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Alpha Tiger
Im Gegensatz zu früher haben die jeweils ersten Bands der
BYH!!!-Festivaltage eine etwas bessere Ausgangslage, denn damals
musste der Tages-Opener bereits um 10:00 Uhr auf der Bühne
stehen! Dabei hoffte man natürlich immer, dass sich schon
möglichst viele der potenziell verkaterten Fans auf den Beinen
halten konnten. Dieses katermässige Handicap hatten Black
Diamonds am Tag zuvor nicht, und darum war die Kulisse, die der
Eröffnung des zweiten Festival-Tages beiwohnte, ziemlich mager.
Nichtsdestotrotz bemühten sich die Sachsen, die vor fünf Jahren
schon mal hier waren, um die Gunst derer, die sich schon vor der
Bühne tummelten. Mit dem neuen Frontmann Benjamin Jaino fanden
Alpha Tiger wieder zu alter Stärke zurück, einher gehend mit
einer Stilkorrektur wegm vom reinen Heavy Metal hin zu
rockigeren Klängen. Soweit so gut, aber richtig überzeugen
konnte die so zu sagen zweite Variante der Tiger nicht. Obwohl
aktiv und bemüht, fehlte es letztlich an den zu austauschbaren
Songs, denen es offensichtlich an griffigen Hooks mangelte. So
dümpelte der Set ohne echte Highlights vor sich hin.
Handwerklich gab es trotz ein paar Orgeleinspielern ab Band
nichts zu meckern, aber das alleine war hier und heute einfach
zu wenig. (rsl)
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Striker
Old-School hoch drei! In dieser brütenden Hitze mit Lederjacken
auf der Bühne zu stehen, bringen sonst nur noch Bullet fertig.
Der US-Power Metal von Striker war ein guter Weckruf für
Balingen. Im direkten Vergleich zu Alpha Tiger hatten Striker
auch die viel besseren Songs zu bieten und zeigten eine
eingespieltere wie packendere Performance. Sehr sympathisch kam
auch die Ansage von Sänger Dan rüber, der sich daran erinnerte,
vor genau zehn Jahren im Publikum gestanden und sich gewünscht
zu haben, einmal auf dieser Bühne zu stehen. Mit einer riesigen
Marshall Boxen-Wand auf der Bühne liessen die Kanadier die
achtziger Jahre aufleben, und dank den mehrstimmigen Chören
behielt der Sound immer seine packenden Momente, die durch tolle
Riffs und Soloarbeiten ergänzt wurden. Der Bangfaktor war auf
und vor der Bühne sehr hoch und bedeutend mehr Leute wollten
sich den Songs von Striker hingeben, als noch bei Alpha Tiger.
Striker nutzten die Gunst der Stunde und machten beste Werbung
in eigener Sache. Von dieser Band könnte man in Zukunft wohl
noch einiges hören, denn musikalisch wie auch showtechnisch
wusste die Truppe zu gefallen und überzeugte auf der ganzen
Linie. (tin)
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Monument
Ausgerechnet in dem Jahr, wo die Überväter und Mentoren Iron
Maiden eine der geilsten Tourneen seit Langem absolvieren,
schicken sich Monument trotzdem an, mit ihrer Mucke ebenso zu
punkten. Ein in meinen Augen etwas riskantes Unterfangen, und
man erinnere sich an Bands wie Tierra Santa oder Machine Men.
Während Letzteren der Schnauf nach drei Alben längst ausgegangen
ist, sind die Spanier zwar noch aktiv, aber international nach
wie vor nur mässig erfolgreich. Während die Finnen im engen
Korsett von Dickinson & Co. steckten, befreiten sich die
Kollegen aus dem Land der Toreros zu spät davon. Wolf aus
Schweden erlitten eigentlich das gleiche Schicksal, und nun
heissen die aktuellen Protagonisten Monument. Die Briten sind
seit sieben Jahren aktiv und haben heuer mit «Hellhound» ihre
dritte Scheibe veröffentlicht. Der Bühnenaufbau, respektive das
übermächtige Backdrop standen dann entsprechend ganz im Zeichen
des Covers mit den drei Höllenhunden. Die Mucke konnte danach
trotz der ansprechenden Optik nicht mithalten. Das Ganze klebte
insgesamt zu nah bei den übermächtigen Paten, zumal Frontmann
Peter Ellis zwar nicht immer, aber trotzdem schwer einen auf
Dickinson macht. Als Bandkollektiv agierte die Truppe
professionell und mit Esprit, aber sobald mal was Eigenes
durchschimmerte, folgte die Eiserne Jungfrau, zum Beispiel beim
Titeltrack, auf dem Fusse. Das mag seine Fans zwar durchaus
finden, was zumindest die Reaktion vor der Bühne betraf, aber
mich langweilte der Auftritt ziemlich schnell. Ob das Zukunft
hat? Siehe oben! (rsl)
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Night Demon
Ein anderes Kaliber folgte danach mit einem der zur Zeit
angesagtesten Metal-Trios. Die Amerikaner aus Ventura im
sonnigen Kalifornien rotteten sich 2011 zusammen und schufen im
nachfolgenden Jahr mit ihrer ersten EP ein bereits gesuchtes
Juwel. Spätestens nach dem bärenstarken full lenght Debüt «Curse
Of The Damned» (2015) ging die Post ab. Zwei Jahre später folgte
der ebenbürtige Zweitling «Darkness Remains», und damit waren
genügend Songs vorhanden, um auf der Bühne richtig fett Rabatz
veranstalten zu können. Genau das taten dann Frontmann wie
Bassist Jarvis Leatherby, Gitarrist Armand John Anthony und
Drummer Dusty Squires auch, und zwar von der ersten Sekunde an!
Der Opener «Welcome To The Night» ging gleich mächtig steil ab,
und was die zuvor schon unüberhörbaren Vibes von Iron Maiden
angeht, verstehen es Night Demon weitaus besser, hierbei ihren
eigenen Stil zum Ausdruck zu bringen. Auch «Full Speed Ahead»
hielt, was der Titel versprach. Wie schon ab Ton-Konserve,
röhrte der Bass von Jarvis live ebenso vom Feinsten. Dazu gewann
man den Eindruck, dass die Musiker voll unter Strom standen.
Spätestens bei «Life On The Run» war der Flächenbrand nicht mehr
aufzuhalten, und die Amis powerten sich durch einen Hammer-Set,
der kaum eine Verschnaufpause gewährte. Dennoch wurde das Tempo
variabel gehalten, und was vergleichsweise Schleppendes wie
«Stranger In The Room» war trotzdem megaheavy! Überraschend cool
wurde zudem «In Trance» von den Scorpions (!) gezockt, wo Mr.
Leatherby bewies, dass er gesanglich echt was drauf hat. Mit
«Night Demon» folgte schliesslich der unverzichtbare
Rausschmeisser, der die Gigs des lauten Trios wohl auf immer und
ewig beenden wird. (rsl)
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Jag Panzer
Auf dieses Konzert fieberte ein Schweizer im Publikum besonders
hin, denn kein anderer als der mitunter "Tyrant" genannte
Glatzkopf wollte seine Schützlinge nichts anderes als "brennen"
sehen! Im letzten Frühherbst erschien mit «The Deviant Chord»
nach sechsjähriger Durststrecke endlich wieder ein neues
Studioalbum, das bei Fans und Genre-Presse für ordentlich gute
Resonanzen sorgte. So überraschte es eigentlich nicht, dass der
voll nach vorne galoppierende Opener «Far Beyond All Fear»
gleich mal einen von zwei neuen Songs im Set markierte. «Chain
Of Command» offenbarte darauf, dass Frontmann Harry Conklin
stimmlich nach wie vor voll auf der Höhe ist, und die aktuell
länger getragenen Haare rundeten auch die Optik positiv ab.
«Achilles» forderte gesanglich anschliessend noch mehr Energie
ab, die jedoch locker abgerufen wurde. Mit der nun erreichten
Betriebstemperatur war die Zeit reif für «Harder Than Steel»,
einen ersten Kracher der legendären Debüt-LP «Ample
Destruction». Spätestens bei «Black», einem sonst krachenden
Midtempo-Stampfer, wurde man über kurz oder lang das Gefühl
nicht los, dass der Band heute einiges an Spritzigkeit fehlte.
Der ausgewiesene Kenner auf Platz mokierte in diesem
Zusammenhang die in seinen Augen zu schwache Setliste, und das
wird mitunter einer der Gründe gewesen sein, dass die Amis hier
beim BYH!!! Festival in der Tat schon heftiger abgeliefert
haben. Zur Ehrrettung muss aber betont werden, dass der
stattfindende Auftritt als Solches diesen Mangel für den Rest
des Publikums mehrheitlich nicht aufkommen liess. Meine
Wenigkeit gehörte eigentlich auch dazu, will heissen, dass ich
den Auftritt an sich ganz in Ordnung fand. Gegenüber dem
Bollwerk der Landeskollegen von Night Demon zuvor, konnten Jag
Panzer das Ruder jedoch selbst mit «Warfare» und «Generally
Hostile» nicht mehr entscheidend herumreissen. (rsl)
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CoreLeoni
Mit «Higher», «Standing In The Light» und «Downtown» eröffnete
der Gotthard-Ableger seinen Auftritt. Die beiden
Ur-Gotthardisten Leo Leoni (Gitarre) und Hena Habegger (Drums)
sowie der Gotthard-Tourgitarrist (damals auf der «Dial
Hard»-Konzertreise) Jgor Gianola, haben mit Bassist Mila Merker
und Sangeswunder Ronnie Romero eine schlagkräftige Truppe
zusammen gestellt. Eines der ersten Konzerte fand im kleinen
Musigburg-Club statt. Damals bot der Fünfer eine sensationelle
Vorstellung, die an diesem Nachmittag nicht wiederholt werden
konnte. Lag es an der grossen Bühne? Zumindest Hena, Leo, Jgor
(zusammen mit U.D.O.) und Ronnie (mit Rainbow) kennen solche
Stages. Also woran lags, dass mir CoreLeoni nur bedingt
gefielen? Sehr wahrscheinlich daran, dass man gewisse Songs
aussen vor liess, wie «Ride On» oder «Make My Day». Oder dass
solche dreckigen Rocktracks einfach nach einem kleinen Club
schreien? Geschrien hat auch Ronnie und dies nicht zu knapp.
Dabei erinnerte er immer wieder an Steve Lee und verlieh den
Gotthard-Liedern genau das, was sie brauchen. Vielleicht noch
eine Spur würziger und mit mehr Dreck unter den Fingernägeln.
Hena hämmerte dabei seine Rhythmen mit einer sonnenbebrillten
Ruhe in die Balinger Nachmittagssonne und grinste wie ein
kleiner Junge. Leo blühte erneut richtig auf, und was bei
neueren Gotthard-Shows schon auffällt, ist, dass wenn Mister
Leoni seine Saiten qualmen lassen kann, es beim Blonden kein
Halten mehr gibt. Jgor und Leo sind zudem auch eine grössere
Einheit als Leo und Freddy bei Gotthard. Und wenn man Leo immer
wieder sah, wie er sich mit Wasser abduschte, kann man erahnen,
wieso dieser Gig wohl nicht der Beste von Coreleoni gewesen sein
wird. Es war verdammt heiss oder wie der Schlusstrack beschrieb:
«Here Comes The Heat»! Das hinderte Mister Leoni letztlich aber
nicht daran, sich bei «Firedance» in einen wahren Rausch zu
spielen. Fazit: Was Gotthard waren und nie mehr sein werden,
sind heute CoreLeoni. (tin)
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Abbath
Eigentlich hätte ich ja an dieser Stelle lieber Immortal
gesehen, und zwar so wie gleichenorts im Jahr 2011, dem nota
bene einzigen Auftritt am BYH!!!-Festival. Da der ehemalige
Frontmann und Gitarrist Olve Eikemo alias Abbath und seine zwei
Bandkumpels seit 2014 jedoch definitiv getrennte Wege gehen,
muss man halt mit dem Vorlieb nehmen, was vorhanden ist. Während
Immortal just eine Woche zuvor ihr neues Album «Northern Chaos
Gods» unter die Leute gebracht hatten, liegt Abbaths
selbstbetiteltes Solo-Debüt zwei Jahre zurück. Im Wissen um
vergangene Konzerte war aber klar, dass heute Songs von ingesamt
drei Bands performt werden müssten, was dann letztlich auch so
gekommen ist. Geblieben ist natürlich die eigentümliche
Gesichtsbemalung von Mr. Eikemo, der das heutige Konzert mit den
drei ersten Songs des "aktuellen Albums" eröffnete. Die
Start-Triplette mit «To War!», "Winterbane" und "Ashes Of The
Damned" liess die bewährte norwegische Kälte der einstigen Marke
Immortal umgehend wieder ausbrechen. Das lag dann freilich nicht
nur am nach wie vor typisch knarzigen Gesang von Olve, sondern
auch am Sound, zu dem das stilprägende Blast Speed Drumming
nicht fehlen durfte. Der stilistische Kontrast zu CoreLeonis
Oldschool Hardrock hätte nicht grösser sein können. 2006 kam mit
«Between Two Worlds» eine Hammerscheibe von Abbaths Solo-Band
"I" heraus, die weniger mit Speed als mehr mit schwerem und
melodischem Riffing glänzte. Davon ist auf «Abbath» (2016) noch
einiges zu hören, aber es kam gar noch besser, denn mit
«Warriors» wurde zu meiner grossen Freude "I" mit wenigstens
einem Song gewürdigt. Der Rest, bis auf «Count To Dead» waren
dann natürlich Kracher aus der Immortal-Ära, darunter «In My
Kingdom Cold», «Tyrants» oder «The Rise Of Darkness». Mit
«Nebular Ravens Winter» war gar ein Song von der «Blizzard
Beasts» (1997) dabei, während «At The Heart Of Winter» (1999)
und «Damned In Black» (2000) leer ausgingen. Doch auch so
lieferten die Nordländer einen genregerechten Gig ab, der keinen
der anwesenden Black Metal Fans enttäuscht haben dürfte. Die
offensichtlich gute Laune von Abbath unterstrich dies noch
zusätzlich. (rsl)
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Overkill
Okay, ich gestehe. Die Vorfreude auf "meine" Overkill war extrem
hoch. Zu hoch, auch weil ich erwartete, das die Herren
(vielleicht) das komplette «Feel The Fire»-Werk spielen würden.
Dass allerdings nicht einmal der Titelsong erklang, minderte
meine Euphorie doch um einiges. Trotzdem! Die Amis um
Sängerlegende Bobby "Blitz" Ellsworth waren wie gewohnt ein
Brett. Ein musikalisches Abriss-kommando, das von den Riffs der
beiden Saitenderwische Derek Tailer und Dave Linsk lebt und der
solistischen Darbietung von Dave. Was der an einen kanadischen
Holzfäller erinnernde Bär mit seinen Pranken aus der Gitarre
zaubert, ist noch immer nicht von dieser Welt. Mit D.D. Verni
hat die Truppe das italienische Blut in den eigenen Reihen.
Eines, bei dem man nie weiss, wann es explodiert,
beziehungsweise wie ein angeschossener Tiger über die Bühne
tappt oder zufrieden grinsend den Fans zusieht und sie animiert.
Mit dem neuen Trommler Jason Bittner, der von Flotsam And Jetsam
kam, haben die New Jersey Boys eine kleine Wunderwaffe in der
Band. Auch wenn sein Vorgänger Ron Lipnicki keinen Deut
schlechter war, so spielt Jason wieder um einiges dynamischer
und schiebt den technischen Aspekt ein bisschen nach hinten.
Mister Bittner besitzt trotzdem eine unglaubliche verspielte
Art, bei der Dynamik und Power siegen und nicht (zu) viele
technische Kabinettstücke im Mittelpunkt stehen. Im Mittelpunkt
steht aber noch immer Bobby, der mit seiner kratzigen wie
kreischenden Stimme und seiner wilden Bühnenperformance das
Publikum einmal mehr um den Verstand brachte und mit seiner
unglaublich sympathischen Art alle in den Bann zieht. Mit «Mean
Green, Killing Machine», «Rotten To The Core» und «Electric
Rattlesnake» zog die Truppe in Balingen alle Register und liess
von Beginn weg keine Fragen offen. Was für ein brachialer Sound
erklang über dem Messegelände und liess so keine Wünsche offen.
Ausser demjenigen, wieso dass Overkill nicht am Samstag als
Headliner aufspielten. Aber auch so nahmen Bobby und seine
Mannschaft Balingen im Sturm und spielten mit «Hello From The
Gutter» und dem nachfolgenden «In Union We Stand» - was für eine
Doublette - zwei der grössten Hits. «Coma», «There’s No
Tomorrow», «Ironbound» und «Elimination», das noch immer zu den
giftigsten Power Thrash Momenten gehört, rundeten einen, wie zu
erwarten, hammergeilen Set ab. Das obligate «Fuck You» («we
don’t care what you say! FUCK YOU!!!»), wurde kurz durch «Sonic
Reducer» (GEIL!) ergänzt. Tja, für mich der eigentliche
Headliner an diesem Tag, aber diese Meinung musste ich
anschliessend wie überraschenderweise gar noch revidieren. (tin)
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Accept
Vor zwei Jahren waren Accept für mich ein unwürdiger Headliner
in Balingen. Zu stark polarisierte sich alles auf Gitarrist Wolf
Hoffmann und Bassist Peter Baltes. Was daneben auf der Bühne
stand, schien total auswechselbar (zumindest zwei Positionen
wurden gerade erneuert) und die Truppe glich nicht mehr einer
Einheit. Ein Merkmal, das früher die Deutschen immer ausmachte.
Mit dem letzten Album, «The Rise Of Chaos», konnte ich mich auch
nicht anfreunden, also was sollten uns die einstigen
Metal-Helden nach dem furiosen Auftritt von Overkill noch bieten
können? Die Aussage meiner Freundin, dass Accept am
Graspop-Festival eine Hammershow boten, konnte ich ihr nicht so
recht glauben, aber sie sollte recht behalten! Nehmen wir das
Fazit vorneweg. Accept spielten an diesem Abend in Balingen
einen Gig, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Es war
ein Comeback, um nicht zu sagen eine Wiedergeburt. Dies lag an
einer der besten Setlisten, welche die Truppe in den letzten
Jahren spielte. Ob dies auch an den Konzerten ihres ehemaligen
Sängers Udo Dirkschneider lag, der unter dem Banner
Dirkschneider zum letzten Mal die Accept-Tracks spielen wollte
und dabei viele Klassiker aus dem Ärmel zauberte? Man weiss es
nicht, aber es erstaunte schon, dass Accept plötzlich wieder auf
Lieder wie «T.V. War», «Slaves To Metal», «Ahead Of The Pack»,
«Objection Overruled» und «Demon’s Night» zurück griffen. Das
hatte schon was Magisches! Auch, dass sich der Zugabeteil mit
den Dirkschneider-Shows fast identisch sich die Hand gab.
Eigentlich war man sich von Hoffmann und Co. gewohnt, dass nach
«Balls To The Wall» Schluss im Karton ist. Mit «I’m A Rebel» und
«Burning» liess der Fünfer aber nochmals die alten Hits
hochleben.
Mit Uwe Lulis (Gitarre, ehemals Grave Digger)
und Christopher Williams (Schlagzeug) haben sich zwei Mucker in
das Gefüge der Band eingelebt. Speziell Christopher hat sich aus
dem Schatten von Stefan Schwarzmann gespielt und trumpfte an
diesem Abend gross auf. Mit Sänger Mark Tornillo steht ein
kräftiger Shouter auf der Stage, der aber nicht an das Charisma
seines Vorgängers heranreicht und sich vielleicht einfach auch
mal ein bisschen mehr ins Scheinwerferlicht stellen sollte. Mit
seiner Biker-Attitüde würde dies dem Gesamtbild sicher gut tun.
So lag es wieder an Wolf, der mit wirklich tollen Parts zeigte,
dass er noch immer ein ganz toller Gitarrist ist und nicht nur
durch «Princess Of The Dawn» und «Metal Heart» seine
Klassik-Vorliebe ausleben kann. Daneben grinste sich Peter in
die Herzen der Fans und zauberte erneut einen unverkennbaren
Basssound in den Abend. Was der Deutsche noch immer aus seinen
vier Saiten holt, sucht Seinesgleichen und verleiht dem
Accept-Sound eine ganz besondere, unkopierbare Note. Neben dem
mörderischen «Pandemic» und «Teutonic Terror» muss man leider
sagen, dass die neueren Songs eher abfielen. Es waren die alten
Klassiker, welche das Set beherrschten und zu einem fast schon
legendären Konzert werden liessen. Widererwarten zauberten mir
Accept einen metallenen Schauer auf den Körper und ein
ungläubiges Grinsen ins Gesicht. Es war eine Machtdemonstrierung
und eine Wiederauferstehung einer Band, die ich (zu früh)
abgeschrieben hatte. Okay, auch wenn der neuste Output noch
immer nicht an die Klassiker der Truppe heranreicht, aber
sollten sich die Herren wirklich darauf besinnen, sich wieder
auf die alten Hits zu beziehen, dann könnten Accept plötzlich
wieder in den Status von Judas Priest aufsteigen. Danke Jungs
für diesen sensationellen Abend! (tin)
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Hier gehts weiter zum Samstag
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