Livereview: Vanden Plas

29. November 2012, Pratteln - Galery
By Liane P.
Vanden Plas – und nur Vanden Plas!
Wie so oft in der letzten Zeit hat man die Qual der Wahl und muss die Entscheidung treffen, welchen Gig man denn nun besuchen möchte. An diesem Donnerstag Abend fiel das Los auf die Prog-Spezialisten Vanden Plas, obwohl die Psych Rock Obergötter Monster Magnet gerade mal um die Ecke im Z7 spielten. Da die Monsters jedoch des Öfteren die Schweiz besuchen, habe ich mich für meine Landsleute aus Kaiserslautern entschieden.


Vanden Plas sind kein unbeschriebenes Blatt und haben sich in der Prog-Szene schon vor Jahren einen guten Namen gemacht. Besonders in Frankreich hat die Band eine grosse Fan-Gemeinde, in Deutschland und der Schweiz hält sich der ganz grosse Erfolg bis jetzt jedoch in Grenzen. Mit ihrer aktuellen Rock-Oper «Blutnacht» sind Vanden Plas gut beschäftigt und dennoch findet die Band die Gelegenheit, auch ausserhalb der Pfalz Konzerte zu geben. Ein aktuelles Album gibt es nicht zu präsentieren, daher ist es um so beachtlicher, dass die Herren keine Mühe scheuten und für einen einzelnen Gig eine kleine „Weltreise“ auf sich nehmen. Man darf das Drumherum nicht unterschätzen!

Nach dem Auftritt im September diesen Jahres im Kofmehl haben Vanden Plas, die übrigens seit 1986 in der selben Besetzung spielen, den Weg dieses Mal nach Pratteln gefunden. Um es vorne weg zu nehmen, es besuchten nur circa fünfzig bis achzig Zuschauer die Galery. Und nein, Monster Magnet waren nicht die grosse Konkurrenz, denn dort versammelten sich laut Angaben unseres Rockslave auch nur ein paar hundert Leute. Enttäuschende Besucherzahlen für die Vandis, denn die Band hat definitiv grössere Beachtung verdient. Vielleicht war das der Grund, weshalb von Vanden Plas nur wenig Begeisterung zu spüren war und den Fans nur selten ein Lächeln geschenkt wurde. Irgendwie hatte man das Gefühl, als wäre der Wurm drin, als hätten die Herren der Schöpfung irgendwie Unstimmigkeiten untereinander gehabt. Man höre auf das Bauchgefühl einer Frau! Auch wenn die musikalische Leistung von Vanden Plas ohne Tadel war und Andy Kuntz gesanglich jeden einzelnen Ton in Perfektion getroffen hatte, so fehlte einfach der Funke der zum Publikum überspringen sollte.

Die Fans waren trotzdem begeistert und feierten Vanden Plas, so laut wie so wenig Nasen nun mal sein können, dennoch ab. In einer solch kleinen Location wie der Galery, bietet es sich für die Band geradezu an, nach dem Konzert noch bei den Fans vorbei zu schauen. Bis auf den Drummer sah man die Herren von Vanden Plas allerdings nicht, was irgendwie zum ganzen Abend passte. Ein Fan wird sicher ein Fan bleiben, aber um neue Fans zu gewinnen, hätte aber trotzdem entschieden mehr von der Bühne kommen müssen. Schade auch, dass man sich keinen localen Act dazu genommen hatte. Die Schweizer Jungs von Appearance Of Nothing hätten zum Beispiel wunderbar ins Vorprogramm gepasst und bestimmt den einen oder anderen Gast zusätzlich in die Hütte geholt.