Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MAYAN – Antagonise
Nuclear Blast/Warner
Mayan nehmen auf ihrem Zweitling „Antagonise“ kein
Blatt vor den Mund. Mit viel Aggression wird bei ‚Bloodline
Forfait‘ losgebrettert. Die brachialen Gitarren und die
kraftvollen Grunts von Mark Jansen werden im Refrain vom
versöhnlichen Klang der Stimme von Henning Basse
abgelöst. ,Burn Your Witches, legt die Vielseitigkeit
des Materials offen: Orgelsounds im Stile von Cradle Of
Filth, schwarzmetallisch gefärbtes Shreddern der
Gitarren, eindrückliche Sololäufe und dies alles
kombiniert mit einem genialen Refrain. Henning Basse
bekommt auf „Antagonise“ deutlich mehr Raum als noch auf
dem Vorgänger und beweist dabei seine Klasse. Für ‚Redemption
– The Democracy Illusion‘ hat Floor Jansen ihr rockiges
Stimmorgan geliehen. Diesmal ist es Mayan gelungen, die
verschiedenen Frauenstimmen perfekt in die einzelnen
Songs zu integrieren. Laura Macrí kriegt mit dem
akustischen ‚Insano‘ einen wie auf sie zugeschnittenen
Song. Marcela Bovio ist unter anderem in ‚Human Sacrife‘
zu hören. An diesem Song lässt sich verdeutlichen, dass
die Band nicht nur gute Musik macht, sondern auch eine
Botschaft vermitteln will. Der Hörer soll seine Augen
nicht davor verschließen, was um ihn herum geschieht.
Mit der Auswahl der Songtitel und eingebauten Zitaten
wie in ‚Paladins Of Deceit – National Security Extremism
part 1‘ wird aufgezeigt, dass Regierungen ihr Volk
ausspionieren und belügen. „Antagonise“ bietet eine
geniale Mischung aus abwechslungsreichem Gitarrenspiel,
gut arrangierten Orchesterparts und eindrücklichen
Gesangspassagen mit aussagekräftigen Texten. Die letzten
Takte des Albums gehören dem einzigen männlichen Gast
Dimitris Katsoulis. Er sorgt mit seinem Violinensolo für
den emotionalen Höhepunkt und entlässt den Hörer in
freudiger Erwartung auf das was noch kommen mag.
Patricia L.
Punkte:
9.5 von 10
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MORBUS CHRON - Sweven
Century Media/Universal
Die Bandinfo auf Facebook ist
eine derartige Lobhudelei wie einzigartig, hammergeil
und supersüffig diese Band sei, dass es einem schlecht
werden könnte. Diese pornös angepriesenen Superlative
können jedoch wenigstens teilweise auch eingehalten
werden, denn die jungen Stockholmer fahren eine eigene
Schiene die mich von der Herangehensweise dann und wann
an ebenfalls avantgardistische Bands wie Dark Millenium
oder Mörk Gryning zu ihren Hochzeiten erinnert. Auch
schimmern immer wieder mal alte Atheist oder Coroner
durch, sehr geil. Die Produktion von Fred Estby ist
jedoch überraschend warm und "verwaschen", die
Instrumentierung aber trotzdem oder genau deshalb
unglaublich präsent und sichtbar. Die verhallten,
gejagten und intensiven Vocals passen ebenfalls dazu wie
Chewbacca zu Han Solo und gerade wegen der unüblichen
Stilmischungen und unbrutalen Verzerrung drückt mich "Sweven"
so tief in den Sessel als ob mir Jabba the Hut einen
blasen würde. Ich bin aktuell schwer begeistert, kann
aber genau deshalb noch nicht endgültig unterschreiben
ob dieses Album nun ein die Zeit überdauerndes
Meisterwerk oder nur ein heisses Strohfeuer darstellt.
Reinhören und eigene Meinung bilden ist daher Befehl!
Hardy
Punkte:
9.5 von 10
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TRANSATLANTIC - Kaleidoscope
InsideOut Music/EMI
Hier ist es nun, das vierte Studiowerk der
Superproggies. Die Jungs trafen sich einmal mehr in
Tennessee und jammten einfach drauflos. Die besten Ideen
wurden dann aussortiert, und daraus entstand dann im
Grossen und Ganzen "Kaleidoscope". Diesmal entstanden
drei kürzere Tracks und zwei Longtracks. Einer der
beiden, "Into The Blue", eröffnet das neue Album. Man
serviert hier gewohnt hohe Kunst des Prog Rock und
verwöhnt den Zuhörer mit einem Auf und Ab der Gefühle
und der Prog-Musik. Neal und Roine teilen sich den
Gesang, und der Flower Kings-Chef lässt hier ein paar
geniale Gitarrensoli vom Stapel, die zeigen, mit wie
viel Gefühl der Schwede spielen kann. Dagegen hält Neal
mit klasse Keyboard-Parts. Und Portnoy hämmert sich
durch den Longtrack auf höchstem Niveau. Und man
vergesse hier nicht, die genialen Bassparts von
Marillion-Tieftöner Pete Trewavas zu erwähnen. Auch noch
erwähnenswert ist der Gesang bei "Part IV", der von
Daniel Gildenlöw übernommen wurde. Dem entgegen hält die
von Neal komponierte Ballade "Shine", die etwas Ruhe ins
Album bringt, guter Kontrast. Ganz gut gefällt mit das
rockige, für Transatlantic straighte "Black As The Sky",
das sofort hängenbleibt, top Track. Dann folgt das sehr
ruhige "Beyond The Sun", das ohne Drums auskommt und
ebenfalls von Neal gesungen wird. Zum Schluss hauen die
Proggies dann noch den Titelsong, der 31 Minuten lang
jeden anspruchsvollen Proghead zufriedenstellt, um die
Ohren, und da zeigen die Herren, wie man richtig Vollgas
gibt. Ein meiner Meinung nach grossartiger Track, der
sicher mithalten kann mit "Duel With The Devil" und Co.
Im Ganzen mögen Transatlantic vielleicht nicht ganz das
Niveau von "Bridge Across Forever" halten, zocken aber
immer noch weit über dem Horizont der Konkurrenz. Es
macht halt einfach mal wieder Spass, ein weiteres Werk
der Proggies zu entdecken und zu geniessen.
Crazy Beat
Punkte: 9.5 von 10
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WINTERSTORM – Cathyron
NoiseArt Records/Universal
Winterstorm is coming! Die Band
stürmt mit ihrer Mischung aus epischem Power- und
verspieltem Folk-Metal die deutsche Metalszene. Dabei
erinnern sie an Bands wie Orden Ogan oder auch die
älteren Hammerfall, wobei es sich teilweise genauso gut
um den Soundtrack zu einem Hollywood-Heldenepos handeln
könnte. Doch der Wintersturm verliert sich nicht einfach
im Power-Metal-Klischee wie so manch anderer Vertreter
dieser Richtung, sondern bringt frischen Wind in die
leicht angestaubte Szene. Inspirierte Kompositionen, die
klassischen mehrstimmigen Chöre im Refrain und die
kräftige Stimme von Sänger Alexander Schirmer erklären
“Cathyron“ zur Kitsch-freien Zone – kein einfaches
Unterfangen in diesem Genre. Und doch findet man all die
Elemente die zum Power-Metal gehören wie das edle
Schlachtross zum gerüsteten Helden – Turmhohe
Gitarrenwände, treibende Drums und natürlich epische
Geschichten. Besonders gut kommen dabei die
Folk-Elemente die hin und wieder eingestreut werden um
die Stimmung aufzulockern. Highlights sind unter anderen
“Windkeepers“ oder auch das etwas rassigere “Burning
Gates“, wobei ich eigentlich bei jedem Durchhören einen
neuen Favoriten für mich erkoren hab – spricht für die
Qualität des Albums! Diese Band hat eindeutig Potenzial
und sollte in keiner Power-Metal-Sammlung fehlen!
Grosses Kino…
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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VANISHING POINT - Distant Is The Sun
AFM Records/Musikvertrieb
Nach sechs Jahren Pause veröffentlichen nun die
Herren aus Melbourne ihr fünftes Studioalbum. Geboten
wird ein Mix aus Heavy, Power und Prog Metal auf sehr
hohem Niveau. Die Australier lassen es ganz schön
krachen. Zu hören schon beim Opener "King Of Empty
Promises". Ein kräftiger Power Metal-Song mit
Prog-Einlagen. Dazu die kräftige Stimme von Silvio
Massaro, und fertig ist ein sehr starker Song. Auch die
Doublebass-Nummer "Distant Is The Sun" haut voll rein
und gefällt schon nach dem ersten Durchlauf. Besonders
gefallen mir die Tempiwechsel und Stimmungen der
einzelnen Songs. Aber mir hat es besonders "Era Zero"
angetan, meine Repeat-Taste ist seit diesem Song
ziemlich abgenutzt, so oft hab ich mir den schon
angehört. DER Hammersong dieses sonst schon grandiosen
Albums! Die Symbiose aus guten Songideen, tollen
Gesangsmelodien und dem hervorragenden Zusammenspiel der
einzelnen Musiker macht dieses Werk schon zu etwas
Besonderem. Dazu noch die guten Chöre, und zufrieden ist
der anspruchsvolle Musikliebhaber dieser Art von Musik.
Das Niveau wird durchgehend gehalten, und es macht
wirklich Spass, den Herren aus Australien zuzuhören.
Sehr starkes Album, sehr empfehlenswert.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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FLOTSAM AND JETSAM – No Place For Disgrace (Re-Release)
Metal Blade/Sony Music
Der zweite Streich der Arizona-Thrasher war ein
wahrer Prüfstein für den Fünfer. Jason Newsted kehrte
der Band den Rücken zu und wollte den Erfolg zusammen
mit Metallica geniessen… Sänger Erik A.K. und seine
Jungs liessen sich aber nicht beirren und feuerten schon
mit dem Eröffnungsriff zum Titeltrack aus allen Rohren.
– Okay, bei drei Tracks hatte Jason noch seinen Stift
beim Songwriting einfliessen lassen – Zusammen mit der
unglaublich Stimme von Erik, die man aus tausenden von
Anderen heraushört und dem Kampfrefrain zu „No Place For
Disgrace“ zeigten Flotsam And Jetsam, dass sie noch
immer zu den führendsten Thrash-Bands gehörten. Seien
wir ehrlich, solche Killer-Scheiben wie dieses hier
bekommen wir nicht mehr zu hören. Welche Band verbindet
heute noch so viel Härte, Geschwindigkeit mit
eingängigen Melodien miteinander? Danke. NIEMAND!
Alleine die galoppierenden Gitarren bei „Dreams Of Death“,
die mit vielen Tempowechseln versehene „N. E. Terror“
und „Misguided Fortune“, das mit über sieben Minuten
unter die Haut gehende „Escape From Within“, welches
„One“ von Metallica locker in den Schatten stellt, das
von den „Metal Massacre“ Sampler bekannte „I Live You
Die“ und „P.A.A.B.“ zeigen noch heute, dass man Musik
schreiben kann, die über Jahre hinweg bekannt bleiben.
Selbst die Coverversion von „Saturday Night’s Allright
(For Fighting)“, wurde berühmt durch Elton John, klingt
frech und locker. Mit diesem Re-Release wird die Scheibe
all denen zugänglich gemacht, die Ende der Achtziger
Jahren geschlafen haben, oder noch nicht auf der Welt
waren. Zugreifen!
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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GRAND MAGUS - Triumph And Power
Nuclear Blast Records/Warner
Das lärmige Trio aus Schweden,
das übrigens seit 2012 mit Spiritual Beggars Drummer
Ludwig Witt bestückt ist, hat bekanntlich seine
ursprünglichen Doom-Roots vor einer ganzen Weile
verlassen. Über die Brücke des Stoner Rocks haben sich
Grand Magus mehr und mehr metallischen Gefilden
angenähert. Bisheriger Höhepunkt dieser Entwickling war
das letzte Album «The Hunt» von 2012, das sogar in den
CH-Charts mit Platz 76 lockerst in die Top-100
vorstiess. Das will was heissen und wer die Jungs vor
knapp einem Jahr im Aarauer Kiff, zusammen mit Angel
Witch und Enforcer, live hat abrocken sehen, weiss, was
dieses Power-Trio lostreten kann. Die neue Langrille ist
an sich die siebte Studio-Scheibe und huldigt beim
Opener «On Hooves Of Gold» den (ehemaligen) Kings Of
Metal Manowar, während «Steel Versus Steel» genau(er)
das verkörpert, was Grand Magus aktuell wie
offensichtlich gerne machen, und das rockt schwer und
amtlich. Auch «Fight» stampft mit gehörig Schmackes und
dürfte auch live ordentlich abgehen. Der Titeltrack
macht dann Black Label Society etwas den Hof und spielt
soundmässig den typischen Trumpf aus, der nur von einem
Trio erzeugt werden kann. Das gilt nebst der kernigen
Gitarre von Sänger Janne „JB“ Christoffersson ebenso,
wie für den bollernden Bass von Mats „Fox“ Heden. «Dominator»
als etwas schnellerer Track lässt dabei die gleichen
Muskeln spielen. Nach dem ruhigen intromässigen «Arv»
folgt das obergroovige «Holmgång», das jeden
angelockerten Fensterkitt zerbröseln lässt, einfach nur
geil! «Triumph And Power» ist seinem Vorgänger klar
ebenbürtig, wenn nicht noch eine kompositorische
Nasenlänge voraus. Mutig wie abwechslungsreich hat man
mit «Ymer» dem töften Rausschmeisser «The Hammer Will
Bite» (würde irgendwie noch gut zu Sabaton passen) gar
ein Instrumental voran gestellt. Wirklich überraschend
gutes Album der Schweden und bereits eines der
Jahreshighlights!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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BRDigung –In goldenen Ketten
Rookies & Kings//Musikvertrieb
Für Metal Factory sind BRDigung eine eher
ungewöhnliche Band. Denn normalerweise werden hier keine
deutschen Punk Rock-Bands im Fahrwasser von Die Ärzte
und Die Toten Hosen reviewt. Was unseren Roxx dazu
bewogen hat, diese Scheibe trotzdem auf die Webseite zu
nehmen, ist wohl der metallische Anstrich, der bei jedem
Lied durchschimmert. Aber egal ob Metal oder nicht:
BRDigung überzeugen hier auf der ganzen Linie! Die 15
Lieder wirken nie langweilig, sondern unterhalten
bestens. Dabei wechseln BRDigung erstaunlich stilsicher
sowohl in musikalischer wie auch textlicher Sicht. Die
grössere Stärke liegt dabei mit leichtem Vorsprung bei
letzterem. Wirken die Reime anfänglich noch etwas
rumplig, entfalten sie bereits kurze Zeit spätere einen
ganz eigenen Charme. BRDigung wirken nie stumpfsinnig,
sondern haben selbst bei lustigen Liedern eine
erstaunlich ernste Botschaft (wie z.B. „Tanz dickes
Kind“). Auf der anderen Seite sind es aber auch die
sozialkritischen Texte, welche offenbaren, dass sich
BRDigung ziemlich viele Gedanken über ihre Texte machen.
Schön auch, dass sich die Deutschen auch mal selbst auf
die Schippe nehmen, wie zum Beispiel mit „Nicht mein
Problem“ zu hören ist. "In goldenen Ketten" thematisiert
schlicht das volle Leben: Mal fröhlich, mal
nachdenklich, mal wütend, sarkastisch oder auch mal
ironisch. BRDigung schwanken zwischen jugendlicher Wut
und erwachsener Vernunft und schaffen gleichzeitig tolle
Lieder. Wer etwas härteren Punk Rock mag, findet hier
einen möglichen Klassiker, um den es schade wäre, wenn
er in der Veröffentlichungsflut untergehen würde.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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LOTRIFY – Light Passes, Shadow Remains (EP)
Eigenvertrieb
Eine spannende Mischung aus Death und Melodic Metal
präsentieren uns Lotrify aus Baden. Die Band ist zurzeit
auf der von ihr organisierten
Bonebreaker-Ball-Wochenend-Tour und dürfte dadurch
einigen bekannt sein. Hatte das Demo von 2011 noch vier
Songs, bietet die von der Band als EP bezeichnete CD nun
sechs. Diese machen eine exakte stilistische Zuordnung
erfreulich schwer. Beginnt die EP mit „Collateral Damage“
noch typisch Heavy Metallisch mit einigen
Growl-Einsätzen, rückt dieser mit zunehmender Dauer nach
vorne. „End Of The Line“ entpuppt sich nach einem
thrashigen Anfang schon fast als Modern Metal. Wobei
auch diese Bezeichnung eher ein Versuch einer
Umschreibung ist als eine exakte Bestimmung. Lotrify
geben viel Wert auf Dynamik innerhalb der Songs. So
entpuppt sich der Death Metal-Song „Split The Pit“ im
Refrain als klassischer Heavy Metal-Song. Vom Wahnwitz
her erinnern Lotrify gar entfernt an System Of A Down,
ohne musikalisch dort wirklich abzukupfern. Kreativität
und der Wille, etwas Eigenes zu erschaffen, sind
deutlich spürbar. Dabei verbinden die Badener treibende
Rhythmen und Härte perfekt mit eingängigen Melodien. Wer
durchgehendes Geschrei sucht, liegt hier falsch. Wer
True Metal à la Manowar sucht, ebenfalls. Wer aber
Interesse an einer erfrischenden neuen Mischung aus
verschiedenen Heavy Metal-Welten hat, liegt hier genau
richtig. Die sechs Lieder sind das exakt richtige, um
neugierig zu machen, ohne jeweils zu langweilen. Man
darf gespannt sein, ob dies Lotrify künftig auch auf
Album-Länge gelingen wird. "Light Passes, Shadow Remains"
legt die eigene Messlatte schon mal ziemlich hoch.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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MORFIN - Inoculation
FDA Rekotz
Harter Stoff aus dem Hause FDA Rekotz. Dass hier ein
Erstling auf dem Plattenteller dreht, würde man wahrlich
nicht glauben, denn frisch und jung ist definitiv
anders. Das hier ist so sehr Death Metal, dass man sich
unweigerlich die Frage stellt: Lebt es noch oder ist es
schon tot? Morfin kommen wie einige ihrer sehr klaren
Vorbilder aus Kalifornien und legen zweieinhalb Jahre
nach ihrem ersten Demo ein knallhartes Brett vor. Im
Hier und Jetzt scheinen sich die Jungs nicht wohl zu
fühlen, man wird mit dieser Platte mit allem in die
frühen 90er zurück versetzt, angefangen mit dem Sound,
der tatsächlich - ganz dem Info-Sheet entsprechend, was
nicht selbstverständlich ist - alten Death, Gorguts und
Skeletal Remains sehr nahe kommt, über das Aussehen der
Jungs (geile Frisuren!) bis hin zum Cover. Nicht umsonst
ist neben den neun eigenen Songs auch ein Death-Cover
auf der Scheibe, "Leprosy" nämlich, das sehr gelungen
ist. Viel mehr muss man zu dieser Platte eigentlich gar
nicht sagen, viel falsch machen kann man mit den
genannten Rahmenbedingungen eigentlich nicht. Und das
machen Morfin auch nicht. Böse Zungen mögen hier auf
mangelnde Eigenständigkeit und Originalität hinweisen -
dem ist auch nicht viel entgegen zu setzen. Doch,
Moment: Death ist tot, es lebe Death! Kaufen!
Lucie W.
Punkte:
9.0 von 10
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KRYN - Scars Remind Me
Eternal Sound
Kroatien gilt nicht gerade als Hochburg des Metal,
umso mehr erstaunt es, dass von dort die erste grosse
Überaschung des neuen Jahres stammt. Kryn beginnen schon
mit einem seltsam anziehenden Cover, das einen Körper im
Pentagram in gänzlicher Weissbläue zeigt, nur ein Herz
in der einen und ein Hirn in der anderen Hand sind
blutgetränkt und entflammt. Dies versinnbildlicht die
Einstellung der Band aus Kroatien, sie spielen mit Herz
und Verstand. Ausgestattet mit einem vielfältigen
Sänger, der gekonnt zwischen emotional und brachial
wechselt, einer Gitarrensektion, die mit Druck und
Spielfreude aufblitzt und einem Drummer, der so gut und
innovativ ist, dass er sicherlich bald in zahlreichen
Studios anzutreffen sein wird, boxen Kryn auf ihrem
ersten Full Length-Album so ziemlich jede etablierte
Modern Metal/Alternative-Band aus dem Ring.
Steve Butcher
Punkte:
9.0 von 10
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DEAD SHAPE FIGURE – Opus Victoria
Eternal Sound Records
Auch wenn das Cover von Weitem nach Opera-Metal
aussieht, genau diese Spielart scheint die einzige des
härteren Rock zu sein, die auf dieser Scheibe nicht zu
hören ist. Dead Shape Figure schreiben ihre Songs
offenbar, ohne sich in ein stilistisches Korsett zu
zwängen. Wie sonst könnten sich Versatzstücke aus Rotz
Rock, Dark, Speed, Thrash und Heavy Metal und sogar ein
balladeskes Instrumental auf einem einzigen Output
finden? Durch alles zieht sich eine latente finnische
Melancholie, die nicht zuletzt den äusserst
abwechslungsreichen Vocals von Galzi Kallio innewohnt.
Die decken ein Spektrum von melodischen, aber niemals
poppigen Clean-Vocals bis zu derben Death-Grunts ab.
Beim ersten Hören dieser Scheibe fühlte ich mich an die
Babylon Whores und Sentenced erinnert. Dass man auch
andere Reminiszenzen sehen kann, scheint mir nach obiger
Stilbeschreibung nur natürlich. Als Anspieltipps kann
ich die gesamte Eröffnungs-Quadriga «Break While
Speeding», «Hurtsong», «Epimenides» und «Fake Kings Day»
oder das, Entschuldigung, saucoole «In Robes Of
Bullshit» wie auch das Rausschmeisser-Duo «Sole
Rendition» und «Perdition Receiver» empfehlen. Hoppla,
das ist ja bereits ein Grossteil der Platte! Ein kleines
Haar in der Suppe habe ich doch noch gefunden: Die
Speed-Granate «To The Proper Vandal» kommt mir, auch
wenn sie mit bösen Vocals durchsetzt ist, etwas zu
klischiert rüber. Wie gesagt: ein kleines Haar. Und um
dem Ganzen die Krone aufzusetzen noch etwas
Patriotismus: Produziert wurde die Scheibe von Samaels
Xy. Ich sehe mich gezwungen, diese Platte allen, die mit
den genannten Stilen etwas anfangen können und bereit
sind, die Scheuklappen breit abzuwinkeln, ans Herz zu
legen. Ich bin begeistert!
Mac
Punkte:
9.0 von 10
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FREEDOM CALL - Beyond
Steamhammer//Musikvertrieb
Als vor vielen Jahren Bands wie Freedom Call den
Begriff "Happy Metal" prägten, hielt man das für eine
Art Modeerscheinung, die sich bald wieder legen würde.
Doch Chris Bay und seine Kollegen sind mit dem nunmehr
achten Studiowerk "Beyond" am Start und beweisen ihren
Kritikern, dass wahre musikalische Happiness niemals out
sein wird. Bereits das letzte Studioalbum "Land Of The
Crimson Dawn" war ein Prunkstück, und "Beyond" steht dem
in Nichts nach. So wie beim Vorgänger der Song "Land Of
Light" mit "Back Into The Land Of Light" eine frisch
polierte Wiedergeburt erleben durfte, so feiert hier nun
"The Rhythm Of Life" ein Comeback als "In The Rhythm Of
Light". Wer gar nicht genug Happy Metal kriegen kann,
der besorgt sich am besten das Box-Set, denn das enthält
eine Bonus-CD mit dreizehn zusätzlichen Songs, live und
unplugged gespielt. Alles in allem ein wirklich
schmuckes Album!
Maiya van A.
Punkte:
8.8 von 10
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HIRAX - Immortal Legacy
Steamhammer/Musikvertrieb
Der letzte echte Kontakt zu Hirax ist schon ein paar
Jährchen her und wie lange, steht auf einem von Katon w.
De Pena unterschriebenen Drumstick, den ich nach der
Show am BYH!!-Festival ergattern konnte: 2003! Seither,
genauer 2009, kam das letzte full lenght Album «El
Rostro De La Muerte» heraus und fünf Jahre davor «The
New Age of Terror». Beide Alben gingen ohne nachhaltige
Wirkung an mir vorbei, was ich zwar eher dem
quantitativen Veröffentlichungs-Overkill der letzten
Jahre zuschreibe. So lasse ich «Immortal Legacy» ohne
Scheuklappen auf mich einwirken. Der Opener «Black
Smoke» bollert dann schon mal wie die Feuerwehr nach
vorne los und erinnert mich umgehend an Artillery und
hinten raus auch an Slayer. Mit «Hellion Rising» als
zweitem Song folgt dann der Track, der vorab als Single
veröffentlich wurde und ebenso nur für verbrannte Erde
sorgt. Katon ist wiederum in seinem Element und je
länger ich diesem Sound lausche, desto mehr kommt mir
der kultige von Balingen wieder in den Sinn! Vom
damaligen Lineup ist allerdings nur der gute Mr. De Pena
selber übrig geblieben. Heuer ist die Saitenfront durch
die Gebrüder Lance und Steve Harrison besetzt, die
wiederum von Schlagzeuger Jorge Iacobellis
rhythmusmässig befeuert wird. Die Studioaufnahmen wurden
gitarrenseitig überdies von den Guests Jim Durkin (Dark
Angel), Juan Garcia (Agent Steel/Evildead) und Rocky
George (Suicidal Tendencies/Fishbone) veredelt, und
Altmeister Bill Metoyer (Slayer, Armored Saint, W.A.S.P.,
Sacred Reich) verpasste der neuen Thrashkeule von Hirax
den richtigen Sound. Mir fällt es echt schwer, hier
einzelne Songs zu favorisieren, da «Immortal Legacy» als
Ganzes ziemlich geil und fett daher kommt. Der Kreis zu
den einleitenden Worten in Sachen BYH!!!-Festival wird
schliesslich erfreulicherweise dadurch geschlossen, dass
Katon W. De Pena und seine Jungs in diesem Sommer in die
Schwäbische Alb zurück kehren werden und da sage ich
doch gemäss dem signierten Drumstick gerne "fuckin'
Thrash!
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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W.E.T. – One Live – In Stockholm
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die Abkürzung W.E.T. steht für die Bands der drei
Protagonisten der Formation: Work Of Art-Keyboarder und
Gitarrist Robert Säll, Eclipse-Gitarrist Erik Martensson
und Talisman-Sänger sowie Keyboarder Jeff Scott Soto.
Die Formation wird als Soupergroup gehandelt. Ohne die
Leistung der beteiligten Musikern schmälern zu wollen,
scheint dem Rezensenten die Bezeichnung dann doch ein
bisschen übertrieben. Die Ausnahme ist dabei aber Jeff
Scott Soto, der definitiv zu den besten Sängern
überhaupt zu zählen ist. Mit seiner brillianten Stimme
veredelte er schon Alben von Yngwie Malmsteen, Axel Rudi
Pell, Eyes, Takara, Human Clay, Khymera, Soul Sirkus und
eben auch Talisman. Somit ist es auch Mr. Soto, der
schlussendlich W.E.T. zu einem Highlight der Hard
Rock-Szene macht. Die Band hat aber auch starke Songs in
Petto, die nach zwei Studioalben nun auch auf dieser
Live-Scheibe festgehalten wurden. Aufgenommen wurde das
Konzert am 17.1.2013 im Debaser Club in Stockholm. Das
Teil erscheint als Doppel-CD bzw. als DVD mit jeweils 18
Songs. Die beiden Datenträger unterscheiden sich nur
durch die Bonustracks. Die CD wurde mit zwei
Studiotracks ergänzt, die DVD mit zwei Videoclips. Das
Bild- und Tonmaterial überzeugt durch eine hochstehende
Qualität, ohne dass das Live Feeling beschnitten wurde.
Melodic-Fans im allgemeinen und J.S.S.-Fans im
speziellen können kompromisslos zugreifen.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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MOTORJESUS - Electric Revelation
Drakkar Entertainment/Musikvertrieb
Diese Band aus Mönchengladbach ist eine Klasse für
sich! Erfrischend straighter Hard Rock ist hier das
Thema, und die Jungs kommen immer wieder mit tollen
Songs daher! Die 1990 unter dem Namen "The Shitheadz"
gegründete Band hat erst 2004 ihr erstes Studioalbum "Dirty
Pounding Gasoline" veröffentlicht, während in den sechs
Jahren davor lediglich drei Demos erschienen sind. Da
die Band in diversen Ländern unter den Hammer der Zensur
kam, kannte man sie auch unter dem Namen "XHeadz", bevor
sie sich dann endgültig für Motorjesus als Bandname
entschieden hat. Doch der Wirrwarr um den Namen ändert
nichts daran, dass die Musik einfach grossartig ist!
Jeder einzelne Track gleicht einer Fahrt auf der
Achterbahn, ein Adrenalinschub jagt den nächsten, und
Songs wie "Trouble in Motor City" geben ganz klar den
Ton der restlichen Scherbe an. Wer wieder mal so richtig
guten Hard Rock hören will, der wird mit "Electric
Revelation" einen Glücksgriff landen!!
Maiya van A.
Punkte:
8.6 von 10
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HOUSE OF LORDS – Precious Metal
Frontiers Records/Musikvertrieb
Mit einer, vor allem im Melodic-Genre, alles andere
als selbstverständlichen Regelmässigkeit beehren uns
House Of Lords mit einem neuen Output. Seit der Reunion
2004 ist "Precious Metal" bereits das sechste Album.
Dabei konnte mehr oder weniger eine kontinuierliche
Steigerung beobachtet werden, die 2001 im Album "Big
Money" gipfelte. Die Truppe um Mainman und Sänger James
Christian hat es sich also nicht einfach gemacht. Die
neue Scheibe kann dann das hohe Niveau des Vorgängers
auch nicht ganz halten. Trotzdem ist es aber, wie auch
die früheren Veröffentlichungen, Meilen von
Durchschnittlichkeit oder gar Schrott entfernt. Einmal
mehr brilliert der gute James mit seiner charismatischen
Stimme, die zweifellos zu den Besten im gesamten
Melodic-Bereich zu zählen ist. Auch in Puncto
Songmaterial muss man dem, in Florida ansässigen,
Amerikaner nichts mehr vormachen. Die Kompositionen
wurden geschickt arrangiert, mit durchdachten Hooks
versehen und mit ausgezeichneten Melodien veredelt. Wie
gewohnt haben HOL den dreh raus, wie Hard Rock mit
Melodic-Background klingen soll. Knackige Riffs, die
sich als roter Faden durch das ganze Werk ziehen, eine
gesunde Mischung aus Power und Feeling. Leider waren
aber die grossen Refrains schon zahlreicher, was der
spezifische Grund ist, dass das Level von "Big Money"
nicht ganz erreicht wird. Trotzdem ist "Precious Metal"
ein ausgezeichnetes Melodic-Werk, das so manches
Konkurrenzprodukt spielend hinter sich lässt.
Chris C.
Punkte:
8.5 von 10
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ADRENALINE MOB - Men Of Honor
Century Media/Universal
Wie wenn es eh nicht schon genug Bands am Start hat,
die um die Gunst der Fans sprich Käuferschaft buhlen,
entstehen aus etablierten Lineups heraus laufend neue
Konstellationen. Adrenaline Mob reihen sich da fliessend
bei Chickenfoot und Black Country Communion ein, wobei
es die letztere Supergroup nach dem Ausscheiden von Joe
Bonamassa bekanntlich nicht mehr gibt. Die Besetzung von
Adrenaline Mob verzeichnet auf ihrem zweiten Album
bereits auch schon Wechsel, denn erstens ist der
Ex-Dream Theater Schlagwerker Mike Portnoy abgesprungen
(wurde durch, oh Wunder, A.J. Pero von Twisted Sister
ersetzt) und mit John Moyer von Disturbed ist nun ein
fester Bassist engagiert worden. Nachdem das Debüt «Omertà»
(2012) ziemlich gut angenommen wurde und auch live eine
echte Bank war (die ich mir leider entgehen liess), lag
es nahe, dass man von einem weiteren Album ausgehen
konnte. Das Ganze kommt mit dem Titel «Men Of Honor» und
knüpft im Wesentlichen am Erstling an. Geboten wird
heavy Hardrock mit leicht düsterer Note im Geiste von
Black Label Society und der Durchschlagskraft von
Disturbed. Russel Allen setzt hier sein markantes
Gesangsorgan anders als bei Symphony X ein und zeigt so
eine andere Facette. Gleichzeitig lassen balladeske
Klänge mit viel weicheren Vibes, nachzuhören bei «Behind
These Eyes» und «Crystal Clear» aufhorchen und sorgen
auch diesmal für Abwechslung. Der erste Durchlauf wirkt
insgesamt allerdings etwas sperrig und es braucht ein
paar Durchläufe, bis sich auch die fette Produktion
richtig entfalten kann. Wer «Omertà» mochte und
vielleicht erstaunt feststellen will, wie gut A.J. Pero
den vermeintlich übergrossen Mike Portnoy ersetzt hat,
sollte hier ebenso herzhaft zugreifen.
Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
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UNDECIMBER - Dead Inside
Downfall Records
Och nö, nicht so ne 0815-Gruftie-Kapelle - das war
so ziemlich das erste, was mir durch den Kopf schoss,
als ich das Promo-Foto der schwedischen Kombo in
Augenschein nahm. Nun ja, hören wir mal rein, vielleicht
gibt's ja sogar Innovation, Wunder geschehen bekanntlich
immer mal wieder... Tja, so kann man sich irren! Also
nicht bezüglich der Wunder, sondern aufgrund meiner
ersten Schubladisierung - hier ist keine
Mädchen-Metal-Pompös-Kapelle am Start, ganz und gar
nicht, hier wird gleich zu Beginn bei "Three Pages From
Hell" sachte elektronisch der Einstieg vorbereitet,
bevor dann amtlich abgerockt wird. Verstärker an und ab
mit dem Leichenwagen durch den vernebelten Wald
gebrettert, so könnte man es ausdrücken. Und, meine
Damen und Herren, der gute Mann am Mikro hat eine
verdammt nochmal geile Reibeisenstimme, scheinbar
geschwängert von unzähligen Zigaretten und mindestens
ebenso vielen Gläsern Hochprozentigem, das ist dunkles
Schleifpapier pur! Immer mal wieder wird in diesen
Düster-Rock elektronische Einsprengsel verwebt, ohne
dass es aufdringlich wirkt - die Schatten der
Vergangenheit, sprich die 'Vorgänger-Band' Reactor
(welche offenbar gemäss Homepage nun verlassen ist),
sind immer mal wieder präsent. Jedoch wurde auch damals
schon ein sehr ähnlicher Sound wie jetzt hier bei
Undecimber gezockt, mag man den wenigen Schnipseln auf
YouTube Glauben schenken. Gut, kommen wir nach all den
Pluspunkten nun zu den weniger positiven Aspekten des
Zweitlings "Dead Inside" ("Seven Nights Of Sin" hiess
der Vorgänger): Dem Sound fehlen leider Ecken und
Kanten. Das mag sich jetzt ein wenig kontradiktionär
lesen aufgrund meiner vorherigen Beschreibung, aber die
Drums sind viel zu wenig präsent, den Bass nimmt man
kaum wahr (wie so oft) - "Dead Inside" lebt mehrheitlich
von der Gitarrenarbeit und den Vocals. Und auch die
Sechssaitige wird nicht allzu variabel bespielt - rocken
tut's trotzdem. Und auf den Spoken Part bei "Solitude"
hätte man besser verzichtet - zu Gangster-mässig und
unverständlich kommt dies durch die Boxen gerauscht. So,
also nun zum Fazit: Undecimber (der Name bezeichnet
übrigens quasi den 13.ten Monat eines Jahres, wurde
mehrheitlich wegen den Steuern anno dazumals eingeführt,
long long ago...) haben einen treibenden Sound mit ner
Hammer-Stimme am Start, man müsste jetzt nur noch die
Ecken und Kanten betonen, ein wenig aus der
elektronisch-sauberen Ecke herauskommen, und dann stünde
einem Aufstieg zu solchen Bands wie The Bronx Casket
Company oder The Other nichts mehr im Weg - die Gräber
werden dennoch gerockt, kein Zweifel! Hell yeah!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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LAKE OF TEARS - By The Black Sea (Live)
AFM Records//Musikvertrieb
Diese Schweden um den charismatischen Sänger Daniel
Brennare sind im Prinzip schon eine Institution, denn
seit 1992 sind sie unterwegs, haben sich im Jahre 2000
aufgelöst und 2002 reformiert, haben musikalische
Sparten ausgelotet und sich selber entwickelt - und
jetzt, endlich, gibt es ein Live-Zeitzeugnis, das erste
in der History von Lake Of Tears. Die Aufnahmen sind
sehr gelungen, man hört und spürt die Band auf der Bühne
deutlich, der Sound ist echt klasse aufgenommen,
zwischendurch erinnern einen kleinere Patzer wie
Rückkopplungsgeräusche daran, dass man eben live spielt
und keine 'klinische' Studio-Aufnahme vor sich hat -
macht aber nix, der Scheibe und dem Gesamteindruck tut
dies keinen Abbruch. Die Fans singen teilweise die Songs
mit, Daniel unterhält sich mit dem Publikum - es wirkt
echt so, als wäre man dabei gewesen. Die Tracks stellen
einen guten Schnitt durch die Schaffensphasen dar,
lediglich betrüblich ist, dass es von "Moons And
Mushrooms" kein einziger Track in die Live-Setlist
geschafft hat - aber auch andere Tracks wie
beispielsweise das geniale "Headstones" wurde nicht
gespielt. Schade, aber sei's drum. "By The Black Sea"
ist nicht nur wegen des Covers empfehlenswert, nein,
denn die Herren zeigen sich in einer Form, die eindeutig
Positives für die Zukunft erahnen lässt - nämlich ein
neues Lake Of Tears-Werk!
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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THROWDOWN - Intolerance
Steamhammer//Musikvertrieb
Ganze vier Jahre ist es jetzt schon her, seit
Throwdown „Deathless“ veröffentlicht haben. Ich
persönlich habe mich mit „Vendetta“ im Jahre 2005 bei
den Amis eingeklinkt. Diese Scheibe hat mich schnell mal
fasziniert und an die ehemaligen Götter von Pantera
erinnert. Es ist einfach, diese rohe Gewalt, auch Sludge
genannt, mit diesen tonnenschweren Riffs, die dich
sofort in den Bann ziehen. Auch der Gesang von Dave
Peters, der auch die Gitarre spielt, könnte man Richtung
Anselmo orientieren. Throwdown sind für mich der
ultimative Panteranachfolger, der keine Kopie darstellt,
sondern mit den modernen heutigen Mitteln und den
älteren Einflüssen eins zusammen schmelzen lassen, das
zu einem tödlichen Mix von genialer Musik heranwächst.
Die Jungs sind zurück mit einer starken Scheibe und
werden diesen Planeten so richtig durchschütteln lassen.
Die Schweissperlen laufen einem nur so herunter bei dem
Gedanken, die Truppe live zu erleben.
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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SUNS OF STONE – Suns Of Stone
Bad Reputation Records/Non Stop Music
Schon nach den ersten dreissig Sekunden war mir
klar, dass sich diese Scheibe im oberen Viertel auf der
Skala meines Musik-Geilometers platzieren wird. Suns Of
Stone ist ein kanadischer Vierer, der sich voll und ganz
dem hart groovenden, klassischen Retro Rock ohne Wenn
und Aber verschrieben hat. Erfreulicherweise springen
die vier Musiker hierbei nicht auf den sich in voller
Fahrt befindlichen Occult Rock-Zug auf, sondern
orientieren sich entgegen ihrer Herkunft am
bluesgetränkten Südstaaten-Rock. Beim Anhören der zehn
Tracks denkt man unweigerlich an Giganten wie Lynyrd
Skynyrd oder die Allmann Brothers, flankiert von der
jüngeren Garde The Black Crowes und Rival Sons, gewürzt
mit einer dezenten Prise Led Zeppelin. Dass das Album
erst mit einiger Verspätung den Weg zur Metal
Factory-Kommandozentrale gefunden hat, erklärt sich wohl
aus dem ausgeprägten Selfmade-Charakter der Truppe. Wenn
man Rechnungen zu bezahlen hat und hierfür Vollzeitjobs
nachgehen muss, wirkt sich das unweigerlich auf die
Zeitreserven aus, welche für die Musik und deren
Verbreitung übrig bleiben. Sei’s drum, das Warten hat
sich gelohnt. Die Songs grooven trotz der traditionellen
Ausrichtung frisch und zeitgemäss produziert drauflos,
da trüben weder Stallmief noch das typische Müffeln aus
dem akustischen Second Hand-Laden den Hörgenuss. Manch
einer mag vielleicht die Spieldauer von ca.
siebenunddreissig Minuten monieren, ich hingegen finde,
dass gerade diese klassische LP-Länge perfekt zum
erdigen Blues Rock der vier Schlipsträger passt. „Suns
Of Stone“ ist ein tolles Album mit viel Herz und
positiven Vibes, das jeden geschmackssicheren Liebhaber
guter Gitarrenmusik berühren wird. Rockfans, welche hier
zugreifen, tun nicht nur dieser sympathischen Band einen
Gefallen, sondern vor allem sich selber.
Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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KHORS - Mysticism (Re-Release)
Svarga Music
Metal aus der Ukraine - wieso nicht? Die 4 Jungs
geben sich seit dem Jahre 2004 die Ehre und haben neben
Demos, Live-Alben und einer Compilation 5 Full
Lenght-Alben auf den Markt gebracht, das letzte Opus im
Jahre 2013 namens "Wisdom Of Centuries". Nun, "Mysticism"
ist, wie unschwer am Titel dieser Review erkennbar, eine
Wiederveröffentlichung des Albums von 2008. Ich bin mir
persönlich nicht ganz sicher, in wie fern Khors bei uns
bekannt sind, aber ich hoffe, sie werden es spätestens
nach dieser Rezension sein. Khors spielen im Grunde
genommen Black Metal, aber auf eine ganz eigene Art und
Weise, die man schon wieder nicht mehr als Black Metal
betrachten kann. Die Puristen werden sowieso in Rage
geraten und "Ausverkauf" vor sich hin murmeln, während
sie in den Wald ziehen, um Pfadfinder zu erschrecken.
Die Ukrainer haben nämlich sehr viele Breaks in ihren
Songs, und gar manches Mal kann man sich als Querverweis
Eternal Oath oder Mörk Gryning vorstellen, wie auch
Amorphis zu älteren Zeiten. Es gibt neben einigem
Geschreie auch akustische Parts, ein rein instrumentaler
Track ("Pagan Scars") mit Flöten und akustischer
Gitarre, geflüsterte Vocals ("Milk Of Heavens" mit
sachte elektronischen Einsprengseln), clean gesungene
Passagen ("Red Mirrors") und und und... Khors bieten auf
"Mysticism" dermassen viel, dass ein Durchlauf bei
weitem nicht ausreicht, alle Facetten dieses Werkes zu
erkennen. Deshalb verpasse ich selber der Band das Label
'Dark/Progressive/Black Metal', so denn eines benötigt
werden sollte. Technisch und inhaltlich gesehen ist "Mysticism"
sehr abwechslungsreich ausgefallen, deshalb kann so
beinahe jedem mindestens ein Ohr voll empfohlen werden,
wenn man Wert auf vielseitige, dunkle Musik legt. Bei
diesem Re-Release sind zwei Demoversionen von "In The
Cold Embrace Of Mist" und "Raven's Dance" sowie eine
Demo/Live-Version von "Into The Rays Of Fading Moon... "
enthalten, welche nicht zwingend hätten sein müssen,
aber einen guten Einblick in das Schaffen der Band
geben, bevor die Tracks dann nochmals überarbeitet
werden und auf dem Silberling landen. Wer Khors noch
nicht kennt (so wie ich bisher), der könnte eine kleine,
schwarze Musikperle entdecken!
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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SHRAPNEL – The Virus Conspires
Candlelight Records/Irascible
Wow, was für eine Energie! Die jungen Thrasher aus
Norwich treten das Gaspedal aber mal richtig durch und
heben den Fuss nicht einmal bis zum finalen Ton. Es hört
sich nicht an, als ob hier ein Debut-Album eingetrümmert
worden ist. Dafür sitzen die Breaks zu genau, dafür
flirren die Gitarren zu abgebrüht, dafür ist der Sound
zu gut. Das Ganze klingt roh, aggressiv und doch
differenziert. Nun, die Abgebrühtheit manifestiert sich
auch im Songwriting. Mitnichten wird hier das Rad neu
erfunden. Immer wieder ist man an Thrash-Grössen
erinnert, die ihre Instrumente schon knüppelten, als
einige Protagonisten der neuen Thrash-Szene das Licht
der Welt noch nicht erblickt hatten. Vielleicht reicht «The
Virus Conspires» noch nicht an die Grosstaten der
Thrash-Götter heran. Shrapnel setzen aber ein grosses
Ausrufezeichen: So kompetent dargeboten darf die Musik
der Altvorderen auch von den jungen Sprösslingen
gespielt werden. Thrash-Maniacs, unbedingt anchecken!
Mac
Punkte:
8.4 von 10
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BUTCHER BABIES - Goliath
Century Media/Universal
Los Angeles hat so manche Krachtruppe auf die
Menschheit losgelassen, aber mit Butcher Babies bekommt
der harte Metaller was besonderes. Zwei Damen (!) sind
am Gesangsmikro, die eine ein wenig melodiöser, die
andere brutal schreiend. Was den kultivierten Metaller
nicht sonderlich schocken sollte, denn Frauen sind ja
angeblich jetzt auch kein Tabu mehr in der Metalszene,
die ja hauptsächlich eine Männerdomäne ist. Wenn aber
zwei ehemalige Playboyhäschen schreiend durch die Gegend
musizieren, werden beim starken Geschlecht schon ein
paar Hormone freigesetzt. Die Truppe ist neu und hat
schon mal mit Marilyn Manson getourt, was schon mal
nicht schlecht ist. Musikalisch klingt das ganze modern
mit sehr harten Gitarenriffs à la Pantera. Es würde mich
nicht erstaunen, wenn die Truppe nächstens in den
Nachrichten sind, denn mit einem coolen Sound und den
noch cooleren Mädels sind die Skandale nicht mehr weit.
Daniel J.
Punkte:
8.3 von 10
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VANDEN PLAS - Chronicles Of The Immortals /
Netherworld
Frontiers Records/Musikvertrieb
Obwohl die einst als deutsche Vorzeige-Progger
geltende Band nie ganz weg vom Fenster war, gehören die
fetteren Jahre klar der Vergangenheit an. Die letzthin
auch in der Schweiz abgehaltenen Konzerte fanden nur
noch in vergleichsweise kleinen Clubs statt. Im
Pratteler Z7 würde sich eine unangenehm gähnende Leere
einstellen, was angesichts der obergeilen Musik, die
Vanden Plas schon nur in ihrem bisherigen Backkatalog
auffahren, echt schäbig ist. Meine Wahrnehmung der Band
reicht etwa bis zum Album «Beyond Daylight» von 2002 und
das bisher letzte Album «The Seraphic Clockwork» von
2010 liegt nicht mal in digitaler Form vor! Erfolgte
dieses Nichtbeachten zu unrecht oder nicht? Fakt ist
zumindest, dass die Alben der 90er unglaublich stark
waren und das nicht nur, weil vor allem die Franzosen
einen Narren an den Deutschen gefressen hatten.
Dazwischen, das heisst um 2006 herum entstand mit «Abydos»
ein erstes Rock-Musical, das mit dem im gleichen Jahr
erschienenen Vanden Plas Album «Christ 0» vier Jahre
danach eine Fortsetzung im gleichen (Musical-) Rahmen
fand. Nun schreiben wir das Jahr 2014 und mit «Chronicles
Of The Immortals / Netherworld» steht ein monumentales
Konzept-Album in den Startpflöcken, mit dem man wieder
den Anschluss im Prog Metal Zirkus bewerkstelligen will.
Während knapp einer Stunde wird man dazu eingeladen, in
der musikalischen Reisekutsche Platz zu nehmen. Wie oft
in dieser Stilecke verlangt diese Musik entsprechendes
Sitzleder und die nötige Musse, diesen Klangkosmos
gebührend aufnehmen zu können. Damit einher geht die
genretypische Länge der Songs, die beim Opener «The
Black Night» bereits mit fast neun Minuten Spielzeit zu
Buche schlägt. Der erste Eindruck über die Gesamtdistanz
ist schon mal ganz ordentlich und ich erkenne die von
früher her bekannten Muster wieder. Gleichzeitig merke
ich, dass ich diese Band schon eine ganze Weile nicht
mehr am Ohr hatte und dieses Manko wieder mal mindern
sollte. Bandkenner und Progger können hier nichts falsch
machen, aber ich befürchte, dass die Deutschen das
international verlorene Terrain auch hiermit nicht
zurück erobern werden, was aber mehr mit der Konkurrenz
als der vorliegenden wie unbestrittenen Qualität von «Chronicles
Of The Immortals / Netherworld» zu tun hat.
Rockslave
Punkte:
8.3 von 10
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EMBRYONIC DEVOURMENT - Reptilian Agenda
Deepsend Records
Die Brutal-Deather von Embryonic Devourment aus dem
schönen Kalifornien sind schon seit 2003 aktiv und
bringen mit „Reptilian Agenda“ ihr drittes Full
Length-Album raus. Ärgerlich ist, dass ich ausser dem
Sound selbst und zwei wenig aussagekräftigen Fotos der
Band - sind wir ehrlich, Metaller sehen doch alle etwas
ähnlich aus, und die hier kommen dem Urtypus sehr nahe -
keine Informationen zu Band und Album bekommen habe. Das
ärgert mich in diesem Falle noch mehr als sonst, denn
sowohl Bandname als auch Albumtitel hören sich sehr
ungewöhnlich an, und ganz zu Beginn der Scheibe läuft
ein Sample, von dem ich schwören könnte, das es aus „The
Walking Dead“ stammt. Ausserdem sagt mir die Website der
Band, dass hier neben sehr viel Brutalität auch ein „lyrical
concept that is over the top“ am Start sein soll - also
will ich Hintergründe zu diesem Werk! Da diese aber auch
nach längerer Recherche nicht auffindbar sind, begnüge
ich mich eben damit, die Musik zu hören. Wie gehabt. Wir
bekommen hier 8 Tracks geboten, in gerade mal knapp über
30 Minuten - keine Zeit also, Gefangene zu machen. Und
das machen Embryonic Devourment auch nicht! Hier bietet
man Brutal Death nach Lehrbuch sozusagen, ein Break jagt
das nächste, ein Blastbeat übertrumpft den vorherigen,
eine knarzige Stimme in angenehmer Lage - nicht ganz so
tiefes Gegrunze wie sonst oft im Brutal Death - rundet
das Bild ab. Die schnellen Prügelparts werden von
groovigen Passagen durchbrochen, komplexe Beats, Soli
und Riffs zeugen von den technischen Skills dieser
Truppe. Für Brutal und Technical Death-Fans ein sehr
guter Tipp, unbedingt reinhören.
Lucie W.
Punkte:
8.0 von 10
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SILENT OPERA - Reflections
Massacre Records/Musikvertrieb
"Reflections" ist bereits das Zweite Album der
Franzosen Silent Opera. Und nach einem Intro rockt der
Sechser dann gleich los mit einem Stakkato-Gitarrenriff
und der Zauberhaften Stimme von Sängerin Laure Laborde,
die sich den Gesang teilt mit Steven Shriver, der die
Growls auf dem gesamten Werk übernimmt. Die Up
Tempo-Kracher wie "Nightmare Circus" hauen ordentlich
rein, und die unerwartet ruhigen Parts passen im
Gesamten gut in den Song, Laure und Steven teilen sich
das Singen beziehungsweise das Growlen meistens in
kürzeren Parts auf. Mir gefallen Silent Opera, wenn sie
etwas düster und melancholisch sind wie bei "The Great
Chessboard", da erinnert Laure etwas an Sabine
Edelsbacher und Tarja. Die Franzosen setzen im Gesamten
auf Abwechslung und glänzen mit ihren Breaks und
Tempiwechsel in den einzelnen Liedern. Wenn man das
Gemisch von Growls und einer zauberhaften weiblichen
Stimme, gemischt mit harten Gitarrenriffs und
gelegentlichen Klavierparts sowie Keyboardteppichen mag,
sollte man "Reflections" unbedingt anchecken.
Crazy Beat
Punkte: 8.0 von 10
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RISING ANGER - Mindfinder
Bastardized Recordings
Die Wiesbadner Jungs spielen auf ihrem Debut das,
was das Cover und der Titel versprechen: Melancholie und
Gutmenschbotschaften. Anders als die Straight Edge-Typen
versuchen Rising Anger aber mit ihrem Hardcore nicht zu
missioneren und zu bewerten, sondern sie zeigen auf, wie
krank die Welt doch eigentlich ist, öffnen mit den 11
Songs die Augen des Zuhörers und überlassen es ihm
gänzlich, die Lage der Welt zu beurteilen, fragen zu
stellen und allenfalls Antworten zu finden. Ein ziemlich
gelungenes Konzept, wie es scheint, denn jeder der 11
Track ist nicht nur gespickt mit eingängigen und
moshigen Parts, sonder eben auch gewürzt mit sehr guten
Lyrics. Dies bewirkt, dass den durchwegs guten Songs
auch die nötige Beachtung geschenkt wird. Ein tolles
Debut einer tollen Band.
Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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KAMPFAR – Djevelmakt
Indie Records/Irascible
Unbeeindruckt vom Zeitgeist schaffen es die Norweger
von Kampfar, im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens ein
paar neue Lieder auf eine Silberscheibe zu pressen.
Unbeeindruckt vom Zeitgeist meine ich, weil zwar nach
wie vor scheue Pagan und Folkeinflüsse zu erkennen sind,
aber noch lange keine Saufgelage besungen werden.
Altertümlich klingende Keyboardklänge bei ‚Blod, Eder og
Galle‘ und der eingängige Gitarrenriff versprühen einen
Hauch von Retroästhetik. ‚Swarm Norvegicus‘ hingegen
spielt mehr mit Rhythmus und Bass, schafft ein
gemächliches Marschtempo vorzuweisen und erinnert ein
wenig an Satyricon, würden diese mit dezenten Keyboards
ebenfalls soviel Epik erzeugen wie ihre Landsmänner.
Weniger episch, dafür umso schneller erklingt ‚De Dødes
Fane‘, welcher keinen Zweifel an der Herkunft lässt.
Ebenso wuchtig stampft ‚Our Hounds, Our Legion‘ daher.
Der Refrain ist schon jetzt zu ein neuer Klassiker. Die
ganze Essenz des Albums manifestiert sich in diesem
Song. Angefangen vom dezenten Anfang, der Steigerung bis
zum ersten Blastbeat, die Rückkehr zum erhabenen,
finsteren und dramatischen Refrain, dem Lied fehlt es an
Nichts. Der hypnotische Sound des Albums schafft es auch
nach ein paar Durchgängen immer noch zu fesseln, immer
wieder zeigen neue Stellen ihren Reiz. Kein einfaches
Album, das aber durch das Band hindurch überzeugen kann.
Tristan
Punkte: 8.0 von 10
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WELLE: ERDBALL – Tanzmusik für Roboter
Synthetic Symphony/Musikvertrieb
Nach 7 Jahren folgt nun endlich das erste neue
„richtige“ Album der Band. Nicht, dass sie in der
Zwischenzeit untätig gewesen wären – man feierte 20
Jahre Bandbestehen mit diversen Veröffentlichungen und
exzessiven Konzert-Touren. Welle: Erdball, das ist eine
Mischung aus Neuer Deutscher Welle, Electropop, 80er
Jahre Wave und natürlich den charakteristischen
Synthie-Klängen. Der fiktive Radiosender beginnt sein
Programm wie üblich mit einer Variation des Welle:
Erdball-Intros. Doch das Album ist nicht das einzig neue
beim Sender: Nachdem Moderatorin Plastique nach
langjähriger Zusammenarbeit ihren Austritt bekannt gab,
wurde mit Unterstützung der Fans ein neues Mitglied für
die Besatzung gefunden. Doch auch wenn die neue Stimme
gleich auf 4 Tracks der Scheibe vertreten ist, wurde der
Name der Dame noch nicht bekannt gegeben… Ungewöhnlich?
Ja, aber Welle: Erdball ist ja auch keine gewöhnliche
Band. Die Texte sind meist sehr kritisch und triefen
geradezu vor Zynismus und messerscharfen Wortspielen.
Während einige Tracks sehr tanzbar sind, wie zum
Beispiel das grossartige “Gib mir meine Zukunft wieder“
gibt es auch einige fast schon zu klebrig süsse
Pop-Kompositionen wie “Herzschlag-Alarm“. Auch sehr
aktuelle Themen wurden aufgegriffen – Der Klassiker “Die
Gedanken sind frei“ von Heinrich Hoffmann von
Fallersleben wurde mächtig intoniert und textlich
entsprechend weiterentwickelt – eine Spitze gegen den
Abhörskandal? Welle: Erdball mag vielleicht nicht
jedermanns Geschmack sein, doch die Virtuosen des
Synthie-Sounds werden mit ihrem neuen Album eine Menge
Fans sehr glücklich machen.
Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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BACKTRACK - Lost In Life
Bridge 9
Wer New York Hardcore mag, wird Backtrack lieben,
denn auf ihrem zweiten Album zocken die Jungs NYHC in
Reinform. Den Traditionen von Madbal, Sick of It All,
Agnostic Front und all den anderen NYHC-Vertretern der
alten Schule folgend, liefern Backtrack auf knapp 30
Minuten die absolute Strassen-Hardcore-Show. Klassisch
punkige und eingängige Mid Tempo-Nummern werden hier von
einem genialen James Vitalo am Mikrofon begleitet. Das
Retro-Feeling wird von Gastbeiträgen von u.a Nick Jett
und Jordan Posner von Terror oder auch Brendan Yates von
Trapped Under Ice. Einziges und leider gewichtiger
Faktor ist das Ausbleiben von wirklich eingängigen Songs
oder zumindest Refrains, wie man sie zu fast Hunderten
von den obig genannten Legenden kennt. Da Backtrack aber
definitiv zur jungen und frischen NYHC-Generation
zählen, darf man für die Zukunf auf vieles hoffen.
Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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DESCEND - Wither
Inverse Records
So ziemlich gegenteilig zu der Tracklist der
Italiener Cripple Bastards (siehe Review) stellt sich
diejenige dieser Scheibe dar: "Wither" enthält bei einer
Gesamtspielzeit von 57 Minuten gerade mal 8 Songs. Der
längste dauert 12:06 Minuten. Und wie vermutet: Die
Schweden von Descend spielen auch auf ihrem zweiten
Longplayer Progressive Metal, und zwar Progressive/Death
Metal. Klar, wenn man aus Schweden kommt, ist Death
Metal, zumindest als Teil der Genre-Bezeichnung, schon
fast ein Muss. Das hört sich denn auch alles so an, wie
man es sich vorstellt, ein stimmiges Gesamtpaket mit
einem sehr ansprechenden, ästhetischen - und nicht zu
bösen - Cover, komplexe, extrem virtuos und sauber
gespielte Songs, ausgiebige und ebenso virtuose Soli,
Death Metal-Riffs, wie sie sein sollten, dazu gekonnte
Death-Growl-Vocals und ab und an mal Clean Vocals. Immer
wieder gibt es langsamere, akustische Parts, die eine
melancholische Stimmung erzeugen, unterbrochen von
klassischen Death Metal-Teilen. Ein Rezept, das
funktioniert. Warum es mich nicht gänzlich begeistert,
kann ich nicht sagen, vielleicht wirkt es mir einfach
ein wenig zu konstruiert. Aber das hat Progressive nun
mal so an sich, und so kann ich hier guten Gewissens
empfehlen: Reinhören lohnt sich hier allemal!
Lucie W.
Punkte:
7.9 von 10
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HEART- Fanatic Live From Caesars Colosseum (CD + DVD)
(live)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Ja, sie rocken noch, die Geschwister Ann und Nancy
Wilson. In Ihrer Heimat USA füllen die sympathischen
Schwestern nach wie vor die grössten Hallen. In Europa
war das nie so. Und ausser den beiden Balladen "What
About Love" und "Alone" waren und sind Heart nie so
bekannt. Ach ja, "Barracuda" war ja noch in den
Siebzigern. Natürlich findet man auf dem Live-Silberling
alle drei obengenannten Songs. Und sie kommen gut, "What
About Love" erzeugt bei aufgedrehter Stereoanlage nach
wie vor Gänsehaut, ebenso wie das unsterbliche "Alone".
Zeitlose Klassiker halt. Auch härtere Tracks wie das
treibende "Mashallah" überzeugen live genau so wie das
tolle "Even It Up". Ganz gut gefällt mir auch "Straight
Up" und das etwas spezielle "Dog And Butterfly", oder
das wunderschöne, von der Akustik-Gitarre getragene "Walking
Good". Heart legen auf diesem Album viel Gewicht auf
Abwechslung. Einen wirklich schlechten oder falsch
platzierten Song gibt’s hier nicht. Das ganze Album
macht Spass und verbreitet gute Laune. Wenn ihr die
beiden Schwestern und ihre Musik mögt, legt euch dieses
Live-Dokument zu, oder noch besser gleich die DVD.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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LOVER UNDER COVER – Into The Night
Escape Music/Non Stop Music
Mit dem Debut dieses schwedischen Projektes konnten
die Protagonisten 2012 durchwegs für positive Resonanzen
sorgen. Von einer hohen Langlebigkeit konnte aber nicht
ausgegangen werden. Überraschenderweise hat sich das
Quartett nun aber entschlossen, in der gleichen
Besetzung an ein neues Album zu wagen. Viel geändert hat
sich dabei grundsätzlich nicht. Das Niveau ist nach wie
vor zwar sehr hoch, trotzdem aber nicht überwältigend.
Man bewegt sich gekonnt im Melodic Rock-Bereich mit
Tendenz zu den Achtzigern. Als Anhaltspunkte dienen die
Hauptbetätigungsfelder der beteiligten Musiker, Last
Autumn's Dream, Gypsy Rose, Phenomena und Coldspell.
Herausragend dabei ist sicher die Produktion von Martin
Kronlund, der sich zwischenzeitlich zu einer
eigentlichen Koryphäe unter den Knöpfchendreher
entwickelt hat. Aber auch Sänger Mikael Erlandsson kann
mit seiner vielseitigen, rauchigen Stimme Akzente
setzen, die sich positiv auf den Wiedererkennungswert
auswirken. Das Songmaterial ist abwechslungsreich und
variabel ausgefallen: Von der Ballade bis zum knackigen
Rocker wird die Bandbreite des Melodic-Genres
umfangreich abgedeckt. Zahlreiche griffige Hooks, in
Kombination mit eingängigen Melodien, lassen des öfteren
aufhorchen. Mit zunehmender Laufzeit des Albums geht der
Truppe aber ein bisschen die Luft aus. Somit ist vor
allem in der zweiten Hälfte der Scheibe doch der eine
oder andere Lückenfüller auszumachen. Trotz allem, für
Fans von Treat, Dokken oder Firehouse mit Sicherheit ein
interessantes Album.
Chris C.
Punkte:
7.8 von 10
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BLACKBERRY SMOKE - The
Whippoorwill
Earache Records/Non Stop Music
Ganz so frisch ist das Teil
nicht mehr. Bereits 2012 über Southern Ground
erschienen, hievt jetzt ausgerechnet das
Extrem-Metal-Label Earache dieses Southern/Country
Rock-Schmuckstück über den grossen Teich nach Europa
rüber. Schmuckstück, weil dieses Album ein echter Grower
ist. Hat man nach den ersten paar Tracks bestenfalls das
Urteil „ganz nett“ im Kopf, beginnt die Achtung
spätestens ab „Ain't Much Left Of Me“ stetig zu wachsen.
Naturgemäss orientieren sich Blackberry Smoke gerne an
Szenegrössen wie 38 Special, Lynyrd Skynyrd und
natürlich Molly Hatchet, und doch gelingt ihnen
scheinbar mit Leichtigkeit das Kunststück, aus deren
übergrossen Schatten herauszutreten und eine eigene
musikalische Identität zu entwickeln. Zudem ist
abgesehen von der hohen musikalischen Qualität wirklich
jeder einzelne Song völlig frei von jeglichem
Südstaaten-Pathos und primitiven Redneck-Plattitüden,
was dieser Truppe noch zusätzliche Sympathiepunkte
meinerseits beschert. Auf „The Whippoorwill“ haben
Blackberry Smoke den Drive des Rock, die Seele des Blues
und das Traditionsbewusstsein der Country Music auf
meisterliche Art vereint und damit ein Album erschaffen,
das in einigen Jahren wahrscheinlich als Referenzwerk
gelten wird. Also Freunde des Südens, die Devise heisst
zurücklehnen und geniessen, denn egal ob es die
zotteligen Südstaatler etwas ruhiger angehen, oder ob
sie den Southern Rock-Hammer kreisen lassen, sie
beherrschen ihr Metier souverän und dürften spätestens
nach diesem ihrem erst zweiten Full Length-Album bereits
in die Oberliga der Southern Rock-Szene aufsteigen,
alles andere würde mich echt enttäuschen.
Mirko B.
Punkte:
7.8 von 10
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TRENCHROT - Necronomic Warfare
Unspeakable Axe Records
Es gibt sie noch, die Old School-Death Metal-Band,
die eine richtige alte, analoge Produktion
zusammenschustert und einen alten Sack wie meinereiner
damit glücklich vor meinen Lautsprechern lauschen lässt.
Obituary lassen grüssen, aber das ist mir scheissegal,
denn die Amis TrenchRot lassen diese glorreiche Zeit des
alten Death Metal aufleben, und ehrlich gesagt, sie
machen es verdammt gut dazu. Es gibt genügend sterile
Möchtegern-Metaller, die einen auf böse machen, aber
dieses Feeling bringen sie nicht her, denn dafür muss
man geboren sein. Nein, ich bin gewiss kein
Ewiggestriger, aber respektiere auch mal einen Musiker,
wenn er zu alten Mitteln greift und diese Perfekt
beherrscht. Langer Rede kurzer Sinn: Wer Obituary mag,
wird auch TrenchRot mögen, so einfach ist das.
Daniel J.
Punkte:
7.8 von 10
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MONTE PITTMAN - The Power Of Three
Metal Blade/Sony Music
Monte Pittman verdiente mal sein
Täglich Brot unter anderem als Gitarrenlehrer von Guy
Ritchie, dem zeitweisen Toy Boy von Popikone Madonna,
was ihn schlussendlich auch zu ihrem persönlichen
Gitarrenlehrer und Tourgitarristen aufsteigen liess. Dem
Verfasser des Labelinfos mögen diese Fakten als
furchtbar wichtige Referenzen erscheinen, mir hingegen
gehen sie in Anbetracht der musikalischen
Bedeutungslosigkeit besagter Dame am Allerwertesten
vorbei, zumal Monte angesichts seiner technischen und
kompositorischen Fähigkeiten solche Erwähnungen gar
nicht nötig hat. In seiner stilistischen Vielfalt
erfüllt „The Power Of Three“ durchaus das Kriterium des
musikalischen Kaleidoskops, wüste, aber tödlich präzise
Riff-Attacken stehen gleichberechtigt neben den poppig
angehauchten, sehr angenehmen Gesangsmelodien des
Hauptakteurs, und Post Grunge-Anleihen treffen auf eine
Mélange durchaus vertrauter Klänge, welche aus dem
schier unerschöpflichen Fundus aus fünfundvierzig Jahren
harter Gitarrenmusik stammen. Ganz leicht zugänglich ist
das Material nicht, manche Hooks bleiben erst nach dem
dritten Durchgang hängen, hat man sich aber erst mal mit
dem Grundgerüst vertraut gemacht, überzeugt „The Power
Of Three“ mit seiner sauber aufgenommenen und von
Flemming Rasmussen soundtechnisch veredelten Vielfalt.
Für den finalen Monstertrack „All Is Fair In Love And
War“ hat sich das Powertrio gar die Szenegrössen Alex
Skolnick (Testament) und Chris Barnes (Six Feet Under)
ins Studio geladen, um in der Mitte des Songs ein
perfekt platziertes, völlig überraschendes Death
Metal-Intermezzo einzubauen. Wenn dieses Album sowas wie
die Blaupause von Modern Metal darstellt, kann sogar ich
mich damit anfreunden, und das will was heissen.
Antesten, es lohnt sich!
Mirko B.
Punkte:
7.7 von 10
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CRIPPLE BASTARDS - Nero In
Metastasi
Relapse Records/Non Stop Music
Schaut man sich die Tracklist
dieser Scheibe an, ahnt man schon, wohin die Reise gehen
wird: 18 Titel, verteilt auf grade mal 37 Minuten -
wobei der längste Song 3:49 Min. dauert, was den anderen
Songs dann grade mal eine Spieldauer von... äääh... ach,
sehr wenig Zeit halt lässt. Das riecht, ach was sag ich,
stinkt, und zwar gewaltig, nach Grindcore. Und es wird
denn auch in Bereichen von stark erhöhter
Geschwindigkeit gegrindet und geballert und
gedoublebasst und gegrunzt und gekeift - letzteres
originellerweise auf Italienisch. Allerdings merkt man
das nur ab und an mal, grösstenteils sind die Vocals wie
genreüblich kaum verständlich. Nero In Metastasi ist
schon der fünfte Longplayer der vier Italiener aus Asti
(ich hab mich jetzt nicht getraut, Astianer oder
Astineser zu schreiben, keine Ahnung, was richtig ist)
mit den ebenfalls sehr originellen Künstlernamen Giulio
the Bastard (Vocals), Schintu the Wretched (Bass), Der
Kommissar (Gitarre) und Al Mazzotti (Drums), und man
hört der Platte durchaus an, dass hier keine Frischlinge
am Werk sind. Da ich des Italienischen nur im
kulinarischen Bereich mächtig bin, bin ich sehr dankbar,
dass mir die kompletten Lyrics als pdf-file mitgeliefert
wurden, und zwar mit englischer Übersetzung. Und das
sind eine ganze Menge Lyrics! Erstaunlich!
Offensichtlich sind den Bastarden ihre Texte gar nicht
so schnuppe. Doll. Es geht hier, soweit meine Wenigkeit
das beurteilen kann ob der poetischen Kreativität der
Italiener, vor allem um politische und
gesellschaftskritische Themen. Schön, davon kann es nie
genug geben! Obwohl Giulios Stimme ab und an etwas
atemlos rüberkommt, darf man den Südländern sicherlich
sehr solide musikalische Fähigkeiten attestieren, man
legt sich hier ganz schön in die Riemen und lässt den
Drive an kaum einer Stelle des Albums abflachen.
Grindcorer und vielleicht etwas offene Death-Metaller
werden hieran ihre helle Freude haben. Originell und
abwechslungsreich oder gar inspiriert und kreativ ist "Nero
In Metastasi" zwar nicht, dafür aggressiv, schnell und
brutal wie Sau.
Lucie W.
Punkte:
7.5 von 10
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VAN CANTO – Dawn Of The Brave
Napalm Records/Universal
Die deutsche Fast-A-Capella
Metal-Gruppe Van Canto beweist erneut, dass es für Heavy
Metal ausser einem Schlagzeug nur Stimmen braucht. Dabei
kann "Dawn Of The Brave" nicht ganz mit den starken
Vorgängern "Break The Silence" und vor allem "Tribe Of
Force" mithalten. Woran das liegt, ist schwierig zu
sagen. Denn objektiv hat sich nicht viel verändert. Noch
immer wechseln sich die Eigenkompositionen mit
vereinzelt eingestreuten Cover-Stücken ab. Diesmal
veracapellat wurde Europe’s „Final Countdown“ und Black
Sabbath’s „Paranoid“. Wobei letzteres doch eher
ungewöhnlich ist, während „The Final Countdown“ sofort
ins Ohr geht. Ebenfalls gelungen ist die
Metal-Acapellisierung von „Holding Out For A Hero“ von
Bonnie Tyler. Die eigenen Lieder rauschen einem
erstaunlich an den Ohren vorbei, obwohl sie bei genauem
Hinhören kaum schwächer sind als die Covers. Zumal die
Band auf Abwechslung setzt. „The Other Ones“ ist ein
episches, ruhiges getragenes Stück, während „Fight For
Your Life“ klassischen Power Metal zitiert. Mit „Steel
Breaker“ hat sich gar eine Hard Rock-Nummer
eingeschlichen. Das Nichtgefallen könnte allenfalls an
Leadsänger Sly liegen, der auf dem neuen Album Töne
findet, welche auf mich abschreckend wirken. Objektiv
gehört ist "Dawn Of The Brave" ein starkes Album,
welches subjektiv aber zu wenig Wirkung entfalten kann.
Wer gegenüber Van Canto bereits heute positiv
eingestellt ist oder ein leicht anderes Sounderlebnis
sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Alle, die das
Ganze aber noch eine Spur besser hören möchten, sind mit
den beiden Vorgängern besser bedient.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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SVARTTJERN – Ultimatum
Necrophilia
NoiseArt Records/Universal
Da haben die Norweger aber dazu
gelernt. Nach dem letzten, eher durchschnittlichen Album
schafft das neue Album, was dem letzten nicht gelungen
ist: Man möchte es wieder hören. Rhythmische Spielereien
beim Opener oder auch ‚Aged Burden Fades‘ laden zum
Kopfschütteln ein, Blastattacken bei ‚From Caves To Dust‘
können, gepaart mit den eisigen Riffs, die typische
Atmosphäre norwegischen Black Metals beschwören und die
unterschiedlichen Tempi des Albums lassen keinen Platz
für Eintönigkeit. Gerade wenn man die Veröffentlichungen
diesen Monat anschaut, so sind Svarttjern tatsächlich
Spitzenreiter, da die Lieder einfach spannend sind. Klar
gibt es auch hier massig Rumgeholze im oberen
Tempobereich, klar sind die Aufnahmen viel sauberer als
bei ähnlich gelagerten Genrekollegen, aber sie sind eben
auch gezielter, dynamischer, kurzweiliger. Bildlich
gesprochen: beim Erklingen von ‚Where There Is Lust‘oder
auch ‚Hymns For The Molested‘ in einem Bus zum
Feierabendverkehr möchte den Kopf (und den des Nachbarn)
mit voller Wucht bis zum Boden hin schütteln, sich
manisch durch die Massen zwängen, den Buschauffeur
überwältigen und mit voller Geschwindigkeit durch die
Fahrzeuge rasen. Oh ja, mit diesem Album gibt es
gewaltig was auf die Ohren!
Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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SLOUGH FEG – Digital Resistance
Metal Blade/Sony Music
Hell-Jünger, und deren soll es
angeblich viele geben, werden an Slough Feg ihre hell(e)
Freude haben. Klingt die in Pennsylvania gegründet
Truppe doch recht ähnlich. Mit den teils schleppenden
Rhythmen und dem sphärischen und gespenstischen
Keyboardklängen baut der Vierer die gleiche schaurige
Stimmung wie ihre englischen Brüder auf. Auch Anleihen
an alte Uriah Heep-Sounds verbergen die ursprünglich als
The Lord Weird Slough Feg gegründete Band ein und kramen
beim Titelsong alte Songstrukturen und Melodien aus. Mit
dieser Mucke werden die Jungs den grossen Durchbruch
nicht erreichen, aber ich bin mir sicher, das wollen die
Herren auch gar nicht. Das Ausleben ihrer Kreativität
steht bei ihnen im Vordergrund und wenn bei „Habeas
Corpsus“ sogar Erinnerungen an die Filmmelodie eines
alten Wildwest-Streifen hochkommt, wisst ihr, was ich
meine. Der Vierer setzt sich selber keine Grenzen,
verlangt dem Hörer aber ab, sich diesen zu entledigen.
Anspieltipps: Hört euch mal „Magic Hooligan“ (Thin Lizzy
grüssen), „Laser Enforcer“ (Hearts „Barracuda“ lässt
grüssen) und „Warrior’s Dusk“ an. Es ist ja nicht so,
dass die Jungs was Neues machen, sie bleiben ihrem Weg
treu, passen aber perfekt in die Retro-Hype-Zeit hinein.
Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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WALDGEFLÜSTER – Meine Fesseln
Black Blood Records
Schon der Vorgänger hat einige
Umdrehungen geschafft. Der inzwischen dritte Output
macht gleich von Beginn an den Eindruck, selbiges ohne
Mühe zu schaffen. Der Stil hat sich nicht grossartig
geändert, aber wirkt nuancierter, gerade auch der klare
Gesang wirkt vielsichtiger und gezielter eingesetzt.
Dornenreich, Finnr’s Cane, vielleicht sogar sanfte
Prisen von Agalloch können nicht verleugnet werden. Aber
die Bilder, welche sich bei dem Ein Mann Projekt
zeichnen, strahlen mit wärmeren, ineinander
verfliessenden Farben. Dadurch verlieren sie ein wenig
an Kontrast, klingen aber wie aus einem Guss. Und
vermögen mindestens genauso, den Hörer gefangen zu
nehmen, wie die Alben der genannten Bands. So steigert ‚Karhunkierros‘
die Dramatik des vorhergegangenen Liedes, präsentiert
perfekt getimten Klargesang, zieht mit einem scharfen
Black Metal Riff klare Bezüge zur musikalischen
Herkunft, ohne dabei aufgesetzt oder gezwungen zu
klingen. Überhaupt klingt das ganze Album natürlich,
frisch und ungezwungen. So passt sogar ein eher
kitschiges ‚Mit welchen Fesseln‘ auf das Album.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass mich der
Gesang an irgend ein Lied erinnert, dass mir um keinen
Preis einfallen will. Aber was soll’s, das Album ist auf
jeden Fall eine Empfehlung wert. Vor allem halt, wenn
man auf modernes, melodisches und melancholisches Metal
steht.
Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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INDIAN – From All Purity
Relapse Records/Non Stop Music
„Rape“, „Vergewaltigung“, so ist
der Titel des Songs benannt, der „From All Purity“
einleitet. Das mittlerweile fünfte Machwerk der aus
Chicago stammenden Krachmacher um Fronter und Mastermind
Dylan O'Toole. Ein passender Titel, denn vergewaltigt
wird auf „From All Purity“ so einiges. Bebende Saiten
und Trommelfelle, bis an den Anschlag gespeiste
Verstärker, die Stimmbänder, malträtiert durch Keifen
und Brüllen, dass sie zu reissen drohen. Und die Ohren
des Zuhörers, doch das im guten Sinne. Denn was das
Quintett hier soundtechnisch zusammenschlägt, dröhnen
lässt, das ist Lärm auf hohem Niveau. Nicht nur
pechschwarzen Funeral Doom wird auf „From All Purity“
zelebriert, sondern auch im Urschlamm tobender Sludge („Rhetoric
of No“, die „schnellste“ Nummer auf der Platte) und
kaltherziger Industrial-Noise („Directional“), was im
absolut lebensfeindlichen „Clarify“ gipfelt, ein Track,
weniger Song denn Klang-Kakophonie. Auf zahlreiche
offene Ohren wird sowas garantiert nicht treffen, umso
mehr aber die hypnotische Untergangsstimmung von „Disambiguation“,
die klarmacht, dass das, was viele Bands dieser Genres
nicht schaffen, eben doch möglich ist: einnehmenden Lärm
zu produzieren. Eine Vergewaltigung setzt sinngemäss
voraus, dass man zu etwas gezwungen wird, was man nicht
will. Sich von Indian die Ohren kaputt machen zu lassen,
das will man aber und somit sollte ich „From All Purity“
wohl eher als riffgewordenes Schäferstündchen
bezeichnen, wie man es auf einschlägigen Seiten unter
dem Stichwort „barely legal“ findet.
Kissi
Punkte:
7.5 von 10
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NEBELUNG - Palingenesis
Temple of Torturous
Viel ist über diese Band nicht
im Netz zu finden, was die ganze Angelegenheit irgendwie
interessanter macht. Nebelung bestehen aus zwei Musikern
aus Deutschland, welche es sich zum Ziel gesetzt haben,
atmosphärische, Folk-mässige Soundflächen zu kreieren,
die am besten in einem Film platziert wären. Alle Tracks
sind sehr ruhig gehalten, in der Regel von einer
akustischen Gitarre und einem Streichinstrument in Szene
gesetzt. Gesang ist nicht wirklich vorhanden, mehr
geflüsterte und sehr leise gesprochene Worte - mehr
hätte auch die Fragilität des Soundkonstruktes zerstört.
"Palingenesis" dürfte nicht das erste Album der
Deutschen sein, denn dafür haben sie zu viel Ahnung vom
Aufbau und der Platzierung der Sounds. Dieses Werk ist
keines für Zwischendurch, oh nein - es will intensiv
genossen werden, erlebt und aktiv in sich aufgenommen.
Wer für sowas keine Zeit hat, ist hier mehr als nur fehl
am Platz.
Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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THE UNGUIDED - Fragile
Immortality
Napalm Records/Universal
The Unguided sind ehemalige
Mitglieder von Sonic Syndicate. Mit dem letztem Werk
„Hellfrost“ konnte ich mich noch begeistern, doch das
aktuell neue "Fragile Immortality" spaltet doch die
Metalgemeinde in zwei Lager. Die einen sind froh, dass
es die Jungs noch gibt, und die anderen halten der
Originalband die Stange. Meinereiner möchte gern die
kitschigen Synthieklänge reduziert haben, denn die sind
mir ein Dorn im Auge. Sonst kriegt man Melodic/Death
Metal oder Modern Metal, wie wir es von den Schweden
gewohnt sind, aber neue Experimente sucht man vergebens.
Ok, ein deutsches Sprichwort heisst „Schuster, bleib bei
deinen Leisten“, was ja schon richtig ist, aber eben die
Scheibe rauscht durch die Gehörkanäle, ohne dort einen
bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Einfach purer
Durchschnitt!
Daniel J.
Punkte:
7.4 von 10
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LEAF HOUND - Live In Japan (live)
Ripple Music
Die Anfänge der Briten Leaf Hound gehen weit zurück,
bis in die frühen Siebziger. Nach den ersten Album "Growers
Of Mushroom" war dann für 30 Jahre lang Schluss, bevor
man sich dann 2004 wieder zusammenfand und mit "Unleashed"
2007 ein weiteres Album veröffentlichte. Und nun machte
man sich die Japan-Tour zunutze und schmeisst ein
Live-Album auf den Markt mit 7 Hammersongs. Musikalisch
tobt man sich aus in einer Mischung aus Hard Rock,
Blues, Rock und Psychedelic Rock. Eine wie ich finde
leckere Mischung, der Peter French mit seiner klasse
Stimme noch das gewisse Etwas verleiht. Songs wie "Work
My Body" sind starke Live-Nummern, die den Zuhörer
bedingungslos mitreissen, dem kann man sich nicht
entziehen. Luke Rayner ist ein fantastischer Gitarrist,
der es versteht, bei ruhigen, cleanen Parts genau so zu
überzeugen wie bei harten Riffs und auch bei den Soli
viel Gefühl zeigt. Und Bass und Drums spielen genau das,
was die einzelnen Songs verlangen. Es macht wirklich
grossen Spass, den Briten zuzuhören. Und da der
regulären CD auch noch eine DVD des Konzertes beiliegt,
mit vier Songs zusätzlich, lohnt sich der Kauf umso
mehr. Haut rein, Blueser und Rocker!
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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BLACKFINGER – Blackfinger
The Church Within Records
Nachdem Eric Wagner im Jahr 2008
bei der Doom-Legende Trouble einen Abgang gemacht hatte,
begann er sogleich neues Material zu schreiben, welches
seiner Aussage nach einer viel persönlicheren Natur sei.
Kurze Zeit später hat Wagner weitere Musiker um sich
geschart und die neue Band Blackfinger gegründet. Dem
Doom ist er treu geblieben, allerdings mischen sich nun
vor allem Rock-Elemente der etwas sanfteren Gangart
hinein. Dass Wagner immer noch die spirituelle Schiene
fährt, zeigen Songs wie ‚Why God‘. Die Songtexte haben
jedoch einen mehr philosophischen, als religiösen
Charakter. ‚On Tuesday Morning‘ beginnt besonders
poppig, wobei die Strophe direkt in einen eingängigen
Refrain übergeht, der eine lockere Atmosphäre versprüht.
In ‚As Long As I’m With You‘ wird die Stimmung
nachdenklicher. Das Cello mit seiner düsteren Klangfarbe
wird hier ideal eingesetzt. Der zweistimmige Refrain
lässt Erinnerungen an Led Zeppelin hochkommen, eine
Referenz die auf „Blackfinger“ vor allem in den
ruhigeren Songs immer wieder durchblickt. Von dieser
Sorte haben sich mit ‚Keep On Falling‘ und ‚For One More
Day‘ gleich noch zwei Weitere eingeschlichen. Die
letzten beiden Tracks rocken dann aber nochmals kräftig.
Ob Zufall, oder eine Hommage an The Mamas & Papas –
weshalb man einen dieser Titel ‚All The Leaves Are
Brown‘ genannt hat, bleibt mir ein Rätsel.
Patricia L.
Punkte:
7.4 von 10
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CASATRON - Darkest Hour (Demo Sessions 2012) (EP)
Eigenvertrieb
Die Schweizer Musiker von Casatron sind keine
Newcomer, sondern alles alte Füchse. Man hat schon die
Werkzeuge unter folgenden Krawalltruppen geschwingt:
Pungent Stench, Silent Death, Unlight, Lacrimas
Profundere, What the Hell, Samael und Reaktor, nur um
einige zu nennen. Der Sound der Truppe könnte man
zwischen Hardcore und Thrash der 90er einordnen. Beim
Titeltrack des Demos "Darkest Hour" zeigen Casatron ihre
ganze Routine und das Potential, das sie haben, denn
dieser fucking Song ist ein richtiger Hit. Sehr gute
Gitarrenriffs und ein eingängiger Refrain lassen diesen
Song von allen fünf hervorheben, und der Schreiber
dieser Zeilen hat schon lange nicht mehr so was in die
Finger gekriegt. Chapeau Jungs!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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OVERLAND – Epic
Escape Music/Non Stop Music
Die Aktivitäten von Steve Overland lassen sich bis
in die frühen Achtziger zurückverfolgen. Die Bands und
Projekte, an denen der Sänger beteiligt war, sind
zahlreich. Vor allem mit FM wurden einige recht
erfolgreiche Alben aufgenommen, die in Melodic-Kreisen
schon beinahe Kultstatus geniessen. 2008 hat Steve mit
"Break Away" dann ein erstes Solowerk aufgenommen, dem
im Jahr darauf "Diamond Dealer" folgte. Beide Scheiben
konnten aber nur sehr bedingt überzeugen und gingen
sang- und klanglos in der Flut der Veröffentlichungen
unter. Nach rund vier Jahren präsentiert uns Mr.
Overland einen weiteren Versuch, seine Solokarriere
anzukurbeln. Für "Epic" griff er auf die Hilfe von zwei
Prominenten und versierten Szenegefährten zurück: Der
ehemalige Kansas-Sänger Billy Greer und dessen "Partner
in Crime" Mike Slamer haben mit Seventh Key eine
langlebige und stabile Formation am Start. Billy
steuerte Background-Vocals bei, während Mike das Album
produzierte, arrangierte und abmischte. Diesbezüglich
ist dann auch sämtliche Kritik überflüssig. Ebenfalls
müssen die starken Vocals nicht zur Diskussion gestellt
werden. Doch wie schon auf den Vorgängern kann das
Songmaterial nur sporadisch überzeugen. Dem Grossteil
der Tracks fehlt der Tiefgang. Die Melodien sind
wässrig, ohne viel Substanz. Sicher, auch "Epic" hat
grosse Momente, die aufhorchen lassen. Obwohl diese
deutlich zahlreicher als auf den Vorgängern vorhanden
sind, sind sie noch zu selten um eine Kaufempfehlung
auszusprechen. AOR-Liebhaber, die Steve's Stimme von
Wildlife, Shadowman oder The Ladder kennen und schätzen,
sollten "Epic" aber definitiv antesten.
Chris C.
Punkte:
7.2 von 10
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CULTED – Oblique To All Paths
Relapse Records/Non Stop Music
Das Album gleich mit einem beinahe 20-minütigen
Track zu eröffnen, ist schon sehr ungewöhnlich und lässt
auf eine experimentelle Band schliessen. Die kurz nach
Beginn einsetzenden Klänge bestätigen den ersten
Verdacht. Die kanadische Death Doom-Combo mit
schwedischem Sänger kreiert einen morbiden und äusserst
atmosphärischen Sound. Das Ambiente wird vor allem durch
die vielseitig eingesetzten Synthesizer-Sounds und
Samples erzeugt. Die Gitarren grollen, das Schlagwerk
wird hart malträtiert und auch Daniel Jansson trägt mit
dem meist tiefen Gekrächze seinen Teil zum düsteren
Gesamtkonstrukt bei. Gerade in den überlangen Songs kann
man sich in einem Strudel der Hoffnungslosigkeit
verlieren. Man fühlt sich beengt durch die einen
umgebenden Klangwände. Die Stimme Janssons wird oft mit
Effekten belegt, welche diese im Raum weiter
zurückschieben. Beim Hören sehnt man sich förmlich nach
einem der wenigen, greifbaren Riffs, welche selten mal
eingestreut werden. Dass die Musik von Culted seine
Wirkung so gut entfalten kann, hängt nicht zuletzt auch
mit der Produktion zusammen. Es wird der Eindruck eines
riesigen Raums erzeugt, welches den Instrumenten die
volle Entfaltung ihrer Klänge ermöglicht. „Oblique To
All Paths“ ist alles andere als eingängig. Wer sich aber
auf die Musik einlässt, kann tief abtauchen und auf eine
Entdeckungsreise durch unendliche Weiten gehen.
Patricia L.
Punkte:
7.2 von 10
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THUNDERDEATH - Thunderdeath
Art Of Propaganda
Von den Schweizern Thunderdeath
aus Uster liegt mir eine CD und ein Blatt Text mit einer
originell geschriebenen Biographie der Truppe vor. Die
Verzierung letzterer lässt Schlimmes ahnen, denn der
Rand ist von Schwertern gesäumt - ich verdächtige die
Jungs des heroisch angehauchten power-lastigen Heavy
Metal! Doch als ich den ersten Song höre, werde ich
angenehm überrascht. Ich fühle mich in die späten 70er
und frühen 80er zurückversetzt, höre gar etwas frühe
Black Sabbath nachklingen. Sehr viel Hall auf der - echt
sehr geilen - Stimme, kommt gut, die Songs wirken
authentisch - zwar nicht komplex oder originell, aber
durchaus gut gemacht, und der dumpfe Gesamtklang passt
ebenfalls schön ins Bild und zu den wirklich guten
Riffs. Dass hier keine High-End-Aufnahme vorliegt, ist
klar, und erklärt sich auch durch die Natur dieser
Scheibe. Es handelt sich bei der CD eigentlich um zwei
Demos, die Thunderdeath mit unterschiedlichen Line Ups
aufgenommen haben. Tragischer Anlass für das Release ist
der Tod des ersten Sängers/Gitarristen Domi/Virgin-Killer
im Sommer 2013 - der mit der sehr geilen 70er-Stimme.
Als Nachfolger konnten Thunderdeath Vhorlom gewinnen -
eventuell einigen auch unter seinem echten Namen Leandro
bekannt. Von Track 5 bis 8 hört man also seine Stimme,
die unfassbare, und durch die sehr giftige Aufnahmen
solch krasse Höhen erreicht, dass mir die Gehörgänge
schlackern. Dennoch hört es sich nicht an wie eine
komplett andere Band, die Saiten-Fraktion ist denn auch
personell dieselbe geblieben. Leandro hat jedenfalls ein
Lungenvolumen, auf das so mancher Triathlet neidisch
werden könnte, und eine Kraft in der Stimme, die jeden
Marktschreier vor Ehrfurcht erblassen lässt, aber wie
einige wissen dürften, bin ich leider keine Freundin der
allzu hohen Töne, daher ist es mir hier ab und an zu
viel des Guten. Das Songwriting ist auch hier sehr in
Ordnung, und die Instrumental-Fraktion (mit
Virgin-Killer noch an der Gitarre) liefert ebenfalls
eine sehr solide Leistung ab, einige Riffs sind
bemerkenswert gut, teilweise gibt es sogar Ausflüge ins
Thrashige. Diese Band lebt vor allem auch von der
Stimmung, die sie erzeugt - und die hat mir mit dem
verstorbenen Sänger leider ein bisschen mehr gefallen
als mit der neuen, giftigeren Stimme. Sehr schön ist es,
dass die Jungs trotz dieses Schicksals-Schlages weiter
machen - nach ihren Worten hätte Domi es so gewollt.
Eigentlich möchte ich hier keine Punkte geben, denn
diese Scheibe hat glaube ich ein anderes Ziel, als
Thunderdeath zum grossen Durchbruch zu verhelfen. Sie
soll die Leistung und den Verdienst, das Erbe von
Virgin-Killer bewahren - und das macht sie wunderbar.
Diese Punkte sind also in diesem Fall nichts als schnöde
Zahlen.
Lucie W.
Punkte:
7.0 von 10
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ANGRA – Angels Cry : 20th Anniversary Tour
Ear Music/Phonag
Als die „Feuergöttin“ 1993 mit ihrer ersten
Studioscheibe „Angels Cry“ ein Lebenszeichen von sich
gab, war die Freude im Metal-Camp sehr gross. Angra
bestachen damals durch das unglaubliche Gitarrenduo
Raffael Bittencourt und Kiko Loureiro plus dem
Sangeswunder Andre Matos. Die erste Scheibe blieb nicht
die einzig tolle, sondern viele folgten. Auch der
Wechsel am Mikrofon von Andre zu Eduardo Falashi ging
fast problemlos über die Bühne. Ausser kleiner
Meinungsverschiedenheiten, die bis heute wohl noch
anhalten, sonst hätten die Jungs doch Andre zurück ins
Boot holen können… Nun steht ein Italiener bei den
Brasilianern am Mikrofon. Dass sich Fabio Lione auf den
beiden CDs und bei den 19 Tracks nicht ganz zum Deppen
macht, haben Angra geschickt Tarja Turunen das Kate
Bush-Evergreen „Wuthering Heights“ trällern lassen. Und
die Gute macht, was sie immer gemacht hat: Sie zerstört
diese Übernummer, die damals Andre noch problemlos sang.
Auf den anderen Tracks zeigt Fabio mit Ansatz, dass er
das Gütesigel seiner Vorgänger kaum erreichen kann. Da
bleibt es dem Gitarrenduo vorbehalten, das
Qualitätslevel im grünen Bereich zu halten. Schade meine
Herren, auf diese Scheibe habe ich mich gefreut, aber
mit einem solchen Sänger könnt ihr nur verlieren. Da
spielt es auch keine Rolle, dass „Angels Cry“ zum
Geburtstag nicht komplett gespielt wird, denn auch „Lisbon“,
„Nothing To Say“ und der Rausschmeisser „Nova Era“
verlieren durch Mister Lione an Magie und Erhabenheit.
Schade...
Tinu
Punkte: keine Wertung
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LAY DOWN ROTTEN - Deathspell
Catharsis
Apostasy Records
Die hessische Band Lay Down
Rotten haben sich seit der Gründung 1999 eine
beachtlichen Namen erspielt, über die Landesgrenzen von
Deutschland hinaus. Als Bandgründer, Gitarrist und
hauptverwantortlicher Songwriter Daniel „Mett-God“
Jakobi die Band nach dem letzen Album verliess, war die
Angst berechtig, dass nach dem Abgang des kreativen Pols
der Band nicht mehr viel kommen wird. Doch weit gefehlt,
mit "Deathspell Catharsis" melden sich Lay Down Rotten
zurück. Musikalisch bewegt sich die Fünf-Mann-Truppe wie
gehabt auf der Schiene des klassischen Death Metal.
Einflüsse von Bolt Thrower, Hypocrisy oder auch älteren
Arbeiten von Obituary sind nicht von der Hand zu Weisen.
Fast eine Stunde lang bekommt man hier eine moderne
Retrospektive der Klassik, leider ohne "Hit".
Steve Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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REVEREND HORTON HEAT – Rev
Victory Records
Meine Koteletten verraten mich. Auch wenn ich sie
nie aktiv verfolgt habe, habe ich schon immer eine
gewisse Affinität zur Rockabilly/Psychobilly-Szene
verspürt. Insofern hat der Chef ein glückliches Händchen
bewiesen, als er gerade mir den neusten Wurf von
Reverend Horton Heat zur Rezension übergeben hat. Wie
fast alle bisherigen Veröffentlichungen der Band
hinterlässt auch „Rev“ nach dem ersten Höreindruck einen
fast zwiespältigen Eindruck, da sich das Trio partout
nicht entscheiden kann, ob es nun eher die schicken 50er
Jahre Puristen oder vielleicht doch lieber die wüste
Flattop-Fraktion bedienen will. Mit jedem weiteren
Durchgang weicht allerdings der eingangs erwähnte
Zwiespalt immer mehr der Erkenntnis, dass die drei
Rock'n'Roll-Aficionados schlicht und einfach in mehreren
musikalischen Welten zu Hause sind, was sich
schlussendlich wieder in der Vielseitigkeit der
Kompositionen manifestiert. Dennoch ist mein Votum ganz
klar. Auch wenn es traditionelle Teddy-Tunes wie im
flotten „Never Gonna Stop It“ oder in „My Hat“ durchaus
beherrscht, klingt das texanische Trio immer dann am
überzeugendsten, wenn es den schrägen Horrorpsycho
raushängen lässt, insofern gehören entsprechende Nummern
der Sorte „Zombie Dump“, „Schizoid“ oder das schon fast
punkigen „Let Me Teach You How To Eat“ eindeutig zu den
Sternstunden der Scheibe. Einzig der arg in den
Hintergrund gemischte Kontrabass beschert der Truppe
Abzüge in der B-Note, da hätte ich mir die schon beinahe
animalische Präsenz eines Lee Rocker (Ex-Stray Cats)
gewünscht. Nichtsdestotrotz Ist „Rev“ eine Scheibe, die
einfach unterhaltsam ist und Spass macht, auch wenn es
ausnahmsweise kein Metal oder Classic Rock ist.
Antesten!
Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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METAL MIRROR – III
High Roller Records//Musikvertrieb
Die englischen Heavy
Metal-Veteranen Metal Mirror bringen sämtliche
aufgenommenen Liedern auf einer LP raus. Sie haben damit
einen Schatz zusammen getragen, welcher vor allem
kryptische Forscher der N.W.O.B.H.M. interessieren
dürfte. Hier kommen also Lieder der beiden Demos von
1979 bis 1981 zusammen und werden vereint mit bisher
unveröffentlichten Liedern. Der Sound ist entsprechend
rumplig und erinnert in weiten Teilen immer wieder an
Motörhead. Wer schnellen Rock’n’Roll/Heavy Metal mag,
ist schon mal richtig. Auf die Dauer merkt man aber
schnell, wieso diese Heavy Metal-Bewegung auch ohne
Metal Mirror gewachsen ist. Ohne den Split der Band zu
verherrlichen, merkt man doch, dass die noch heute
aktuellen Überflieger von damals kompositorisch eine
Nase weiter waren. Denn wie ein künftiger Klassiker
klingt diese Zusammenstellung nicht, sondern eher wie
eine interessante Zeitreise. Dies betrifft auch den
Sound, der trotz Überarbeitung höchstens als
„authentisch“ oder „nostalgisch“ verkauft werden kann –
und dabei einige spannende Details und technische
Finessen verschluckt. "III" ist also ein Zeitzeugnis.
Und so sollte es von potentiellen Käufern auch gehört
werden. Die grosse Metal-Masse kann auch gut ohne dieses
Album leben. Spezialisten werden aber ihre Freude an
diesem Album haben. Ein Album von Freaks für Freaks!
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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BATTLEAXE – Heavy Metal Sanctuary
Steamhammer//Musikvertrieb
Hey, Battleaxe! Wer hätte sich gedacht, dass die
noch einmal auf einer Neuerscheinungsliste auftauchen
würden? Die sympathischen Briten erfreuten meine Ohren
bereits 1983 mit ihrem Debut-Album «Burn This Town».
Weniger die Augen: Der mit infantilem Pinselstrich
gezeichnete Biker mit Streitaxt auf dem Cover war damals
sogar der Band selber peinlich. Musikalisch hauen
Battleaxe in die typische NWoBHM-Kerbe mit Schlagseite
Richtung Saxon und Krokus. Letzteres auch wegen dem
rauen Gesang von Dave King. Nach längerem Ringen und mit
geringem Budget eingespielt, liegt nun der neue Output
«Heavy Metal Sanctuary» vor. Was soll ich jetzt von
dieser Scheibe halten? Ich weiss gar nicht so recht.
Einerseits sind Battleaxe ihrem Stil treu geblieben und
zocken die Mucke, für die sie ihre Fans lieben.
Andererseits fehlt mir im Songwriting die Tiefe, manches
wirkt auf mich eher konstruiert als flüssig. Die neue
Scheibe kann mich nicht richtig begeistern. Das mag
vielleicht auch dem etwas dünnen Sound geschuldet sein.
Möglicherweise ist auch zu vieles einfach schon zu oft
gehört. Nostalgiker und Traditionalisten sollten auf
jeden Fall ein Ohr riskieren. Anspieltipps von meiner
Seite wären «Rebel With A Cause», «Too Hot For Hell» und
«A Prelude To Battle/The Legions Unite». Wer Battleaxe
noch nicht kennt, dem sei erst mal «Burn This Town»
empfohlen, die gibt’s nämlich als Re-Release auch mit
verändertem Artwork.
Mac
Punkte:
7.0 von 10
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THE WOUNDED KINGS – Consolamentum
Candlelight Records/Irascible
Doom Metal aus den nebligen Mooren von Dartmoor,
Südengland – so bewerben The Wounded Kings ihr
musikalisches Schaffen. Die Klänge sollen den Hörer an
die schrecklichsten Orte transportieren, welcher sein
Geist in der Lage ist, sich vorzustellen. Passend dazu
erinnert die Gitarrenmelodie in den ersten zweieinhalb
Minuten von ‚Gnosis‘ an Ennio Morricones Titeltrack zu
„Spiel mir das Lied vom Tod“. Nach fast fünf Minuten
setzt erstmals der eindringliche, diabolische Gesang von
Sharie Neyland ein, für echte Gruselstimmung sorgen
zudem die wie aus dem Nichts erscheinenden Keyboards.
Auch das am Anfang etwas schnellere ‚Lost Bride‘,
beginnt erst dann besonders zu wirken, wenn die
verzerrten Hammond Orgeln einsetzen. ‚Elige Magistrum‘
besteht aus einem einzigen, eineinhalbminütigen Solo,
welches mit einem langsamen Fade Out beendet wird. Aus
den Tiefen erklingt danach der stimmungsvolle Titeltrack.
Consolamentum bezeichnet einen wichtigen Ritus der
Katharer – Die Geisttaufe. In einem von akustischen
Gitarren begleiteten Zwischenspiel werden im Hintergrund
einige Worte in Französisch geflüstert. Die Stimme von
Sharie bricht im Vergleich zur sonst monoton tiefen
Stimmlage gegen Ende förmlich aus. ‚The Silence‘,
welches über weite Strecken zu wenig Stimmung
rüberbringt, überzeugt zumindest in den letzten beiden
Minuten. Mit einem Opfer wird „Consolamentum“ ohne
grosses Tamtam abgeschlossen. The Wounded Kings schaffen
es noch nicht, die angestrebte Stimmung über die ganze
Zeit hochzuhalten – dennoch ist ihnen ein ansprechendes
Album gelungen.
Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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OMNIVORE – Omnivore
Unspeakable Axe Records
Brechen wir mit Traditionen und beginnen wir doch
gleich mit dem Schluss. Das am Albumende amtlich in
Szene gesetzte Sepultura-Cover „Arise“ offenbart einen
der Haupteinflüsse der italienischen Death-Thrasher
Omnivore, wobei diese allerdings derber und komplexer
ans Werk gehen als die Brasilianer zu ihrer Blütezeit.
Auf der ersten Albumhälte holt man erst mal den
musikalischen Knüppel aus dem Sack und demonstriert
eindrücklich, wie brutaler Old School-Thrash zu klingen
hat. Die Gratwanderung zwischen Raserei und Mid Tempo,
Brachialität und technischem Können gelingt in jedem
Track ohne Ausnahme, und dass der Bass als knurrendes
Biest gleichberechtigt mit den anderen Instrumenten im
Vordergrund steht (Deicide’s 92er-Masterpiece „Legion“
lässt grüssen), trägt nicht unwesentlich zum wirklich
knackigen Sound bei. “Hypochrist” bietet danach erstmal
mit seinem als Einleitung eingebauten Zitat aus Zack
Snyders Remake „Dawn Of The Dead“ eine kurze
Verschnaufpause, bevor die Jungs dann in gewohnter
Manier weiter holzen. Das darauf folgende „Nothing More
Than Dust“ ist danach eine echte Überraschung. Beginnt
es wie gehabt im gehobenen Tempo, unterbricht die Band
gegen den Schluss hin plötzlich das Gemetzel und lässt
den Song in einem schon fast zerbrechlichen,
zweieinhalbminütigen akustischen Outro ausklingen, bevor
es dann mit düsterem Glockengeläut in den namensgebenden
Track geht, in dem das Quartett nochmal sämtliche
Register zieht. Fazit: Das knapp über zweiunddreissig
Minuten dauernde Massaker ist intensiv, energiegeladen
und ehrlich, genau das Richtige für passionierte Death/Thrash-Fanatiker.
Wem Bands wie die bereits erwähnten Sepultura oder
Deicide Glücksgefühle bescheren, muss hier einfach
zugreifen, ganz geile Sache!
Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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BLUES PILLS – Live At Rockpalast
Nuclear Blast/Warner
Eigentlich ist es ja eine gute Sache,wenn sich eine
junge Band Zeit lässt mit ihrem ersten Album, zuerst auf
Tour geht, Erfahrungen sammelt, den eigenen Sound
findet. Auch vorher mit einer EP oder Single zu testen,
wie man ankommt und damit auch Lust zu machen auf mehr
ist nichts anderes als legitim und altbekannt. Im Falle
der schwedischen Senkrechtstarter Blues Pills jedoch
neigt sich zumindest mein Geduldsvorrat dem Ende zu.
Denn auf eine längst vergriffene EP und ebenfalls
vergriffene Single und mehrere umjubelte Tourneen folgte
letzten Herbst nicht das langersehnte Debütalbum,
sondern wieder eine EP. Und jetzt, einige Monate später?
Wieder kein Langeisen, sondern noch eine EP und dann
erst noch ein Live-Mitschnitt, aufgenommen im Rahmen des
altehrwürdigen Rockpalast, was an Blues- und Rockgrössen
wie UFO, Dr. Feelgood oder Mother's Finest anknüpft. Das
passt natürlich zum bluesigen Retro-Rock der Schweden,
doch hätte man mehr draus machen können. 4 Songs, wovon
der erste eine instrumentale Einleitung, der letzte ein
instrumentaler Jam ist. Kommen diese Passagen in einen
Live-Gig eingebettet (da spreche ich aus Erfahrung)
furios und leidenschaftlich gespielt daher, wirken sie
auf einer so kurzen Veröffentlichung überflüssig, ja
fast schon nervend. Denn so bleiben eigentlich nur das
galoppierende „Black Smoke“ und der ergreifende Blueser
„Little Sun“, beide im Original vergriffen, an denen
sich der Fan so richtig erfreuen kann. Und natürlich die
eindringliche Joplin-Stimme von Fronterin Elin Larsson
und der virtuose 70's-Verve der technisch tadellosen
Jungspunde. Der Häppchen ist das aber nun wirklich
genug. Noch so eine Vorspeise und man hat gar keine Lust
mehr auf den Hauptgang!
Kissi
Punkte: keine Wertung
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KARMAGEDDON - The Hidden Symmetry (EP)
Eigenvertrieb
Als kleines Amuse-Gueule präsentiert das Quintett
aus Sursee die vorliegende 4-Track-EP bevor es baldigst
mit dem regulären Langeisen ans Eingemachte gehen soll.
Der beigelegte Waschzettel verspricht mir old school
Death Metal und ich kann mehrheitlich nur zustimmen.
Irgendwo zwischen groovebetonten Unleashed, Obituary und
einer kleinen Prise Slayer machen Karmageddon eigentlich
nichts falsch und walzen mich unter ziemlich fettem
Sound 18 Minuten lang quer über die Matratze. Dass bei
der Luzerner Truppe erfahrene (Ex-)Mitglieder von Silent
Death (wer erinnert sich noch an die Stone Cold-EP mit
Brett Hoffmann (Malevolent Creation) am Mic?), Manifest
und Exit dabei sind macht sich ebenfalls positiv
bemerkbar, denn das Songwriting ist flüssig und geht gut
ins Ohr. Reinhören und sich auf die LP freuen ist
angesagt.
Hardy
Punkte: keine Wertung
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TRUCKFIGHTERS – Universe
Fuzzoramarecords
So ein Mist, mein Player ist hinüber! Dachte ich
zumindest, als ich auf der Fahrt zur Arbeit CD Nummer
vier im Katalog des schwedischen Wüstenrock-Trios in den
CD-Player schob. Aber was Anfangs wie bass- und
höhenlose Klänge aus einem kaputten Transistorradio
klingt, entpuppt sich als kleiner Scherz, denn nach den
ersten Schreckenssekunden steigt die Band mit „Mindcontrol“
dann doch verdammt stark ein. Business as usual, wäre
ich geneigt zu sagen, aber schon die zweite Nummer „The
Chairman“ zeigt zu meinem Leidwesen, dass die drei
Musikusse vermehrt in Richtung weniger bratende
Breitwandriffs und mehr filigran-melodiöse
Indierock-Klänge schielen. Und so kämpfe ich mich Titel
um Titel durch ein Album, das zwar dank Fuzz-lastiger
Ausbrüche immer wieder seine Momente hat, aufgrund der
neuen vertrackteren und melodiöseren Marschrichtung neue
Freunde gewinnen – aber auch ein paar alte verlieren
wird. Lediglich das viel zu kurze „Convention“ kommt
energetisch auf fast gleiche Höhe wie der
Eröffnungstrack, und das abschliessende,
vierzehnminütige „Mastodont“ darf man durchaus als
echtes Meisterstück bezeichnen. Wer es schafft, einen so
langen Song konstant spannend und facettenreich zu
arrangieren, hat seine Hausaufgaben definitiv
gewissenhaft gemacht, ganz grosses Kino! Unterm Strich
ist „Universe“ somit meilenweit davon entfernt, schlecht
zu sein, viel eher widerspiegelt die Scheibe die
Weiterentwicklung von Truckfighters, welche vielen
gefallen – aber einigen anderen aufgrund des etwas
gezügelten Songwritings und der nur noch punktuell
vorhandenen Räudigkeit missfallen wird.
Mirko B.
Punkte:
6.6 von 10
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MACBETH – Neo-Gothic Propaganda
Dragonheart Records
Die italienische Combo schmeisst mit “Neo-Gothic
Propaganda” ihr mittlerweile 5. Album auf den Markt. Die
Band liess im Vorneherein verlauten, dass sie mit ihrem
vielschichtigen Sound die Grenzen des Klischees “Gothic
Metal“ sprengen wolle. Da haben sie allerdings etwas zu
hoch gepokert, denn so wahnsinnig überragend ist das
Machwerk nun auch wieder nicht. Der Gothic-typische
“Beauty and the Beast“ Stil passt wirklich sehr schön zu
den eher pompöseren Melodien, auch wenn vor allem die
Stimme von Sänger Andreas Cislaghi mitunter ein wenig
schwächelt. Sängerin Morena Rozzi reisst es mit ihrer
kräftigen Stimme allerdings wieder etwas raus, und der
Kontrast aus männlichen Growls und weiblichen
Clearvocals verleiht dem ansonsten eher
glattgeschliffenen Sound etwas mehr Ecken und Kanten.
Auch die immer wieder mal eingestreuten Gitarrensoli
sorgen für Abwechslung und etwas mehr Drive. Die Band
erinnert mitunter stark an die ebenfalls aus Italien
stammenden Lacuna Coil, was nicht heissen soll, dass es
sich bei Macbeth um einen faden Abklatsch handelt. Die
Band selbst bezeichnet dieses Album als ihr bislang
Bestes – darüber lässt sich allerdings streiten.
Zugegeben, sie sind seit dem letzten Silberling wieder
etwas härter geworden und erinnern mehr an den Sound der
Anfangszeiten, was ihnen ganz gut steht. Allerdings
fehlen hier ein wenig die richtig grossen Highlights,
die das Album spannend machen würden. Anspieltipps sind
“Void of Light“ und “Scent of Winter“. Fazit: Fans von
Bands wie Lacuna Coil finden hier neues Futter –
Reinhören kann jedenfalls nicht schaden.
Patricia H.
Punkte:
6.5 von 10
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BLACK SPACE RIDERS – D:REI
Black Space Records/Cargo
Neuer abgefahrener Stoff der Münsteraner
Space-Rocker, wobei der Titel nicht bloss andeuten soll,
dass wir es mit dem dritten Album der Band zu tun haben,
er fungiert gleichzeitig als Kürzel für die vier
Kapitel: D = Defiance, R = Ruins, E = Escape, I = Beyond.
Es ist selbstredend, dass die Truppe die Grenzen wieder
mal ausgiebig ausgelotet hat - um mit „D:REI“
einigermassen vertraut zu werden, bedarf es weitaus mehr
als ein paar wenige Durchläufe. Und das Teil hört man
sich nicht einfach an, man hört ihm aufmerksam zu,
andernfalls gehen einem Finessen und Details in den
Arrangements unweigerlich durch die Lappen. Kein
leichtes Hören also, keine Hintergrundmusik, bei der man
sich anderen Dingen widmen könnte, denn das bunte
Repertoire mit musikalischen Elementen, welche alles
zwischen sanften Meditationsklängen und kruden
Sludge-Attacken beinhalten, verlangen einem einiges ab,
dagegen sind Hawkwind schon fast eine pure
Rock'n'Roll-Band. Wer sich den an sich unmöglichen Mix
aus Motörhead, Black Sabbath, Pink Floyd, Hawkwind,
David Bowie und Tom Waits vorstellen kann, ist mit den
Black Space Riders bestens bedient. Letzterem haben sie
übrigens eine Hommage in Form des Songs mit dem hübschen
Wortspiel „Major Tom Waits“ gewidmet.
Mirko B.
Punkte:
6.5 von 10
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BACKWATER – Take Extreme Forms
Iron Shield Records
Backwater haben schon in den frühen achtziger Jahren
auf sich aufmerksam gemacht. Nach einer kreativen,
längeren Pause, melden sich die Deutschen nun wieder
zurück um mit ihrem „pounding Metal“ zu punkten.
Backwater fahren ein gefährliches Gitarrengeschütz auf
und jagen die Salven erbarmungslos auf den Hörer los.
Das klingt alles ganz gut, der zündende Funke springt
aber nicht über. Sicher „Take Extreme Forms“ ist einer
dieser Alben, die man gerne hört, aber mit der Zeit
irgendwann im Schrank verloren gehen, weil es doch zu
viele Bands gibt, welche das griffigere Songmaterial
haben. Die Mischung aus Heavy-Metal und Thrash klingt
interessant, aber durch den eher eindimensionalen Gesang
gibt es zu viele andere Truppen, welche den Vorzug
erhalten. Ich denke da nur an Brainstorm, die mit dem
neuen Album in den Startlöchern stehen. Also,
interessantes Album, selber antesten und entscheiden…
Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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DESTRAGE – Are You Kidding Me? No.
Metal Blade/Sony Music
Das ist mal eine wirklich schwer zu fassende Band.
Ich will gar nicht erst versuchen, sie in ein Genre zu
drängen. Nicht zuletzt, weil sie mich vermutlich mit der
Schublade, in die ich sie grad packen wollte, erschlagen
würden und dann lachend auf meinem Grab tanzen würden.
Der erste Eindruck mit dem Opener “Destroy Create
Transform Sublimate“ ist ein schlagender, denn der Name
ist hier Programm – erstmal wird alles Bekannte in einem
wütenden Sturm zerschlagen und zerstört. Und wenn man
dann geläutert ist wird was Neues, fast schon
Melodisches aufgebaut, nur um sich gleich wieder zu
verändern und sich den Erwartungen zu entziehen und
schliesslich wird das Ganze dann noch mit Streichern
veredelt die von einem Break mit Synthies abgelöst
werden. Und das in nicht mal 6 Minuten! So ähnlich
geht’s weiter – Keine Sekunde langweilig, aber für
meinen Geschmack fast zu überladen. Die 2005 gegründete
Kombo aus Italien bringt mit “Are You Kidding Me? No.“
nach “Urban Being“ (2009) und “The King is Fat’N’Old“
(2010) ihr mittlerweile 3. Album auf den Markt. Im
Titelstück gastiert übrigens Guns 'N Roses-Gitarrist Ron
"Bumblefoot" Thal. Fazit: Es ist mal was anderes, das
muss man den Italienern lassen. Am besten reinhören und
sich selbst ein Bild machen.
Patricia H.
Punkte: 6.5 von 10
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MORE THAN A THOUSAND - Vol. 5 Lost At Home
Steamhammer/Musikvertrieb
Die Band wurde 2001 von Vasco Ramos, Filipe Oliveira
und Sérgio Sousa in Setúbal (Portugal) gegründet. Nach
mehreren EPs zog die Band 2005 aber nach London. Ausser
einer Demo und einer EP sind sämtliche
Veröffentlichungen der Band Teil eines Konzeptes,
welches die Geschichte der Band beleuchtet. Die
Portugiesen scheinen einen weiten und interessanten Weg
gegangen zu sein, denn "Lost At Home" ist bereits das
fünfte Album, welches diese Geschichte thematisiert.
More Than A Thousand waren schon 2007 auf einer
ausgedehnten Tour mit Mastodon und Metallica unterwegs,
darauf folgte eine Tour im Vorprogramm von 30 Seconds To
Mars und vor zwei Jahren eine Europatour als Headliner.
Rein thematisch ist so sicherlich viel Material
zusammengekommen. Tatsächlich behandeln die Songs banale
Sachen von Heimweh bis Herzschmerz. Klassicher
Mädchenrock à la 30 Seconds To Mars, dem man ausser dem
Gesamteindruck nichts abschwatzen kann. Internationaler
Rock, der mit minimalem Einsatz maximalen Gewinn
erzielt.
Steve Butcher
Punkte: 6.5 von 10
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DE LA TIERRA - De la Tierra
Roadrunner Records/Warner Music
Und wieder ein Projekt von einem Musiker, diesmal
ist es Sepulturas Andreas Kisser, der mit unbekannten
Musikern diese Band gegründet hat. Schon nach den ersten
Tönen kam mir das spanisch, äh Sorry, portugiesisch vor,
denn am Gesang war kein Englisch zu hören. Nichts desto
trotz hören wir weiter, und die Band ist wahrlich keine
Kopie von Sepultura, da hat Herr Kisser schon mal alles
richtig gemacht. Ein wenig Prog mit sehr harten Gitarren
und normalem, ein bisschen alternativ angehauchtem Metal
durchfluten die Gehörgänge des interessierten
Musikliebhabers. Eine Kaufempfehlung kann ich leider
nicht durchgeben, aber die Hardcore-Fans des
Brasilianers sollten mal ein Ohr riskieren.
Daniel J.
Punkte: 6.4 von 10
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ISKALD – Nedom Og Nord
Indie Records/Irascible
Da die beiden vorgängigen Alben schon für qualitativ
soliden Sound standen, habe ich auch von der neusten
Veröffentlichung nicht wirklich etwas Schlechtes
erwartet. So ist es auch mit dem neuen Werk, welches die
Umgebungstemperatur einige Grad sinken lässt. So wandeln
die beiden Norweger auf den Pfaden in Richtung Herz des
Winters, lassen sich aber immer wieder viel Zeit mit
Theatralik und komplexeren Exkursen. Ja, die Lieder
werden dadurch nicht nur länger, sondern auch moderner
(man höre beispielsweise das Solo bei ‚Nidingsdåd‘ oder
selbiges beim Titeltrack). Anderseits ist es genau das,
was einem als Hörer zwischendurch den Fokus aus den
Augen verlieren lässt. Schade, aber darum klingt ‚The
Silence‘ nicht so gut, wie es eigentlich klingen könnte.
Zu viele Änderungen, zu viele Wechsel, da verliert der
eigentlich tollen Mittelteil („I bring the silence, I
bring the massacre“ wäre doch ideal für ein Refrain
gewesen!) an Gewicht. Kurzum: nicht der Höhepunkt ihres
bisherigen Schaffens, aber vielleicht nötig, um die
Musik noch weiter zu bringen.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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EMPIRE OF THE SCOURGED - Transcend Into Oblivion
Eigenvertrieb
Die Sechsertruppe aus Holland vereinen sämtliche
Death- und Black Strömungen zu einer Ursuppe des
Todesblei. Ob Ultra doomiger Death oder Uptempo Black
Metal, Empire of The Scourged zelebrieren auf ihrer
neuen Scheibe hörbar sämtliche Einflüsse. Da der härtere
Teil des Metaluniversums auch stark von einem guten
Drummer abhängig ist, erstaunt es sehr das die
Niederländer gänzlich auf einen solchen verzichten, und
die Drumspuren ausschliesslich aus dem Computer stammen.
Leider merkt man diesem Album stark an dass das
Schlagzeug aus der Steckdose stammt, das "Schlagzeug"
errinert oft mehr an einen schlechten Club Abend als an
Dave Lombardo. Aufwertend kann man sagen dass das Album
allgemein sehr kosmische Songstrukturen vorzuweisen hat,
und daher eher in die Industrial/Avantgarde Ecke zu
drängen sind als in die klassische Death oder Blackecke.
Wenn man das ganze als "Kunstprojekt" sieht, ist es
zumutbar ansonsten eher etwas für avantgardistische
Hörer.
Steve Butcher
Punkte: 6.0 von 10
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HOPELESS YOUTH - Disgust
Candlelight Records/Irascible
Modern Metal ist immer so ein schwieriges Genre,
dass es einem schon nicht leichtfällt, einzuordnen, was
man den jetzt da zu hören kriegt. Nun ja, die Kanadier
um Hopeless Youth gehen vehement zur Sache und lassen
nichts anbrennen. Da wird Hardcore mit Thrash vermischt
und der Geschwindigkeitspegel ist immer in der oberen
Skala anzutreffen. Was natürlich den einen oder anderen
Fan entzücken lassen wird, aber Otto Normalverbraucher
wie ich einer bin, der Abwechslung braucht, wird bei
dieser Mucke schnell mal entnervt die Stopptaste
drücken. Das habe ich in dieser Sekunde getan und kann
eigentlich nur hartgesottenen Metallern mal empfehlen,
hier reinzuhören.
Daniel J.
Punkte:
5.8 von 10
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STEEL PROPHET - The Goddess Principle (Re-Release)
Pure Steel Records//Non Stop Music
Metal-Gourmets aufgepasst! Pure Steel Records
veröffentlichen mit "The Goddess Principle" Musik,
welche bereits 1995 auf den Markt gekommen ist. Diese
LP-Auflage der Heavy-Metaller Steel Prophet ist auf 500
Stück limitiert. Und das ist gut so! Denn viel mehr
Metaller wird diese liebevolle Fan-Gruppe wohl auch
nicht von sich überzeugen können. Für mehr Zustimmung
müsste die Band mehr Ecken und Kanten besitzen. So aber
klingen Steel Prophet wie jede beliebige andere Gruppe,
welche sich an Iron Maiden vergreift und dazu noch ein
paar thrashige Elemente integriert. Ein Stück wie das
epische „Reign Of Christ“ ist gar so frech an der
Eisernen Jungfrau dran, dass diese bei einer
entsprechenden Plagiats-Klage eigentlich gewinnen
müssten. Gut kopiert ist manchmal halb gewonnen,
offenbart im Falle von Steel Prophet aber deren
Ideenlosigkeit. Kommt hinzu, dass der Gesang von Rick
Mythiasin gerade in den höheren Klängen ohrenscheinlich
an seine Grenzen kommt. Trotz aller Leidenschaft ist "The
Goddess Principle" austausch- und deshalb verzichtbar.
Die limitierte Auflage klingt als Werbeansage gut,
beweist aber gleichzeitig die Unsicherheit der
Plattenfirma gegenüber diesem Album. Natürlich klingen
Steel Prophet ordentlich! Natürlich werden sie jedes
ausgehungerte Metal-Publikum-Live überzeugen können! Auf
CD muss sich dieses Mittelmass aber mit einer sehr
starken Konkurrenz messen – und da versagt dieses Werk
deutlich. "The Goddess Principle" ist deshalb genau das,
was es auch sein sollte: ein Schmuckstück für
spezialisierte Sammler!
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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CREMATORY - Antiserum
Steamhammer Records//Musikvertrieb
Nun ja... Es ist nicht ganz
einfach, zu beschreiben, was mir beim Anhören der Single
und dem Betrachten des dazugehörigen Videoclips, nämlich
"Shadowmaker", durch den Kopf ging. Mehr Elektronik?
Gut, hatten wir vorher ja schon, passt soweit. Härte?
Ebenfalls vorhanden, soweit passend, ohne gross was
rauszureissen. Texte? Irgendwie komisch, es klingt zwar
alles brauchbar, aber dennoch irgendwie unpassend
zusammengetragen... Die Texte sind, ehrlich gesagt und
aus meiner Sicht, das grösste Manko an "Antiserum". Auf
Englisch wird versucht, möglichst kryptisch zu sein, was
aber eben seltsam klingt und keinen Sinn zu ergeben
scheint (ausser, ich bin nicht in der Lage, dahinter zu
blicken, das wäre natürlich auch denkbar) - und auf
Deutsch klingt alles gestelzt, aufgesetzt, steif wie n
Brett. Es ergibt auch hier nicht wirklich einen Sinn.
Aber, damit wir uns richtig verstehen: Gemäkelt wird
hier auf hohem Niveau, denn spieltechnisch oder
produktionsmässig gesehen muss man den Jungs und dem
Mädel gar nichts sagen wollen, da wird gebrettert, bis
die Schwarte kracht! Es verhält sich halt einfach, wie
bereits in meiner Review zum Vorgänger "Infinity": Man
erwartet von den Deutschen irgendwie mehr, weil sie in
der Vergangenheit solche Perlen wie "Caroline", "The
Fallen" oder auch "Revolution" auf die Tonträger dieser
Welt gebrannt hatten. "Antiserum" ist rein technisch
gesehen ein sehr gutes Album, und die cleanen Vocals
kommen auch sehr gut eingesetzt rüber, aber was den
Inhalt betrifft - da werden Abstriche gemacht. Was
effektiv nicht sein müsste, denn ich persönlich
attestiere Crematory sowohl die Fähigkeit als auch das
Wissen, inhaltlich überzeugende Songs zu schreiben.
Bleibt zu hoffen, dass dies mit dem nächsten Album doch
noch eintrifft...
Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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ALFAHANNE – Alfapokalypse
Dark Essence Records
Also ungewöhnlich sind die Schweden schon mit ihrer
Aufmachung. Einerseits bekannte Black Metal-Symbolik mit
umgedrehten Kreuzen, Kerzen, Nieten und Patronen
überall. Anderseits abgeklebte Nippel, Zylinderhut und
Steinschlosspistole. Sieht nach mehr aus, als
dahintersteckt, musikalisch gebärt sich das Debüt nicht
ganz so experimentell wie ihre Fotos. Black'n'Roll, wie
man es auch schon gehört hat, wenngleich Blastbeats und
gewisse Riffs noch ganz tief im Black Metal verwurzelt
sind (‚Syndernas Flod‘ oder auch ‚All Ska Me‘, welche zu
den schnellsten Songs des Albums gehören). Zum grössten
Teil aber hört man repetitive Liedparts, welche häufig
im Mid Tempo angesiedelt sind und von einem eher
langweiligen Sänger begleitet werden. Tatsache ist, dass
nicht wirklich von Gesang die Rede sein kann, da die
Vocals häufig gesprochen sind und mit der Zeit einen
ermüdenden Rhythmus aufzeigen. Dass zwischendurch von
Hoest oder Niklas ausgeholfen wird, lockert die
Eintönigkeit, macht aus dem Album aber so wenig ein
Glanzstück wie elektrische Gitarren Beate Egli rocken
lassen würden. Fazit: zu langweilig, zu oft gehört, zu
bessere Alternativen.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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SAMMATH – Godless Arrogance
Hammerheart Records
Gleich beim ersten Takt, soll heissen der ersten
Viertelsekunde, bestätigt sich der Verdacht: ja, es sind
genau die Sammath, von denen ich bereits das letzte
Album anhören musste. Ja, musste, nicht durfte. Und
bereits nach dem ersten Lied fürchte ich mich vom Rest
der 35 Minuten. Selten hört man ein so nerv aufreibendes
Schlagzeug, welches klingt, als ob es sich so überhaupt
nicht um die Dynamik des Liedes kümmern würde. Schade,
denn die Riffs sind zeitweise nicht schlecht und auch
die Vocals können über grosse Strecken überzeugen. Der
Klang ist nicht mehr ganz so erdig und finster, es
klingen mehr Mitten und Höhen, was die Stimmung des
Albums frostiger werden lässt als noch beim Vorgänger.
Die Vocals hören sich nach wie vor bemerkenswert kaputt
an, heiseres, unmenschliches Schreien wie man es
heutzutage viel zu selten hört. Schade dass die knapp 35
Minuten auch lange Durststrecken aufweisen, ansonsten
hätte daraus wirklich ein starkes Album werden können.
Aber Rumgehobel wie man es in fast jedem Lied hört
(Stumpfsinnig bei ‚Death‘ oder ‚Godless‘) klingt mehr
nach Lückenfüller denn als nach durchdachten Elementen.
Schade.
Tristan
Punkte:
5.3 von 10
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MURMUR – Murmur
Season Of Mist/Underground Activists
Nachdem Nachtmystium sich leider verabschiedet
haben, gibt es Platz für avantgardistisches Black Metal
aus Amerika. Mit Murmur steht zumindest eine Band am
Start, die bereits mit Blake Judd und seinen Mannen auf
einer Split drauf war, aber reicht das aus? Der Opener
lässt noch kein endgültiges Urteil zu, denn auch wenn
Murmur einiges experimenteller ans Werk gehen und mit
diversen Geräuschen spielen, gestaltet sich der Song
(auch durch den Gesang) sehr sperrig. Auch ‚Bull Of
Crete‘ macht es dem Hörer nicht einfach, Fuss zu fassen.
Immer wieder stören neue Rhythmen oder neue
Geräuschquellen den Hörfluss, man fühlt sich ein wenig
wie auf einem Karussell: Solange man sich nur auf ein
Teil konzentriert, sieht die Welt in Ordnung aus. Aber
aussen rum dreht sich alles. Das macht die Lieder
anstrengend und mühsam. So ziehen sich beispielsweise
die 11 Minuten bei ‚Al Malik‘ dahin wie Kaugummi, die
nervenden Rhythmen und die melodieferne Gitarre können
schon fast als Tortur bezeichnet werden. Ganz anders
dann der Nachfolgende Track, der nur mit akustischer
Gitarre (okay, ein wenig Effekt liegt schon darüber) die
ganzen vier Minuten überzeugen kann. So pendeln Murmur
zwischen spannenden Ansätzen und Sinnlosigkeit hin und
her, was letztlich nicht dazu führt, dass man das Album
ohne weiteres empfehlen kann.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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YOU ME AT SIX – Cavalier Youth
BMG Rights/TBA
Die Alternative Rockband mit dem etwas irritierenden
Namen You Me At Six stammt aus England und das hört man
auch. Das mittlerweile 5. Album der in ihrer Heimat doch
recht erfolgreichen Truppe nennt sich “Cavalier Youth“
und ist bedeutend sanfter und weniger rockig als die
Vorgänger. Das Gesamtpaket kommt ziemlich radiotauglich
daher und hat mit Rock eigentlich nicht mehr viel zu
tun. Das Album besteht aus hübschen Kompositionen, die
fröhlich vor sich hinplätschern – ohne grosse Höhen oder
Tiefen, dafür aber mit schönen Melodien. Als
Hintergrundgeräusch ist es durchaus angenehm, doch wird
es beim Zuhören ziemlich schnell langweilig. Es gibt
kaum Tracks, die wirklich hervorstechen, ausser
vielleicht das vorab als Single erschienene „Lived A Lie“,
das als einer der wenigen Songs das Label Alternative
ROCK halbwegs verdient hat. Fazit: Nettes
Mainstream-Album, das leider kaum einen bleibenden
Eindruck hinterlässt und nicht gerade mit eigenständiger
Persönlichkeit glänzt.
Patricia H.
Punkte:
5.0 von 10
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DRUDKH – Eastern Frontier In Flames (Best of)
Season Of Mist/Underground Activists
Zwei Jahre nach ihrem letzten Album gibt es ein
neues Album aus dem Hause Drudkh. Obwohl, wirklich neu
sind sie Songs nicht, handelt es sich doch eigentlich um
Coverversionen und zwei Lieder, welche bereits auf
Splits veröffentlicht wurden. Was soll man also über ein
Album schreiben, bei welchem nur zwei von sieben Liedern
von der Band selbst sind und diese bereits
veröffentlicht wurden? Solide umgesetzt, man kann die
osteuropäische Herkunft hören (dezente folkloristische
Ansätze, hypnotische Gitarren, Aufnahmequalität), was
der Scheibe Charakter gibt. Die Songs überragen vieles,
was aus dem deutschsprachigen Raum als Folk Metal
verkauft wird. Aber es ist halt nur eine Compilation.
Tristan
Punkte: keine Wertung
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FOLGE DEM WIND – To Summon Twilight
Code 666
Entgegen dem ersten Eindruck handelt es sich hierbei
nicht um eine naturverliebte, melancholische Post Black
Metal Band aus Deutschland. Aber weder das eine noch das
andere ist in diesem Fall richtig, die Band stammt aus
Frankreich und praktizieren auf ihrem dritte Album
durchschnittliches Black Metal mit ausgesprochen
langweiligem, heiser klingenden Vocals. Gerade letztere
sind es, welche aus nicht so guten (wahrscheinlich
progressiv gedachten) Zwischenteilen wie bei ‚Let’s
Become A New Light‘ schlussendlich ganz schlechte Lieder
macht. Auch wenn die Aufnahmen von räudiger,
ursprünglicher Energie trotzen, so schaffen die
Franzosen bei keinem Lied, das Songwriting spannend zu
gestalten. Nein, das Album wirkt unfertig, die Stimme
verhindert ein häufiges Hören, die Songs ziehen zu lange
ohne Höhepunkt dahin.
Tristan
Punkte:
4.5 von 10
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HORIZON ABLAZE – Dødsverk
Code666
Nur weil einige Musiker bei bekannteren Bands
spielten, in diesem Beispiel 1349, Absu oder Blood Red
Throne, sind ihre Nebenprojekte nicht automatisch ein
Geheimtipp. Horizon Ablaze gehören zu dieser Art.
Berührende Zwischenspiele wie bei ‚Fordomt‘ gehören zur
absoluten Rarität, hauptsächlich hört man dumpfes,
basslastiges Riffing, welches von tiefen und eintönigen
Vocals begleitet wird. Zwar wird von Growls über Screams
bis zu ‚echtem‘ Schreien alles geboten, leider aber ohne
denselben manischen Ausdruck von Anaal Nathrakh zu
erreichen. Nein, stattdessen fragt man sich, was genau
denn da ausgedrückt werden soll. Wenn man dem Infozettel
glauben darf, handelt es sich um experimentelles Extreme
Metal. Ein paar strube Samples (‚Dømt til Frihet‘, ,Der
Untergang‘), unmelodiöses Death Metal Riffing (jedes
Lied) und hohes Tempo machen daraus aber nicht
automatisch einen Verkaufsschlager, geschweige denn
besonders experimentellen Sound. Einzig bei ‚extrem‘
kann man nickend zustimmen, sowas hört man nicht alle
Tage. Aber das ist auch gut so.
Tristan
Punkte:
4.0 von 10
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SEPTICFLESH - A Fallen Temple (Re-Release)
Season Of Mist/Irascible
Schade, dass dies eine Re-Release ist, denn endlich
könnte ich mal die Mindestpunktzahl raushauen. Ich finde
nämlich, dieses Album ist eine Zumutung. Aber (un)glücklicherweise
gebe ich hier keine Bewertung ab, da "A Fallen Temple"
bereits 1998 zum ersten Mal erschienen ist. Sehr
interessant ist es daher, dieses Album in einer
historischen Dimension zu sehen. Auf einer bestimmten
Online-Metal-Plattform wurde das Album 1998 nämlich
zerrissen, und zwar in Worten, wie ich sie nicht besser
hätte finden können und denen ich in jedem Detail
zustimme, von den ausdruckslosen männlichen, cleanen
Vocals über das glaszerberstende Gequieke der Sängerin
bis hin zum Tiefschlaf durch Langeweile. Auf der exakt
gleichen Plattform wird „A Fallen Temple“ 2014 als
avantgardistisches, kreatives Wagnis bezeichnet, die
markanten Gitarrenlinien und die cleanen Gesangspassagen
in den höchsten Tönen gelobt. So unterscheiden sich die
Geschmäcker und ändern sich die Zeiten. Leute, nur weil
eine Platte 16 Jahre alt ist, wird sie nicht automatisch
wegweisend, gewagt oder zum Klassiker. Was 1998 doof
war, ist es auch heute noch. Ich muss einräumen, dass
einige der 14 Songs, die man hier bekommt, durchaus von
guter songwriterischer Qualität sind, und wenn man viel
Melodie und Pathos mag, auch gefallen können. Stimmlich
machen die Growls meiner Meinung nach was her und können
die laschen cleanen Vocals fast aufwiegen. Aber was gar
nicht geht, sind a) diese Ultra-Sopran Frauenstimme, die
einem das Blut in den Adern gefrieren und meterhohe
Gänsehaut - und zwar nicht wohlige - entstehen lässt,
und b) diese öden Einschübe mit der Bezeichnung „Underworld
Act 1, 2 und 3“, die sich zwischen neuer Klassik,
schlechter Oper und anscheinend improvisiertem Gedudel
mit viel Chören und Sprechpassagen bewegen. Act 1: 7:50
Min., Act 2: 8:53 Min. und Act 3: ZEHN MINUTEN UND
DREIUNDVIERZIG SEKUNDEN! Und ich hab mir das ALLES
angehört! So viel Lebenszeit... Ups, nun habe ich diese
Scheibe ja doch bewertet. Sorry, aber manchmal muss die
Wahrheit einfach gesagt werden. Das war auch 1998 nicht
neu, nicht avantgardistisch, nicht kreativ, das war und
ist einfach nur überheblich und langweilig und
nervtötend. Und auch als Re-Release wird’s nicht besser.
Lucie W.
Punkte: keine Wertung
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