Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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GRAVE DIGGER – Return Of The Reaper
Napalm Records/Universal
Die Teutonen-Metaller Grave Digger haben’s einfach
irgendwie mit Konzeptalben. Die grössten Erfolge feierte
der Fünfer mit „Tunes Of War“ (Schotten-Geschichte),
„Knights Of The Cross“ (Templerorden), „Excalibur“ (die
Geschichte um das sagenumwobene Schwert) und mit der
letzten Studio-Scheibe „Clash Of The Gods“ (griechische
Mythologie). Trotzdem darf man nicht vergessen, dass
speziell die kurzen, einfachen Lieder die Karriere von
Grave Digger mit geprägt haben. „Heavy Metal Breakdown“
und „Witch Hunter“ sind Beispiele dafür, oder aber auch
die Alben „The Reaper“ und „Ballads Of A Hangman“.
„Return Of The Reaper“ präsentiert sich die Truppe um
Bandleader Chris Boltendahl wieder viel erdiger,
direkter und mit voll-auf-die-Zwölf-Manier, als noch auf
den letzten Scheiben. Und das tut der Truppe unheimlich
gut. Speziell Gitarrist Axel Ritt (oder eher Axel Riff?)
leiert sich unzählige geile Riffs und packende Soli aus
den Fingern und überzeugt wie noch selten auf einem
Studio-Vorgänger. Die Rhythmusmaschinerie marschiert
unaufhaltsam, angetrieben vom punktgenauen und dennoch
mit kleinen Finessen versehenen Schlagzeugspiel von
Stefan Arnold und dem seit seligen Running Wild-Tagen
bekannten und fesselnden Bassspiel von Jens Becker. Die
Nummern sind selten länger als drei Minuten und
überzeugen mit einer punkigen und teils von Motörhead
geprägten Nuancen. „The reaper is back, with angels in
black“ (Textzeile aus dem Opener „Hell Funeral“)
beschreibt auf einfach und symbolisch Art, wie stark
Grave Digger noch immer neue Scheiben in die dunkle
Umlaufbahn schiessen. Dabei drücken die Herren nicht nur
das Gaspedal durchs Bodenblech, sondern variieren
geschickt mit dem Tempo und lassen „Return Of The Reaper“
sehr abwechslungsreich erklingen. „Tattooed Rider“, „Season
Of The Witch“ und „Dia De Los Muertos“ wechseln sich
geschickt mit Abrissbirnen-Tracks ab. Die
herausragendste Nummer bleibt in meinen Augen „Satan’s
Host“, die eigentlich alles beinhaltet, was das Flair
der neusten Scheibe von Grave Digger ausmacht. Chris und
seine Mannschaft haben sich einerseits einen riesen
Gefallen getan mit diesem Werk, denn es zeigt die
Deutschen mit einer neuen, erstarkten
Songwriter-Qualität. Andererseits liegt hier aber auch
die Krux: die Tracks sind einfach zu gut, um nicht live
gespielt zu werden. Wie wollen die Herren dieses Problem
auf der kommenden Tour lösen? Als abschliessender Song
fällt die Queen-artige Ballade „Nothing To Believe“ auf,
die getragen von einem Klavier-Part und der schaurig
schönen Stimme von Chris ein sensationelles Album
abrundet. Die Bonus-CD beinhaltet ein Akustik-Konzert
der Grabschaufler. Interessant zu hören, wie man alte
Klassiker in ein solches Gewand verpackt!
Tinu
Punkte:
9.7 von 10
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VOODOO GODS - Anticipation For
Blood Leveled In Darkness
Saturnal Records
Voodoo Gods wurde 2001 unter dem
Namen Shrunken Head in Tampa ins Leben gerufen - und hat
seither eine ganz schön turbulente Reise hinter sich.
Man bekommt durch die vielen Line-Up-Wechsel und die
grossen Namen (, der Nergal von Behemoth 2014 an diesem
Posten abgelöst hat, ausserdem, um die Verwirrung
komplett zu machen, noch eine dritte Stimme , die dabei
vorkommen, den Eindruck, dass es sich eher um eine
Projekt denn um eine feste Band handelt - dem
widersprechen die Jungs aber vehement. „Voodoo Gods sind
eine Band, kein Projekt“, so steht es auf der Website, „wit
teilen metaphysische Konzeptionen, die auf einer dualen,
kosmologischen Maschinerie basieren.“ und „Wir sind die
Schlange unter deren Schirmherrschaft sich alle
versammeln, die den Glauben teilen. Die Musik ist nur
das Vehikel für den Ausdruck der Kraft der Schlange.“
Huiuiui. Das ist mir schon fast zu hoch, daher weiter
mit nackten Tatsachen: Dieses Album ist sehr sehr geil!
Gleich beim ersten Reinhören kommt dem nicht
unbelasteten Hörer die Stimme bekannt vor, und
tatsächlich: hier röhrt George „Corspegrinder“ Fisher
von Cannibal Corpse ins Mikrofon, er hat 2014 Nergal von
Behemoth an diesem Posten abgelöst. Um die Verwirrung
komplett zu machen, zeichnen sich noch zwei weitere
Bandmitglieder für Stimmeinsätze verantwortlich:
Gründungsmitglied Seth van den Loo und Mike Browning,
wobei letzterer ausserdem für die Percussion
verantwortlich ist. Man muss über einen relativ
grosszügigen Proberaum verfügen, denn zum Line-Up
gesellen sich zwei Gitarren (David Shred Demon Shrankle,
der ganze sieben Jahre bei Manowar tätig war, und Hiro,
der ausserdem bei Dies Irae, Decapitated u.a. die Saiten
bedient), der Drummer Alex Voodoo und Bassist Jean
Baudin. Was sich hier abzeichnet, bewahrheitet sich im
Sound der Voodoo Götter: ganz schön viel Können und
Erfahrung auf einem Haufen, und das alles verschmilzt zu
einer wirklich geilen Mischung, die man einfach nur als
Metal bezeichnen muss. So viele Einflüsse sind drin, so
viele Variationen, so viele Nuancen und Details, das
eine engere Eingrenzung schon fast Vergewaltigung wäre.
Müsste ich eine Stilrichtung benennen würde ich auf
melodischen Thrash und Death Metal ausweichen - aber wie
gesagt wird das dem Sound nicht ganz gerecht. Die
Gitarrenparts, Soli und Riffs, sind echt spektakulär
gut, ebenso die unaufhaltsame Rhythmusfraktion und über
die extrem variantenreichen und sehr professionellen
Vocals muss ich kaum noch ein Wort verlieren. Auch das
Songwriting wirkt sehr gekonnt und die Produktion sitzt
wie Arsch auf Eimer. Kaufen!
Lucie W.
Punkte:
9.5 von 10
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ILLDISPOSED - With The Lost Souls On Our Side
Massacre Records/Musikvertrieb
Seit nunmehr 21 Jahren prügeln sich die Nordmänner
von Illdisposed durch das Death Metal Genre und sollten
den allermeisten Freunden der harten Töne ein Begriff
sein. Das nun schon 13. Studioalbum schliesst auch einen
Kreis, denn der Titel "With The Lost Souls On Our Side"
war damals, 1993 auch ein Tracktitel auf der legendären
Debüt-CD "Four Depressive Seasons". Ob sie so
unterstreichen wollen, dass sie noch die gleichen harten
Typen wie vor 20 Jahren waren? Nun, nötig habens
Illdisposed nicht, denn bisher war ausnahmslos jede
Veröffentlichung eine Bereicherung für den Death Metal.
So verhält es sich auch mit der neuen Scheibe.
Illdisposed prügeln auf 12 Songs (inkl. 2 Bonus Tracks)
urtümlichsten Death Metal, ohne dabei ihren typischen
Groove auszulassen. Das Einzige, was sich verändert,
oder besser gesagt verbessert hat, ist das Schlagzeug.
Denn mit Kim Langkjaer haben Illdisposed einen neuen
Drummer, und der deutlich abwechslungsreicher trommelt
als sein Vorgänger Thomas Jensen und damit für neuen
Schwung sorgt.
Steve Butcher
Punkte:
9.0 von 10
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TED NUGENT - Shutup & Jam!
Frontiers Records/Musikvertrieb
Aus beruflichen Gründen war es mir leider verwehrt,
den diesjährigen Aufritt von Ted "Motor City Madman"
Nugent am "Sweden Rock" (2006 spielte er ja auch schon
mal da), nota bene den einzigen Auftritt des Amerikaners
in Europa (!), auch mit zu erleben. Als kleines
Trostpflaster bringt "The Nuge" nun, sieben Jahre nach
dem zwar ziemlich guten, aber längst vergessenen
Vorgänger «Love Grenade» ein brandneues Studioalbum an
den Start. Der Titel passt diesmal perfekt zur meist
wilden Performance des erklärten Selbstversorgers und
Jägers: «Shutup & Jam!». Der Titeltrack als Opener
prescht sogleich wie ein Wespenschwarm nach vorne los
und bringt in exakt drei Minuten alles auf den Punkt.
Etwas gemächlicher bezüglich des Tempos, aber nicht
minder heftig, "hardrockt" darauf «Fear Itself» und beim
eher ungewohnt bluesigen «Everything Matters» ist, wie
später nochmals, Derek St. Holmes als Sidekick von Ted
an den Vocals zu hören. Ein noch hochkarätigerer Gast
ist Sammy Hagar bei «She's Gone» zu hören und obwohl
hier in Sachen eines "neuen Songs" etwas getrickst
wurde, stimmt das Resultat dennoch. Überhaupt rockt das
Teil bedeutend erdiger und bluesiger als «Love Grenade».
Nugent pur sind dann natürlich Kracher der Sorte «I
Still Believe», wo nebst dem obergeilen Sound halt der
allseits bekannte Patriotismus aufflammt. Augenzwinkernd
und nicht zu überbieten ist dann auch «I Love My BBQ»,
wo das Statement des erklärten Jägers jeden Vegetarier
schreiend davon rennen lässt. Selbst ein Instrumental
mit dem bedeutungsschwangeren Titel «Throttledown» wurde
passend untergebracht und wer sich das fetzige «Screaming
Eagles» oder die hammergeile Rockwalze zu Gemüte führt,
stellt erstaunt fest, wieviel Saft der mittlerweile
65-jährige offenbar noch in den Knochen hat! Wer die
textlichen Ergüsse nicht voran stellt und bloss darüber
urteilt, erhält mit «Shutup & Jam!» eine der stärksten
Scheiben von Ted Nugent, die andauernd nach noch mehr
Lautstärke giert! Natürlich bleiben die Glanztaten der
70er und 80er nach wie vor unerreicht, aber so ein
überzeugendes Brett konnte man aktuell im Jahre 2014
beileibe nicht erwarten.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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AGE OF ARTEMIS - The Waking Hour
Power Prog
Die Brasilianer von Age of Artemis legen hier ein
überdurchschnittliches Album vor. Ein Power Prog
Metal-Werk, das es schon beim Opener "Under The Sun"
krachen lässt. Natürlich hört man, dass hier musikalisch
etwas Richtung Dream Theater geschielt wird, wobei sich
der Gesang aber stark unterscheidet. Die Brasilianer
zocken musikalisch auf hohem Niveau, mit viel Melodie in
den Refrains, was die Jungs von anderen Prog-Kapellen
abhebt. Sänger Alirio Netto hat eine sehr facettenreiche
Stimme, die von clean bis high pitched reicht. Mal hört
man Russel Allan raus dann wieder David De Feis, etwas
Dio und trotzdem hat der Junge noch genug
Eigenständigkeit, um mit der Instrumentalfraktion locker
mitzuhalten. Die ganz eigene Rezeptur der Südamerikaner
ist für mich sehr stimmig: Grandiose Prog-Songs mit
gezielt eingebauten Breaks, fetten Chören und sehr
melodiösen Gesangsmelodien. Die härteren Tracks brettern
voll drauflos, die Balladen wie das fantastische "Winding
Road" sind gefühlvoll und gehen unter die Haut. "Melted
In Charisma" startet mit einem Hammer-Riff und wechselt
dann in einen grandiosen Refrain, das hat Klasse! Auch
das Stakkato-Riff ist erste Sahne. Danach folgt "Childhood“,
eine coole Prog-Nummer mit vielen Breaks und
Stimmungswechseln, auch hier glänzt man mit einem sehr
guten Refrain. Das ruhig beginnende "Hunger And Shame"
erinnert dann am Anfang etwas an DT und später sogar an
Virgin Steele, eine leckere Mischung! Abgeschlossen wird
das Album von einer schönen Piano-Ballade, die Dream
Theater nicht besser hingekriegt hätte. Ein
hervorragendes Werk, das so ziemlich jeden Prog
Metal-Fan begeistern dürfte.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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THE FUNDAMENTAL PRINCIPLES - Planet Rain
Mighty Music
Melodischer Death Metal aus Schweden ist wie das
Schweizerkreuz auf Uhren, es heisst, dass das Produkt
gut sein MUSS. Zwar ist die Hochphase mit genialen
Veröffentlichungen von u.a In Flames, Dark Tranquillity
oder At The Gates schon (längst) vorbei, doch beweisen
die 2006 gegründeten The Fundamental Priniples, dass es
auch heute noch ein Gütesiegel erster Klasse ist, aus
Schweden zu kommen und Melodic Death zu spielen. "Planet
Rain" ist die zweite Veröffentlichung einer
düster-philosophischen Album-Trilogie. Die von den
Veröffentlichungen des Horror Autors H.P. Lovecraft
inspirierten Tracks untermauern die ausgefeilten und
verständlich gegrowlten Lyrics in ganzer Linie. Beim
Sound wird auf nichts verzichtet, komplexe
Songstrukturen, instrumentale Kabinettstückchen, Chöre,
Keyboardteppiche und technisch starke Gitarrenduelle.
Einigen mag das zwar zu viel des Guten sein, doch in
Anbetracht des Konzepts und der erzählten Geschichten
passt es wie Faust auf Auge.
Steve Butcher
Punkte:
9.0 von 10
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DESASTER - Live In Bamberg (2 CDs)
High Roller Records/Musikvertrieb
Eröffnet wird die neue Live-Scheibe der Black
Thrash-Helden Desaster von Fanrufen mit deutlich
deutschem Akzent, so kommt denn auch gleich die richtige
Stimmung auf. Sympathisch und nahe bei den Leuten, so
kennt man die Koblenzer. Danach gibt es 22 (!) Tracks
auf die Zwölf, die am 25-jährigen Jubliäum („25 years of
total DESASTER“) am 23.November 2013 in Bamberg
aufgenommen wurden. Welche Strahlkraft Desaster in den
letzten 25 Jahren entwickelt haben, sieht man nicht nur
an den zahlreichen Nachahmerbands, sondern vor allem
auch an dem in Kürze erscheinenden Tribute-Album, bei
dem verschiedene Grössen Stücke beigetragen haben.
Obwohl der richtig grosse kommerzielle Erfolg nie
erreicht werden konnte - wahrscheinlich auch nicht
wollte - haben Desaster eine grosse und treue
Fangemeinde. Dies wird auf dem vorliegenden Live-Album
deutlicher denn je. Wer selbst schon mal an einem
Konzert der Band dabei sein konnte, weiss, wie viel
Energie und Druck da rüber kommen, und wie sehr die
Jungs es verstehen, die Meute mitzureissen! Dass hier
auch offensichtlich kaum etwas am Sound gebastelt wurde,
zeigt, was für eine grandiose Live-Band die Badener
sind. Es drescht und flegelt und rifft und rollt, so
dass man beim Hören kaum stillsitzen kann und am
liebsten gleich ein Bier aufmachen und ans nächste
Konzert rennen würde. Fürs Jubiläum hat man sich nicht
lumpen lassen und Gäste eingeladen, unter anderem der
ehemalige Sänger Okkulto, der einige Songs von "Hellfire´s
Dominion" und "Tyrants Of The Netherworld" vorlegte.
Alles in allem eines der authentischsten Live-Dokumente
ever! Danke also im Namen aller Fans für dieses tolle
Geburtstagsgeschenk und cheers auf mindestens 25 weitere
Jahre schwarzen Geprügels! Kaufen!
Lucie W.
Punkte:
keine
Wertung
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SERUM 114 – Kopfüber ins Nichts
Junge dein Label/Musikvertrieb
Ein gutes Süppchen aus hartem Punk-Rock kochen uns
Serum 114 auf ihrem vierten Album. Parallelen zu den
Toten Hosen scheinen dabei nicht unbedingt gesucht zu
werden, tauchen aber trotzdem immer wieder auf. Das Gute
daran: Man findet dank den Hosen-Melodien rasch Zugang
zur den Kompositionen, wobei Serum 114 noch einen Zacken
wilder und harter wirken. Auf „Kopfüber ins Nichts“ darf
man nun 13 potentiellen Hits lauschen, auch wenn wohl
keiner davon wirklich radiotauglich ist. Ein Titel wie
„Was könnte aus die werden“ (wenn du endlich einen Hit
schreiben würdest) bekommt dadurch einen ironischen
Anstrich, betont aber gleichzeitig den Willen von Serum
114 ihren eigenen Weg zu gehen. Dieser sollte mit dem
neuen Album steil nach oben gehen. Denn hier wird die
Spannung bis ans Ende gehalten. Ob mit knalligem
Punk-Rock-Hymnen wie „Wir müssen weiter gehen“, leicht
beschwingten Rockern à la „Verlieren heisst“, Country
angehauchten Stücken, zum Beispiel „Sag nicht ich habe
den Glauben verloren“, oder gar dezent metallischen
Liedern wie „Dich mag ich nicht“ - die Lieder wirken
immer stimmig und laden zum wiederholten Hören ein. Die
Deutschrock-Szene scheint aktuell tatsächlich in einem
Hoch zu sein. Neben all den diesjährigen hochkarätigen
Veröffentlichungen wird „Kopfüber ins Nichts“ ganz oben
mitmischen. Wetten?
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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MADBALL - Hardcore Lives
Nuclear Blast/Warner
Seit 1988 verprügeln Madball schon die Hardcoreszene
mit ihren mächtigen Riffs und Gangshouts. Die New Yorker
sind keinen Deut müde und veröffentlichen mit Hardcore
Lives ein fettes und sehr sehr gutes Hardcore Album. 15
Songs in einer halben Stunde voller Energie, Schweiss
und Biergeruch! Freunde des gepflegten Hardcore - was
wollt ihr mehr?! Madball erfinden das Rad zwar nicht
neu, aber das tun zig tausende andere auch nicht, also
sehe ich da kein Problem. Mich begeistert vor allem die
mächtige Produktion, die Gitarren schmettern einem
nieder, so dass sogar der gute Kerry King von Slayer
neidisch werden würde. Die Songs haben keine Filler und
reihen sich nahtlos aneinander. Für mich bis jetzt das
Hardcore-Album des Jahres. Punkt und aus.
Daniel J.
Punkte:
8.8 von 10
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BLACK TRIP – Goin'Under
Steamhammer/Musikvertrieb
Die Idee zu Black Trip wurde bereits 2003 in
Schweden geboren. Es sollte dann aber noch einige Jahre
dauern, bis die Geschichte richtig ins rollen kam. 2011
trafen Peter Stjärnvind, Schlagzeuger von Entombed und
Nifelheim auf Enforcer Gitarrist Joesph Tholl. Nun nahm
das Projekt endlich konkrete Formen an. Peter wechselte
an die Gitarre, Joseph ans Mikro, und die Band wurde mit
Sebastian Ramstedt, Guitar (Necophobic, Nifelheim) Johan
Bergebäck, Bass (Necophobic, Nifelheim) und Jonas
Wikstrand, Drums (Enforcer) ergänzt. Die Idee war, die
Einflüsse aus Jugendtagen der beiden Protagonisten auf
einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Sicher keine neue
Idee, aber gerade in aktueller Zeit ist es mehr als
legitim, auf die zeitlosen Sounds der Siebziger und
Achtziger zu setzen. Unter solchen Voraussetzungen ist
es aber nicht einfach kreativ und eigenständig zu
bleiben. Aber genau dies gelingt Black Trip
offensichtlich spielend und so wird denn auch
schlussendlich die Klasse von „Goin'Under“ definiert.
Die Band klingt nämlich vielmehr nach einem vergessenem
Juwel der Zeit Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger
als nach einem billigen Abklatsch. Die Truppe fusioniert
zu gleichen Teilen Hardrock der Marke Thin Lizzy,
Scorpions oder Kiss und frühe Metalsounds im Stile von
Iron Maiden oder Saxon. Obwohl die Scheiben nur auf eine
Spielzeit von 35 Minuten kommt, überzeugt das Teil durch
höchste Songwriter-Qualitäten. Die acht Tracks
begeistern durch die bluesgetränkte, erdige Stimme von
J. Tholl gleichermassen wie durch die harten aber
melodiösen Gitarrenriffs von P. Stjärnvind. Starkes
Debüt ohne relevante Schwachstellen.
Chris C.
Punkte:
8.8 von 10
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ANGIST - Circle of Suffering
Hammerheart Records
Angist sind eine noch sehr junge aber aufstrebende
Band aus Island, die 2009 gegründet nun mit „Circle of
Suffering“ ihre erste Veröffentlichung bei Hammerheart
Records unters Metalvolk bringen. Eigentlich handelt es
um ein „Re-Issue“, denn von den sieben Songs sind zwei
vom 2010 veröffentlichten ersten Demo der Death
Metaller, fünf von der EP „Circle of Suffering“, die
2011 erschienen ist. Diese sieben Tracks werden auf
einer auf 300 Exemplare limitierten Vinyl-LP in
grau-blau-icy herausgegeben. Sehr geschmackvoll, haben
wollen! Angist spielen düsteren, technisch angehauchten,
stark Black Metal-lastigen Death, der regelrecht
basstriefend, sehr dunkel und erdig-rumpelig produziert
wurde. Ganz schön schwere Kost, dankenswerterweise
gibt’s zwischen den Songs mysteriöse Geräusch- und
Stimmkulissen. Das Songwriting ist dem Stil entsprechend
streckenweise etwas monoton, aber das trägt sehr zur
Atmosphäre bei und gefällt mir hier recht gut. Die
verschiedenen Tempi zwischen und innerhalb der Tracks
und geile Gitarrenarbeit bringen aber genug Abwechslung
auf die Platte. Mit den Namen des Line-Ups werde ich
jetzt hier niemanden foltern, wer schon mal isländische
Namen gesehen hat, weiss warum. Ich habe die nötigen
Buchstaben nicht mal auf meiner Tastatur! Erwähnt werden
muss aber, dass die Band von zwei Freundinnen gegründet
wurde, Edda und - eingedeutscht - Gyda, die die
Gitarrenfront des Vierers bilden. Edda ist ausserdem für
die echt geilen, höllischen Vocals verantwortlich - das
recht zierliche Mädel macht - und das muss ich jetzt
einfach mal sagen - ihre Sache viel besser als so
mancher männlicher Kollege mit vierzig Kilo mehr auf den
Rippen. Besonders bei langsamen Passagen versteht man
jedes Wort und Edda schafft es, dabei trotzdem immer in
der richtigen Tiefe zu bleiben. Angist müssen sicherlich
noch an ihrem ganz eigenen Stil und der Präzision ihres
Spiels feilen, aber ich für meinen Teil werde mir
sicherlich eine dieser limitierten LPs sichern, denn
diese Band könnte eine ganz grosse Zukunft haben!
Lucie W.
Punkte:
8.6 von 10
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JOHN GARCIA - John Garcia
Napalm Records/Universal
Coole Socke dieser John Garcia, und vor allem ein
umtriebiger Mensch. Nach beziehungsweise parallel zu
seinen Projekten und Sängerjobs bei Unida, Slo Burn,
Hermano, Vista Chino, Garcia Plays Kyuss und Kyuss Lives!
lässt der Sänger mit einer der charismatischsten Stimme
in der gesamten Stoner Rock-Szene nichts anbrennen und
schenkt seiner nicht gerade kleinen Anhängerschaft
endlich ein waschechtes Soloalbum, das in seiner
schnörkellosen Lässigkeit den Verlust der grossen Kyuss
– Vorsicht Gotteslästerung! – nicht mehr ganz so
schmerzhaft erscheinen lässt. Die immer noch zahlreich
vorhandenen Kyuss-Aficionados mögen mir verzeihen, aber
seien wir mal ehrlich, die verschiedenen Bands und
Projekte von Garcias ehemaligen Sidekicks Josh Homme,
Brant Bjork und Nick Oliveri vermochten bisher nicht
einmal annäherungsweise in die übergrossen Fussstapfen
der ehemaligen Stammband zu treten. Mit „John Garcia“
kommt der ehemalige Frontmann diesem anvisierten Ziel
hingegen schon sehr nahe. Warum? Ganz einfach: weil er
die Stimme hat, die kombiniert mit lockerflockigen bis
tighten Desert Rock-Nummern für ungetrübten Hörgenuss
sorgt. Bis auf das melancholisch-balladeske Schlusslicht
„Her Bullets Energy“, welches nicht zu sparsam
wohltuende Led Zeppelin-Vibes verbreitet, wird mit
Leidenschaft und Inbrunst gerockt, so wie es sich
gehört. Mit Nummern wie dem eröffnenden „My Mind“, dem
minimalistisch-lässig swingenden „The Blvd“, dem
gradlinigen Cowbell-Rocker „Argleben“ oder den schon
fast an Danko Jones erinnernden In-Die-Fresse-Rocker „Saddleback“
und „All These Walls“ überzeugt der Mann auf ganzer
Linie und legitimiert ihn als einzig wahren Erben der
von uns gegangenen Wüstensöhne. Eine geile Scheibe,
welche den Stellenwert dieses Sängers weiter zementieren
wird!
Mirko B.
Punkte:
8.6 von 10
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OVERKILL – White Devil Armory
Nuclear Blast/Warner
Die Truppe um die beiden Bandleader Bobby „Blitz“
Ellsworth (Gesang) und D.D. Vreni (Bass) kreuzt mit
ihrem 18. Studiostreich die Umlaufbahn jedes bangenden
Metallers, der etwas auf sich hält. Selbst nach 34
Jahren gehen die New Yorker so unverbraucht wie eh und
je ans Werk und knallen mit dem Opener „Armorist“ gleich
mal eine Granate in die Stube, die weder Gefangene
macht, noch nur den Ansatz von verbrannter Erde
zurücklässt. Was für eine schädelspaltende
Doublebass-Highspeednummer! Einmal mehr erweist sich die
Aufnahme des ehemaligen Hades-Trommlers Ron Lipnicki als
Glücksfall für die Band. Ebenso einzigartig ist auch das
Bassspiel von D.D. wie auch die bösartige Stimme von
Bobby, die in all den 34 Jahren nie an Faszination
verloren hat - nicht zu vergessen das Gitarrenduo Dave
Linsk und Derek Tailer. Overkill sind in dieser
Besetzung einfach unschlagbar. „White Devil Armory“
braucht vielleicht zwei, drei Durchläufe mehr, bis man
sich an die Lieder gewöhnt hat. Dafür bekommen alle
Skullcrusher was sie wollen. „Pig“, „Bitter Pil“, „Freedom
Rings“ sind alles Songs, wie man sie sich von Overkill
erhoffen darf. Was dem Album allerdings fehlt, ist ein
Hit der Sorte „Hello From The Gutter“, „Wrecking Crew“,
„In Union We Stand“, „Elimination“ oder „Bring Me The
Night“. Overkill sind dennoch Overkill geblieben. „White
Devil Armory“ reiht sich nahtlos in die Historie der
Amis ein. Ein hört sich an wie der kleine Bruder vom
Vorgänger „The Electric Age“ und knallt wie gewohnt
wild, rasant und rau aus den Boxen.
Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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YES - Heaven And Earth
Frontiers Records/Musikvertrieb
Drei Jahre sind seit dem klasse Album "Fly From Here"
ins Land gezogen. Nun legen die Prog-Veteranen Yes den
Longplayer "Heaven And Earth" nach. Alles beim Alten?
Fast. Denn Sänger Benoit David wurde durch Jon Davison
ersetzt, der nun seit 2012 bei Yes das Mic bedient. Von
der Stimme her sind kaum Unterschiede zu Benoit zu
bemerken und so fügt sich Jon musikalisch gut in die
Band ein. Steve Howe, Chris Squire, Alan White und Geoff
Downes haben wieder ein paar starke Songs komponiert.
Als erstes fällt mir das tolle "Step Beyond" auf, ein
typischer Yes-Song mit klasse Synthie-Melodie und viel
Chören. Yes beweisen, dass sie es immer noch können.
Auch das relaxte "To Ascend" kommt gut, es ist sehr
gefühlvoll gesungen, leicht poppig zwar aber sehr schön.
Auch ein grandioser Song ist das acht Minuten lange
"Light Of The Ages", hier zeigen die älteren Herren wie
man Songs mit Tiefgang schreibt, ein herrlicher Yes-Song.
Auch der von Geoff Downes gespielte orchestrale Anfang
von "Subway Walls" ist grosses Kino, ebenso wie dann der
Rest in den Song einsteigt ist einfach klasse, Yes eben.
Nach mehrmaligem Durchhören muss ich mein am Anfang
gemachtes Urteil revidieren und ganz klar zugeben das "Heaven
And Earth" das Niveau von "Fly From Here" halten kann.
Natürlich gehen die Engländer hier weniger komplex vor
als früher, aber das ist auf diesem Niveau in Ordnung.
Klasse Band, Klasse Album.
Crazy Beat
Punkte:
8.5 von 10
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NECROS CHRISTOS - Nine Graves (EP)
Ván Records
Die Deutschen mit dem griechischen Bandnamen stehen
ihren Beinahe-Namensvettern von Rotting Christ ziemlich
nahe. Jedenfalls zumindest, was die Härte, aber auch die
Abwechslung, die Düsternis und Beklommenheit in den
Songs anbelangt. "Nine Graves" stellt lediglich eine EP
im Repertoire dar, und wer sich die Full Length-Alben
angehört beziehungsweise einen Blick auf deren Tracklist
geworfen hat, der weiss, weshalb. Aber zurück zur
eigentlichen Thematik: "Nine Graves" ist in 9 Songs
aufgeteilt, von denen 4 Instrumentals sind und quasi als
Bindeglied zwischen den Liedern fungieren, bezeichnet
als "Temple I" bis "Temple IV". Die Mucke dazwischen ist
im Prinzip düsterer, teilweise brachialer Metal mit
todesmetallischem Einschlag, der Sänger growlt sich
stellenweise sehr intensiv durch die Gegend, ist aber in
jedem Fall authentisch. A propos Authentizität: Man
nimmt den Herren jederzeit ab, dass sie nicht einfach
irgendwelche Posen einnehmen und vor sich hin
fabulieren, nein, man ist von sich überzeugt und strömt
mittels der Musik eine Grundhaltung dessen aus, was den
Geisat von Necros Christos ausmacht. Wer ehrliche, böse
Musik sucht und nicht einfach niedergeknüppelt werden
will, ist mit den Deutschen mehr als nur gut bedient.
Horns up!
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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FLOOD OF RED - Throw
Superball Music
Die Musik der Schotten von Flood of Red ist relativ
schwer einzuordnen. Ganz gewagt würde ich jetzt einfach
mal „atmosphärischer Rock“ dazu sagen. Das reicht aber
nicht ganz aus, dazu kommt ganz viel Melancholie und
etwas düster anmutende, schwere Gitarren. Auch ganz
speziell ist der klare, fast schon weiblich klingende
Gesang von Shouter Jordan Spiers, der aber wirklich
klasse singt und sich gut in den Gesamtsound einfügt.
Und so kommen die Songs mal heavy, dann wieder ruhig und
atmosphärisch, sogar fast poppig aus den Boxen, eben
schwer einzuordnen. Hie und da streift man schon
U2-Gefilde, sowohl betreffend Gesang wie auch
Instrumentalfraktion, aber immer nur so viel, dass die
Musik noch genug Eigenständigkeit besitzt. "Lashes" ist
so ein atmosphärischer Track, der von einer tollen
Gesangsmelodie getragen wird, ein wirklich guter Song,
mit viel Gefühl gespielt. "Cutting Limes“ ist ein
variabler Track, der alle Eigenschaften der Schotten in
einem Song vereint: Cleane und verzerrte Gitarren, die
zwischendurch mit einem starken Riff glänzen, und dann
wieder zu einer cleanen Melancholie wechseln. Dann
gibt’s wieder schöne akustische Momente wie bei "Ye Die,
Ye Die". Wie gesagt, musikalisch schwer einzuordnen die
Jungs, aber es macht Spass, ihre spezielle Musik zu
entdecken. Ich würde Flood Of Red jedenfalls jedem
toleranten Rock-Liebhaber sehr empfehlen.
Crazy Beat
Punkte:
8.5 von 10
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CHANNEL ZERO - Kill all Kings
Metal Blade/Sony Music
Channel Zero sind Ende
80er/Anfangs 90er gegründet worden, haben sich dann aber
nach vie Jahren getrennt, um dass erst etliche Jahre
später wieder durch eine Reunion zusammen zu finden. Die
Belgier starteten damals mit fulminanten Thrash, heute
spielen sie kraftvollen Modern Metal. Die Gitarrenriffs
sind allererste Sahne, sie sind gespickt mit geilen
Melodien und das alles in einem ordentlichem
Midtempobereich. Mich erinnert das manchmal an frühere
Fear Factory ohne zuviel Industrial-Touch. Gesanglich
ist man bei den Leuten und auch das Songwriting weiss zu
gefallen. Es gibt nicht viel Negatives zu sagen, aber
richtige Hits sind eher Mangelware - wobei das hier
Meckern auf hohen Niveau ist. Channel Zero sind wieder
erstarkt und werden sich ihren Platz in der
Metalcommunity sichern. Ganz sicher!
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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TEMTRIS – Shallow Grave
Battlegod Productions
Temtris überraschen uns mit einem ganz eigenen
Stilmix, dessen Essenz der klassische Heavy Metal ist.
So ist die Platte auch produziert. Die Emulsion enthält
dann Einflüsse von Dark Metal, Melodic Metal und Death
Metal. Letzteren Einfluss verdanken die Australier nicht
zuletzt den aggressiven Growl-Vocals von Gitarrist Llew
Smith. Sein Gesang steht aber nicht im Vordergrund,
sondern kontrastiert mit der Lead-Stimme von Genevieve
Rodda. Diese bewegt sich nicht in weinerlichen oder
opernhaften Gefilden, vielmehr drückt sie der Musik mit
ihrem kraftvollen und durchaus auch in tieferen
Stimmlagen überzeugenden Gesang ihren Stempel auf und
sorgt neben der Stilmixtur für ein weiteres
Alleinstellungsmerkmal von Temtris. An die Kombination
an sich muss man sich schon mal kurz gewöhnen. Hat man
das aber hinter sich, belohnt einen die Band mit
erfrischenden, andersartigen Songs, die durchaus
Wiedererkennungswert haben und Langzeitwirkung entfalten
können.
Mac
Punkte:
8.2 von 10
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LAZER/WULF – The Beast Of Left And Right
Retro Futurist Records
„Das Monster von Links und Rechts“, so kann man
diesen Albumtitel in etwa übersetzen. Doch wie
interpretiert man ihn? Ich wage einen Versuch: Es
handelt sich dabei um einen Hinweis auf den abgedrehten
Stereo-Sound, der einem vom einen zum anderen Ohr durch
den Kopf hüpft. Der Titel ist eine Warnung davor, dass
man nach dem Genuss dieses Debüts vor lauter abgedrehtem
Lärm nicht mehr weiss, wo links und rechts sind. Prog
Rock, Math Core, Stoner, Post Metal und Noise, alles
Lazer/Wulf lassen alles durch einen Schredder und hauen
es dann mit Schmackes aus den Boxen. Übergeschnappte
ADS-Rhythmen, kratzige Riffs und grenzdebile
Griffbrett-Zuckungen, damit beschäftigen, ach was!,
fickt der us-amerikanische Frickel-Dreier dein Gehör und
Gehirn. Da lindern auch erhabene, dabei bescheiden
eingesetzte Vocals wie in „Beast Reality“ oder dem
finalen Hack-Gewitter „Muthual End“ die vertracke
Extreme-Experimental-Epidemie. Oder anders formuliert:
Melvins meets Voivod meets Amplifier meets Porcupine
Tree meets Mastodon meets Joe Satriani und zwar allesamt
auf Speed. Das ist verdammt anstrengend, aber irgendwie
auch verdammt befriedigend. Lazer/Wulf lassen einen mit
ihrem experimentellen Sound taumeln und am Ende weiss
man nicht mehr, wo links und wo rechts. Ein abgedrehtes
Klangbiest, dass livehaftig wohl noch erbarmungsloser
ins Oberstübchen beisst.
Kissi
Punkte:
8.1 von 10
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ABINCHOVA – Wegweiser
Eigenvertrieb
Heidenlärm aus Luzern – so betitelt die Band selbst
ihre Musik. Abinchova spielen Folk Metal, allerdings mit
einer gehörigen Prise Death- und Thrash Metal. Das junge
Septett wird gern und oft mit Eluveitie oder auch
Ensiferum verglichen, doch haben die Luzerner
mittlerweile ihre eigene Nische in diesem Genre
gefunden. Das neue Album präsentiert sich bedeutend
melodiöser als die früheren Veröffentlichungen und auch
in der Qualität des Songwritings hat sich einiges getan.
Das Album wurde übrigens komplett durch Crowdfunding
finanziert. Textlich bedienen sich die Eidgenossen meist
aus lokalen Sagen und Geschichten, was ganz charmant
rüberkommt. Dasselbe gilt leider nicht für das im
Dialekt gesprochene Praeludium, welches bei jeder
Veröffentlichung mittlerweile standardmässig dazu
gehört. Während es viele Fans “irgendwie schnüsig“
finden, wirkt dieser Märchenerzähl-Modus von Sänger
Arnaud meiner Meinung nach einfach nur unprofessionell.
Das ist wirklich schade, denn gerade was die Qualität
des Albums angeht konnten Abinchova mit “Wegweiser“ im
Vergleich zum Vorgänger “Versteckte Pfade“ (2011) einen
drauflegen. Sängerin Nora hat sich ebenfalls gesteigert
und ihr klassischer Gesang harmoniert sehr schön mit
Arnauds Shouting (tolles Beispiel: “Felsenfrass“).
Auffällig sind die melodiösen Gitarrenriffs, die nun
mehr im Vordergrund stehen, die aber leider die Violine
etwas zu sehr in den Hintergrund drängen. Das Album
könnte etwas abwechslungsreicher sein - mitunter ähneln
sich die einzelnen Tracks etwas zu sehr, grade in der
ersten Hälfte der Scheibe verschwimmt es ein wenig im
Einheitsbrei. Mit Flaschengeist liefern die Folkmetaller
dann aber eine Trinkhymne, die bei den Fans gerade live
besonders gut ankommen dürfte. Mein unbestrittener
Favorit ist allerdings der letzte Track, das epische
“Echo“: Fast 9 Minuten dauert das Lied und doch ist es
keine Sekunde langweilig. Fazit: Abinchova sind
erwachsen geworden. “Wegweiser“ ist ein gelungenes
Album, das in keiner Folk Metal-Sammlung fehlen darf!
Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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VERITAS MAXIMUS – Glaube und Wille
Tonpool/Musikvertrieb
Die Stimme der Böhsen Onkelz meldet sich mit einer
neuen Band zurück – und klingt im Detail ganz anders!
Und dieses anders braucht Zeit um entdeckt zu werden.
Aber erinnern wir uns zuerst: Die Böhsen Onkelz lösten
sich vor einigen Jahren auf. Hauptgrund dafür war nach
heutigen Bandaussagen der gesundheitliche Zustand von
Sänger Kevin Russell, dessen Drogenprobleme eine neue
Dimension erreicht hatten. Einige Jahre der Skandale
später ist die Reibeisenstimme wieder und hoffentlich
endgültig clean. Seine neue Band hört auf den Namen
Veritas Maximus. Deren Zukunft scheint mit der
überraschenden Onkelz-Reunion-Konzerten allerdings
ungewiss. Zumindest äussern sich die Bandmitglieder in
Interview sehr unterschiedlich über die weitere
Entwicklung der Kultband. Falls es mit dieser nicht mehr
weiter gehen würde, hat Russell mit Veritas Maximus
zumindest eine gewisse Absicherung. Denn seine neue Band
hat Potential, auch wenn dieses auf dem Erstwerk noch
nicht zu 100 Prozent ausgeschöpft wird. Kevin Russell
klingt 2014 insgesamt metallischer. Der Rock’n’Roll von
Onkelz-Chefdenker Weidner und Gitarrist Gonzo ist passé.
Es leben düstere Klänge, welche besonders beim
12-minütigen „des Teufels Geleit“ gar in doomig-epische
Richtung gehen. Gerade dieses lange Stück zeigt, dass es
sich lohnt, wenn man bei diesem Album etwas länger dran
bleibt, denn die Liedern entwickeln sich mit der Zeit.
Aber auch Geduld kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass
sich mit „Veni, Vidi, Veritas“ ein Langweiler
eingeschlichen hat und gegen Ende etwas Spannung
verloren geht. Diese kann zwar mit dem erwähnten langen
Lied nochmals zurück geholt werden, trotzdem stellt sich
ein etwas fader Nachgeschmack ein. „Glaube und Wille“
ist ein authentisches Album, das Grund zu Hoffnung gibt,
denn wenn nur ein Bruchteil der Onkelz-Fan das Gebotene
gut findet, darf sich Russell künftig über volle Hallen
freuen. Ob sich dieses Album aber ohne das Onkelz-Schild
durchsetzen können wird, bleibt fraglich, zumal in
diesen Tagen sehr viele hochwertige Deutschrock-Alben
veröffentlicht werden und Frei.Wild, Unherz und
Unantastbar gleichsam am hohen Turm der
Deutschrock-Ikonen rütteln.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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DIVUS - Aureola
Eigenvertrieb
Die junge Nordwestschweizer Band Divus präsentiert
uns hier ihr erstes Album Aureola. Ein instrumentales
Werk, das mir schon beim ersten Durchhören gefällt. Man
hört schnell, dass es sich hier nicht um ein
gewöhnliches Frickel-Instrumental-Album handelt. Auf dem
Beiblatt stehen die Worte dynamisch, vielfältig,
melancholisch, melodiös, kräftig, episch und verträumt -
und so kann man das auch tatsächlich stehen lassen. Die
fünf meist überlangen Tracks können irgendwo im
Grossraum Rock / Hardrock angesiedelt werden. Sie
klingen alle sehr lebendig und lassen den einzelnen
Instrumenten genügend Freiraum, um sich zu entfalten. So
werden die Gitarren mal verzerrt, dann wieder clean im
Vordergrund und im Hintergrund gekonnt eingesetzt. Mir
gefällt das auf und ab der Songs, es ist klasse, wie man
mit der Dynamik der einzelnen Tracks spielt. Die
Verzerrung ist ebenfalls klasse, richtig rockig. Und bei
"Mosaic I" gefallen mir ganz besonders die gefühlvoll
gespielten Gitarren. "Mosaic II" erinnert mich etwas an
Sieges Even und die Deutschen Soul Cages. Klasse Song
und auch der Übergang in den verzerrten Gitarren-Part
ist hier grandios. Es ist meiner Meinung nach sehr
schwer, ein Instrumental-Album zu kreieren, das auf die
Dauer nicht langweilt, Aber Divus haben dieses
Kunststück geschafft und ein klasse Werk abgeliefert.
Toller Erstling der Schweizer Band, Reinhören ist
Pflicht!
Crazy Beat
Punkte: 8.0 von 10
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VIRGIN STEELE – Invictus (Re-Released 2 CD)
The Marriage Of Heaven And Hell – Part 1 and 2 (Re-Released
2 CD)
Steamhammer/Musikvertrieb
Wer die Krönung des symphonischen Metals mit einem
richtigen Shouter hören will, kommt am Doppel-Streich „The
Marriage Of Heaven And Hell“ nicht vorbei. Fernab von
Möchtegern-Klassik-Sound mit metallener Prägung und
knapp bekleideten, singenden Hüpfdohlen, präsentierte
1994 / 1995 Sänger David DeFais eine Doublette, die in
dieser Form nie mehr erreicht wurde. Weder von Virgin
Steele selber und schon gar nicht von den
Ledertanga-Buben Manowar! Die Vermischung aus Symphonie,
Metal und einer Stimme, die ihresgleichen sucht ist und
bleibt „The Marriage Of Heaven And Hell“ eine
Offenbarung, die schon vor knapp 20 Jahren den Einzug in
den Metal-Olymp feiern konnte. Songs wie „I Will Come
For You“, „Blood And Gasoline“ und „Forever I Will Roam“
vom ersten Teil, wie auch „A Symphony Of Steel“, „Unholy
Water“, „Strawgirl“, „Victory Is Mine“ und die
Vollendung an Klängen „Emalaith“ hat noch heute nichts
von seiner Grazie und Erhabenheit verloren. Ergänzt
werden diese beiden Scheiben durch vier Bonustracks. Das
drei Jahre später erschienene „Invictus“ konnte den
Stellenwert der beiden Vorgänger nicht halten, bietet
aber alleine mit dem über 10 Minuten langen „Veni, Vidi,
Vici“, „Through Blood And Fire“ und „Mind, Body, Spirit“
ebenso starkes Material. Die folgenden Studioscheiben
konnten den Status dieser drei Scheiben nicht mehr
erreichen und so passierte, was passieren musste. David
und sein Sidekick, Gitarrist Edward Pursino,
verschwanden in der Versenkung. Interessant ist die
zweite CD von „Invictus“, die mit akustischen oder
Live-Rehearsal-Versionen einen weiteren Einblick in die
Kreativität der Amis gibt. Nach den bereits erschienen
Doppel-CD-Re-Releases von „Noble Savage“, „Age Of
Consent“ und „Life Among The Ruins“, erklingen hier zwei
weitere hörenswerte Veröffentlichungen von Virgin Steele.
Alleine die Aufmachung in einem schicken Digi-Pack mit
schönen Booklet macht neben den Songs die Anschaffung
dieser beiden Wiederveröffentlichungen zu einem Muss!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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SEPTICFLESH - Titan
Season Of Mist/Irascible
Die legendären Griechen von Septicflesh versuchen
mit der dritten Veröffentlichung nach ihrer Neugründung
2007 ihre Wiedergeburt zu zementieren. Die besten Zeiten
hatten die 1990 gegründeten Technical Deather sicherlich
Ende der 90er bis zur Auflösung 2003, als sie noch unter
dem Namen Septic (abstand) Flesh die ganze Szene mit
ihrem einzigartigen technischen Death Metal mit
atmosphärischen Gothic-Metal-Elementen aufmischten. Nach
der Neugründung wurde klar, dass auch der Metal mit der
Zeit geht, und technisches Können und ein
normabweichender Stil nicht mehr reicht, um ganz oben
mitzumischen. Und so erstaunt es nicht, dass "Titan" ein
düsterer und komplexer Brocken symphonischen Death
Metals ist, welcher die Band auf einem ganz neuen Level
ihres Schaffens zeigt und den auf "Communion" oder "The
Great Mass" eingeschlagenen Weg weiter verfolgt. Trotz
epischen und verschachtelten Kompositionen musste die
Progressivität dem Groove und der Eingängigkeit weichen,
was bei Septic Flesh, ähm, Septicflesh zwar
gewöhnungsbedürftig, aber dennoch ein Gewinn ist.
Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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ORIGIN - Omnipresent
Agonia Records
Nach Abzug der drei kurzen Interludien besteht "Omnipresent"
zwar "nur" noch aus einer knappen halben Stunde neuer
Musik, Fans des technischen Materials der amerikanischen
Death Shred-Institution dürfen sich aber trotzdem
freuen, denn sie werden mit dem vorliegenden sechsten
Studioalbum vortrefflichst bedient werden. Einmal mehr
ist bei ORIGIN kein stupides Saitengewixxe Trumpf,
versprühen die Songs doch trotz hochoktanigster
Instrumentalität stets Flair und Intelligenz. Klar wird
öfters mal die weissglühende Shredpeitsche ausgepackt
und der Schalter des Schlagzeugers auf "Hyperblast"
umgelegt, aber durch die Bank überzeugen die vier Amis
mit viel Abwechslungsreichtum und einem anständigen
roten Faden im Songwriting... was das Anhören von "Omnipresent"
fast schon wieder zu leicht macht. Aber das ist Meckern
auf hohem Niveau! Vieles wird besser, ORIGIN bleiben
gut. Reinhören!
Hardy
Punkte: 8.0 von 10
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DIARIES OF A HERO - Diaries of a Hero
Dust On The Tracks Records
Das selbstbetitelte Album ist bereits das zweite der
britischen Band, nachdem im Jahr 2010 mit „Behind the
Mask“ das Debüt herauskam. Zuletzt war man gar zusammen
mit Anthrax und Motörhead auf ausgedehnter Tournee. Wer
die Mannen live verpasst hat, kann das nun in digitaler
oder physischer Art in Stereo und Studioqualität
nachholen. Diaries Of Hero spielen satten Metalcore mit
einer guten Produktion und eingängigen Melodien. Die
vier Jungs erinnern damit an Bands wie Bullet for my
Valentine, Drowning Pool oder All That Remains. Trotz
der harten instrumentalen Gangart sind die Vocals fast
gänzlich clean gesungen, und hier machen Diaries Of Hero
am meisten Pluspunkte, sind doch die meisten (neueren)
Core-Veröffentlichungen mit Cleangesang derart mit
Melodrama (oder Menopause) und gekünsteltem Pathos
geschwängert, dass zumindest ich eine Betäubung brauche,
oder gleich Zyankali. Doch nicht so bei Diaries Of Hero,
sind zwar die Gesangparts mit Gefühl gesungen, klingen
sie doch nicht nach Wehklang oder Gefühlspenetration,
vergleichbar mit den Amis von Drowning Pool, welche zwar
gefühlvoll spielen und singen, aber dabei nie vergessen,
dass sie Big Balls in den Hosen haben. Lemmy irrt nie.
Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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BRUTALLY DECEASED - Black Infernal Vortex
Doomentia Records
Oh, hier hat aber jemand ganz viel Entombed, Grave
und Dismember gehört, schön! Brutally Deceased -
übrigens sogar nach einem Song von Grave benannt - legen
mit „Black Infernal Vortex“ einen Schwedentod-Vertreter
der Stockholmer Schule allerklassischster Ausrichtung
vor - und das, obwohl es sich bei dem Quintett um
Tschechen aus der schönen Hauptstadt Prag handelt. Dies
ist der zweite Longplayer der Band nach dem 2010
erschienenen „Dead Lovers’ Guide“ - richtig, in den
Texten geht es um Perversion, Misanthropie und - wer
hätte das gedacht - Hass! Hier muss man eigentlich nicht
viel Worte verlieren. Keine Eigenständigkeit, kaum
Originalität - aber hej, scheiss drauf! Neun astreine
Swedeath-Tracks, da ist alles dran, was man als Deather
so braucht, inklusive druckvoller und erdiger
Produktion. Brutally Deceased haben definitiv ihre
Hausaufgaben gemacht und bekommen nur wegen mangelnder
Kreativität nicht die Höchstnote. Allen Schwedentod-Fans
ist dieses Album wärmstens zu empfehlen. Nur noch eines
zum Schluss: hier gab’s eines der unbrauchbarsten
Infosheets ever, wäre es mir nicht um die Bands, würde
ich zum Boykott von Doomentia Records aufrufen. Das nur
am Rande. Reinhören!
Lucie W.
Punkte:
8.0 von 10
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VINTERSORG – Naturbål
Napalm Records/Universal
Andreas Hedlund tummelt sich schon lange in der Pagan
Metal Szene. Bereits Mitte der 90er hat er mit
Vintersorg und seinem Nebenprojekt Otyg Musik
veröffentlicht, die für Aufsehen gesorgt hat. Das nach „Jordpuls“
und „Orkan“ inzwischen dritte Album im
Vier-Elemente-Zyklus handelt konzeptionell vom Feuer.
Als Ausgangspunkt der Geschichte dient die Vorstellung,
wie die Natur sich aus einer vom Feuer verwüsteten Erde
wieder hervorkämpft. Die musikalische Umsetzung
geschieht in Form von jähen Wechseln zwischen
melodischen, folkigen Parts und brachialem Shredding. In
dieser ersten, gesanglich wunderschön umgesetzten Hymne,
wird man beinahe nostalgisch, in Gedanken an die frühen
Schaffensjahre des Herrn Hedlund. ‚En blixt från klar
himmel‘ beginnt, wie der Name schon erahnen lässt, mit
einem Gewitter - allerdings mit einem aus der Konserve.
Etwas weniger elektrisierend ist die musikalische
Umsetzung davon. Im Mittelteil des Albums irrt man zu
lange etwas ziellos umher. Als Hörer wartet man auf
Melodien, wie sie in ‚Rymdens brinnande öar‘ wieder
auftauchen. Mit dem emotionalen, mehrstimmigen Refrain
und den weichen Flöten im Hintergrund vereint der Song
einige der herausragendsten Qualitäten in der Musik von
Vintersorg. Ein schöner Moment, denn „Naturbål“ bedient
über weite Strecken vor allem Fans der
schwarzmetallischen bis leicht progressiven Klänge. An
Abwechslung fehlt es dem Album definitiv nicht und die
gebotene Qualität ist gewohnt hoch - über die Gewichtung
der einzelnen Stilelemente kann man sich streiten. Wenn
die Rechnung stimmt, darf man nun gespannt sein, wie auf
der nächsten Scheibe das Konzept Wasser umgesetzt wird.
Patricia L.
Punkte:
7.9 von 10
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HATE DOT COM – Dissociative
7hard
Hate Dot Com zocken auf ihrem Zweitling einen
Modern-Metal-Mix, der irgendwo zwischen Pantera und
Disturbed anzusiedeln ist, Thrash’n’Roll-Einflüsse
inklusive. All dies wird kompetent dargeboten, in einem
ansprechenden Soundgewand. Produzenten-Legende Dan Swanö
garantiert, dass Dissociative fett und transparent aus
den Boxen donnert. Das Ganze ist so glattpoliert,
beinahe klinisch, dass mir zuweilen etwas der Dreck
(danke, Herr von Rohr!) fehlt. Dabei ist aber schon
festzuhalten, dass die Musik an sich mit einer guten
Mischung aus Aggressivität und Melodie zu gefallen
weiss. Hier hört man, dass das Augenmerk darauf gelegt
wurde, die abwechslungsreichen Vocals deutlich zur
Geltung kommen zu lassen. Wirkliche Schwachpunkte sind
das ganze Album hindurch nicht auszumachen, aufgrund des
konstant hohen Energielevels könnten sich aber durchaus
retardierende Momente in der Langzeitmotivation ergeben.
Mac
Punkte:
7.8 von 10
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WRETCHED - Cannibal
Victory Records
Der Fünfer aus Charlotte, North Carolina, kredenzt
uns bereits die vierte grosse Schlachtplatte seit dem
2009er Erstschlag „The Exodus of Autonomy“. „Cannibal“
wird bei aller Rohheit mit aller Wahrscheinlichkeit mehr
die Death Metal-Gourmets ansprechen als die eher
grobschlächtige Hörerschaft im obskuren Untergrund.
Warum? Ganz einfach, weil es Wretched wieder mal
verstehen, derbsten, technisch raffinierten US-Death
Metal mit umschmeichelnden Melodien und gar lupenrein
progressiven Ausbrüchen zu verfeinern, man höre sich
beispielsweise das Instrumental „Cannibal“ an. Und wenn
die Jungs gerade nicht Dream Theater Konkurrenz machen,
hauen sie mächtig ins Mett und knallen uns breaklastigen,
frickeligen Death Metal um die Ohren, der sich
ordentlich gewaschen hat. Death Metal, der richtig Spass
macht, weil nicht durchweg schnell, sondern
abwechslungsreich, imposant, gleichsam brutal und
raffiniert, rhythmisch genauso variabel wie die
stimmlichen Fähigkeiten von Frontgrunzer Adam Cody.
Angesichts der mannigfaltigen Elemente, die Wretched in
ihren Songs verbraten, ist es im Endeffekt relativ
müssig von schnödem Death Metal zu sprechen, denn in Tat
und Wahrheit vereinen die Herren so viele musikalische
Einflüsse in ihrem Sound, dass eine solch profane
Kategorisierung ihrem musikalischen Ansprung in keinster
Weise gerecht wird. Ich habe mir das Album x-Mal
angehört, und jedes Mal offenbarten sich mir wieder
einzelne, kleine Details, die ich vorher nicht
wahrgenommen hatte, und das gehört in dieser Sparte wohl
zur ganz hohen Schule. Sehr geiles Album, dem ich eine
Gänsehaut-Garantie für Death Metal-Kenner attestiere!
Mirko B.
Punkte:
7.8 von 10
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IRON MAN - The Passage & Generation Void (2
Re-Releases)
Shadow Kingdom Records
Nach dem letztjährigen grandiosen Album “South Of
The Earth” erreicht uns nun die Wiederveröffentlichung
von „The Passage“ (1994) und „Generation Void“ (1999),
welche als Album Nummer zwei und drei in des Diskografie
der ehemaligen Black Sabbath-Coverband aufgeführt sind.
„The Passage“ gilt zurecht bis heute als eines der
stärksten musikalischen Statements der Truppe rund um
Gitarrist und Mastermind Alfred Morris III. Über zwanzig
Jahre nach Erscheinen der Sabbath-Meilensteine „Master
Of Reality“ (1971) und „Vol. 4“ (1972) ist es dem Haufen
aus Maryland gelungen, den Spirit und den Sound dieser
beiden Scheiben fast perfekt zu reproduzieren. Die
Riffs, Licks und Soli von Alfred Morris III sind
dermassen nah an denen des Meisters aus Birmingham, dass
man mehr als einmal meint, Tony Iommi persönlich habe
ein paar Gastbeiträge eingespielt, und das Ganze
natürlich in jenem herrlich hölzern-organischen
Soundgewand, das einen Grossteil der Magie des
klassischen Doom Rocks ausmacht. Mit „The Passage“
hätten Iron Man somit die Chance gehabt, den Anhängern
der frühen Sab Four eine hochwertige Alternative zum ins
Schlingern geratenen Original zu bieten – das 1994er
Sabbath-Album „Cross Purposes“ war ja nicht gerade der
Brüller – aber leider machte der Band eine gerade
einsetzende schlechte Gewohnheit einen Strich durch die
Rechnung. Bis das Nachfolgealbum „Generation Void“
erscheinen sollte, vergingen satte fünf Jahre, und das
Personalkarussell hatte gerade Fahrt angenommen, Drummer
und Bassist waren ausgewechselt worden, und ein knappes
Dutzend weitere Musiker sollten in den kommenden Jahren
noch folgen. Mit „Generation Void“ versuchten Iron Man
jedenfalls, sich aus dem Kielwasser der grossen
Vorbilder aus Birmingham etwas freizuschwimmen und
demonstrierten in den neuen Songs etwas mehr
kompositorische Eigenständigkeit, was teils mehr ("On
The Mountain", „Boston Strangler“, „Shadows of Darkness“),
teils weniger („Survivor“, „King of Kings“, „Forever
Yours“) gelang. Der Schritt weg von Black Sabbath hin
zum Hippie-Doom von Trouble führte dazu, dass die Riffs
und Soli einfach nicht mehr so griffig und giftig
anzuhören waren wie auf dem Vorgängeralbum. „Generation
Void“ ist deshalb aber noch lange kein schwaches Album,
und grundsätzlich lohnt sich für den geneigten Fan die
Anschaffung dieser beiden Scheiben, zumal man für den
Preis einer CD obendrauf noch je eine Live-DVD bekommt.
Diese ist zwar in absoluter Bootleg-Qualität - aber
immerhin.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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ZARPA – Bestias Del Poder
Pure Steel Records/Non Stop Music
Bereits seit 1977 sind Zarpa aktiv. Dabei gab es
durchaus auch einige Unterbrüche. In diesem Jahrtausend
beehren uns die Spanier regelmässig mit neuen Outputs,
so auch wieder im Jahr 2014. Ihr in den 70ern und 80ern
verhafteter Heavy Metal ist geprägt vom spanischen
Gesang mit Flamenco-Einflüssen – nicht unähnlich den
Vocals der bei uns bekannteren Héroes Del Silencio.
Sowohl die Instrumentalfraktion wie auch Sänger Vicente
Feijóo gehen dabei recht melodiös zu Werke und scheuen
sich nicht, Melodien einzubauen, die schon recht
folkloristisch klingen. Das ergibt ein abgerundetes
Gesamtbild, an das man sich erst etwas gewöhnen muss. Da
die Songs dann aber durchgängig auf ansprechendem Niveau
die Boxen verlassen, erwartet den Hörer nach der
Eingewöhnung ein kurzweiliges, traditionelles und durch
den Spanienbezug in Musik und Text auch spezielles
Klangerlebnis.
Mac
Punkte:
7.8 von 10
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BLUES PILLS – Blues Pills
Nuclear Blast/Warner Music
Spätestens seit einem Jahr, seit
Nuclear Blast die Band unter Vertrag genommen hat,
gelten Blues Pills als die Newcomer, die
Retro-Rock-Sensation überhaupt. Und spätestens seit dann
warten die Fans auf das erste richtige Album der Truppe
um Joplin-Reinkarnation Elin Larsson. Eine Single, zwei
Studio- und eine Live-EP, wobei die verschiedenen
Releases sich track-mässig sogar überschneiden, das ist
der bisherige, überschaubare Output und so freute auch
ich mich darauf, endlich neues Material vorgesetzt zu
bekommen. Doch zu früh gefreut: 10 Songs umfasst das
selbstbetitelte Debüt. Wirklich neu sind davon aber
gerade einmal zwei Stück, der brodelnd startenden, im
Refrain explodierende Opener „High Class Woman“ und die
soulige Ballade „No Hope Left for me“. Der Rest:
Altbekanntes neu eingespielt wie die frühere Single
„Black Smoke“ oder das gospelhafte „River“, oder neu
arrangiert wie das beschwingte „Ain't No Change“,
entstanden aus dem instrumentalen Live-Jam „Mind Exit“
(von „Live At Rockpalast“), und das funky tanzende
„Jupiter“, dessen Wurzeln man im schwedisch gesungenen „Bliss“
von der gleichnnamigen EP (2012) findet. Dazu noch das
Chubby-Checker-Cover „Gipsy“, das perfekt in den Sound
passend kaum als solches erkannt wird, und fertig ist es
also, das langersehnte Debüt. Virtuose Musiker, furiose
Songs und trotzdem hat sich das Warten darauf nicht
wirklich gelohnt: 1. weil hier mehr Recycling als
Recording betrieben wurde und 2. weil der klassische
Blues Rock zum Album ausgedehnt plötzlich gar nicht mehr
so unwiderstehlich wirkt, wie in EP-Form. Die Wirkung
mancher Pillen lässt manchmal halt leider schneller nach
als erwartet.
Kissi
Punkte:
7.6 von 10
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DUST & BONES – RockItDeEP
Dr. Music Records
Das erste Lebenszeichen der deutschen Combo Dust &
Bones erschien im Jahre 2000 in Form eines Demos, das
bereits für positive Resonanzen in der Rock Szene
sorgte. Seither wurden zwei Alben (Liberator und 666
Neurotic Bombs) veröffentlicht, die beide sehr
wohlwollend aufgenommen wurden. Nun steht das Quartett
mit einer 7 Track-EP in den Startlöchern. Dabei haben
sie ihren Sound weiter verfeinert, ohne sich aber
relevant von ihren Wurzeln zu entfernen. Den Kern bildet
dabei schnörkelloser, rudimentärer Rock'N'Roll, der
immer mal wieder Parallelen zu den seligen Ramones
aufweist. Um in der damaligen NewYorker Szene im
legendären CBGB zu bleiben, kann aber auch der Glam
angehauchte Punk der New York Dolls durchaus als
Querverweis dienen. Nun aber zurück in die Gegenwart.
Dust & Bones überzeugen durch eindringliche Kick Ass
Riffs mit einer Menge Groove. Die EP bringt es zwar nur
auf eine Spielzeit von knapp 28 Minuten, dafür haben die
sieben Songs aber alle eine Menge Charisma. Durch
eingängige Melodien gehen die Stücke schnell ins Ohr und
bleiben dort auch hängen. Innovation ist dabei sicher
nicht die herausragende Eigenschaft der Truppe, der
Unterhaltungswert und der Spassfaktor sind aber auf
hohem Niveau angesiedelt. Wer auf Rotz Rock mit hohem
Punkanteil steht - einfacher ausgedrückt Turbonegro-Fans
- sollten Dust & Bones unbedingt eine Chance geben.
Chris C.
Punkte:
7.6 von 10
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BLOOD OF SERPENTS - Black Dawn
Eternal Sound
Diese Truppe ist noch relativ neu (2012 gegründet)
und gibt nun ein erstes Lebenszeichen namens "Black
Dawn" von sich. Obwohl "Todeszeichen" eigentlich
passender wäre, haben die Schweden doch ein derbes Stück Death Metal mit echt bösen Untertönen auf die Welt
losgelassen. Erinnert stellenweise an die Deutschen von
Sonic Reign, wenn dann das Tempo runtergefahren wird und
es leiser, dafür umso unheimlicher wird, könnte man
Parallelen zu November's Doom ziehen - oder vielleicht
doch eher eine Art Draconian, einfach von der fiesen
Seite her gesehen, Schwer einzuordnen, aber dennoch
faszinierend. Ja, das kann man so stehen lassen: "Black
Dawn" strahlt eine morbide Faszination aus, und genau
dies macht die Band und ihr Schaffen interessant.
Braucht man nicht weiter zu erklären, sollte man sich
angehört haben. Für eine Debut-Scheibe mehr als nur
ordentlich!
Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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NOTHING MORE - Nothing More
Eleven Seven Music
Nothing More spielen modernen US-Metal mit einem
extrem guten Sänger. Die Amis aus San Antonio
supporteten schon grössere Acts, was ihnen zu einem
gewissen Bekanntheitsgrad verhalf. Die Musik ist hart
gespielt, mit fetten Gitarren und diesen unglaublich
guten Melodien. In bin zwar eigentlich wahrlich kein so
grosser Anhänger von solchem Sound, aber die Mucke ist
nicht schlecht gemacht. Klar ist Kommerz ein Stichwort,
das hier fallen muss. Five Finger Death Punch sind die
Leader in dieser Sparte von modernem US-Metal und werden
von Nothing More sicher nicht vom Thron verdrängt werden
- aber ein ansägen des Thronstuhlbeines liegt schon
drin. Coole Scheibe.
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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DESECRATION - Cemetery Sickness
Metal Age Productions
Auch satte sechs Jahre
Albumpause haben dem walisischen Rollkommando absolut
nichts anhaben können. Etwas über eine halbe Stunde lang
zelebrieren sie ein elf Track zählendes Death
Metal-Inferno, das sich gewaschen hat, und das
glücklicherweise in typisch britischer Manier. Der erste
flüchtige Eindruck mag etwas anderes vermitteln, aber es
ist tatsächlich so, dass das Trio für stumpfes Geknüppel
schlicht zu raffiniert ist – sofern man bei Titeln wie „Cunt
Full of Maggots“ oder „Cut Up & Fed to the Dog“ dieses
Wort überhaupt verwenden darf… – und für technisches
Gefrickel sind die Briten in ihrem Schaffen zu
geradlinig und nachvollziehbar, kurz: Sie bewegen sich
gerade richtig auf dem goldenen Death Metal - Mittelweg,
stets brutal und rasend aber gleichzeitig mit genügend
Anspruch und hohem Unterhaltungsfaktor. Für genügend
Abwechslung sorgen einerseits die gerne eingestreuten
Rhythmus- und Tempowechsel und andererseits die hohe
Kompetenz von Gitarrist Ollie Jones am Mikrofon. Er
growlt, röchelt und screamt sich derart energisch durch
die elf Blutklumpen, als gäbe es kein Morgen mehr. Die
Songs sind ideenreich, die kurzen Intros krank ohne
Ende, Drumtier Michael Hourihan wagt sich gerne auch mal
an das alles pulverisierende Midtempo ran, anstatt
monoton durchzublasten und der Sound verfügt über
genügend Durschlagkraft, um den Kennern in der Szene die
Schädel zu spalten. Wer derb vertonte Geschichten über
Nekrophilie, Kastration, Maden und Verwesung zur
Befriedigung der eigenen kulturellen Bedürfnisse
benötigt, sollte sich „Cemetery Sickness“ unbedingt ins
Regal stellen, lecker!
Mirko B.
Punkte:
7.5 von 10
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HAZARDEUR - Rational Gaze
Eigenvertrieb
Hazardeur kann man nach Duden
grob mit "verantwortungsloser/alles aufs Spiel setzender
Abenteurer/Glücksritter" übersetzen, die Umsetzung tönt
jedoch nicht wie fälschlicherweise impliziert
amateurhaft oder gar dilettantisch, sondern glänzt als
fokussierter, überlegter Prog Death Metal-Brocken. Die
über 60 Minuten Material kommen zwar seltenst über
gehobenes Midtempo oder grosse Experimente hinaus,
wahren das Level aber konstant und wirken sehr homogen.
Zum Teil etwas zu homogen, da sämtliche Instrumente auf
"Rational Gaze" von einer Person eingespielt wurde, für
die sich nach spärlicher Internetauskunft ein
Winterthurer namens Beni verantwortlich zeigt. Für
zukünftige Live-Geschichten wurde zwar eine komplette
Band zusammengestellt, über eventuelle Konzertqualitäten
kann ich jedoch (noch) keine Auskunft geben. Die elf
Songs machen auf alle Fälle was her und überzeugen mit
einer sowohl abwechslungsreichen wie auch eher
entspannten Herangehensweise und einem fast schon
hypnotischen Flow. Gewisse Ähnlichkeiten in Riffing und
Songstrukturen zwischen den verschiedenen Liedern lassen
sich bei Soloprojekten zwar fast nicht vermeiden, aber
die Umschiffung gerade dieser Problematik finde ich auf
"Rational Gaze" durchaus gelungen. Das Ganze fliesst und
groovt, die eher raue als brutale Stimme fügt sich
unaufgeregt in die Gesamtstimmung ein und auch der Mix
ist für eine Eigenproduktion durchgehend transparent und
angenehm gelungen. Unter dem Strich liefern Hazardeur
mit "Rational Gaze" allerdings nicht die Neuerfindung
des Rades ab, reüssieren aber mit einer gut durchdachten
und angenehm unaufgeregten progressiven Death
Metal-Scheibe. Reinhören, Geheimtipp!
Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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UNHERZ – Sturm & Drang
Massacre Records/Musikvertrieb
Irgendwie kriege ich das Gefühl
nicht los, dass Unherz seit dem „Herzschlag“- Götterwerk
ganz langsam etwas an Qualität einbüssen. War bereits
„Die Wahrheit liegt dazwischen“ nicht mehr so zwingend
gut wie sein Vorgänger, klingt nun auch „Sturm und
Drang“ irgendwie zwischen Durchschnitt und Super. Woran
das genau liegt, ist schwer zu sagen. Denn Unherz
musizieren nach wie vor wie eine metallische Variante
der Toten Hosen und bauen eher selten ein paar
Onkelz-Zitate ein. Was ebenfalls bleibt, ist die
Mischung aus lustigen, ernsten und ironischen Texte. In
„Pogobraut“ wird in bester Biertrink-Lied-Tradition ein
Hoch auf die weiblichen Fans in der ersten Reihe
gefeiert. „Zeugen der Zeit“ und „Drei Kreuze“ dagegen
versprühen textliche Melancholie, während „Der für dich“
und „Krieger des Lebens“ waschechte Durchhalte-Parolen
sind. „Viva Rock’n’Roll“ dagegen entwickelt sich zu
einer weiteren Party-Hymne, die zudem mit einer guten
Aussage glänzt. Es ist also alles in Butter? Jain.
Vielleicht liegt des Pudels Kern aber auch in den beiden
Live-Bonustracks, denn diese rumpeln in einer so üblen
Soundqualität vor sich hin, dass man von einer halbgaren
Sache sprechen muss. Wenn sich diese Einstellung auch
unbewusst aufs restliche Album geschlichen hat, müsste
man genau dort bei einem künftigen Nachfolger ansetzten.
Sturm & Drang ist also kein Deutsch-Metallischer
Überflieger, aber immer noch ein Album mit guten
Liedern.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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SLIKS - Shelter
Eigenvertrieb
Bei einem kürzlichen Streifzug
durchs Facebook stolperte ich über einen Namen, der mir
sofort bekannt vorkam: Smuti! Der war doch einmal auch
bei der Aargauer Rockband Blackburn mit dabei, obwohl
das schon ein paar Jährchen her ist. Die spontane
Kontaktaufnahme mit dem Gitarristen brachte dann die
Bestätigung meiner Vermutung und Herr Kollbrunner
erinnerte sich auf Anfrage an die alten Zeiten, die aber
längst im Archiv der Schweizer Musikgeschichte
abgetaucht sind. Es dauerte jedoch nicht lange, bis
Smuti mit neuen Kollegen und einer neuen Formation
wieder aktiv wurde, denn die Gründungszeit der Band
Sliks liegt inzwischen bei einer ganzen Dekade. Zu
Beginn noch mit Covers von bekannten Gruppen
beschäftigt, kristallisierte sich bald einmal eigenes
Material heraus, das Ende 2005 auf der ersten EP
«Picture» landete. Drei Jahre später erschien der erste
Longplayer «Strings» und unzählige Konzerte später, die
man mitunter als Support von Shakra, Mother's Finest
oder auch Suzi Quatro absolvierte, hatte sich die Truppe
etabliert, wenn auch im kleinen, engen Rahmen. Aktuell
gestrafft im Line-Up mit Claude Begert (v), Smuti
Kollbrenner (g), Martin Leuenberger (g), Beat Geiger (b)
und Remo Meyer (d) entstand nun mit «Shelter» eine neue
EP mit fünf Songs, dessen CD-Taufe kürzlich über die
Bühne ging. Der Opener «Saturday Night» rockt flott los
und umgehend werde ich wegen der etwas an Mick Hudson
erinnernden Stimme von Frontmann Claude an die damals
regional legendäre Band Steve Whitney Band erinnert, die
in den frühen 80ern ihre Blütezeit hatte. Ins gleiche
Horn stösst «Bitches» und die töfte Ballade «Storm»
überzeugt mit den klassischen Ingredienzien ebenso. «U
Told Me» könnte dann ebenso gut auf dem Debüt «Hot Line»
der Whitneys stehen, wobei hier die getragene Bridge in
den Schluss hinein sehr gelungen ist. Die tolle
Halbballade «Shelter From The Rain», geschrieben von
Bassist Beat "Gägi" Geiger, verarbeitet dessen
Krebserkrankung textlich wie musikalisch, rundet
überdies diese vorzüglich produzierte EP erfreulich gut
ab und macht klar Lust auf mehr. Live dürfte die Chose
vermutlich noch einen Zacken härter daher kommen. Wer
auf solide Schweizer Rock-Kost steht und die Band Sliks
bisher noch nicht kennt, sollte hier mal ein Ohr voll
davon nehmen.
Rockslave
Punkte:
7.5 von 10
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AMBERIAN DAWN – Magic Forest
Napalm Records/Universal
Der Opener ‚Cherish My Memory‘
klingt wie ABBA auf Metal getrimmt. Das überrascht nicht
– hat doch Hauptkomponist Tuomas Seppälä im Vorfeld
bereits angekündigt, dass man sich auf dem neuen Album
an der schwedischen Popgrösse orientiert hat. Die
Umsetzung ist absolut gelungen, denn man schafft es
gleichzeitig, die Handschrift von Amberian Dawn
beizubehalten. So wird auf „Magic Forest“ gewohnt
astreiner Symphonic Power Metal geboten. Schon bald
kristallisiert sich ein Konzept heraus, welches sich wie
ein roter Faden durch das Album zieht: Eingängige
Gesangsmelodien, bombastische Synthies und Virtuosität
bei den Gitarren. Trotzdem lassen sich bei den meisten
Songs auch Eigenheiten ausmachen. Das kurze Keyboardsolo
in ‚I’m Still Here‘ erinnert etwas an Pink Floyd. ‚Warning‘
klingt sehr märchenhaft – der Kitschfaktor ist dabei
aber ziemlich hoch. Der Titeltrack warnt vor magischen
Gestalten, die einen beim Gang durch den Wald verfolgen
und sorgt mit dem kurzen Zwischenspiel, welches
verdächtig nach Tarja Turunens ‚Anteroom Of Death‘
klingt, für Aufmerksamkeit. Der Refrain von ‚Son Of
Rainbow‘ ist leicht spanisch angehaucht. ‚Memorial‘
glänzt mit einem Duett mit einer schönen Baritonstimme.
Ruhiger und noch etwas dramatischer geht es mit ‚Green
Eyed‘ schliesslich dem Ende entgegen. Sängerin Capri
rückt hier mit ihrer ansonsten sehr rockigen Stimme auch
in klassischere Gefilde vor. Mit Originalität können
Amberian Dawn bei dieser Platte nicht glänzen – auch
wiederholen sich Harmonien teilweise deutlich von
früheren Alben. Trotzdem ist der Spassfaktor auch nach
mehrmaligem Hören immer noch hoch.
Patricia L.
Punkte:
7.5 von 10
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STATEMENT – Monsters
Mighty Music
Hard Rock mit einem modernen
Anstrich gibt es von den Dänen Statement. Ihr
Debut-Album klingt zwar nicht nach einem künftigen
All-Time-Klassiker, lässt aber zeitweise durchaus
aufhorchen. Zum positiven Reigen gehört der sehr
angenehme erdige Gesamtklang, welcher Stücke wie „Back
To Life“, „Say Hello“ oder „Dropzone“ geschmackvoll
erschallen lassen. Das passende Riffing, schöne
Gitarren-Soli und eine fähige Stimme stimmen positiv.
Abzüge gibt es für das Songwriting, welches zwar gut
ist, aber nicht über den entscheidenden Biss verfügt.
Zwischendurch ein wenig aufhorchen zu lassen reicht
heute leider nicht mehr aus, um ganz vorne mitmischen zu
können. Allerdings agieren die Dänen ziemlich
eigenständig und lassen Vergleiche mit anderen Bands
erst gar nicht entstehen. Monsters ist ein Album,
welchem man die Liebe zur Musik jederzeit anhört. Der
Mix aus vielen groovenden Liedern und wenigen Balladen
ist durchaus gelungen. Hard Rock-Fans dürfen gerne ein
Ohr riskieren. Alle anderen verpassen aber hier „das
nächste grosse Ding“ nicht.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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TAY/SON - Slave to Gravity
N-Gage Productions/Musikvertrieb
Man hat es manchmal nicht leicht wenn es um ein
Review der Scheibe einer Band geht, die mehrere
Stilrichtungen enthält - und das ist als Kompliment
gemeint und soll nicht etwa das Versagen des
Journalismus demonstrieren. Crossover nennt man die
Sparte der Basler um Tay/Son, da kommen einem sofort
Bands wie Rage Against The Machine oder Faith No More in
den Sinn. Die einen finden abgehackte Gitarren und
Scratches mühsam, andere hingegen finden gerade diese
Rhythmen sehr gut. Die acht Songs, die von der Schweizer
Produzenten-Koriphäe Roli Mosimann (Young Gods)
aufgenommen wurden, strotzen nur so von positiver
Energie und weisen gutes Songwriting sowie eine gute
Produktion auf. Das Debüt von Tay/Son finde ich alles in
allem gut gelungen. Mal sehen, wie sich die Band weiter
entwickelt, denn an Konkurrenz mangelt es in diesem
Sektor nicht.
Daniel J.
Punkte:
7.3 von 10
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HEAVY HONEY – Crushing Symphony
Dust On The Tracks Records
Mit Las Vegas verbindet man ja
normalerweise eher schnelllebigen, bunt glitzernden,
blinkenden und vor allem seichten Firlefanz – doch nicht
so bei Heavy Honey! Ganz im Gegenteil, die Kombo
versteht es, das Beste aus 30 Jahren Hardrock (gemeint
sind die 70er, 80er und 90er, als Rock noch so richtig
rau und dreckig war und nach Motoröl stank) auf einer
Scheibe zu vereinen. Es gibt Anleihen von Guns’n’Roses
(zum Beispiel beim Track “Never Let You Down“), Alice
Cooper (wie bei “Death Delay Club“) und auch ein wenig
Mainstream à la Nickelback schleicht sich hin und wieder
ein. Entsprechend fehlt mir hier ein wenig die
persönliche Note der Band. “Crushing Symphony“ ist ein
solides Hardrock-Album mit Heavy Riffs, treibenden Drums
und einer Stimmung die irgendwo zwischen düster,
melancholisch und aggressiv hin und her pendelt. Was
hier überraschenderweise fehlt, ist die Quoten-Ballade!
Zwar wird’s hin und wieder etwas emotionaler und das
Tempo wird zwischendurch auch etwas gedrosselt, doch zu
einer klassischen Power-Ballade hat‘s dann doch nicht
gereicht. Gitarrist und Sänger London Mace überzeugt mit
einer Stimme, die tatsächlich was von schwerem Honig hat
– nicht klebrig süss, aber dafür voll und geschmeidig
tropft sie einem in die Gehörgänge und bleibt da kleben…
Gleichzeitig gibt es leider kaum Tracks mit so richtigem
Hitpotenzial, auch wenn einige positiv herausstechen,
wie der erste Track “Soul Selling (Mr. Kane Mix)“, das
etwas aggressivere “My Hate“ oder “On My Way“. Fazit:
Heavy Honey liefern mit “Crushing Symphony“ ein
gelungenes Debüt ab, das für Fans des guten alten
Hardrock ein Leckerbissen sein dürfte, auch wenn sie das
Genre nicht grade neu erfinden. Heavy Honey sind
jedenfalls das beste Beispiel dafür, dass es manchmal
gut ist, wenn nicht alles, was in Vegas passiert, auch
dort bleibt…
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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SATURN - Ascending (Live in Space)
Rise Above Records
Das Label der schwedischen Band Saturn lässt schon
mal erahnen, in welche Richtung es gehen könnte. Was
nach dem Anspielen erklingt, wird per eigener Definition
als Heavy Metal Space Rock bezeichnet. Aha, noch eine
Stilschublade mehr - ist mein erster Gedanke. Was dann
mit dem Opener «So You Have Chosen Death» an meine
Lauscher dringt, ist nicht weit vom Song «Wasted» von -
ihr werdet es kaum glauben - Def Leppard entfernt! Und
zwar von ihrem Debüt-Album «On Through The Night» von
1980. «Rokktori» rockt danach ebenso mit viel Patina und
etwas Flair von Ted Nugent und wäre, einen Zacken fetter
produziert, nicht mal schlecht. Spätestens bei «Over The
Influence» sind wir dann mindestens wieder in der Nähe
der gängigen Szene-Drogen angelangt. Dass dabei auch mal
Black Sabbath wie bei «Leadersheep» zitiert werden,
gehört offenbar dazu. Saturn haben jedoch auch ein gutes
Händchen für simplen Rock mit Reminiszenzen an die 70er,
nachzuhören bei «Peasant». Als das pure Gegenteil und
bluesig dazu ist dafür «Terror Of Power» ausgefallen,
das mir eigentlich am besten gefällt. Interessanterweise
hört sich danach «Last Man In Space» wie ein ganz früher
Iron Maiden Song, während «Moonstone» als ruhiger Track
mit Akustik-Gitarre den letzten Kontrast-Punkt setzt.
Obwohl musikalisch top, werden Saturn, wie viele andere
Bands vor ihnen auch, kaum über einen lokalen Erfolg
hinaus kommen. Wer jedoch auf solche Musik steht, sollte
hier mal rein hören.
Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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OCEAN CHIEF – Universums Härd
I Hate Records
Ein Album gleich mit einem
zehnminütigen, zähen Lavabrocken zu eröffnen, zeugt von
selbstsicherer Konsequenz. In dieser Hinsicht lassen
sich die Schweden Ocean Chief von nach wie vor niemandem
reinreden und zelebrieren seit nunmehr dreizehn Jahren
ihren ganz eigenen, psychedelisch angehauchten Doom/Sludge/Stoner
Metal, in dem der derbe Gesang von Drummer Tobias
Larsson bestenfalls den Status des sporadisch
eingesetzten Beiwerks geniesst. Gut so, denn gerade die
dominierenden, langen (Semi-) Instrumentals wie „Oändlighet“,
das brachiale „Urtiden“ oder das schon beinahe
hypnotische „Färden“ offenbaren die eigentliche Stärke
dieser eigenwilligen Band, welche darin liegt, mit
tonnenschweren, langsamen Riff-Folgen eine stetig
wachsende, bedrohliche Atmosphäre zu schaffen. Bei der
Länge der sieben Tracks, die sich mit Ausnahme vom eben
erwähnten „Urtiden“ und dem schon fast flotten
Intermezzo „Frihet“ stets irgendwo zwischen vier und
zehn Minuten bewegt, versteht es sich schon fast von
selbst, dass konventionelle Songstrukturen diesem
kauzigen Quintett völlig fremd sind. Dies macht das
Album zwar zunächst recht sperrig, schon fast
unzugänglich, aber bei der Musik von Ocean Chief verhält
es sich wie mit Salben gegen Gelenkschmerzen: Man muss
sie mehrere Male applizieren und ein Weilchen einwirken
lassen, bis man endlich die wohltuende Wirkung verspürt.
„Universums Härd“ ist eine Scheibe für Doomköppe, die
ihre Passion schon fast mit religiösem Eifer
praktizieren. Wer sonst noch fähig ist, über den
Tellerrand hinauszuschauen, darf ruhig auch mal in die
dunkle Klangwelt von Ocean Chief eintauchen, sie ist
verstörend und gleichzeitig auf ihre ureigene Art
faszinierend.
Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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ABOLITION A.D. - After Death
Before Chaos
Pulverised Records
Vor vier Jahren haben Abolition A.D. eine EP namens
"Pain" rausgebracht und lassen nun ihr Debütalbum "After
Death Before Chaos" nachrücken. Die aus Singapur (!)
stammende Band spielt laut eigenen Angaben "Temperamental
Metallic Hardcore Punk" - doch einfach gesagt ist es
wüster, punkiger Death Metal mit smoothen und relativ
langsamen Zwischenparts. Von den sieben Songs, die auf
gut 25 Minuten verteilt sind, vermag keiner wirklich
herauszustechen, was daran liegen mag, dass Abolition
A.D. ihren Trumpf erst bei der Gesamtbetrachtung
stechen: der World Music Charakter ihrer Kompositionen
ist ihre grosse Stärke. Nicht jedermanns Sache, aber
ganz bestimmt mal etwas anderes.
Steve Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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DOGMATE - Hate
Eigenvertrieb
Italien ist an der Fussball WM gescheitert - die
Südländern scheitern aber nicht, wenn es um harten Metal
geht. Die Römer Dogmate gründeten ihre Band im Jahre
2012 um die Welt mit ihrem Groove Metal zu erobern. Die
zehn Tracks sind dann auch energisch geladen und wissen
mit gutem Gesang und flotten Gitarrenriffs zu gefallen.
Thrash- und Stoner-Elemente finden sich zwischen den
Zeilen wieder. Schlecht ist das ganze nicht, aber es
reisst einem auch nicht vom Hocker. Vielleicht zündet
das Ganze ja live viel mehr? Weltmeister werden Dogmate
wohl nicht werden, aber bis ins achtel Finale sollte es
schon reichen.
Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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AOR – L.A. Connection
Escape Music/Musikvertrieb
An Durchhaltewillen fehlt es dem Franzosen Frederic
Slama mit Sicherheit nicht. Bereits zum 13. Mal
veröffentlicht er unter dem Banner AOR ein Album. Dabei
ist fast alles beim Alten geblieben. Der seit Jahren in
Los Angeles ansässige Gitarrist, Keyboarder, Songwriter
und Produzent integriert seit dem 1. Output im Jahr 2000
die Bezeichnung L.A. in den Albumtitel. Ebenfalls schart
er jeweils eine grosse Anzahl Gastmusiker um sich,
darunter ein paar der Besten und Bekanntesten, die das
Genre „Adult Oriented Rock“ überhaupt zu bieten hat.
Tommy Denander, Bill Champlin, Paul Sabu, Jeff Paris,
Philip Bardowell, Bob Harris und noch einige mehr. Keine
Frage also, dass sich die musikalische Qualität auf
höchstem Level bewegt. Leider hat auch der gute Frederic
mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie so
manche Kollegen des Melodic-Sektors. Einerseits mangelt
es an Homogenität, bedingt durch die vielen
verschiedenen Musiker. Das wird durch die Klasse jedes
einzelnen natürlich zu einem grossen Teil wettgemacht,
trotzdem fehlt es am berühmten roten Faden. Anderseits
hat Mr. Slama beim Verfassen der Songs ein paar Scheite
mehr ins Feuer geworfen. Musikalisch hat er sich also
von öden Westcoast Sounds entfernt und mehr handfestem
Melodic Rock zugewandt. Trotzdem ist der Balladenanteil
immer noch relativ hoch. Unter dem Strich fehlt es daher
grundsätzlich an griffigen Hooks, und Songs mit Hand und
Fuss bleiben Mangelware. Somit bleibt AOR ein
Durchschnittsprojekt, dass auch mit dem 13. Album kaum
für Aufsehen sorgen wird.
Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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SARCOFAGO – Rotting (Re-Release)
Greyhaze Records
Nachdem bereits INRI neu aufgelegt wurde, bekommt
nun auch Rotting eine neue Chance. Natürlich muss man
sich das Teil als LP geben, eine so geballte Ladung
alter, rebellischer Metal wirkt im CD-Format einfach
nicht richtig. Das Album dauert nur eine halbe Stunde,
wirkt aber wie ein Destillat dessen, was heute als Black
Metal vertrieben wird. Hier merkt man die ungezwungene,
natürliche Spiellust, weit weg von irgendwelchen
Gedanken an Plattenverträge und Verkaufszahlen. Keine
aufgesetzte Fuck Off-Attitüde, dafür einen hörbaren
PunkEeinfluss. Die Zeit anno 1989 hat sich in gewissen
Punkten wesentlich von heute unterschieden, was Rotting
nach wie vor einen jugendlichen Charme verleiht. Anderes
war damals schon so wie heute, man höre ‚Sex, Drinks&
Metal‘. Der Sommer kann kommen!
Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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(HED) P.E. - Evolution
Pavement Music
An Crossover aus dem sonnigen Kalifornien ist wohl
den meisten vor allem Rage Against The Maschine ein
Begriss. Die Band Hed gibt es aber schon länger, und
zwar seit 1993. Schwere Grooves mit einem Wechselgesang
von Rap und Metal prägen diese Band. Evolution ist einen
Zacken düsterer als die letzten Werke der Amis.
Instrumental ist man auf der Höhe des Geschehens und
auch von Seiten der Produktion gibt es nichts zu
meckern. Man muss für diese Surf und Skatemucke schon
ein wenig flexibel sein, sonst wird es nichts mit dem
Hörgenuss. Für meinen Geschmack sind die Jungs
abwechslungsreich und grooven ordentlich. Crossoverfans
sollten die Scheibe unbedingt abchecken.
Daniel J.
Punkte:
6.9 von 10
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ICHABOD KRANE – Day of Reckoning
Pure Steel Records/Non Stop Music
Wenn man sich an den etwas eigentümlichen Sound von
Day Of Reckoning gewöhnt hat, entdeckt man ein Werk des
traditionellen Heavy und Power Metal. Drummer Tom
Wassman, Urmitglied von Sleepy Hollow, war sicher nicht
ganz unschuldig an der Namensgebung für dieses neue
amerikanische Projekt. Die treibenden Riffs erinnern an
Accept oder Saxon, klingen aber, wie eingangs erwähnt,
dann doch deutlich undergroundiger. Sänger Jeff Schlinz
gibt in den härteren Passagen den Halford. Das macht er
mit den hochgepitchten Schreien gar nicht mal so
schlecht. Er ist dabei aber überpräsent und deckt mit
seinem doch nicht immer ganz astreinen Gesang und
übertriebenem Vibrato weite Teile der Songs zu. In
ruhigeren Passagen erinnert sein Timbre zuweilen an Ian
Gillan, doch auch hier tönt einiges recht schräg. Fazit:
Kultiger Underground, in Klang und Ausführung für
Anhänger der nicht überperfektionierten Tradition
geeignet.
Mac
Punkte:
6.8 von 10
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ZAUM – Oracles
I Hate Records
Vier Songs, knapp 50 Minuten Albumspielzeit und die
Genrebezeichnung „Middle Eastern Mantra Doom“ - die
Ausgangslage klingt spannend. ‚Zealot‘ beginnt mit
verzerrten Sitarklängen und atmosphärischen
Keyboardelementen, die nach zwei Minuten in das erste
Gitarrenriff überleiten. Der Anfang von ‚The Red Sea‘
gestaltet sich fast gleich, nur kommen jetzt noch
orientalische Gesänge weit im Hintergrund dazu. Die
folgenden vier Minuten wirken sehr hypnotisierend, bevor
man von leichtem Vogelgezwitscher zurück geholt wird und
auch die anderen Instrumente und ein beschwörender
Sprechgesang nacheinander einsetzen. Lange Teile sind in
diesem, wie auch den anderen drei Songs sehr repetitiv
gestaltet. Am Anfang von ‚Peasant Of Parthia‘ kriegen
schummrige Orgelklänge mehr als eineinhalb Minuten Zeit
sich auszubreiten. Eilig hat man es ganz und gar nicht
und alles ist auf das Minimum reduziert. Der Gesang
kommt mir gerade mal zwei Tönen aus. „Oracles“ eignet
sich wohl als Meditationsmusik für Fortgeschrittene. Ob
die Musik ihre entspannende Wirkung entfalten kann, muss
jeder für sich selbst rausfinden.
Patricia L.
Punkte:
6.6 von 10
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NEOPERA – Destined Ways
Ear Music/Phonag
Auf dem Opener legen Neopera bereits die ganze
Palette an Ideen aus, die sie ihre Musik einbauen.
Elektronische Keyboards, opernhafter Männer- und
Frauengesang, moderne HC-Shouts, symphonische Keyboards
und in einfachen Mustern rockende Gitarren. Das Ergebnis
klingt sehr kontrastreich. Der zweite Song ist daneben
viel klassischer, aber auch einiges langweiliger. Für ‚Remote‘
werden die ungewöhnlichen Shouts wieder ausgepackt. Da
wird bei jungen Bands immer mangelnde Innovation beklagt
und wenn man es versucht ist es auch nicht recht. Leider
trifft dies auch auf den Fall von Neopera zu, denn als
gelungen kann man die Idee leider nicht bezeichnen. Ein
weiteres Sorgenkind ist der cleane Gesang. Das Potenzial
ist bei beiden Akteuren deutlich vorhanden. Zu viele
Stellen sind aber etwas unsauber gesungen und zehren mit
der Zeit eher an den Nerven, als dass sie
Hühnerhautfeeling provozieren würden. Teilweise entsteht
dieser Eindruck auch aufgrund der Produktion, die diese
Art von Gesang nicht optimal einbettet. Dass es auch gut
funktionieren kann, zeigt man im Refrain des Titeltracks.
So muss das klingen! Die Truppe aus Hamburg hat mit „Destined
Ways“ ihr erstes volles Album vorliegen. Es gibt noch
viel Spielraum nach oben, gerade auch im Bereich der
Kompositionen. Man ist aber auf dem richtigen Weg.
Patricia L.
Punkte:
6.5 von 10
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SONIC SYNDICATE - Sonic Syndicate
Nuclear Blast/Warner
Den Bandnamen als Albumtitel zu wählen und zwar
nicht bei einem Debüt, ist meisten auch ein Statement an
die Fans: wir sind zurück in alter Frische und Form! Die
2002 gegründeten schwedischen Metalcorer und frühere
Idole für Jungmetaller sind nach "We Rule The Night" und
üblen Party Metal-Eskapaden wie "Turn It Up" sowie dem
Ausstieg von Sänger Richard Sjunnesson ("Die Band ist
unfähig, anständige Musik zu spielen") mehr den je
gezwungen, ihre (musikalische) Reputation unter Beweis
zu stellen. "Sonic Syndicate" ist definitiv so ein
Beweis geworden. Bereits mit "Day of the Dead" und dem
vorab veröffentlichten „Black Hole Halo" wird die
Scheibe stark und vor allem erwachsen eröffnet. Sonic
Syndicate besinnen sich wieder mehr auf ihre Einflüsse
und klingen nun stark nach einer melodramatischen
Version von In Flames - im positiven Sinne.
Steve Butcher
Punkte:
6.5 von 10
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ISLANDER - Violence and Destruction
Victory Records
Deftones und Rage Against The Machine sind die Paten
von Islander aus den USA. Clean Vocals duellieren sich
mit Schreigesang und werden von drei Akkordgitarren
begleitet. Auch ein wenig Posthardcore (immer wieder
diese Begriffe…) ist im Sound von Islander enthalten.
Violence and Destruction ist kein schlechtes Album, aber
irgendwie langweilen mich die Amis. Mir fehlen die
genialen Ideen und die explosiven Momente im Sound. Wer
auf die obengenannten Kapellen steht, soll sich am
besten selbst ein Urteil bilden.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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GOATWHORE – Constricting Rage Of The Merciless
Metal Blade/Sony Music
Die Amerikaner könnten aus verschiedenen Gründen
bereits dem einen oder anderen bekannt sein: Beim
Spielen von Saint’s Row 3 oder Splatterhouse, beim
Durchwühlen amerikanischer Plattenvertriebe, bei der
Flucht vor Katharina. In 15 Jahren Bandgeschichte kommt
halt so einiges zusammen. Der Sänger erinnert an die
tasmanischen Ruins, was durchaus als Kompliment zu
verstehen ist. Eine Prise Blackness ist auch im Rest zu
hören (‚Heaven’s Crumbling Walls Of Pity‘, wunderbar),
wenngleich der Thrash-Anteil allgegenwärtig scheint.
Soweit, so gut. Der unverkennbare Groove allerdings ist
es, was Goatwhore auszeichnet. Wer bei ‚Baring Teeth For
Revolt‘ noch ruhig sitzen kann, sollte gleich auf
Radiomusik wechseln oder an die Ersatzveranstaltung des
Headbangers Ball Kirchenlieder singen gehen (an dieser
Stelle mein Beileid, für solche Gemeindeverwaltungen
bezahlen wir Steuern? Kann mir mal jemand erklären wer
da arbeitet, wenn es schlussendlich niemand entschieden
haben will?). Schade, dass dieser Groove nicht überall
vertreten ist, ‚Cold Earth Consumed In Dying Flesh‘
hätte genau das vertragen, der so genannte doomige
Einschub wirkt eher gezwungen. Wer auf angeschwärzten
Thrash Metal steht, muss hier einfach einmal rein hören.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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DEMONIC RESURRECTION – The Demonic King
Candlelight Records/Irascible
Indische Metalbands sind hierzulande noch kaum in
Erscheinung getreten. Nun schmeissen uns die fünf Herren
von Demonic Resurrection ihren selbstbetitelten Demonic
Metal - ein Mix aus Death, Power und Black Metal
Elementen - um die Ohren. ‚The Assassination‘ startet
mit doppelt aufgeschichteten harschen Vocals und Geholze
von Schlagzeug und Gitarre. Kurz darauf setzen
überraschenderweise sehr sauber umgesetzte cleane Vocals
ein, die von atmosphärischen Keyboardklängen untermalt
werden. Die Harmonie währt aber nicht lange. Was man auf
‚The Demonic King‘ geboten bekommt, klingt ganz schön
verrückt. Man scheint sich kaum an konventionellen,
grösseren Metalbands zu orientieren und rockt einfach
mal drauflos. Dass das Resultat ab und zu etwas
chaotisch klingt ist dabei auch kaum verwunderlich. Im
ersten Teil des Albums geht dies noch relativ gut auf.
Die Melodien im Refrain sind gut ausgereift und
gleichzeitig wie kleine Inseln, an die man sich halten
kann. Mit zunehmender Spielzeit verliert man sich leider
immer mehr in belanglosem Gekrache - der lange
Instrumentalteil in ‚Architect Of Destruction‘ ist ein
Paradebeispiel dafür. Im Bereich der
Keyboardkompositionen und -sounds besteht noch grosser
Nachholbedarf, ebenso bei den Vocals, die trotz
Überlagerung oft zu wenig mächtig rüberkommen. Auch wenn
es noch einiges zu tun gibt - gute Ansätze sind auf „The
Demonic King‘ sicher vorhanden. Songs wie ‚The Promise
Of Never‘ lassen Hoffnung für die Zukunft.
Patricia L.
Punkte: 6.5 von 10
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SUBLIRITUM – Downfall
Battlegod Productions/Non Stop Music
Wenn das neue Album der Norweger den Weg in die
Anlage schafft, wird ziemlich schnell klar, dass hier
mehr Technik im Spiel ist als bei der grossen Mehrheit
norwegischer Black Metal Bands. Von den einzelnen
melodiösen Riffs, die sich immer wieder in technische
Soli steigern, über das anhaltende Schlagzeuggewitter
hinweg bis hin zum Gesamtbild der einzelnen Songs merkt
man nicht nur, wie sehr sich die Band reingekniet hat,
sondern auch den Anspruch, den sie selbst an ihre
Fähigkeiten stehen. Langweilig wird das Album selten,
überall gibt es was zu entdecken. Die vielgenannte
Atmosphäre des Black Metal findet man dagegen nur
selten, das Augenmerk liegt nicht auf Repetition und
hypnotischen Strukturen. So erinnert das Album
stellenweise an die letzte Old Man’s Child. Dabei würde
es Subliritum ganz gut zu Gesicht stehen, wenn das
Schlagzeug einmal mehr auf die Dynamik der
Bandmitglieder achten würde, und zwischendurch auf die
Bremse treten würde. Ein gutes Album, gerade wenn man
von progressiven und melodiösen Elementen nicht
abgeschreckt wird.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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SEVEN THAT SPELLS - The Death And Resurrection Of
Krautrock
Sulatron Records
Wenn man dem Titel des vorliegenden Albums wirklich
Rechnung tragen will, bewegen wir uns nach der echt
kreativen Retro-Seuche der letzten Jahre noch weiter
zurück in Richtung experimenteller wie
improvisationsgeprägter Rockmusik. Genau das zelebrieren
Seven That Spells aus Kroatien, genauer aus Zagreb,
nämlich. Der Begriff Krautrock hat seinen Ursprung zwar
in Deutschland und begann schon in den 60er Jahren mit
Bands wie Amon Düül, Birth Control, Jane, Kraan oder
Tangerine Dream, um mal ein paar davon zu nennen. Damit
einher ging damals natürlich auch der Konsum der
entsprechenden, bewusstseinserweiternden Drogen und
genau dazu würde der aktuelle Sound von Seven That
Spells auch passen. Ob sich diese Geschichte allerdings
erfolgreich wiederbeleben lässt, wage ich zu bezweifeln,
und so dürfte dieser reanimierte Stil nicht auf grosse
Resonanz stossen. Die zumeist instrumentale Musik, die
zwischendurch nur fragmentarisch und eher entfernt an
Ghost erinnert, haben Pink Floyd zu Zeiten von Syd
Barrett auch mal eine gewisse Zeit gespielt. Die
insgesamt fünf Songs bringen es auf über 47 Minuten
Spielzeit und sind nach Kapiteln aufgebaut, wobei «IO»
auf eine Laufzeit von über 18 Minuten kommt und «Burning
Blood» auch knapp eine Viertelstunde dauert. Mir
schlagen die endlos scheinenden Wiederholungen zunehmend
auf den Magen wie das Gemüt und da greife ich dann schon
lieber zu Monster Magnet. Wer sich die allerdings gut
produzierte Drogen-Mucke dennoch antun will, sollte das
hiermit tun und ob mit oder ohne Dope, überlasse ich
Euch da draussen.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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FORENSICK – The Prophecy
Pure Underground Records
Iron Maiden ist das erste was mir durch den Kopf
schiesst, als ich die eröffnende Gitarrenarbeit von
Stephan Vogt und Matthias Ehmig höre. Die mit hohen
Schreien garnierte Stimme versucht an jene von Bruce
Dickinson zu erinnern, erreicht aber nie das Niveau des
Briten. Das zweite Album der Deutschen mag in der
Untergrundszene seine freudige Anhängerschaft finden und
vielleicht kann man dein einen oder anderen
Traditionalisten für sich gewinnen. Das Material klingt
nämlich wirklich ansprechend. Allerdings werden all jene
ein Problem bekommen, die schon bei Alpha Tiger entnervt
sich abwenden, wenn sie den Shouter hören. Bei Forensick
könnte dies auch eintreffen. Eigentlich schade… Der
Fünfer gibt eine gute Figur ab, wird aber in der Flut
von Veröffentlichungen untergehen…
Tinu
Punkte: 6.5 von 10
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IAN HUNTER – The Artful Dodger (Re-release)
MIG Music
Der Name des britischen Musikers Ian Hunter ist
untrennbar mit der Band Mott The Hoople verbunden. Diese
hatte zwischen 1969 und 1974 einige Erfolge, der ganz
grosse Durchbruch blieb aber aus. Vor allem der von
David Bowie verfasste Track „All The Young Dudes“ gilt
heute noch als Klassiker der Siebziger. Der mittlerweile
75-Jährige konzentrierte sich nach dem Ende der Band auf
seine Solokarriere und veröffentlichte bis heute rund 20
Alben. Seine erste Single „Once Bitten, Twice Shy“
erreichte die Top 40 der UK Charts. Der Song wurde
später äusserst erfolgreich von Great White gecovert und
verhalf deren zu einer Grammy Nominierung. „The Artful
Dodger“ erschien erstmals im Jahr 1996. Warum gerade
dieses Album nun remastert und mit einem Bonus Track
ergänzt neu unters Volk gebracht wird, lässt sich nicht
abschliessend nachvollziehen. Die Scheibe konnte nämlich
für keine relevanten Resonanzen sorgen und muss unter
„ferner liefen“ eingeordnet werden. Nichts desto trotz
versprüht das Album aber viel Charme. Ob als Sänger,
Gitarrist oder Keyboarder, Ian Hunter stellt auch auf
diesem Album seine Klasse unter Beweis. Das Songwriting
ist aber sehr durchzogen. Er bewegt sich in den
Bereichen Blues Rock, Singer/Songwriter und Folk. Die
Abteilung Hard Rock wird nur mit dem Titelsong knapp
gestreift. Dieser glänzt aber durch ein cooles Piano und
eine eingängige Melodie, die durchaus mit den Quireboys
vergleichbar ist. Unter dem Strich könnte Ian auf dieser
Scheibe als dezent härtere, aber definitiv
anspruchsvollere Version von Bob Dylan durchgehen. Mr.
Hunter hat zweifellos grossen Respekt verdient, die
Scheiben der Siebziger, allen voran „You're Never Alone
With A Schizophrenic“, waren aber weitaus stärker als
die Vorliegende.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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FORGERY - With These Fists
Battlegod Productions
Die Norweger von Forgery gründeten die Band erstmals
in den frühen 90ern, wo sie ein wichtiger Teil der
Osloer Thrash-Szene wurde. Nach der Auflösung und einer
zehnjährigen Pause meldete sich der Vierer 2004 mit
einem neuen Drummer zurück. „With These Fists“ ist also
erst der zweite Longplayer nach zwei Demos 1991 und 2004
und dem Erstling „Harbouring Hate“, der 2009 erschien.
Man hat sich also Zeit gelassen für die neue
Veröffentlichung. Ich muss allerdings sagen, dass sich
die lange Wartezeit nicht unbedingt gelohnt hat. Als
erstes fällt auf, wie extrem, aber wirklich extrem
basslastig und tief gestimmt hier alles ist. Es wird in
ungeahnten Tiefen vor sich hin geschrammelt und
geschrubbelt, der Neo-Thrash, der eigentlich überhaupt
nicht gar nicht mehr neo ist sondern mittlerweile ein
alter Hut, groovt sich fast ausschliesslich im
Midtempo-Bereich durch neun Songs, Frontmann Anders Moen
röhrt und gröhlt sich in Hardcore-Manier durch die immer
gleichen Harmonien mit den alhergebrachten Textzeilen à
la „Der Hass. Ihr könnt mich alle mal. Ihr seid alle
doof.“. Klar können die Herren mit ihren Instrumenten
umgehen, aber hier gibt's keinen Druck, keine Energie,
alles ist irgendwie matschig und alles tönt irgendwie
gleich und es ist - nennen wir das Kind beim Namen -
furchtbar langweilig. Da helfen auch die zwei drei
atmosphärischen Einsprengsel und das eine oder andere
Solo nichts mehr, vor allem, weil überhaupt keine
Leadmelodien auszumachen sind und die Riffs im Ursumpf
des Bassgedröhnes absaufen. Forgery sind leider
irgendwie in ihrer Gründungszeit, den 90ern, hängen
geblieben und das nicht mal auf hohem Niveau. Vielleicht
können die Norweger halt einfach doch besser Black
Metal.
Lucie W.
Punkte: 6.5 von 10
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SERPENT VENOM – Of Things Seen And Unseen
The Church Within Records
„Von gesehenen und ungesehenen Dingen“ berichten
Serpent Venom laut Albumtitel auf ihrem Zweitling. Was
bei dieser Veröffentlichung jedoch als „ungesehen“
bezeichnet werden kann, das weiss ich nicht. Wie schon
auf dem Debütalbum „Carnal Altar“ (2011), braucht es
nämlich auch für „Of Things Seen and Unseen“ nicht mehr
als ein Wort, um zu beschreiben, was das britische
Quartett hier abliefert: Doom Metal! Vom groovenden
Opener „The Penance You Play“ bis zur finalen
Zeitlupen-Hymne „Burning Free“ (inkl. dreistem
Gesangslinienklau von „Sabbath Bloody Sabbath“), huldigt
das Londoner Quartett der harten Langsamkeit. Erdige
Matsch-Gitarren dominieren allgemein matschigen Sound,
zitieren so natürlich die 70's-Epigonen Sabbath und
Pentagram, gleichzeitig aber auch wiederum von genannten
Bands beeinflusste, etwas dröhnendere 80's-Doomster à la
Candlemass oder Trouble („Pilgrims of the Sun“). Der
souveräne, aber unauffällige Klagesang von Garry Rickets
kommt bei Weitem nicht an die Fronter von genannten
Bands heran und genauso geht es dem Vierer mit dem
Songwritting. Ob das stampfende „Sorrow's Bastard“ oder
das wenigstens gegen Ende noch kurz das Tempo anziehende
„Let them Starve“: Die Songs folgen nicht nur einem
bekannten Muster, sondern verblassen schon beim ersten
Anhören in der Bedeutungslosigkeit. Einzige Ausnahme;:
„Lords of Life“, das nicht nur mit wuchtigen Riffs,
sondern auch schaukelndem Groove und psychedelischen
Jam-Spielereien aufwartet, ohne dabei den Faden zu
verlieren. Solche dynamische Spielereien mit laut und
leise, mit heftig und bluesig hätten „Of Things Seen And
Unseen“ gut getan. Wirklich ungesehen wäre das zwar auch
nicht gewesen, doch hätte man sich nach dem Anhören
wenigstens an mehr, als nur eine Nummer erinnert.
Kissi
Punkte: 6.1 von 10
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ALLAGAEON - Elements Of The Infinite
Metal Blade/Sony Music
Infosheets tragen nicht immer zur Klärung der
Verhältnisse bei, sondern können durchaus auch mal
verwirren. So geschehen hier: was meinen die denn mit
einem „gereizten Album“? Um ein Solches soll es sich
hier wohl handeln und um dies gleich vorweg zu nehmen:
diese Scheibe ist durchaus reizend, aber nicht im Sinne
eines Blumenmädchens mit Goldlocken, sondern eher
reizend wie Aceton oder Salzsäure. Die Amis von
Allagaeon eröffenen nach einem total pompösen, sehr
manierierten Intro mit Chören, Keyboard und endlos
leiernden Gitarren die Schlacht um die meisten Klänge
auf einem Haufen. Argh, das ist mal wieder Kategorie zu
viel von Allem. Die Herren aus Colorado (Als virtuoser,
technischer Death Metal wird dieser Stil bezeichnet -
das will ich auch nicht in Abrede stellen - aber wenn
man schon so virtuos und technisch ist, dann sollte man
doch auch die Kunst des Minimalismus ins Auge fassen.
Ich kann es nicht oft genug sagen: weniger ist mehr. Es
ist so FURCHTBAR MÜHSAM diese Scheibe anzuhören. Man
will progressiv zu Werke gehen, melodisch,
atmosphärisch, technisch, originell, kreativ,
tiefgründig, komplex - man stelle sich vor, die Texte
handeln von theoretischen und praktischen Fragen der
Wissenschaft! Das alles tun Allagaeon auch und sie
machen es wirklich sehr gut, Freunden dieser
Stilrichtung sei dieses Album also durchaus ans Herz
gelegt. Als fordernd wird Allagaeons Sound auch
bezeichnet - das kann ich voll und ganz unterschreiben!
Ich mag aber diesen artifiziellen Touch gar nicht, vor
allem der quietschige Gitarrensound ist echt nervig. Und
zu guter Letzt: was hat das Cover mit der Scheibe und
dem Sound zu tun? Passt überhaupt nicht! Von mir gibt’s
also aus ganz subjektiven Gründen wenig Punkte. Und die,
die es gibt, gibt es aus professionellen Gründen.
Lucie W.
Punkte: 6.0 von 10
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KISMET – Shades Of Clarity
Dust On The Tracks Records
Kismet – das bedeutet im Arabischen “Schicksal“. Auf
ihrer Homepage schreibt die Kombo, dass sie gerne “The
Next Big Thing“ wären - doch ich fürchte leider, dass es
das Schicksal nicht ganz so gut mit ihnen meinen wird.
Zwar ist ihr Zweitlingswerk “Shades of Clarity“ (das
Debüt “Trudging Down Your Soul“ kam bereits 2007 raus)
ein durchaus solides Alternative Rock Album geworden,
doch irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Auch nach
mehrmaligem Durchhören bleibt kaum was hängen, zu
austauschbar und altbekannt kommen die einzelnen Tracks
daher. Vor allem die Ballade “Carry Me Down“ schwächelt
ein wenig. Die Mischung aus leicht melancholischem
Grunge und aggressiveren Parts harmoniert allerdings
wirklich gut und auch Sänger Albert Eno vermag zu
überzeugen. Anspieltipps sind der erste Track “Cobweb“
und das Schlusslicht “Holy Words & Pain“. Fazit: “Shades
of Claity“ ist eigentlich ein gutes Album, aber es
reisst mich nicht grade vom Hocker. Wer auf Alternative
Rock à la 3 Doors Down und Creed steht, der sollte den
Italienern aber ruhig mal eine Chance geben.
Patricia H.
Punkte: 6.0 von 10
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CHASMA – Omega Theorian
Candlelight Records/Irascible
Es kommt immer seltener vor, dass bereits der erste
Song eines Albums die volle Aufmerksamkeit verlangt. Die
Amerikaner von Chasma schaffen aber genau dies. Auch
‚Cathedral Of Luminaires‘ zwingt zum Hinhören, die
organischen Aufnahmen offenbaren klassische Riffs mit
schier endlosem Reverb und abwechslungsreiche Vocals.
Die Songs wirken beim ersten Hören nicht sehr innovativ,
können aber meistens eine düstere Stimmung erzeugen. Der
Sänger gibt sich Mühe, die Stimme auf die jeweilige
Situation anzupassen, von suizidalem Schreien über
typische Screams bis zu Growls ist das ganze Spektrum
vertreten. Doch leider überzeugt all das nicht über alle
Lieder hinweg, immer wieder haben sich Längen
eingeschlichen. Gerade die schnelleren Parts wirken
ideenlos, zwei bis drei Akkorde sind aneinander gehängt,
ohne wirklich an die spannenderen Stellen anzuknüpfen.
Zudem werden diese Riffs dann auch meistens zu oft
wiederholt, um auf Dauer noch überzeugen zu können. So
gewagt der Gang auf dem Grat zwischen Post- und „altem“
Black Metal auch sein mag, im Endeffekt haben die
Amerikaner entweder zu wenig Mut für das erstere (man
höre das Intro, sowas wünschte man sich) oder zu wenig
Biss für letzteres. Hier steckt Potential drin, ganz
klar, aber das Album überzeugt noch nicht restlos.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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OLD MAN LIZARD - Lone Wolf vs Brown Bear
Wickerman Recordings
Vermische Doom, Stoner Blues und Country: das ist
das Rezept für die Musik von Old Man Lizzard. Soweit so
gut. Kommen wir erstmal zu den positiven Seiten. Der
Drum-Sound dieser Scheibe ist Hammer, sehr wuchtig,
total verspiel und mit vielen grandiosen Breaks. Die
Gitarren rocken und grooven auch sehr ordentlich, der
Bass wummert und gibt einen tollen Boden. Viele Riffs
erinnern an Toni Iommi, unverkennbar Black Sabbath. Bei
einigen Songs mischen sich punkige Gitarren mit
Country-Klängen ergänzen, tolle Idee und gut umgesetzt.
Musikalisch also alles ok bei den Lizards. Die einzelnen
Songs können überzeugen, so zum Beispiel das ruhige "Wolves
Wood“, das sehr cool beginnt und später in einen starken
Riff-Song wechselt. Die einzelnen Tracks klingen oft
sehr wild und kräftig. Nun kommt aber doch noch das
Negative: Warum schreit Gitarrist und Sänger Jack
Newnham alle Songs durchwegs so zusammen? Meiner Meinung
nach brüllt der Mann hier fast alle Songs kaputt, das
ist schade. Ich würde Jack empfehlen, sich auf die
Gitarre zu beschränken, die er exzellent bedient und
beherrscht, und einen guten Sänger zu suchen. Fazit:
Geile Mucke, schlechter Sänger. Schade, denn das gibt
natürlich Punkteabzug.
Crazy Beat
Punkte: 6.0 von 10
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LEHMANN – Lehmanized
Massacre Records/Musikvertrieb
Mat Lehmann (Bassist für Ex-Iron Maiden Blaze Bayley)
hat sein neues Bandprojekt nach sich selbst benannt und
auch der Titel seines Debütalbums macht allen Hörern
klar, dass es hier einzig und allein um Lehmann geht. Ob
so viel Selbstbewusstsein gerechtfertigt ist? Immerhin
wagt es der Italiener mal etwas Neues auszuprobieren.
Die Mischung aus Heavy Metal, Thrash und Gothic kommt
allerdings ziemlich chaotisch daher - die vielen
Tempo-Wechsel wirken oft überdreht und mitunter etwas zu
progressiv, zumindest für meinen Geschmack. Doch muss
ich zugeben, dass es die Musik gleichzeitig auch
interessanter macht. Wenn man bereit ist, dem Album eine
Chance zu geben und es öfters durchzuhören, entdeckt man
immer wieder neue Details, die nach und nach ein ganz
neues Bild zeichnen. Neben einigen härteren Tracks wie
“Gemini“ oder dem elektronischen “On Sunday I’ll Be Dead“
geht’s hin und wieder auch etwas ruhiger zu und her. So
erinnert “Let Me Pray“ von der Stimmung her an Type O
Negative. Für den letzten Track “Laid So Low“ konnten
Blaze Bayley und Claudio Tirincanti als Gastmusiker
gewonnen werden. Das Album lebt quasi von der düsteren
und vielschichtigen Stimme von Mat Lehmann, der
unbestrittener Mittelpunkt dieser Scheibe ist. Fazit:
Wer schon lange Mal was Anderes im härteren
Gothic-Bereich sucht, der könnte hier fündig werden.
Patricia H.
Punkte: 6.0 von 10
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PURPLE HILL WITCH – Purple Hill Witch
The Church Within Records
Sabbath, Sabbath, Sabbath... Als Urväter des Heavy
Metals schon immer verehrt, gab es wohl selten eine
Zeitspanne in der Rockgeschichte, in welcher die Briten
so oft unverhohlen kopiert wurden wie in den letzten
paar Jahren. Auf eine handvolle positive Beispiele (Orchid,
Heat, Blood Ceremony) kann man genau wenn nicht sogar
doppelt so viele nennen. Auch Purple Hill Witch huldigen
dem Iommi-Riff, gehören dabei aber leider eher in
letztere Kategorie. Herrlich lässt das Osloer Trio
matschige Gitarre und haarig verzerrter Bass zusammen
durch den Doom-Sumpf grooven, doch weder ein markantes
Riff noch eine einprägsame Gesangsmelodie werden dabei
gefunden. Vorbei an vorangegangene Sabbath-Jüngern wie
Witchfinder General oder Pagan Altar fransen
Schlepper-Nummern wie das eröffnende „Queen of the
Hill“, „The Landing“ oder der finale, 11-minütige
Titeltrack aus zu mal öden, mal unzusammenhängenden
Lava-Jams, inmitten derer einzig das konzentrierte
Stoner-Instrumental „Karmanjaka“ mit seinem erhöhten
Tempo und dem Geezer Butler-mässigen Heavy Groove
hervorglänzt. Auch Kopieren, Imitieren ist eine Kunst
und zwar eine, die Purple Hill Witch noch nicht wirklich
beherrschen.
Kissi
Punkte:
5.8 von 10
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BARBARIAN – Faith Extinguisher
Doomentia Records
Okay liebe Labelheinis: nur weil eine Band sich
selbst einem bestimmten Genre zuordnet, hat das nicht
zwingend etwas mit der Realität zu tun. Und wer so ein
Soli spielt, wie es beim Titeltrack des Long Players „Faith
Extinguisher“ der Italiener von Barbarian der Fall ist,
der verlangt den potentiellen Fans viel ab. Erstens
könnte diese Melodie von jeder Teenieband mit Fell und
Methorn gespielt werden und zweitens - und das scheint
mir noch wichtiger: nur weil ein „Ouh“ im Text vorkommt,
kann man noch lange nicht mit Celtic Frost verglichen
werden! Dass der Sound schön rumpelt, reicht auch weitem
noch nicht aus. Wer ‚Godless, Amoral and Proud‘ hört,
versteht dieses Argument: die Italiener klingen zu
rockig, hier fehlt es an Biss. Was alles gar nicht so
schlimm wäre, könnte man als Hörer mal etwas anderes
machen als bis auf vier zählen und den nächsten Teil
oder das nächste Lied abwarten. Das Album klingt nicht
grundverkehrt, aber wenn man bedenkt wie wenig
Innovation hier drin steckt, wirkt es zu geschliffen.
Wer auf Heavy Metal steht, dem fehlt die jugendliche
Energie, wer Black Thrash mag, dem fehlt das Tempo oder
der Groove. Unbedingt vorher anhören, wer bei ‚Fools of
Golgotha‘ nicht heulend davon läuft, könnte an den 30
Minuten Freude finden.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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TIM BOWNESS - Abandoned Dancehall Dreams
InsideOut Music
Der Engländer Tim Bowness bietet hier eine Mischung
aus Art Rock und Singer Songwriter-Einflüssen. Tim, der
auch schon länger im Geschäft ist und an vielen Alben
mitgewirkt hat - unter anderem mit No Man, OSI, Henry
Fool, Judy Dyble und vielen anderen - hat sich hier auch
ein paar bekannte Gäste eingeladen. Darunter Steven
Wilson, in dessen Studio auch das Album aufgenommen
wurde, ausserdem Pat Mastelotto, Colin Edwin und Anna
Phoebe von TSO. Das Ganze ist mehrheitlich sehr ruhig
ausgefallen wie "Smiler At 50" - zum Teil sogar fast zu
ruhig wie bei "Sounds Of Distand Summer". Auch die
akustische Nummer "Waterfoot" ist zwar sehr ruhig, aber
hat ein tolles Synthie-Solo. Und so geht es auch weiter:
eine ruhige Nummer nach der anderen. Auch wenn’s mal
nach Pink Floyd klingt wie bei "I Fought Against The
Sound" - eine der besseren Nummern -, wird’s dann doch
auf die Dauer zu ruhig. Etwas lauter aber nicht
schneller wird es eigentlich nur mit der Psycho-Nummer
"Beaten By Love". Diese Scheibe mehrmals durchzuhören
ist nicht ganz einfach, da der Rundling dann schon auf
die Stimmung schlägt. Ein bisschen Abwechslung hätte dem
Album gut getan, so fängt das Teil nämlich mit der Zeit
an zu langweilen.
Crazy Beat
Punkte:
5.5 von 10
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BLACKWÜLF – Mind Traveler
Wickerman Recordings
Würde ich mich bei diesen Reviews vom ersten
Eindruck leiten lassen, dann wäre diese Band schlecht
davon gekommen. Und zwar nicht nur, weil Blackwülf ein
selten dämlicher Name ist, sondern weil es das junge
Quartett aus Kalifornien einem nicht leicht macht mit
seinem Debüt. „Mind Traveler“ ist, positiv betrachtet,
eine vielseitige Scheibe. Negativ formuliert hingegen
heisst das: Blackwülf wissen nicht, was sie eigentlich
für Sound machen wollen und rühren einfach alles in den
selben Topf. Während sich ein doomiger Stoner-Track wie
der Opener „Speed Queen“, „The Prophet“, ein 70's Hard
Rocker mit leichter Aerosmith-Schlagseite, oder die
ziemlich platt stampfende NWoBHM-Nummer „Unfrozen in
Time“ noch nebeneinander vertragen würden, ist es vor
allem das Mischmasch innerhalb der Songs, das einem das
Hörvergnügen erschwert. Das tragische Paradebeispiel: „GNC“.
Mit einem verschliffenen Akustik-Intro beginnt der
4.5-Minuten-Song, haut kurz mit einem fetten aber leider
etwas unsauber gespielten Heavy Rock-Riff rein, nur um
sich dann in eine abgehalfterte Powerballade zu
verwandeln, deren Text voller Plattitüden nur so strotzt
(„I'm only half the man that you want me to be“) und von
einem zweitklassigen Poser-Gitarrensolo abgerundet wird.
Da bringt es auch nichts, dass Fronter Alex Cunningham
ein eigenes, vielleicht hin und wieder gar
theatralisches Timbre besitzt und dabei zeitweise
(„Royal Pine“) an eine feingeschliffene Version von
James Hetfield erinnert. Nein, auch der 15. Eindruck ist
nicht viel besser als der erste und so wünscht man
Blackwülf für Album Nr. 2 vor allem mehr
Entschlossenheit. Und einen neuen Namen.
Kissi
Punkte:
5.5 von 10
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NIDSANG – Into the Womb of Dissolving Flames
Pulverised Records
Viele Infos findet man nicht über die Schweden von
Nidsang. Und das trotz zehn Jahren Bestehen und
inzwischen zwei vollständigen Alben. Nun ja, so
konzentriert man sich halt mehr auf das dargebotene:
schwarzen, kompromisslosen Metal aus den Necromorbus
Studios. Das ist weder innovativ noch wirklich
überraschend, kann aber in kleinen Dosen durchaus
gefallen. So hat gerade der langsamere Part bei ‚The
Gathering Shadows‘ oder ‚Burning Beyond‘ etwas für sich.
Allerdings wirken die monotonen Blastbeats wie auch die
langweiligen, dreitönigen Riffs auf Dauer sehr mühsam.
Genauso sieht es leider mit dem Gesang aus, der bei
mehrmaligem Hören nur noch auf die Nerven geht. Hier
verpasst es die Band, ihr Können in spannendes
Songwriting umzusetzen. Zu oft versucht man, diese Lücke
mit 08/15 Geballer auszufüllen, was aber eben leider nur
mittelmässig gut gewinnt.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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SCOURGE - Hate Metal
Greyhaze Records
Brasilien und Death Metal? Kann funktionieren, man
ziehe nur das Beispiel der Frauenband Nervosa in
Betracht, die sogar bei einem so grossen Label wie
Napalm Records untergekommen sind. Nun, ihre Landsleute
von Scourge sind da eher in kleineren Teichen am
Fischen, aber vielleicht wird sich das bald ändern. Oder
auch nicht, je nachdem. ?Hate Metal?, das Zweitlingswerk
der 2007 gegründeten Truppe, kann sowohl erfreuen wie
auch abschrecken ? der Kenner würde hier das Stichwort
?polarisieren? in die Runde schmeissen. Das Grundgerüst
bildet, wie bereits erwähnt, Death Metal der älteren
Schule, künstliche Sounds findet man allerhöchstens noch
im Intro, welches aber nicht als ?regulärer? Track
gesehen werden kann. Man growlt sich ganz passabel durch
die 7 Tracks (das Intro nicht mitgerechnet), fidelt sich
einen auf den Sechssaitern ab und überrascht hin und
wieder mit Breaks, wenn beispielsweise nur die Drums und
der Bass zu hören sind. Ansonsten, so böse das auch
klingen mag, ist ?Hate Metal? lediglich Durchschnitt ?
nichts wirkt herausragend, auch wenn das Können und auch
der Wille vorhanden ist, um mehr erreichen zu können.
Wer unbedingt alles aus dieser Ecke braucht, der kann
sich gerne die neue Scourge-Scheibe antun ? wer aber
Ecken, Kanten und vor allem Innovation benötigt, der
wird sich weiter umsehen müssen.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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BIRTH A.D. – I Blame You
Metal Age Productions
Achtzehn Songs in siebenunddreissig Minuten sind
schon mal ein klares Indiz für die stilistische
Ausrichtung des texanischen Trios Birth A.D., und
tatsächlich, Crossover Truppen wie S.O.D., M.O.D., D.R.I.,
Wehrmacht und Konsorten lassen herzlichst grüssen. Die
seit 2008 aktive Band bezeichnet zwar ihren Stil als „Crossover
Thrash Metal“, aber die typischen Punk- und
Crossover-Merkmale sind weitaus dominanter als
metallische Klänge, und wenn man dann hin und wieder
solche anbietet, dann denkt der Connaisseur gleich an
Slayer. Im ersten Durchlauf mag man die ganze Geschichte
noch ganz witzig finden, aber bereits beim zweiten
Durchgang erweist sich das szenebewährte Erfolgsrezept
„möglichst schnell, möglichst kurz“ in Ermangelung an
Abwechslung als Einbahnstrasse. Die gesangliche
Darbietung von Bassist Jeff Tandy trägt zusätzlich zu
einem eher zwiespältigen Eindruck bei. Der Kerl kann
überhaupt nicht singen - was in dieser Nische zum Glück
ja auch keiner verlangt - aber wenigstens ordentlich
shouten und bellen wie ein angepisster Strassenköter
sollte schon drin liegen, tut es aber nicht. Stattdessen
langweilt er mit relativ harmlosem Sprechgesang, der dem
flotten Songmaterial allzu oft einfach nicht gerecht
wird. Somit bleibt „I Blame You“ ein Album, das wirklich
nur das entsprechende Publikum ansprechen – und
ausserhalb des eigenen Gärtchens kaum für Aufsehen
sorgen wird. Oder wusste jemand von euch, dass das Ding
eigentlich schon vor einem Jahr veröffentlicht worden
ist? Wie auch immer, die hüpfende Skater-Fraktion kann
schon mal das Jim Knopf Gedächtnis-Käppi aus den
Achtzigern wieder montieren und in Nostalgie schwelgen,
ich hingegen wende mich herzhaft gähnend ab. Das alles
hatten wir schon mal, viel früher und viel besser. „I
Blame You“ ist der perfekte Soundtrack zum nächsten
abendfüllenden Film mit Jimmy Knoxwille und seinen sich
selbstverstümmelnden Jackass-Deppen, wer’s braucht…
Mirko B.
Punkte:
5.0 von 10
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BENEATH THE STORM - Evil Reflection
Argonauta Records
Slowenien. Ein Ein-Mann-Projekt. Eine Vision: Die
Welt mit einem Sound zu überziehen, der kalt, düster und
apokalyptisch daherkommt. Na, was bietet sich da an?
Exakt, Doom, vermischt mit Sludge, Drone und Ambient.
Einfach mal alles zusammenmischen, wird schon irgendwie
passen. Richtigen Gesang gibt's, wie es sich gehört,
nicht wirklich, nur ein Gekreische im Hintergrund sowie
spoken passages - alles erschafft eine Vision des
unendlichen Schreckens einer Ödnis, in welche sich die
Welt verwandelt hat. Könnte super als Soundtrack zu
einem Endzeit-Film funktionieren. Da wir hier aber
lediglich die musikalische Variante davon haben, lässt
sich konstatieren: Wo SunnO))) begonnen haben, da geht
Beneath The Storm weiter. "Evil Reflection" kann sehr
intensiv und interessant sein, wenn man denn sich in
dieser Materie wohl fühlt und sich für die genannten
Musiksparten als Mixtur interessiert.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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TERMINAL DEATH - Terminal Death
Shadow Kingdom Records
Beim Quintett aus Chicago verhält es sich ähnlich
wie mit den ebenfalls in dieser Ausgabe besprochenen
Mephisto. Mitte der der Achtziger gegründete und nach
zwei Jahren wieder aufgelöste Black/Death/Thrash Band,
welche der Menschheit als einziges Tondokument ein Demo
mit sechs Nummern sowie einige völlig ungehobelte
Bandraumaufnahmen vererbt hat. Jetzt kommen diese
Hinterlassenschaften als Doppel-CD und Doppel-LP erneut
in die Läden und werden alle bekennenden Produktions-
und Mastering-Allergiker begeistern, denn wenn ich lese,
dass die Aufnahmen für diesen Release remastert worden
sind, dann kann ich mir darunter höchstens vorstellen,
dass bestenfalls der Staub aus den Tapes gepustet worden
ist, und dann ging‘s schon ab ins Presswerk. „Terminal
Death“ ist wieder mal eine Veröffentlichung, welche
dermassen grottig ist, dass sie selbst im tiefsten
Underground eine nur kleine Käuferschaft finden wird.
Allerdings muss man sich auch darüber bewusst sein, dass
wir es hier mit dilettantischen Aufnahmen von fünf
blutjungen Metal-Fanatikern zu tun haben, die damals
einfach zusammen lärmen und eine gute Zeit haben
wollten; so betrachtet hört man durchaus wohlwollend
über das wüste Gepolter hinweg, insbesondere wenn man
diese musikalische Phase damals selbst hautnah miterlebt
hat und bezüglich musikalischer Fähigkeiten keinen Deut
besser war. Charmanter Krach exklusiv für Nostalgiker
und High-End Sound-Hasser.
Mirko B.
Punkte:
4.7 von 10
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MEFISTO - The Megalomania Puzzle
Vic Records
Die Schweden Mefisto rumpelten sich Mitte der
Achtziger im Fahrwasser von Bands wie Possessed oder
Hellhammer durch die Botanik und brachten es in den drei
Jahren ihrer kurzlebigen Existenz auf ganze zwei
Demotapes mit jeweils vier Songs. Nachdem besagte
Demotapes bereits 1999 als Compilation auf den Markt
gekommen sind, wirft sie heute Vic Records nochmals
unter dem Titel „The Megalomania Puzzle“ ins Rennen. Die
ersten vier Songs vom „Megalomania“-Demo klingen
erwartungsgemäss noch reichlich unausgegoren
beziehungsweise uneigenständig, der Anfang von „Act Dead“
erinnert beispielsweise schon sehr stark an „Circle Of
The Tyrants“ von Celtic Frost, zudem ist der Sound nach
heutigen Massstäben unter aller Sau, verwaschen, Hall
ohne Ende und völlig frei von Bässen. Manche finden das
wahnsinnig „true“ und authentisch, ich find‘s einfach
nur Scheisse. Dennoch lassen einige Arrangements,
akustische Einsprengsel und Soundspielereien erahnen,
dass die Band eigentlich mehr hätte bieten können. Dies
bestätigt sich dann auch in der zweiten Albumhälfte,
welche den Songs des zweiten, unbetitelten Demos
entspricht. Plötzlich hört man endlich einen Bass, die
Songs haben mehr Tiefe und düstere Atmosphäre, und das
Schlagzeug bollert endlich ganz ordentlich, wobei
Drummer Roberto "Thord" Granath mit seinem an Abaddon
von Venom erinnernden Stolperdrumming nach wie vor in
jedem Metronom und Click Track den
Selbstzerstörungsmodus auslösen würde. Wer seine obskure
Black/Thrash-Sammlung um diese längst vergriffenen
Demotapes erweitern will, sollte jetzt zugreifen.
Anspieltipps: Das stimmige Instrumental „Os Liberty“ und
der Longtracker „Underground Circus“.
Mirko B.
Punkte: keine Wertung
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STEEL PROPHET – Omniscient
Cruz Del Sur Music/Non Stop Music
Wenn sich eine Band als Cover-Stück Queens „Bohemian
Rhapsody“ vornimmt, ist sie entweder extrem gut oder
äusserst dumm! Die amerikanischen Power Metaller Steel
Prophet gehören leider zur letzten Kategorie. Diese
Interpretation offenbart denn nämlich auch gleich die
grössten Schwächen der Band, unter denen auch die
restlichen 13 Lieder leiden. Da wäre zum einen der
Gesang, welcher (wie bei geschätzte 95 Prozent aller
Sänger) vom Stimmumfang und vom Gefühl her nicht dem
Original von Freddy Mercury mithalten kann. Im
Gegenteil, dieses dünne Etwas nervt spätestens nach zwei
Liedern. Ein weiteres Manko ist das Songwriting. Bei „Bohemian
Rhapsody“ versuchen Steel Prophet dezent einige
Neuerungen in den Sound einzubauen, ohne wirklich mutig
nach vorne zu schreiten. Dadurch wirkt die Sache
unausgereift und unselbstständig. Als dritter und
letzter Schwachpunkt müssen sich Steel Prophet dem
dreisten Diebstahl von Ideen und Soundspuren stellen.
Denn beim Queen-Cover scheinen einzelne Backing-Chöre
tatsächlich von der Original-CD zu kommen. Einzig die
Produktion und die teilweise auf den Punkt gespielten
Melodien retten Omniscient vor dem totalen Absturz.
Trotzdem sei bei dieser CD eine Warnung ausgesprochen,
welche auch knallharte Fans von amerikanischem Power
Metal betrifft. Hört vor dem Kauf unbedingt in diese CD
rein! Das Ganze nochmals zusammengefasst: Gute
Produktion, mittelmässiges Songwriting, unterirdische
Stimme und null Wiedererkennungswert. Brauchen tut diese
CD wirklich niemand!
Roger W.
Punkte:
4.5 von 10
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INCUBUS - Incubus
Vic Records
Neuaufguss des gleichnamigen 1987er 3-Track
Demotapes, welches punkto Songs genau der 1989
veröffentlichten EP entsprach. Wenn ich mir das dumpfe
Death/Thrash-Gerumpel so anhöre, dann wundert es mich
auch nicht, dass es das Trio aus Georgia zu nicht mehr
gebracht hat und sich nach gerade mal drei Jahren wieder
auflöste. Den wuchtigen Midtempo-Teil von „Engulfed in
Unspeakable Horrors“ mal ausgeklammert, bietet Incubus
rasenden, chaotischen Krach, dem wahrscheinlich nur der
ganz harte Kern der Extrem Metal-Junkies wirklich etwas
abgewinnen kann. Da nützt es auch nichts zu betonen,
dass Gitarrist Gino Morgan Marino kurzzeitig bei
Nocturnus tätig war, und Sänger/Bassist Sterling „Von“
Scarborough sogar kurz bei Morbid Angel den Bass
verprügelte. Jedenfalls hat es bei Incubus nicht einmal
zum Sprung ins Amateurlager gereicht, und zu einer jener
momentan voll im Trend liegenden Reunions wird es wohl
auch nie kommen, da sich der Frontmann 2006 erhängt hat.
Dies ist bestenfalls Kram für hartgesottene
Underground-Puristen, die bereits „Kommerz!“ schreien,
wenn der Bassist nach einem Jahr wieder mal neue Saiten
aufzieht.
Mirko B.
Punkte: keine Wertung
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IMPERIAL TRIUMPHANT – Shrine To The Trident Throne (Compilation)
Code666
Man mag von den neueren Mayhem halten was man will,
aber wenn man die Amis von Imperial Triumphant hört,
weiss man zumindest, wer hier wohl Pate gestanden hat.
Leider wird das Ganze bereits beim zweiten Song ‚Manifesto‘
einfach zu viel. Die Instrumente schrammeln aneinander
vorbei, als gäbe es kein Morgen, und vergessen dabei
allzuoft, was die Kollegen eigentlich so machen. Man
könnte hier von vertontem Chaos sprechen. Oder von zu
anspruchsvoller Musik, als dass sie jedem gefallen kann.
Somit nehmen die New Yorker den Platz der Zwölftonmusik
ein: theoretisch mag sie ja anspruchsvoll sein, sie
gefällt dennoch nur einem kleinen Teil der Bevölkerung.
Langsamere, eingängigere Songs wie ‚Bellvm‘ sind leider
zu selten, oft herrscht Anarchie wie beispielsweise bei
den beiden Tracks ‚Sodom‘ und ‚Gomorrah‘. Extrem, aber
nicht Meins.
Tristan
Punkte:
4.0 von 10
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MARTYRDÖD - Elddop
Southern Lord Records
Meine Güte, das rödelt hier aber derber aus den
Boxen! Die Schweden mit dem einfallsreichen Bandnamen
(soll auf Schwedisch "Märtyrertod" heissen) fabrizieren
eine Mischung aus Black Metal und Punk. Crust, wie gerne
immer mal wieder behauptet wird, ist aus meiner Sicht
kein Bestandteil der Mucke. Anyway, da alle Texte auf
Schwedisch gehalten sind (Authentizitäts-Bonus), ist es
für einen dieser Sprache Unkundigen schwierig bis
unmöglich, nachvollziehen zu können, über was den hier
gegurgelt wird. Macht aber vermutlich nix, denn selbst
auf Englisch dürfte man kaum ein Wort verstehen,
dermassen hektisch warden hier die Zeilen ins Mikro
gewürgt. "Hektisch" ist ein gutes Stichwort, denn auch
wenn die Tracks teilweise interessant anfangen, so ended
doch alles immer im gleichen, punkig-chaotischen Stil
(Minuspunkt aufgrund gesteigertem Desinteresse). Kurz
gefasst: Martyrdöd haben zwar etwas Eigenwilliges
erschaffen, dürften aber hiermit nur eine bestimmte
Schar an Zuhörer ansprechen. Meine persönliche
Aufmerksamkeitsspanne war nach den ersten Tracks auf ein
absolutes Minimum abgesunken.
Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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VAMPILLIA – Some Nightmares Take You Aurora Darkness
Candlelight Records/Irascible
Nur wer auf Selbstkasteiung steht oder Nerven wie
Drahtseile hat, sollte sich an diese Platte heranwagen.
Während die ersten Takte den Hörer einzulullen
versuchen, ertönt in der Folge ein schwer zu ertragendes
Hin und Her von versteinernder Langeweile und
chaotischen kakophonischen Ausbrüchen. Was das mit Metal
zu tun hat? Keine Ahnung! Dass Vampillia etwas von Musik
verstehen, möchte ich nicht in Abrede stellen, dass sie
das Konzept verfolgen, Musik zur Verbesserung der
Befindlichkeit einzusetzen, daran zweifle ich aber sehr.
Mac
Punkte:
3.0 von 10
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OKKULTOKRATI - Night Jerks
Fysisk Format
Fünf Norweger, die sich zusammensetzen und Musik
machen. Klingt irgendwie bekannt und man kann sich rein
theoretisch vorstellen, wie das Endresultat aussehen
wird. Nun, ganz so einfach gestrickt sind die Herren von
Okkultokrati nicht, denn sie spielen nicht einfach eine
düstere Metal-Version, sondern reichern sie mit Black
Metal, Ambient, Sludge, Drone und etwas Post-Atmosphäre
an. Klingt nach einer Mischung, die interessant zu sein
verspricht - ist sie aber nicht. Kein roter Faden, keine
Konstante, einfach nichts, woran man sich als Hörer
orientieren kann. Das muss nicht zwangsläufig etwas
Schlechtes sein, aber im Falle der Platte ?Night Jerks?
(man möge dem Erfinder dieses Titels doch bitte eine
reinhauen, danke) ist es einfach nur verwirrend. Die
Tracks wirken, als ob sie im Eilverfahren im Studio
aufgenommen und praktisch nicht gemischt oder gemastert
worden wären, es rauscht andauernd und wirkt sehr, sagen
wir mal, amateurhaft. Die Ambient-Tracks sind zwar schön
geworden, sagen aber nichts aus ? wie gesagt, es gibt
kein Konsens oder eine Richtlinie. Fazit: Wer auf
verschrobenen Sound steht, der kann mal Okkultokrati
antesten, allen anderen wird von dieser, ähm, ?Musik?
abgeraten.
Toby S.
Punkte:
2.5 von 10
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