Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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GAMMA RAY – Empire Of The Undead
Ear Music/Phonag Records
Leck mich am Arsch! Mit welcher Hingabe die neue
Scheibe von Gamma Ray startet, ist wirklich unglaublich.
Der erste majestätische Track wird nur von Kai Hansens
Gitarre und seiner Stimme eröffnet. Der Song lässt schon
nach den ersten 20 Sekunden erahnen, dass sich hier
etwas ganz Grosses anbahnt und «Avalon» eine wahre Hymne
ist! Eine, die in fast zehn Minuten Spielzeit alle
Facetten (Tempowechsel, erhabene Momente, grosser
Refrain) der Musik beinhaltet. Es gibt so viele Bands,
die hoffen, jemals einen solchen Track zu schreiben -
und Kai schüttelt ihn einmal mehr einfach aus dem Ärmel!
Tja und als wäre das nicht schon genug, erschlägt den
Hörer dann das Riff von «Pale Rider». Himmel, was für
ein Schädelspalter! Zusammen mit dem aggressiven Gesang
von Kai ein weiterer Höhepunkt von «Empire Of The Undead»,
ausgestattet mit einem absolut geilen Solopart . Tja,
und Gamma Ray wären nicht Gamma Ray, würden sie nicht
einen flotten Track in den Reihen haben, der schon bei
den ersten Sekunden zum Mitsingen animiert. Der
entsprechende Titel wurde «Master Of Confusion» getauft.
Der Titelsong überzeugt mit Härte und pfeilschnellen
Gitarren. Das nachfolgende «Time For Deliverance» ist
eine Ballade, wie wir sie von Gamma Ray kennen, mit viel
Gefühl und Parts, die auch von Queen stammen könnten.
Irgendwie hat man auch das Gefühl, dass Andi Deris zu
hören ist… «Demonseed» mit seinen fast sieben Minuten
umfasst dann wieder das breite Spektrum und «Seven»
rockt locker aus den Boxen. Von der Phrasierung her
erinnert der Track schon fast an Bruce Dickinson (Iron
Maiden). Ein weiterer 7-Minuten Track ist mit «I
Will Return» zu hören. Speziell die Gitarrenfront mit
Kai und Henjo tobt sich hier wieder genüsslich aus. Und
ja, dass mit Michael Ehre ein neuer Trommler an Bord
ist, ist bekannt. Dass er seinen Vorgänger Daniel
Zimmermann bestens ersetzt, auch. Mit viel Power und
technischen Spielereinen haut er Song für Song seinen
Vorderleuten den Allerwertesten wund und überzeugt auf
der ganzen CD. Gamma Ray haben noch nie eine schlechte
Scheibe veröffentlicht. Vielleicht mal ein bisschen
eingängiger, aber was sie mit «Empire Of The Undead»
abliefern, ist absolute Spitzenklasse und gehört
sicherlich zu den besten Scheiben des noch jungen Jahres
2014!
Tinu
Punkte:
9.9 von 10
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MIASMAL - Cursed Redeemer
Century Media/Universal
Das ist mal ein Bandmotto: «Play First - Think Later»!
Der bunte Haufen von Miasmal aus Schweden liefert hier
einen echten Knaller ab, auf dem der schwedische Death
Metal mit einer punkigen Schlagseite und viel
Rock’n’Roll versehen wurde. Diese Platte ist irgendwie
roh und unverbraucht, wirkt aber dennoch virtuos, vor
allem bei den Soli. Die acht rotzigen Tracks mit echten
«In-die-Fresse-Attitüde» machen extrem Spass! Es wird
gegroovt und gerockt was das Zeug hält, Sänger Pontus
Stimme röhrt in bester van Drunen-Manier und die
furztrockene Produktion rundet das Ganze zu einem
speckigen, russigen, in Leder verpackten, äusserst
gelungenen Gesamtpaket ab. Live wird diese Truppe sicher
alles in Schutt und Asche legen! Und viel mehr mehr muss
man zum Sound eigentlich gar nicht sagen, das hier ist
authentischer, purer, geiler, dreckiger Metal! Kaufen!
Lucie W.
Punkte:
9.3 von 10
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PRONG - Ruining Lives
Steamhammer/SPV
Das letzte Werk von Prong «Carved Into Stone» hat
den Kritikern, die die Band um Mastermind Tommy Victor
schon am Boden sahen, das Maul gestopft. Prong sind Teil
der Geschichte des Metals, beziehungsweise des Hardcore, wo sie auch
zuhause sind, und mit «Beg To Differ» ein wegweisendes
Werk für die Ewigkeit geschaffen haben. «Cleansing» (1994)
mit dem Überhit «Snap Your Finger Snap Your Neck» war
ein weiterer Schritt, um ganz nach vorne zu kommen. Die
Band hat hier Industrial Hardcore und Metal vereint.
Leider ist es Prong nie gelungen, so richtig abzuheben,
was vielleicht auch ein wenig an Victor selber lag, der
seine Hintermannschaft auswechselt wie seine Unterhosen.
Aber auch so hat der Gitarrist mit dem neuen Album, das
übrigens das schnellste Werk ist, das er je geschrieben
hat, ein Riffmonster der Klasse Superieur geschaffen
hat. Man kann behaupten, dass Victor einen Deal mit dem
Thrash verhandelt hat, denn die brutalen, sehr
technische Riffs mähen alles nieder, was es zur Zeit auf
diesem Planeten gibt. Das Songwriting ist simpel
gestrickt mit tollen Riffs, sehr gutem Gesang mit viel
Melodie, und einer alles vernichtenden Produktion. Die
Songs und Riffs haben einen hohen Wiedererkennungswert
und das wollen wir doch, wenn wir eine Scheibe in die
Stereoanlage schieben. Mit «Ruining Lives» hat sich
Tommy Victor wieder einmal selber ein Denkmal
geschaffen, an dem wir noch lange Freude haben werden.
Der Dreizack hat hier gnadenlos zugeschlagen und der
Schreiber dieser Zeilen ist sehr sehr beeindruckt - ja,
man kann sagen, dass diese Scheibe in der Jahreshitliste
ganz zuoberst stehen wird.
Daniel J.
Punkte:
9.2 von 10
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THE OATH – The Oath
Rise Above Records
Zwei blonde Damen in engen, schwarzen Lederanzügen.
Überall sieht man sie momentan, schauen sie einen an,
aus Magazinen, von Websites. Linnéa Olsson, eine
Schwedin, ist die eine, Johanna Sadonis aus Berlin ist
die andere und zusammen sind sie The Oath und
veröffentlichen dieser Tage ihr erstes Album. Schon ein
Weilchen ist es her, dass ein Debüt so gespannt erwartet
wurde. Die erste Single von letztem Herbst seit Monaten
ausverkauft, eine Tour als Support von Ghost und das
Marketing-Geschick von Cathedral-Sänger, Rise-Above-Chef
und Underground-König Lee Dorian sind die Gründe dafür.
Nichtstdestotrotz bleibt natürlich die einzig wichtige
Frage: Taugt das Ding was? Nach dem ersten Durchhörer
hätte ich gesagt: Dochdoch, das ist nicht schlecht.
Jetzt, nach geschätzten fünfzig Durchläufen sag ich:
Diese Scheibe ist das Beste, was 2014 bis jetzt gehört
hat! Songwriting, Stimme, Produktion (und Marketing) –
hier stimmt einfach alles. Und was dabei am meisten
wiegt: The Oath klingen nach The Oath, soll heissen
eigenständig, einzigartig. Natürlich wachen auch hier
70's-Doom-Grössen wie Sabbath oder Coven über allem,
doch sind es vor allem Mercyful Fate und King Diamond,
die zusammen mit aktuellen Occult-Truppen wie Jex Thoth,
The Devil's Blood oder In Solitude als Wegmarken
angegeben werden können. Früher 80's-Heavy Metal, mal
doomig, mal donnernd, immer aber düster, dramatisch,
diabolisch. Vom ratternden Anfangsriff des
durchschlagenden Openers „All Must Die“ bis zur letzten
Rückkoppelung des finalen Doom-Abgesangs „Psalm 7“
versprüht diese Scheibe eine horrorfilm-ähnliche
Grundstimmung, die klug arrangierte Nummern wie der
Stampfer „Silk Road“, der Up-Tempo-Riffer „Black Rainbow“,
das unheilvoll wabernde „Leaving together“ und das jetzt
schon hit-verdächtige „Night Child“ noch kraftvoller
erscheinen lässt. The Oath machen keine eingängige
Musik, sondern eindringliche, die von einem Besitz
nimmt, ob man will oder nicht. Schon ein Weilchen her
ist es, dass ein Debüt so gespannt erwartet wurde. Schon
ein Weilchen her ist es, dass mich ein Debüt so sehr
umgehauen hat. Die beiden blonden Damen wird man in
Zukunft wohl des Öfteren sehen.
Kissi
Punkte:
9.2 von 10
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BRIMSTONE - Mannsverk
Karisma Records
Später 60er, früher 70er Progrock,
genau dort tummeln sich die Norweger von Brimstone,
heftige Kost für Proggies auf ganz hohem Niveau. Schon
der erste Song (6:28 Minuten) zieht alle Register des
Prog, mit leichtem Jazz-Feeling, vergleichbar etwa mit
den Flower Kings. Anspruchsvolle Gitarrensoli prallen
auf Space-Synthies und so zeigt sich hier die wahrlich
hohe Kunst des Musizierens. Auch der Gesang ist klasse
und immer genau dort, wo es ihn braucht. Ausflüge in den
Funky-Bereich sind genauso angesagt wie Pink
Floyd-Passagen, bei denen man einfach abhebt. Ganz
grosse Sache! Es ist sehr schwer die Musik genau zu
beschreiben, denn es werden so viele Einflüsse und
Stilrichtungen geboten, dass man sich die Platte einfach
schon fast selbst anhören muss, um zu verstehen, was ich
meine. Mir gefällt all das Retro-Synthie, Hammond-Zeugs
gepaart mit tollen Gitarren-Effekten und dem
abgefahrenen Gesang, dies ist ein wirkliches Prog
Rock-Album im Geiste der Ur-Proggies der 70er. Haut Euch
«Mannsverk» um die Ohren und entdeckt bei jedem Durchlauf
wieder Neues. Ein Hammeralbum!
Crazy Beat
Punkte:
9.1 von 10
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TRIPTYKON - Melana Chasmata
Century Media/Universal
Gleichzeitig erfreut wie auch skeptisch bereitete
ich mich darauf vor, dem neuen Werk von Thomas Gabriel
Fischer, dem Warrior, entgegenzutreten. Wie würde es
sich anfühlen, erneut in die Schwärze und die Abgründe
hinab zu tauchen, nachdem der Trip ja nur schon mit dem
Vorgänger ?Eparistera Daimones? so verdammt intensiv und
durchschüttelnd gewesen ist? Um es vorneweg zu nehmen: ?Melana
Chasmata? ist nicht mehr so derb brutal wie der
Vorgänger, muss dies aber auch keineswegs. Die Reise in
die innersten Zerwürfnisse der menschlichen Seele
präsentieren sich vielschichtiger ? was mit einem
absoluten Vorschlaghammer der Marke ?Tree Of Suffocating
Souls? beginnt, leitet über zu beinahe schon rockigen
Werken der Marke ?Breathing?, welches aber auch alle
anderen Facetten von Triptykon aufzeigt ? eine gelungene
Wahl für die Single-Auskopplung. ?Aurorae? lauert mit
einem relativ gemässigten Tempo und der dunklen
Erzählerstimme von Tom ? alle, die hier eintretet, lasst
alle Hoffnung fahren! ?Demon Pact? erinnert zu Beginn an
Samael, steigert sich dann aber enorm und lässt den
Hörer in der Dunkelheit aufsteigen, wieder fallen? Es
ist enorm, was man nur mit wenigen Klängen alles
erreichen und ausdrücken kann! ?Waiting?, quasi der
Epilog des Gesamtwerkes, trägt eine ganz eigene
Handschrift, welche durch den Gesang der Bassistin Vanja
Slajh definiert wird. Ein gelungener, sanfter Abschluss,
wie ein Abschiedskuss, von dem man weiss, dass er Gift
in sich trägt? Mit Worten ist es sehr schwer, zu
beschreiben, was ?Melana Chasmata? darstellt, denn bei
jedem Hörer dürfte dieses Werk andere Regungen und
Gefühle auslösen. Sicher ist nur eines: Die neuerliche
Reise in die Dunkelheit des Daseins, der Schatten der
Seele, ist kein leichter ? wer sich traut, der wird auf
eine Achterbahn geschickt, die einen anders entlässt,
wie man eingestiegen ist.
Toby S.
Punkte: 9.0 von 10
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HELSTAR – This Wicked Nest
AFM Records/Musikvertrieb
Helstar gehören zu den Pionieren des technischen
Power Metals und haben mit den ersten vier Alben («Burning
Star», «Remnants Of War», «A Distant Thunder», «Nosferatu»)
die Metal-Welt verändert. Einerseits durch die
unglaubliche Power der Rhythmus-Fraktion und die
technischen Raffinessen der Gitarristen, andererseits
durch die sirenenartige Stimme von James Rivera. Eines
wird auf dem neusten Streich klar: James Stimme passt zu
keiner anderen Band besser als zu Helstar. Und dies ist
auch seine musikalische Heimat. Bedeutend besser als auf
dem letzten Studioalbum, ist hier auch das Songmaterial.
Der Vorgänger konnte nicht überzeugen, was man sich von
der Truppe so nicht gewöhnt war. Auch wenn die Amis auf
«This Wicked Nest» recht aggressiv zu Werke gehen, steht
nun der Song und nicht der neuste Härte-Rekord im
Vordergrund und es wird mehr Wert auf die Verspieltheit
der beiden Gitarristen (Larry Barragan, Rob Trevoni)
gelegt, wie zum Beispiel bei «Eternal Black». Dies ist
endlich wieder ein Track, wie wir ihn von früher kennen
- einfach mit der heutigen Härte und einem James in
Hochform, der noch jedes Glas mit seinen Schreien zum
Zerbersten bringt, wie es zum Beispiel beim Titelsong zu
hören ist. Wer sich da nicht an die Shouts von Rob
Halford bei «Painkiller» erinnert, der hat die letzten
Jahre des Metal verpennt. Das famose Instrumentalstück «Isla
De Las Munecas» ist auch ohne Stimme eine filigrane
Offenbarung! Mit «Cursed» gehen die Jungs mit viel
Trägheit und Schwere ins Rennen und zeigen, dass Härte
nicht immer Gebolze sein muss. Bei diesem Song können
schon fast Vergleiche mit Black Sabbath und King Diamond
gezogen werden. Ergänzt wird dieser Hammer-Track erneut
durch sensationelle Gitarrenarbeit! Insgesamt überzeugen
Helstar mit einem Album voller Killer-Songs! Keine
Füller, sondern Musik, die man sich mehrmals anhören
kann, und immer wieder neue Details findet. Keine
Langeweile, sondern viel Interessantes und Packendes.
Purer Metal, der mit viel Traditionellem aus dem Boxen
schallt und endlich die Anerkennung bekommen sollte, die
ihm zusteht!
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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PYRRHON - The Mother Of Virtues
Relapse Records/Non Stop Music
Wenn wir schon bei Entropie sind... der NY-Vierer
scheint offensichtlich bis auf die Knochen Pro-ADHS
eingestellt zu sein und zelebriert eine Hyperaktivität,
die am ehesten noch mittels Chaostheorie zu beschreiben
wäre. Nur schon wie man sich diese supervertrackten
Songabfolgen überhaupt merken kann, übersteigt meinen
beschränkten Horizont (und ich glaubte bis dato eine
Affinität zu technischem Material zu haben…). Mit einem
verwaschenen und leicht verhallten Mix ausgestattet,
shredden/jazzen/grooven/sumpfen sich Pyrrhon durch 55
Minuten morastigen Über-Death Metal wie er verstörender
kaum sein könnte, übertreten Grenzen wo keine sein
sollten und umschiffen gängige Schemata derartig locker,
dass ich mir nicht ganz sicher sein kann, ob dies aus
Berechnung geschieht oder purer Infantilität entspringt.
Das Hörverhalten zu "The Mother Of Virtues" ist
dementsprechend fordernd und von Hooks oder eingängigen
Songstrukturen so weit entfernt wie Nordkorea von
Demokratie. Und trotz allem regierenden Chaos ist ein
roter Faden in dieser schlammigen Ursuppe zu finden und
trotz aller Andersartigkeit ein bestimmter Funke. Denn
Death Metal MUSS weh tun, ansonsten würden ja alle nur
noch diesen unglaublich beschissenen Melo-Death hören.
Diese Scheibe ist deshalb dazu bestimmt allen wahren
Death Metal Freaks den Glauben an die eine Sache
zurückzugeben oder zumindest all denjenigen den Tag zu
versüssen, denen Atheist, The Red Chord oder Morbus
Chron zu langweilig sind. Sind sie zu hart, bist DU zu
schwach! Reinhören!
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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TUOMAS HOLOPAINEN – The Life And Times Of Scrooge
Nuclear Blast/Warner
Tuomas Holopainen gönnt sich keine Pause. Kaum war
die «Imaginaerum»-Welttournee mit Nightwish beendet, hat
er sich in seine Kammer zurückgezogen und fleissig an
einem Soloalbum gewerkelt. Schon seit Jahren hatte er
die Idee im Hinterkopf, das im deutschen Sprachraum
unter dem Titel «Onkel Dagobert – Sein Leben, seine
Milliarden» erschienene Comicbuch zu vertonen. Der
Autor Don Rosa war vom fertig ausgearbeiteten Konzept so
begeistert, dass er sich nach Jahren der
Veröffentlichungs-Abstinenz bereit erklärt hat, das
Albumcover zu gestalten. Dieses trägt nun die
unverkennbare Handschrift Rosas. Nicht weniger
charakteristisch ist der Soundtrack, den Holopainen
geschaffen hat. Die Geschichte von Onkel Dagobert
beginnt in Schottland, im Jahre 1877, begleitet von
folkloristischem Frauengesang und Uilleann Pipes. Das
einsetzende Orchester zeigt sich in seiner ganzen
Farbenpracht. Bläser, Streicher, Perkussionisten – alle
kriegen ihren Platz zur Entfaltung. Wer die Augen
schliesst, wird nun auf eine abenteuerliche Reise
mitgenommen. «Into The West» gibt die Marschrichtung
vor. Voller Mut geht man von zu Hause weg, eilt durch
märchenhafte Landschaften, getragen durch die
animierenden Klänge des Banjos. Gegen Ende des Songs
scheint es, als wage man nochmals einen Blick zurück,
bevor der Ritt fortgesetzt wird. «Duel & Cloudscapes»
und die nachfolgenden Tracks geben die Geschichte nicht
minder lebhaft wieder. Durch geschickte Instrumentenwahl
und bewusste Ausgestaltung der Kompositionen gelingt es
Tuomas Holopainen, stets die passenden Bilder zu
erzeugen. Einzelne Melodien rühren beinahe zu Tränen.
Mit diesem Soloalbum beweist er, dass er zu den ganz
grossen Komponisten der letzten Dekaden gezählt werden
darf.
Patricia L.
Punkte:
9.0 von 10
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DELAIN - The Human Contradiction
Napalm Records/Universal
Alles Abstreiten nützt nichts und ich gebe es
freimütig zu, dass ich mittlerweile ein Riesen-Fan von
Delain geworden bin. Freilich hat da Charlotte Wessels
als beeindruckende Frontfrau und Persönlichkeit den
entsprechend grossen Anteil, doch es sind in erster
Linie die Songs, die einfach (zu) gut sind. Massenweise
schöne Melodien, verpackt in die nötige Härte und
Musikalität zugleich. Bereits das grandiose full lenght
Debüt «Lucidity» von 2006 stach umgehend aus der Masse
heraus und drei Jahre später kam mit «April Rain» das
erste Masterpiece heraus. Damit einher ging auch der
Name von Nightwish Bassist Marco Hietala, dessen
Mitwirken bei ein paar der Songs die perfekte Ergänzung
des ohnehin schon hohen Niveaus bedeutete. Des Weiteren
ist die Band, auch bedingt durch den einen oder anderen
Wechsel, gereift und das aktuelle Lineup scheint nun
optimal zu sein. Mit dabei ist ja unter anderem
Gitarrist Timo Somers, der Sohn des unvergessenen und
viel zu früh verstorbenen Vaters Jan Somers (Vengeance),
der vor drei Jahren an einem Herzinfarkt starb. «The
Human Contradiction» ist das mittlerweile vierte
Studio-Album und die ersten Riffs des Openers «Here Come
The Vultures» konstatieren den offenbar etwas
angehobenen Härtegrad, der sich auch beim nachfolgenden
«Your Body Is A Battlefield» offenbart und die erneute
Zusammenarbeit mit einem gewissen Herrn M. H. hervor
bringt. Auch «Stardust» hält den Härtegrad hoch und zeigt
gleichzeitig auf, wie catchy die Musik von Delain,
veredelt durch Charlottes Stimme, ist. Diese
Erfolgsformel wird auf dem ganzen Album angewendet und
auch das für das Genre an sich typische «The Beauty And
The Beast» Schema wird durch die Growls von Bassist Otto
Schimmelpenninck van der Oije abgedeckt. Nicht fehlen
dürfen natürlich die (halb-) balladesken Momente, die
auf «The Human Contradiction» jedoch mehr in den
jeweiligen Bridges eingebettet wurden. Delain haben
spürbar etwas an Härte zugelegt, ohne ihre bewährten
Trademarks zu vernachlässigen und wer unlängst am
Konzert in Pratteln mit dabei war, weiss auch um die
unbestrittenen Live-Qualitäten der Niederländer, von
denen wir hoffentlich noch viel und lange sehen wie
hören werden.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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SMASH INTO PIECES – Unbreakable
Gain Music
Hin und wieder flattern ein paar unerwartete Perlen
auf meinen Tisch - eine davon ist Smash Into Pieces.
Hier ist der Titel mal so gar nicht Programm, denn
dieses Album ist schlicht und ergreifend eine gelungene
runde Sache, kein pubertäres Rumgehämmer. Die Schweden
vereinen das Beste aus Bands wie Alter Bridge, Dead By
April und Breaking Benjamin – starke Melodien mit
geschickt eingestreuten härteren Riffs für Ecken und
Kanten, die den Sound erst so richtig interessant
machen. Zwar driften sie häufig in etwas ruhigere, fast
schon poppige Sphären ab, doch die kräftigeren Refrains
holen es immer wieder aus der Kitsch-Zone raus. Es gibt
einige wirklich schöne Balladen, wie zum Beispiel die
grossartige Ode an die Freundschaft »A Friend Like You»
oder das fast schon zuckersüsse »Here To Stay». Aber
auch die härtere Gangart beherrscht die fünfköpfige
Kombo locker aus dem Handgelenk: Der Titeltrack »Unbreakable»,
»Heroes As We Are» oder auch »My Enemy» geben etwas mehr
Gas und sorgen für die nötige Abwechslung. Fazit: Dieses
Debütalbum wird sicherlich zum Dauerbrenner in meiner
Playlist, ich kann es also wirklich nur empfehlen!
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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VALLEY OF THE SUN - Electric Talons Of The
Thunderhawk
Fuzzorama Records
Ich habe keine Ahnung, wer den Begriff Powertrio
geprägt hat, aber es muss ein weiser und weitsichtiger
Mensch gewesen sein, denn die Musikhistorie hat mehrfach
gezeigt, dass gerade diese minimalistische
Bandkonstellation einige der besten, genialsten und
härtesten Truppen aller Zeiten hervor gebracht hat. In
Sachen Härte bestätigt sich diese Aussage auch für das
Trio aus Cinncinati, Ohio. Diese Stoner / Desert
Rock-Truppe ist so verdammt heavy, da muss sich so
mancher gestandene Metal Act echt warm anziehen, denn
auf einem dermassen hohen Energielevel haben gewisse
Verfechter des «wahren Glaubens» schon lange nicht mehr
gezockt, da nützen schwarzes Leder, viele Nieten und
Fellunterhosen auch nichts mehr. Und jene, die mich
jetzt der Nestbeschmutzung bezichtigen kann ich nur dazu
auffordern, sich das Teil anzuhören. Abgesehen vom
bluesigen Opener «Worn Teeth» und dem akustischen
Intermezzo «Lazer Vision Intermission» gibt es acht mal
voll einen auf die Glocke, «Electric Talons Of The
Thunderhawk» bietet Uptempo High Energy Rock der
Extraklasse bis zum Abwinken! So, mehr kann ich dazu
beim besten Willen nicht dazu schreiben, muss mir noch
ein Bier holen und weiter headbangend durch die Wohnung
fetzen.
Mirko B.
Punkte:
8.9 von 10
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GOTTHARD - Bang!
G. Records/Musikvertrieb
Es wäre wohl untertrieben zu sagen, dass ein neues
Gotthard-Album in der Szene bloss eines von Vielen ist.
Zumindest durch die heimatliche Brille gesehen steht
eigentlich ausser Frage, worum es geht, und dank dem
prägnanten Titel gibt es für die Folgewoche nach dem
Release hinsichtlich den CH-Charts nur eine Antwort:
«Bang!» Knapp zwei Jahre sind nach «Firebirth», dem ersten
Album der "Ära Nic Maeder", ins Land gezogen. Das tolle
Album entstand unter erschwerten Bedingungen, aber der
Nachfolger des unvergessenen Steve Lee (R.I.P.) machte
seine Sache gut und bewies das auch live auf der Bühne.
Ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an den
hammergeilen Auftritt als Co-Headliner in Balingen (D)
2012 zurück denke. Jetzt hat das Warten definitiv ein
Ende gefunden und nun galt es zu prüfen, ob die
Geschichte, sprich Karriere der Eidgenossen, weiter
geschrieben wird. Daran gezweifelt habe ich eigentlich
nie und nach dem kurzen Intro «Let Me In Katie» kam die
Bestätigung so zu sagen auf den Punkt! «Bang!» ist ein
würdiger Opener, der mit röhrendem Bass und Hammond
Orgel gleich für den richtigen Groove sorgt und dabei
gleich ein paar Vibes von Deep Purple aufgreift. Mehr in
Richtung der guten alten Zeit zielt der schmissige
Hardrocker «Get Up 'N' Move On», der voll nach vorne los
geht, geil! «Feel What I Feel» lässt es darauf zu Beginn
etwas ruhiger angehen, an Sunrise Avenue denken, ehe
daraus eine schöne Halbballade wird. «C'est La Vie» geht
noch einen Schritt weiter, überrascht mit feinen
Akkordeon-Klängen und ist jetzt schon die nächste
Klasse-Ballade, die Gotthard komponiert haben. Dass
meine Gedanken hierbei postwendend bei Steve Lee sind,
lässt sich kaum verhindern, und wem will man das
verübeln? «Jump The Gun» hätte man gut und gerne auch
auf der «Need To Believe» unterbringen können. Die
Affinität für Deep Purple hört man darauf bei «Spread
You Wings» überdeutlich und doch ist die Handschrift der
Schweizer Rocker erhalten geblieben. Dass nachher Led
Zeppelin bei «I Won't Look Down» Pate gestanden haben,
überrascht bei Gotthard ja nicht wirklich. Doch auch
hier vermögen die Jungs ihr eigenes Ding daraus zu
machen. Nicht jeder der nachfolgenden Songs ist eine
Obergranate, aber «Mr. Ticket Man» ragt spürbar heraus,
bevor der bisher mit Abstand längste Song mit fast elf
Minuten zu Buche schlägt. «Thank You» heisst die
halbballadeske Perle und Nic Maeder klingt hier
phasenwiese wie der junge David Coverdale (Whitesnake).
Das ergänzend eingesetzte Orchester könnte hier echt
sein, aber selbst wenn nicht, schmälert das den bisher
ungewöhnlichsten Beitrag im Backkatalog keineswegs. Bin
mal gespannt, welche Songs auf der kommenden Tour den
Weg auf die Setliste finden werden.
Rockslave
Punkte:
8.9 von 10
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BROILERS - Noir
People Like You Records/Universal
Ich habe die Broilers mit dem Album «Santa Muerte»
relativ spät entdeckt. Umso erfreuter bin ich jetzt vom
neuen Album «Noir», das die Massen sowohl im positiven als
auch im negativen Sinne bewegen wird. Die Düsseldorfer
bewegen sich immer mehr weg von OI Punk früherer Tage
hin zum Mainstream im Stile der Toten Hosen. Das kann
eben positiv oder negativ werden, je nach dem wie man zu
der Band steht. Aber die Broilers sind keine Band, die
stagniert wie so manch andere Musiker, die - wenn sie
mal ein paar Alben mehr verkaufen und in den Charts
vertreten sind - einen auf Nummer sicher machen. Klar
sind die Broilers die legitimen Nachfolger der Hosen und
das soll auch so sein. Die Texte der Deutschen sind dann
auch das berühmte Pünktchen auf dem "i". Musikalisch ist
man vom Punk der alten Tage weg gekommen und schwimmt
zur Zeit im Fahrwasser des Rock mit Reggae-Einflüssen
und Nuancen des Ska. Die Broilers sind definitiv
angekommen und ich freue mich schon auf den Auftritt der
Jungs auf dem Greenfield Festival.
Daniel J.
Punkte:
8.9 von 10
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APPEARANCE OF NOTHING – A New Beginning
Power Prog/Non Stop Music
Anders als der Titel dieses Albums vermuten lässt,
muss ich mit der Kritik zum neuen Album der Schweizer
Prog-Könige nicht neu anfangen. Denn Appearance Of
Nothing bieten auf ihrem dritten Album genau das, was
bereits auf dem Vorgänger «All Gods Are Gone» zu hören
war: Vertrackten progressiven Heavy Metal, der immer
nachvollziehbar und melodisch bleibt. Da weder Einbussen
in Sachen Kreativität noch in der Qualität auszumachen
sind, gehen beiden Daumen wieder nach oben. Hinzu kommt,
dass die Progger ihren ureigenen Stil nochmals
perfektionieren. Hier mal einen gekeifter Gesang, da mal
die epischen Ausbrecher, dort die rasenden Gitarren.
Dynamik wird hier gross geschrieben! So entwickelt sich
das 14-minütige Titelstück laufend weiter und kann die
Spannung bis zum Schluss halten. Aber auch die
restlichen sechs Stücke überzeugen. Ob es sich nun um
das zehnminütige «Without A Reason» oder das
schwelgerische «When The Glass Breaks» handelt. A New
Beginning ist ein Album, welches man immer und immer
wieder hören kann. Und so nebenbei locker mit den
grossen Namen der internationalen Prog Metal-Szene
mithalten kann. Hoffen wir, dass dies auch ausserhalb
unseres Landes so wahr genommen wird. Die Schweiz kann
stolz sein, die Heimat einer solchen Band zu sein.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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H.E.A.T. – Tearing Down The Walls
Ear Music/Phonag
Bereits zum dritten Mal steht die schwedische
Formation H.E.A.T mit einem Full-Length-Album auf der
Matte. Nach «Freedom Rock» (2010) und «Address The
Nation» (2012) erscheint nun «Tearing Down The Walls».
Bereits von Beginn an überzeugte die Truppe durch
versiertes Songwriting, das A und O für längerfristigen
Erfolg. Genau das ist das Rezept, nach dem auch der
neuste Streich fabriziert wurde. Melodien, die sofort
ins Ohr gehen, Refrains, die ohne Umschweife mitgesungen
werden können. Obwohl fest im Melodic Genre verwurzelt,
bleibt die Band aber flexibel. Zwischen AOR-Balladen
Marke Journey/Foreigner bis zu fettem Stadionrock im
Stile von Def Leppard oder frühen Bon Jovi ist alles
vertreten, was für melodiösen Hardrock relevant ist.
Auch musikalisch muss man den Skandinaviern nichts mehr
erklären. Knackige Gitarrenriffs treiben die Songs
voran, so dass niemals Langeweile aufkommt, intensive
Soli ergänzen die durchs Band wunderbaren Tracks. Die
versierte Rhythmusabteilung sorgt für ein stabiles
Fundament. Aushängeschild ist dabei der Sänger Erik
Grönwall. Mit seiner hochkarätigen Stimme veredelt er
regelrecht die ohnehin schon starken Songs. Unglaublich,
dass dieses Talent erst durch die Castingshow «Swedish
Idol» den Durchbruch schaffte (seine Interpretationen
von Iron Maidon-, Kiss- und Queen-Songs auf You Tube
sind hammer). Zu guter Letzt wurde die Scheibe auch
produktionstechnisch nahezu perfekt in Szene gesetzt.
Verantwortlich dafür war Tobias Lindell, der immerhin
schon mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Jetzt lässt
sich nur noch die Frage stellen, was es noch braucht, um
den ganz grossen Durchbruch zu schaffen. Vielleicht den
Zeitgeist der Achtziger, aber dieser lässt sich leider
nicht einfach aus dem Ärmel schütteln.
Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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STIER – Geisterschiff & Hart Am Wind
SPV Recordings
Der Deutsche Hans-Martin Stier ist eigentlich
Schauspieler, nun aber veröffentlicht er mit seiner Band
Stier zurzeit gleich zwei Alben. Während «Geisterschiff»
eher ruhigere Klänge anschlägt, dürfte für die
Metal-Gemeinde vor allem «Hart Am Wind» mit seinem
Rock’n’Roll irgendwo zwischen Rammstein, Unheilig und
Schauspiel relevant sein. Wobei - spannend sind sie
beide! Die meisten Lieder sind auf beiden CDs zu hören,
wobei jeweils noch ein paar exklusive Tracks hinzugefügt
wurden. Einen Qualitätsunterschied kann ich nicht
feststellen. Obwohl mir die Klänge von «Hart am Wind»
vertrauter vorkommen als die Softeren von
«Geisterschiff». Ein Vergleich der verschiedenen
Lied-Versionen lohnt sich, da sie nicht nur doppelt
eingespielt, sondern auch doppelt eingesungen wurden,
und damit jeweils neue Facetten offenbaren.
Konzentrieren wir uns als Metal-Magazin aber auf «Hart
am Wind». Dieses sticht mit dem Seefahrtsthema «Jeden
Tag hinaus» gleich mit dem ersten Höhepunkt in See.
Hans-Martin Stier mimt hier stimmlich den Seebären und
wirkt dabei unglaublich authentisch. Ebenfalls
Hitpotential hat «Mein Gott», in welchem Stier den Gott
des Rock’n’Roll besingt. Wer letzteren zusammen mit
einem leicht geisteskranken Rammstein-Tribute in
Verbindung wünscht, kommt mit «Mein Schatz» auf seine
Kosten. Passend zum Thema klingt bei «Nachtschicht» ein
gewisser Industrial-Touch durch. Auf Hart Am Wind sind
Stier durch und durch eine Heavy Metal-Band. Also mit
wummernden Bässen, Gitarrenriffs, Donnerschlagzeug und
krächzender Stimme. Für Abwechslung sorgen kurze ruhige
Erholungspausen wie «Der Fenstergucker» oder «Der
Morgen». Die Texte wirken nie platt, sondern immer wohl
formuliert, künstlerisch in Szene gesetzt und nicht
immer leicht zu interpretieren. Dazu kommt ein
Songwriting, das sich trotz aller Querverweise als
erstaunlich eigenständig entpuppt. Stier haben mit den
beiden Zwillingswerken Alben erschaffen, welche den
Status der Band im deutschsprachigen Bereich schlagartig
in die obere Liga katapultieren wird. Gratulation!
Roger W.
Punkte:
8.8 von 10
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SEBASTIAN BACH – Give 'Em Hell
Frontiers Records/Musikvertrieb
Sebastian Bach ist mit Sicherheit eine der
charismatischsten Figuren im Rock'n'Roll Zirkus. Bekannt
geworden ist er, wie allgemein bekannt, mit Skid Row,
die nicht zuletzt durch seine Präsenz drauf und dran
waren zu Superstars zu werden. Aber es hat nicht sollen
sein. Mr. Bach konnte seinen eigenen Bekanntheitsgrad
aber kontinuierlich steigern, kommerziell nicht zuletzt
durch sein erfolgreiches Engagement am Brodway als
Musical Darsteller. «Give 'Em Hell» ist aber auch schon
das fünfte Solo (Studio)-Album des auf den Bahamas
geborenen Sänger. Das erste Album «The Last Hard Men»
(1997) war noch ziemlich heterogen, die zweite Scheibe
«Bring 'Em Bach Alive» (1998) war mit einigen
Studiotracks bestückt, ergänzt mit ein paar Livesongs.
Erst mit «Angel Down» (2007) konnte Seb seinem Ruf
wirklich gerecht werden. Die Scheibe glänzt durch
hervorragendes Songwriting, konnte aber auch durch die
Mitarbeit von Axl Rose bei drei Tracks für Aufsehen
sorgen. Nach dem legitimen Nachfolger «Kicking &
Screaming» (2011) steht nun «Give 'Em Hell» in den
Regalen der Plattenläden. Mr. Bach hat definitiv seine
Stärken erkannt. Unbeirrt geht er seinen Weg. Dabei sind
die Parallelen zu Skid Row zwar präsent, nehmen aber
keineswegs überhand. Zeitloser Hardrock mit hohem Kick
Ass Faktor ist die Devise. Dabei legt Sebastian grossen
Wert auf versierte Melodien mit Wiedererkennungswert.
Auch den Refrains wurde grosse Beachtung geschenkt,
obwohl sich Songs der Marke «Youth Gone Wild» oder «18
And Life» verständlicherweise nicht so einfach
wiederholen lassen. Dem Ganzen wurde ein dezent moderner
Anstich verliehen, der den Bach-Sound jederzeit fit fürs
Hier und Jetzt macht. Seit «Angel Down» schafft es der
Mann, seine Qualitäten auch auf Tonträger zu bannen. «Give
'Em Hell» ist somit ein weiterer eindrücklicher Baustein
seiner Karriere.
Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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BRAINSTORM - Firesoul
AFM Records/Musikvertrieb
Vor ein paar Jahren, das heisst genau ab 2000 (als
Andy B. Franck als neuer Sänger einstieg) gehörten die
Schwaben zu meinen erklärten Faves in Sachen Power Metal
und eigentlich hielt mein aktives Interesse mehr oder
weniger hin bis zum Album «Downburst» (2007). Nicht
zuletzt auch deshalb, weil diese CD (als Kopie) nach wie
vor in meinem Auto vor zu finden ist und darum immer
wieder mal abgespielt wurde/wird. «Memorial Roots»
(2009) und «On The Spur Of The Moment» (2011) gingen
dagegen irgendwie völlig an mir vorbei und letztere
Scheibe zog ich soeben als gar noch unausgepacktes
Neuteil aus dem Regal! Das heisst, dass diese bis heute
drei Jahre unberührt überdauert hat. Das riecht
irgendwie nach Verweigerung, ist es aber nicht. Vielmehr
ist es aber so, dass Brainstorm ihre Musik schon sehr
lange auf sehr hohem Niveau halten und die Unterschiede
zwischen den einzelnen Alben nicht wirklich sehr gross
sind. Ein spontan gemachter Rücksprung zu «Ambiguity»
von 2000 bestätigt diese Einschätzung. Natürlich wurden
stilistische Ausflüge in Richtung etwas düsterer bis
progressiver unternommen, aber das, was beim aktuellen
Werk «Firesoul» mehr als je zuvor zum Tragen kommt, ist
die bekanntlich hammergeile Gesangsstimme von Frontmann
Andy, den man sofort und immer heraus hören kann. Der
Opener «Erased By The Dark» springt einen schon nach
drei Sekunden, also ohne Vorwarnung wie ein Raubtier an
und trägt wiederum die Handschrift der bewährten
Trademarks. Ob dabei die zwischendurch eingestreuten
Orchester-Parts echt eingespielt oder digital sind,
weiss ich nicht, tendiere aber auf Zweiteres.
Anschliessend donnert der Titeltrack mächtig durch meine
Gehörgänge und bietet bestes Headbang-Feeling. Auch «Descendants
Of The Fire» drückt ordentlich auf die Tube, doch solche
Songs kennt man von den Schwaben. Schleppender
präsentiert sich hingegen «Entering Solitude», wo dann
in der Strophe die grandiose Melodyline bis zum Anschlag
ausgekostet wird. Spätestens nach «Recall The Real», dem
längsten und wegen den Synthies besonders heraus
stechenden Song auf «Firesoul», wird einem einmal mehr
bewusst, dass sich Brainstorm von der Stellung her
eigentlich schon längst auf Augenhöhe mit Edguy
befinden, aber leider immer noch nicht so erfolgreich
wie Toby & Co. sind. Ob das neue Album was daran ändern
wird? Hoffen wirs, denn zu gönnen wäre es den
sympathischen Schwaben alleweil!
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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LOST SOCIETY - Horror Hungry
Nuclear Blast/Warner
Nur ein Jahr nach dem Erstling veröffentlichen Lost
Society nun schon das zweite Album, das für
Thrash-Fanatiker sicher sehr interessant ist, denn die
finnischen Jungspunde spielen einen frischen
unverbrauchten Thrash. Ja Leute, wem «Kill’em All» ein
Begriff ist - und das sind doch sicher viele unter Euch
-, der weiss, dass zu diesen Zeiten alles neu war - und
so hört sich die Mucke der Nordländer auch an. Da wird
frisch von der Leber weg losgespeedet und die
Instrumentalfraktion ist ganz bei den Leuten. Es gibt
sicher fettere Riffs, aber hier braucht das kein
Schwein, denn als Gesamtes funktioniert der Thrash-Metal
der Skandinavier sehr gut. Viel gibt es eigentlich gar
nicht mehr zu sagen und schon gar nicht zu meckern, denn
es macht einfach Spass den Jungs zuzuhören - und nein,
der Thrash Metal ist noch lange nicht am Ende, wie das
vielleicht einige gerne hätten. Hoch die Tassen!
Daniel J.
Punkte:
8.7 von 10
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ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL –
Check 'Em Before You Wreck 'Em
Rise Above Records
Kaum eine Band, die sich heute nicht das Signet „retro“
auf die Fahne geschrieben hat. Und kaum eine Band, die
Admiral Sir Cloudesley Shovell in dieser Kategorie das
Wasser reichen könnte. Mit Debüt „Don't Hear It... Fear
It!“ empfahl sich das britische Power Trio bereits als
erste Adresse für fuzz-verschmierten Proto Metal und
wenn auch die Kritiken durchwegs positiv ausfielen, so
ging der Dreier vor zwei Jahren wohl doch zu lärmig, zu
kratzbürstig ans Werk, um wirklich aus dem Underground
klettern zu können. Ein Versäumnis, welches nun endlich
nachgeholt werden könnte. „Check 'Em Before Wreck 'Em“
nämlich präsentiert sich um Einiges zugänglicher. Schon
der eingängige Opener „Do it now“ lässt die in
Schlaghosen steckenden Beine zucken, bluesig groovt und
jammt man auf den Spuren von Heavy-Pionieren der Marke
Blue Cheer, Buffalo, The Who oder Mountain, mal fröhlich
aufgekratzt wie in „2 Tonne F*ckboot“, „Hapiness Begins“
oder dem wie das erste Album getaufte „Don't hear it...
Fear it!“. Was dabei vor allem gefällt, spielfreudig und
vor Riffs sprühend zockt sich das Trio durch die Songs,
schweift zwar auch schon mal in proggy Parts ab, findet
aber rechzeitig immer wieder zurück zum Thema. Erschlug
einen das Debüt mit seine Überverzerrtheit geradezu,
kommt die Produktion von „Check 'Em...“ geradezu
gezügelt daher, ein Umstand, der die Klasse sowohl
verdrogt psychedelischer Songs („Captain Merrywether“)
als auch straighten Rockern wie dem grossartigen Smasher
„The Bigger that Better“ besser zur Geltung kommen
lässt. „Check 'Em Before You Wreck 'Em“ ist erstklassige
Rückbesinnung auf die Anfänge harter Musik und damit
zugegeben auch erstklassiges Ignorieren der letzten 40
Jahre Musikentwicklung. Erstklassig retro eben.
Kissi.
Punkte:
8.7 von 10
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HOLY MOSES - Redefined Mayhem
SPV/Steamhammer
Beim deutschen Urgestein um Fronthexe Sabina Classen
scheint die aktuelle Bandkonstellation endlich wieder
mal gut zu harmonieren, denn "Redefined Mayhem" hält
musikalisch was der Titel verspricht. Obwohl "Mayhem"
nicht mit totaler Entropie gleichzusetzen ist, sondern
sich "nur" in stets variablen und messerscharf
definierten Thrash-Attacken niederschlägt, die mit
ausnahmslos toller Instrumentalarbeit aller Beteiligten
aufwarten kann. Songwriterisch beschränken sich Holy
Moses dabei einmal mehr nicht auf lauwarm Aufgewärmtes,
sondern beschreiten wiederholt neue Wege und reüssieren
dabei durch die Bank mit einem guten Händchen für
griffige Songstrukturen und toll verzahnter
Instrumentierung. Und da der Mix ebenfalls druckvoll und
ausgewogen aus den Boxen kommt, stört nicht mal die
"moderne" Ausrichtung, da das Quentchen nötiger
Homogenität sowohl Spielfreude wie auch Energie
vortrefflichst einfängt und einem das Geniessen von "Redefined
Mayhem" durch die Bank sehr einfach macht. Saubere
Sache, bin sehr positiv überrascht, reinhören!
Hardy
Punkte:
8.6 von 10
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ORDER OF ISAZ - Seven Years Of Famine
Season Of Mist/Irascible
Da hat sich der gute Herr Sidegard aber eine
deutlich andere Spielwiese als bisher bei Necrophobic
ausgesucht ? zusammen mit beispielsweise Ex-Tiamat/Sundown-Bassist
Johnny Hagel wird nun eine old schoolige Art des Gothic
Rock zelebriert, der sich an den Gründern wie den
Sisters Of Mercy oder auch den Dreadful Shadows
orientiert, einfach in einem modernen Gewand (und sachte
rauher als die genannten Vertreter). Die Vocals sind
anders als bisher gewohnt ruhig, düster und erinnern
manches Mal an die Anfänge der 69 Eyes, immer mit ein
wenig Pathos versehen ? das fügt sich generell ganz gut
ins Gesamtbild ein, kann aber zwischendurch auch zu viel
werden. Aber das ist Mäkeln auf hohem Niveau, haben
Order Of Isaz mit ihrem Debut doch etwas erschaffen, das
eindeutig die guten alten Zeiten bedient, sich aber
nicht hoffnungslos daran festhält, sondern den Spagat in
die Moderne souverän rockend packt. Abwechslung beim
Soundgefüge (mal rein akustische Gitarrenparts, dann
wiederum krachende E-Gitarren, Keyboard-Spielereien mit
Ambiente-Einschüben) sowie eine dunkle Stimme, die mal
erzählt, mal flüstert, schreit und dann wieder
zusammenbricht ? ich persönlich denke, wenn es einen
wirklich guten Vertreter des Gothic Rock in der heutigen
Zeit gibt, dann sind das sicherlich Order Of Isaz.
Antesten!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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SHEZOO – Change
Sonic Revolution/Non Stop Music
Heiliges Kanonenrohr! Das letzte Shezoo-Album «Open
Zoo» war ja schon nicht von schlechten Eltern, aber mit
dem neuesten Wurf «Change» hat sich die Band enorm
gesteigert. Waren auf dem Vorgänger noch vereinzelt
punkig angehauchte Klänge zu hören, sind diese
inzwischen zugunsten einer konsequent melodischeren und
härteren Gangart gewichen, was der Band wirklich sehr
gut steht. Insgesamt stelle ich einen weit
fortgeschrittenen Reifeprozess fest, wohl nicht zuletzt
eine direkte Folge der enormen Livepräsenz des Vierers
in den letzten paar Jahren. Zu den kompositorisch
ausgereiften, schlüssig arrangierten und arschtight
eingespielten Songs gesellt sich eine saubere,
druckvolle Produktion, aus der jedes einzelne Instrument
kristallklar herauszuhören ist, und das ohne dabei das
Ganze auch nur ansatzweise klinisch und seelenlos
klingen zu lassen. Hinzu kommt zu guter Letzt die starke
Charakterstimme von Frontfrau Natacha, welche sich mit
ihrem tiefen Timbre angenehm von jenen vieler
Konkurrentinnen auf dem internationalen Parkett abhebt.
Kurzum: Shezoo haben alles richtig gemacht, der
Albumtitel ist direkt umgesetzt worden, und sie haben
eine Scheibe mit einigen Höhen und ganz ohne Tiefen
abgeliefert. Absoluter Knüller ist – wie könnte so ein
Track auch anders heissen? – «The Winner». Der treibende
Beat von Drummerin Dana ist eine Wucht, und die Hookline
im Refrain gehört zu jenen, die dich einfach nicht mehr
loslassen, das ist ab sofort mein Shezoo Alltime Fave!
Tolle Band, tolles Album, ergibt zu Recht eine
wohlverdiente Bewertung in den höheren Rängen.
Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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GAZPACHO - Demon
Kscope/Irascible
Gazpacho ist eine Artrock-Band aus Oslo, Norwegen.
Gegründet wurde die Band von Jan-Henrik Ohme, Jon-Arne
Vilbo und Thomas Andersen, die 1996 begannen, zusammen
Musik zu machen. Die Jungs sind in ihrem Genre sehr
vielseitig und bewegen sich grösstenteils in ruhigeren
Sphären. Da hört man Geigenklänge genau so wie
eingestreute klassische Stimmen, wundervolle
Klavierpassagen und schöne, teilweise mehrstimmige
Gesänge, die meistens etwas traurig und melancholisch
klingen. Hie und das schrammt man schon etwas knapp am
Pop vorbei, aber auf diesem Niveau ist das ok. Auch die
folkloristischen Parts sind eine Bereicherung des
Ganzen. Das Album ist durchwegs total verspielt und man
hört, dass sich die Norweger nicht in eine Schublade
stecken lassen wollen. Das Ganze spielt auf einem
durchgehend hohen Niveau und macht Spass anzuhören - und
ausserdem ist die Musik auch noch sehr entspannend. Sehr
interessantes Album.
Crazy Beat
Punkte:
8.5 von 10
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DOWNLOAD - Eleven Stages
Sonic Revolution/Non Stop Music
Meine letzte echte, respektive musikalische
Wahrnehmung des umtriebigen und sympathischen
Innerschweizers Andy Portmann nach der Zeit mit Ain't
Dead Yet (1994 bis 1997) geht wiederum ein paar Jahre
zurück. Damals, genauer zwischen 2005 und 2007 hatte
dieser mit Felskinn eine interessante Metal-Band am
Laufen, die zwei gute CDs abwarf. Darüber hinaus gibt es
auch noch Solowerke des heutigen Voice-Coach, der eine
eigene Schule für künftige Gesangstalente führt. Wie es
halt als Profimusiker so ist, können selbst familiäre
Verpflichtungen das Feuer nicht ganz zum Erlöschen
bringen. Da Master Portmann in der jüngeren
Vergangenheit wieder viel neues Material komponiert
hatte, musste quasi ein Ventil her, um den Überdruck
abzulassen. Dieser Umstand mündete in einer frischen
Band..., Download! Verstärkt durch die beiden Maxxwell
Gitarristen Hef Häfliger und Cyril Montavon, Bassist
Beat Schaub (The Force) und Schlagzeuger Dany Zimmermann
(Ex-Satrox) wurden für das Debüt elf Songs (inklusive «The
Release» als eine Art Intro) eingespielt. Der Titel
lautet «Eleven Stages» und steht stellvertretend für die
elf einzelnen Stufen, auf denen man den neuerlichen Weg
nach oben antreten will. Der Opener «Run» macht seinem
Titel gleich alle Ehre und rumpelt dabei schon
ordentlich, versetzt mit leiseren auflockernden Parts
wie bereits kräftig vorgetragenen Vocals. «Soul In A
Bottle» empfiehlt sich darauf mit geilem Basssound als
zähschwerer Rocker und «It's Rising» haut groovig in die
gleiche Kerbe, geil! Dass es auch gemässigter geht,
beweist die stimmige Halbballade «With You In My Life»,
wo Andy seine Stärke als kompletter Sänger ausspielen
kann. Auf Augenhöhe agieren auch die Kollegen an den
Instrumenten, wo die Abteilung der Sixstringer auch mal
für ein töftes Twin-Solo sorgt und am Ende von «Stronger»
kommt er dann endlich, der lange erwartete High-Scream
des Meisters! Allerspätestens bei «My Strange Illusions»
offenbart «Eleven Stages» die eigentlich einzige
Schwäche des Albums, nämlich den knapp genügenden
Drumsound. Man stelle sich hierzu die (Dennis Ward)
Produktion von der aktuellen FOX-Scheibe «Lucifer»
vor..., es wäre das Killer-Album geworden!
Nichtsdestotrotz kann man Download attestieren, dennoch
alles richtig gemacht zu haben und darum soll die
Beachtung nicht geringer ausfallen. Get it!
Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
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MASS INFECTION - For I Am Genocide
Comatose Music
Griechenland scheint eine Brutstätte toller neuer
Bands zu sein. Immer wieder erreichen mich
vielversprechende Veröffentlichungen von neuen oder
altbekannten Bands, die Szene scheint in Griechenland
also regelrecht zu blühen. Und so verhält es sich auch
mit der neuen Scheibe von Mass Infection. Auf die Fahne
geschrieben haben sich Mass Infection ganz klar Brutal
Death Metal. BDM zieht sich wie ein roter Faden durch
das Album, was die Griechen dabei aber nicht vergessen
ist, dass man trotz eingeschränkter Stilwahl nicht
darauf verzichten muss, ein wenig von anderen Genres zu
übernehmen, respektive mit einfliessen zu lassen. Und
genau dies beherrschen Mass Infection auf eindrückliche
Weise, durch diverse Takt- und eben auch Stiländerungen
mitten in den Songs erzeugen sie Atmosphäre und
Kurzweiligkeit. Die Südeuropäer haben den perfekten Mix
aus purer Brutalität und künstlerischen Filigranität
kreiert, und ich bin überzeugt, dass wir von dieser
genialen Band noch einiges hören werden.
Steve Butcher
Punkte:
8.5 von 10
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DEATH DEALER – War Master (Vinyl)
Steel Cartel
Hier geht es lediglich um die Vinyl-Version des im
letzten Sommer erschienenen Werkes von Death Dealer. Aus
diesem Grund mache ich es mir sehr einfach und lasse
meine Worte, zu denen ich noch immer stehe, Revue
passieren. Zwei ehemalige Manowar-Recken, Ross The Boss
(g) und Rhino (d), haben zusammen mit Cage-Shouter Sean
Peck eine Scheibe veröffentlicht, die vom Talent der
Musiker lebt und das Debüt-Album der Truppe aus dem Meer
an neuen Scheiben heraus hebt. Das brachiale "Death
Dealer" und das nachfolgende "Wraiths On The Wind"
überzeugen von der ersten Sekunde an. Wer sich gerne an
die erste Metal Church-Scheibe und die neue Vicious
Rumors-Platte erinnert oder ganz einfach auf wuchtigen
US-Power Metal steht, wird an "War Master" nicht
vorbei kommen. Schon gar nicht, wenn man die eröffnenden
Doppel-Leads zu "Never To Kneel" hört. Das Album
besticht durch die fette Gitarrenarbeit, dem mit hohen
Schreien versehenen Gesang und die brachiale Drum-Arbeit.
Mit dem Titeltrack und "Children Of The Flames" wird die
komplette Bandbreite der Truppe abgebildet und es zeigt
sich, dass sich der Fünfer weder vor purem Metal, noch
vor gefühlvollen Melodien versteckt. Der absolute Hit
wird sich jeder selber heraus picken müssen, aber hört
euch "Hammer Down" und "The Devil's Mile" an... Ihr
werdet ebenso vom Druck, der von diesen Songs ausgeht
überrascht und überzeugt sein. Death Dealer, den Namen
muss man sich merken und ich hoffe, dass die Jungs
genügend Durchhaltevermögen für die Zukunft haben.
Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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THE ARKANES – W.A.R.
SPV/Musikvertrieb
Es ist fast unüberhörbar, dass
»The Arkanes» aus England, genauer aus Liverpool,
kommen. Mit Vorbildern wie The Beatles, Queens oft he
Stone Age und The White Stripes hat die vierköpfige
Kombo die Latte zwar ziemlich hoch gesetzt, doch der
frische und abwechslungsreiche Sound geht definitiv in
die Gehörgänge und krallt sich da erbarmungslos fest.
Der Silberling überzeugt durch extrem gutes Songwriting,
originelle Texte und eine erstaunliche Leichtigkeit,
auch wenns definitiv keine leichte Kost ist. Vom Stil
her läufts in Richtung Englischer Garage Rock, mit
Einflüssen aus Grunge, hin und wieder einer Prise Stoner
und verdammt viel Selbstbewusstsein. The Arkanes machen
keine halben Sachen, das ist schon mal klar. Gegründet
wurde die Band 2007 von Frontmann Chris Pate und Bassist
Lee Dummett (beide damals erst zarte 17), damals noch
unter dem Namen Silverchild. Bald schon stellten sich
erste Erfolge ein, der Track »Crash and Burn» führte
fast 9 Monate die Los Angeles Downloadcharts an. Die
Single »Sharpshooter» wurde 2010 für den People»s Music
Award (Rock / Indie / Metal) nominiert. Auch die
Debüt-EP »Don’t Act Like You Know Me» heimste positive
Kritiken ein. Mit neuem Label und Debütalbum geht der
Siegeszug für die Engländer aus der Arbeiterklasse nun
weiter. »W.A.R.» ist ein richtig gutes Album geworden
mit zahlreichen Highlights und kaum losem Füllmaterial.
Anspieltipps sind unter anderem »Sharpshooter» sowie das
sehr spezielle »Paper Plane».
Patricia H.
Punkte:
8.5 von 10
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ANUBIS GATE - Horizons
Nightmare Records
Wenn ich recht gezählt habe, ist «Horizons» das sechste
Album der dänischen Proggies. Die Band wurde im Jahr
2001 von Jesper M. Jensen, der den Bass, E-Gitarre und
das Keyboard spielte, und Schlagzeuger Morten Sørensen
gegründet. Man tobt sich immer noch im anspruchsvollen
Prog Metal aus, nichts Neues also, aber trotzdem punkten
die Dänen hier mit acht interessanten Tracks. Auch hat
man das Markenzeichen der Band, mehrstimmige Chöre
nämlich, beibehalten. Hervor heben möchte ich noch das 14
Minuten lange Herzstück des Albums «A Dream Within A
Dream&», bei denen die Jungs alle Register ihres Könnens
ziehen und einen Hammersong abliefern. Hier wird die
ganze Bandbreite des Könnens der Dänen aufgeführt,
klasse Darbietung. Und mit dem ruhigen von akustischer
Gitarre begleiteten «Erasure» endet dann ein starkes
Prog-Album, das die musikalische Geschichte von Anubis
Gate lückenlos weiter führt. Kraftfutter für Proggies!
Crazy Beat
Punkte:
8.5 von 10
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COMEBACK KID - Die Knowing
Victory Records
Das hier ist Old School Hardcore wie er im Buche
steht! Die Kanadier von Comeback Kid sind schon
geschlagene 12 Jahre eine Einheit und das merkt man den
Jungs auch an. Hier wird nicht lange gefackelt, sondern
ordentlich aufs Gaspedal gedrückt und gebrüllt, dass es
einem Angst und bange wird. Nach fünf Alben hat man
nichts an Frische verloren, sondern man fegt mit
gekonntem Songwriting und einer grossen Portion
Aggression über die Heerscharen der Hardcorefans hinweg.
Ich finde dieses Werk mehr aus nur gelungen und eine
gute Abwechslung zu dem ganzem Metalcore-Gerümpel.
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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WINGER – Better Days Comin'
Frontiers Records/Musikvertrieb
Der ehemalige Alice Cooper Bassist Kip Winger konnte
mit seiner Band zwischen 1988 und 1993 mit den Alben «Winger»,
«In The Heart Of The Young» und «Pull» grosse Erfolge
verbuchen. Aufgrund der aufkeimenden Grunge-Szene war
das Ende Mitte der Neunziger mangels Erfolg aber
besiegelt. 1996 ereilte den klassisch ausgebildeten und
studierten Musiker ein schwerer Schicksalsschlag, seine
Ehefrau starb bei einem Autounfall. In der Folge
veröffentlichte Kip drei Studioalben, die im Singer/Songwriter
Bereich angesiedelt und vorwiegend in akustisches Gewand
verpackt waren und entsprechend mit der
Hardrock-Vergangenheit des Protagonisten nicht mehr viel
am Hut hatten. Mitte der ersten Jahreshälfte des neuen
Jahrtausend schien Kip dieses düstere Kapitel
verarbeitet zu haben. 2006 erschien nämlich das Winger
Reunion-Album in der klassischen Besetzung mit Reb Beach
und John Roth an den Gitarren und Rod Morgenstein an den
Drums. Mit «Better Days Comin'» erscheint nun nach dem
2009 publizierten «Karma» der dritte Output. Die Band
orientiert sich dabei zwar an ihren Frühwerken, haben
aber den Anschluss ans Hier und Jetzt keineswegs
verpasst. Die Scheibe wurde zeitgemäss produziert und
mit einem modernen Anstrich versehen. Dabei beweist
K. Winger seine Begabung als versierter Songwriter.
Eingängige Refrains wurden stark gewichtet, ohne dass
man dabei in Achtziger Klischees abgedriftet wäre.
Wuchtige Melodien bilden das Grundgerüst, die mit harten
aber filigranen Riffs abgerundet wurden. Nach wie vor ist
die Stimme von Mr. Winger über alle Zweifel erhaben.
Somit verleiht er der Band auch Anno 2014 Identität und
Charisma. Als Fazit kann «Better Days Comin'» eine
uneingeschränkte Kaufempfehlung attestiert werden.
Chris C.
Punkte:
8.4 von 10
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AMORAL - Fallen Leaves & Dead Sparrows
Gordeon Records
Yeah! Man nehme eine ehemalige, technisch höchst
versierte finnische Death Metal Band, stelle den jungen
Sänger und Shooting Star von «Finnish Idol» namens Ari
Koivunen ans Mikro und fertig ist ein beeindruckendes
Melodic / Prog Metal Wunderwerk! Bereits nach den ersten
paar Noten wird klar, dass Amoral auf ihrem jüngsten
Streich die richtige Balance zwischen Melodie, Härte und
Gefrickel gefunden haben, ein Kunststück, das selbst
gestandenen Prog Metal-Göttern nicht immer gelingt.
Natürlich schimmern hier und da die Melodic
Death-Wurzeln immer noch durch, unter anderem bei
einzelnen, brachialen Riffpassagen, kurzen
Blastbeat-Ausbrüchen und vereinzelt eingesetztem
Growl-Gesang, was die Band in Kombination mit ihrem
handwerklichen Können in die Nähe härterer Dream Theater
rückt. Aber Lichtjahre davon entfernt eine schnöde Kopie
der New Yorker Prog-Institution zu sein, verwurstelt man
gekonnt auch Classic Rock-Elemente und erinnert zuweilen
wie in «Blueprints» an Led Zeppelin, was nicht zuletzt
an Koivunens hohem, göttlichen Organ liegt. Im Kontrast
zu den zahlreichen Riffkanonaden sorgen vereinzelte
balladeske Ohrenschmeichler dafür, dass «Fallen Leaves &
Dead Sparrows» bei all den musikalischen
Kabinettstückchen nicht zu einer akustischen Tour de
Force ausartet, sondern in seiner Gesamtheit zugleich
spannend, anspruchsvoll und angenehm anzuhören ist.
Dieses sechste Album der Bandgeschichte und zugleich das
dritte mit Ari Koivunen am Mikro ist ein Volltreffer,
kompositorisch und spieltechnisch auf höchstem Niveau,
zudem differenziert und druckvoll produziert. Im Dienste
des guten Geschmacks und der musikalischen Kunst muss
ich für Freaks, die bei Cloudscape, Symphony X & Co.
feuchte Äuglein bekommen, eine Hörprobe dringend
empfehlen!
Mirko B.
Punkte:
8.3 von 10
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DIABULUS IN MUSICA – Argia
Napalm Records/Universal
In ihrer kurzen Karriere haben Diabulus In Musica
schon sehr viel erreicht. Man hat die Bühne mit vielen
grossen Acts geteilt, war mit Manowar auf Tour und hat
mit namhaften Grössen aus der Symphonic Metal Szene
gearbeitet. Die Ambitionen sind hoch, das zeigt sich
schon kurz nach dem Drücken der Playtaste. Die Messe
wird in Latein eröffnet. Die Chöre im Opener «From The
Embers» sind aufwändig inszeniert und die
Orchesterarrangements pompös. Dies zusammen mit den
wuchtigen Gitarren erinnert stark an das Schaffen von
Epica. An ihrer Front steht mit Zuberoa Aznárez eine
verlässliche Grösse. Die süssliche Stimme am Anfang von
‚Furia de Libertad» gehört dann aber einer anderen Dame.
Ailyn Giménez, die nach dem Gewinn der spanischen
Ausgabe von X-Factor zur Leadsängerin von Sirenia wurde,
bringt sich hier mit ein. ‚Maitagarri» gibt
anschliessend einen Einblick in die baskische Heimat des
Fünfers und das kurze, bedächtige Zwischenspiel ‚Sed
Diabolus» überzeugt mit dem elfealsnartigen Gesang. Dann
wird es düster. Für ‚Spoilt Vampire» werden erstmals
harsche Gesänge ausgepackt. Begleitet werden diese von
bedrohlich klingenden Gitarren und Keyboards. Das Licht
ist auch bei ‚Encounter At Chronos» Maze», welches von
Thomas Vikström (ex-Candlemass, Therion) mitgestaltet
wird, weit entfernt. Der Song würde in seiner ganzen
Dramatik gut in ein Musical im Stile «Phantom Of The
Opera» passen. Diabulus in Musica bieten auf «Argia»
viel Abwechslung. Die englisch gesungenen Textzeilen
bereiten ab und zu etwas Mühe, dafür glänzt man immer
wieder mit einprägsamen Melodien. Eine junge Band mit
viel Potenzial.
Patricia L.
Punkte:
8.3 von 10
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SIGIRIYA - Darkness Died Today
Candlelight Records/Irascible
Mit Neu-Frontmann Matt »Pipes’ Williams haben die
Waliser Sigiriya das Sonic One Studio im heimischen
Llangennech geentert und kurzerhand diese Stoner / Doom
/ Sludge Perle im Analogverfahren live eingetütet. Dabei
stand es noch letzten Sommer mehr als ungewiss um die
Zukunft der vier zotteligen Briten. Der Abgang des
etatmässigen Sängers Dorian Walters und eine bei der
Arbeit erlittene schwere Daumenfraktur von Gitarrist Stu
O’Hara hätte um ein Haar das Aus der Band bedeutet.
Glücklicherweise zeigten sich die Götter des Rock wieder
mal von ihrer gnädigen Seite und retteten dieses
Groove-Monster gerade noch vor dem sich anbahnenden
Untergang. Der Vierer dankt es ihnen nun in Form von
acht in Blei gegossenen Rifflawinen, die sich punkto
Intensität, Schwere, Power und Tiefgang vor Monster
Magnet, Crowbar und dergleichen nicht zu verstecken
brauchen - ganz im Gegenteil! Die Riffs sind urgewaltig,
die Rhythmussektion hämmert hart und erbarmungslos, und
über allem thront Williams» charismatischer Gesang, zu
dem durchaus die Beschreibung «Chris Cornell mit extra
dicken Eiern» passt. Was der Band zusätzlich zugute
kommt ist die Tatsache, dass sie sich nicht dazu
verleiten lässt, im sumpfigen Morast der Sludge-Szene
oder in der abgrundtief schwarzen Trauer des Funeral
Doom zu versinken, sondern den eigenen Sound mit vielen
flotten Facetten aus dem Bluesrock bereichert, was der
gesamten Scheibe einen positiven Grundton verleiht, und
das gänzlich ohne käsige Power Metal
Kinderlied-Melodien. Hier wird Stoner Rock in seiner
geilsten Form zelebriert, roh, hart, teilweise
schwerfällig und zeitgleich mit viel Emotion und
Leidenschaft, berührenden Melodien und packenden
Hooklines. «Darkness Died Today» ist ganz klar wieder
eines jener Alben, das Beachtung jenseits jeglicher
Genregrenzen verdient, hört es euch an, ihr werdet es
nicht bereuen!
Mirko B.
Punkte:
8.3 von 10
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PILGRIM – II: Void Worship
Metal Blade/Sony Music
Die Hexenmeister aus dem US-Bundesstaat Rhode Island
sind zurück. Inzwischen auf ein Duo geschrumpft, hat man
definitiv seine eigene Nische in der immer
unübersichtlicher werdenden Landschaft an neuen
Doom-Bands gefunden. Auch wenn man Inspirationsquellen
wie Reverend Bizarre, Sleep und Electric Wizard nicht
versteckt, kommt «II: Void Worship» eigenständig und
äusserst vielseitig daher. Verspielte Gitarren eröffnen
das Intro, welches sogleich ins erste Riff von ‚Masters
Chambers» überleitet. Schwere und stark verzerrte
Gitarren schleppen ultralangsam daher, der Raum ist
erfüllt von Düsterheit. Ganz anders das darauf folgende
‚The Paladin», wo man mit einer Stoner Rock-Attitüde zu
Werke geht und richtig Stimmung aufkommen lässt. ‚Arcane
Sanctum» ist wieder aufs absolute Minimum reduziert –
wer braucht schon mehr als zwei Riffs pro Song?
Stattdessen werden die Gitarrensounds alle paar Takte
gewechselt. ‚In The Presence of Evil» bringt bisher
verborgen gebliebene Black Metal-Einflüsse zutage und im
Titelsong gibt es für einmal etwas grosszügigeren Platz
für die astreinen und eindringlichen Vocals. So seriös
man an die Musik auch herangehen mag – richtig ernst
nehmen sich die beiden Herren dabei nicht. Die absolut
nerdigen Songtexte sind inspiriert durch gute alte
Videogames wie The Legend of Zelda, Diablo, Final
Fantasy und The Elder Scrolls, die Frontmann ‚The Wizard»
stunden- oder gar tagelang gezockt hat und die
Fantasy-Literatur, die Schlagzeuger ‚Krolg/ Slayer of
Men» über die Jahre verschlungen hat. Die Pseudonyme
entstammen aus der Welt von Dungeons & Dragons und
widerspiegeln ihre dort gespielten Charakter. Schön wenn
wieder mal jemand etwas unverkrampft an die Sache
herangeht – vor allem wenn man dabei noch eine so
hervorragende Qualität abliefert.
Patricia L.
Punkte:
8.2 von 10
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TERAMAZE – Esoteric Symbolism
Nightmare Records
Nach ihrem Ausrufezeichen aus dem Jahr 2012
kredenzen uns Teramaze ihr viertes Studioalbum. Die
Australier rocken auf einer sehr musikalischen und
melodiösen Schiene des Progressive-Metal, eingebettet in
das Fundament eines kraftvollen, phasenweise thrashigen
Riffings. Dabei stehen die Keyboards als
gleichberechtigtes Element neben der Gitarren-Power. Die
Vocals sind clean gehalten und erfrischen durch ihre
interessante Melodieführung. Die Instrumente werden
virtuos dargeboten, ohne dass Teramaze dabei den Fehler
begehen, ihre musikalische Meisterschaft als Selbstzweck
zu missbrauchen. Damit ist sicherlich eine der grossen
Stärken dieser Scheibe angesprochen: Der songdienliche
Einsatz der Instrumente führt nicht wie bei manch
anderer Band – dazu zähle ich in gewissen Momenten auch
Dream Theater – zu einer Übersättigung und einem
stetigen Nachlassen des Interesses, sondern hält die
Spannung der Musik über lange Zeit. Dazu muss man sich
natürlich erst mal auf die anspruchsvollen Kompositionen
einlassen. Mir persönlich sind die Keyboards etwas zu
präsent, auch gefallen mir deren Sounds nicht immer.
Dies ist aber wohl Geschmacksache und soll die Qualität
von Esoteric Symbolism nicht in Frage stellen.
Mac
Punkte:
8.2 von 10
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MASSACRE - Back From Beyond
Century Media/Universal
Wir werden ja nun mal alle nicht jünger. Aber ist es
tatsächlich jetzt 22 - in Worten zweiundzwanzig - Jahre
her, dass man nichts mehr von Massacre gehört hat? Was
haben denn die die ganze Zeit gemacht? Und die andere
Frage ist: wenn wir 22 Jahre ohne ausgekommen sind,
brauchen wir die Truppe dann jetzt wirklich? Die Antwort
ist ja! Also auf die zweite Frage. Auf die erste Frage
habe ich nur im Falle von Gitarrist Rick Rozz und
Bassist Terry Butler eine Antwort gefunden. Ersterer hat
wohl in den 80ern noch einiges mit Death gemacht, zu
deren Erstbesetzung er gehörte, bevor er zu Massacre
stiess, Letzterer ist mit Six Feet Under und Obituary um
die Welt getingelt und wurde dabei wohl ständig (echt
jetzt?) auf Massacre angesprochen und dass man doch
gerne mal wieder was vom Florida Death Metal-Urgestein
gehört hätte. Der Gemeinde Wunsch war Butler Befehl und
er rief Rick Rozz an, die beiden organisierten einen
neuen Sänger (Ed Webb) und Drummer (Mike Mazzonetto) und
spielten 2012 bei 70’000 Tons of Metal. Zwei Jahre
später - gut Ding will wohl Weile haben - kommt nun die
erste Scheibe seit der «Halb-Reunion» (schliesslich
fehlen zwei der vier Originalmitglieder) raus. Und die
hört sich so anders als das Debüt «From Beyond» von 1991
gar nicht an - Auf «Back From Beyond» wird uns
klassischer Florida Death Metal geboten, ohne Schnörkel
und Spielereien, straight, heavy und hart - übrigens mit
einer sehr sehr geilen Stimme. Oftmals hört man etwas
DEATH oder alte SLAYER raus. Man will ganz bewusst
nichts Neues oder Originelles machen, sondern besinnt
sich auf seine Wurzeln - und zwar auf sehr hohem Niveau
- zumindest musikalisch. Etwas erwachsener scheint man
geworden zu sein, es wirkt alles etwas reifer und
weniger räudig. Aber dennoch immer noch nicht allzu lieb
und nett! Alle Old School Deather: Ran an das Stück!
Lucie W.
Punkte:
8.0 von 10
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LACUNA COIL - Broken Crown Halo
Century Media/Universal
Die Gothic-Metaller von Lacuna Coil bringen mit
»Broken Crown Halo» ihr mittlerweile 7. Studioalbum auf
den Markt. Nach dem grossen Erfolg des Vorgängers »Dark
Adrenaline» (2012), welcher in den US-Charts sogar auf
Platz 15 landete, ist die Erwartungshaltung riesig. Und
Lacuna Coil enttäuschen ihre Fans auch diesmal nicht!
Zwar ist die neugewonnene Härte des letzten Silberlings
wieder etwas in den Hintergrund gerückt, dafür wird
diesmal mehr Gewicht auf die Lyrics und die schaurig
schöne Atmosphäre gelegt. Offenbar sind die Mitglieder
von Lacuna Coil nämlich alle grosse Fans von
italienischen Horrorfilmen und liessen sich von den
Soundtracks dieser Streifen inspirieren. Düstere
Metaphern verwischen dabei die Grenze zwischen Realität
und Fiktion. Sehr schön ist dabei auch der Gegensatz
zwischen Cristina Scabbias klaren Vocals und den Growls
von Frontmann Andrea Ferro, besonders gut kommt das im
Track »Victims» rüber. Highlights sind vor allem der
Opener »Nothing Stands In Our Way», das etwas epischere
»I Forgive (But I Wont Forget Your Name)» sowie das
teilweise in Italienisch gesungene »Die and Rise».
Fazit: Lacuna Coil haben einen weiteren Schritt in ihrer
Entwicklung gemacht und präsentieren ein
abwechslungsreiches Album mit schönen, düsteren
Melodien.
Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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SONATA ARCTICA - Pariah's Child
Nuclear Blast/Warner
Ich war mir zu Beginn noch unschlüssig, ob ich diese
Review überhaupt schreiben soll. Was vor mittlerweile
einigen Jahren hoffnungsvoll begann, wurde
kompositorisch laufend weniger relevant und auch live
gings, ähnlich wie bei Stratovarius, bergab mit den
Finnen. Der letztjährige Auftritt beim "Sweden Rock"
zeigte allerdings, dass Sonata Arctica doch noch nicht
ganz weg vom Fenster sind. War «The Days Of Grays»
(2009) über weite Strecken soweit ok, ging das letzte
Album «Stones Grow Her Name» (2012) trotz
verhältnismässig guten Kritiken der Schreiber-Gilde
völlig an mir vorbei und ich besuchte auch keine
Konzerte mehr von Tony Kakko & Co. - Das könnte sich nun
aber ändern, denn schon der erste Durchlauf von «Pariah's
Child» liess mich aufhorchen! Das fängt bereits mit dem
griffigen Opener «The Wolves Die Young» an und auch wenn
das nachfolgende «Running Lights» zuerst mal kräftig
aufs Gaspedal tritt, sind genügend Tempowechsel drin.
Spätestens bei «Take One Breath» merkt man immer
deutlicher, dass die Arrangements auch bezüglich der
laut/leise-Thematik besser greifen als auch schon.
«Cloud Factory» erinnert mich dabei an die frühen
Zeiten, ist aber tempomässig gedrosselter unterwegs.
Damit entstehen mehr Power und Tiefgang sowie gewisse
Reminiszenzen an Nightwish. Das heisst aber nicht, dass
sich Sonata Arctica neu erfinden, doch auch bei «What
Did You Do In The War, Dad» vereint sich das, was man
vor allem vom Melodischen zu lieben begann, mit der in
die Zukunft gerichteten Vision bezüglich dem, was noch
kommen soll. Besonders gelungen finde ich das
knackig-hardrockige «Half A Marathon Man» und das
flottere aber nachvollziehbare «X Marks The Spot». Die
Piano-/Halbballade mit dem sinnigen Titel «Love» passt
auch gut, ehe zum Schluss das Epos «Larger Than Life»
nochmals einige Register zieht und «Paria's Child» wie
einen Fantasy-Film ausklingen lässt. Das alles lässt
hoffen, dass die Konzerte nun ebenso von dieser
erfreulichen Ausgangslage profitieren werden. Am 27.
April kann man sich im Z7 in Pratteln auf jeden Fall ein
Bild davon machen und ich bin schon fast versucht zu
sagen: Welcome back guys!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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NOTURNALL - Noturnall
Metalville/Musikvertrieb
Hinter diesem etwas komischen Bandnamen würde der
geneigte Fan nicht zwingend Musiker aus Brasilien
vermuten. Es ist aber so, dass Members der ebenso dort
beheimateten Shaman gemeinsame Sache mit Aquiles
Priester, seines Zeichens Ex-Trommler von Angra und Tony
McAlpine gemacht haben. Das Resultat ist eine selbst
betitelte Debüt-Scheibe, die nota bene von einem
gewissen Russll Allen (Symphony X) produziert wurde.
Noch Fragen? Ist damit wirklich schon zum Voraus klar,
was einen erwartet, wenn der CD-Player gestartet wird?
Na mal sehen..., «No Turn At All» brettert als Opener
ziemlich thrashig daher und es scheint so, dass Mister
Priester dem Ganzen durch sein prägnantes Spiel seinen
Stempel in der Manier eines Mike Portnoy verpassen wird.
Da Noturnall auch progressive Elemente einfliessen
lassen, entsteht soundmässig eine Art Prog-Thrash, der
mindestens teilweise auch von Adrenaline Mob zelebriert
wird. Die Chose ist ganz schön heavy, aber mit der
melodiösen Bridge und dezentem Keyboardsound bei «Nocturnal
Human Side» ergeben sich beispielsweise auch überaus
angenehme Klänge. Überragend ist dabei die flinke
Gitarren-Arbeit des Axt-Duos Fernando Quesada und Léo
Mancini, das ziemlich heftig wie auch frickelig zu Werke
geht und als Kollektiv teilweise auch an Machine Head
meets Slipknot erinnert. Frontmann Thiago Bianchi kann
sich derweil gut neben dem amtlichen Gepolter behaupten
und kann nicht nur schreien, sondern verfügt auch über
eine gute Clean-Stimme. Mit zunehmender Abspieldauer
wird das Ding immer proggiger und das geht zumindest,
wie bei «Sugar Plill», auf Kosten der Härte. Dass mit
«Last Wish» zudem eine schöne Piano-Halbballade (mit
saugeilen Vocals!) auftaucht, überrascht angesichts der
Hauptstossrichtung schon eher, setzt jedoch genau den
entsprechenden Kontrastpunkt, der die in der Tat
interessante Scheibe der Brasilianer insgesamt abrundet.
Wie anschliessend ein Song mit dem Titel «Hate» daher
kommt, braucht nicht mehr gross kommentiert zu werden,
doch selbst hier lässt sich eine ruhige Bridge unter
bringen, und mit dem wunderbaren Abschlusssong «The
Blame Game» geht das sehr laut beginnende Debüt von
Noturnall mit erneuten Pianoklängen sowie melodischen
Akustikgitarren still und leise zu Ende. Was für ein
Gegensatz, den es echt zu entdecken gilt!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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DECAPITATED CHRIST - Arcane Impurity Ceremonies
FDA Rekotz
Die Spanier von Decapitated Christ haben auch schon
beinahe 10 Jahre auf dem Buckel, und so erstaunt es
nicht, dass sie mit "Arcane Impurity Ceremonies" ihr nun
doch schon viertes Album herausgeben. Der Fünfköpfer aus
Barcelona zockt reinen Lokomotiven-Death der Marke Bolt
Thrower. Getreu ihren Heroen walzen die Spanier von Song
zu Song alles aus dem Weg was nicht niet- und nagelfest
ist. Wie ein Mähdrescher fügen sich der Dauerblast des
Drums, die tiefgestimmten und düsteren Riffs mit einem
genialen Sänger zusammen, der das Ganze mit dunklen
Texten zu untermauern weiss. Im Vergleich zu Bolt
Thrower kommt das Gesamtpaket sogar ein wenig böser und
satanischer daher, worunter vielleicht manchmal das
Songwriting etwas leidet. Aber das ist jetzt Jammern auf
höchstem Niveau.
Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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EXIT - Face the Enemy
Noisehead Records
Die Luzerner Formation Exit - nicht zu verwechseln
mit dem Verein der freiwillig aus dem Leben Scheidenden
- hat hier ihr viertes Werk «Face the Enemy»
veröffentlicht. Neun Songs des Teufels könnte man
meinen. Die Mucke der Schweizer ist recht intensiv und
das Aggressivitäts-Level ist in den höheren Bereichen
davon, was im Thrash noch erlaubt ist. Die
Instrumentalfraktion spielt recht gut und frisch und
vorwiegend in den schnelleren Lagen dieses Genres.
Anders gesagt hören wir hier Filigranes mit
Geschwindigkeit und einen Sänger, der meistens das
Growling nicht verlässt. Alles in allem gefallen die
Luzerner durch ihren schnellen und abwechslungsreichen
Thrash-Metal. Durchaus eine Band mit Zukunft.
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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ONWARD – Evermoving & Reawaken
Pure Steel Records/Non Stop Music
Pure Steel Records beweisen erneut, dass sie in
erster Linie Fans und nicht Geschäftsleute sind. Mit
«Evermoving» und «Reawaken» präsentieren sie die Re-Releases
zweier Alben der US-Amerikaner Onward, welche sonst wohl
verschollen geblieben wären. Jeweils auf 500 Vinyl sind
das das 2001er Album «Evermoving» und das 2002-Werk
«Reawaken». Klar, dass es sich hierbei um Musik für
Liebhaber handelt. Und für einmal überschneiden sich die
Geschmäcker von Pure Steel Records und mir sogar. Denn
Onward überzeugen mit einer Mischung aus Thrash- und
Heavy Metal mit gelegentlichen Prog-Einflüssen. Für den
Sound prägend sind zudem die vielen Instrumental-Teile
und die besonders oft eingesetzten Gitarren-Soli. Dazu
kommt ein wohliger Gesamtklang, welcher nicht den
Anspruch hat, die Ohren bereits nach dem ersten Lied mit
einem Tinnitus zu versehen. Vergleicht man die beiden
Alben, ist das Zweitwerk noch eine Spur
abwechslungsreicher ausgefallen. Dies betrifft sowohl
den Gesamtsound, aber auch die Lieder selber. Besonders
eindrücklich in Szene gesetzt wird Michael Grant’s
Stimme beim epischen Zweiteiler «The Next Triumph» von
Reawaken. Pure Steel Records haben recht, wenn sie diese
Alben als traditionelles Edelmetall bezeichnen. Belohnen
wir dieses Label für den Mut dieser Veröffentlichung und
sorgen wir dafür, dass das Label nicht auf dem Vinyl
sitzen bleibt.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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HIGH SPIRITS –You Are Here
High Roller Records/Musikvertrieb
Der umtriebige Chris Black, der in verschiedenen
Bands an unterschiedlichen Instrumenten rockt, beehrt
uns zum zweiten Mal mit einer Full-Length-Scheibe seines
ganz persönlichen Projektes High Spirits. Wiederum nimmt
«The Professor» alle Instrumente selbst in die Hand.
Erneutes Resultat: Ein Classic-Rock-Feuerwerk! Aus
Chicago stammend erreicht die Band hier bei uns in
Europa die grösste Beliebtheit. Dies nicht zuletzt dank
einigen hiesigen Konzerten, die Chris Black mit Freunden
zur Komplettierung der Live-Band in den letzten Jahren
gespielt hat. Es ist wohl so, dass der Musik auch einige
europäische Gene, insbesondere der N.W.o.B.H.M.,
innewohnen. Die Songs lassen sich aber nicht eindeutig
kategorisieren und stehen einfach für sich selbst als
zeitlose Rockmusik. Dabei ist immer das kompositorische
Talent des Professors erkennbar, die Songs auf den Punkt
zu bringen. Deshalb überschreiten die meisten Songs die
Vier-Minuten-Grenze nur knapp. Als Bonus hat Black die
namensgebende Hymne «High Spirits» in einer
Neueinspielung auf das Album gepackt. Eine runde Sache.
Mac
Punkte: 8.0 von 10
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BLOODGOOD – Dangerously Close
Doolittle Group
Ganz unaufgeregt quillt Dangerously Close aus den
Lautsprechern. Gefällige Hardrock-Songs, meist im
Midtempo angesiedelt, lullen den Hörer ein. Schenkt man
den Lyrics ein wenig Aufmerksamkeit, wird bald klar,
dass hier christliches Gedankengut auf musikalischem
Wege gepriesen wird. Bloodgood geniessen im
White-Metal-Genre Legendenstatus und haben sich nach 22
Jahren entschlossen, der Welt ein weiteres Album zu
schenken. Earcatcher ist erstmal die Stimme von Les
Carlsen, dessen angenehmes Timbre und gefühlvolle
Melodieführung sofort auffallen. Unterstützt wird er von
einer kompetenten Instrumental-Fraktion, bei der auch
Stryper-Gitarrist Oz Fox mitwirkt, die sich nicht in den
Vordergrund spielt und doch jederzeit den nötigen
Background liefert. Die Songs sind naturgemäss eher
einfach gehalten und schnörkellos präsentiert. Das mag
vielleicht als gradlinig, mitunter längerfristig auch
als langweilig wahrgenommen werden. Kabinettstückchen
sind nicht zu erwarten, aber ein kompaktes Machwerk ist
Dangerously Close allemal. Es gilt, wie bei einigen
anderen Ausrichtungen der härteren Rockmusik auch: Wer
die Texte mag oder sonst halt ausblenden kann, darf
schon mal ein Ohr riskieren.
Mac
Punkte:
7.8 von 10
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THREE LIONS – Three Lions
Frontiers Records/Musikvertrieb
Oberflächlich betrachtet ist
Three Lions das gefühlt 7000ste Melodic Projekt des
italienischen Labels Frontiers Records. Doch das
anfängliche Gähnen, dass diese Tatsache hervor ruft,
verschwindet schlagartig nach den ersten Klängen. Diese
britische Formation wurde von Vinny Burns (Guitars,
Keyboards) und Greg Morgan (Drums) ins Leben gerufen.
Beide sind auch zusammen bei Ten und Dare tätig. Als
Sänger und Bassisten holten sie Nigel Bailey mit ins
Boot. Die Band bietet nun glücklicherweise nicht den
gewohnten Aufguss tausendmal gehörter, langweiliger
Tracks. Die drei scheinen nämlich auf Songwriting-Ebene
hervorragend zu harmonieren. Sie haben diverse Titel
verfasst, die Charisma und Substanz besitzen. Somit hat
die Scheibe eine massiv längere Halbwertszeit als so
manches Konkurrenzprodukt. Auch stilistisch beweist man
ein sicheres Standbein. Die drei Herren beschränken sich
nämlich nicht nur auf klassischen AOR, sondern
adaptieren sämtliche Bereiche des Achtziger Melodic
Hardrock. Man schafft den nicht zu unterschätzenden
Spagat zwischen Journey und Whitesnake, zwischen
Foreigner und Uriah Heep. Three Lions bieten somit ein
breitgefächertes Album mit tollen Melodien, kreativen
aber nachvollziehbaren Songstrukturen und grosser
Tiefenwirkung. Vor allem Sänger N. Bailey macht mit
seiner bluesigen Stimme in der Schnittmenge von Steve
Perry und David Coverdale eine äusserst gute Figur.
Obwohl das Album gegen Schluss merklich an Fahrt
verliert, ist es ein durchaus gelungenes Debüt, das für
eine längerfristige Fortführung des Projektes gute
Voraussetzungen schafft.
Chris C.
Punkte:
7.8 von 10
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ABRAMIS BRAMA – Enkel Biljett
Transubstans Records
Spricht man von den Vorbildern
der aktuellen Retro-Bands, dann meint man in erster
Linie natürlich die grossen Epigonen des R'n'R von den
Stones über Led Zeppelin, Black Sabbath bis zu weniger
erfolgreichen aber nicht minder legendärer Veteranen wie
Blue Cheer oder 13th Floor Elevator. Doch, wenn man es
genau nehmen will, so gibt es noch eine, wenn nicht
sogar mehrere Generationen dazwischen. Eine der direkten
Vorfahrinnen von Truppen wie Graveyard, Orchid oder
Blues Pills, sind – zumindest in Schweden – Abramis
Brama. Seit rund 17 Jahren nämlich lässt der Vierer aus
Stockholm schon die guten alten 70's rifftechnisch
hochleben. In Schweden seit jeher eine der Kult-Bands,
fand die Truppe international bisher höchstens bei
Szenekennern Beachtung. Der Grund erschliesst sich von
selber, liest man den Titel ihres aktuellen und damit
sechsten Langeisens. Die heisst nämlich „Enkel Biljett“
und so schwedisch wie dieser Ausdruck (zu deutsch:
Einwegticket) klingt, so schwedisch wird auf allen 9
neuen Tracks gesungen. Das mag abschreckend klingen,
doch wer nach dieser Info mit dem Lesen aufhört ist
selber schuld. Denn erstens passt die skandinavische
Sprache, hat man sich mal daran gewöhnt, verdammt gut zu
heavy Riffs und zweitens verpasst man sonst eine Band,
die deutlich macht, wie schlapp und bedeutungslos Deep
Purple in den letzten zwei Dekaden eigentlich geworden
sind (wobei das Hardcore-Fans natürlich nie zugeben
würden). Nicht, dass Abramis Brama es mit alten
70's-Evergreens aufnehmen könnten, doch vom treibenden
Titeltrack, über den relaxten Groover „Blåa Toner“, den
Up-Tempo-Rocker „S.M.E.L.“ bis zum galaktischen
Abdrifter „Jonzos Bolero“ wird man einmal querbeet durch
die 70's geführt, wobei Ausfahrten in schmalzige
Southern-Rock-Balladen-Sümpfe („In Aeternum (Et
Semper)“) nicht ausbleiben. Man mag einwenden, dass
junge Recken wie Graveyard sich mit mehr Feuer und
Energie den guten alten Zeiten annehmen. Abramis Brama
sind aber auch keine Newcomer mehr, vielmehr zeigen sie,
wie alte Legenden à la Purple in Würde hätten altern
können.
Kissi
Punkte:
7.8 von 10
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GRAVEHILL - Death Curse
Dark Descend Records
Ursprünglich 2001 gegründet lösten sich die
Kalifornier von Gravehill sogleich nach ihrem ersten
Demo wieder auf und die Band wurde erst 2006 durch
Drummer Rhett «Thorgrimm» Davis und Sänger Mike «Abominator»
wieder ins Leben gerufen. Von 2007 bis 2009 wurden zwei
Alben veröffentlicht, 2010 folgte eine grosse US-Tour
mit Matt «Hellfiend» Harvey (Exhumed, Dekapitator,
Repulsion) an der Gitarre. 2011 präsentierten Gravehill
ihren dritten Longplayer am 9. Maryland Death Fest.
Danach gab es erneute Line-Up-Wechsel, CC DeKill und
Hell Messiah übernahmen die Gitarren. Nicht, dass jetzt
der Eindruck aufkommt, diese Band verbrächte die meiste
Zeit damit, sich glatte, möglichst böse Namen für ihre
Mitglieder auszusuchen, sie machen tatsächlich auch
Musik und zwar echt gute, wie nun auf ihrem vierten
Studioalbum «Death Curse» zu hören. Gravehill machen
keine Gefangenen, hauen einem alles, was grade so
rumliegt, um die schlackernden Ohren! Ihre aggressive,
brutale Mischung von Death, Thrash und Black Metal
brettert wie Sau, die Riffs sägen sich durch die Mauer
der Rhythmusfraktion und über allem keift eine
übergiftige, richtiggehend angeekelte Stimme ihren Frust
mitten in unsere Fresse! Innovation findet sich hier
keine, braucht ja aber auch kein Mensch, right? Old
schooliger, schneller und harter Death Metal mit vielen
Anleihen aus Thrash und Black auf hohem Niveau.
Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!
Lucie W.
Punkte:
7.8 von 10
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ENTHRONED – Sovereigns
Agonia Records
Zwei Jahre nach Obsidium melden
sich die Belgier mit verstärkter Mannschaft zurück:
nicht nur der Drummer wurde ersetzt, sondern auch gleich
ein Rhythmusgitarrist angeschafft. Und auch wenn ich ihr
Schaffen seit ‚Carnage In Worlds Beyond» regelmässig
beobachte, hat mich nach dem Ausstieg des ehemaligen
Sängers keines ihrer Werke über längere Zeit
beschäftigt. Das Positive zuerst: eine gewaltige Portion
Schwarzmetall, okkult angehauchte Texte, druckvolle und
zeitgemässe Aufnahmen. Im Gegenzug zu den Vorgänger
wirkt das aktuelle Werk einiges finsterer, was
einerseits an den langsameren Parts und den kleinen
Feinheiten liegt, welche die Lieder aufwerten (‚Lamp Of
Invisible Lights» klingt echt fies), anderseits wirken
die Rhythmusgitarren präsenter, was dem Sound mehr Boden
gibt. Gerade die Chöre, welche auch in anderen Songs
immer wieder vorkommen, geben dem Album einen besonders
spirituellen Touch. Natürlich fehlen Blastbeats genauso
wenig wie standardmässige Vocals, wie man es von Marduk,
Behemoth und Genregrössen dieser Spielart kennt. Dennoch
sind es die langsamere Stellen, die eine Gänsehaut
erzeugen. Der Melodiesprenkel bei ‚The Edge Of Agony»
könnte direkt aus einer Gruft erklingen, grossartig. Ich
hoffe, dass sich die Lieder diesmal auch nach
mehrmaligem Hören noch intensiv anfühlen, aber das wird
die Zeit zeigen. Bis dahin ist Sovereigns ein starkes
Album der neuen Enthroned, die es dem Hörer ermöglichen,
endgültig von altem Sound Abschied zu nehmen.
Tristan
Punkte:
7.7 von 10
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EDGE OF THORNS – Insomnia
Killer Metal Records
Bei Edge of Throns sind Hymnen im Stile von Gamma
Ray und Rage zu erwarten. Und die liefern sie denn auch
kompetent ab. Auf Insomnia wird Metal mit stark
melodischer Ausrichtung gezockt. Dabei scheint auch
immer wieder, nicht zuletzt aufgrund der Reibeisenstimme
von Dirk Schmitt, eine rotzigere, rockigere Facette des
Sounds durch. Die Bitburger (keine Werbung!) sind seit
1996 mit einigen Besetzungswechseln unterwegs und haben
für das Stück «Metal Unity» einen ebenfalls nicht
unerfahrenen Shouter namens Ralph Scheepers ins Boot
geholt. Bei diesem Song wird mir dann aber die
Hymnen-Keule etwas zu stark geschwungen, weswegen ich
andere Tracks vorziehe. Zum Beispiel den Titeltrack,
dessen Chorus zwar auch hart an der Kitsch-Grenze
verläuft, der aber ansonsten durchaus spannende
Heavy-Metal-Kost zu bieten hat. Oder das progressive «The
Seven Sins Of Arthur Mc Gregor», eine virtuose
Achterbahnfahrt. Aber auch in diesem und weiteren
Stücken der Scheibe ist die Kluft zwischen dreckigem
Heavy Metal und bombastischen Passagen gross. Wer genau
diese hymnischen Hooks mag, der sollte sich Insomnia
unbedingt anhören.
Mac
Punkte:
7.6 von 10
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MEKONG DELTA - In A Mirror Darkly
Steamhammer/Musikvertrieb
Die deutschen Progressive Thrasher ziehen wieder mal
sämtliche Register ihres Könnens und veröffentlichen mit
«In A Mirror Darkly» eine sehr komplexe Scheibe, die dem
Hörer wirklich einiges abverlangt. Wer sich
grundsätzlich nur mit konventionellen Songstrukturen und
nachvollziehbaren Rhythmen beschäftigt, wird sich
garantiert schon nach den ersten paar Sekunden Hörprobe
geschlagen geben, denn was bei den meisten anderen
Progressive Bands in der Regel wohl dosiert und
punktuell eingesetzt wird, ist bei Mekong Delta die
Konstante schlechthin: Hektisches Gefrickel ohne Ende.
Es gibt Alben, bei denen steht mein Verdikt schon nach
dem ersten Durchlauf. Bei «In A Mirror Darkly» verhält
es sich natürlich auch nach dem bisweilen vierten Anlauf
ganz anders. Um die Scheibe genial zu finden, müsste ich
sie verstehen, sie schlicht gut zu nennen wird dem hohen
kompositorischen Anspruch nicht gerecht, und um sie
scheisse zu finden, ist die Band spieltechnisch einfach
auf zu hohem Niveau. Also gönne ich mir erst mal eine
Mekong Delta-Auszeit und wage mich danach erholt und neu
motiviert an dieses Monster heran. Und siehe da,
plötzlich erkenne ich wiederkehrende Muster und etwas
klarere Strukturen inmitten all der akustischen Fraktale.
Schräge und vertrackte Momente wechseln sich mit
melodischen Einschüben ab, der thrashigen Härte stehen
zuweilen filigran-zerbrechliche akustische Klänge
gegenüber, die einzelnen Nummern wachsen in zunächst
ungeahnte Höhen. Dieses Album ist ein typischer Grower,
die anfänglich empfundene Sperrigkeit weicht mit jedem
Durchlauf wachsender Begeisterung, und schlussendlich
muss ich einsehen, dass Mekong Delta wieder mal das
abgeliefert haben, was die Fans von ihnen erwarten, ein
weiteres Meisterwerk. Oder um es in der dumm-dämlichen
Sprache einer mehr oder minder bekannten Partneragentur
auszudrücken: Mekong Delta, die Progressive Thrash Metal
Band für Musikhochschulabsolventen und Proggies mit
Niveau! Zumindest Prog Metal-Freaks können blind
zugreifen.
Mirko B.
Punkte:
7.5 von 10
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MÄRVEL - Hadal Zone Express
Killer Cobra Records
Die drei maskierten Musiker The
King (Vocals, Guitar), The Vicar (Drums) und The Burgher
(Bass) nehmen Marvel offensichtlich etwas auf die
Schippe. Und warum auch nicht? Hauptsache man fällt auf.
Musikalisch ist bei den Maskenrocker alles ok. Man
bewegt sich im 70er Rock und klingt oft nach Thin
Lizzy, auch gesanglich schlägt man etwas in die
Lizzy-Kerbe. Die einzelnen Songs sind durchwegs sehr
melodiös und punkten mit überaus guten Gesangslinien.
Mal geht man etwas flotter zu Werke, wie zum Beispiel
«Black Money» zeigt oder auch die etwas ruhigeren Songs
wie «Until The Sun Comes To Wake», die mir ebenfalls
ganz gut gefallen. Märvel haben hier ein zeitloses
Rock/Hardrock-Album geschaffen und dabei den Spirit der
70er eingefangen. Tolles, kurzweiliges Album.
Crazy Beat
Punkte:
7.5 von 10
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CLIMAX – Face It!
Eigenvertrieb
Dieses Trio kommt aus dem Wallis
und spielt eine sehr eigene Art von Heavy Metal. Denn
irgendwie hat man hier eher das Gefühl, eher einem
Hörspiel als einer Sammlung von Liedern zuzuhören. Das
ist vor allem dem immer wieder eingesetzten
Sprechgesängen zuzusprechen, welche den normalen Gesang
teilweise mitten in den Liedern unterbrechen. Die
Liedstrukturen sind nicht immer wirklich nachvollziehbar
und wirken mit ihren unerwarteten Wendungen stark
progressiv. Zum speziellen Klangerlebnis trägt aber auch
die rumpelige Produktion bei. Diese lässt aus
merkwürdigen Liedern authentische Songs werden, bei
denen der ungewohnte Klang zum Gesamtkonzept
verschmilzt. «Face It!» wirkt wie ein Kunstwerk - es
könnte aber bei anderer Betrachtungsweise auch schnell
als überflüssig und komisch abgestempelt werden. Wer
hier ein Ohr riskiert, braucht Mut. Denn «Face It!» ist
ein sehr spezielles Werk für Liebhaber, welche sich auch
mit ungewohnten Klängen anfreunden können. Ob dies
allerdings gewollt war oder aufgrund beschränkter
finanzieller Mittel so entstanden ist, bleibt offen.
Lieber höre ich mir aber ein solches frisches Werk an,
als mir die unzählbaren nichtssagenden Power
Metal-Hochglanzproduktionen zu Gemüte führen zu müssen.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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MORNING DWELL – Morning Dwell
Doolittle Group
Manche urbanen Mythen werden
tatsächlich war, Morning Dwell sind der beste Beweis
dafür! Die schwedische Powermetal Band begann als
Ein-Mann-Projekt von Petter Hjerpe. Songwriting, Gesang,
das Einspielen der Instrumente, selbst die Aufnahmen –
alles machte er im Alleingang. Was zuerst nur eine Demo
für Freunde und Familie sein sollte, wurde aus einem
Impuls heraus an verschiedene Record Labels geschickt –
und brachte ihm prompt einen Plattenvertrag ein! In
Windeseile wurde eine Band zusammengeschustert und das
Ergebnis kann sich durchaus hören lassen:
leidenschaftlicher Heavy Powermetal im Stil von
Helloween zur »Keeper Of The Seven Keys»-Ära, der das
Genre zwar nicht auf den Kopf stellt, aber trotzdem
Freude macht. Hier steckt viel Liebe zur Musik drin und
das macht den Silberling nicht nur für Fans von Gamma
Ray, HammerFall und Co. attraktiv. Ein sehr guter
Erstling mit einigen richtig tollen Tracks wie «Unlock
All the Doors», das stellenweise sogar an System Of A
Down erinnert, das epische «The Gatekeeper» oder «The
Pirate Song», der zwar klischeehafter kaum sein könnte
aber wohl genau drum funktioniert. Den Abschluss macht
das etwas überlange, dafür umso pompösere Opus «The
Story Never Ends». Fazit: Ein erstaunlich
abwechslungsreiches Power Metal Album, das sich in jeder
Sammlung gut machen dürfte.
Patricia H.
Punkte:
7.5 von 10
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HARK - Crystalline
Season Of Mist/Irascible
Der erste Song vom Album «Crystalline» scheppert gleich
saugeil aus den Boxen! Powervolle, wuchtige Drums, die
etwas klingen klingen wie von den War Babies (kennt die noch
einer?). Der Sänger shoutet seine Wut ins Mikro, die
Gitarren sind fett, megafett und der Drummer prügelt auf
seine Felle ein wie ein Tier. Heavy Rock würde ich
sagen. Und genau so gehts weiter, ein Heavy Kracher
nach dem anderen. Oft schrammt man knapp am Doom
Metal-Genre vorbei und immer wieder fallen diese
Hammerriffs und das anspruchsvolle Drumming auf.
Unglaublich, was diese drei Leute für einen Lärm machen!
Das Problem ist aber, dass nach dem sechsten Song die
Stimme etwas zu nerven anfängt, da Jimbob Isaac meiner
Meinung nach zu monoton singt. Zu seinem Gitarrenspiel
kann man nichts sagen, aber gegen den Gesang eben schon…
Diese Gefahr besteht eben, denn wenn man sich im Doom
bewegt, braucht es eine starke, abwechslungsreiche
Stimme. Aber schlussendlich ist das ja auch
Geschmackssache. Die Jungs spielen sehr tight und die
Songs sind hart und wuchtig mit jeder Menge Power.
«Crystalline» ist sicher ein gutes Album.
Crazy Beat
Punkte:
7.2 von 10
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THE GRAVIATORS – Motherload
Napalm Records/Universal
Im Frühling 2011 mag es gewesen
sein, als mir der Plattenhändler meines Vertrauens eine
Scheibe mit moosgrün braunem Cover in die Hand drückte
mit dem Vermerk, das könnten Black Sabbaths Kinder sein.
The Graviators nannte sich die Band aus Schweden und
kaum hatte ich deren Debüt von 2009 angetestet, wusste
ich: Auch wenn am Songwriting noch gefeilt werden muss,
die nasal klagende Ozzy-Stimme von Niklas Sjöberg, die
schlammig schweren Iommi-Riffs von Martin Fairbanks
liessen Grosses erhoffen. Gespannt wartete ich also auf
den Nachfolger. „Evil Deeds“ erschien 2012, gefiel mit
etwas mehr Abwechslung, inspiriert womöglich durch den
Erfolg ihrer Landsmänner Graveyard und Witchcraft, doch
wiederum fehlte das letzte Fünkchen, dieses Etwas, das
einen eine Platte immer und immer wieder hören lässt.
Chance Nr. 3, bekanntlich die letzte, steht nun mit „Motherload“
an. Sabbath-Doom bleibt dabei die unveränderte
Grundsubstanz, wie das galoppierende „Narrow Minded
Bastards“, der Heavy-Rocker „Lost Lord“, der
Proto-Doomer „Eagles Rising“ und die viertelstündige,
durch psychedelische Jam-Parts aufgelockerte
Abschlusshymne „Druid's Ritual“ beweisen. Doch auch eine
neue Gewürznote hat das Quartett seinem Riff-Eintopf
beigefügt und zwar ist das nichts anderes als: Metal!
Schon beim Opener „Leif's last Breath – Dance of the
Valkyrie“ scheppert die Teutonen-Rüstung und zwar nicht
nur durch das Wörtchen „Walhalla“ im Text, was an Grand
Magus denken lässt, während „Bed of Bitches“ auch von
Candlemass stammen könnte. Die „Tigress of Sibiria“
hingegen kann sich während ihrer 8 Minuten nicht
entscheiden, ob sie nun straighter Heavy Metal (Strophe
& Refrain) oder Space Rock (Anfang und Schluss) sein
soll. Nimmt man das elegische „Corpauthority“ noch dazu,
so gibt das ein hübsches, gekonnt angerichtetes
Doom-Potpourri. Verglichen mit dem vielversprechenden
Debüt vor fünf Jahren bietet „Motherload“ definitiv mehr
Abwechslung, doch der grösste Mangel, das fahrige
Songwriting, besteht weiterhin, ja fällt durch den
Vergleich zur stetig wachsenden Anzahl Konkurrenten im
Streben um das Sabbath-Erbe noch mehr ins Gewicht.
Kissi
Punkte:
7.1 von 10
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ETHS - Ex Umbra In Solem
Season of Mist/Irascible
Die Truppe ETHS aus Marseille hat uns mit dem
letzten Werk «Soma» beeindruckt. Leider ist Sängerin
Candice jetzt aus familiären Gründen ausgestiegen. Doch
das sind schon wieder tempi passati, denn man hat die in
einer Talentsendung im französischem TV bekannt
gewordene Rachel Aspe verpflichten können. Die Gute hat
in einer von Popmusik dominierendem Wettbewerb eine
beachtliche Death-Metal Performance an den Tag gelegt.
Ich sehe die heruntergeklappten Kiefer der Jury immer
noch vor mir, das war köstlich!!! Auf «Ex Umbra In Solen»
wird ein neuer Song sein, drei sind live und nochmals
drei sind mit der neuen Stimme von Rachel überarbeitet
worden. Das Ganze gefällt, aber es wird sich mit der
Zeit noch zeigen, ob sie die Richtige ist oder nicht.
Daniel J.
Punkte:
7.1 von 10
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TROLLFEST – Kaptein Kaos
NoiseArt Records/Universal
Die norwegischen Chaos-Kapitäne
haben die heimischen Gefilde verlassen und steuern ihr
Schiff nun in fremde Häfen, um die dort Ansässigen mit
ihrem Sound zu penetrieren. Zuerst gilt es aber einmal,
die stürmische Überfahrt auf hoher See möglichst gut
hinter sich zu bringen. Der Anführer der Truppe hat die
nicht ganz einfache Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das
Chaos nicht Oberhand nimmt. So hat man sich zumindest
mal auf einen Rahmen geeignet. Die musikalische Reise
soll sich mehrheitlich im Gebiet des Balkans abspielen.
Aber Tollfest wären nicht sie selbst, wenn es selbst da
einige Ausbruchversuche gibt. So driften ‚Solskinnsmedisin»
und ‚Sagn Om Stein» kurzweilig in die
lateinamerikanische Welt ab. ‚Troll Gegen Mann» setzt in
der Strophe zu einer wilden Instrumentenschlacht an, die
von den üblichen, punkig klingenden Vocals zusätzlich
angefeuert wird. Dazwischen gönnt man sich immerhin mal
ein Päuschen in Form von melodiösen, cleanen
Gesangspassagen. Wenn die Truppe zu stark aus dem Ruder
läuft, besteht immer mal wieder die Gefahr, seekrank zu
werden. Mit ein, zwei Schnäpschen kann schnell Abhilfe
geschaffen werden. Ansonsten empfiehlt sich, das Schiff
schnellstmöglich zu verlassen. Ob man ihre Musik nun mag
oder nicht - Trollfest bringen wieder etwas Witz in das
zuletzt etwas lahm gewordene Folk Metal Genre rein und
haben ihre Existenzberechtigung nur schon dadurch
verdient.
Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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RINGWORM - Hammer Of The Witch
Relapse Records/Non Stop Music
Seit bald einen viertel
Jahrhundert kläffen und ächzen die Hardcorer von
Ringworm schon durch die Clubs der USA. Die in
Cleveland/Ohio beheimatete Band fegen auf der 13 Track
starken CD so ziemlich alles und jeden aus dem Weg. Hier
vereint sich punkige Brutlität und Wut über das System
mit zum Teil technisch ansprechenden Salven von geilen
und stimmigen Riffs. Die Hooks bleiben schnell hängen
und laden zum mitmachen ein. Allgemein ist das Album der
Amis sehr mitreissend und kurzweilig geworden.
Steve Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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KLOGR - Black Snow
Zeta Factory
Na, da kann man sich aber
schwerlichst täuschen ? ich persönlich dachte zuerst,
dass sich da wieder einmal eine
schwedische/finnische/norwegische Band mit obskurem
Material hinter dem Bandnamen versteckt, aber hey: alles
Quatsch: Kay-Log-Ar (so spricht man den Bandnamen
offenbar aus) kommen aus Italien und pfeffern uns hier
auf ihrem Zweitling eine moderne Mischung aus Hard Rock,
Alternative und sachte Nu Metal um die Ohren. Wenn man
Seether zu ?Disclaimer II?-Zeiten nimmt und sie mit,
sagen wir mal, Breaking Benjamin oder Three Days Grace
vermischt plus stellenweise geringe Einflüsse von
beispielsweise Linkin Park (zu ?Meteora?-Zeiten?) oder
Sonic Syndicate (ganz weit aus dem Fenster gelehnt, ich
weiss, aber stellenweise kommt der Gesang/das Geschreie
an diese Kombo heran) attestiert, dann bekommt man das
Rezept, auf welchem ?Black Snow? basiert. So interessant
dies auch klingt, und der Sound ist wirklich
schmissig/rockig/treibend, so gesichtslos ist er leider
als Gesamtsumme. Einzelne Stücke rocken wie Sau, aber
wenn man das Album als Ganzes anhört, dann fällt es
einem schwer, die Tracks voneinander zu unterscheiden.
Nichts desto Trotz ist ?Black Snow? ein ordentliches
Album geworden, welches seine Momente hat. Und die Band
muss nun nur noch mehr Ecken und Kanten in den Sound
einfügen, einen eigenen Trademark entwickeln
beziehungsweise sich stärker profilieren, dann wird das
auch bei einem grösseren Publikum was.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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ONE HOUR HELL - Interfectus
ViciSolum Production/Non Stop Music
Manchmal muss man sich schon fragen, ob Skandinavien
eigentlich mehr Bands als Einwohner hat. ONE HOUR HELL
kommen aus Schweden und spielen, man staune, Death/Thrash
Metal. Fairerweise muss man aber sagen, dass es sich bei
diesen unendliche vielen Bands aus Skandinavien meistens
auch um saugute Bands handelt. One Hour Hell fügen sich
eigentlich sehr gut in die Riege der bestehenden Bands
ein, schwerfällige aber doch treibende Riffs,
tiefgrunzender Sänger und eine anständige
Rhythmusfraktion. Leider verpassen die Nordländer aber
einen skandinavischen Trumpf auszuspielen und zwar den
Sinn für geniale Melodien. Ob reinster Brutal Death oder
Melodic Death der Sorte In Flames, die Skandinavier
haben immer (oder eben meistens) einen siebten Sinn für
herausragende Melodien und Hooklines, welche im besten
Fall Generationen überdauern. Leider verpassen One Hour
Hell hier ein wenig den Anschluss, grundsolide ist das
Death-Gerüst, das sie hier aufgebaut haben, aber leider
fehlt noch die zwei, drei Quäntchen um einen grossen
Wurf zu landen.
Steve Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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TRIUMPHANT – Herald The Unsung
Cyclone Empire
Nach dem Verklingen des ersten
Intros (ja, es sind zwei Intros auf dieser Scheibe.
Warum eine CD zwei Intros braucht, ist mir nicht ganz
klar, aber das hat mit der Qualität der Musik wenig zu
tun) schlägt eine Masse aus Old School Thrash und
dezenten Black Metal Riffs und Vocals entgegen. Wer
dabei an Desaster, Sodom, Sathanas und so weiter denkt,
liegt sicherlich nicht ganz falsch. Klassisches Norwegen
hört man hingegen bei ‚Devotion» oder auch bei ‚Fullmoon
Over Transylvania». Augenfällig sind aber, neben den
abwechslungsreichen Vocals, vor allem die Leadgitarren,
welche tief im Heavy Metal verankert sind. Die
Gegensätze werden aber gekonnt umgesetzt, aufgebaut und
bis zum Ende hin destilliert. Der Titeltrack am Ende des
Albums nämlich verbindet alles, was die Östereicher auf
ihrem ersten Album richtig machen: eingängige
Strukturen, frische Melodien, abwechslungsreiche
Rhythmen/ Tempi und eine abwechslungsreiche Stimme.
Diese fällt bei hohen Tönen oder beim klaren Gesang aus
dem Rahmen, aber dafür wirkt die Scheibe nicht weniger
authentisch oder gar sympathisch. Dynamisch, voller
Energie und mit der richtigen Menge Blackness, um mir zu
gefallen. Ja, die würde ich definitiv mit nach Hause
nehmen.
Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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AURORA BOREALIS - World Shapers
MDD Music
Aurora Borealis bezeichnet das
magisch anmutende Polarlicht in der Nähe des Nordpols,
und so entsteht im Kopf des naiven Schreiberleins gleich
das Bild einer Band mit viel Harmonien, Melodien und
mystischer Atmosphäre. Ich drücke auf Play und lehne
mich schon mal entspannt zurück - und fühle mich erst
bestätigt, denn das Intro ist zwar nicht melodiös, wohl
aber sehr mystisch und futuristisch. Doch was dann folgt,
ist musikalisch keines von beidem. Die Jungs aus Florida
- oder besser Herren, man bewegt sich nicht mehr gerade
im Teenager-Alter - haben sich dem Death Metal mit
schwarzmetallischer Schlagseite verschrieben und ziehen
das sehr straight und auf hohem Niveau durch. «World
Shapers» ist schon das sechste Album des Trios und die
Reife und Erfahrung hört man dem Werk auch an. Dennoch
überzeugt mich das Material nicht gänzlich, ich finde
den Sound etwas überproduziert, die Songs etwas monoton
und die Stimme geht mir nach einigen Songs ziemlich auf
die Nerven, sie bewegt sich in blackmetallischer
Kreischhöhe und klingt trotz zahlreichen Effekten und
Überlagerungen etwas dünn und nicht sehr
abwechslungsreich. Und ich verstehe auch nicht alles von
den Texten, die laut Infoblatt sehr wichtig sind, denn
Aurora Borealis legen viel Wert auf Inhalte und
Konzepte, die sich sogar über mehrere Scheiben
erstrecken. Wie das Cover nahe legt, geht es hier um
eine Zukunftsvision im Science Fiction-Stil. Die Tracks
sind daher immer mal wieder mit futuristischen
Geräuschen und Effekten durchsetzt, allerdings nicht in
übertrieben hohem Masse, so dass es nicht störend wirkt.
Alles in Allem ein solides, gutes Album, sowohl für
Deather als auch für Black Metaller kann sich ein
Reinhören sicher lohnen - ist aber kein Muss.
Lucie W.
Punkte:
7.0 von 10
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SEVEN THORNS – II
Sonic Revolution/Non Stop Music
Seven Thorns servieren uns dänischen Power Metal.
Nach einem kurzen Intro kommt der erste Song «Eye Of The
Storm», der an eine Mischung aus deutschem und
italienischem Speed Metal mit einer starken solistischen
Yngwie Malmsteen-Schlagseite erinnert - zumindest die
Duelle zwischen Keyboard und Gitarre weisen sehr grosse
Ähnlichkeiten auf. In der gleich hohen Geschwindigkeit
geht es mit «Revelation» weiter. Die Jungs machen ihre
Sache durchaus gut, aber leider haben wir solche Songs
schon zu oft gehört. Auch wenn Mister Malmsteen solche
schnell verdaubaren Tracks schon lange nicht mehr
geschrieben hat… Eine gewisse Langweile macht sich
schnell breit und enthüllt das Manko von nur teilweise
interessantem Songmaterial - obwohl einige Tracks wie «Justice»
oder «Night Of Temptation» hervor stechen. Ansonsten wird
zu oft sehr schnell gespielt und Abwechslung sucht man
vergebens. Leider spricht es auch Bände, dass der beste
Song eine Cover-Version von Abbas «Mamma Mia» ist, die
man zwar nicht sofort erkennt, bei der aber zum Glück
endlich mal (ein bisschen) der Fuss vom Gaspedal
genommen wird. Das passiert bei den acht vorhergehenden
Tracks leider nur bei «You’re Not Brave (If You Are Not
Sacred)». Nicht schlecht, aber auch nicht unverzichtbar.
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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JOACHIM WITT – Neumond
Oblivion/Musikvertrieb
Joachim Witt dürfte mittlerweile allen ein Begriff
sein – Nach über 30 Jahren Musikkarriere, 14 Studioalben
und ebenso vielen Stilwechseln ist der Deutsche
»Herbergsvater» mit »Neumond» nun endlich auf der
dunklen Seite des Pfades angelangt. Erstaunlicherweise
macht er sich in der Welle der Neuen Deutschen Härte
recht gut - der Silberling strotzt geradezu vor
tanzbaren Rhythmen, elektronischen Elementen, aber
leider auch von ziemlich platten Texten. Unüberhörbar
ist dabei der Einfluss von Martin Engler, seines
Zeichens Frontmann von Mono Inc. und gänzlich im
Schwarzen Genre zu Hause. Auch eine gewisse Ähnlichkeit
zum Grafen von Unheilig lässt sich nicht abstreiten –
Tatsächlich ist es sogar fast unmöglich, keine
Parallelen zu ziehen. Die Texte sind alle in Deutsch
verfasst, alle mit einem philosophischen Touch –
allerdings nicht immer gleich tiefsinnig. Die Musik geht
zwar in Richtung Gothic, ist aber trotzdem poppig genug
um gerade noch radiotauglich zu sein. »Der Schüchterne
mit Seelenqual», wie Witt sich selbst tituliert, hat
sich weiterentwickelt und man darf gespannt sein, ob die
neugefundene Härte und Düsternis wie auch der Neumond
nur eine weitere Phase in der Schaffenskraft von Joachim
Witt sind, oder ob sie gekommen sind um zu bleiben...
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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OSLO ESS - Alle Hjerter Deler Seg
Indie Recordings/Irascible
Norwegens Punkband Nummer eins hat wieder
zugeschlagen. «Alle Hjierter Deler Seg» heisst das neuste
Werk von Oslo Ess. Die Band hat es in Norwegen schon auf
fünf Nummer eins-Hits gebracht und ist in ihrem
Heimatland in aller Munde. Leute, die auf die Hosen oder
Broilers stehen, sollten hier unbedingt mal hinein hören.
Rotzfrecher radiohit-tauglicher Punk, der einfach nur
Spass macht! Auch die Tatsache, dass die Skandinavier in
ihrer Heimatsprache singen, ist kein Nachteil und
zwischendurch versteht man sogar ein wenig etwas vom
Text.
Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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EDGEDOWN – Statues Fall
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Jungen müssen es richten! In einem Monat, in dem
alte Power Metal-Recken mit ihrem Nebenprojekt versagen,
liegt es an Edgedown, ihr Genre zu retten. Sie tun dies
mit Kreativität und einer Produktion, welche jederzeit
kraftvoll und trotzdem differenziert klingt. Edgedown
spielen einen Standard-Heavy Metal, der immer wieder
aufhorchen lässt und Spass macht. Hier wird gerumpelt à
la Iron Maiden, zu Hey-Rufen aufgefordert oder auch mal
durchgerifft. Aber auch die Refrains und die
Gitarren-Soli haben es in sich. So vergeht die erste
Hälfte ziemlich gemütlich und man wippt immer wieder
gerne mit. Aber leider hängt man ab der zweiten Hälfte
langsam ab. Das Niveau kann zwar gehalten werden, es
fehlt aber an effizienten Effekten, die einem Aufhorchen
lassen. Wer trotzdem bis zum Schluss dran bleibt, wird
mit der Streicher-Ballade «Flames» belohnt. Für ein
Debut-Album ist Statues Fall ein ordentlicher Einstand.
Für künftige Werke und einen grösseren Erfolg muss aber
noch keine klare Steigerung in Sachen Eigenständigkeit
her. Fürs Erste geht aber bereits mindestens ein Daumen
klar nach oben.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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SKYLINER - Outsiders
Limb Music
"US Power Metal with a progressive mind", so steht’s
auf dem Infoblatt der neuen CD der Herren aus Florida.
Und das kann man eigentlich so stehen lassen. Schon der
Opener «Symphony In Black» bestätigt es, man rockt voll
nach vorne, halt eben so richtig amerikanisch. Ein
bisschen altbacken zwar, aber ganz ordentlich. Auch die
folgenden paar Nummern schlagen die gleiche Richtung
ein, schnelle Gitarrenriffs, straighte Drums und die
klischeehaften Ami-Gesangsmelodien. «Aria Of The Waters»
ist eine Nummer, die eher ruhig beginnt, später dann
aber wieder in die gewohnte Schiene hüpft. Man hört hier
ein paar coole Gitarrenriffs und gute Arbeit an den
Drums, also instrumental alles bestens. Interessant auch
das lebendige «The Alchemist» mit leichtem
Prog-Einschlag. Ansonsten nix Neues, alles irgendwo
schon gehört, aber ich denke, Ami Metal-Fans werden ihre
Freude an «Outsiders» haben.
Crazy Beat
Punkte:
6.9 von 10
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BODYGUERRA - Freddy ...Nothing As It Seems
Dust On The Tracks
Es ist ganz schön gewagt als Debüt gleich ein
Konzeptalbum raus zu hauen. Aber nach ein paar Durchläufen
und etwas Beschäftigung mit der Geschichte, die hinter
dem ominösen Titel «Freddy ...Nothing As It Seems»
steht, macht das Ganze recht schnell Sinn und ich würde
das Wagnis somit als geglückt bezeichnen. Auf ihrem
Erstlingswerk behandelt das Quartett aus
Nordrhein-Westfalen das kranke Wirken des Dr. Harold
Frederick «Freddy» Shipman, einem britischen Arzt, der
beschuldigt wurde, von 1970 bis zum Jahr seiner
Verhaftung 1988 etwa zweihundertfünfzig Patienten
umgebracht zu haben, u.a. um an deren Vermögen zu
kommen. Besagter «Dr. Death» kassierte dafür
fünfzehnfach lebenslängliche Haft, und in Anbetracht
dieser eher perspektivenlosen Zukunftsaussichten beging
er 2004 in seiner Zelle Selbstmord. Er hat bis zum
bitteren Ende seine Unschuld beteuert. Diese düstere
Story haben Bodyguerra recht gekonnt in ein durchaus
ansprechendes musikalisches Korsett bestehend aus
starken Rock und Hard Rock-Songs gepackt. Die Geschichte
des ereignisreichen Lebens von Dr. Shipman, geprägt vom
Tod der Mutter, Drogensucht und Entzug, Medizinstudium,
den Morde und dem Selbstmord in der Haft, verlangt
freilich nach einer ebenso facettenreichen musikalischen
Umsetzung. Dessen bewusst haben die Jungs ein sehr
abwechslungsreiches Werk abgeliefert, das die ganze
Palette zwischen gefühlvollen Balladen, klassischen
Rocksongs und metallisch geprägten Nackenbrechern
abdeckt. Dementsprechend ist für jeden was dabei, sofern
man Bands wie Whitesnake, Dokken, Deep Purple, Europe
etc. zu seinen Faves zählt. Die Produktion hätte
vielleicht noch einen Tick druckvoller ausfallen dürfen,
aber bei einer Promo CD will ich ja kein Erbsenzähler
sein, zumal das Ganze trotz aller Liebe zur Melodie
angenehm roh und ungeschliffen klingt. Wer auf der
Bandpage mal in die Songs reinhören will, ist mit Tracks
wie «Castle In The Dark», «Spin The Needle», «Path To
Eden», «I Wanted All» oder «21 Market Street» sehr gut
beraten. Und um den Kreis zugegebenermassen etwas takt-
und pietätlos zu schliessen, erlaube ich mir folgendes
Fazit: Operation gelungen, Patient tot.
Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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DEAD MAN’S CHEST - Negative Mental Attitude (EP)
BDHW
Dass Britannien erfolgreiche Hardcore- und
Thrash-Bands ans Tageslicht bringt, ist nichts
Aussergewöhnliches. Dead Man’s Chest wurde im Jahre 2006
gegründet und im Jahre 2008 wurde eine EP mit dem Titel
«The First and the Fallen» veröffentlicht. Das erste
Full Lenght-Album folgte im Jahre 2011 und hier haben
wir nun den Zweitling mit fünf frischen Songs vorliegen.
Die Londoner spielen Hardcore mit einem Thrash-Einschlag,
der sich mehrheitlich im Midtempo-Bereich bewegt. Der
Gesang ist schön dunkel und der Sänger beherrscht auch
das Brüllen. Es bleibt aber leider nichts hängen,
sondern alles rauscht mehrheitlich durch die
Gehörwindungen ohne viel Nachklang. Vielleicht nächstes
Mal besser?
Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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WINTER OF SIN - Violence Reigns Supreme
Cyclone Empire
Die Niederlande stehen Schweden in Sachen
inzestuöser Bandverquickungen bald in Nichts mehr nach.
Für ihre dritte Platte haben sich die beiden
verbleibenden Originalmitglieder von Winter Of Sin (Dirk
und Ricardo) Verstärkung von ehemaligen God
Dethroned-Membern Henri Sattler (Gesang) und Michiel van
der Plicht (Drums) geholt, was der Band einen ziemlichen
Schub in Sachen Qualität und Bekanntheit verpasst hat.
So darf man denn von dieser Platte auch mehr erwarten
als von den beiden vorhergehenden, die der Band nicht
zum internationalen Durchbruch verholfen und zurecht
auch nicht gerade überragende Kritiken erhalten hatten.
Und tatsächlich geht hier schon um einiges mehr als auf
den Vorgängern! Einiges härter, authentischer und
virtuoser sind die Songs nun, siedeln sich aber immer
noch im melodischen Death- / Black Metal-Bereich - wenn
auch um einiges extremer und weniger melodisch dominiert
als zuvor. Dies ist sicherlich vor allem auch Michiels
knallhartem Drumming zu verdanken. Leider sind nicht
alle Songs auf konstant hohem Niveau, die Stimme wirkt
auf Dauer etwas uninspiriert - ebenso wie das
offensichtlich leider nicht humorvoll gemeinte Thema der
Scheibe: die Eroberung der Erde durch Aliens wird in den
Lyrics beschrieben. Echt jetzt? Gähn… Fazit: Kann man
hören, muss man aber nicht.
Lucie W.
Punkte:
6.8 von 10
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ECHOLON – Vivito! Creato! Moritor!
Gravity Entertaiment
Dass es sich bei ‚Vivito! Creato! Moritor!» um ein
Debüt handelt, hört man nur der ungewöhnlich dünn
klingenden Leadgitarre an, musikalisch haben die
Österreicher schon anderswo Erfahrungen gesammelt. Das
Konzeptalbum handelt von einem Maler, der in den Krieg
zieht und dabei erfährt, wie der Krieg ihn verändert.
Die Songs werden am besten in der vorgeschlagenen
Reihenfolge gehört, damit man den roten Faden nicht
verliert. So hört man zumindest die Geschichte, leider
aber sind die erzählenden Parts in und zwischen den
Songs das, was bei längerem Hören an Spannung nimmt.
Dann gibt es zu wenig Lied und zuviel Text. Und auch
wenn die Texte weder besonders verschachtelt noch
moralisch sind, so fesseln sie durch die analytische,
fast schon wertfreie Beschreibung der Schrecken des (Graben-)Krieges.
Nach mehreren Hördurchgängen wird aber auch das
langweilig, daneben bemerkt man, dass die Songs beim
ersten Hören zwar einiges bieten, nach und nach aber
nicht mehr viel zu entdecken geben. In anderen Worten:
Trotz relativ abwechslungsreichen Strukturen wollen die
Lieder selten nochmals gehört werden. Ein nettes Stück
avantgardistisches Black Metal, das ganz ohne
Okkultismus und Satanismus auskommt, aber leider zu
schnell langweilig wird. Trotzdem wäre ich sehr
gespannt, wie die Österreicher auf der Bühne wirken.
Tristan
Punkte:
6.5 von 10
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SEASONS OF THE WOLF – Anthology (2 CDs)
Iron Shield Records
Ganz schön kantig. Die aus Florida stammenden
Seasons Of The Wolf sind seit Ende der Achtziger
unterwegs und widmen sich ganz und gar einer zuweilen
recht sperrigen Mischung aus Okkult Rock, Space Rock und
doomig angehauchtem Epic Metal. Ich ziehe als Vergleich
mal ein Gemenge aus Cirith Ungol, Cloven Hoof,
Witchfynde und etwas Hawkwind heran, womit der
Massenkompatibilitäts-Faktor innerhalb der Szene schon
mal schrumpfen dürfte. Nach vier regulären Alben rücken
die Jungs jetzt alte Demoaufnahmen raus, die bisher nur
als Tapes erhältlich gewesen waren. Dementsprechend dünn
und rumpelig ist trotz Remastering der Sound, wie es
sich für Demotape-Aufnahmen im Endeffekt auch gehört.
Und dafür, dass sie in der Hoch-Zeit des Metal
entstanden sind, klingen die Songs ganz schön
altmodisch, vor allem auf CD Nummer Zwo höre ich
omnipräsente Reminiszenzen an die Siebziger Jahre, was
nicht zuletzt an den fast ununterbrochen im Vordergrund
agierenden Keyboards liegt. Allerdings hätte ich gerne
auf einen Song wie «dlroW ehT tsniagA» verzichtet,
welcher nichts Anderes ist als die rückwärts abgespielte
Version des ebenso auf der ersten CD vertretenen Tracks
«Against The World», sieben verschwendete Minuten und
nichts als nervige Langeweile. Das ist weder originell
oder gar künstlerisch wertvoll sondern einfach nur
Kacke. Von diesem peinlichen Ausrutscher, dem einzigen
von insgesamt achtzehn auf zwei CDs verteilten Nummern,
mal abgesehen, ist der Rest durchaus hörbar und
versprüht viel Atmosphäre, welche ständig zwischen
«unheimlich» und «verstrahlt» hin und her pendelt, das
dreizehnminütige Miniepos «Computer Automated Death (C.A.D.)»
sei hier mal als Referenz angegeben. Rock- und
Metal-Historiker werden ebenso daran Gefallen finden wie
auch Underground-Fetischisten mit einer Vorliebe für
Kauziges und Eigenwilliges.
Mirko B.
Punkte:
6.5 von 10
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THUNDRA – Angstens Salt
Einheit Produktionen/Non Stop Music
Auch das neue Album ist, was die beiden Vorgänger
waren: modern, vielseitig und druckvoll gemacht. Die
Songs dauern (mit einer einzigen Ausnahme) alle länger
als sechs Minuten, was die progressiven Ansätze der
Musiker unterstreicht. Auffallend ist ebenfalls die
Vielfalt des Sängers, der sich quer durch die Botanik
singt. Das Keyboard hält sich dagegen eher im
Hintergrund, und auch die Gitarren drängen sich ausser
bei den Solis nicht in den Vordergrund. Genau das ist es
schlussendlich auch, was mir fehlt: packende Riffs oder
eingängige Ohrwürmer. Oft vergeht relativ viel Zeit,
ohne dass wirklich etwas funkt. Abwechslung ja, aber es
dümpelt oft vom einen Part in den nächsten, ohne
wirklich Stimmung zu erzeugen. Wer melodisches, modernes
Metal mag, das technisch ausgereift wirkt und diverse
Spielarten in sich vereint, darf getrost mal einen Test
wagen.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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CREINIUM – Project Utopia
Inverse Records
Finnland hat, genauso wie der Rest von Skandinavien,
nach wie vor eine hohe Dichte an Metalbands. Neben den
Altbekannten gibt es aber auch keinen Mangel an
Nachwuchs. Dazu gehört auch Creinium aus Helsinki, die
nun ihr Debüt veröffentlichen. Dieses besteht aus einem
modernen, bombastischen Stilmix diverser Subgenres. Zwar
dominieren Death Metal Growls und Screams, aber die
Instrumente spielen sich quer von Power Metal über
Melodisches Death bis zu progressiven Einschüben. Gerade
der Synthiesizer macht einen grossen Teil der Atmosphäre
aus. Wer Cronian, Zonaria und Bands dieser Richtung
kennt, kann sich ungefähr vorstellen, was ihn erwartet.
Es klingt alles sauber und druckvoll, durchdacht
eingespielt und solide dargeboten. Für mich klingt es
aber alles zu synthetisch als dass ein Funke
überspringen könnte.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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SCARED TO DEATH – Fatal Destroyer
Einheit Produktionen
Die Bayern von Scared to Death thrashen zum dritten
Mal auf Konserve. Dabei verarbeiten sie Einflüsse von
einschlägigen Bands der alten Schule beiderseits des
Atlantiks. Ich könnte jetzt nicht mal behaupten, dass
sie das schlecht machen. Man merkt der Scheibe durchaus
eine routinierte Kompetenz an. Aber – und dieses Aber
zeigt sich bei mir sehr schnell – sie machen es auf eine
gänzlich unoriginelle Art und Weise. Die Stücke schlagen
alle zu sehr in dieselbe Kerbe. Die Riffs kommen
gradlinig und stumpf, der Gesang ist rau und monoton.
Mich beschleicht das Gefühl, alles schon einmal irgendwo
anders gehört zu haben. Da kann ich wenig
Eigenständigkeit ausmachen. Daher beginnt mich die
Platte sehr schnell zu langweilen und ich sehe nicht,
wie dieses Album eine Berechtigung für meine eigene
Plattensammlung haben könnte.
Mac
Punkte: 6.0 von 10
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W.E.B. – For Bidens
No Regrets Records
Selten ist mir eine Band untergekommen, die so
unschlüssig ist, was sie eigentlich will. Mal versucht
man wie Dimmu Borgir zu klingen, mal wie Dani Filth zu
quieken, dann werden Ambientsounds, oder Frauenchöre
eingeschoben und zu guter Letzt den alten
Folkinstrumenten einige Töne entlockt. Ihre Instrumente
beherrschen die Griechen zweifellos, aber an der
musikalischen Ausgestaltung scheitern sie zurzeit
offensichtlich noch. Das Ganze wirkt zu planlos; zu
wenig auf den Punkt gebracht. Das katastrophal
getriggerte Schlagzeug und die ekstatischen Elekrosounds
laden leider auch nicht gerade dazu ein, die Scheibe
länger als unbedingt nötig im CD-Player rotieren zu
lassen. Die übermotivierten jungen Griechen sollten
versuchen, ihre Energie besser zu bündeln.n‚The Prince
Of 1000 Frozen Suns» hält da schonmal einige gute
Ansätze bereit. Die griechisch angehauchten Melodien
wären ein möglicher Weg, um den Songs mehr Charakter
einzuhauchen. Mit einer klaren Linie könnte bei dem doch
vorhandenen Potenzial noch einiges rausgeholt werden.
Patricia L.
Punkte:
5.9 von 10
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AGUSA – Agusa
Transubstans Records
Ja, (fast) jede waschechte Rockband aus den frühen
70ern hat sie: die verspielten, gejammten, um nicht zu
sagen verdrogt psychedelischen Passagen, wo Gitarren
zwitschern und kreischen, Orgeln raunen und gurgeln, der
Bass reduziert aber bestimmt die Richtung weist und der
Drummer endlich mal so richtig zeigen darf, was er kann.
Nichts weniger als den Exzess brachten eben solche
Freak-Out-Parts in den Rock'n'Roll. Nun, die Schweden
Agusa bieten solche Klang-Ausschweifungen nicht nur, ihr
selbstbetitelter Erstling besteht ausschliesslich
daraus. 5 instrumentale (meditative Ah-ah-ah-Chorale
ausgenommen) Jam-Trips, von clownesk progressiv („Uti
Vår Hage“) über fernöstlich psychedelisch („Östan Om
Sol, Västan Om Måne“) bis funkiger Prog („Stigen Genom
Skogen“), technisch so gekonnt gezockt wie ein
Dauerkiffer Tüten dreht. Das alles beeindruckt,
insbesondere das gleichberechtigte, virtuose
Wechselspiel zwischen Gitarre und Hammond, und zumindest
hin und wieder lässt man sich von einer der unzähligen
Melodien gerne ins Nirvana führen. Doch kaum ist man auf
dem Weg dorthin, zerrt einen ein neues Motiv schon
wieder in eine andere Richtung. Es gehörte und gehört
zum Rock'n'Roll, immer wieder einmal zu übertreiben,
jedes Mass zu vergessen, sowohl in der Musik als auch im
Leben. Tut man das aber unentwegt, so verliert der noch
so abgefahrenste Trip irgendwann seine Wirkung. Bei
Agusa ist das der Fall, bevor man überhaupt süchtig
danach wurde.
Kissi
Punkte:
5.7 von 10
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ADRAMELECH - Psychostasia (Re-Release)
MDD Music
Was haben Adramelech mit den finnischen Death-Metal
Helden von Demigod gemeinsam? - So ziemlich alles!
Gleiches Heimatdorf (Loimaa), gleiche Musikrichtung und
zum Teil überschneidende Mitglieder in der Kapelle. Was
sie jedoch voneinander unterscheidet, ist ganz klar der
Bekanntheitsgrad. Während Demigod über die
skandinavischen Grenzen hinaus bekannt und im Genre
Death geschätzt sind, haben es Adramelech nie über den
Status einer lokalen Szenegrösse hinaus geschafft. Um
dies zu ändern, oder respektive den Hörerradius zu
erweitern, bringen die Finnen nun ihr 95er Album "Psychostasia"
frisch in den Laden. Beim Hören des Albums fühlt man
sich unweigerlich in die Zeit der frühen 90er
zurückversetzt. Das Riffing düster, das Grunzen eher
röchelnd, sauber aber doch - 90ies-like - nicht
überproduziert und all dies umrahmt von einem coolem
Drummer. Auf lange Sicht wird einem jedoch bewusst,
warum es Adramelech nicht an die Speerspitze des
skandinavischen Deaths gebracht haben. Auf Dauer ist das
Riffing zu monoton, die Leads zu vorhersehbar und es
fehlt schlicht an den notwenigen "Oha"-Momente.
Steve Butcher
Punkte: keine Wertung
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JACKSON FIREBIRD - Cock Rockin'
Napalm Records/Universal
Aussie Rock ist seit jeher ein Genre, das zu Gunsten
der Intensität auf ausgefeilte Arrangements, Bombast und
üppige Instrumentierung verzichtet. Das australische Duo
Jackson Firebird treibt diese Maxime auf die Spitze und
setzt nur noch auf Gitarre, Schlagzeug und Stimme. Für
etwas Abwechslung sorgt die Vorliebe von Drummer Dale
Hudak, zwischendurch statt auf seinem Schlagzeug mit
blossen Händen auf Mülleimern und irgendwelchen
Kunststoffboxen herumzudreschen. Was sich in Form kurzer
Soundchecks und viel Platz auf der Bühne sicher als
vorteilhaft erweist, entpuppt sich auf Konserve
allerdings gleichzeitig als kleines Eigentor. Die Jungs
können richtig geil rocken, die kurzen, rifflastigen
Songs erinnern immer wieder an die leicht punkige
Frühphase von Danko Jones, ohne viel Federlesen gibt’s
direkt was auf die Fresse. Wenn das Duo wie in «Goin»
Out West» einen auf George Thorogood macht, dann
funktioniert die Musik ohne tieffrequenten Boden dann
auch erstaunlich gut, aber sobald die beiden den Pub-
und Schweinerock-Hammer auspacken, vermisse ich doch die
Anwesenheit eines amtlichen Basses. Schade um den High
Energy Rock, der eindeutig dafür geschaffen ist, die
Clubs dieser Welt in Grund und Boden zu rocken. Der
Sound von Jackson Firebird ist somit wie ein Schweizer
Fondue ohne Kirsch, die Basis ist absolut lecker, solide
und sehr nahrhaft, aber irgendwie fehlt dann doch noch
etwas. Wer ohne The White Stripes nicht mehr weiterleben
will, kann jetzt immerhin wieder etwas Hoffnung und
Lebensmut schöpfen.
Mirko B.
Punkte:
5.0 von 10
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NUX VOMICA – Nux Vomica
Relapse Records/Non Stop Music
Wer ab und an mal bei Homöopaten war, kennt Nux
Vomica (aka Brechnussbaum) als Anti-Kater-Mittel.
Eigentlich zum Entgiften des Körpers gedacht, aber genau
das braucht man ja bei einem Hangover. Vielleicht würden
die Amis mit genügend Alkohol besser klingen, im
nüchternen Zustand ist die Musik hingegen einschläfernd.
So dauert es bei Opener ganze fünf Minuten, bis endlich
etwas Spannendes passiert. Experimentell, schleppend und
dröhnend dürfen Lieder gerne sein. Aber manchmal ist zu
wenig halt einfach zu wenig, oder zu viel schlicht zu
viel. ‚Reeling» hingegen schafft schon mehr an Stimmung,
was sicherlich auch durch die Leadgitarre zu Stande
kommt. Aber so wirklich überzeugen kann auch dieser
Track nicht bis zum Ende. Die drei Songs schaffen es
immerhin auf eine Spielzeit von 44 Minuten. Wer auf eine
Mischung aus Geräusch und Musik steht, kann ja gerne mal
versuchen, aber mir persönlich fehlt es an konsequenter
Umsetzung des einen oder des anderen, die Mischung aus
beiden Teilen funktioniert in meinen Ohren zu wenig.
Daran kann auch die Fette, wuchtige Produktion nichts
ändern.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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SINBREED – Shadows
AFM Records/Musikvertrieb
Wenn Musiker verschiedener bekannter Bands zusammen
eine neue Gruppe gründen, muss dabei nicht unbedingt
überragende Musik raus kommen. Bester Beweis für diese
Behauptung ist das zweite Werk von Sinbreed. Hier
musizieren mit Schlagzeuger Frederik Ehmke und Gitarrist
Marcus Siepen gleich zwei Blind Guardian-Recken.
Gesanglich werden sie vom ex-Seventh Avenue Shouter
Herbie Langhans unterstützt. Das Ergebnis dieser
Zusammenarbeit ist ein gut- aber nicht hochklassiger
Power Metal, welcher zu keiner Sekunde über das Prädikat
"Standardware" heraus kommt. Klar ist alles super toll
eingespielt und die Produktion knallt. Es fehlt aber an
Ohrwürmern oder auch nur an der kleinsten Melodie, die
ansatzweise hängen bleiben würde. Es wird zwar auf hohem
Niveau zusammen musiziert, aber auf (zu) tiefen Niveau
komponiert. Dass diese Tatsache nicht am Stil liegen
kann, in welchem vermeintlich bereits alles gesagt
wurde, stellen diesen Monat Gamma Ray eindrücklich unter
Beweis. Trotzdem ist nicht alles vergebene Liebesmüh’,
denn mit «Black Death» hat sich doch noch ein Stück
eingeschlichen, welches in die richtige Richtung
tendiert. Bei zehn Songs ist dies aber deutlich zu wenig
der Fall. Natürlich könnte man jetzt auch noch die
Produktion bemängeln, welche jede Abwechslung in einen
Einheitsbrei verwandelt. Dass es daran aber nicht liegen
kann, zeigen die Walliser Climax, deren Lieder auch mit
einer Low Budget-Abmischung aufhorchen lassen. Power
Metal-Fans können hier einen grossen Bogen darum machen,
denn die Verpackung hält definitiv nicht, was sie
verspricht.
Roger W.
Punkte:
5.0 von 10
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MENACE - Impact Velocity
Season Of Mist/Irascible
Die fünf Jungs kreieren hier auf ihrem Debut eine
seltsame Mischung aus Rock, Hard Rock, Heavy Rock und
Progressive-Einflüssen, dazu variabler Gesang
stellenweise elektronische Einsprengsel? Erinnert
irgendwie an Memory Driven, wenngleich auch Menace nicht
die selbe Art von vertrackter Musik spielen. Man merkt
allerdings, dass so ziemlich alle Musiker nicht zum
ersten Mal eine Scheibe aufnehmen, das ?Vorstrafen?-Register
ist teilweise ziemlich lang. Irgendwie lässt sich trotz
intensiver Bemühungen meinerseits der Sound von ?Impact
Velocity? nicht richtig beschreiben geschweige denn
klassifizieren ? wer auf die oben erwähnten
Musikrichtungen steht und einen offenen Geist sein Eigen
nennt, der sei aufgefordert, sich selbst einen Eindruck
zu verschaffen. Speziell!
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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MILKING THE GOATMACHINE - Greatest Hits - Covered in
Milk
Noise Art Records/Universal
Covered in Milk ist eine Zusammenstellung von Covers
ihrer grössten Helden, die Milking The Goatmachine neu
interpretiert haben. Mit dabei «Ma Baker» von Boney M.,
«Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett» von Bill Ramsey,
«Rebel Yell» von Billy Idol und «Gimme All Your Lovin’»
von ZZ Top. Das finden die einen cool und spassig, die
anderen eher unnötig. Ich gehöre zu den anderen.
Ohrwürmer aus allen Stilrichtungen vergoatet, viel mehr
gibts hier nicht zu sagen.
Lucie W.
Punkte:
5.0 von 10
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COLTSBLOOD – Into The Unfathomable Abyss
Candlelight Records/Irascible
Okay, ich gebe zu, das Album hat mich überrascht.
Alleine wegen dem Liedttitel ‚Valhalla Awaits» hätte ich
jetzt eher Pagan Black Metal erwartet als die
schleppende, erdrückende Schwere einer Death Doom
Kapelle. Das erste hätte aber auch nur schlecht zu
Candlelight gepasst. So schleppt sich nach dem
täuschenden Intro also die volle Wucht tiefer, dunkler
Riffs entgegen, während herausgepresste Vocals ihre
Litanei zum Besten geben. Nach gut 14 Minuten dann der
nächste Track, der mit zwei Minuten einerseits um Äonen
kürzer wirkt, anderseits ist ‚Blood» auch um einige
Schläge schneller und beinhaltet sogar Blastbeats.
Trotzdem erweckt die Gesamtheit des Albums den Eindruck,
als sei es aus irgend einem vergessenen Sumpf
entstiegen. Nass, kalt und schleimig würgen sich die
Songs aus den Boxen, dunkle Wogen aus rauschenden Riffs
und verzweifelten Vocals. Leider wirkt das Ganze dann
auf Dauer sehr ermüdend und langweilig, da gerade die
Stimme nicht sehr viel Abwechslung bietet und die Lieder
dadurch kaum voneinander zu unterscheiden sind. Man
kriegt zwar einiges an Spielzeit, aber es gibt durchaus
starke Alternativen.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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SWEET APPLE – The Golden Age Of Glitter
Tee Pee Records
Wer mir den musikalischen Erguss einer Band zur
Besprechung vorlegt, deren Stil an anderer Stelle als
"Power Pop" bezeichnet wird, macht schon mal vorneweg
den sprichwörtlichen Bock zum Gärtner. Ganz so schlimm
ist es dann zum Glück doch nicht, fährt man doch eine
deutlich hörbare Garage- und Indie Rock-Schiene. Dennoch
gehen die vier Herren sehr entspannt ans Werk, abrocken
liegt eindeutig nicht drin und schon gar nicht
headbangen, was das Album gefährlich nahe an meine
Toleranzgrenze drängt. Darum kurz und knapp: Wer sich
gerne von American Darlings der Sorte Jackson Browne
oder Tom Petty einlullen lässt und gleichzeitig ein
Faible für originellen Indie Rock hat, kann gerne einen
Hörversuch starten. Mir rockt das Ganze eindeutig zu
wenig.
Mirko B.
Punkte:
4.4 von 10
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PET SLIMMERS OF THE YEAR - Fragments Of Uniforms
Candlelight/Irascible
Wenn es einen Preis für den seltsamsten Bandnamen in
letzter Zeit gäbe, Pet Slimmers Of The Year wären ein
echt heisser Anwärter auf den Titel ? Aussage gleich
null. Egal. Die Mucke ist im Bereich Post Rock/Metal
angesiedelt, will heissen: Das gesamte Soundspektrum ist
relativ düster-vage gehalten, selten gibt es Ausbrüche
aus der doch eher eintönig daher wabernden Soundmasse ?
vom Gesang ganz zu schweigen, der kommt nämlich nur in
zwei Tracks vor (und auch dort nur sehr verhalten, weil
derb im Hintergrund gehalten). Viel mehr gibt es hierzu
nicht zu sagen, wer mit diesem Thema was anfangen kann,
sollte mal ein Ohr riskieren. Von Freaks für Freaks.
Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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SLAVEATGOD - The Skyline Fission
No Regrets Records
Soso, griechischer Metal,
hmm? Gut, hören wir mal rein. Das Intro ?Rumors About
Steps Secure? beginnt sanft, elektronische Klänge sind
zu vernehmen, und nach knapp einer halben Minute setzen
Gitarrenwände mit Metalcore-typischen Breaks und einem
deftigen Drumming ein. Nix mit Gesang, der kommt erst
ein Track spatter zum Zug: ?The Weakeneds Rest? steht
stellvertretend für den gesamten Rest der Platte. Da
warden endlose Breaks vom Stapel gelassen, das Drumming
unterstützt die Chose sehr tight, und der Gesang? Naja,
also man singt/kreischt sich durch die Tracks halt so
durch. Erinnert in den besten Passagen entfernt an Pain,
ohne allerdings zu irgendeinem Zeitpunkt dem guten Herr
Tägtgren und seinen Spiessgesellen das Wasser reichen zu
können. Gleiches gilt für Machinae Supremacy, die
ebenfalls ihre Spuren im Sound von SlavEATgod (ja, der
Bandname schreibt sich tatsächlich so) hinterlassen
haben. Jeder Track, mal abgesehen vom Outro, ist
beliebig austauschbar und ohne Haken, welche bewirken,
dass man einzelne Songs voneinander unterscheiden
könnte. Marginal gibt?s immer Abweichungen, logisch,
aber die fallen nicht ins Gewicht. Wer auf Metalcore
steht und wirklich alles in dieser Richtung besitzen
muss, soll sich ?The Skyline Fission? halt zulegen. Alle
anderen inclusive meiner Wenigkeit warten auf bessere
Zeiten und besseren Sound.
Toby S.
Punkte:
2.5 von 10
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NECROMANTIA – A Collection Of Arcane Hexes
Soulseller Records
Seit 1989 am Musizieren,
schaffen es die Griechen auf eine beträchtliche Anzahl
Veröffentlichungen. Der Opener klingt wie direkt aus
dem Proberaum: zu laute Vocals (Kinder, soviel
Selbstvertrauen ist fast schon Respekt wert, aber gut
klingen tun sie überhaupt nicht) vom Schlagzeug hört man
stumpfes Geholze, die Gitarren quitschen und übersteuern
ständig, das Keyboard nervt mit gelegentlichen Tönen.
Damit aber nicht genug, nein, es werden auch fleissig
Gräber geschändet. So vergreift man sich an Liedern von
Omen, Iron Maiden und Running Wild. Einzig bei Manowar
kann man sich streiten, welche Version jetzt besser
klingt, aber das ist ein anderes Thema. Was hier mit «Number
Of The Beast» gemacht wird sollte verboten werden! Oder
zumindest nicht mit Stolz auf CD gepresst. Kein Feeling,
zu viel Bass, nicht annähernd die richtige Stimme, sowas
darf man nicht tun. Kaum gedacht, merkt man, dass in den
21 Songs ganze sechs Interpretationen zu finden sind,
eine übler als die Andere. Eine Kollektion aus Demos,
Splits, Promos und so weiter, all die Sachen halt,
welche es nicht auf eine reguläre CD geschafft haben. Ob
sie sich damit einen Gefallen tun sei dahin gestellt,
ich selber werde in Zukunft einen grossen Bogen um alles
machen, was mit Necro beginnt und mit mantia endet.
Tristan
Punkte:
1.0 von 10
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DISCIPLINE X - Wasted in Hollywood
Inverse Records
Die finnischen Punk-Thrasher
von Discipline X haben mit zwei EPs in der kalten Heimat
bereits für einiges an Furore gesorgt. Und so erstaunt
es nicht, dass der erste Longplayer "Wasted in
Hollywood" den Weg bis zu mir gefunden hat. Nun ja, das
Positve an diesem Album, wohlgemerkt dem ersten in bald
10 Jahren Bandgeschichte, ist das zum (kleinen) Teil die
Riffs kurzweilig sind. Leider wars das schon mit dem
Positiven. Angefangen beim schlechten Recording - die
Lautstärke schwankt zum Teil sehr arg, auch der Druck
der Tieftöner - über den Gesang, der - auch wenn einige
Gesangsideen ziemlich cool wären - immer wieder bei den
Tönen daneben liegt, bis hin zur GItarre, die auch immer
mal wieder in harmonische Schieflage gerät. Keine
Ahnung, ob diese finnischen Saunaspackos mit diesem
Album Satire betreiben wollen, oder ob das ein auf CD
gebrannter HAARP Code ist, der uns langsam auslöscht,
aber es ist eine pure Frechheit so einen Schwachsinn zu
veröffentlichen und vor allem auch noch bewertet haben
zu wollen. Als Demo auf Konzerten sicherlich gut
geeignet, aber nichts für die Masse.
Steve Butcher
Punkte:
1.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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