Nacht von Südschweden! (rxx)
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Rock Stage Der dritte
Festivaltag startete für mich gleich mit der nächsten
Stage-Überschneidung, denn The Night Flight Orchestra spielten
auf der Sweden Stage im genau gleichen Zeitfenster wie
LOK! Die Zuteilung der
Stages kann halt praktisch nie zur vollen Zufriedenheit des
MF-Teams erfolgen, und darum tat eine Entscheidung Not und
liess mir keinen Augenblick für die Rock Stage übrig. Das
sahen vor allem zahlreiche schwedische Fans sicher anders,
denn LOK scheinen in der Heimat durchaus bekannt zu sein,
respektive sind schon seit 1995 in der lokalen Szene
unterwegs, und dass die Truppe ihre Texte in der Heimatsprache
zum Besten gibt, sorgte für zusätzliches Antizipieren der
Landsleute. Die wilde Mischung aus Hardcore, Punk, Metal und
Rap wäre aber eh nichts für den Slave gewesen.
Mit
Easy Action sah das dann
freilich anders aus. Die Melodic Rock Combo, die ihre Anfänge
in den frühen 80ern hatte und sich eigentlich von den
Fähigkeiten her auf Augenhöhe der Landsleute von Europe
befand, hatte bis 1986 einen gewissen Kee Marcello (g) im
Line-Up. Just in diesem Jahr gingen die Kollegen mit «The
Final Countdown» durch die Decke und Easy Action hatten das
Nachsehen. Bereits im Jahr danach ersetzte Mr. Marcello
bekanntlich John Norum und der Rest ist Geschichte. Für den
Auftritt am diesjährigen "Sweden Rock" rauften sich Easy
Action nochmals zusammen und spielten gleich die ganze
86er-Scheibe «That Makes One» am Stück durch! Die eingängige
Melodic Rock Mucke bewies dabei eindrücklich, dass die Jungs
damals einfach ein Saupech hatten.
Obwohl noch taghell,
was es um 17:15 Uhr halt noch locker ist, mussten die
Landsleute von Candlemass
auf die Bühne steigen. Die schwedischen Doom-Kings sind
bekanntlich wieder mit "Ur-Sänger" Johan Längquist vereint,
der das full lenght Debüt «Epicus Doomicus Metallicus» (1986)
als Gastsänger einsang. Nach Thomas Vikström, Björn Flodkvist,
Tony Martin (!), Rob Lowe und Mats Levén kehren Candlemass so
zu sagen wieder zurück zu ihren Anfängen. So weit hätte es für
mich als erklärten Fan von Messiah Marcolin nicht gehen
müssen, aber seit 2006 ist dieses Kapitel leider definitiv
abgeschlossen. Heuer haben die Doomsters mit «The Door To
Doom» jedoch wieder mächtig Kohlen nachgelegt! So auf den
Punkt gespielt waren die Songs schon eine ganze Weile nicht
mehr, und die Wahl wie Bereitschaft von Johan kann getrost als
veritabler Glücksfall angesehen werden. Allerdings verpuffte
das Ganze trotz ansprechender Performance und tonnenschweren
Riffs wegen der Tageszeit. So kam die fehlende Düsterheit
nicht wirklich zum Tragen. (rsl)
Eigentlich hätte die
Reihenfolge der Auftritte getauscht werden sollen, sprich
Candlemass wären wohl auch selber lieber erst um 20:30 Uhr auf
die Rock Stage gestiegen. Dieser Platz gehörte heute Abend
jedoch Disturbed. Die
amerikanischen Alternative Heavy Metaller sind mittlerweile
auch schon ein gutes Vierteljahrhundert unterwegs und haben in
der Zeit vor allem in der Heimat grössere Erfolgsstricke
zerreissen können. In Europa war man allerspätestens seit der
überaus
gelungenen Interpretation des Simon And Garfunkel
Monsterhits «The Sound Of Silence» in aller Munde. Der Opener
hiess programmgemäss jedoch «Are You Ready» und der ging mit
seinem treibenden Rhythmus gleich in die Vollen. Mit der
gleichen Rezeptur schloss «Prayer» nahtlos an und spätestens
bei «Liberate» hatte der stimmgewaltige Frontmann David
Draiman das zahlreich aufmarschierte Publikum fest im Griff.
Nebst den eigenen Songs im typischen Disturbed-Gewand haben
die Amis bisher ein eher glückliches Händchen für
Cover-Versionen bewiesen. Dazu gehörte mitunter auch der
Genesis-Hit «Land Of Confusion», der sich rhythmisch in der
Tat anbietet und selbst für meine Ohren passte. Mein Highlight
war jedoch klar «Ten Thousand Fists», wo mehr Metal als
Alternative drin steckt. Im Anschluss konnte Drummer Mike
Wengren dann noch zeigen, was seine Drumsticks auf seinem
Arbeitsgerät hergeben. Und dann kam er, der Sound der Stille
als erste Zugabe und hielt, was er versprach. Wie schon bei
Genesis bin ich altersmässig nach wie vor mit den
Original-Versionen verwurzelt, und deshalb läuft das bei mir
halt höchstens unter "nice to have". Nichtsdestotrotz rockten
Disturbed gekonnt in die Nacht hinein und nutzten ihre
Spielzeit von neunzig Minuten maximal aus.
Diesen
zeitlichen Rahmen hätten Dream
Theater als letzte Band der Rock Stage am dritten
Festivaltag auch gehabt, doch dazu später mehr. Die
amerikanischen Prog-Könige machten sich vor drei Jahren mit
dem insgesamt viel zu seichten und überlangen Werk «The
Astonishing» keinen wirklichen Gefallen. Viele Fans wurden mit
dieser zahnlosen Mucke vor den Kopf gestossen und griffen
deshalb lieber auf ältere Werke zurück. Allerdings war nicht
wirklich zu befürchten, dass James LaBrie & Co. den Weg der
Tugend verlassen würden. Heuer im Februar wurden sämtliche
Bedenken mit dem neuen Werk «Distance Over Time» wieder
ausgeräumt. Das Intermezzo der zu sanften Töne gehörte somit
der Vergangenheit an und die gewohnte wie verspielte Härte
meldete sich mit «Untethered Angel» auf einen Schlag zurück.
Nach dem über zwei Minuten langen Intro bretterte die Band
wieder so los, wie das geneigte Fan erwartet hatte. James
schwang dabei einen extra hergestellten Mic-Ständer, am dem
der Schädel des neuen Album-Covers befestigt war. Das sah echt
geil aus und war mitunter für die Fotographen, zu denen ich
auch gehörte, ein oft geknipstes Sujet. Wichtiger war dabei
allerdings, dass Mr. LaBrie bestens bei Stimme war. Gleiches
galt für seine Kollegen, von denen jeder einzelne in die
Kategorie Ausnahmemusiker gehört. Dass die Härte gegenüber dem
Lieblichen wieder Aufwind erhalten hat, bewies darauf «As I
Am» von
«Train Of Thought» (2003), einem der insgesamt
härteren Alben des Backkatalogs. «Fall Into The Light», ein
weiterer neuer Song, empfahl sich derweil als nächstmöglicher
Klassiker. Natürlich trugen die Amerikaner, die ihr Konzert
erst nach Mitternacht begannen, auch Sanfteres wie «Peruvian
Skies» vor, wo man im ersten Teil beinahe in Gefilden von Pink
Floyd landete. Somit startete das Ganze ziemlich hoffnungsvoll
und im Wissen darum, dass eigentlich eineinhalb Stunden
angekündigt waren, erhoffte man sich natürlich noch den einen
oder anderen Kracher. Doch nach dem Ausklingen von «Pale Blue
Dot», dem notabene auch letzten Track von «Distance…», war das
Konzert nach gerade mal einer Stunde schon wieder vorbei!
Nanu, was soll denn das, fragten sich viele? Doch im
Nachhinein war der Setliste vor Ort zu entnehmen, dass vorweg
nicht mehr als eine Stunde eingeplant war. Etwas schräg, was
aber das Gezeigte qualitativ keinesfalls schmälerte. (rsl)
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Festival Stage
Magnum gingen mit ihrer kleinen Produktion auf der Riesenbühne
schon fast unter. Zwei Amps, ein Drum (Lee Morris), ein
Keyboard (Rick Benton), Bassist Al Barrow, Gitarrist Tony
Clarkin und Sänger sowie Zeremonien-meister Bon Catley
überzeugten dennoch auf der ganzen Linie. Während auf der
4Sound Stage Thundermother einen Wahnsinns Kick-Ass-Gig
ablieferten, trumpften die Engländer mit feinen Melodien und
hymnischen Parts gross auf. Gestartet wurde mit «Wild Swan»
einem richtig geilen Klassiker. Es war wie immer Bob, der das
Publikum animierte und mit seinen Handbewegungen, wie ein
Schweizer Kollege sagte, bei jedem Gig ein Bild zeichnen
könnte. Quer durch die Bandgeschichte von neueren Liedern wie
«Lost On The Road To Eternity», «Crazy Old Mothers» und
«Sacred Blood „Divine“ Lies» bis hin zu den Klassikern in Form
von «How Far Jerusalem», «All England's Eyes», «Vigilante»,
«Don't Wake The Lion (Too Old To Die Young)» und «Sacred Hour»
überliessen Magnum nichts dem Zufall und wurden von den sehr
zahlreichen Besuchern zurecht wie lautstark abgefeiert.
Axel Rudi Pell hatten dann als Band gleich zu Beginn mit
einigen Soundproblemen zu kämpfen, die sich bis zum Drum-Solo
von Bobby Rondinelli nicht legen wollten. Wer Axel kennt,
weiss, dass genau solche Dinge den Gitarristen zur Weissglut
treiben können. So gingen «The Wild And The Young», «Wildest
Dream» und das wieder ausgegrabene «Voodoo Nights» ein
bisschen im halbgaren Sound unter. Was Sänger Johnny Gioeli
aber nicht davon abhielt, wie gewohnt wie ein kleiner Derwisch
über die Bühne zu sprinten. Auch wenn der agile Frontmann die
Show locker alleine reissen könnte, überliess er "the man with
the three names, Mister Axel. Mister Rudi and Mister Pell"
immer wieder den angestammten Platz. Diesen nutzte Axel aber
an diesem Nachmittag nur minimal aus und trat selten von
seiner Boxenwand weg. Die Truppe versuchte die technischen
Probleme, so gut es eben ging, mit viel Spass und breitem
Grinsen (Bassist Volker) zu überspielen, aber man merkte es
der Truppe an, dass sie schon bedeutend bessere Shows
hingelegt hat. So blieb es dem Dreh- und Angelpunkt Johnny
vorbehalten, das Publikum bei Laune zu halten und sich mit
"...thank you for all the support, for being here" zu
bedanken. "Without you we are nothing" stellte der Shouter
völlig zurecht fest. Mit der Hammer-Ballade «The Line», die
sehr emotional vorgetragen wurde, und «Eternal Prisoner»
wurden Nummern gespielt, welche dem Set einen frischen
Anstrich verliehen. Das (leider) logischerweise «The
Masquerade Ball» nicht fehlen durfte, war so sicher wie das
Amen in der Kirche. Ein guter, aber sicher kein sensationeller
Auftritt einer Band, bei welcher der Sänger schon länger mehr
als nur die halbe Miete ausmacht.
Tja...,
ZZ Top, zwei Bärte mit
Sonnenbrillen und ein fast schlafender Trommler standen dann
auf der Bühne. «Got You Under Pressure» startete den Reigen
und ehrlich gesagt, erkannte ich den Track erst beim Refrain
und dies auch nur durch genaues Hinhören. Klar, das Trio ist
an Coolness nicht zu toppen und speziell in
Schweden waren es
die grossen Klassiker wie «Tush», «La Grange» und die poppigen
Hits in Form von «Legs», «Sharp Dressed Man» und «Gimme All
Your Lovin'» welche vom Publikum des "Sweden Rock" lauthals
mitgesungen wurden. Es waren die «Eliminator»-Hits, die vom
Mainstream-Publikum gewünscht und abgefeiert wurden. Daneben
waren es eher die Biker-Jungs, welche den Bärten ihre
Aufwartung machten. Als Trio wirkte die Band aber, wie schon
Magnum, auf der grossen Stage verloren. Es war sehr wenig
Bewegung zu sehen bei Billy Gibbons (Gitarre, Gesang) und
Dusty Hill (Bass, Gesang), die den Boogie-Rock-Blues aber mit
einer legèren Lockerheit in die Abendsonne rockten. Ob die
Herren älter geworden sind, sieht man nicht, da neben den
Sonnenbrillen auch die Bärte kaum verraten, was sich dahinter
versteckt. Die Jungs mal zu sehen war sicher toll, aber wenn
man bedenkt, was KISS danach präsentierten, war der Auftritt
von ZZ Top, mit Ausnahme für die Die-Hard Fans, sicher keine
Offenbarung.
Was soll man zu den Shock-Rockern noch
gross sagen? «The End Of The Road»-Tour..., und es scheint
tatsächlich, dass 2022 alles vorbei sein soll. Aber! An diesem
Abend waren sie in Schweden die absolute Hauptattraktion, um
nicht zu sagen des ganzen Festivals. Ja, ein sehr grosser Teil
macht die Show von KISS aus.
Gene spuckte Feuer und Blut, flog nicht an Seilen, sondern
diesmal stehend auf einer Plattform bei «God Of Thunder» in
die Höhe. Paul ist und bleibt der Gott der Posen. Keiner hat
einen geileren Arsch als er, auch keine Frau! Er animierte das
Publikum, bedankte sich für die stetige Treue wie
Unterstützung und flog bei «Love Gun» zu einer kleinen Bühne
beim Mischpult, um seinen Fans näher zu sein. Logisch kannte
man die Ansagen, logisch schoss Tommy Thayer Raketen aus
seiner Gitarre, logisch wurden die Helden beim Opener «Detroit
Rock City» über kleine Bühnen, die an Seilen hingen, von der
Bühnendecke auf den Boden gebracht, wie das nun mal für Götter
üblich ist. Trotzdem wurde bei der Lichtshow und den
Videoscreens nochmals fett aufgefahren, und als Eric Singer
bei der ersten Zugabe am Piano sass und «Beth» sang, blieb bei
den meisten kein Auge trocken. Sie kamen, sahen und siegten,
hinterliessen eine völlig eingenebelte Bühne mit Konfettiregen
und Papierschlangen («Rock And Roll All Nite») und liessen
(erstaunlicherweise) Schweden bei den Achtziger Songs
(«Heaven's On Fire», «Lick It Up», «Crazy Crazy Nights») am
meisten mitsingen. Es waren die vier Charakteren, welche das
Geschehen diktierten. Logisch zogen Gene mit seiner Frauen
verwöhnenden langen Zunge und Paul mit seiner kokettierenden
Art die meisten
Blicke auf sich. Es war aber auch ein
Augenschmaus, Eric und Tommy zuzusehen. Die Setliste war in
meinen Augen sensationell, wenn auch mit vielen zu erwartenden
Tracks gefühlt. Aber was wäre passiert, hätten die Jungs
«Calling Dr. Love», «Shout It Out Loud», «Black Diamond» (Eric
mit sehr geilem Gesang), «Deuce», «100'000 Years», «Cold Gin»
(beide wieder im Set!), «Love Gun», «I Was Made For Lovin'
You» oder das bärenstarke «Let Me Go Rock'n'Roll» nicht
gespielt? Ganz zu schweigen von den schon erwähnten Hits.
«Psycho Circus», «Say Yeah» und «Crazy Crazy Nights» (mit
vielen grossen, weissen Luftballons) gingen hingegen als
Überraschung durch. Speziell letzterer Track wurde erst für
Europa in das Set genommen. Die US of A kamen dafür noch in
den Genuss von «Do You Love Me?». Ich könnte mit meinen
Schwärmereien noch Seiten füllen und ja, ich bin absolut nicht
objektiv. Will es aber auch gar nicht sein, und ja, die Stimme
von Paul war schon besser. Aber verdammt, nach über 45 Jahren
im Business leiden die Stimmbänder halt, und anders als bei
einer Gitarre, kann man da keine neuen Saiten aufziehen. Es
war trotzdem ein Erlebnis der besonderen Art. Danke Jungs für
die Musik, danke für die Show und danke dafür, dass ich nie
eine schlechte Show von euch sah. Ich/wir werde/werden euch
vermissen, wenn 2022 der letzte Vorhang wirklich (?) gefallen
sein wird. (tin)
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Rockklassiker Stage
Als Rockklassiker Allstars eröffnet ein ganzer Reigen (meist)
schwedischer Rock-Prominenz traditionellerweise das Zelt am
Freitag und gestossen voll ist es traditionellerweise. So auch
dieses Jahr, in welchem neben Nicke Borg und Johan Blomqvist
(Backyard Babies) und Jona Tee (H.E.A.T.) auch Blaze Bayley
paar Klassiker zum Besten gaben. Die
Lisa Lystam Family Band
lieferten danach, was am
Sweden Rock ebenfalls nicht fehlen
darf: Hillbilly-Feeling, heisst country-getränkter Blues Rock.
Während darauf die schwedischen Stoner Rock-Pioniere ihre
mittlerweile vierte Sweden Rock-Show zockten, standen
Hällas (<< Bild links)
das erste Mal in Sölvesborg auf der Bühne. Dabei bewiesen die
obskuren Newcomer, deren Song „Star Rider“ mit Fug und Recht
jetzt schon als Hymne bezeichnet werden darf, dass ihre
funkelnde Mischung aus psychedelischem Occult Rock und Proto
Metal auch ausserhalb des Undergrounds funktioniert. Dort zu
verorten, aber schon etwas länger, sind ebenfalls
Witchfynde.
NWOBHM-Bands, die im Gegensatz zu Maiden oder Priest nicht
berühmt geworden sind, sich aufgelöst und vor einigen Jahren
wieder reformiert haben, gibt es mittlerweile einige, doch
wenn man so kultig und sorglos auf die Bühne steht wie diese
mittlerweile ihre Knochen spürenden Rocker, dann ist die
Wiederbelebung mehr als berechtigt. Dafür liess sich bei der
letzten Band des Abends über ihre Existenzberechtigung
streiten. Seit sich die beiden Hauptmitglieder Ende letzten
Jahrs zerstritten haben, touren derzeit zwei
Batushkas durch
die Welt (und streiten derweil um die Namensrechte). Was ihnen
gemein ist: Okkultuer Black Metal inszeniert als orthodoxen
Gottesdienst, mit prunkvollen Roben, benebelndem Weihrauch und
goldenen Reliquien intensive. (kis)
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Samstag, 08.06.2019 (Vierter Tag)
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4Sound Stage
Ziemlich stimmungsvoll begann der letzte Tag des "Sweden Rock"
Festivals auf der 4Sound-Stage mit den heimischen
Dust Bowl Jokies. Etwas im
Fahrwasser des typisch schwedischen Sleaze Rock mit Einflüssen
von Blues und Country, heizten die Jungs aus der Region
Sölvesborg gut ein. Da am Samstag jeweils viel Publikum aus
der unmittelbaren Region ans Festival kommt, kann solche nicht
zu harte Mucke immer punkten, und das tat sie offensichtlich
einmal mehr. Der Tag konnte also entspannt losgehen.
Was ganz anderes boten danach die
Brothers Of Metal, ebenfalls aus Schweden. Okay, eine
Schwester des Metals war am Mikrofon auch dabei, aber sonst
dominierten Männer in Fellen das Bühnenbild. Musikalisch wurde
waschechter True Metal geboten, der eher knapp am Kitschigsein
vorbei schwappte. Zwei Sänger, eine Sängerin und drei
Gitarristen mussten es dann schon sein. Zu kleine Bühnen
dürften dieser Band wohl ziemlich unzumutbar sein. Die aus dem
gleichen Ort wie Sabaton stammende Band überzeugte ohne Wenn
und Aber mit einer ansprechenden Show, guten Ansagen sowie
natürlich guten Songs. Es bleibt wirklich spannend, wie sich
diese coole Truppe noch weiter entwickeln wird.
Wer was
zum Fremdschämen suchte, war nun vor dieser Bühne genau
richtig. Ende 90er noch mit dem lustigen Clip mit den drei
Schweinchen auf MTV bekannt, schafften es
Green Jelly, eine wirklich
peinliche Show abzuliefern. Dazu holten sie viele Leute aus
dem Publikum auf die Bühne und stülpten ihnen ihre selbst
gemachten Masken auf den Kopf. Alles zappelte zu dieser völlig
unkoordinierten Aktion herum. Ich mag ja lustige Elemente auf
der Bühne, aber das hier war einfach nur noch peinlich.
Einen kurzen Fussmarsch rüber zur Festival Stage, um sich
die gleichzeitig rockenden Saxon zu geben, fiel da nicht
schwer. Das Niveau wurde mit der darauf folgenden Band
Blue
Coupe deutlich höher. Sollte dieser Bandname kein Begriff
sein, dann der Hinweis an dieser Stelle, dass es sich hierbei
um eine kleine Supergroup handelt. Mit dabei war zum Beispiel
Dennis Dunaway, Mitbegründer der originalen Alice Cooper Band
sowie die Brüder Joe und Albert Bouchard als Mitgründer von
Blue Öyster Cult. Ja, da kam einiges an Talent zusammen. Wie
eine Mischung aus den genannten Bands hörte sich das Ganze
dann auch an. Die Herren rockten ziemlich geil und eine gute
Stimmung breitete sich zur einsetzenden Abendstimmung aus. Ein
würdiger Abschluss auf der kleinsten Bühne des "Sweden Rock"
Festival. (rxx)
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Sweden Stage
Ich weiss: Als
objektiver Berichterstatter sollte man offen sein, sich auch
auf Sound einlassen, den man nicht kennt, und versuchen, das
Gute darin zu sehen. Beast In Black
jedoch brauchten nur einige Minuten, um mich das Weite suchen
zu lassen. Plastikhafter Keyboard-Metal, bei welchem die Keys
sogar ab Band plärrten und der sich ein wenig anfühlte wie
Sabaton auf XTC. Doch die Menge tobte und zwar frenetischer
als danach bei UFO..
Denoch lieferten
UFO mit einer
kompletten Klassiker-Setlist eine souveräne vielleicht letzte
Show in Skandinavien ab.
Abgesagt hatten hingegen
Annihilator und obwohl ich mich persönlich auf Jeff Waters und
„Alice in Hell“ gefreut hätte: Munterer und beschwingter als
von den Nutzniessern Unleashed
kann Death Metal wohl kaum geknüppelt werden.
Dafür
verteilte Finale Hank von Hell
liebevolle Death Punk-Mittelfinger und bewies mit seinem
überdimensionieren Konterfei als Backdrop im Rücken, dass er
auch nach dem Rauswurf aus Turbonegro und längerer
musikalischer Pause noch weiss, mit Riffs die Meute wuschig zu
machen. Die Turbo-Hymnen „I Got Erection“ und „All My Friends
Are Dead“ durften zum Abschluss dann aber natürlich doch nicht
fehlen. (kis)
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Rock Stage Die
Electric Boys hatten es nach
Danko Jones sehr schwer. Der knackige Kick-Ass Rock'n'Roll
konnte durch den Retro-Rock nicht übertrumpft werden, auch
wenn die Schweden ihre
Lokalmatadoren mit viel Wärme
empfingen. Unbeirrt davon rockte der Vierer die Sweden Stage,
liess die Siebziger Jahre aufflammen und transportierte dieses
Flair in die heutige Zeit. Besser aber als eine Truppe wie die
Rival Sons, die verkrampft versuchen retro zu sein. Der
singende Gitarrist Conny Bloom dirigierte seine Fans nach
Belieben und liess sich feiern. Die Eröffnungstriplette
«Hangover in Hannover», «Suffer» und «Groovus Maximus»
spiegelten die Spielfreude der Truppe wieder und zu Recht
konnten sie auf der zweitgrössten Bühne des Festival-Geländes
abrocken.
Demons & Wizards
wurden wie alte Helden empfangen. Hansi Kürsch (Gesang – Blind
Guardian), Jon Schaffer (Gitarre – Iced Earth), Marcus Siepen
(Bass – Blind Guardian), Fredrik Ehmke (Schlagzeug – Blind
Guardian), Joost
Van Den Broek (Keyboards – Ayreon) und Jake
Dreyer (Gitarre – Iced Earth) hatten ein leichtes Spiel, die
Besucher auf ihre Seite zu ziehen. Mit eigenen Tracks und vier
Coverversionen (Iced Earth «Burning Times», «I Died For You» /
Blind Guardian «Welcome To Dying», «Valhalla») schmetterten
die Herren eine coole Setliste in das dichtbesuchte Rund vor
der Bühne. Man kann von der Sache halten was man will und auch
darüber diskutieren, ob es eine Truppe wie diese braucht, aber
am Ende zählen nur die Reaktionen, und die waren mehr als nur
beachtlich. Die Metaller liessen sich durch Kürsch/Schaffer
verwöhnen, während sich die Hardrocker bei UFO wohl(er)
fühlten. Demons & Wizards bauten auf jeden Fall eine
eindrückliche Kulisse auf, die an einen Friedhof erinnerte und
konnten nicht nur damit viele Pluspunkte sammeln.
HammerFall eröffneten ihren
Set mit dem neuen Video zu «(We Make) Sweden Rock» vom
kommenden Album. Die Hymne für dieses Festival löste schon mal
grossen Beifall aus, welcher noch grösser wurde, als der
Fünfer mit «Legion» und «Hammer High» ins Rennen stieg. Die
Bühne war für die Schweden sehr spartanisch aufgebaut worden.
Ein grosses Backdrop und der Drumriser, das war alles. "Let
the music do the talking" war der Ansatz und
der schien zu
fruchten. Okay, HammerFall könnten mit einer Kochschürze
auftreten und sie würden an allen Ecken der Erde abgefeiert.
So auch bei diesem Auftritt, welcher den Spruch widerlegte,
dass der Prophet im eigenen Land nichts zählt. Von der ersten
Sekunde an bis zum Schluss («Hearts Of Fire» mit endlosen
Chören) liess die Truppe nichts anbrennen und speziell
Gitarrist Pontus spielte und solierte sich in den siebten
Himmel. Auch wenn es nicht einfach war, nach Saxon bestehen zu
können, HammerFall schmissen ihre Riffs, Chöre und Melodien in
die Menge, als gäbe es nichts Leichteres und siegten auf der
ganzen Linie. Joacim und Oscar spielten auf eine sympathische
Art mit dem Publikum und gehörten mit ihrer Band zu den
Siegern des diesjährigen "Sweden Rock" Festival. Man darf
gespannt auf das kommende Album und die dazugehörende Tour
sein. Da werden die Jungs sicher auch optisch wieder einiges
zu bieten haben.
Nach Rainbow hatten es
Behemoth sehr schwer.
Einerseits wiederholt sich diese Zeile im Vergleich zum
letzten Jahr mit den Backyard Babies und Judas Priest und
andererseits spielten eben diese Behemoth zum grossen
Leidwesen vieler Black Metal Fans nicht, da sie am Frankfurter
Flughafen feststeckten! Was für ein Drama, deswegen einen so
wichtigen Auftritt zu verlieren. Als Ersatz durften
Myrath
nochmals ran. Die Truppe konnte schon am Nachmittag auf der
Rockklassiker Stage mit ihren Feuerspuckern und
Bauchtänzerinnen überzeugen. So erhielten sie nun auf der
weitaus grösseren Sweden Stage nochmals die unbezahlbare
Möglichkeit, sich noch eindrücklicher zu präsentieren. Mit
einer noch ausladenderen Bühnenproduktion und einer
gigantischen Lichtshow zog Sänger Zaher Zorgati besonders die
weiblichen Besucher in seinen Bann. Er wickelte die Ladys
geradezu um dem Finger, während der männliche Teil der
Besucher sich an den Tänzerinnen nicht genug satt sehen
konnte. Die tunesische Prog Metal Band zog mit ihren
orientalischen Einflüssen alle Register und beendeten ihren
Auftritt gebührend. Auch wenn die meisten Besucher nach
Rainbow bereits den Heimweg antraten, waren es Myrath durchaus
wert auszuharren, um den Abend und das diesjährige "Sweden
Rock" Festival bestmöglich abzuschliessen. (tin)
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Festival Stage Für den letzten
und abschliessenden Tag der Festivalausgabe 2019 hatte ich die
Festival Stage im Auge zu behalten. Dass ich dann pünktlich
auf 12:15 Uhr für Danko Jones
(v/g) und seine beiden Sidekicks John Calabrese (b) und Rich
Knox (d) auf der Matte, sprich vor der Bühne stehen konnte,
brauchte einiges Wetterglück, denn kurz vorher entlud sich ein
heftiges Gewitter über das Gelände. Doch Petrus hatte dann
ziemlich schnell ein Einsehen und just als Danko auf die Bühne
kam, war es wieder trocken. So konnte ich erstmal einige Pics
des flott agierenden Trios im Pit schiessen. Obwohl die Jungs
eigentlich ausser ihren Instrumenten kaum was dabei hatten,
mussten sie die vergleichsweise riesige Stage mit ihrem
Dampfhammer Rock ausfüllen, und das gelang erstaunlicherweise
ziemlich gut. Obwohl ich die Mucke persönlich noch nie
umwerfend gefunden habe, und Danko ausser an Festivals nie
live erlebt habe, hinterliess die Truppe hier in Schweden
einen ziemlich kompakten Eindruck und die Canucks spielen
normalerweise kaum vor so vielen Leuten. So verging die
Spielzeit von einer Stunde viel zu schnell und dies für die
Band wie das Publikum gleichermassen. Interessant war noch die
Beobachtung, dass in meiner direkten Umgebung einige Leute
sehr textsicher waren und praktisch jeden Song regelrecht
abfeierten!
Um halb drei am Nachmittag enterten dann
die Amis von Styx die Bühne,
und die AOR-Ikonen aus Chicago waren natürlich wie geschaffen
für die grösste Bühne des Festivals. Wenn ich mich recht
entsinne, dürfte es für mich und nicht wenig andere Fans wohl
die Premiere gewesen sein, denn Styx, wie auch die Eagles
liessen sich bisher kaum in Europa blicken. Letztere
noch eher in den vergangenen Jahren. Bereits
1972 gegründet
erspielte man sich in den ersten Jahren vor allem in der
Heimat einen exzellenten Ruf. Erste Hits wie «Lady» und «Come
Sail Away» folgten. Nicht zu vergessen auch «Babe» und «Boat
On The River». Letzter Song wurde allerdings ausgelassen und
dafür «Bohemian Rhapsody» (Queen Cover) gespielt, was nicht
wirklich passte. Aber alles andere, was Ur-Member James Young
(g/v), Tommy Shaw (g/v; Ex-Damn Yankees) und Leadsänger wie
Tastenmann Lawrence Gowan, zusammen mit Ricky Philipps (b) und
Todd Sucherman (d) ablieferten, war einfach nur grosses Kino.
Vom gelungenen 2017er Comeback-Album «The Mission» wurden
«Gone Gone Gone» (als Opener) und «Radio Silence» gespielt und
«Mr. Roboto» als erste Zugabe durfte natürlich nicht fehlen.
Es bleibt schwer zu hoffen, dass diese Hammer-Band bald wieder
auf den alten Kontinent übersetzt, denn dieser Sound ist, wie
der von TOTO, einfach zeitlos gut.
Ein stilistisch ganz
anderes Kaliber waren anschliessend
Saxon, die ihren Auftritt um halb sechs, also auch noch
bei vollem Tageslicht, starten mussten oder besser durften. In
den vergangenen Jahren lieferten die Briten jeweils auch auf
den mittleren Bühnen, wie zum Beispiel der Rock Stage,
ausnahmslos gute Shows ab. Dass es nun zu einem Auftritt auf
dem ganz grossen Parkett gereichte, war der Heavy Metal
Institution echt zu gönnen. In gewohnter Manier präsentierte
sich Bühne, die mit massig Marshall-Stacks auf beiden Seiten
des Arbeitsgerätes von Nigel Glockler (d) aufgetürmt waren.
Was in den folgende neunzig Minuten dann abgefackelt wurde,
war eine Lehr- wie Sternstunde des NWOBHM! Mit dem
unerwarteten Opener «Wheels Of Steel» (sonst eigentlich immer
im Zugaben-Teil gespielt) wurde das Fundament des Feuers
clever gelegt und «Strong Arm Of The Law» wirkte gleich
nachfolgend wie ein Keulenschlag. Die Band spielte wie immer
tight auf, Nibbs Carters Bassläufe hörte man deutlicher als
andere Male und Frontsirene Biff Byford, mittlerweile auch 68
Jahre alt (!), war bestens bei Stimme und verhängte rein gar
nichts. Die Setliste zeigte sich interessant wie variabel und
der Doppelschlag mit «Battering Ram» und «Thunderbolt»
hinterliess nur noch verbrannte Erde. Der nicht so häufig
gespielte Track «Dogs Of War» haute ebenso voll rein wie der
Oldie «Backs To The Wall». Hinten raus machte die bis in die
Fingerspitzen motivierte Band ebenso keine Gefangenen, und wer
nach «Crusader» noch locker drei hochkarätige Zugaben,
darunter das unverwüstliche «Heavy Metal Thunder» und den
Hit-Song «Princess Of The Night» aus dem Ärmel schütteln kann,
hat sich den Platz auf der Festival Stage redlich verdient.
Als ich Ritchie Blackmore's
Rainbow 1995, also vor bald einem unfassbaren
Vierteljahrhundert (Kinder, wie die Zeit vergeht...) das
letzte Mal voll im Saft live erleben durfte, hätte ich nach
der andauernden Phase mit Blackmore's Night nie im Leben daran
geglaubt, den ehemaligen Maestro meiner absoluten
Lieblings-Combo Deep Purple jemals wieder "Krach" spielen zu
hören. 2016 war es dann aber tatsächlich soweit und da musste
ich eines insgesamt nur drei angesagten Konzerte in
Deutschland besuchen gehen. Die Erwartungen waren allerdings
zu hoch, aber die Freude über das unerwartete Ereignis
überwogen klar und liessen Milde walten. Dank dem überragenden
Ronnie Romero (Ex-Lords Of Black, Core Leoni) geriet das Ganze
soweit noch annehmbar. Ritchie Blackmore, den man immer noch
als introvertierten Exzentriker wahrnehmen kann, stand mit
einer eingestöpselten "Fender Stratocaster" auf der Bühne...,
ja..., aber sein Spiel ist nur noch ein feiner Schatten
dessen, was diesen einst so explosiv aufspielenden Musiker
ausgemacht hat. Die weiteren Mitstreiter Bob Nouveau (b;
Ex-Blackmore's Night), David Keith (d; Blackmore's Night) und
Jens Johansson (keyb; Ex zig Bands!) wirkten überhaupt nicht
wie eine Einheit, wie eine richtige Band. Des Weiteren wurden
nicht weniger als fünf Deep Purple Songs gespielt, was der
geneigte Rainbow Fan, bei allem Respekt, kaum wirklich
goutiert haben dürfte. Trotzdem gab es mit «Spotlight Kid»,
«Man On The Silver Mountain» oder «All Night Long» einige der
erwarteten Classics, die aber vor allem dank oder nur wegen
Mr. Romero die Zielflagge überhaupt zu Gesicht bekamen.
Nichtsdestotrotz erfreute die ansehnliche Fanmasse vor der
Bühne an fast jedem einzelnen Ton, den Ritchie von sich gab.
Immerhin musste man attestieren, dass der Kult-Song
«Stargazer» unter dem Strich mehr als nur ordentlich
zelebriert wurde. Versteckt hinter den Amps durften Blackmore
Eheweib Candice Night und eine Kollegin noch ein paar
songdienliche Backing Vocals beisteuern. Mit dem
unvermeidlichen wie klar zu erwartenden «Smoke On The Water»
ging ein gutes, aber nicht begeisterndes Konzert nach rund
achtzig Minuten, also zu früh, vorzeitig zu Ende. (rsl)
|
Rockklassiker Stage
Von beherzt krachen bis beseelt heulen, ein guter Bluesspieler
beherrscht die ganze Palette. Am Sonntag Mittag bewies
Jared James
Nichols auf der Rockklassiker Stage, dass er eben genau dies
kann und zwar nicht nur mit der Gitarre, sondern auch mit
seiner Stimme. Das Eine wie das Andere schien danach
Pete Way
verloren zu haben. Seinen Bass hatte der ehemalige
UFO-Bassist, der auch schon mal für Ozzy in die Saiten gehauen
hatte, gar nicht erst angezogen. Stattdessen presste er mal
schlecht, mal recht die Vocals zu «Shoot Shoot» oder «Too Hot
To Handle» rau, sodass man gar nicht anders konnte, als dass
sich um seinen Gesundheitszustand zu sorgen. Fliegende Tische,
Bauchtänzerin und Säbelrassen – ob
Myrath die ganzen
Zaubertricks wohl auch schon ausgepackt hätten, hätten sie
bereits gewusst, dass sie später von Behemoth den Rock
Stage-Slot erben würden? Das Publikum goutierte den
orientalisch getünchten Melodic Metal der Tunesier euphorisch.
Ohne Kinkerlitzchen, dafür mit umso mehr Wut im Bauch
ratterten Darkane danach durch ihr Set, bevor The Bones all
jenen ein Bettmümpfeli kredenzten, die auf Death Punk und dazu
Moshpit standen. (kis)
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Fazit Die Premiere der Anreise über
Kopenhagen und dem Übernehmen des Campers in Trelleborg lief
erfreulich glatt wie geplant zugleich, und der abermalige
Standplatz direkt am Strand markierte zum zweiten Mal das
Highlight abseits vom Festival-Gelände. Während der
Akklimatisations-Phase kamen im bewährten Freundeskreis
umgehend wieder heimatliche Gefühle auf. So liesse sich das
Leben vor Ort locker für den ganzen Sommer geniessen. Der
Hauptgrund der längst zur Tradition gewordenen Reise in den
hohen Norden waren aber die rund achtzig Bands, die während
dreieinhalb Tagen für gut 35'000 heimische und aus aller Welt
angereiste Fans die gemeinsame Zeit zum gewohnten Happening
machten. Die jeweiligen Highlights der MF-Crew (Roxx,
Rockslave, Tinu und Kissi) unterschieden sich traditionell
etwas, aber unter dem Strich passte es auch insgesamt, wie das
Wetter, das heuer und zum Glück nicht so heiss wie letztes
Jahr ausfiel. Die jeweiligen Präferenzen sind der Einleitung
zu entnehmen, aber wenn man sich auf die Top-3 Bands des
ganzen Festivals besinnt, dann waren das wohl Def Leppard,
Slayer und KISS, wobei mir insbesondere Hällas und das
legendäre «The Faith Healer» von Zal Cleminson's Sin Dogs voll
einfuhren. Wie immer ging die Woche in Schweden viel zu
schnell vorüber, doch wir stehen bereits jetzt schon wieder in
den Startlöchern, denn für nächstes Jahr werden auf jeden Fall
wieder erlesene Bands auf dem Menüplan stehen. In diesem Sinne
und im Geiste des unvergessenen Ronnie James Dio (R.I.P.) ein
lautes «Long Live Rock'n'Roll»! (rsl)
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