Endlich war es soweit, UDO gab sich im
Z7 die Ehre und die Freunde des traditionellen Metals kamen in Scharen.
So war auch bei mir die Vorfreude gross (obwohl die lieben Freunde
und Helfer von der Polizei kurz vor der Ausfahrt Pratteln wieder
mal auf Temposünder lauerten und es mich doch prompt erwischte!),
waren doch mit Cyberya und Shakra zwei weitere interessante Bands
mit von der Partie.
Die aus Deutschland kommende Band von Cyberia war für die Eröffnung
des Abends zuständig. Der Name von Cyberia ist Konzept, stand doch
statt dem traditionellen Schlagzeug ein Keyboard mit Drumcomupter
im Mittelpunkt, bedient von der sympathischen Manuela Manzek. Die
Songs von Cyberia sind eine Mischung von Metal gepaart mit Technoiden
Elementen. Während sich Paul Dühlmann als Frontman eher dem "klassischen"
Metal Gesang widmetet, übernahm der Gitarrist Oliver Lux die härteren
Gesangspassagen und röhrte zeitenweise prächtig. Ein wirklich genialer
Mix von härte und Melodie! Die meisten Songs waren von der aktuellen
Scheibe "Mindcontrol", welche ich euch allen wärmstens
empfehlen kann. Leider stieg dann beim letzten geplanten Song die
Technik des Keyboards und Drum aus, schade, denn die Band konnte
bei den bereits zahlreich anwesenden Gästen viel Sympathien gewinnen.
Hoffen wir, dass die Band, nachdem sie bereits im Vorprogram von
Axxis im Z7 waren, bald wieder mal in der Schweiz spielen.
Ein spezielles Konzert war es an diesem Abend für die für mich momentane
Nr. 1 Schweizer Hardrock - Band Shakra, war es doch das letzte Konzert
von Sänger Pete. So war es nicht erstaunlich, dass die Band tüchtig
Vollgas gab, und Sänger Pete dem Publikum bewies, welch ein erstklassiger
Sänger er ist. Eröffnet wurde der Gig vom Song "Why don't you
call me". Die Chemie zwischen Band und Publikum stimmte gleich
vom ersten Moment perfekt, und man merkte es Pete an, dass er das
Bad in der Menge nochmals genoss. Weiter ging es mit den Songs "Watching
you ", "The Sun will shine" und "Too Close".
Kalt lief es einem über den Rücken, als Pete den Song "Stranger"
seiner Frau widmetet, und er erzählte kurz, wie er wohl als Fremder
für seine Frau wirkte als er zum ersten mal einen epileptischen
Anfall hatte. Die Band rockte an diesem Abend mega ab und wurde
vom Publikum frenetisch gefeiert, so wurde Shakra auch erst nach
der Zugabe "Hands on the Trigger" entlassen. Wieder einmal
mehr war es eine geiler Old School Hard Rock Gig der Band und wir
wünschen der Band mit ihrem neuen Sänger weiterhin viel Erfolg und
wünschen auch Pete weiterhin alles Gute und dass er bald wieder
einmal auf der Bühne zu hören sein wird.
Und dann kam ER, der wohl die "Jugend" für manchen Metaler
mit der Band Accept geprägt hatte. Während des ersten Songs "Man
and Machine" von der neusten Scheibe agierte UDO nur als Roboter-Mensch.
Der glasklare Metal Sound ging einem gleich in den Nacken. Nachdem
die Band bereits in den USA auf ein grosses Echo gestossen waren,
durfte man also einiges erwarten. Bereits beim dritten Song "Metal
Heart", ging die Post tüchtig ab, Udo Dirkschneider und seine
Musiker (darunter auch zwei Tessiner, da könne wir stolz sein) gaben
alles und der glasklare Metal Sound pustete einem so schön wieder
mal die Gehörgänge frei. Danach folgten "Midnight Highway",
"Anomal Instinkt", "Living for tonighte". Weiter
ging es mit einem Drum-Solo. OK, dass ist nicht jedermanns Sache
und böse Zungen behaupten ja, dass Drum Solos dafür da sind, sich
zwischendurch wieder ein Breiigen zu holen....aber anyway......das
Drumsolo war erste Klasse!
Weiter ging es mit dem Song "Network Nightmare"
und dann bereits ein erstes absolutes Highlight, einer meiner Lieblingssong
"The Princess of the Dawn", selbstverständlich wurde hier
das eingängige Metal-Riff mega zelebriet und in die länge gezogen.
Grossartig! Danach reihte sich Hit an Hit,"In the Darkness",
"Hard Attack", "Animal House", "Balls to
the Wall", "Holy (so fuckin' holy!)" , "screamin
for a love Bite". Kein Wunder wollten die Fans noch mehr, so
folgten die legendären Songs "I'm a Rebell" und "Fast
as a Shark" mit dem obligaten Heidiheida Vorgesang. Die Band
überzeugte durch eine absolute Spielfreude und viel Power. Für mich
ist das True Metal, ohne grosse Starallüren und einer schlichten
Bühnenshow (einige Sirenen am Anfang und hinter der Bühne eine optische
Umsetzung der Songs mit Diaprojektoren). Sympathisch auch, wie "Papa"
Dirkschneider mit seinen spontanen und witzigen Ansagen das Publikum
zu erfreuen wusste und die Songauswahl sehr gut getroffen wurde
(tja....jeder hätte wohl bei diesem Repertoire noch seine Wünsche,
aber da müsste U.D.O. wohl 5 Stunden spielen, aber zum Glück gibts
ja die neuste Live Scheibe Live in Russia, die in jede Metal Sammlung
gehört).
Fazit: Ein wirklich geiler Konzert Abend, mit drei sehr guten verschiedenen
Bands aus dem härteren Lager. Schade, findet dieser Gig nicht alle
Monate statt! (OK, man muss ja zwischendurch auch seine Ohren schonen!).
Hoffen wir, dass U.D.O. bald wieder in die Schweiz kommt. Wer nicht
dabei war, hat definitiv was verpasst!
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