Das
Watermelon-Festival wurde vom kleinen Watermelon-Label aus Freiburg ins Leben gerufen, um
den bei Ihnen unter Vertrag stehenden Bands eine Plattform zu bieten. Nebst dem auf Metal
ausgerichteten Freitag-Abend lief am Donnerstag World Music und am Samstag Rock, wobei
erfreulicherweise anzumerken wäre, dass der Freitag am besten besucht war.
Als erstes betraten die Franzosen von Skull die Bühne, die hierzulande kaum jemand kennen
dürfte. Obwohl sie erst seit 2002 bestehen, konnten sie bereits mit der Henry
Rollins-Band und einigen kleineren Acts wie Dagoba und eben S-Core touren, und sich vor
allem in ihrem Heimatland einen guten Namen erspielen. Die Band zeigte sich von Beginn an
motiviert und Bühnengewandt, lediglich die Anspuckspielchen zwischen dem Gitarristen und
dem Drummer hätte ich jetzt nicht zwingend benötigt. Soundtechnisch waren Skull
offensichtlich irgendwo zwischen Mastodon und Static-X angesiedelt, die dargebotenen Songs
bewegten sich eher im langsameren Bereich. Die Band lieferte während der dreiviertel
Stunde eine solide Performance, doch leider vermochten Sie dem Publikum nicht viel
Reaktionen zu entlocken. Hervorzuheben wäre höchstens noch die Gesangsqualität, die
Flexibilität des Sängers rettete die Songs vor oft starken Klischee-Abdriftungen.
Scapegoats aus Freiburg übernahmen die Stelle des Lokalmatadors und zweiter Einheizer nur
zu gerne, ein bisschen Promo für die bald folgende CD kann ja niemandem schaden. Mit
ihnen hielt auch der moderne Metal Einzug ins Nouveau Monde, Slipknot schienen an jeder
zweiten Ecke durch. Das Durschnittsalter der vier Musiker lag deutlich bei der
20-Jahre-Grenze, ihr solider Auftritt kann also als Garantie für noch folgende Taten
gewertet werden. Die Gitarre ging wegen der höhenlastigen Sounds leider etwas im Mix
unter, auch die Vocals waren zeitweise schlecht vernehmbar. Das Publikum war aber
mittlerweile schon merklich aufgetaut, und spielte hübsch Nackenverdrehen. Auch hier
würde ein wenig Flexibilität den Songs gut tun, das enge Stilspektrum sorgte bald einmal
für uninteressierte Gesichtszüge im Publikum, und die ersten begaben sich bereits auf
den Heimweg.
Als dann gegen halb zwölf S-Core die Bühne betraten, war vielleicht noch dreiviertel des
Publikums anwesend, was die Franzosen aber nicht davon abhielt, ihren gnadenlosen
Metalcore aus den Boxen zu hämmern. Ihre Live-Erfahrungen machten sich sofort bemerkbar,
sie spielten solide und tight, die Wuchtigkeit einiger Passagen waren kaum mehr
übertreffbar. Das Publikum liess sich schnell begeistern, starker Zuruf und die meiste
Bewegung des ganzen Abends vor der Bühne sprachen klar für die Franzosen. Eine kleine
Pantera-Einlage mitten im Set («Domination») und als Zugabe ein Sepultura-Klassiker
(«Roots») rundeten den gelungenen Gig ab.
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