Bang Your Head !!! - Festival 2018
Freitag, 13. Juli 2018 (Zweiter Tag) / Balingen (D) - Messegelände
By Rockslave (rsl) & Tinu (tin) - All Pics by Rockslave & Tinu
Alpha Tiger
Im Gegensatz zu früher haben die jeweils ersten Bands der BYH!!!-Festivaltage eine etwas bessere Ausgangslage, denn damals musste der Tages-Opener bereits um 10:00 Uhr auf der Bühne stehen! Dabei hoffte man natürlich immer, dass sich schon möglichst viele der potenziell verkaterten Fans auf den Beinen halten konnten. Dieses katermässige Handicap hatten Black Diamonds am Tag zuvor nicht, und darum war die Kulisse, die der Eröffnung des zweiten Festival-Tages beiwohnte, ziemlich mager. Nichtsdestotrotz bemühten sich die Sachsen, die vor fünf Jahren schon mal hier waren, um die Gunst derer, die sich schon vor der Bühne tummelten. Mit dem neuen Frontmann Benjamin Jaino fanden Alpha Tiger wieder zu alter Stärke zurück, einher gehend mit einer Stilkorrektur wegm vom reinen Heavy Metal hin zu rockigeren Klängen. Soweit so gut, aber richtig überzeugen konnte die so zu sagen zweite Variante der Tiger nicht. Obwohl aktiv und bemüht, fehlte es letztlich an den zu austauschbaren Songs, denen es offensichtlich an griffigen Hooks mangelte. So dümpelte der Set ohne echte Highlights vor sich hin. Handwerklich gab es trotz ein paar Orgeleinspielern ab Band nichts zu meckern, aber das alleine war hier und heute einfach zu wenig. (rsl)
 
 
Striker
Old-School hoch drei! In dieser brütenden Hitze mit Lederjacken auf der Bühne zu stehen, bringen sonst nur noch Bullet fertig. Der US-Power Metal von Striker war ein guter Weckruf für Balingen. Im direkten Vergleich zu Alpha Tiger hatten Striker auch die viel besseren Songs zu bieten und zeigten eine eingespieltere wie packendere Performance. Sehr sympathisch kam auch die Ansage von Sänger Dan rüber, der sich daran erinnerte, vor genau zehn Jahren im Publikum gestanden und sich gewünscht zu haben, einmal auf dieser Bühne zu stehen. Mit einer riesigen Marshall Boxen-Wand auf der Bühne liessen die Kanadier die achtziger Jahre aufleben, und dank den mehrstimmigen Chören behielt der Sound immer seine packenden Momente, die durch tolle Riffs und Soloarbeiten ergänzt wurden. Der Bangfaktor war auf und vor der Bühne sehr hoch und bedeutend mehr Leute wollten sich den Songs von Striker hingeben, als noch bei Alpha Tiger. Striker nutzten die Gunst der Stunde und machten beste Werbung in eigener Sache. Von dieser Band könnte man in Zukunft wohl noch einiges hören, denn musikalisch wie auch showtechnisch wusste die Truppe zu gefallen und überzeugte auf der ganzen Linie. (tin)


Monument
Ausgerechnet in dem Jahr, wo die Überväter und Mentoren Iron Maiden eine der geilsten Tourneen seit Langem absolvieren, schicken sich Monument trotzdem an, mit ihrer Mucke ebenso zu punkten. Ein in meinen Augen etwas riskantes Unterfangen, und man erinnere sich an Bands wie Tierra Santa oder Machine Men. Während Letzteren der Schnauf nach drei Alben längst ausgegangen ist, sind die Spanier zwar noch aktiv, aber international nach wie vor nur mässig erfolgreich. Während die Finnen im engen Korsett von Dickinson & Co. steckten, befreiten sich die Kollegen aus dem Land der Toreros zu spät davon. Wolf aus Schweden erlitten eigentlich das gleiche Schicksal, und nun heissen die aktuellen Protagonisten Monument. Die Briten sind seit sieben Jahren aktiv und haben heuer mit «Hellhound» ihre dritte Scheibe veröffentlicht. Der Bühnenaufbau, respektive das übermächtige Backdrop standen dann entsprechend ganz im Zeichen des Covers mit den drei Höllenhunden. Die Mucke konnte danach trotz der ansprechenden Optik nicht mithalten. Das Ganze klebte insgesamt zu nah bei den übermächtigen Paten, zumal Frontmann Peter Ellis zwar nicht immer, aber trotzdem schwer einen auf Dickinson macht. Als Bandkollektiv agierte die Truppe professionell und mit Esprit, aber sobald mal was Eigenes durchschimmerte, folgte die Eiserne Jungfrau, zum Beispiel beim Titeltrack, auf dem Fusse. Das mag seine Fans zwar durchaus finden, was zumindest die Reaktion vor der Bühne betraf, aber mich langweilte der Auftritt ziemlich schnell. Ob das Zukunft hat? Siehe oben! (rsl)

   


Night Demon
Ein anderes Kaliber folgte danach mit einem der zur Zeit angesagtesten Metal-Trios. Die Amerikaner aus Ventura im sonnigen Kalifornien rotteten sich 2011 zusammen und schufen im nachfolgenden Jahr mit ihrer ersten EP ein bereits gesuchtes Juwel. Spätestens nach dem bärenstarken full lenght Debüt «Curse Of The Damned» (2015) ging die Post ab. Zwei Jahre später folgte der ebenbürtige Zweitling «Darkness Remains», und damit waren genügend Songs vorhanden, um auf der Bühne richtig fett Rabatz veranstalten zu können. Genau das taten dann Frontmann wie Bassist Jarvis Leatherby, Gitarrist Armand John Anthony und Drummer Dusty Squires auch, und zwar von der ersten Sekunde an! Der Opener «Welcome To The Night» ging gleich mächtig steil ab, und was die zuvor schon unüberhörbaren Vibes von Iron Maiden angeht, verstehen es Night Demon weitaus besser, hierbei ihren eigenen Stil zum Ausdruck zu bringen. Auch «Full Speed Ahead» hielt, was der Titel versprach. Wie schon ab Ton-Konserve, röhrte der Bass von Jarvis live ebenso vom Feinsten. Dazu gewann man den Eindruck, dass die Musiker voll unter Strom standen. Spätestens bei «Life On The Run» war der Flächenbrand nicht mehr aufzuhalten, und die Amis powerten sich durch einen Hammer-Set, der kaum eine Verschnaufpause gewährte. Dennoch wurde das Tempo variabel gehalten, und was vergleichsweise Schleppendes wie «Stranger In The Room» war trotzdem megaheavy! Überraschend cool wurde zudem «In Trance» von den Scorpions (!) gezockt, wo Mr. Leatherby bewies, dass er gesanglich echt was drauf hat. Mit «Night Demon» folgte schliesslich der unverzichtbare Rausschmeisser, der die Gigs des lauten Trios wohl auf immer und ewig beenden wird. (rsl)
     


Jag Panzer
Auf dieses Konzert fieberte ein Schweizer im Publikum besonders hin, denn kein anderer als der mitunter "Tyrant" genannte Glatzkopf wollte seine Schützlinge nichts anderes als "brennen" sehen! Im letzten Frühherbst erschien mit «The Deviant Chord» nach sechsjähriger Durststrecke endlich wieder ein neues Studioalbum, das bei Fans und Genre-Presse für ordentlich gute Resonanzen sorgte. So überraschte es eigentlich nicht, dass der voll nach vorne galoppierende Opener «Far Beyond All Fear» gleich mal einen von zwei neuen Songs im Set markierte. «Chain Of Command» offenbarte darauf, dass Frontmann Harry Conklin stimmlich nach wie vor voll auf der Höhe ist, und die aktuell länger getragenen Haare rundeten auch die Optik positiv ab. «Achilles» forderte gesanglich anschliessend noch mehr Energie ab, die jedoch locker abgerufen wurde. Mit der nun erreichten Betriebstemperatur war die Zeit reif für «Harder Than Steel», einen ersten Kracher der legendären Debüt-LP «Ample Destruction». Spätestens bei «Black», einem sonst krachenden Midtempo-Stampfer, wurde man über kurz oder lang das Gefühl nicht los, dass der Band heute einiges an Spritzigkeit fehlte. Der ausgewiesene Kenner auf Platz mokierte in diesem Zusammenhang die in seinen Augen zu schwache Setliste, und das wird mitunter einer der Gründe gewesen sein, dass die Amis hier beim BYH!!! Festival in der Tat schon heftiger abgeliefert haben. Zur Ehrrettung muss aber betont werden, dass der stattfindende Auftritt als Solches diesen Mangel für den Rest des Publikums mehrheitlich nicht aufkommen liess. Meine Wenigkeit gehörte eigentlich auch dazu, will heissen, dass ich den Auftritt an sich ganz in Ordnung fand. Gegenüber dem Bollwerk der Landeskollegen von Night Demon zuvor, konnten Jag Panzer das Ruder jedoch selbst mit «Warfare» und «Generally Hostile» nicht mehr entscheidend herumreissen. (rsl)
     


CoreLeoni
Mit «Higher», «Standing In The Light» und «Downtown» eröffnete der Gotthard-Ableger seinen Auftritt. Die beiden Ur-Gotthardisten Leo Leoni (Gitarre) und Hena Habegger (Drums) sowie der Gotthard-Tourgitarrist (damals auf der «Dial Hard»-Konzertreise) Jgor Gianola, haben mit Bassist Mila Merker und Sangeswunder Ronnie Romero eine schlagkräftige Truppe zusammen gestellt. Eines der ersten Konzerte fand im kleinen Musigburg-Club statt. Damals bot der Fünfer eine sensationelle Vorstellung, die an diesem Nachmittag nicht wiederholt werden konnte. Lag es an der grossen Bühne? Zumindest Hena, Leo, Jgor (zusammen mit U.D.O.) und Ronnie (mit Rainbow) kennen solche Stages. Also woran lags, dass mir CoreLeoni nur bedingt gefielen? Sehr wahrscheinlich daran, dass man gewisse Songs aussen vor liess, wie «Ride On» oder «Make My Day». Oder dass solche dreckigen Rocktracks einfach nach einem kleinen Club schreien? Geschrien hat auch Ronnie und dies nicht zu knapp. Dabei erinnerte er immer wieder an Steve Lee und verlieh den Gotthard-Liedern genau das, was sie brauchen. Vielleicht noch eine Spur würziger und mit mehr Dreck unter den Fingernägeln. Hena hämmerte dabei seine Rhythmen mit einer sonnenbebrillten Ruhe in die Balinger Nachmittagssonne und grinste wie ein kleiner Junge. Leo blühte erneut richtig auf, und was bei neueren Gotthard-Shows schon auffällt, ist, dass wenn Mister Leoni seine Saiten qualmen lassen kann, es beim Blonden kein Halten mehr gibt. Jgor und Leo sind zudem auch eine grössere Einheit als Leo und Freddy bei Gotthard. Und wenn man Leo immer wieder sah, wie er sich mit Wasser abduschte, kann man erahnen, wieso dieser Gig wohl nicht der Beste von Coreleoni gewesen sein wird. Es war verdammt heiss oder wie der Schlusstrack beschrieb: «Here Comes The Heat»! Das hinderte Mister Leoni letztlich aber nicht daran, sich bei «Firedance» in einen wahren Rausch zu spielen. Fazit: Was Gotthard waren und nie mehr sein werden, sind heute CoreLeoni. (tin)
   


Abbath
Eigentlich hätte ich ja an dieser Stelle lieber Immortal gesehen, und zwar so wie gleichenorts im Jahr 2011, dem nota bene einzigen Auftritt am BYH!!!-Festival. Da der ehemalige Frontmann und Gitarrist Olve Eikemo alias Abbath und seine zwei Bandkumpels seit 2014 jedoch definitiv getrennte Wege gehen, muss man halt mit dem Vorlieb nehmen, was vorhanden ist. Während Immortal just eine Woche zuvor ihr neues Album «Northern Chaos Gods» unter die Leute gebracht hatten, liegt Abbaths selbstbetiteltes Solo-Debüt zwei Jahre zurück. Im Wissen um vergangene Konzerte war aber klar, dass heute Songs von ingesamt drei Bands performt werden müssten, was dann letztlich auch so gekommen ist. Geblieben ist natürlich die eigentümliche Gesichtsbemalung von Mr. Eikemo, der das heutige Konzert mit den drei ersten Songs des "aktuellen Albums" eröffnete. Die Start-Triplette mit «To War!», "Winterbane" und "Ashes Of The Damned" liess die bewährte norwegische Kälte der einstigen Marke Immortal umgehend wieder ausbrechen. Das lag dann freilich nicht nur am nach wie vor typisch knarzigen Gesang von Olve, sondern auch am Sound, zu dem das stilprägende Blast Speed Drumming nicht fehlen durfte. Der stilistische Kontrast zu CoreLeonis Oldschool Hardrock hätte nicht grösser sein können. 2006 kam mit «Between Two Worlds» eine Hammerscheibe von Abbaths Solo-Band "I" heraus, die weniger mit Speed als mehr mit schwerem und melodischem Riffing glänzte. Davon ist auf «Abbath» (2016) noch einiges zu hören, aber es kam gar noch besser, denn mit «Warriors» wurde zu meiner grossen Freude "I" mit wenigstens einem Song gewürdigt. Der Rest, bis auf «Count To Dead» waren dann natürlich Kracher aus der Immortal-Ära, darunter «In My Kingdom Cold», «Tyrants» oder «The Rise Of Darkness». Mit «Nebular Ravens Winter» war gar ein Song von der «Blizzard Beasts» (1997) dabei, während «At The Heart Of Winter» (1999) und «Damned In Black» (2000) leer ausgingen. Doch auch so lieferten die Nordländer einen genregerechten Gig ab, der keinen der anwesenden Black Metal Fans enttäuscht haben dürfte. Die offensichtlich gute Laune von Abbath unterstrich dies noch zusätzlich. (rsl)

Overkill
Okay, ich gestehe. Die Vorfreude auf "meine" Overkill war extrem hoch. Zu hoch, auch weil ich erwartete, das die Herren (vielleicht) das komplette «Feel The Fire»-Werk spielen würden. Dass allerdings nicht einmal der Titelsong erklang, minderte meine Euphorie doch um einiges. Trotzdem! Die Amis um Sängerlegende Bobby "Blitz" Ellsworth waren wie gewohnt ein Brett. Ein musikalisches Abriss-kommando, das von den Riffs der beiden Saitenderwische Derek Tailer und Dave Linsk lebt und der solistischen Darbietung von Dave. Was der an einen kanadischen Holzfäller erinnernde Bär mit seinen Pranken aus der Gitarre zaubert, ist noch immer nicht von dieser Welt. Mit D.D. Verni hat die Truppe das italienische Blut in den eigenen Reihen. Eines, bei dem man nie weiss, wann es explodiert, beziehungsweise wie ein angeschossener Tiger über die Bühne tappt oder zufrieden grinsend den Fans zusieht und sie animiert. Mit dem neuen Trommler Jason Bittner, der von Flotsam And Jetsam kam, haben die New Jersey Boys eine kleine Wunderwaffe in der Band. Auch wenn sein Vorgänger Ron Lipnicki keinen Deut schlechter war, so spielt Jason wieder um einiges dynamischer und schiebt den technischen Aspekt ein bisschen nach hinten. Mister Bittner besitzt trotzdem eine unglaubliche verspielte Art, bei der Dynamik und Power siegen und nicht (zu) viele technische Kabinettstücke im Mittelpunkt stehen. Im Mittelpunkt steht aber noch immer Bobby, der mit seiner kratzigen wie kreischenden Stimme und seiner wilden Bühnenperformance das Publikum einmal mehr um den Verstand brachte und mit seiner unglaublich sympathischen Art alle in den Bann zieht. Mit «Mean Green, Killing Machine», «Rotten To The Core» und «Electric Rattlesnake» zog die Truppe in Balingen alle Register und liess von Beginn weg keine Fragen offen. Was für ein brachialer Sound erklang über dem Messegelände und liess so keine Wünsche offen. Ausser demjenigen, wieso dass Overkill nicht am Samstag als Headliner aufspielten. Aber auch so nahmen Bobby und seine Mannschaft Balingen im Sturm und spielten mit «Hello From The Gutter» und dem nachfolgenden «In Union We Stand» - was für eine Doublette - zwei der grössten Hits. «Coma», «There’s No Tomorrow», «Ironbound» und «Elimination», das noch immer zu den giftigsten Power Thrash Momenten gehört, rundeten einen, wie zu erwarten, hammergeilen Set ab. Das obligate «Fuck You» («we don’t care what you say! FUCK YOU!!!»), wurde kurz durch «Sonic Reducer» (GEIL!) ergänzt. Tja, für mich der eigentliche Headliner an diesem Tag, aber diese Meinung musste ich anschliessend wie überraschenderweise gar noch revidieren. (tin)
     


Accept
Vor zwei Jahren waren Accept für mich ein unwürdiger Headliner in Balingen. Zu stark polarisierte sich alles auf Gitarrist Wolf Hoffmann und Bassist Peter Baltes. Was daneben auf der Bühne stand, schien total auswechselbar (zumindest zwei Positionen wurden gerade erneuert) und die Truppe glich nicht mehr einer Einheit. Ein Merkmal, das früher die Deutschen immer ausmachte. Mit dem letzten Album, «The Rise Of Chaos», konnte ich mich auch nicht anfreunden, also was sollten uns die einstigen Metal-Helden nach dem furiosen Auftritt von Overkill noch bieten können? Die Aussage meiner Freundin, dass Accept am Graspop-Festival eine Hammershow boten, konnte ich ihr nicht so recht glauben, aber sie sollte recht behalten! Nehmen wir das Fazit vorneweg. Accept spielten an diesem Abend in Balingen einen Gig, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Es war ein Comeback, um nicht zu sagen eine Wiedergeburt. Dies lag an einer der besten Setlisten, welche die Truppe in den letzten Jahren spielte. Ob dies auch an den Konzerten ihres ehemaligen Sängers Udo Dirkschneider lag, der unter dem Banner Dirkschneider zum letzten Mal die Accept-Tracks spielen wollte und dabei viele Klassiker aus dem Ärmel zauberte? Man weiss es nicht, aber es erstaunte schon, dass Accept plötzlich wieder auf Lieder wie «T.V. War», «Slaves To Metal», «Ahead Of The Pack», «Objection Overruled» und «Demon’s Night» zurück griffen. Das hatte schon was Magisches! Auch, dass sich der Zugabeteil mit den Dirkschneider-Shows fast identisch sich die Hand gab. Eigentlich war man sich von Hoffmann und Co. gewohnt, dass nach «Balls To The Wall» Schluss im Karton ist. Mit «I’m A Rebel» und «Burning» liess der Fünfer aber nochmals die alten Hits hochleben.

Mit Uwe Lulis (Gitarre, ehemals Grave Digger) und Christopher Williams (Schlagzeug) haben sich zwei Mucker in das Gefüge der Band eingelebt. Speziell Christopher hat sich aus dem Schatten von Stefan Schwarzmann gespielt und trumpfte an diesem Abend gross auf. Mit Sänger Mark Tornillo steht ein kräftiger Shouter auf der Stage, der aber nicht an das Charisma seines Vorgängers heranreicht und sich vielleicht einfach auch mal ein bisschen mehr ins Scheinwerferlicht stellen sollte. Mit seiner Biker-Attitüde würde dies dem Gesamtbild sicher gut tun. So lag es wieder an Wolf, der mit wirklich tollen Parts zeigte, dass er noch immer ein ganz toller Gitarrist ist und nicht nur durch «Princess Of The Dawn» und «Metal Heart» seine Klassik-Vorliebe ausleben kann. Daneben grinste sich Peter in die Herzen der Fans und zauberte erneut einen unverkennbaren Basssound in den Abend. Was der Deutsche noch immer aus seinen vier Saiten holt, sucht Seinesgleichen und verleiht dem Accept-Sound eine ganz besondere, unkopierbare Note. Neben dem mörderischen «Pandemic» und «Teutonic Terror» muss man leider sagen, dass die neueren Songs eher abfielen. Es waren die alten Klassiker, welche das Set beherrschten und zu einem fast schon legendären Konzert werden liessen. Widererwarten zauberten mir Accept einen metallenen Schauer auf den Körper und ein ungläubiges Grinsen ins Gesicht. Es war eine Machtdemonstrierung und eine Wiederauferstehung einer Band, die ich (zu früh) abgeschrieben hatte. Okay, auch wenn der neuste Output noch immer nicht an die Klassiker der Truppe heranreicht, aber sollten sich die Herren wirklich darauf besinnen, sich wieder auf die alten Hits zu beziehen, dann könnten Accept plötzlich wieder in den Status von Judas Priest aufsteigen. Danke Jungs für diesen sensationellen Abend! (tin)
 
 


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