Es war für mich ein absolutes Traumbilling, welches an diesem
Samstag im Rockpalast Biberist angekündigt war. Hier der süffige
moderne Hard Rock von The Order, da der am ehesten als Stoner Rock
zu beschreibende Sound von Grey Monday. Umso erstaunter war ich, als
es bereits im Vorfeld hiess, dass das Konzert nicht im Saal, sondern
im viel kleineren Club stattfinden würde. Zu Recht, denn mit ca. 60
Besuchern waren wirklich keine allzu grossen Sprünge möglich.
Schade, denn wer da war, erlebte zwei Bands, welche wirklich alles
gaben.
Grey Monday
Passend zum Titel füllten Grey Monday den Platz vor der kleinen
Bühne in Windeseile, als sie die ersten Takte von „Come Closer“
anspielten. Und sofort waren drei Dinge klar: 1. Die Band ist jung,
klingt aber vor allem aufgrund der rauchigen Stimme von Patrik
Pfister um etliche Jahre älter. 2. Hier sind absolut keine Anfänger
am Werk und 3.: Der raue, schwer einzuordnende Hard Rock/Stoner
Rock/Heavy Metal passt ideal in enge Räume. Dem Quartett schien der
Auftritt richtig Spass zu machen, wobei sich besonders die beiden
Brüder Dominik und Patrik Pfister in Szene setzten, posten und sich
im Falle von Patrick auch schon mal die Arme verwerfend vors
Schlagzeug knieten. Dagegen nahmen sich Bassist Philipp Stöckli und
Schlagzeuger Adrian Moser optisch eher zurück und legten dafür einen
tighten Sound-Teppich. Die Live-Permonance der Rhythmus-Sektion ist
auch der einzige Punkt, wo noch Verbesserungspotential vorhanden
ist. Ansonsten gibt es nichts zu meckern sondern nur zu loben.
Lieder wie „Mrs. Madness“ oder „Twilight Girl“ des bereits
aufgenommenen aber noch nicht erschienen Albums 13 klingen einfach
gestrickt und sind trotzdem schon fast progressiv. Mit Grey Monday
hat die Schweiz eine junge Band am Start, die hoffentlich auch bald
im Ausland ihre Chance bekommt.
Setlist Grey Monday: Come Closer, Murdertruck, Dealermen, Born To Be
Wild, Headhunters, Mrs. Madness, Twilight Girl, Nonetheless, The
Vicious Circle
The Order
Es war geil! Mit diesen drei einfachen Worten ist schon alles über
den Auftritt von The Order gesagt und weitere Kommentare erübrigen
sich. Das ist euch zu wenig? Na, was soll man denn schon viel über
diese Gruppe schreiben, die dieses Jahr mit „Welcome To The Fabulous
Metal-Casino“ ein traditionelles Hard Rock/Metal-Album aufgenommen
hat, vor welchem sich selbst alt gediente Haudegen wie Shakra und
Gotthard warm anziehen müssen? Vielleicht wollt ihr wissen, dass es
sich bei Schlagzeuger Mauro „Tschibu“ Casciero, Bassist Andrej
Abplanalp und Gitarrist Bruno Spring um drei Musiker handelt, welche
zusammen seit 20 Jahren in diversen Bands zusammen spielen und
welche mit Gianni Pontillo (auch bei Pure Inc.) ein Goldkelchen an
die Front schicken. Und dieses Quartett reagiert wie Dynamit: Einmal
auf der Bühne, explodiert sofort ein Feuerwerk an Spielfreude,
genialen Melodien, treibenden Rhythmen, sägenden Riffs und
eingängigen Soli. Dies war auch an diesem Abend in Biberist der
Fall. Da wurde schnörkellos durchgerockt und auch das als Whitesnake
-Cover angekündigte eigene Stück „In The Heat Of The Lonely Night“
wirkte trotz ruhigeren Parts insgesamt sehr hart. Da ging definitiv
die Post ab. Wobei
sich dies leider nur auf die ersten Reihen
beschränkte. Nicht weit dahinter genoss der Schweizer die Band
lieber im Stillen. Mit „One Man“ und „Son Of Armaggeddon“ des
gleichnamigen Erstwerks verabschiedeten sich The Order aus Bern,
Basel und Solothurn mit Vollgas. Es war definitiv geil!
Setlist The Order: Madmen With Loaded Guns, As One Tonight, Mama I
Love Rock’N’Roll, Satisfaction, On The Radio, In The Heat Of The
Lonely Night, Let The Good Times Roll, Love Died, Bridges Burning,
Down With The Rain, Broken Days, One Man, Son Of Armageddon, Ain’t
Got Satisfied
|
|