Vanden Plas – und nur Vanden Plas!
Wie so oft in der letzten Zeit hat man die Qual der Wahl und muss
die Entscheidung treffen, welchen Gig man denn nun besuchen möchte.
An diesem Donnerstag Abend fiel das Los auf die Prog-Spezialisten
Vanden Plas, obwohl die Psych Rock Obergötter Monster Magnet gerade
mal um die Ecke im Z7 spielten. Da die Monsters jedoch des Öfteren
die Schweiz besuchen, habe ich mich für meine Landsleute aus
Kaiserslautern entschieden.
Vanden Plas sind kein unbeschriebenes Blatt und haben sich in der
Prog-Szene schon vor Jahren einen guten Namen gemacht. Besonders in
Frankreich hat die Band eine grosse Fan-Gemeinde, in Deutschland und
der Schweiz hält sich der ganz grosse Erfolg bis jetzt jedoch in
Grenzen. Mit ihrer aktuellen Rock-Oper «Blutnacht» sind Vanden Plas
gut beschäftigt und dennoch findet die Band die Gelegenheit, auch
ausserhalb der Pfalz Konzerte zu geben. Ein aktuelles Album gibt es
nicht zu präsentieren, daher ist es um so beachtlicher, dass die
Herren keine Mühe scheuten und für einen einzelnen Gig eine kleine
„Weltreise“ auf sich nehmen. Man darf das Drumherum nicht
unterschätzen!
Nach dem Auftritt im September diesen Jahres im Kofmehl haben Vanden
Plas, die übrigens seit 1986 in der selben Besetzung spielen, den
Weg dieses Mal nach Pratteln gefunden. Um es vorne weg zu nehmen, es
besuchten nur circa fünfzig bis achzig Zuschauer die Galery. Und nein,
Monster Magnet waren nicht die grosse Konkurrenz, denn dort
versammelten sich laut Angaben unseres Rockslave auch nur ein paar
hundert Leute. Enttäuschende Besucherzahlen für die Vandis, denn die
Band hat definitiv grössere Beachtung verdient. Vielleicht war das
der Grund, weshalb von Vanden Plas nur wenig Begeisterung zu spüren
war und den Fans nur selten ein Lächeln geschenkt wurde. Irgendwie
hatte man das Gefühl, als wäre der Wurm drin, als hätten die Herren
der Schöpfung irgendwie Unstimmigkeiten untereinander gehabt. Man
höre auf das Bauchgefühl einer Frau! Auch wenn die musikalische
Leistung von Vanden Plas ohne Tadel war und Andy Kuntz gesanglich
jeden
einzelnen Ton in Perfektion getroffen hatte, so fehlte einfach der Funke der
zum Publikum überspringen sollte.
Die Fans waren trotzdem begeistert und feierten Vanden Plas, so laut
wie so wenig Nasen nun mal sein können, dennoch ab. In einer solch kleinen
Location wie der Galery, bietet es sich für die Band geradezu an,
nach dem Konzert noch bei den Fans vorbei zu schauen. Bis auf den
Drummer sah man die Herren von Vanden Plas allerdings nicht, was
irgendwie zum ganzen Abend passte. Ein Fan wird sicher ein Fan
bleiben, aber um neue Fans zu gewinnen, hätte aber trotzdem entschieden
mehr von der Bühne kommen müssen. Schade auch, dass man sich keinen
localen Act dazu genommen hatte. Die Schweizer Jungs von Appearance
Of Nothing hätten zum Beispiel wunderbar ins Vorprogramm gepasst und
bestimmt den einen oder anderen Gast zusätzlich in die Hütte geholt.
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