Was war meine Freude gross auf dieses sehr interessante und
vielseitige Package eidgenössischer Metal-Musik (Genre von A-Z) zu
geniessen im Komplex 457 Club, in einer wirklich gediegenen, kleinen
und familären Atmosphäre. Tröpfelndweise kamen das Publikum in den
Club runter, ich sag' mal so an +/- 50 Nasen waren's schlussendlich
doch noch. Und eben genau diese Nasen, die mit dem sehr, sehr guten
Riecher, die kamen allesamt auf die Rechnung, doch lest mal die
nächsten, zusammengefassten Zeilchen ...
Izamanya
Eröffnet wurde das wunderbare Spektakel und Happening mit den
Luzernern Izamanya, bestehend aus Iza Loosli (Vox), Many Maurer
(Guitars), Remo Cadalbert (Guitars), Roman Engler (Bass) und Marius
Matt (Drums), ab und zu auch Peter Haas an den Drums zu finden,
heute war es Marius der fleissig trommelte. Richtig goiler,
erfrischender Hardrock, Alternative Hardrock, und zwar 5 Songs
spielten Izamanya. Hammer, wie technisch sauber, 'Bühnensau'-mässig
die Party begann. Sie erinnerten mich leicht so an Mötley Crüe und
Soundgarden, um euch einen Eindruck zu ermöglichen. Many an der
Lead- und Rhythmusklampfe in Bestform, ab und zu mit unterstützendem
Backgroundgesang, aber was für goile und wunderbare Soli er zum
Besten gab, absolute Weltklasse. Dabei erhielt er mit Remo einen
wahren, treuen Gefährten an der Rhyhtmusgitarre, der sich in den den
Dienst des Gesamtsounds stellte und Many hervorragend präzise
unterstützte. Mit Roman am Tieftöner und Marius treibend hinter der
'Küche' war die hardrockende Groovemaschinerie in Gang gesetzt.
Iza's rauer, beinahe heiserer - ja, er schreibt's jetzt tatsächlich
... - whiskeygetränkter Gesang, kraftvoll, sanft und energisch.
Diese hardrockende Walze in Fahrt, ein wahrer Genuss eidgenössischem
Musikschaffen härterer Gangart. Wie gesagt, 5 Songs, 5 Dampfhammer,
dieser Pizzaboden ist genüsslich flach gewalzt worden.
2Bad Nach einer kurzen, etwa +/-5-minütiger
Pause, enterten dann der Sechser bzw. Siebners namens 2Bad die Stage
des Komplex 457 Clubs. Feiner, atmosphärischer, tragender Hardrock,
Melodic-Metal und leichten NWOBHM-Anklängen so à la Deep Purple,
Praying Mantis, Uriah Heep und Konsorten erfüllten die Windungen des
Clubs. 2Bad, heute Abend als Sechser unterwegs, das sind in der
neuen, aktuellen Besetzung Daniel Brönnimann (Vocals), Steve
Businger (Guitars), Dänu
Grossenbacher
(Bass), Victor Rettenmund (Keys), Thomas Wälti (Drums) und Denise
Schwab-Businger (Backing Vocals) - im Duett oder in Stellvertretung
sonst noch von Karin Schürch -, die ebenfalls 5 Songs zum Besten
gaben, der dritte Song davon war eine Ballade, Halbballade. Nun,
2Bad waren an diesem Abend die einzige Combo, welche eben einen
dieser ruhigeren Songs - wie im vorhergehenden Satze erwähnt -
vortrugen. Atmosphärische, tragende Keys von Victor in Unterstützung
des Tieftöners von Dänu, stets powernd und nach vorne getrieben,
getrommelt durch Thomas, solide, mit vereinzelten
Double-Bass-Attacken, was den Sound sogleich in die powermetallische
Regionen driften liess. Steve's filigranes Rhythmus, Melodien- und
Solispiel perfekt zum treibenden, hardrockig-metallischen
Gesamtsound hinzugefügt. Begleitet und untermalt durch kräftige und
sogleich dezente Backing Vocals von Denise, welche die sehr
powervolle, kräftige und vibratoklingende Leadstimme von Daniel
hervorragend zum Tragen brachte. Einen Wahnsinns-Stimmakrobaten
haben sich da 2Bad angelacht, der keinerlei internationalen
Vergleiche sich scheuen zu braucht. 5 Songs, die wie bei Izamanya
nach mehr lechzten, doch zum Schluss powerten 2Bad einen astreinen
Metaller ins Publikum. Ganz saubere Sache, 2Bad ... 2Good!
Okto Vulgaris Ebenfalls nach einer erneuten,
circa +/-5-minütigem Unterbruch, enterten dann der Churer Vierer
namens Okto Vulgaris die Bühne. Wow, da wurde ganz interessanter
Grunge gepaart mit leicht doomigen
Alternative-Rock/Hardrock-Anleihen zelebriert. Yep, also Nirvana
hätten's nicht besser machen können ..., oder Primal Fear, ... oder
Soundgarden ..., um ebenfalls einen stilistischen Anhaltsanker zu
werfen. Well, Okto Vulgaris, das sind Sarah an den Leadvocals,
Rhythmus- und Leadgitarre, Mary an der Rhythmus- und Leadgitarre,
Fabian - oder 'Mähna' - am Bass sowie Jack an den Drums. Mit schwarz
untermalten bzw. unterstrichenen Augen enterten sie die Bühne und
legten
sogleich los. Ebenfalls mit 6 Tracks, ebenfalls soundeten die 6
Songs viel zu schnell - sprich: will sagen, hätte auch hierbei gerne
länger zugehört -, aber mit vier Bands wird's dann doch zeitlich
irgendwann 'arschknapp' ... Anyway, 6 Songs, die abwechslungsreicher
und auch überraschender nicht hätten sein können. Da ist mal Jack's
stetes trommeln, beinahe schon monoton, aber im verdammt positiven,
groovigen Element gedacht und gespielt. Unterstützt wird er dabei
konsequent von 'Matte', dem tieftönernden Fabian, ebenfalls sehr
groovend und treibend. Somit lassen die beiden Herren den beiden
Damen viel Platz, Atmosphäre und eben besagte Momente des Seins und
Klingens von teils komplexen, aber stets groovenden Grunge. Mary
rifft und raffelt beinahe unisono mit Sarah durch die Songs,
untermalt mit vereinzelten Melodiebögen von Mary, dann kurzen, mal
raffelnden Soli von Sarah und dem einfach genialen und coolen
Sprech-, Kreisch-, Powergesang von eben besagter Frontlady Sarah.
Der Sound von Okto Vulgaris lässt headbangendes und sehr aktives
Bühnenstaging zu. Beim dritten Song wurde dann noch kurzerhand ein
paar Schnäpse à la 'Kleiner Feigling' im Publikum verteilt, worauf
man selbst dann - die grosse Schnapsflasche in der Band umherreichte
- und zusammen 'güügelte'. Ein cooler und zusammenschweissender Zug
der Band, machte diesen Event noch familiärer, man rutschte noch
näher zusammen. Ebenfalls, Dampfhammer des Grunges par excellence,
aus einem sehr eigenständigen und blumigen Mikrofonständer -
natürlich on the top mit einem Elvis-Mikrofon gesetzt - von Sarah
durchgesungen. Eine sehr zusammengeschweisste, groovende und
druckvolle Präsentation von leicht beginnender, hochalpiner
rockig-metallischen Kapelle, hellyeah!
Teronation
Nun, die Erläuterung, weshalb ich die Kantone neben den Bands
geschrieben habe. Diese Tour namens 'Under One Hat Tour 2019'
spielte jeweils in mindestens zwei Orten des genannten Kantons, wo
dann die jeweilige Band den sogenannten Hauptact zelebrierte. Nun,
um die Umbauphase mal etwas anders zu nutzen, hier deshalb meine
Erklärung dazu: Headliner dieses heutigen Abends sind Teronation,
die junge Thrash-Combo aus dem Kanton Zürich. Aha, ergo, waren
Teronation im Komplex 457 Club der eben genannte Hauptact, oder eben
Headliner, wie man im Fachjargon so sagt. Der Vierer, die jüngste
Band in diesem Package, da allesamt um 20 bis Mitte 20 in
Alterszahlen genannt, mit aktualisiertem Line-Up in Form von Michael
Arnold (Rhythmus- & Leadgitarre), Siro Giger (Vocals, Rhythmus- &
Leadgitarre), Alessio Frattaroli (Bass) und Dave Wieser (Drums)
zelebriert leicht megadeth-mässigen Thrash-Metal, um auch hier einen
kleinen, vagen Anhaltspunkt zu geben. Nach ebenfalls einer erneuten
+/-5-minütiger
Umbauphase
enterten der junge Zürcher Thrash-Vierer die Stage, thrashten und
speedeten sogleich los. Als Headliner durften sie selbstverständlich
einige Songs mehr spielen, kamen so auf total 8 Songs, mit einer
Zugabe dazugerechnet. Man baute als einzige Band ins Set ein sehr
professionelles und cooles Solo-Drumming. Auch die danach folgende,
weitere Kommunikation mit dem Publikum durch Siro, der es dann sich
auch nicht nehmen liess, einen Song im Publikum-Pulk durchzusingen,
die Gitarre auf dem Bühnenboden vor dem Drumpodest liegend, mal
unbeachtet zu lassen, denn Michi an der Leadgitarre spielte den Song
sehr präsent und perfekt durch. Für mich eine sehr originelle und
gelungene Einlage, mal was eben anderes, mal was eben, wo man sich
als einer der Nasen sich gerne daran zurück erinnern mag, denn so
spielt und setzt man sich als Band durch, an die man sich eben auch
gerne ersinnen mag, eben Teronation, Teronation-like. Man spielte
auch zwei neue Songs, gar ein sehr kurzes, ruhiges Stück, bei
welchem die Band sich an den Bühnenrand setzte, das Publikum sich im
Saale - und zwar alle (!) - setzte und so zur Überleitung in den
nächsten Thrash-Kracher sauber intonierte. Die neuen Tracks kamen
beim Publikum sehr gut an, war der Eine ein gnadenloser
Midtempo-Stampfer. Ja, man hört schon heraus, welches die neuen
Tracks sind und welche speedigere Songs vom Debutalbum sind. Zudem
feierte Alessio noch seinen Geburtstag - Happy Birthday, Alessio! -
gepaart mit abgehenden, langen Partybomben mit farbigen Konfetti,
farbigen 'Schlangenbänder' ... Ach ja, und mit Seifenblasen
harmonisch untermalt ... Die Party war somit - familiär -
angerichtet. Zu guter Letzt gab es noch einen Mosh-Pit, wo die linke
Meute auf die rechte Meute zurannte, umrannte und einfach eine
Thrash-Party abfeierte. Ja, das speedige, doublebass-lastige, sehr
präzise Drumming von Dave, dem stets treuen Knappen am Viersaiter
namens Alessio, den stakkatomässigen, aber auch sehr melodiösen und
tragenden beiden Rhythmusgitarren von Siro und Michi, die stets
melodiösen Soli von Michi und zu guter Letzt den klaren, wütenden,
thrashigen Shouts von Siro durch die Mikrofondioden gejagt. Man
merkte sofort, dass die Chemie bei Teronaton absolut stimmt und sie
- wie auch alle anderen Bands an diesem Abend - stets den Spass auf
der Bühne hatten. So startet man dann schlussendlich in die neue
Woche, voller Motivation und der Montag wird einem dann völlig egal
sein, weil man sich immer noch im Komplex 457 Club befindet und von
diesem Line-Up sich berieseln lässt. Ein vollends gelungenes
Package, hellyeah!
... Untenstehend, da findet ihr noch die letzten Daten dieser
'Under One Hat Tour 2019'. Lasst euch diese nicht entgehen, denn ihr
werdet so was von voll auf die Kosten kommen, weil's einfach nur
Spass macht, eben diese vier unterschiedlichen Bands sich
reinpfeifen zu dürfen, denn ich bevorzuge doch - ohne Bedenken, ohne
Wenn und Aber - das 'Under One Hat Tour 2019'-Drüsenfieber - aus den
Gehörgängen hervorquillend - als das Pfeiffersche Drüsenfieber.
Goiles, eidgenössisches Musikschaffens der harten Sorte. Sollte und
darf man sich einfach nicht entgehen lassen. Habe fertig, Prost,
Tschüss & gute Nacht!
Freitag - 22.03.2019 - Palazzo Club,
Chur/GR. Samstag - 23.03.2019 - Rock Fact, Münchenstein/BL.
Freitag - 29.03.2019 - Dynamo, Werk 21, Zürich. Samstag -
30.03.2019 - Böröm, Oberentfelden/AG. Freitag - 05.04.2019 -
Sedel, Luzern. Samstag - 06.04.2019 - Sternenbar, Bolligen/BE.
Samstag - 27.04.2019 - Jonnys Lion Cave, Trübbach/SG.
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