Lange ist es her, seit Kultrocker Kip Winger
und Combo sich zuletzt in der Schweiz sehen liessen. Nach der
grossen Trennung und der Wiedervereinigung durfte man gespannt sein,
wie die Songs des am 21.10.2006 erscheinenden neuen Albums "IV"
klingen würden. Eins vorweg: die Achtziger liegen nicht nur auf dem
Kalender schon weit zurück, sondern auch musikalisch. Das neue
Material klingt nämlich verdächtig nach den Songs der gefloppten
1993er Schreibe "Pull". Kip Winger sagte einst, dass "Pull" genau
die Art von Musik sei, die er schon immer gerne gemacht hätte. Nun
scheint er sich den Wunsch nach etwas moderneren Klängen wieder mal
erfüllt zu haben, aber ob es den Fans genauso gut gefiel? Wir werden
sehen...
Fatal Smile
Die sympathischen Stockholmer eröffneten diesen Abend gekonnt, und
wurden vom Publikum sehr gut aufgenommen. Die zuvor auf der
offiziellen Bandpage www.fatalsmile.com angehörten Songs machten
einen sehr guten Eindruck, fielen auf der Bühne dann doch etwas
flach raus. Das Schlagzeug dominierte eindeutig, der Bass vibrierte
einem zu stark unter den Füssen, wodurch die Gitarre regelrecht in
einem Soundbrei ersoff. Punkte gibt es für die vier Schweden
trotzdem, denn ihre Bühnenpräsenz konnte sich wirklich sehen lassen,
und sie hatten das Publikum hervorragend im Griff.
Winger
An die zweihundert Leute erwarteten nun Winger, welche ihre Show mit
"Blind Revolution Mad" eröffneten. Sie zelebrierten einen sehr guten
Mix aus alten Hits und neuen Songs. Stücke wie "Seventeen" und "Can't
get enough" wurden gnadenlos
abgefeiert,
während neue Sachen wie "Generica" und "Right up ahead" eher mit
Zurückhaltung zur Kenntnis genommen wurden. Zugegeben, der neue Stil
ist schon reichlich ungewohnt. Es klang sicher toll - für jede
andere Band, aber nicht für Winger. Legende Kip Winger lümmelte
recht lustlos auf der Bühne herum, mehr als deutlich darum bemüht,
seine merkwürdige Stimmung zu verbergen, wodurch seine Laune aber
noch mehr auffiel. Die restlichen Bandmitglieder dagegen wirkten
schon etwas lockerer. Besonders Frauenliebling und Gitarrero Reb
Beach schien sich pudelwohl zu fühlen, und entlockte seinem
Saiteninstrument einschmeichelnde Klänge. Den Abschluss der Show
machten die ultimative Powerballade "Miles away" und "Madalaine".
Sah man den Leuten nach dem Konzert ins Gesicht, so schien der
grösste Teil zufrieden zu sein. Beide Bands rührten nachher noch
ordentlich die Werbetrommel, indem sie sich für Autogramme, Photos
und Schwätzchen an ihren Verkaufsständen zur Verfügung stellten.
Fazit: ja, die Fahrt nach Kloten hat sich gelohnt!
Setliste Winger: Blind revolution mad, Loosen up, Seventeen, The
great escape, Down incognito, Rainbow in the rose, Generica,
Junkyard dog, Right up ahead, "Reb Beach Gitarrensolo", You are the
saint - I am the sinner, "Rod Morgenstein Drumsolo", Headed for a
heartbreak, Can´t get enough, Easy come,easy go, Who´s the one,
Miles away, Madalaine.
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