Nach sehr erfolgreichen Jahren in den Achtzigern, folgten Jahre
des Vergessens und der Trennung. Mike Tramp war mit SEINEN White
Lion zwar unterwegs aber es war nicht wirklich der weisse Löwe. Nach
einem Versuch Vitto Bratta zurückzuholen, welcher scheiterte,
startet Frontmann und Originalmember Mike Tramp mit neuer junger
Truppe und
einer neuen CD im Gepäck als White Lion durch. Er ist heiss drauf
endlich den zweiten Frühling der Band einzuläuten.
Charing Cross
Als Opening Act wurden die Schweizer Jungs von Charing Cross
verpflichtet. Den Schweizer läuft es im Moment gerade sehr gut, sie
konnten einen Plattendeal ergattern und im August erscheint das
erste ganze Album der Band. Sie hatten das Pech das die Halle noch
fast leer war als sie auf die Bühne gingen. Aber Charing Cross
liessen sich von dieser Tatsache nicht beunruhigen und spielten als
wäre es ein ausverkauftes Stadion. Die Gitarren jagten Riff um Riff
aus den Boxen. Drum und Bass legten einen guten soliden Teppich
drunter. Frontmann Peter hat eine powervolle Stimme leider ist sie
in den hohen Passagen und bei den Screams etwas zuwenig laut und
kurz gehalten. Alles in allem boten die Jungs eine saubere sichere
Performance. Gegen Ende Ihres Sets konnte die Band auch guten
Applaus aus den Zuschauerreihen ernten.
<<<
Crimes Of Passion
Als zweiter Support waren die Engländer von Crimes of Passion an der
Reihe den Zuschauern einzuheizen. Es war Ihr erster Gig in der
Schweiz überhaupt. Zu Beginn war ihr Sound sehr breiig und der
Gesang schwach, aber das besserte sich zusehends vor allem im
hinteren Teil der Halle klang es immer besser. Crimes of Passion
boten guten 80 er LA lastiger Metal. Der Sänger sah etwas aus wie
Bret Michaels mit dunklen Haaren. Sie wagten sich mit dem zweiten
Song an ein Cover von Dio, Holy Diver. Es ist sicher keine schlechte
Version aber so einen göttlichen Song zu covern sollte wohlüberlegt
sein. Denn bei der Stimme haperte es dann schon etwas. Alles in
allem bot auch Crimes of Passion eine gute Rockshow und die Fans
dankten es Ihnen mit Applaus.
White Lion
Nach einer kurzen Umbaupause, White Lion und Crimes of Passion
benutzten das gleiche Drum, konnte der weisse Löwe wieder brüllen.
Mike Tramp, einziges Originalmitglied, zog mit seinem Charisma die
ganze Bühne und die Fans in seinen Bann. Er war bei guter Stimme und
hatte sichtlich Freude zu spielen und den zweiten teil der White
Lion History einzuläuten. Seine Stimme ist in all den Jahren, im
positiven Sinne, erwachsener geworden. Die Drums kamen satt und
kraftvoll aus den Lautsprechern. Die
Snare knallte ordentlich ins Gehör. Die Gitarre war etwas
schrammelig aber die Solis rissen einem, mit ihrem sleazigen Style,
vollkommen mit. Leider war, meiner Meinung nach, der
Lautstärkeregler etwas zu stark aufgedreht was dem Sound nicht
besonders gut bekam. In den vorderen Teilen des Z7 war er etwas
unklar. Dass die Mannen um Mike Tramp geniale Hard Rock Songs
geschrieben haben ist ja hinlänglich bekannt. Die Songs vom neuen
Tonträger Return Of The Pride stehen den Klassikern in nichts nach.
Sie sind mit genau den Trademarks die die Band ausmacht versehen.
Legendär sind natürlich Songs wie Wait (welches voll abgefeiert und
mitgesungen wurde) oder aber auch die Überballade When The Children
Cry wurden von den Fans gewünscht und die Band gab ihnen was sie
wollten. Die Band hat klar aufgezeigt das sie das Brüllen nicht
verlernt hat. Sie boten eine grundsolide routinierte Hard Rock Show.
White Lion haben sich ganz aufs Wesentliche, die Musik,
konzentriert. Guter, satter Hard Rock mit dem man sich in seine
Jugend entführen lassen konnte. Man kann sich, in freudiger
Erwartung, auf weitere Taten von Mike Tramp und seinen Jungs von
White Lion freuen.
|
|