Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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EPICA – The Quantum Enigma
Nuclear Blast/Warner
Kurz nach dem Fest zum 10-jährigen Jubiläum
erscheint mit “The Quantum Enigma” ein neues Album von
Epica, welches in Sachen Komposition und Albumproduktion
nochmals einen Schritt nach vorne macht. Das klassische
Intro mit Orchester lässt den Hörer in die Welt von
Epica eintauchen, bevor der Opener ‚The Second Stone‘
mit vollem Tempo nach vorne prescht. Der druckvolle
Gitarrensound lässt die Nackenmuskeln gehörig zucken.
Trotz etwas seichtem Refrain macht man
unmissverständlich klar, dass eine sanftere Gangart
nicht zu erwarten ist. Mark Jansen darf bereits im
Opener seine tiefen Grunts auszupacken. Auf „The Quantum
Enigma“ werden die Extreme ausgelotet. Die Songs sind
schneller, die Kompositionen komplexer und die
Gesangspassagen höher. Die Chöre im Refrain von ‚The
Essence Of Silence‘ bewegen sich zwar an der
Schmerzgrenze, ansonsten geht der Plan aber voll auf.
Die satten Gitarren- und Doublebass-Parts hauen so
richtig rein. Ein neues Element gibt es in ‚Unchain
Utopia‘ zu entdecken. Erstmals haben es elektronische
Klänge aufs Album geschafft. Im Kontrast zu den
klassischen Chören im Refrain, kommen diese richtig gut.
Dass man Epica auch gut als Filmmusik-Komponisten
engagieren könnte, beweisen sie mit dem rein
instrumentalen und sehr atmosphärischen ‚The Fifth
Guardian – Interlude‘. Weite Landschaften öffnen sich
vor dem inneren Auge – Zeit für Träumereien. Vom
nachfolgenden ‚Chemical Insomnia‘ wird man jedoch
schlagartig zurück in die Realität geholt. Es folgen
weitere Highlights, wie ‚Natural Corruption‘, mit dem
wunderschönen Refrain. Zu ‚Kingdom Of Heaven‘ vom Album
„Design Your Universe“ gibt es eine Fortsetzung in Form
des aktuellen Titelsongs. Dieser beschliesst in einer
fast zwölfminütigen, epischen Erzählung das Meisterwerk
„The Quantum Enigma.“
Patricia L.
Punkte:
9.2 von 10
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SABATON - Heroes
Nuclear Blast/Warner
Hat diese Band eigentlich schon jemals ein
schlechtes Album rausgebracht? Diese Frage ist
Metal Factory-intern zwar umstritten, der stetig
steigende Zuspruch zur Band spricht aber für ein klares
„Nein“! Nach dem überragenden „Carolus Rex“ konnte man
nun eigentlich einen Einbruch erwarten. Aber siehe da,
dieser ist nicht gekommen. Im Gegenteil: Sabaton können
mit Heroes nicht nur am Vorgänger anknüpfen, sondern
sich sogar nochmals steigern. Klar, die Trademarks
bestehend aus Brodens Gesang, poppigen Melodien, harten
Gitarren und Texte über Kriege sind geblieben. Daneben
haben sich aber dezente Neuerungen eingeschlichen. So
ist „To Hell And Back Again“ mit folkigen Instrumenten
versehen, während ich bei „The Ballad Of Bull“ sowohl
Savatage wie auch Manowar raus hören kann. Sabaton
gelingt es, mit diesem ruhigen Piano-lastigen Stück pure
Gänsehaut zu erzeugen. Die Ohren sind danach wieder
bereit für den zweiten metallischen Teil, welcher erneut
zum Headbangen einlädt. Mal hymnisch, mal rockig ziehen
die Schweden hier alle Register und unterhalten bis zum
letzten Ton. Sabaton ist hier das Kunststück gelungen,
bekannte Melodien in anderen Kompositionen zu einem
weiteren spannenden Album zu vereinen. Das macht den
Schweden so schnell keine (auch grosse) Band nach. Und
so gibt es nur ein Prognose: Sabaton werden mit „Heroes“
ihre Erfolgsgeschichte weiter schreiben. Kaufen,
geniessen und ans nächste Konzert pilgern! Bleibt nur
die bange Frage, welche Lieder dieses Mal im Live-Set
neuen potentiellen Klassiker weichen müssen?
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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EXCRUCIATION – [g]host
Auric Records
Kinder Kinder, wie die Zeit vergeht! Ist es denn nun
wirklich schon wieder 5 Jahre her, seit die Zürcher
Urgesteine ihr letztes Lebenszeichen von sich gegeben
haben? In der Tat, und nun sind die Jungs von
Excruciation zurück, um die Doom-Jünger abermals mit
einer gehörigen Dosis Tod und Verderben zu erfreuen. War
das eigentliche Debut „Angels To Some, Demons To Others“
im Nachhinein betrachtet wie ein Befreiungsschlag aus
der Versenkung und „[t]horns“ der radikale Nachfolger,
ist „[g]host“ nun so etwas wie eine reifere, erwachsene,
aber dennoch abgrundtief dunkle Version dessen, wofür
Excruciation stehen. Das beginnt nur schon mit dem
beinahe rituell wirkenden „While The Sea Mounts Up“, das
zuerst stürmisch daherkommt, danach ruhiger wird und mit
gesprochenen/geflüsterten Vocals Fahrt aufnimmt, um mit
dem gewohnt gewöhnungsbedürftigem, aber nichts desto
Trotz superbem, weil einzigartigen Sänger alles zu
geben. Mit „Ghost“ hat man dann auch noch ein echt
Gänsehaut erzeugendes Instrumental auf der Scheibe,
bevor dann zuerst sachte, dann immer aufwühlender mit
„Crawl“ der zweite Teil der Platte eingeläutet wird. Die
gesamte Stimmung auf „[g]host“ erinnert immer wieder an
Candlemass, und man ist geneigt anzumerken, dass unsere
Landsleute definitiv dazu in der Lage wären, das Erbe
dieser Legende anzugehen. Fazit: Ein tiefschwarzes Stück
Musik, welches in den richtigen Momenten Gas gibt, dann
wiederum bremst und der Atmosphäre mehr Raum lässt –
dürfte so ziemlich das beste im Doom-Bereich sein, das
man in nächster Zeit zu hören kriegt. Kaufempfehlung!
Toby S.
Punkte: 9.0 von 10
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ABORTED - The Necrotic Manifesto
Century Media/Universal
Diese Bande von verkommenen Subjekten bringt es als
eine der wenigen dieser bestimmten Bands regelmässig
fertig, vertracktes Hasenfickdrumming, technische
Saitenakrobatiken und wirklich derbe aber ausdruckstarke
Vocals in ein Klanggewand zu schneidern, dass einerseits
zwar ein bischen zuviel des Guten ist, gleichzeitig
jedoch aufgrund der gebremsteren Passagen und der
zwingenden Kompositionen fast unwiederbringlich süchtig
macht. Diese Freude machten mir ABORTED schon mit "Slaughter
& Apparatus.." und dem direkten Vorgänger "Global
Flatline" und bauen auch auf dem treffend betitelten
Neuwerk ihre spezielle, eigene Nische weiter aus.
Brutale Riffattacken, ausgefeilte Soli, zwingende
Vokills, gut implementierte Samples und die charmant
gore-igen Texte in einen Mix verpackt der nur als
Trademark betitelt werden kann, lassen "The Necrotic
Manifesto" einmal mehr in hellem Glanz erscheinen und
zementiert das Alleinstellungsmerkmal dieses souveränen
Quintetts noch weiter. 43 Minuten lang verpassen dir
ABORTED wacker Maulschellen, freuen sich über deinen
weiderholten Druck der Replay-Taste und schenken dir
gleich darauf nochmal fröhlich mit dem Schlagring ein.
Dies ist hiermit ein Tipp für alle Fans von extremer
Musik und musikalischem Anspruch, unbedingt reinhören.
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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WHITECHAPEL - Our Endless War
Metal Blade/Sony Music
Die Deathcore Band Whitechapel konnte sich bereits
mit ihren früheren Alben einen Namen machen und bei
jeder Veröffentlichung konnten die Jungs aus Tennessee
noch eine Schippe drauflegen. Auch mit diesem Album
haben es Whitechapel wieder geschafft ein Hammeralbum
rauszubringen. Die Zeit wird es zeigen, aber "Our
Endless War" ist prädestiniert dafür ein Referenzalbum
für kommende aufstrebende Bands zu werden. Es scheint
als sei an jeder Sekunde des Albums Jahrelang gearbeitet
worden, jede Melodie, jeder Hook, jeder Mosh und jeder
Beckenschlag ist bestens durchdacht und an der richtigen
Stelle platziert. Nebst der gewohnten Härte verstehen es
die Amis immer mehr Melodien zu finden die direkt ins
Ohr gehen, dabei aber nicht die Brachialität und
Brutalität der Songs mindert. Besonders herauragend ist
die fast schon progressive Spielweise des Schlagzeugers
Ben Harclerode, welcher auch die Zeit zwischen Snare-
und Bassschlag effektvoll auszufüllen weiss.
Steve Butcher
Punkte:
9.0 von 10
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RASPBERRY PARK - Scratchin The Surface
Power Prog
Wow, endlich mal wieder eine tolle Classic Rock
Band! Schon der Opener "On The Battlefield" verscheucht
die trübsten Wolken und zaubert gute Laune her. Shouter
Mikkel Bryda, der auch die Keys spielt, singt den Song
sehr gefühlvoll, wirklich klasse. Dazu kommen knackige
Drums und tolle Gitarren. Und genau so geht’s mit
"Dangerous Zone" weiter. Auch mit dem Folgesong "Paradise"
bleibt das Niveau hoch, auch dieser Song ist toll
gesungen. "Cant Get Out" behält die gute Laune. Und so
geht’s durch den ganzen Rundling. Eine geile Nummer
folgt der nächsten. Ich liebe solche Refrains wie bei "Straight
To The Bone", die bleiben gleich hängen und machen
einfach Spass anzuhören. "Im The Only One" kommt etwas
ruhiger daher und erinnert mich etwas an die Beatles,
sonst würde ich Raspberry Park so in die Richtung
Firehouse, Hardline und ganz ganz alte Bon Jovi
einordnen. Aber mit genügend Eigenständigkeit. Mann,
Songs wie das obergeile „I’ll Stay" können unmöglich
Freunde dieser Musik kaltlassen, denn der Track hat eine
saustarke Melodie und ein grandioses Gitarrenriff, dazu
ein klasse Solo, einfach toll. Hier kommt ein starkes
Album aus Dänemark, das sich jeder Liebhaber des Melodic
Rock unbedingt anhören sollte. Genau so muss ein
modernes Album klingen!
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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BURY TOMORROW - Runes
Nuclear Blast/Warner
Dass Metalcore nicht immer aus den Staaten kommen
muss, weiss man spätestens seit Caliban. Dies beweisen
auch Bury Tomorrow mit ihrer neusten veröffentlichung.
13 Hammerharte Songs bei dem jeder für einen keltischen
Buchstaben steht, sind mit gut 50 Minuten Spielzeit auf
dieser CD vertreten. Sànger Daniel Winter-Bates macht
gleich beim brachialen Opener "Man of Fire" welch Power
hinter seinen Growls steckt. Der fast schon obligate
Cleangesang wird dabei von Gitarrist Jason Cameron
vorgetragen, und dies in einer angenehmen und stimmigen
Art. Bury Tomorrow haben somit mehr Spielraum, was die
gelungene Ballade "Divine Breath" bestens unter Beweis
stellt. Die Band besticht aber auch durch die Fähigkeit
scheinbar mühelos und auf den Punkt zwischen
langsameren, nachdenklicheren und schnelleren Parts zu
wechseln. Die unglaubliche Arbeit an der Sologitarre tut
ihren Rest um dieses Album zu einem der besten des
Genres zu machen.
Steve Butcher
Punkte:
9.0 von 10
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AMBUSH – Firestorm
High Roller Records/Musikvertrieb
Was aus Schweden kommt, muss gut sein. Das zumindest
ging mir durch den Kopf, als ich mich an das Review von
Ambush „Firestorm“ machte. Schon der eröffnende
Titeltrack erinnert an alte Judas Priest-Songs, vor
allem durch die an Rob Halford erinnernde Stimme. Auch
die Leads vermögen zu überzeugen und erwecken die
Hoffnung, dass hier ein wirklich interessantes Werk auf
den Hörer zukommt. Auch den Mitgröhlfaktor lassen die
Schweden nicht aussen vor. War der erste Song ein mit
Geschwindigkeit vorgetragener Track, kommt der zweite („Ambush“)
mit bangbarem Groove aus den Boxen und animiert einem,
die Fäuste in die Luft zu strecken. Der Fünfer hat hier
eine solide Arbeit abgeliefert, die sich hören lassen
kann und einmal mehr beweist, dass die Nordländer
Qualität vor Quantität stellen. Wer sich an alten
verborgenen achtziger Helden nicht satt hören kann, Maxx
Warrior als Beispiel genannt, kann hier bedenkenlos
zugreifen, denn das Qualitätslevel fällt nie ab und mit
der Mixtur aus Schweden Metal und Judas Priest kann man
nichts falsch machen. Alleine die Schreie bei „Don’t
Shoot Let’em Burn“ gehen unter die Haut und mit einer
Speedgranate wie „Heading East“ stehen Sänger Oskar
Jacobsson und seine Mannschaft klar auf der
Gewinnerseite.
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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VALKYRE – Our Glorious Demise
Eigenvertrieb
Das Wichtigste zuerst: “Our Glorious Demise“ ist das
wohl beste Female Fronted Gothic Metal Album das ich
seit Ewigkeiten auf dem Tisch hatte. Mit “Stories“ fängt
es wunderbar pompös und musikalisch gewaltig an, man ist
gleich von der ersten Sekunde an voll dabei. Dann setzen
die Sängerinnen ein – ein wunderbares Duett zweier an
sich unterschiedlicher Stimmen, die trotzdem oder
vielleicht auch gerade deswegen toll zusammenspielen.
Claudia Michelutti und Keyboarderin Nele Colle – eine
etwas klassischer unterwegs, die andere ein wenig
kantiger. Untermalt wird das Ganze von richtig schön
vollem Melodic Metal. Die Belgische Kombo gibt es nun
schon seit 10 Jahren; in dieser Zeit haben sie zwei
Demos (2005 und 2007) publiziert und waren neben
diversen Touren auch schon 2 mal beim Metal Female
Voices Fest auf der Bühne. Und doch ist “Our Glorious
Demise“ ihr erstes und in dieser Kombo wohl auch letztes
Full Length Album, denn Bassist Erik Vanhauwaert und
Nele verlassen die Band. Thematisch bewegen sich die
Lyrics im Bereich des tiefgründigen Gothic mit Ausflügen
ins Historische, was die Band von vielen andern, eher
seichten Gothic Bands abhebt. Die Instrumentierung hat
immer wieder leichte Folk-Anwandlungen, was den Sound
nur noch vollkommener macht – erstaunlicherweise wirkt
es auch nicht überladen. Das Songwriting ist Klasse und
überraschend abwechslungsreich. Es ist schwierig,
einzelne Highlights rauszupicken, weil mir tatsächlich
alles gefällt. Sehr schön ist beispielsweise “A Good Day
To Die“ oder das etwas kräftigere “Wide Awake“. Auch die
Ballade “Walk My Love“ ist wirklich schön und eine echte
Bereicherung für das Album. Ich versuche wirklich grad
was Negatives dran zu finden, aber der einzige
Wehrmutstropfen ist, dass es nur 39 Minuten dauert und
dass es so ein Album wohl kaum ein zweites Mal geben
wird…
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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STONEMAN – Goldmarie
Danse Macabre
Ich hatte Stoneman vor Jahren einmal live erlebt –
und war nicht wirklich angetan von der Truppe. Zu
oberflächlich, zu plakativ, so lautete damals mein
Urteil. Man kann sich also ausmalen, dass ich ziemlich
skeptisch war, als ich den neuesten Output zur Rezension
bekam. Aber, meine Damen und Herren, so kann man sich
irren – wie konnte ich damals nur denken, die Band ware
oberflächlich? Ihre Texte sind ganz in der Tradition von
Bands wie Megaherz und Rammstein, und ich persönlich
habe mir die Tracks mehrmals angehört, um dahinter zu
kommen, auf was man jetzt genau anspielt – Man nehme nur
schon den ersten Track “An die Geräte”: Geht es jetzt um
Politik, gesellschaftlichen Voyeurismus oder gar etwas
gänzlich anderes? Klar, gewisse Textpassagen hätte man
anders, vielleicht etwas verschlüsselter, formulieren
können, aber im Gesamtkonzept macht dies nicht wirklich
etwas aus. Der Track “Der rote Vorhang fällt” ist
balladesk gehalten, jedoch ohne Schmalz und Pathos,
sondern auf eine (wie mir scheint) persönliche,
intensive Art zurückblickend und Abschied nehmend.
“Goldmarie”, der Titeltrack, ist klar eine ‘Hommage’ an
eine besondere Prostituierte – der Text treibt einem
unweigerlich ein Grinsen ins Gesicht. “Mord ist Kunst”
stellt dann die Frage, wann denn quasi das Leben eines
anderen nicht mehr lebenswert ist aufgrund von Taten
(zwischenmenschlich) oder ob sich eine höhere
(politische) Macht sich dazu entscheidet, Leben
auszulöschen – die Texte generell sind ja sehr zynisch
oder zumindest metaphorisch gehalten, immer mit dem
Bezug zur Realität, aber hierbei trumpft man richtig
auf. Ich persönlich kann Stoneman nur weiterempfehlen,
denn hier kann man Industrial/NDH in Kombination mit
echt guten Texten bekommen!
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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SUBWAY TO SALLY – Mitgift
STS Entertainment/Universal
Subway to Sally = Mittelalterrock? So simpel ist es
bei weitem nicht mehr! Ja, die mittelalterlichen
Instrumente und vielleicht auch ein bisschen vom
Erzählstil sind geblieben, doch ansonsten erinnert auf
diesem Album nur sehr wenig an die Anfangstage der
Potsdamer. Ich bin schon lange bekennender Fan der Kombo
und wie manch anderer war ich nach dem krönenden Erfolg
von “Schwarz in Schwarz“ (2012) gespannt wie es denn nun
weitergehen sollte nach rund 23 Jahren Bandgeschichte.
Nachdem sich auf dem letzten Album deutlich dunklere
Töne breit gemacht hatten, legen Subway To Sally noch
einen drauf und tauchen noch tiefer ins Schwarze Genre
ein. “Mitgift“ legt eine weit härtere Gangart vor als
alles Vorangegangene und noch etwas ist neu: “Mitgift“
ist das erste Konzeptalbum in der umfangreichen
Diskographie der Band. Es geht um Mördergeschichten –
Berühmte Morde erzählt im klassischen Subway To Sally
Klanggewitter, doch noch gewaltiger und düsterer als
früher! Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde die
Fangemeinde erschüttert von der Ankündigung, dass sich
auch Elemente des Dubstep auf dem neuen Album finden
würden. Tatsächlich wurden wie schon auf dem letzten
Album vermehrt elektronische Klänge eingearbeitet, doch
so gekonnt und in so dezentem Masse, dass es den
typischen STS-Sound verstärkt und härtet anstatt in wie
gefürchtet zu ersticken. Anspieltipps sind hier vor
allem das düstere Märchen “Grausame Schwester“, das
tiefschwarze “Warte Warte“ und die elektrisierende
Treibjagd auf “Für Immer“. Fazit: Ich bin enorm positiv
überrascht von diesem Album! Subway To Sally haben
geschafft was kaum eine Band vor ihnen je gewagt hat –
Den Spagat zwischen verschiedenen Genres und vor allem
eine solch markante Veränderung ohne den speziellen
Charakter, der die Band ausmacht, zu verlieren! Ein
bitterböses Album, das einen mit einem wohligen Schauern
zurücklässt.
Patricia H.
Punkte:
9.0 von 10
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ADAMANTRA - Act II: Narratives
Power Prog
Wow, da haben sich die Finnen aber sehr bemüht ein
starkes Symphonic Prog Power Metal-Album zu zaubern. Nur
schon der 18 Minuten lange Opener fordert einiges vom
Zuhörer. Ein grandioses Stück Musik, das alle oben
genannten Spektren abdeckt. Vom ruhigen, mit Keys
umrandeten Passagen über DT-ähnlichen Riffs bis zu
unglaublichen Gitarren - Keyboard Duellen findet der
verwöhnte Proggie hier alles was das Herz begehrt. Auch
der Gesang, der ab und zu an Roy Khan erinnert ist sehr
variabel, von zart bis kraftvoll wird hier alles
abgedeckt, nicht zu vergessen die tollen Chöre. Ganz
gross ist zum Beispiel "In The Shadow Of The Cross",
wirklich grosses Kino. Bei "Oracle" hat man fast das
Gefühl, Victor Smolski spiele die Gitarre. "Angel Of
Music" zeigt die gefühlvolle Seite der Finnen und auch
das meistern sie mit Bravour. Und so klingt man mal
dramatisch, dann wieder brachial hart, dann wieder
orchestral oder gar metallisch. Diese Vielfältigkeit ist
einfach grossartig und man braucht einige Durchläufe, um
das vollumfänglich zu verarbeiten. Adamantra glänzen
hier mit einen grossen Album, das seine Stärken in jedem
einzelnen Song wieder beweist und es versteht, den
Zuhörer in seine eigene Welt zu entführen.
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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FREI.WILD - Live In Frankfurt
Rookies&Kings/Musikvertrieb
Frei.Wild ist wohl die Band, welche nach der
Auflösung der Böhsen Onkelz am meisten Zuspruch im
Deutschrock erhalten hat. Woran das liegt, kann man nun
auf diesem eindrücklichen Live-Dokument hören und sehen,
wobei Metalfactory nur die Klänge zur Verfügung stehen.
Aber schon diese lassen erahnen, was in an zwei
aufeinanderfolgenden Tagen in der Frankfurter Festhalle
geschehen ist. Der Ort selber ist laut Bandangabe die
grösste Konzerthalle Deutschlands und war mit über
34‘000 Fans an beiden Tagen ausverkauft. Frei.Wild
geizen hier nicht mit Superlativen. Und selbst wenn sich
die Onkelz in diesem Sommer für zwei Konzerte wieder
vereinen und sie in aktuellen Interviews gegen
vermeintliche Klone wettern, wird das die Fahrt der
Südtiroler wohl kaum stoppen. Parallelen zwischen den
beiden Bands gibt es sowieso genug: Beide Bands betonen
ihre Ehrlichkeit und Loyalität den Fans gegenüber, beide
werden von den Mainstream-Medien als gefährliche
rechtsradikale Gruppen propagiert und bei beiden ist der
Gesang live nicht immer astrein. Es ist Frei.Wild
deshalb hoch anzurechnen, dass sie letzteres ungeschönt
auf ihrem Live-Dokument gelassen haben. Denn nicht immer
trifft Philipp Burger die Töne und einzelne Reime gehen
auch nach dem hundertsten Mal nicht wirklich auf. Es
ist aber genau dieser raue Charme, welcher „Live in
Frankfurt“ zu etwas Besonderem macht. Grossen Wert hat
die Band auf das Publikum gelegt. Die zu hörenden
Fussballstationartigen Chöre sorgen für Gänsehaut.
Burgers Ansagen sind passend zu den Liedern mal
kämpferisch, mal nachdenklich, aber immer mit einem
grossen Respekt vor seinen Fans und seinen Mitmusikern.
Die 36 Lieder wurden auf zwei CDs verteilt, wobei es
sich bei „Still“ um die vorläufig letzte Akustik-Show
der Band handelte und somit ruhigere Klänge zu hören
sind. Auf CD 2 dagegen wird es richtig „Laut“. Frei.Wild
rocken da wie eh und je. Erstaunlich ist, dass mit einer
Ausnahme kein einziges Lied doppelt verwendet wurde. Wer
Frei.Wild noch nicht kannte, kann mit Live in Frankfurt
in ein neues Deutschrock-Universum abtauchen. Wer der
Band immer noch für Nazis hält, kann sich hier ein
genaues Bild der Texte und der Ansagen machen – und
danach sein Urteil fällen. Für Fans ist dieses
Live-Dokument eine schöne Erinnerung an eine der zurzeit
authentischsten und rausten deutschsprachigen Bands.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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DRONE - Drone
Metallville/Musikvertrieb
Das vierte Werk der norddeutschen Drohe ist bei uns
eingetroffen. Drone haben sich in der Thrasher-Elite mit
ihrem geradlinigem Sound viele Freunde gemacht, denn die
Mucke der Germanen ist moderner, gut arrangierter Thrash
mit einer noch besseren Produktion. Das selbstbetitelte
Album beinhaltet 12 Tracks mit messerscharfe
Gitarrenriffs. Die Vokals sind angenehm und nicht
störend, sie passen einfach gut zu dem recht hohen
Niveau der Instrumentalfraktion. Drone sind schon längst
an der Spitze angekommen und müssen uns auch nichts mehr
beweisen, so man kann eigentlich auch ohne hineinzuhören
hier einfach zugreifen. Für Thrasher ein absolutes Muss,
für die die es noch werden wollen, ist es das beste
Drone Album. Punkt und Aus.
Daniel J.
Punkte:
8.8 von 10
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KARNIVORE - In the Halls of the Wicked
Lake of Fire Productions
Was ist denn eigentlich mit den guten alten
Infosheets passiert? Wieso kriegen wir die nicht mehr?
Wisst ihr eigentlich, wie viele andere Treffer der
Suchbegriff „Karnivore“ gibt, bevor man auf die Band
kommt? Und dass man, natürlich, wenn man auf eine Band
stösst, auf die legendären Amis Carnivore mit Pete
Steele stösst? Also, liebe Labels: wenn ihr eine Band
schon nicht von der ungeschickten Namenswahl abbringen
könnt, dann legt doch bitte wenigstens der CD ein
Infosheet bei. Dann hätte in diesen drei Zeilen etwas
Nettes über dieses Album gestanden und nicht das, was
jetzt hier steht. 2002 bis 2010 hiess das Trio noch
Karneywar, auch nicht so doll, aber immerhin findet
man’s eindeutig im Netz. Nun aber doch noch zum
wichtigen Teil: dieses Album ist echt geil! Karnivore
sind unverkennbar aus Schweden, „In the Halls of the
Wicked“ ist ihr zweites Full Length-Album und das haut
einem den Schwedentod mit einer guten Portion Thrash und
vor allem Black Metal, teilweise spürt man den Spirit
von Bands wie Immortal und Darkthrone. Eine sehr
gelungene Mischung, hier kriegt man die volle Breitseite
ab! So macht man den Old School Death / Black Metal
individuell und interessant, genau das, was Vielen
fehlt: die Balance zwischen Tradition und Neuem mit
eigener Handschrift. Das machen Karnivore hier vor.
Besonders gut gefällt mir die Stimme und auch die
Produktion findet den Mittelweg zwischen Moderne und
Tradition. Kein Plastik aber auch kein Geschrammel.
Liebe Death und Black Metal-Bands: Es geht ja! Unbedingt
anhören und was draus lernen. Aber bitte: nicht
nachmachen, sondern lieber den eigenen Weg finden.
Anspieltipp: „Ut Ur Askan“ - mit schwedischem Text wird
das Ganze gleich noch geiler!
Lucie W.
Punkte:
8.7 von 10
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VALLENFYRE – Splinters
Century Media/Universal
Ehrlich gesagt war ich überrascht, dass nach dem
wirklich verdammt guten, weil emotional heftigen Debut
„A Fragile King“ tatsächlich noch ein Nachfolger
erscheinen soll – wie bereits mehrfach erwähnt war ja
der Vorgänger quasi eine Therapie für Greg Mackintosh,
mit dem (schlussendlich vergeblichen) Todeskampf seines
Vaters fertig zu werden. Nun, „Splinters“ haut
glücklicherweise nicht einfach nochmals in die selbe
Kerbe, sondern geht den eher rauheren, brutaleren Weg
konsequent weiter und implementiert die musikalische
Härte in ein kompromissloses Gewand. Dabei gehen die
Melodien keineswegs verloren, sie sind einfach nicht
mehr so präsent wie noch auf „A Fragile King“ – was bei
mir dann ein wenig den Eindruck entstehen lässt, die
Songs ähneln sich auf eine frappante Art und Weise. Was
aber nicht heisst, dass hier jetzt schlechtere Arbeit
abgeliefert wird, keineswegs, denn man merkt ab dem
ersten verzerrten Ton, dass hier nach wie vor Profis am
Werk sind. Greg growlt sich immer noch gut verständlich
durch die Botanik, das Soundgerüst wechselt von Death
Metal zu Crust und Doom, und wenn man den Tracks ein
aufmerksames Ohr schenkt, kann man sie auch gut
voneinander unterscheiden. Fazit: Eine derb-brachiale
Scheibe, die mehr Aufmerksamkeit benötigt als so manche
Artgenossen – wer sich aber darauf einlässt, findet ein
echt gelungenes Stück Todesmetall vor, das sich, nomen
est omen, wie Splitter in den Gehörgängen festkrallt.
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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TENGGER CAVALRY - Ancient Call
Metal Hell
In nur vier Jahren Existenz sind die chinesischen
Folk Metaller Tengger Cavalry vom Einmann-Projekt zu
einem stattlichen Sextett herangewachsen und hauen mit „Ancient
Call“ bereits ihr fünftes (!!!) Full Length-Album raus,
auf dem sie wieder Elemente aus dem melodischen Death/Pagan
Metal mit chinesischen und mongolischen Melodien
vermischen und dabei ausgiebig traditionelles
Instrumentarium mit Namen wie Horsehead Fiddle, Dombra,
Guzheng und Yangqin einsetzen. Bei mir herrschte
zunächst grosse Skepsis, all das erschien mir einfach
etwas zu viel des Guten, und die Tatsache, dass der
Kreisch- und Growlgesang in Chinesisch vorgetragen wird
und die Band selbst vor dem charakteristischen
Kehlgesang nicht Halt macht, stimmte mich auch nicht
zuversichtlicher. Die akustische Backpfeife zur
Abmahnung folgte danach unmittelbar und heftig! Pagan
Metal-Fans können hier herzhaft zugreifen, denn Tengger
Cavarly meistern den Spagat zwischen den zunächst
unvereinbar erscheinenden Klangwelten mit Bravour. Die
Kombination aus chinesischer Tradition und metallischer
Härte funktioniert wunderbar, sofern man handwerklich
und kompositorisch fit ist, und das ist diese Band ohne
Wenn und Aber. Die zehn Songs versprühen Power, Melodie,
Abwechslung und Atmosphäre ohne Ende, vor dem geistigen
Auge sieht man nichts als weite Steppen, Zeltlager und
reitende Horden, vor denen die ganze Welt dereinst
zitterte. Von so viel atmosphärischer Dichte und
Authentizität können gewisse europäische und
amerikanische Möchtegern-Krieger wirklich nur träumen,
zumal die Scheibe noch nahezu perfekt produziert ist.
Hier trifft wieder mal ordentlicher Schalldruck auf
akustische Brillanz in der genau richtigen Dosis. Von
meiner Seite aus geht ein Riesenkompliment ins Reich der
Mitte, wer immer wieder gerne das Met Horn hebt, muss
hier zumindest mal reinhören, aber eigentlich ist „Ancient
Call“ für Szeneliebhaber ein absoluter Pflichtkauf.
Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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DEATH - Leprosy (2 Disc-Reissue)
Relapse Records/Non Stop Music
Was soll ich noch grossartiges über das 1988
erschienene, titanische Zweitwerk des viel zu früh
verstorbenen Masterminds Chuck Schuldiner erzählen? Dass
"Leprosy" mit Untergrundhits wie z.B. dem Titeltrack,
"Pull The Plug" oder "Open Casket" nach Veröffentlichung
in aller Munde war? Dass trotz einer leichten Vorliebe
für technischen Anspruch und viel Uffta-Uffta-Drumming
der Groove stets präsent ist? Das Chuck's Organ noch
zwischen niedlich-angepisst und aggressivem Gekrächze
pendeln seine Tiraden los lässt? Ist nicht böse gemeint,
im Gegenteil, es gab sogar mal eine Zeit in der ich so
sein wollte wie er. Dennoch, es ist halt nach 26 Jahren
keine Offenbarung mehr, sondern schlicht und einfach so
gut wie anno 1988. Klar, "Leprosy" lässt in mir
persönlich einen ziemlich unterhaltsamen Film laufen der
mit ein paar tollen Jugenderinnerungen auftrumpft, aber
ich denke auch ohne diesen Sympathiebonus meinerseits
ist und bleibt "Leprosy" ein tolles, visionäres Death
Metal-Album das seinen Kultstatus zu Recht verdient. Die
vorliegende Reissue-Neuauflage beinhaltet erstens mal
das "Original"-Album. Das heisst, die
Remastering-Frischzellenkur tönt jetzt u.A. präsenter,
fetter, ausgestattet mit einem gut hörbaren Bass aber
weniger Lepraflecken und ist deshalb nicht zwangsläufig
schlechter als das Original. Nur druckvoller, dezent
moderner, einfach anders...aber trotzdem gut. Wenn du
jedoch ausschliesslich, einzig und allein auf das
geheiligte Originalprodukt schwörst und diesen "Schmutz"
nicht mal geschenkt haben willst, dann könnte dich
vielleicht der Bonus dieser ZweiCD-Reissue in Form von
neun rotzigen, aber aufgrund des hohen Energiepegels
ziemlich coolen Proberaumaufnahmen von anno '87 sowie
die zusätzlichen 71 Minuten DEATH live im Backstreets
und The Dirt Club überzeugen? Geboten wird dort eine
bunte Mischung aus fast allen Songs von "Leprosy" und
dem Debut "Scream Bloody Gore", und auch hier gelten die
erwähnten Sound- und Erlebnisqualitäten wie vorher bei
den Proberaumaufnahmen beschrieben. Geschmacksache, ich
zumindest stehe dieser Veröffentlichung aufgrund meiner
Liebe zu DEATH und der daraus resultierenden
Plattensammlungsvervollständigungskrankheit positiv
gegenüber. Und wie immer wenn es um DEATH geht ist
reinhören nichts anderes als obligatorisch.
Hardy
Punkte:
keine Wertung
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CLAWFINGER -
Deafer Dumber Blinder - 20 Years Anniversary Box 1993 -
2013
AFM Records/Musikvertrieb
Letztes Jahr haben sich die schwedischen
Crossover-Pioniere nach immerhin 20 Jahren
Bandgeschichte aufgelöst. Clawfinger haben uns Songs wie
"Do What I Say", „Niger" oder "A Whole Lot Of Noting"
und viele andere hinterlassen. Alles zeitlose Klassiker,
die an kaum einer Party fehlen. Als Abschiedsgeschenk
gibt es nun dieses wundervolle Boxset mit drei CDs und
einer DVD. Die erste Scheibe heisst "Best Of Demos" und
enthält noch nie Gehörtes, das aber vor allem an den
wahren Fan ansprechen wird. Scheibe Nummer 2 heisst "The
Best Of B-Sides" und auch hier ist der Name Programm,
denn hier finden sich lauter Songs, die auf der
Rückseite von Maxis, Singles und EPs waren. Die dritte
Scheibe ist im Prinzip ein Re-Release von "Deaf Dumb
Blind". Die DVD ist dann wirklich ein Highlight. Der Gig
von 2009 beim Woodstock Festival in Polen. Unglaublich
geil wie das Publikum abgeht! Hier gibt’s garantiert
Gänsehaut. Mehr wird an der Stelle nicht verraten. Die
DVD ist der Hammer! Mit diesem Boxset verabschieden sich
Clawfinger in Würde und hinterlassen ein grossartiges
Erbe.
Roxx
Punkte:
keine Wertung
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BLACK STONE CHERRY - Magic Mountain
Roadrunner Records/Warner
Die (retro-) rockenden Amis aus Kentucky hauen mit «Magic
Mountain» ihren mittlerweile vierten Longplayer raus.
Der Vorgänger «Between The Devil And The Deep Blue Sea»
stammt von 2011 und klang recht ähnlich, das heisst
etwas härtere Songs mit modernem Anstrich wechseln sich
ab mit reinen Rocknummern und balladesken Momenten.
Somit wird das entsprechende Zielpublikum nun wiederum
mit weiteren Soundleckerbissen von Chris Robertson
(v/g), Ben Wells (g/v), Jon Lawhon (b/v) und John Fred
Young (d) versorgt. Dabei reihen sie sich zumindest
gefühlsmässig betrachtet bei Kollegen wie Alter Bridge,
Nickelback oder Disturbed ein, wobei nicht so heftig
agierend wie Letztere. Dass hierbei nicht nur
durchgehend geschrammelt wird, zeigen unter anderem «Blow
My Mind» und natürlich das akustisch gehaltene,
wunderbare «Sometimes», das sich sogleich für den
kommenden Sommer empfiehlt. Die Southern-Einflüsse
folgen dann schliesslich mit dem fluffigen «Hollywood In
Kentucky», das sich ein Kid Rock wohl gerne auch unter
den Nagel reissen würde und damit bestimmt
erfolgreich(er) wäre. Das wird Black Stone Cherry selber
kaum gelingen, doch das wertet «Magic Mountain»
keinesfalls ab. «Remember Me» als Rausschmeisser glänzt
dann nochmals mit einer ordentlichen Prise Groove. Das
selbstbetitelte Debüt kam im Vergleich dazu spürbar
kantiger und roher daher, doch mittlerweile setzt man
auf ausgefeiltere Arrangements und erschliesst sich so
einem noch breiteren Publikum. Live kommt das Ganze
jedoch mit Sicherheit wieder einen Zacken härter daher.
Wer sich davon selber ein Bild machen möchte, erhält am
11. Juni 2014 in der Schüür in Luzern die Gelegenheit
dazu. Wem das bisherige Material der Amerikaner zugesagt
hat, kann hier mit gutem Gewissen ebenso zugreifen.
Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
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KILLER BE KILLED - Killer Be KIlled
Nuclear Blast Records
All Star Bands sind nicht jedermanns Sache, und auch
ich bin kein Fan von zusammengewürfelten Musikern, die
sich zuhause langweilen, anstatt eine gute Platte für
ihre Hauptband zu komponieren. Killer Be Killed könnte
dieses negative Bild wegthrashen. Max Cavalera (Sepultura,
Soulfly), Troy Sanders (Mastodon), Greg Puciato (The
Dillinger Escape Plan) und David Elitch (Ex Mars Volta)
sind hier die Hauptakteure. Wirklich die Creme de la
Creme des Thrash, doch schaffen es diese
Ausnahmekünstler zusammen etwas Gutes zu machen? Die
Antwort ist ja! Und zwar sehr gut! Die drei Sänger sind
manchmal sogar besser als in ihrer Hauptband. Den Stil
könnte man mit Progressive Thrash Modern Metal mit Heavy
Metal-Schlagseite bezeichnen. Die Songs kommen auf den
Punkt und sind gut arrangiert. Mal sehen, was die
Hauptbands zum besten geben, aber hier ist vor allem der
Spassfaktor wichtig!
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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SHAKRA - 33 - The Best Of (2 CDs)
Muve Recordings
Unsere Stampfrocker von Shakra haben schon einiges
miterlebt. Aktuell verlässt nun schon der dritte Sänger
die Band. Nach Nummer 1 Albumcharts-Platzierung und
legendären Auftritten und Touren sowie neun Studioalben
wird es nun aber dennoch Zeit für eine Best Of. Warum
diese Best Of den Beinamen "33" trägt, lässt sich ganz
einfach erklären. 30 Songs sind enthalten und zusätzlich
noch drei ganz neue Tracks die da heissen: „Live For
Today“, „The Beacon“ und „For The Rest Of My Days“. Die
können sich auf jeden Fall hören lassen. Aber auch bei
den 30 "älteren" Songs ist so einiges dabei. Hits wie „I
Will Be There“, „When I See You“ und „Love Will Find A
Way“, ausserdem die Live-Klassiker „Hands On The Trigger“,
„Rising High“, “Back On Track” und viele mehr. Alle, die
mit Shakra noch nicht so vertraut sind, können diese
Band mit 33 recht gut kennen lernen. Für die Fans ist es
eine idealer Überbrückung bis zum nächsten Album. Aber
zuerst muss der nächste Sänger her.
Roxx
Punkte:
keine Wertung
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TIMO TOLKKI’S AVALON - Angels Of The Apocalypse
Frontiers Records/Musikvertrieb
Ein Genre rettet sich selbst! Das ist der Eindruck,
der man nach intensivem Hören von Timo Tolkkis Zweitwerk
hat. Verkündete ich an dieser Stelle nach dem schwachen
letzten Avantasia-Album und dem nichts sagenden Erstling
von Timo Tolkki’s Avalon noch das Ende des Symphonic
oder Opera-Metals, sieht es diesmal ganz anders aus.
Ex-Stratovarius Mastermind Tolkki verwöhnt uns auf
Angels Of The Apocalypse mit wunderbaren Melodien und
Kompositionen, welche seinem grossen Namen würdig sind.
Die Tatsache, dass er diesmal mit Fabio Leone (Rhapsody
Of Fire), Simone Simons (Epica), Floor Jansen (Nightwish),
Zack Stevens (Circle II Circle, Ex-Savatage) und David
DeFeis (Virgin Steel) einige der grossen Metal-Stimmen
gewinnen konnte, kann ein weiterer Kaufanreiz sein. Zur
Qualität der Lieder sagt dies aber noch nichts. So waren
bereits beim für mich langweiligen Vorgänger Michael
Kiske (Unisonic, ex-Helloween), Sharon den Adel (Within
Temptation), Russell Allen (Symphony X), Rob Rock (Impellitteri,
M.A.R.S.) und Tony Kakko (Sonata Arctica) zu hören.
Diesmal klingt aber alles griffiger, stimmiger und
einfach eingängiger. So war mir bei diesem Album lange
gar nicht bewusst, wer hier im Detail die Stücke mit
seiner Stimme veredelt. Aber auch Tolkki selbst kann mit
ein paar wenigen, dafür geschmackvoll platzierten
Gitarrensoli Akzente setzen. Stilistisch bekommt man
das, was man von einem Symphonic-Metal-Projekt erwarten
kann: Schnelle Stücke wie „Jerusalem Is Falling“ (mit
Fabio Leoni), Stampfer wie „Neon Sirens“ (mit Zack
Stevens), vertrackte Balladen wie „You’ll Bleed Forever“
oder lange abwechslungsreiche Epen wie den Titelsong.
Alles schon gehört und schon mal da gewesen? Klar! Nur
diesmal macht es Spass zu zuhören, packt einem und man
langweilt sich nicht. Hoffen wir, dass Timo Tolkki
dieses Niveau bei einem möglichen Drittwerk halten kann.
Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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ATLAS & AXIS - Confrontation
Non Stop Music
Die zwangsläufige wie
personalbedingte Nähe zu Gonoreas (Gitarristin Romana
Kalkuhl ist die Freundin von Damir Eskic) rückt(e) auch
die Musik von Atlas & Axis automatisch in deren Nähe.
Das muss allerdings nicht zwingend sein, ist aber so.
Aus gegebenem Anlass spielten beide Bands oftmals auch
zusammen am gleichen Anlass und bisher war die
Rangordnung klar. Mit dem zweiten Album «Confrontation»
setzen Atlas & Axis nun aber zahlreiche fette wie
gefrässige Engerlinge an das Wurzelwerk ihrer
"Vorbilder". Der sackstarke Opener «Elements» bratzt
sogleich mal oberamtlich durch die Stube und ist ein
monstermässiger Headbanger! Variable Tempi und die
stellenweise etwas an King Diamond erinnernde Stimme von
Jonas Ambühl machen von Anfang den Unterschied (zu
Gonoreas) aus. Stilistisch ist die Mucke beider Bands
zwar durchaus vergleichbar und Iced Earth
allgegenwärtig. Atlas & Axis sind aber bemüht, nicht
einfach nur mit durchgedrücktem Gaspedal zu agieren, wie
der Mittelteil von «Legions» aufzeigt. In der
Schnittmenge von Power Metal (überwiegend) und Thrash
Metal (deutlich weniger) setzt das Quintett am Material
des ganz ordentlichen Debüts «March Of The Night» von
2011 an. Dabei ist auch deutlich zu vernehmen, wie sich
die Lead-Soli von Romana Kalkuhl weiter verbessert
haben. Ist ja auch kein Wunder bei dem Lehrer! Zusammen
mit Kevin Schaffer lässt sie es überwiegend ordentlich
krachen und zeigt dann zu Beginn von «To The Lost» und
auch hinten raus, dass ruhigere Töne ebenso treffend
umgesetzt werden. Cool bollert ausserdem der Bass von
Nico Ardüser bei «The Sun», bevor danach wieder das
groovige Riffgewitter vom Stapel gelassen wird. Ich
finde diese Art eines Songbeginns und -aufbaus
eigentlich grundsätzlich besser als zum Beispiel bei «Blood
Will Flow» oder «Cycle Of Life», wo man ohne Vorwarnung
gleich in die Hütte, respektive in die erste Strophe
rein stolpert. Mit «To Violence» folgt, neben dem
bärenstarken Opener, mein persönliches Highlight auf der
neuen Scheibe. Einmal mehr zeigt sich hierbei, welch ein
geiler Shouter Jonas Ambühl ist. Seine variablen Vocals
sind letztlich das gewisse Etwas, das den stilistisch
eher eng gefahrenen Kurs im Geiste von Iced Earth mit
eigener Attitüde versieht. Die Schweizer Producer-Ikone
V.O. Pulver (GurD, Poltergeist) hat wiederum hinter den
Reglern gesessen und auch dem zweiten Werk von Atlas &
Axis einen arschtrittmässigen Sound verpasst. Wer sich
das Album mehrmals anhört, wird ausserdem die sich
auszahlenden Bemühungen der Gitarrenfraktion entdecken,
nicht nur 08/15-Mässiges abzuliefern. Ein weiterer
Pluspunkt ist das konsistente Line-Up, das Kontinuität
und Zugkraft für die Zukunft ausstrahlt. Wer auf
Gonoreas steht, kommt definitiv nicht an Atlas & Axis
und schon gar nicht an «Confrontation» vorbei. Die
Steigerung im Vergleich zu den Anfängen ist klar
erkennbar und das dürfte auf der Bühne, mit der
richtigen Lautstärke und genug Druck versehen, mächtig
abgehen!
Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
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DIESEL – Into The Fire
Escape Music/Non Stop Music
Für dieses Projekt haben sich
Sänger Robert Hart und Gitarrist Jim Kirkpatrick
zusammengefunden. Robert kann als Sänger von Manfred
Mann's Earth Band und Bad Company einiges Substanzielles
auf der Habenseite verbuchen, aber auch Jim hatte mit FM
durchaus Erfolg - wenn auch nicht in dem Umfang wie sein
Kompagnon. Unterstützung fanden sie im Schlagzeuger
Jimmy Copley und im Bassisten Pat Davey. Zusammen
tummelt sich das Quartett im traditionellen britischen
Hardrock. Aber auch klassische AOR-Einsprengsel bleiben
nicht aussen vor. Äusserst versiert gehen die Herren zu
Werk und legen dabei ihre Jahrzehnte lange Erfahrung in
die Waagschale. Auf solidem Blues-Fundament wurden
hochmelodische, gleichzeitig aber auch knackige Tracks
aufgebaut. Man glänzt immer mal wieder mit eingängigen
Refrains mit anhaltendem Langzeiteffekt. So bleiben
Songs wie "Love Under Cover", der Titeltrack "Into The
Fire", "Brand New Day" oder "What You See Ain't What You
Get" hartnäckig in den Gehörgängen kleben. Der
Balladenbereich wird dabei nur sehr sporadisch
angeschnitten. Aber auch dabei mangelt es nie am nötigen
Drive, der sich konsequent durch das ganze Album zieht.
Unter dem Strich hat die Scheibe konstant Hand und Fuss.
Vor allem die bluesgetränkte Stimme von Mr. Hart weiss
zu begeistern. Aber auch die solide Gitarrenarbeit in
der Schnittmenge von Melodic Rock und Blues Rock
überzeugt auf breiter Ebene. Immer mal wieder werden
dabei Erinnerungen an Deep Purple, Thunder oder frühe
Whitesnake geweckt. Saubere Sache, zeitlos und mit
Substanz.
Chris C.
Punkte:
8.5 von 10
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RAGE - The Soundchaser Archives
Nuclear Blast/Warner
Wie doch die Zeit rennt. Das deutsche
Metal-Urgestein Rage gibt es doch tatsächlich seit 30
Jahren! In solch einer langen Zeit passiert so einiges.
Ob Besetzungswechsel, auf und abs, Peavy Wagner hat
bestimmt einiges zu erzählen. Da es was zu feiern gibt,
haben Rage nun eine so eine Art "Best Of" rausgebracht,
denn es hat sich so einiges an Material angesammelt. Für
jedes der 30 Jahre wird ein Track geliefert. Alle
möglichen Klassiker sowieso, aber auch unverarbeitete
Songideen und Bonusmaterial. Das Ganze ist auf zwei CDs
verewigt. Die Version mit der Bonus DVD enthält den
Live-Mitschnitt vom Gig beim Masters Of Rock. Man kann
also sagen, dass der Fan hier wirklich was für sein Geld
bekommt. "The Soundchaser Archives" gehört definitiv in
jede Metal-Sammlung.
Roxx
Punkte:
keine Wertung
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CONFESS - Jail
SG Records
Seit 2008 gibt es Confess aus Stockholm schon. Die
Band kam seither viel herum und durfte auch schon in der
Schweiz live abdrücken. Beim letzten Open Circle
Festival in Spreitenbach traten sie aber sehr zum Unmut
einiger Schweizer Confess-Fans trotz Ankündigung nicht
auf, denn es konnte keine Einigung mit dem Veranstalter
gefunden werden. Hier haben wir nun eine neue
Scheiblette der 80er Hard Rocker mit leichtem
Punkeinschlag vor uns. Insgesamt kommt "Jail" ziemlich
abwechslungsreich daher, ohne jedoch jemals den roten
Faden zu verlieren. Fans von Hardcore Superstar könnten
Confess durchaus gefallen. Es sind sowohl ein paar
fetzige Songs drauf wie auch langsamere Titel. Zu guter
Letzt gibt es dann auch noch einen Coversong von Tina
Turner. Die Rede ist von "What’s Love got to do with it“,
das gar nicht so schlecht gecovert ist. Bleibt zu
hoffen, dass Confess bald wieder auf Schweizer Bühnen zu
sehen sein werden.
Roxx
Punkte:
8.3 von 10
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EDGUY - Space Police - Defenders Of The Crown
Nuclear Blast/Warner
Das letzte Edguy-Album “The Age Of The Joker”
spaltete die Fangemeinde in zwei Lager. Die Einen nahmen
das Album total euphorisch an, die Andern lehnten es ab.
„Space Police – Defenders Of The Crown“ könnte nun die
beiden Extreme wieder vereinen. Es ist zwar nicht das
von der Band angekündigte Überalbum geworden, zeigt aber
klare Wiedergutmachungen. Fand ich auf „The Age Of The
Joker“ nicht einen annähernd guten Song, gibt es auf dem
neuen Werk keinen einzigen Ausfall. Es glänzen sogar
einige Höhepunkte, welche zusätzlich mit guten, aber
nicht überragenden Songs gespickt werden. Mit dem
Starterquartett „Sabre & Torch“, „Space Police“, „Defenders
Of The Crown“ und „Love Tiger“ starten Edguy fulminant.
Letztere ist ein Hard Rocker erster Güte, der in der
Tradition von “Lavatory Love Machine“ (von Hellfire
Club) und „Fucking With Fire“ (von Rocked Ride) steht. „Space
Police“ dagegen erinnert von der Atmosphäre her an „Tears
Of A Mandrake“, während „Sabre & Torch“ das Album mit
einem schnellen Lied eröffnet. Mit „The Realm Of Baba
Yaga“ hat sich auf Posten fünf ein schneller Stampfer
eingeschlichen, welcher auch nach vielfachem Hören nicht
an die vorigen Glanztaten anschliessen will. Über Sinn
und Unsinn des Covers von Falcos „Rock Me Amadeus“
möchte in nicht urteilen. Tatsache ist, dass die Nummer
bei Edguy rockt und sich die Band dieses Cover aufgrund
ihres Rufes schlicht leisten kann. Wenn sich jemand
aufregt, haben die Deutschen ihr Ziel bereits erreicht.
Ebenfalls nicht ganz so stark wie die gloriosen „ersten
Vier“ erklingt „Do Me Like A Caveman“. Dieses an sich
gute aber nicht herausragende Stück nervt mit mühsam in
den Vordergrund gemischten Keyboard-Melodien. Aber zum
Glück steigern sich Edguy mit dem fast rock’n’rolligen „Shadow
Eaters“ nochmals. Ebenfalls zu den Höhepunkten zählt das
ruhige „Alone In Myself“. Dieses beweist, dass ich
Keyboards doch mag, aber auch, dass Mastermind Tobias
Sammet Stücke mit grossen Chören nicht zwingend für
Avantasia zurückhält. Durch die gesungenen „Uhuhus“
erhält dieses Stück zudem eine verspielte Note. Würdiger
Schluss des neuen Edguy-Albums bildet das fast
9-minütige „The Eternal Wayfarer“. Obwohl dieses Lied
nicht ganz an ähnliche Stücke wie „The Pharao“ oder „The
Pipers Never Die“ herankommt, ziehen hier Edguy hier
nochmals alle Register und packen sogar einen
Savatage-artigen Kanon aus. Lange Rede kurzer Sinn: Für
Fans, welche die Band nach „The Age Of The Joker“
abgeschrieben haben, sind Edguy wieder zurück. Auf einen
würdigen Nachfolger von „Mandrake“ und „Hellfire Club“
darf man allerdings weiterhin warten. Das Gehörte stimmt
aber wieder durchaus positiv.
Roger W.
Punkte:
8.3 von 10
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HOUR OF PENANCE - Regicide
Prostethic Records
Regicide - Königsmord - nennen die italienischen
Death Metaller von Hour of Penance (Stunde der Busse)
ihr bereits sechstes Studioalbum. Offensichtlich finden
die Römer ihren direkten Nachbarn, zur Zeit ein Herr
namens Fransziskus, nicht so sympathisch, denn auf dem
Cover der Scheibe kommt der arme Mann nicht gut weg. Der
routinierte Vierer - Gründungsjahr der Band ist 1999 -
bietet äusserst dichten, brutalen Death Metal nach
amerikanischem Vorbild, allerdings mit einigen eigenen
Elementen. Zum offensichtlichen Konzept der Kritik an
Religion und Herrschaft passen die majestätischen und
dramatischen Momente gut, die Hour of Penance gekonnt
mit der Brutalität und Aggressivität ihres Sounds
kombinieren. Ganz schön schwere Kost alles in allem,
lustig ist hier eigentlich gar Nichts und es gibt in
erster Linie mit dem Vorschlaghammer eins aufs
päpstliche Mützchen. Streckenweise fühle ich mich an
Kataklysm erinnert, vor allem beim Schlagzeug, obwohl es
hier noch einiges härter zu und her geht, wozu auch die
sehr gute Stimme beiträgt. Um mich total vom Sockel zu
hauen ist mir das Ganze zu konstruiert und ein wenig zu
künstlich, zu wenig erdig und überhaupt nicht dreckig,
aber dennoch: bislang sicher eine der besseren Death
Metal-Scheiben des Jahres, songwriterisch, technisch und
stimmungsmässig ein echt gutes Album - alle, die auf
brutalen, heftigen Death Metal stehen sollten unbedingt
reinhören.
Lucie W.
Punkte:
8.2 von 10
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BATTLEROAR – Blood of Legends
Cruz del Sur Music
Nach sechs Jahren epischen Wartens für die Fans
besingen Battleroar wieder Themen aus der griechischen
Mythologie. Sechs Jahre, in denen die Griechen durchaus
auch einiges erlebt haben. Nach diversen Musikerwechseln
ist der Violinist Alex Papadiamantis nun festes
Mitglied. Seine Präsenz ist denn auch nicht zu überhören
und die Violine passt wie die Faust aufs Auge.
Stellenweise fühle ich mich bei Instrumentalpassagen an
alte Skyclad erinnert. Eingesungen wurde die Scheibe vom
allseits bekannten Gerrit Mutz (Sacred Steel, Dawn of
Winter, Angel of Damnation). Diese Kollaboration
funktioniert hervorragend. Die traditionellen epischen
Heavy-Metal-Tunes erhalten Tiefgang und machen einfach
Laune. Man muss dafür natürlich die vom Genre
üblicherweise eingeforderte Geduld aufbringen, wird
dafür aber mit reichlich hochstehendem
Traditionalistenfutter belohnt. Im Gegensatz zu der
neuen Scheibe von Knightmare die traditionellere und
traditioneller produzierte Epic-Heavy-Metal-Scheibe.
Mac
Punkte:
8.2 von 10
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NEAL SCHON – So U
Frontiers Records/Musikvertrieb
Neal Schon geniesst völlig zu Recht den Status als
einer der begnadetsten Gitarristen überhaupt. Vor langer
Zeit startete der aus San Francisco stammende Musiker
als Mitglied der Band von Carlos Santana. Aber auch die
von ihm 1973 mitbegründete Band Journey ist längst zur
Legende geworden. Auch 19 Top 40 Singles, 25 Platin- und
Gold-Alben und eine eigene Gibson Les Paul Signature
Gitarre sprechen für sich. Für sein nunmehr achtes
Soloalbum rekrutierte der Mann Schlagzeuger Deen
Castronovo, mit dem er schon viele Jahre zusammen
musiziert, der aber auch schon bei Ozzy Osborne und
Steve Wait tätig war. Zudem holt er Bassist Marco
Mendoza mit ins Boot. Marco steht aktuell bei Black Star
Riders in Diensten, war aber auch schon mit Ted Nugent,
Whitesnake und Thin Lizzy aktiv. Als Co-Songwirter
fungierte Jack Blades, seines Zeichens Mitglied von
Night Ranger. Die Bezeichnung All Star Band ist also
mehr als gerechtfertigt. Aber auch der Ausdruck Band ist
legitim, denn die Lead Vocals teilen die drei
Protagonisten unter sich auf. Dass sich auch die
Gesangsleistung auf höchstem Niveau abspielt, muss nicht
speziell erwähnt werden. Diese Tatsachen machen "So U"
äusserst interessant, was bei einem Soloalbum eines
Gitarristen oft nicht selbstverständlich ist. Die Songs
auf der Scheibe sind deutlich vom Blues inspiriert,
weisen aber auch dezente Jazz-Aspekte auf. Grundsätzlich
handelt es sich aber um ein klassisches Hardrock-Album,
dass von der Kombination der Musiker lebt und Egoanflüge
eines Einzelnen komplett ignoriert. Die hohe
musikalische Qualität wird dann auch von der Klasse der
Tracks bestätigt. Starkes Stück in allen Belangen.
Leider muss aber angenommen werden, dass das Ganze ein
einmaliges Projekt bleibt.
Chris C.
Punkte:
8.2 von 10
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KENZINER - Last Horizon
Power Prog
Nach einer Dekade Pause beschloss Jarno Keskinen im
Jahre 2012 KENZINER wieder ins Leben zu rufen und neue
Mitstreiter zu suchen. “The Last Horizon“ ist das erste
Album der Band seit 15 Jahren nach ihrem letzten Werk "The
Prophecies“. Und die neu formierten Finnen rocken mit
dem Opener "Run For Your Life" gleich ordentlich los.
Mich erinnern die Jungs durch ihren abwechslungsreichen
Sound und den tollen, teils gefühlvollen
Gesangsmelodien, vor allem in den Refrains, immer wieder
an ältere Royal Hunt. Nur gibt’s hier stellenweise
härtere Gitarrenriffs wie bei "Heroes Ride". Der
Prog-Anteil hält sich in Grenzen, man geht hier mehr
songdienlich zur Sache, das heisst der Gesang ist
grösstenteils im Vordergrund, was dem Album sehr gut
steht. "Devour The World" klingt mit den vielen Breaks
und Wechsel sehr interessant und macht das Album sehr
spannend. Hie und da klingen einige Parts verdächtig
nach Malmsteen, da es aber nur Parts sind, nervt es
nicht gross. Da kann ich nur noch sagen, im Gesamten ein
starkes Comeback der Finnen, das es wert ist, angehört
zu werden.
Crazy Beat
Punkte:
8.2 von 10
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MR. SIDEBURN AND THE BARONS - Highballing The Jack
Dr. Music Records
Neun Jahre Feinschliff auf unzähligen Bühnen machen
sich auf dem Debüt des thüringischen Quartetts deutlich
hörbar. Die bandeigene Stilbezeichnung „Fucking Fast
Rock ‘n‘ Roll“ umschreibt in selten perfekter Art und
Weise, was den Hörer erwartet: Schneller, dreckiger,
bodenständiger Rock ‘n‘ Roll, bei dem alleine der
Spassfaktor im Vordergrund steht. Wer sich so
wohlklingende Künstlernamen wie Ralf Sideburn (Gesang),
Ritch Guitarbaron (Gitarre), Katja BAroneSS (Bass) und
Marc Knüppelbaron (Schlagzeug) verleiht, verrät ohnehin
schon im Vorfeld, dass man stets einerseits mit einem
Augenzwinkern und andererseits mit zwei an alle
Trendsklaven gerichtete Stinkefingern ans Tageswerk
geht. Die Mischung aus Rock ‘n‘ Roll, Punk und Metal
funktioniert einwandfrei, da die Band immer die
wirksamste Dosis aus Härte, Rotz und Melodie einsetzt,
und so ergeben sich zwölf Tracks, die ausnahmslos
knallen ohne Ende, ohne dabei in Eintönigkeit zu
verfallen, schon gar nicht, wenn die wilde Truppe wie in
„Cold Delivery“ vom Punk über Psychobilly bis hin zum
feinsten Blues alles durch den Fleischwolf dreht. Dass
die lyrischen Ergüsse sich hierbei nicht gerade in den
höchsten poetischen Sphären bewegen, versteht sich von
selbst, aber wenn es ums Saufen und Spass haben geht,
sind Zoten und derbe Sprüche nun mal angebrachter als
verkopfte Klugscheissereien. „Highballing The Jack“ ist
der perfekte Soundtrack zur nächsten Grillparty, schaut
einfach zu, dass ihr genug Gerstensaft und
Hochprozentiges auf Lager habt. Wem Volbeat in letzter
Zeit etwas zu zahm geworden sind, kann hier blind
zugreifen.
Mirko B.
Punkte:
8.1 von 10
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DREAD SOVEREIGN - All Hell's Martyrs
Ván Records
Dread Sovereign ist das Doom Metal Projekt von Alan
Averill (Primordial, Twilight Of The Gods) und schon
alleine diese Tatsache sollte als Qualitätsgarant und
Kaufargument ausreichen. Aber wenn ich diese
CD-Besprechung hier schon beende, bekomme ich vermutlich
Ärger mit meinem Boss bei Metal Factory, also will ich
doch lieber ein paar Worte mehr dazu verlieren. Was auch
immer A. Averill aka Nemtheanga in Angriff nimmt, lässt
sich mit zwei Worten charakterisieren: Leidenschaft und
Inbrunst. Genau diese Eigenschaften versprüht jeder
einzelne der insgesamt zehn Tracks (die drei Songs der
Debüt-EP sind hier auch noch einmal enthalten), gepaart
mit der erdrückend düsteren Grundstimmung und einem
feinen Gespür für zugleich bedrohliche und majestätische
Arrangements ergibt dies eine geradezu tödliche Mischung
vertonter Schwermut und musikalisch umgesetzter
Finsternis. Stimmig eingeleitet wird der Hexenritt mit
einer gesprochenen Passage, die sich an den
Massenselbstmord von Jim Jones‘ Anhänger in Jonestown im
Jahr 1978 anlehnt, worin Jones die Mitglieder des
Peoples Temple dazu auffordert, den mit Zyankali
versetzten Traubensaft zu trinken. Ganz schön makaber
und perfekt zum Rest der CD passend, kann ich nur sagen.
Danach folgt ein kurzer, verzerrter, höllisch tiefer
Basslauf aus Alans Hand, und schon hat einen mit „Thirteen
Clergy“ der Sog nach unten erfasst. Nahtlos gehen die
Songs ineinander über, kaum wahrnehmbar unterbrochen von
kurzen, düsteren Übergängen. Von Track zu Track steigert
sich das Album bis zu seinem ersten Highlight „The
Devil’s Venom“, eine bedrohliche Beschwörung des
Gehörnten, welche unmittelbar ins nicht minder
grossartige „Pray To The Devil In Man“ übergeht. Wo ein
verwirrter Fanatiker wie Jim Jones und der Gehörnte
himself sich die Klinke in die Hand geben, darf Aleister
Crowley natürlich nicht fehlen. So darf er nach dem
etwas „flotteren“ und ein bisschen aus dem Rahmen
fallenden „The Scourging Iron“, das konsequenterweise „The
Great Beast Speaks“ betitelte Intro zum tonnenschweren,
schleppenden „We Wield The Spear Of Longinus“ sprechen,
welches vor allem von Averills charakteristisch
leidenden Vocals lebt. „Cathars To Their Doom“ ist
danach ein Lavabrocken in bester Count Raven-Manier, der
unweigerlich Nostalgiegefühle aufkeimen lässt. Den Sack
zu macht schliesslich das dreizehnminütige „All Hells
Martyrs. Transmissions From The Devil Star“, die
musikalische Essenz des gesamten Albums, langsam,
hinunterziehend aber gegen den Schluss hin zuweilen auch
spacig angehaucht und schon fast wieder versöhnlich.
Mehr als einmal im Monat könnte ich mir diese schwere
Kost nicht geben, aber eins steht fest: In der Kategorie
Doom Metal ist „All Hell's Martyrs“ jetzt schon ein
Highlight des noch jungen Jahres 2014. Wer Glück und
Frohsinn für gefährliche Krankheiten hält, muss hier
einfach zugreifen.
Mirko B.
Punkte: 8.0 von 10
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DORNENREICH – Freiheit
Prophecy Production
Die Avantgardisten legen mit “Freiheit” ihr
mittlerweile 8. und für lange Zeit wohl auch letztes
Album vor. Was anfangs klingt wie eine Fortsetzung des
Akustikalbums “In Luft geritzt“ (2008), zeigt dann auch
wieder Anklänge an die Anfangstage der Band, als Black
Metal noch auf ihrem Banner geschrieben stand. Doch da
hört die Zeitreise durch die Bandgeschichte nicht auf:
Neo-Folk, Neo-Klassik – die Österreicher bewegen sich
quer durch die Genrelandschaft und nehmen von allem ein
bisschen mit. Daher lassen sie sich auch in keine
Schublade packen. Während mit “Des Meeres Atmen“ ein
sehr ruhiges akustisches Daunenkissen geschaffen wird,
das einen zum Ruhen einlädt, geben sie mit “Das Licht
vertraut der Nacht“ wieder etwas mehr Gas. Die
Klangwelten auf “Freiheit“ sind im ständigen Fluss und
haben eine ganz eigene treibende Dynamik, die sich durch
das ganze Album zieht. Einzig die Aufnahmequalität lässt
für meinen Geschmack ein wenig zu wünschen übrig, auch
wenn es zum Musikstil passt. Bereits im Vorfeld wurde
angekündigt, dass dieses Album für lange Zeit das Letzte
sein wird. Dornenreich verabschieden sich mit einem
Highlight der 18jährigen Bandgeschichte, das bei jedem
Fan von stimmungsvoller Musik Begeisterungsstürme
auslösen dürfte.
Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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SINISTER - The Post-Apocalyptic Servant
Massacre Records
Mit Geburtsjahr 1989 sind Sinister eine der
dienstältesten Death Metal-Bands Hollands. 2003
aufgelöst reformierte Bandgründer Aad Kloosterwaard die
Truppe 2006 und man konnte nahtlos an den Erfolg der
frühen Jahre anknüpfen. Nun hauen uns die Niederländer
mit „The Post-Apocalyptic Servant“ ihr immerhin schon
12. Studioalbum um die Ohren und zwar mit ganz schöner
Wucht. Es handelt sich um ein Konzeptalbum, bei dem es
um eine Zukunft nach der Apokalypse geht, in der Dämonen
regieren und Menschen als Sklaven dienen. Die
musikalische Weiterentwicklung der Band tritt auf der
Scheibe deutlich hervor. Das liegt wohl einerseits
daran, dass man sich viel Zeit gelassen hat - drei Jahre
sind seit dem letzten Studioalbum vergangen, aber
andererseits ist es sicher auch der Tatsache geschuldet,
dass zum ersten Mal in der Bandgeschichte das Line-Up
für mehr als ein Album genau dasselbe ist. Es gibt 10
Tracks auf die zwölf geprügelt, hier regiert
ultraharter, brutaler Old School Death Metal ohne
Schnörkel und Firlefanz. Die Produktion, die von Jörg
Uken im Soundlodge Studio gemacht wurde, ist hingegen
recht modern, was den Sound noch deftiger klingen lässt.
Man könnte einzig bemängeln, dass die Abwechslung vor
lauter Brutalität und Härte ziemlich auf der Strecke
bleibt - aber auf die kann man ja auch mal verzichten.
Dieses Album ist definitiv Nichts für Weicheier und
Warmduscher,für knallharte Deather definitiv eine
Empfehlung.
Lucie W.
Punkte: 8.0 von 10
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21OCTAYNE – Into The Open
AFM Records/Musikvertrieb
Der Opener «She’s Killing Me» mutet erst mal recht
klassisch an: ein eingängiger und mitreissender
Hardrock-Stampfer. «Dear Friend» überzeugt dann mit
Dynamik und progressivem Abwechslungsreichtum. «Turn The
World» kehrt die poppige Seite der Band hervor, während
«Don’t Turn Away» mit einem Funk-Rhythmus und geslapptem
Bass im Intro überrascht. Jeder Song offenbart weitere
Facetten dieser neuen Band. Als roter Faden fungieren
die melodischen Vocals von Hagen Grohe (The Joe Perry
Project) und die bei aller Diversität doch immer
spürbare Verwurzelung im klassischen Hardrock. Alle
Musiker haben bereits bei etablierten Bands und
Künstlern wie Axxis, Rhapsody oder Paul Gilbert gewirkt.
Die Platte ist sauber produziert und knallt sehr direkt
aus den Boxen. Diese gestanden Musiker müssen einen
guten Draht miteinander gefunden haben, ihre Musik
klingt frisch und dynamisch. Eine Band mit Potential,
der melodieliebende Hardrocker mit Interesse an
peripheren Klängen mal ihr Gehör schenken sollten.
Mac
Punkte: 8.0 von 10
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VENI DOMINE - Light
Massacre Records/Musikvertrieb
Dieses Album ist Kunst! Nämlich die Kunst,
doom-metallische Elemente mit Atmosphäre, Gefühl und
Emotionen zu verbinden. Dass die schwedische Band mit
ihrem siebten Album in 30 Jahren sogar nicht-Doom-Jünger
wie mich überzeugen können, will was heissen. Vielleicht
liegt es aber auch daran, dass Veni Domine ihren Doom
mit Prog-Metal verbinden und damit sogar in die
musikalische Nähe von Psychotic Waltz rücken. Wer in
dieses Album richtig eintauchen will, braucht Zeit. Und
diese fehlt mir leider im Moment. Darum kann ich nur
erahnen, welche Tiefe sich unter der nebenbei gehörten
Oberfläche befindet. Deutlich wird, dass Veni Domine
trotz ihrer Vertracktheit immer songdienlich und
nachvollziehbar komponieren. Sie erschaffen damit einen
Sog, welcher gerade live für Furore sorgen wird. Freunde
der Schweizer Band Pylon könnten an „The Hour Of
Darkness“ ihrer Freude haben, welches mich im Refrain
leicht an diese Gruppe erinnert. Mit „Where The Story
Ends“ beweisen Veni Domine, dass sie auch mal schneller
spielen können. Aber auch dann bleiben die eingängigen
Gitarren-Soli und der epische Aufbau erhalten. Light ist
sicher kein leicht verdauliches Album. Es wird aber
seine Zielgruppe begeistern. Wer dagegen sowohl mit
Prog- wie auch mit Doom-Metal seine Mühe hat, wird auch
mit diesem Album nicht warm. Ein Werk also von Freaks
für Freaks. Und so soll es in unserer Lieblingsmusik
auch sein.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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VOICE OF RUIN - Morning Wood
Tenacity Music
Voice Of Ruin sind im Jahre 2008 gegründet worden.
Fünf Bauern aus der Schweiz, die aus ihrem Umfeld
aussteigen möchten, um mit hartem Sound die Welt zu
erobern - so in etwa steht es im Promozettel der
Plattenfirma. Auf dem Bandfoto sehen wir dann auch fünf
Burschen die mit einem Bauerndress auf der Weide stehen,
was ich zumindest sehr amüsant finde, denn das gibt es
nicht alle Tage. Die Schweizer nennen ihre Mucke getreu
ihrem Konzept denn auch Farmer Metal. Musikalisch geht
man hart zur Sache und ballert schnelle Riffs mit einem
sehr hartem Gesang dazu in die Weltgeschichte hinaus. „Through
The Eyes Of Machete“ ist eine Hommage an den Film von
Machete Kiels Again. Instrumentell gefällt mir der
Fünfer außerordentlich gut, da wird an der Gitarre recht
ordentlich gefidelt. Alles in allem sind Voice Of Ruin
auf einem gutem Wege sich für die Champions League zu
qualifizieren. Sehr gut Jungs!
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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ANCIENT BARDS – A New Dawn Ending
Limb Music
Die Worte und die Orchesterklänge zur Eröffnung von
„A New Dawn Ending“ vermögen den Hörer kaum darauf
vorzubereiten, was ihn danach erwartet. Nach dem lauen
Start zündet ‚A Greater Purpose‘ nämlich ein wahres
Feuerwerk. Voll klingende Chöre sorgen für eine massige
Portion Epik, während dem die Gitarren in klassischer
Power Metal Manier losschmettern. Die kräftige Stimme
von Sara Squadrani fügt sich wunderbar in den trotz
seiner über sieben Minuten Laufzeit sehr ansprechend
aufgebauten Song ein. Die Instrumentalisten beherrschen
ihr Handwerk, dies zeigt sich in den virtuosen
Sololäufen besonders deutlich. Die Songs vermögen eine
Geschichte zu erzählen und lassen kaum Langeweile
aufkommen. In ‚Flaming Heart‘ werden die verzerrten
Gitarren zwischendurch geschickt zurückgefahren und der
Stimme mehr Platz gegeben. Das Genre erfinden die
Italiener nicht neu und einige der Ideen klingen wie
schon das eine oder andere Mal gehört. Trotzdem kann
gerade im Bereich der Melodien gepunktet werden, da sich
diese gut in den Gehörgängen verankern. Alles in allem
eine respektable Leistung.
Patricia L.
Punkte: 8.0 von 10
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KNIGHTMARE – In Death’s Shadow
Metalopolis Records
Ein weiteres episches Heavy-Metal-Werk erreicht uns
aus Down Under: Knightmare pflegen den Metal ohne
Scheuklappen und verarbeiten Elemente, die man im
weiteren Sinne als progressiv bezeichnen könnte.
Ansprechen könnte die Mucke dieselbe Klientel, die sich
die neue Battleroar ins Regal stellt. Die Melbourner
klingen aber moderner. Die Produktion, insbesondere der
Klang der Drums, könnte einem Traditionalisten
missfallen. Gerade das Schlagzeug ist sehr prominent und
knackig eingestellt. Das ist stellenweise auch nötig,
denn Knightmare gehen durchaus virtuos zu Werke. Das
äussert sich weniger in überflüssigem Sologedudel als in
tighten und rasanten Rhythmus-Spielereien. Überhaupt
kommen die Australier nicht gerade laid-back daher. Sie
verstehen es dann aber doch, dem Hörer die Luft zum
Atmen nicht vorzuenthalten. Die Vocals sind spannend und
abwechslungsreich. Die Melodieführung erinnert ab und zu
an die schmerzlich vermissten Jag Panzer. Insgesamt ein
reifes, verspieltes und interessantes Debüt-Album.
Mac
Punkte: 8.0 von 10
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RADIO HAZE - Momentum
Magic Mango Music
Ohne im Voraus irgend etwas von dieser Band zu
wissen, lässt einen der Bandname umgehend an den
Hendrix-Klassiker «Purple Haze» erinnern. Die ersten
Takte des Openers «Ignition» bestätigen dies zwar nicht
wirklich, da dieser glatt auch von Audrey Horne stammen
könnte. Der zweite Song «Blame The Moonlight» lässt da
eher einen vagen Vergleich zu. Das Trio aus dem
deutschen Abensberg besteht aus den Brüdern Robert (b,v)
und Michael Hofmann (d,v) sowie Phil Janoske (g, v). Sie
nennen ihre Musik frei nach Schnauze "Haze Rock" und
geben als ihre Einflüsse mitunter die Foo Fighters und
Wolfmother an. Der gute Jimi Hendrix wird dann nicht
unerwartet ebenfalls als Inspiration genannt und Led
Zeppelin gehören eh dazu, wenn Rock mit offensichtlicher
Patina zelebriert wird. «Communication» erinnert mich
indes an The Vintage Caravan. Diese ganze
Retro-Geschichte hat mittlerweile unüberschaubare
Ausmasse angenommen und auch hier wird in punkto
Langlebigkeit über kurz oder lang die Spreu vom Weizen
getrennt. Gefragt sind deshalb eigenwillige Konzepte und
innovatives Songwriting, um nicht bald in der Masse
unter zu gehen. Radio Haze sind ausserhalb ihrer Heimat
Bayern bisher nicht gross aufgefallen, obwohl sie einige
Support-Slots für Szene-Grössen wie Uriah Heep, Ten
Years After oder Graveyard absolviert haben. «Momentum»
ist neben zwei EPs und zwei Longplayern nun das dritte
Werk über die Volldistanz. Ihre Mucke ist in erster
Linie von den tadellosen Gesangsstimmen aller drei
Musiker geprägt, die sich optimal ergänzen. Der
teilweise dezente Einsatz einer Orgel wie zum Beispiel
bei «Safer Ground» und der Songaufbau im Wesentlichen
repräsentiert für mich den "Haze Rock". Die Mucke ist
durchwegs groovig, abwechslungsreich arrangiert, nicht
überhart und besticht mit den bereits erwähnten
Top-Vocals. Bei «Wrong Shoulder» schimmern derweil Uriah
Heep mehr als einmal durch, und zusammen mit der
knackigen Produktion haben Radio Haze hier ein tolle
Scheibe mit Tiefgang abgeliefert, die man sich als Fan
der hier genannten Gruppen unbedingt mal zu Gemüte
führen sollte. Der Titeltrack folgt ganz am Schluss und
ist an sich der fluffigste Track. Die Vinyl-Freaks
werden ausserdem an der auf 300 Stk. limitierten
LP-Version in hellgrün/schwarz gesprenkelter Farbe und
speziellem Analog-Mastering ihre Freude haben. Also
nichts wie ran an die Buletten!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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THREE SEASONS - Grow
Transubstans Records
Als wäre die Rockmusik ein Zweiggeschäft der
Tourismus-Branche, werden derzeit Zeitreisen in die 70's
zu Dumping-Preisen angeboten. Die Sehnsucht nach
Authentizität und analoger Ehrlichkeit ist gross und so
überbietet man sich mit Retro-Versprechen und
Vintage-Garantien. Auch Three Seasons haben sich auf
diese Klangtouren spezialisiert und mit Grow heben die
drei Schweden zu ihrem nunmehr dritten Langstreckenflug
ab. Which Way, welcher Weg, das fragt der erste Song
rhetorisch, denn schon in diesem hymnischen Opener
stehen die Koordinaten fest: souliger 70's Prog Rock,
mal bluesig (das berührende No Shame), mal psychedelisch
(By the Book), immer aber voller jammender Spielfreude.
So tanzt die ganze Crew dieser ganzen Hippie-Boeing zum
funkigen Drowning, denkt dabei an die Proto-Rocker
Electric Prunes, gleichzeitig aber, vor allem dank der
omnipräsent gurgelnden Hammond-Orgel, an frühe Uriah
Heep und spätestens während dem sich in immer höhere
Sphären schwurbelnde Prog-Hymnus Tablas Of Bahar an
Zeppelin-Epik à la Achilles Last Stand. Das Songwritting
von Grow als Punktlandung bezeichnen wäre übertrieben.
Die Stärke von Three Season liegt nicht in catchy
Refrains, sondern beschwingten Riffs und knackigen Jams.
Das kann man bemängeln, mich persönlich stört es aber
wenig. Zum richtigen Retro-Erlebnis nämlich braucht es
mehr als nur ein paar hübsche Melodien, eine Orgel und
Schlaghosen. Es braucht das richtige Feeling, den Spirit,
und davon hat diese Platte im Überschwang. So macht
Zeitreisen Spass.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
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HUMBUCKER – King Of The World
Humbucker Music
Ich hör mir die Alben immer gern erst an, bevor ich
mich mit der Bandgeschichte beschäftige. Also Album
rein, auf Play gedrückt und vor meinem innern Auge tut
sich plötzlich die Vision einer amerikanischen Bikerbar
auf, die nach schalem Bier und Zigaretten riecht,
vielleicht noch mit einem Hauch Motoröl in der Luft.
Dreckiger, Amerikanischer Rock’n’Roll eben. Doch dann
die grosse Überraschung – die Band stammt nicht etwa aus
den Tiefen der amerikanischen Prärie, sondern aus
Skandinavien! Die Norweger wandeln bereits seit 1998 auf
den Pfaden des Hardrock. Anfangs noch als reine
Coverband von AC/DC, kam dann 2012 das erste eigene
Album raus - “R.O.C.K.S“ heisst das gute Stück und hält
was der Titel verspricht. Mit “King Of The World“ legen
sie nach und treten damit in die grossen Fussstapfen
ihrer Vorbilder, wie Motörhead, Scorpions, ZZ Top und
wie sie alle heissen…. You get the picture! Humbucker
liefern soliden, erstklassig gespielten Rock’n’Roll, mit
richtig geilen Gitarrenriffs und ordentlich Drive
dahinter. So richtig dreckig geht’s dabei aber leider
nicht immer zu und her, doch neben Highlights wie dem
Opener “Self-Made Son Of A Bitch“, dem coolen Titeltrack
“King Of The World“ oder dem Saxon-inspirierten “Hey You!“
ist ein wenig Füllmaterial durchaus verzeihbar. Für den
Tick Unverkennbarkeit sorgen Country-Einflüsse, die
richtig gut rüberkommen (Ganz Klasse: “Dirty Nelly“).
Doch auch hier hat sich ein Cover eingeschlichen:
Humbucker rocken “Wine, Women An’Song“ ganz im Stil von
Whitesnake, wenn auch mit persönlicher Note. Mit dem
vorab als Single veröffentlichten Track “Strongman“
bleibt das Album bis zum Schluss stark. Aber: “ I Did It
All (Thank You And Goodnight)”, ein Tribute an Motörhead,
hätte so viel besser als Abschluss getaugt – so sorgt es
für einen Knick in der Dynamik. Aber sonst gibt’s
eigentlich nichts zu meckern. “King Of The World“ ist
ein tolles Album, welches das Genre zwar nicht neu
erfindet, dafür aber alles bietet was das
Rock’n’Roll-Herz sich ersehnt.
Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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PERSEFONE – Core (Re-Release)
ViciSolum Records
Auf «Core» besingen, bekreischen und begrunzen die
Musiker aus Andorra die Geschichte der namensgebenden
griechischen Göttin Persephone. Dabei packen sie in die
drei Songs die unterschiedlichen Blickwinkel ihrer
Mutter Demeter, ihres Onkels Hades, dem Gott der
Unterwelt, und ihrer selbst. Macht insgesamt 70 Minuten
Musik am Stück. Und diese Musik gestaltet sich genau so
anspruchsvoll wie die lyrische Herangehensweise.
Blackmetal-Gekeife steht genauso selbstverständlich
neben Jazz-Passagen wie Frauengesang neben Orgeln und
Death-Grunts neben progressiven Rhythmik-Spielereien.
Klingt anarchistisch? Ist es auch! Aber irgendwie mag
ich diese Band. An jedem Pokertisch wäre sie ein
Albtraum: völlig unberechenbar. Jedem Puristen treibt
sie den Angstschweiss auf die Stirn. Selten habe ich so
einen wilden Stilmix gehört. Und wer nicht alle
Spielarten der härteren Musik mag, wird auf dieser
Scheibe mit Sicherheit Passagen finden, die ihm/ihr
missfallen. Ich finde diese Unberechenbarkeit
erfrischend. Dabei ist «Core» auch nicht mehr ganz
taufrisch. Die Platte ist bereits 2005 eingespielt
worden, konnte damals aber noch nicht einem breiten
Publikum zugänglich gemacht werden. ViciSolum Records
hielten dies für ein Versäumnis und geben die Platte in
einer remixten Version neu heraus. Zurecht, wie ich
finde. Als Schmankerl präsentieren uns Persefone am
Schluss noch ihre Interpretation des Star-Wars-Themas.
Cool.
Mac
Punkte:
keine Wertung
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StOp sToP! - Join The Party
Metalopolis Records
Der Spanier Jacob A.M., seines Zeichens Sänger und
Bassist, reiste viel umher und fand dann irgendwann die
passenden Mitmusiker für seine Band. Das Ergebnis ist
hochenergetischer Hard Rock mit Sleaze Anleihen und
hohem Spassfaktor. Irgendwo zwischen Love/Hate, Zodiac
Mindwarp und vielleicht etwas Mötley Crüe und
dergleichen. Das Trio verbreitet bei jedem Song gute
Laune. Nicht mehr und nicht weniger. Hier wurde nichts
Neues erfunden, es sind aber auch keine Durchänger zu
vermelden. Daher eine logische Kaufempfehlung für Sleaze
Rock-Fans.
Roxx
Punkte:
7.9 von 10
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RYKER’S - Hard To The Core
BDHW
Ryker’s aus Kassel haben sich wieder sehr lieb und haben
ihr x-tes Comeback nach sage und schreibe 14 Jahren
wieder gegeben. Hard To The Core sagt schon alles hier
gibt es eine Breitseite Hardcore mit den dazugehörenden
Thrashelementen. Die neun Songs haben allerdings eine
sehr kurze Lebensdauer von nur 23 Minuten doch wieso
sollten die Teutonen zu sehr um den heissen Brei
„Brüllen“. Ich bin mir ziemlich sicher das Ryker’s Live
noch ein bessere Gesicht abgeben werden den man spürt
doch hier eine starke Energie die „Hard To The Core“
ausstösst. Jetzt ist nur zu hoffen das sich die Jungs
noch eine weile Lieb haben und nicht wieder auflösen
werden dann könnte noch was daraus gutes entstehen.
Daniel J.
Punkte:
7.8 von 10
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THE DRIP - A Presentation of
Gruesome Poetics (EP)
Relapse Records/Non Stop Music
6 Songs, 12 Minuten. Kompromisslos und ohne
Unterbruch aber dennoch viel zu kurz ballern die
Washingtoner von The Drip aus sämtlichen Kanonen die
ihnen zur Verfügung stehen. Für Grindcoreverhätlnisse
verfügen die Amerikaner über ein ausgereiftes Gespür für
optimales Songwriting und somit sitzt jeder der
Ultraschnellen Töne an den Platz wo er sein sollte. An
den richtigen Stellen wird das Tempo gezügelt um für die
Blastbeats gewappnet zu sein. Auch die Produktion ist
mehr als gelungen, und so ist es schade dass nach ein
bisschen mehr als 10 Minuten schon wieder schluss ist.
Steve Butcher
Punkte:
keine Wertung
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ANTI-MORTEM – New Southern
Nuclear Blast/Warner
Dass die im Schnitt 21-Jährigen mit dem
zugegebenermassen etwas bescheuerten Namen von Nuclear
Blast unter Vertrag genommen wurden, ist eigentlich per
se schon ein Ausrufezeichen. Musikalisch setzen die
Jungspunde ihre Marke mit – der Albumtitel suggeriert es
- groovigem Südstaatenmetal. Produktionstechnisch ist
alles erste Sahne, was bei Bob Marlette nicht
verwundert, der ja auch schon das Teenage-Wunder Black
Stone Cherry unter seine Fittiche genommen hatte. Ganz
sicher hört man zu keiner Sekunde jugendliche
Unausgereiftheit, zu überzeugend knallen die
transparenten Riffs aus den Boxen der heimischen
Stereo-Anlage. Zu souverän wirkt Larado Romo hinter dem
Mikrofon. Und doch: Die Scheibe hat es bei mir nicht
geschafft, den Player langfristig zu blockieren.
Schwierig zu sagen, warum das jetzt so war. Vielleicht
war es fehlende Tiefe im Songwriting, vielleicht die zu
perfekte Produktion. Wie auch immer. Das sollte auf
jeden Fall niemanden davon abhalten, sich diese
vielversprechende Band anzuhören. Die könnte ihren Weg
machen!
Mac
Punkte:
7.8 von 10
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CALIFORNIA BREED - California
Breed
Frontiers Records/Musikvertrieb
Eigentlich war es ja ein Wunder,
dass mit dem genialen Vorläufer Black Country Communion
und unter Mitwirkung von Joe Bonamassa immerhin drei
Studio- und ein Live-Album entstanden sind. Kaum war
aber Joe von Bord, hatte Glenn Hughes ein Problem und
darum war abzusehen, wo das letztlich hinführen wird und
das geschah im letzten Frühling dann auch: Die Band
wurde aufgelöst und fand sich nach vier Jahren somit
bereits als Teil der Musikgeschichte. Immerhin war es
mir vergönnt, diese Hammerband einmal live zu erleben,
geschehen in Sursee im Juni 2011. Wer den umtriebigen
Glenn kennt, weiss, dass dieser aber eigentlich
permanent was am Laufen hat. Wenn nicht solo, dann sorgt
er für weitere Vocal-Credits bei verschienden Kollegen
und davon gibt es bis heute unzählige! Seine letzte
Solo-Platte stammt logischerweise von 2008, weil es
danach ja mit BBC los ging. Somit wäre es verständlich
gewesen, wenn der ehemalige Purple-Bassist und Sänger
erneut auf Solo-Pfaden wandeln würde. Doch es kam
anders, zumal die Dienste von Schlagzeug-Legende Jason
Bonham immer noch Bestand hatten. So angelte sich Master
Hughes auf Empfehlung von Julian Lennon den bis dato
unbekannten jungen Gitarristen Andrew Watt und hatte
kurz darauf bereits erste Songs am Start. Da die weitere
Zusammenarbeit offenbar Früchte trug und man mit Dave
Cobb (Rival Sons) den richtigen Produzenten fand, wurde
nun das Debüt von California Breed Tatsache.
Umgehend kam die Frage auf, wie denn die neue Band
klingen würde, da als Trio nun ohne Tasteninstrument
versehen. Schon der Opener mit dem bezeichnenden Namen «The
Way» zeigt den (anderen) Weg auf: Led Zeppelin pur mit
Vibes der alten Black Sabbath! «Sweat Tea» rockt
nachfolgend und das mit deutlich mehr "Krach" als vorher
noch mit BBC. Wo früher die Bassläufe gut zu hören
waren, klingt der Sound nun verzerrt und die Gitarre von
Andrew Watt ist im Gegensatz zu Joe Bonamassa schriller,
lauter und, wie der Bass, auch deutlich verzerrter. Der
Schlagzeugsound von Jason ist nun wieder auf Vintage
eingestellt und vor allem die Snare-Drum klingt total
anders, eben so wie zu Daddy John Bonhams Zeiten. «Midnight
Oil» verkörpert den Sound von California Breed wohl am
besten: Treibender Groove, garniert mit Tempiwechseln,
weiblichen Guest Backing Vocals sowie guter Bridge ins
Gitarren-Solo rein und ein schlagzeugbetonter Schluss.
Die lieblich beginnende Halbballade «All Falls Down»
schrammelt danach herrlich aus den Boxen raus und das
Ganze ist überhaupt sehr präsent gemischt. Man hat das
Gefühl, mitten im Studio zu sitzen. «Strong» (weniger)
und «Breathe» (mehr) haben dann zusätzlich noch eine
akustische Klampfe am Start, was etwas zur Abwechslung
beiträgt und die Härte zumindest ein wenig reduziert.
California Breed sind deutlich lauter als Black Country
Communion, diese dafür aber etwas edler und bedingt
durch Derek Sherinian (Ex-Dream Theater) ausgewogener.
Die neue Formation hat jedoch deutlich mehr "Wumms" und
schon nur deswegen drängt sich hier der beinahe
zwingende Kauf der Vinyl-Version auf!
Rockslave
Punkte:
7.8 von 10
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ALVENRAD – Habitat
Troll Music
Ganz so gewöhnlich wie sich der
Name anhört, klingt die Musik des niederländischen Duos
Alvenrad nicht. Zwar werden erwartungsgemäss
Folk-Elemente eingestreut, aber die Liste der
Inspirationsquellen ist lang. Die Gitarren klingen mal
schwarzmetallisch angehaucht, dann wird wieder heftig an
ihnen rumgeschraubt. Die beiden Herren scheinen auch
eine gehörige Portion Retro-Luft geschnuppert zu haben –
dies manifestiert sich beim ausgiebigen Einsatz von
Orgelsounds. Die Musik ist voller Überraschungen. Da
erklingen mal Flöten, hier gesellt sich zur
abwechslungsreichen Männerstimme ein weibliches Pendant.
Einzig bei den Songtexten bleibt man der Linie treu und
setzt ausschliesslich auf die Muttersprache. Damit lässt
sich die starke Verbundenheit zur Heimat am besten
ausdrücken. Über fehlende Innovation kann man sich bei
diesem Werk gewiss nicht beklagen. Wer sich von
ausgeprägter Experimentierfreude im Stile Trollfests
nicht abschrecken lässt, sollte hier definitiv ein Ohr
riskieren.
Patricia L.
Punkte:
7.8 von 10
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GOD'S ARMY A.D. – Same
Massacre Records/Musikvertrieb
Oha. Bestehend aus Mark Cross
(Schlagzeug, ehemals Helloween) und dem ehemaligen At
Vance/Scanner-Bassist John A.B.C. Smith hauen God’s Army
A.D. mächtig auf den Putz. Der Opener „The World That
Never Was“ erinnert an die seligen Scanner-Zeiten, die
von Schnelligkeit, coolen Melodien und tollen
Songstrukturen geprägt waren. Die musikalischen
Fähigkeiten werden dabei voll ausgespielt. Der Sound
passt zum bangen, zum mitsingen, aber auch einfach nur
zu lauschen. „God’s Must Be Crazy“ ist hierfür das
Paradebeispiel, und wenn der Track als repräsentativ für
dieses Werk zu verstehen ist, dann kann man bedenkenlos
zugreifen, sollte dieses Lied gefallen. Speziell auch
die Gitarrenfront mit Don Amiro und Ian O'Sullivan kann
hier voll überzeugen. Tja, hat man zwei so tolle
Saitenakrobaten in der Band, dürfen Querverweise zu Iron
Maiden bei „Hear You Scream“ nicht fehlen. Was dem Album
fehlt, ist der variable Sänger, denn John quält sich ab
und an doch sehr und mit einem famosen Stimmbandwunder,
zum Beispiel Henning Basse, hätte diese Scheibe die neun
Punkte-Grenze locker geknackt. So ist diese CD (nur)
eine hörenswerte und interessante Angelegenheit
geworden.
Tinu
Punkte:
7.8 von 10
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ELVENKING- The Pagan Manifesto
AFM Records/Musikvertrieb
Elvenking sind mittlerweile aus
der Folk-Metal-Szene nicht mehr wegzudenken. Mit “The
Pagan Manifesto“ liefern die Italiener nun nach eigenen
Angaben “die Krönung ihres bisherigen Schaffens“ – Doch
darüber lässt sich streiten. Zugegeben, sie scheinen
ihren Stil nun endgültig gefunden zu haben: Eine rasante
Mischung aus schnellem Power Metal, heidnischen Texten
und einer gehörigen Portion Folk-Magie…. Doch irgendwie
fehlen mir hier einfach die leidenschaftlichen
Highlights, die in der etwas ungestümeren Anfangszeit
immer öfters durchblitzten. Songwriting und Technik sind
heute ganz klar auf sehr hohem Niveau, doch fehlen ein
wenig die Ecken und Kanten um dem Silberling etwas mehr
Charakter zu geben. Dass Elvenking mittlerweile in der
Profi-Liga spielen dürfte spätestens mit dem ersten Song
des Albums klar werden: “King Of hTe Elves“ ist ein
knapp 13-minütiges (!) Epos, welches von Anfang bis Ende
überzeugt. Kein einfaches Unterfangen und Stolperstein
für so viele geringere Bands dieses Genres. Doch
Elvenking (mit Unterstützung durch die bezaubernde
Amanda Sommerville) meistern auch diese Hürde bravourös.
Trotzdem - Auch wenn hier durchs Band solide Melodien
produziert werden, so bleibt irgendwie nichts so richtig
hängen. Ausser vielleicht das runde “Black Roses For The
Wicked One“, der etwas düsterere letzte Track “Witches
Gather“ oder das etwas andere “The Druid Ritual of Oak”.
“The Pagan Manifesto“ ist ein gutes Album, das in keiner
Folk-Metal-Sammlung fehlen sollte, auch wenn es meiner
Meinung nach nicht ganz das vielgepriesene Glanzstück
ist, das Elvenking gern produziert hätten.
Patricia H.
Punkte:
7.7 von 10
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CRISIX - Rise...Then Rest
Apostasy Records
Die fünf Jungs von Crisix kommen
aus Barcelona und frönen mit ihrem zweiten Album "Rise...Then
Rest" dem Thrash Metal. Am ehesten ist ihr Stil etwa mit
Municipal Waste und ähnlichen Truppen vergleichbar. In
Spanien ist die Platte schon draussen und wird nun via
Apostasy Records auch weiteren Ländern zugänglich
gemacht. Den Erfolg den die Jungs in ihrem Heimatland
haben, soll man auch anderswo holen können. Guter
Vorsatz, aber ob es sich lohnt? Musikalisch gibt es
nichts zu klagen. Für das Mixing und Mastering wurde
Erik Rutan geholt der schon u.a. mit Cannibal Corpse,
Hate Eternal, Napalm Death etc. zusammen gearbeitet hat.
Daraus entspringt eine Thrash Metal Scheibe mit hohem
Spassfaktor. Einmal kommt sogar eine Mundharmonika zum
Einsatz. Der Sound ist mal zackig auf den Punkt
gebracht, dann aber wieder total chaotisch. Da und dort
erinnert Sänger Juli Baz etwas an Gerre von Tankard. Zum
Schluss wird noch "Ace Of Spades" gecovert, was auch
ganz gut gelingt. Wir haben hier eine ganz ordentliche
Thrash Platte vor uns. Was es der Band in Zukunft
bringt, werden wir sehen. Aber man muss Crisix im Auge
behalten.
Roxx
Punkte:
7.7 von 10
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ARKONA – Yav
Napalm Records/Universal
Zum Release der neuen Scheibe
müssen sich die Arkona-Fans warm anziehen. Nach über
drei Jahren Wartezeit präsentieren die Russen ein Album,
welches sämtlichen Erwartungen widerspricht. „Yav“ ist
düster geworden. Schritt für Schritt wird die Atmosphäre
im ersten Song aufgebaut und trotz der überraschend
auftauchenden Orgelsounds, erinnert die Stimmung
deutlich an Moonsorrow. Nur einige kurze Ausbrüche
sorgen etwas für Verwirrung und man fragt sich, ob die
Herrschaften bei ihren Streifzügen durch die dunklen
Wälder nicht auf den einen oder anderen wundersamen Pilz
gestossen sind. Die Folkinstrumente übernehmen eine neue
Rolle. Sie spielen keine fröhlichen Hüpfmelodien mehr,
sondern verbreiten eine traurige, mittelalterliche
Stimmung. Masha stellt eindrucksvoll ihre variable
Stimme unter Beweis. Sie haucht den Songtexten Leben
ein. Auch wenn man nichts versteht, ist man sich sicher,
eine spannende Geschichte erzählt zu bekommen. ‚Serbia‘
ist ein Paradebeispiel für die hingebungsvolle
Erzählkunst. Zum schwarzmetallischen Geholze in ‚Zov
Pustyh Dereven‘ packt die Gute sogar astreine
Suicidalschreie aus. Black Metal Elemente sind allgemein
stärker vertreten und Vergleiche zu Enslaved sind
stellenweise nicht verkehrt. Reifer sind sie geworden
die Russen, weniger kommerziell und etwas weniger
fassbar. Auch wenn der Titeltrack nicht auf ganzer Linie
überzeugt, ist es doch beeindruckend, was hier über die
gesamte Albumlänge geboten wird. Reinhören empfohlen.
Patricia L.
Punkte:
7.5 von 10
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AGALLOCH – The Serpent & The
Sphere
Eisenwald
Wenn ich bedenke, wie oft ‚Marrow
Of The Spirits‘ im Player rotierte, erscheint die Freude
auf das aktuelle Werk von Agalloch nachvollziehbar. Und
auch wenn man vom ersten Song an den unverkennbaren
Stilmix aus Postrock und Black Metal hört, so hat The
Serpent & The Sphere nicht gleich so gezündet wie der
Vorgänger. So hat der Opener wie gewohnt sanfte,
repetitive Melodieparts, hinterlegt mit gelegentlichem
Overdrive, plätschert aber über die zehn Minuten ohne
grossartigen Stimmungswechsel dahin. Das folgende
Instrumental gilt auch eher zur Einstimmung, wohingegen
‚Astral Dialogue‘ mit Blastbeats und packendem Rhythmus,
genauso wie aktiven Vocals mehr Fleisch am Knochen
aufweist. Auch ‚Dark Matter Gods‘ glänzt mit
überlagerten Gitarrenspuren, Rhythmenwechsel und dichter
Atmosphäre. Diese zeichnet sich weniger als bei den
Vorgängern durch die verträumte Naturmystik aus, sondern
öffnet sich mehr in Richtung kosmischer Energien. Das
merkt man nicht nur an den Liedtiteln, sondern auch
daran, dass die Lieder ätherischer, luftiger und
verspielter wirken als die eher erdigen, finsteren
Vorgänger. Ein tolles Album, welches ohne grosse
Überraschungen auskommt.
Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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PET THE PREACHER - The Cave And
The Sunlight
Napalm Records/Universal
Wenn erdige
Südstaaten-Stoner-Riffs auf skandinavische Melancholie
treffen, dann rifft nicht nur der eitle Sonnenschein.
Seit ihrer Debüt-EP Meet The Creature von 2011 vertonen
Pet The Preacher die schattigeren, die düsteren Seiten
der Wüste. Liessen die Dänen sich darauf und auf ihrem
ersten Langeisen The Banjo vor allem noch von
konföderiertem Stoner und Heavy Rock à la Clutch oder
Five Horse Johnson den Weg weisen, stapft das Trio auf
The Cave And The Sunlight ihrem ersten Release via
Napalm Records noch einen Zacken heftiger und
gleichzeitig niedergeschlagener durch den Staub. Was zu
Beginn, mit dem elegischen Intro-Track The Cave, dem
harschen, sich wie alte Mastodon durch den Sludge-Dreck
bohrende Let your Dragon Fly und dem leicht wehmütigen
Groove-Brocken Kamikaze Night als richtige Richtung
anhört, entpuppt sich spätestens beim schleppenden
Instrumental Marching Earth Part 1 als etwas zähen
Pilgerreise unter der Ägide von Chefprediger Christian
Hede Madsen. Nicht, dass einen melancholische
Riff-Lamenti wie Marching Earth Part 2, What Now, oder
die an der Welt leidende Semi-Ballade Remains nicht
berühren würden, doch verströmen sie eher Trübsal denn
Lust auf Zeitlupen-Headbanging. Und auch wenn im mit
Slide-Gitarren gespickten I'm not Gonna kurz wieder das
Testosteron durch die Gitarren pumpt, verleitet The Cave
And The Sunlight allerspätestens mit dem über 9 Minuten
ausfransenden Finale The Web mehr zur Resignation denn
zur Rebellion. Nein, auf der Welt scheint nicht immer
und für jeden die Sonne und auch mit Sludge und Stoner
Rock kann man das thematisieren. Doch geht das (man höre
Baroness!) auch eindringlicher und spannender.
Kissi
Punkte:
7.5 von 10
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DEATH DESTRUCTION - II
Gain Music
Begonnen hat das Projekt Death
Destruction als Sideproject der beiden Evergrey Musikern
Henrik Danhage und Jonas Ekdahl. Später konnte man
niemand geringeres als Hammerfall Bassist Frekrik
Larsson für das Projekt gewinnen, und nun, für die
zweite Veröffentlichung konnte mit Tony Jelencovich,
welcher schon mit Fear Factory und Mnemic musizierte,
auch ein veritabler Sänger gefunden werden. Was dabei
herauskommt wenn solch gestandene Musiker zusammen etwas
auf die Beine stellen kann am besten als groovigen
leicht punkigen Melodic Death bezeichnet werden. Das
Album ist gespickt mit groovigen Riffs der Marke Pantera,
jedoch durch den Gesang und die Tempoverschärfungen doch
eher dem härteren zugeordnet. Leider fehlt es dem ALbum
ein wenig an grossen Highlights und so dümpeln die Songs
ein wenig vor sich her. Trotzdem machen Death
Destruction lust auf mehr, und man darf gespannt sein
wie sich die Herren Live anhören.
Steve Butcher
Punkte:
7.5 von 10
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PUTERAEON - The Crawling Chaos
Cyclone Empire
The Crawling Chaos ist das
dritte Album der Schweden von Puteraeon, laut
Beipackzettel das kraftvollste und durchdachteste Album
des Quartetts. Durchdacht sind die Songs sicherlich, die
Texte eher weniger, denn wir auf dem Vorgänger geht es
auch hier wieder um Themen von Lovecraft und von ihm
inspirierte Themen - und das ist nun langsam aber sicher
wirklich ein alter Hut. Aber alt scheinen die
Puteraeon-Jungs gut zu finden, denn ihr Death Metal ist
vom ganz olschooligen Schlag. Da ist wenig Neues dabei,
aber offensichtlich ist das auch so gewollt. Was sie
machen, machen sie sehr gut, die morbide und mystische
Stimmung von Lovecrafts Werken kommt gut rüber und es
gibt ganz schön eins aufn Deckel. Die Stimme wurde
streckenweise irgendwie breiig und hallend abgemischt,
vermutlich zwar absichtlich aus Gründen der Mystik, aber
da gerät die Gitarre dann manchmal etwas stark in den
Hintergrund. Die erste Hälfte von The Crawling Chaos ist
wenig spektakulär, nicht schlecht zwar, aber auch nicht
der Knaller. Ab der Hälfte des Albums schalten die
Herren dann aber einen Gang nach oben und bieten
brachialen Sound, der vor allem auch bei den Grooveparts
überzeugt. Old School Deathern sei reinhören absolut
empfohlen!
Lucie W.
Punkte:
7.5 von 10
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JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE - Welt
Ohne Werbung
Unundeux
Wer hätte das gedacht! JaKa sind
wieder da! Die Grinder - wahlweise Death- oder Punk-
oder sogar Pop-Grind - aus Krefeld um die beiden
Charakterköpfe Grindcorechansonnier Christof Krather und
Frontsau Markus „Bony“ Hoff hatten sich 2011 aufgelöst,
weil „die Luft endgültig raus“ war. Die scheint nun aber
doch wieder gefunden worden zu sein, man hofft, dass die
Mannen trotz ihres mittlerweile schon etwas
gestandeneren Alters aber ohne Sauerstoffflasche
auskommen. Die eigene Ankündigung des Reunion-Albums
legt auf jeden Fall nahe, dass man mit vollem Elan
wieder bei der Sache ist: „Als sicher anzusehen ist
aber, dass die Band mit den intelligenten, witzigen und
ach so originellen Texten, die immer voll auf dem Punkt
sind, seit spätestens Anfang Dezember mit Hochdruck an
ihrem Comeback arbeitet.“ Die „ach so witzigen“,
gesellschaftskritisch und konsumfeindlich ausgerichteten
und wohlgemerkt deutschsprachigen Texte waren und sind
denn auch eines der Markenzeichen (hui, dieses Wort
finden sie sicher zu kapitalistisch!) von JaKa, schade
ist nur, dass man sie ohne Mitlesen im
dankenswerterweise mitgelieferten Booklet kaum verstehen
kann. Von Altersmilde ist aber weder bei den höchst
angepissten und wirklich geilen Texten (JaKa können
Konsum, Technik, Social Media, Umweltverschmutzung,
Tierquälerei, Religion, -uuuh, kurz Luft holen-,
Obrigkeitsgläubigkeit, Mainstream, Konformität, und noch
vieles vieles mehr ÜBERHAUPT NICHT AB!), noch bei den
Songs das Geringste zu bemerken. Es ballert und rifft
und haut rein, was das Zeug hält, 20 Tracks solider
Grind. Streckenweise ist das Ganze zwar etwas
anstrengend und etwas stressig, fast hysterisch - aber
das gehört dazu und passt. Wie bereits erwähnt verstehe
ich aber leider von den Texten streckenweise nicht ganz
so viel, wie ich gerne würde, und um ehrlich zu sein
kann mich keine der beiden Stimmen - JaKa haben zwei
Sänger, die sich mit Kreischen und Grunzen abwechseln -
so richtig 100%ig überzeugen. JaKa-Fans werden mir in
den negativen Punkten sicherlich widersprechen und
können hier auch ohne zögern zugreifen. Alle anderen
sollten zumindest mal reinhören, es lohnt sich schon
nur, weil JaKa ja auch irgendwie Kult sind.
Anspieltipps: „Gedopte Sklaven“ (feat. Rummelsnuff, ganz
anders als die anderen Songs) und „Zufriedene
Maschinen“.
Lucie W.
Punkte:
7.5 von 10
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DEVIL YOU KNOW - The Beauty Of Destruction
Nuclear Blast/Warner
Howard Jones kennen die meisten, die etwas mit
Metalcore am Hut haben. Der gute Mann war bis 2012
Sänger bei Killswitch Engage, die in ihrem Genre neue
Massstäbe gesetzt haben. Jetzt ist er mit seinen zwei
Kollegen, die auch bekanntere Musiker sind (an der
Gitarre Francesco Artusato und Drummer John Sankey),
unterwegs, um andere Ziele zu erreichen. Was das US-Trio
zum besten gibt würde ich allgemein als modernen Metal
bezeichnen. Brachiale Gesangsstrukturen treffen auf
harte, fette Riffmauern, die von einer geilen
Rythmussektion begleitet wertden. Alles in allem sind
das gute Songs für Metalcore-Anhänger und die, die es
noch werden wollen.
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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CINDERELLA – Stripped
Collectors Dream Records
Die aus Philadelphia stammende Formation war mit
Sicherheit eine der heissesten Bands von allen, die
Mitte der Achtziger aus der in L.A. verwurzelten
Sleazy-Szene hervorgegangen ist. Der Richtigkeit halber
muss aber erwähnt werden, dass nur das Debüt "Night
Songs" musikalisch diesem Genre zuzuordnen ist. Bereits
auf dem Nachfolger "Long Cold Winter" trat die bluesige
Seite deutlicher und offensichtlicher zu Tage. Dieser
Weg wurde auf den beiden nächsten Scheiben "Heartbreak
Station" und "Still Climbing" konsequent fortgesetzt.
Leider blieb es bis heute bei diesen vier
Studio-Outputs, womit man bezüglich Wartezeit auf ein
neues Werk sogar Guns’N’Roses übertrumpft. Sicher,
Cinderella ist im Live-Sektor schon seit Jahren immer
wieder aktiv und dies auch in der klassischen Besetzung
Tom Keifer (Vocals, Guitar, Piano), Jeff LaBar (Guitar),
Eric Brittingham (Bass) und Fred Coury (Drums).
Entsprechend erschienen auch schon mehrere
Live-Dokumente. Das Neueste davon wurde im Key Club in
Hollywood 1998 aufgenommen. Am 2. und 3. Oktober wurden
zwei Auftritte aufgezeichnet. Eines davon wurde bereits
2001 veröffentlicht. Somit stehen die Fans - den
Schreibenden eingeschlossen - vor einer diffusen
Situation. Klar, besser das gefühlte 37. Live-Album als
gar kein neues Lebenszeichen auf Tonträger. Warum dafür
aber nicht neue Aufnahmen verwendet wurden, bleibt
schleierhaft. Einziger Trost bleibt die Ergänzung durch
die Bonus Tracks "Sick For The Cure" und "Make Your Owe
Way". Andererseits, wer braucht schon wieder eine
weitere Cinderella Live Scheibe? Die Truppe hat zwar
haufenweise erstklassige Tracks im Petto, Hits am
Laufmeter, unsterbliche Klassiker, so dass "Stripped"
songtechnisch keine Wünsche offen lässt, zudem durch die
intensive Atmosphäre und das echte Live Feeling ohne
Einschränkung überzeugt. Trotzdem, bitte, bitte: wir
alle lieben euch und wollen darum endlich ein neues
Studioalbum!
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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PORTRAIT - Crossroads
Metal Blade/Sony Music
Seit 2006 gibt es die
schwedische Metal Band und mit "Crossroads" bedienen die
Nordländer ihre Fans mit dem dritten Album. Man muss
sich erst an den speziellen Gesang von Per Lengstedt
gewöhnen, der in hohen Lagen der Stimme von King Diamond
sehr nahe kommt. Und so klingt man dann im Grossen aus
einer Mischung aus Mercyful Fate und ganz alten Judas
Priest. Das Ganze kommt sehr abwechslungsreich mit
vielen tollen Breaks daher und die Musik klingt lebendig
und interessant. Der Sound klingt etwas altbacken, aber
das ist in keinem Fall abwertend gemeint, ganz im
Gegenteil, es passt sehr gut zum Gesamtbild des Albums.
Immer ist hier was los, erst der erste Part vom
Rausschmeisser "Lily" bring etwas Ruhe ins Ganze. Das
zeigt, dass Portrait auch ruhige gefühlvolle Sachen gut
stehen. Im Ganzen ein interessantes Album, das Freunde
des 80er Metals durchaus gefallen dürfte und eben:
Mercyful Fate und "early" Priest lassen grüssen.
Crazy Beat
Punkte:
7.4 von 10
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KXM - KXM
Ear Music/Phonag
Da haben sich ja drei lustige Vögel zu einem neuen
Projekt zusammen geschlossen! Da wäre zum einen Ray
Luzier, der Drummer von KoRn. Fans von KoRn können aber
gleich wieder ihre Dreadlocks zusammenbinden, denn man
findet hier nicht mal ansatzweise Sounds von KoRn. Des
Weiteren ist der umtriebige Georg Lynch (Ex-Dokken,
Lynch Mob) an der Gitarre mit von der Partie, der immer
wieder mal mit diversen Projekten von sich hören lässt.
Aber auch Dokken-Fans sollen sich nicht zu früh freuen.
Die Einzigen, die ihre Lieblingsband etwas raushören
könnten, sind die Fans von King's X, da Dug Pinnick hier
als Bassist und Sänger fungiert. Musikalisch erwartet
uns guter groovender U.S. Rock. Mal heftiger mal
ruhiger. Das auffällige und nervöse Drumspiel von Ray
Luzier verleiht dem Gesamtbild eine unruhige Note. Georg
Lynch brilliert immer wieder mit songdienlichen Licks
und Soloeinlagen. So ganz allgemein betrachtet haben wir
hier ein nettes Werk von 3 grossartigen Künstlern vor
uns. Es wird bestimmt nicht in die Geschichte des Rock
eingehen, ist aber eine interessante Sache mit
Daseinsberechtigung.
Roxx
Punkte:
7.3 von 10
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SCHAMMASCH – Contradicition
Prosthetic Records
Es ist spannend zu beobachten,
wie gewisse Alben noch nach Jahren Wellen schlagen. So
hat man schon beim Debüt der Basler Schammasch eindeutig
Parallelen zu Monotheist erkennen können. Und beim
aktuellen Werk gilt das Gleiche, ja zeigt sogar
bestimmte Verbindungen zum Album Seven Bells von Secrets
Of The Moon. Dabei ist Contradiction weit davon
entfernt, andere Bands zu kopieren. Mit minimal
gehaltenen Mitteln werden die Songs bestmöglich in Szene
gesetzt: hier ein Chorus, beim Opener gibt es ein
akustisches Gitarrensolo, vereinzelte Samples oder
Synthies. Klingt jetzt nicht nach wirklicher Innovation,
aber die Schweizer schaffen es ohne Bombast, aufgesetzte
Monotonie oder Dauerfeuer, eine kompromisslose und
verspielte Art von Black Metal zu kreieren. ‚Split My
Thongue‘ gehört zu den wenigen Songs, bei denen das
Tempo grösstenteils reduziert wird und die ganze
Heavyness so richtig schön zu tragen kommt. Kleine
Geräuscheinspielungen, Tempowechsel, ergreifend düstere
Atmosphäre und vielschichtige Gitarren machen daraus
mein persönliches Highlight, das als Anspieltipp sicher
einen guten Einblick in das Album gibt. Im Gegensatz zum
Vorgänger sind mir diesmal die Vocals allerdings auf
Dauer zu gleichbleibend. Aber das sind
Wohlstandsprobleme, das Album ist, wie der Titel bereits
sagt, ein widersprüchliches Werk mit Ecken und Kanten,
das man aber gerne mehr als einmal hört.
Tristan
Punkte:
7.2 von 10
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MONOLITH - Dystopia
Final Gate Records
Schon die neuste Sabbath-Scheibe
gehört? Nein, ich spreche nicht vom ganz ordentlichen 13
des Originals und ich mein auch nicht Mouth Of Madness
von Orchid (ist ja beides auch nicht neu), sondern von
Dystopia, dem Debüt einer bisher unbeschriebenen Truppe
namens Monolith. Haufenweise Iommi-Jünger gibt es
derzeit und so ziemlich alle ihre Scheiben stehen bei
mir zuhause (Beispiele sind die Amerikaner Black Prism
oder die nicht mit den skandinavischen Classic Rockern
zu verwechselnden Heat aus Berlin), doch selten habe ich
die reine Lehre früher Sabbath so orthodox gepredigt
gehört wie auf dem Erstling dieses Trios aus Bremen. Und
zwar vom debilen Ozzy-Wehklagen und den schlammigen
Iommi-Riffs, über den grollenden Geezer-Bass, dem
relaxten und doch harten Bill Ward-Drumming bis hin zum
authentischen Live-Sound (da live aufgenommen). Hier hat
jemand tief in der Ursuppe metallischer Musik gestochert
und dabei doomige Songkröten wie den paranoiden
Stampf-Opener Won't Come down, das erdig groovende
Cosmic Fairy oder den zähflüssigen Space-Trip Rainbow
rausgefischt. Monolith haben die verschollenen
Demo-Tapes der Masters Of Reality- und Vol.
4-Sessions ausgekramt und daraus sieben Tracks
gebastelt, die es von der songwritterischen Qualität her
zwar eben nicht auf diese Kultscheiben geschafft haben
oder hätten (zu eintönig und unscheinbar), dennoch aber
jedem Sabbath-Fan das Warten auf eine neue Platte des
Originals oder mindestens bis zum Gig am 20. Juni im
Zürcher Hallenstadion erleichtern.
Kissi
Punkte:
7.2 von 10
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XANDRIA - Sacrificum
Napalm Records/Universal
Vergangenen Herbst hat Sängerin
Manuela Kraller nach drei erfolgreichen Jahren völlig
unerwartet den Austritt bei Xandria gegeben. Zeit zum
Trauern bleibt keine, denn mit „Sacrificum“ steht
bereits das erste Album mit der Nachfolgerin Dianne
Giersbergen in den Startlöchern. Ihre Stimme ist klar
und vermag Emotionen zu transportieren. Die opernhafte
Ausrichtung dürfte aber wohl nicht jedem gefallen.
Musikalisch gibt es gewohnt viel Orchester auf die
Ohren. Nachdem der Opener einmal Fahrt aufgenommen hat,
wird die ganze Bandbreite offenbart, von schnellem
Gitarrengeschredder, langsamen, eingängigen Melodien und
epischen Chören hin zu cleanen und harschen Gesängen und
Sprechpassagen. In ‚Nightfall‘ und auch In ‚Dreamkeeper‘
vermögen rein musikalisch zu überzeugen, doch fallen die
Ähnlichkeiten zu gerne zitierten Genreveteranen immer
deutlicher auf. Die Ballade ‚The Undiscovered Land‘
könnte genauso aus der alten Nightwish-Ära stammen.
Gleichzeitig ist dies einer der stärksten Songs. ‚Betrayer‘
bringt mit seiner härteren Gangart nochmals etwas
Frische in den Sound, bei In ‚Come With Me‘ scheint die
Luft aber draussen zu sein. Das unglaublich
klischeehafte ‚Temple Of Hate‘ kann den Abwärtstrend
auch nicht stoppen. „Sacrificum“ reisst über weite
Strecken zu wenig mit und kompositorisch kommt man nicht
an die starke Konkurrenz aus der Heimat von Dianne heran
– daher landet das Album nur im oberen Mittelfeld.
Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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INSOMNIUM – Shadows Of The Dying Sun
Century Media/Universal
Die Finnen von Insomnium setzen zu ihrem sechsten
Streich an, und der haut ziemlich ordentlich dort hin,
wo meine letzte Kritik zu „One For Sorrow“ die
Schwachpunkte ausgemacht hat. Oder etwa doch nicht? Fakt
ist, dass „Shadows Of The Dying Sun“ sehr viele gute
Tracks enthält und sich auch darum bemüht, die
Abwechslung hochzuhalten. Jedoch, und das muss wiederum
mit Bedauern erwähnt werden, ziehen die Tracks am Hörer
vorbei, sollte er nicht voll die Aufmerksamkeit auf sie
richten – tut er dies jedoch, so sind brachiale wie auch
sanfte Passagen zu vernehmen, welche mit November’s Doom
verglichen werden können. Das Können ist definitiv
vorhanden, keine Frage, und technisch gesehen ist diese
neue Scheibe über jeden Zweifel erhaben. Was nun aber
noch zum ganz grossen Glück fehlt, ist beispielsweise
ein variablerer Growl-Gesang (welcher zeitweise arg
eintönig daherkommt) und klarere Abgrenzungen der
einzelnen Tracks voneinander. So, wie es jetzt ist, sind
die Übergänge zu fliessend angeordnet, so dass sich die
einzelnen Songs nicht genügend einprägen können. Dies
geschieht jedoch vor allem beim Komplettdurchgang, wenn
man sich einzelne Tracks herauspickt, dann erkennt man,
was alles hinter Insomnium steckt. Aber das alles ist
kritisieren auf hohem Niveau. Wer mit den erwähnten
Punkten leben kann, der findet hier eine wahre Perle der
melodisch-todesmetallischen Kunst vor. Die Zuhörerschaft
könnte jedoch noch um mehrere Personen erweitert werden,
wenn die erwähnten Kritikpunkte umgesetzt würden. Echt
gut mit Luft nach oben!
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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DORO - Powerful Passionate
Favorites
Nuclear Blast/Warner
Bei Erscheinen dieser Review hat Deutschlands Metal
Queen Doro Pesch seit rund zehn Tagen zwei grosse
Jubiläumsauftritte in ihrer Heimatstadt Düsseldorf
hinter sich. Anlässlich des 30-jährigen Bühnenjubiläums
spielte sie mit ihrer Band nämlich zwei unterschiedliche
Konzerte. Einmal mit einem Orchester zusammen am ersten
Abend und am zweiten Tag gab es dann wieder, im
gewohnten Rahmen, voll eins auf die Zwölf. Dabei dürften
auch einige Gäste wie Fans nicht gefehlt haben. Obwohl
Frau Pesch eigentlich über genügend eigene Songs
verfügt, spielte sie im Verlauf der Jahre auch ein paar
Covers, wie zum Beispiel 1989 «A Whiter Shade Of Pale» (Procol
Harum), 2000 «White Wedding» (Billy Idol) oder 1998 «Barracuda»
(Heart), ein. Letzteren allerdings im ziemlich ruppigen
wie gewöhnungsbedürftigen Klangkleid der Krupps. Live
wird dann meist auch noch der Priest-Classic «Breaking
The Law» zum Besten gegeben. Ob nun «Powerful Passionate
Favorites» wirklich dem eigenen Wunsch von Doro ("ihre
absoluten Lieblingssongs") oder doch eher der
Geschäftstüchtigkeit von Nuclear Blast zu verdanken ist,
weiss ich gerade nicht und müsste dazu wohl mal ein
aktuelles Interview nachlesen. Fakt ist auf jeden Fall,
dass diese Zusatz-Scheibe mitunter im Set der
wiederveröffentlichten letzten Studioscheibe «Raise Your
Fist» zu finden ist. Von den insgesamt neun Titeln sind
fünf Covers. Das heisst interessanter sind die anderen
vier Vetreter, nämlich eine Neuaufnahme von «It Still
Hurts», dem Duett mit Lemmy und die auf französisch
(huch!) gesungene Version von «Raise Your Fist». Weiter
ist mit «Warfare» ein Song vom kommenden zweiten "Anuk"-Film
vetreten und zuletzt wird noch eine Demo-Version mit dem
Titel «NYC Blues» kredenzt, die jedoch ziemlich schräg
klingt wie total hemdsärmelig instrumentiert ist und das
Vibrato von Doro passt hier überhaupt nicht! Was haben
wir noch..., ach ja die Covers..., na ja..., «Egypt (The
Chains Are On)» von Dio und die Simmons-Nummer «Only You»
(ist eine andere Version als auf dem 1990er-Album) gehen
ja noch, aber der Rest? Braucht kein Mensch und so "powerful"
wie angekündigt ist das Teil bestimmt nicht. Wer aber eh
alles von Doro sein Eigen nennen will, wird auch hier
zugreifen.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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MICHAEL BORMANN – Love Is Magic
RMB Records
Der Duisburger Michael Bormann ist zwar hauptamtlich
Sänger, beherrscht aber auch sämtliche rockrelevanten
Instrumente, ist ausserdem als Produzent äusserst
versiert und zudem ein begnadeter Songwriter. Der Mann
kann auf eine 33-jährige Musikkarriere zurückblicken.
Dabei war er in nicht weniger als zwölf Bands schon als
Frontmann tätig. Die bekannteste dabei dürfte Jaded
Heart gewesen sein. Seit seinem Ausstieg konzentriert
sich Michael auf seine Solokarriere. Dabei driftet er
aber leider immer mal wieder in sehr seichte Gewässer
ab. Balladen gehörten natürlich immer zu seinem
Repertoire. Das ist mehr als legitim, nicht zuletzt,
weil sie meistens Hand und Fuss, sprich Tiefgang und
Emotionen beinhalten. Die harte Seite sollte aber
trotzdem nicht zu kurz kommen. Zwiespältige
Voraussetzungen für das nun vorliegende Best Of
Ballads-Album. Es handelt sich aber keineswegs um eine
lieblose Aneinanderreihung, im Gegenteil, viele der
Songs wurden neu eingespielt und dabei dezenten
Veränderungen unterzogen. Auch einige neue Tracks wurden
auf die Scheibe gestellt. Somit ist "Love Is Magic" ein
interessantes Album, dass mit Sicherheit Käufer finden
wird. Vor allem für M. Bormann Fans wird kein Weg daran
vorbeiführen.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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COBRA – To Hell
Ván Records
Die Peruaner von Cobra rennen bei mir bestimmt
offene Türen ein, denn der Sound soll an alte Running
Wild und Omen erinnern. Und das hat was. Vieles klingt
ähnlich wie bei den ersten beiden Scheiben von Running
Wild und den Ami-Jüngern von Omen. Allerdings waren die
besten Scheiben von Running Wild diejenigen ab der
Piraten-Phase und Cobra kommen nie an das Level von Omen
heran. Also, was haben wir mit „To Hell“? Ein weiteres
Untergrund-Album, das viele hörenswerte Momente hat,
dabei mit einem Bassspiel aufwartet, das an jenes von
Steve Harris (Iron Maiden) erinnert und mit Harry El
Sucio einen Schreihals hat, der sich mehr abmüht, als
glänzt. Zu ungestüm klingt das Ganze, zu wenig
strukturiert und auch wenn die Gitarrenfront mit vielen
packenden Momente überzeugt, unter dem Strich bleibt ein
weiteres Metal-Album, das den Underground-Fans feuchte
Träume und den Lusttropfen in den Shorts beschert. Die
Mehrheit wird sich aber, wenn überhaupt an den
Klassikern von Omen erfreuen. Und deren Fans waren auch
sehr überschaubar…
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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STREAM OF PASSION - A War Of Our Own
PIAS/Musikvertrieb
Die von Arjen Lucassen mit gegründete Band kann auf
ihrem vierten Album nicht an die Genialität ihres
ehemaligen Mentors anschliessen. Trotz Potential ist die
Nähe zu Within Temptation zu erdrückend. Wir erinnern
uns: Lucassen gründete die Band nach dem Ayreon-Album „The
Human Equation“, um der Sängerin Marcela Bovio eine
Plattform zu geben. Ab dem zweiten Album entliess der
Holländer sein Baby in die Eigenständigkeit. Für die
Aufnahmen von „A War Of Our Own“ sammelten Stream Of
Passion von ihren Fans stolze 44‘000 Euro. Diese werden
wohl vom Ergebnis nicht enttäuscht sein. Denn die elf
Lieder sind episch, heavy metallisch, durchdacht und
eingängig. Marcela Bovio überzeugt mit einer kraftvollen
Stimme und setzt damit einer Musik die Krone auf, zu
welcher man am besten auf einem grossen Bildschirm Flüge
über schöne Landschaften schauen würde. Als Begleitung
zu solchen Bilder dürfte diese Musik eine unglaubliche
Wirkung entfalten. Und trotzdem bleiben zwei wichtige
Kritikpunkte: 1. Kann die Spannung nicht bis zum Ende
gehalten werden und die Lieder klingen insgesamt zu
ähnlich. 2. Die angesprochene Nähe zu Within Temptation.
Wer sucht oder letztgenannte Band noch besser kennt als
ich, wird sicher Unterschiede finden. Für mich klingen
Stream Of Passion aber fast dreist ähnlich. Der Freude
am einzelnen Lied schadet dies zwar nicht, dem ganzen
Album aber schon. Wer die bereits mehrfach genannte Band
mag, kriegt hier zusätzlichen Stoff. Für einen weiteren
Schritt aufwärts in Richtung Erfolg müsste dieses Manko
aber schnellstens beseitigt werden.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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UNHEILIG - Alles hat seine Zeit
(Best Of)
Universal Music
Was 1999 begann, wurde mittlerweile zur Legende.
Unheilig haben eine Menge erreicht, wenn sie auch in der
Kritik stehen, sich selbst verkauft zu haben, weil heute
auch die breite Masse diese Band kennt und mag. Was
dagegen einzuwenden ist, dass jemand mit seinem Hobby
Geld verdient, das ist natürlich eine andere Frage. Nach
sieben Studioalben kann man zum 15. Bandjubiläum getrost
eine Best Of Unheilig veröffentlichen, bei der "Sage
Ja!" nicht fehlen darf, die erste Single der Band. Der
Kritikerin dieser CD gefällt vor allem, dass die beiden
alten Perlen "Spiegelbild" und "Freiheit" es in die
Auswahl geschafft haben. Als Bonus erhält man hier die
neue Single "Als wär's das erste Mal", mit der Unheilig
beim Vorentscheid des Eurovision Song Contest dabei
waren. Eine nette Pop-Nummer mit angenehmen
Piano-Klängen. Wie der Graf selbst sagt: "Es war ein
langer und ein schöner Weg bis zu diesem Album. Jedes
Lied hat seine Zeit und ist wie ein Anker der
Erinnerung. Die beiden neuen Lieder sind mein Blick nach
vorne und haben mir die Gewissheit geschenkt meinen Weg
weiterzugehen und ich bin gespannt, welche Erinnerung
auch sie einmal in sich tragen werden." - Sehr schön
zusammengefasst!
Maiya van A.
Punkte:
keine Wertung
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PHLEBOTOMIZED – Immense Tense
Suspense/Skycontact (2CDs)
Hammerheart Records
Wenn sich eine Band Mühe bei der Namensgebung
gemacht hat (zumindest kann man davon ausgehen, wenn
nicht die Begriffe ‚blood‘, ‚death‘, ‚kill‘ oder
ähnliches), lohnt es sich doch, die Definition
herauszufinden. „To phlebotomize“ bedeutet offenbar
soviel wie ‚Blut ablassen‘ im medizinischen Kontext und
war früher usus bei der Krankheitsbehandlung. Gut, haben
wir wieder was gelernt. Aber nun back to topic: Vor 16
Jahren hat sich die Kombo aufgelöst und das letzte
Lebenszeichen namens „Skycontact“ hinterlassen – nun
seit 2013 gibt es wieder neue Veröffentlichungen.
Moment, sind die wirklich neu? Nein. Es sind
Kompilationen vergangener Taten, und „Immense Tense
Suspense / Skycontact“ ist nun die zweite
Veröffentlichung neueren Datums. Wer die Band bisher
gekannt hat, weiss, was ihn nun erwartet. Für alle
anderen, den Rezensenten eingeschlossen: Phlebotomized
kreieren einen relativ eigenwilligen Soundstil, klingt
er zwischendurch doch wie eher old schoolig-angehauchten
Doom/Death/Gothic-Metal, nur um dann mittels Breaks
aufgelockert zu werden – erinnert zuweilen an My Dying
Bride (Stichwort Violine), Opeth oder die Polen von Aion,
die leider aufgehört haben, Musik zu machen. Eigentlich
sehr interessant, da auf 08/15-Strukturen verzichtet und
immer mal wieder Tempiwechsel vollzogen werden – klingt
zwischendurch wie uralter Death Metal der Marke Cemetary
zu „An Evil Shade Of Grey“-Zeiten. Fazit: Es ist
undurchsichtig, wieso nach so langer Zeit diese
Kompilationen auf den Markt geworden werden, aber das
tut der Sache an sich keinen Abbruch: Wer auf die
erwähnten Bands steht (und auf eine merkwürdige
Abmischung der Tracks gefasst ist, zwischendurch sind
sie beinahe zu laut, dann wiederum zu dumpf) und
Phlebotomized noch nicht kennt, dem dürfte sich hier
eine neue musikalische Spielwiese eröffnen.
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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GLORYFUL - Ocean Blade
Massacre Records/Musikvertrieb
Der Weg nach oben! Ich weiss, dass ich zu den
deutschen Powermetallern Gloryful und ihrem Debut-Album
„The Warrior Code“ nicht gerade nett war. Zu
klischeehaft erschienen mir Album und Artwork und zu
durchschnittlich das Songwriting. Auf CD Nummer zwei ist
nun Vieles besser. Einerseits ist die Dame auf dem Cover
nun nicht mehr splitternackt (und das im Winter),
sondern hat Zähne und einen Monsterkörper erhalten.
Anderseits ist die Musik um Einiges abwechslungsreicher
und eingängiger geworden. Sie schreit nun förmlich nach
Relevanz. Klar sind Gloryful immer noch dem Powermetal
zuzuordnen. 2014 loten sie aber die Genregrenzen
deutlich besser aus. Dem klassischen Stampfer „Hiring
The Dead“ folgt das weitgehend schnelle „E Mare E
Libertad“. Mit „The Masters Hands“ hat sich gar ein
kleines Highlight mit typischen Genre-Refrain
eingeschlichen, während sich mit „Black Legacy“ die
Ohren entspannen können. Das in der Tradition von Blind
Guardian’s „The Bard’s Song“ gespielte Folkstück schafft
eine grossartige Lagerfeuerathmosphäre. Danach ist man
für die abschliessende dreifache Speed-Attacke gerüstet,
mit denen im zweiten Drittel neue Wege eingeschlagen
werden. Ocean Blade ist im Vergleich zum Debut-Album ein
grosser Schritt nach vorne. Das von der Plattenfirma
beschriebene Potential wird nun erkennbar. Geben wir der
Band noch ein, zwei weitere Alben – und ein neuer König
wird geboren. Der Weg zum Thron ist aber noch steil. Wer
die Band bereits jetzt begleiten will, kann in dieses
Album investieren. Alle andern dürfen gespannt auf die
weitere Steigerung warten.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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THE MÖLES - Premium Spirit
Eigenvertrieb
Dass Pub- und Schweinerock auch in der Schweiz seine
kompetenten Interpreten hat, haben in den letzten paar
Jahren Combos wie Sideburn, Pub La Bomba, The Chocolate
Rockets, Chronic Shock oder The Garlicks mehr als genug
bewiesen. Nachdem sie sechs Jahre lang an der eigenen
musikalischen Identität gefeilt und endlich auch genug
Kohle zusammengekratzt haben - das Zauberwort heisst
wieder mal Crowdfunding - schicken die vier Jungs von
The Möles aus dem Laufental ihr erstes Werk an den
Start. Und so simpel wie auch effizient das
Bierdosen-Cover ist, so schnörkellos und aufs
Wesentliche reduziert ist der Sound dieser jungen Band.
Ein paar griffige Riffs, einprägsame Mitgröhl-Refrains,
einfache und daher songdienliche Rhythmusarbeit, mehr
braucht es nicht um zehn dirty Rock’n’Roll-Partysongs
auf Plastik zu bannen, die wirklich Spass machen. Tracks
wie das eröffnende „Cat In The Heat“, das flotte „No Man
Left Behind“ oder der amtliche Aussie-Rock Kracher „Cold
Blonde“ gehen sofort in Bein und Nacken und nutzen sich
trotz aller Einfachheit auch bei Dauerrotation nicht ab.
Der häufig eingesetzte Sprechgesang von Sänger/Gitarrist
Marc wird zwar wahrscheinlich nicht jedermanns Sache
sein, aber ich finde, er passt gut zum Gesamtsound und
gibt der Band noch eine Extraportion Rotz. Aufgenommen
wurde der Rundling übrigens im Planetary Studio in
Laufen, und für den Mix konnte man V.O. Pulver vom
Little Creek Studio in Gelterkinden gewinnen, was den
sympathisch-regionalen Charakter dieser Produktion noch
mal unterstreicht. „Premium Spirit“ ist nicht der
sensationelle Überflieger, der die Band über Nacht auf
die grossen Bühnen der Welt hieven wird, aber zweifellos
ein frisches, kraftvolles Debüt, das Hoffnung auf mehr
macht. Reinhören empfohlen, kaufen erwünscht.
Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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CAPTAIN BLACK BEARD - Before
Plastic
Dead End Exit Records
Bei mir machen sich wohl erste Anzeichen von
Altersmilde bemerkbar. Anders kann ich es mir nicht
erklären, dass gerade Gute-Laune-Rock aus dem Hause
Captain Black Beard aus den Boxen dröhnt, und ich diesen
nicht grundsätzlich als unerträglich empfinde.
Jedenfalls erzeugt das fetzig-melodiöse „Please Come
Home“, zu dem kein Geringerer als Bruce Kulick (ex-Kiss,
Grand Funk Railroad) ein Gitarrensolo beigesteuert hat,
gleich zu Anfang anerkennendes Nicken. Das Nicken hält
in der Folge an, auch wenn im Refrain des stimmigen
Rockers „New York City“ Sänger Sakaria Björklund
gefährlich ähnlich klingt wie Erasure Frontmann Andy
Bell, aber wahrscheinlich ist das bloss mein subjektives
Empfinden. Jedenfalls ist es die Kunst dieser vier
Schweden, auch auf Album Numero Zwo den Sleaze-Faktor in
ihrer Musik auf dem gerade richtigen Level zu halten, so
dass es nie aufdringlich oder aufgesetzt wirkt. Als
gutes Beispiel hierzu sei mal „Music Man“ genannt. Wer’s
gerne etwas metallischer mag, sollte sich mal „Aiming
For Love“ einverleiben, das allerdings auch der einzige
Vertreter dieser Kategorie auf „Before Plastic“ bleibt.
Generell versprühen die Songs eher viel Old-School Kiss
Vibes, was durchaus als Kompliment zu verstehen ist, und
leben vor allem von ihrer fast unbekümmerten Frische,
eben unprätentiöser Gute-Laune-Rock für die sonnigen
Momente im Leben. Einzig das kitschige „Bad Girl“,
welches ich während der ersten paar Takten
irrtümlicherweise für ein Cover von Ozzys „Shot In The
Dark“ gehalten hatte, hätten sich die Jungs ruhig sparen
können. Die knapp viereinhalbminütige Schmonzette hätte
genauso aus der Feder des wiedergeborenen Pop-Sängers
John Bon Jovi stammen können, und da hört bei mir der
Spass definitiv auf. Unterm Strich bleibt ein frisches,
energisches Rockalbum, das man sich bei der nächsten
Grillparty unbekümmert reinpfeifen kann. Die
Skandinavier haben‘s generell musikalisch halt einfach
drauf, daran wird auch dieser Dreher nichts ändern.
Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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DEWOLFF - Grand Southern Electric
REMusic Records
Wo Instrumente wie eine altgediente Hammond-Orgel
und eine jener unsagbar hässlichen aber gleichermassen
kultigen Danelectro-Gitarren eingesetzt werden (auch
Jimmy Page hat sich nicht ausschliesslich Les Pauls
umgehängt…), hält man von Hypes und modernen Sounds
nicht viel. Diesem Grundsatz bleiben die drei jungen
Holländer von DeWolff auch auf ihrem vierten Longplayer
kompromisslos treu. Locker-flockig zocken sie ihren von
Truppen wie Led Zeppelin, Uriah Heep, Deep Purple und
Cream inspirierten Classic Rock und würzen diesen
zugleich mit sparsamen Psychedelic Einschüben sowie
Elementen aus dem Southern Rock. Dass das Grundrezept
funktioniert, beweist die Teilnahme der Jungspunde an
diversen europäischen Open Airs bereits in der Frühphase
der Band, bei ihrem Auftritt am Pinkpop Festival im Jahr
2010 war noch keins der Bandmitglieder zwanzig Jahre
alt, dies um das wirklich zarte Alter der Protagonisten
zu verdeutlichen, das so gar nicht zu ihren extrem
traditionellen Sounds passen will. So schicken also ein
zugleich ganz ordentlich singender Gitarrist, ein
Keyboarder, der zeitgleich für die Basslinien zuständig
ist und ein versierter Old School Drummer den Zuhörer
auf eine dreiviertelstündige Zeitreise zurück in jene
Epoche, in der sich gewisse Musiker noch etwas zögerlich
gerade anschickten, dem Rock eine etwas härtere Kante zu
verleihen. Naturgemäss sagen mir jene Tracks mehr zu,
die deutlich in Richtung Bluesrock schielen wie „Evil
Mothergrabber“, „Restless Man“ oder „Working Like a
Dog“, aber auch die anderen Nummern haben in ihrer
farbenfrohen Vielfalt (Jazz, Country, Honky Tonk, Funk
etc.) ihre Daseinsberechtigung und fügen sich durchaus
schlüssig ins Gesamtbild ein. Logischerweise setzt
„Grand Southern Electric“ eine gewisse musikalische
Offenheit voraus, Metal und Hardrock-Puristen haben hier
rein gar nix verloren, und selbstverständlich gibt es
auch im Retrorock-Sektor weitaus Fetzigeres, aber um
zwischendurch den Ohren mal etwas Entspannung zu gönnen,
warum nicht?
Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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HEROD - They Were None
Mighty Music
Stop! Wer hier freudige Unterhaltung sucht, wird sie
hier nicht finden. Hier wird bleischwerer
Post-Apokalypse-Core zelebriert. Hier ist so viel Wut
und Verzweiflung drin, dass es nicht nur in die Ohren
drückt, nein es drückt alles runter. Dennoch ist der
Sound weit davon entfernt, depressiv zu wirken. Dafür
hat dieses Werk zu viel Eier. Es wäre noch interessant
zu wissen, woher all diese negative Energie herkommt. An
der Herkunft kann es nicht liegen. Die Romandie ist doch
schön?! Klanglich ist soweit alles in Ordnung bei Herod.
Produziert von Julien Fehlman, welcher schon mit The
Ocean, Unfold oder Coilguns zusammen was aufgenommen
hat. Gemastert wurde das Album von Svante Försböck, der
auch schon für Volbeat oder Rammstein gearbeitet hat. Es
bleibt uns somit ein schwer drückendes, schwer
verdauliches und eher langsam mit etwas Prog'
angehauchtes Werk zu entdecken, welches von der anderen
Seite des Röstigrabens via Mighty Music Dänemark zu uns
gefunden hat.
Roxx
Punkte:
6.7 von 10
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DELIRIUM TREMENS – Read My Fist
Iron Shield Records
Alter Thrash, das haben sich Delirium Tremens auf
die Fahnen geschrieben. Allerdings weit weg von der Bay
Area, sondern eher in der Nähe von Tankard. Also mit
einer gehörigen Portion Punk unterlegt und voll auf die
Zwölf. Fingerfertigkeit und filigranes Handwerk sucht
man hier vergebens und somit werden sich die Testament-,
Death Angel- und Megadeth-Maniacs schon mal abwenden.
Der Schmier Gedenk-Schrei bei „Iron Gang“ zeigt klar,
dass sich die Bamberger eher bei den alten Deutschen
Thrash-Heroes sehen, denn bei den Amis. Die Songs
fliegen flott aus den Speakern, machen keine Gefangen
und kümmern sich einen Scheiss darum, ob jemand auf
diesen D-Train aufspringen kann oder nicht. Abwechslung
gibt es nur zwischen schnell und ganz schnell. Alles
andere ist was für Muttersöhne und auf die Pfeifen die
Herren. Zeit zum Verschnaufen gibt’s nicht! Wer die elf
Tracks schadlos übersteht, bekommt schon mal das
deutsche Verdienstkreuz für knallhartes Durchstehen
feindlicher Handgranaten-Angriffe und das fehlerfreie
Durchlaufen minenübersäter Felder.
Tinu
Punkte:
6.6 von 10
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SATAN’S SATYRS – Die Screaming
Bad Omen Records
«Die Screaming», das direkt den Sechzigern
entsprungen zu sein scheint, kann mich nicht wirklich
packen. Dazu muss man sagen, dass ich an der
Retro-Bewegung nicht unbedingt schätze, dass manche
Protagonisten anscheinend versuchen, so schlecht wie
möglich zu klingen. Ich gehöre eher derjenigen Fraktion
an, die mit den zur Verfügung stehenden Mitteln den
bestmöglichen Klang erreichen will. Daher gefällt mir
beispielsweise von «Legend» (Witchcraft) nicht nur die
Musik, sondern auch die Produktion. Bei «Die Screaming»
sieht die Sache etwas anders aus. Das Ganze kommt
ziemlich basisch rüber: fuzzige Gitarren, röhrender
Bass, wimmernde Orgel, etwas Horror, etwas Psychedelic.
Nun ja, wenn ich die eigenen Hörgewohnheiten über Bord
werfe, die Anlage korrekt auf 11 drehe und mein
Dracula-Kostüm überwerfe, kommt doch ein Funken Spass
auf. In diesem Sinne und für alle, die sich
vorurteilsfrei dem Retro-Horror ergeben, gibt’s für die
Satyrn satanische 6.66 Punkte. Abgerundet.
Mac
Punkte:
6.6 von 10
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BELOW - Across The Dark River
Metal Blade/Sony Music
Verglichen mit den ebenfalls in dieser Ausgabe
besprochenen Dread Sovereign klingt die Musik der
Schweden Below geradezu wie Happy Doom. Kein Wunder,
berufen sich doch die angehenden Shootingstars des
epischen Doom unter anderem auf Black Sabbath mit Tony
Martin am Mikro, also ausgerechnet auf jene Phase, in
der die Genre-Urväter mit Doom Rock etwa gleich viel am
Hut hatten wie Stryper mit Black Metal. Ich höre aber
diesen Einfluss sowieso eher nur am Rande heraus, was
hingegen in fast jedem Takt hindurchschimmert ist
Candelmass ohne Ende, insbesondere die erste Besetzung
mit Messiah Marcolin als Frontkasper, und genau das kann
sich für diese Scheibe als Boomerang erweisen. Wer mit
den Klassikern des Doom nicht ganz so vertraut ist, wird
diesen Rundling absolut Klasse finden, wer sich hingegen
intensiv mit den Frühwerken von Candelmass, Trouble,
Mercyful Fate und Konsorten beschäftigt hat, wird ein
Déja Vu nach dem anderen erleben. So habe ich doch so
manches Riff und so manche Gesangslinie, die auf „Across
The Dark River“ dargeboten werden, bereits vor rund
fünfundzwanzig Jahren auf „Nightfall“, „Ancient Dreams“
und „Tales Of Creation“ gehört, und wenn sich dadurch
beim Anhören eine gepflegte Langeweile ausbreitet, dann
ist etwas schief gelaufen. Below sind zweifellos
allesamt exzellente Musiker, und dank Produzent Andy
LaRocque, welcher – oh Zufall! – nebenbei noch
langjähriger Gitarrist bei King Diamond ist, verfügt ihr
Debüt über einen brillanten Sound, der keine Wünsche
offen lässt. Dennoch fehlt mir irgendwie etwas. Ich bin
mir noch nicht ganz sicher, ob mir die Songs zu wenig
originell und eigenständig sind, oder ob es ihnen zu
sehr an echter Gemeinheit und fiesen Momenten mangelt.
Jedenfalls ist nach jedem Durchlauf mein Votum immer das
gleiche: Grundsätzlich absolut geile Mucke, aber kennst
du einen Song, kennst du sie alle.
Mirko B.
Punkte:
6.6 von 10
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ELECTROCUTION – Metaphysincarnation
GoreGorecords
Das 1993 erschienene Debüt "Inside The Unreal“ war
zugleich das erste von einem Majorlabel international
vertriebene Album einer italienischen Death Metal-Band.
Diesbezüglich hatten Electrocution also schon mal
Pionierarbeit geleistet, dennoch war vier Jahre und ein
paar EPs später das Ende der Fahnenstange erreicht, und
die Band war schon wieder Geschichte. Jetzt, satte
siebzehn Jahre später, melden sie sich abgesehen vom
Drummer in Originalbesetzung zurück und liefern mit „Metaphysincarnation“
ein ganz passables musikalisches Statement ab. Leider
verspricht der grossartige Opener „Wireworm“ etwas, was
das Album in seiner knappen Länge von siebenunddreissig
Minuten nicht ganz halten kann. Der mit geflüsterten
Passagen und Chören aufgepeppte Song erweckt nämlich die
Hoffnung, dass auch die restlichen Songs mit Death
Metal-untypischen Elementen glänzen und so dem
Einheitsbrei entwachsen. Stattdessen wird über die ganze
restliche Albumlänge hinweg sauberer, technisch
einwandfrei eingeprügelter Florida-Tod geboten, alles
zweifellos sehr solide, zuweilen rasend und stets
brachial, aber eben, so etwas bieten hunderte andere
Bands auch. Immerhin war das Quartett intelligent genug,
zwischendurch langsamere Passagen, melodische
Gitarrensoli und gar akustische Flamenco-Spielereien
einzubauen, um das wüste Geknüppel etwas aufzulockern,
und Gitarrist Alex Guadagnoli hat am Mischpult im The
Strands Studio in Los Angeles auch als Produzent
wirklich gute Arbeit geleistet. Dies alles vermag den
fehlenden Mut zur Innovation zumindest teilweise zu
kompensieren. So betrachtet bietet „Metaphysincarnation“
also genau das, was der traditionsbewusste Death
Metaller verlangt, nicht mehr und nicht weniger. Wer in
Sachen Death Metal mehr auf bewährte Hausmannskost als
auf experimentierfreudige Haute Cuisine steht, sollte in
diesem Fall mindestens ein Ohr riskieren.
Mirko B.
Punkte:
6.6 von 10
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LIFE CRIME - Ordinary Madness Excess
Unundeux
Die jungen Grazer von Life Crime veröffentlichen mit
"Ordinary Madness Excess" ihr Debutalbum. Die HC/Grinder
rotzen sich auf ihrem Erstling so richtig aus. Feinste
Strassenpunk Attitude trifft hier auf grindige
Aggressivität. Die Österreicher haben das Album in
kompletter Eigenregie aufgenommen, und so ist es nicht
verwunderlich dass die Soundqualität ziemlich leiden
musste. Doch was eigentlich ein Kritikpunkt sein sollte
erweist sich bei Life Crime als Segen. Durch die miese
Produktion verstärkt es die Stimmung die Life Crime
verbreiten. Zorn und Hass gegen alles, kommend von der
Strasse. Dies lenkt zum Glück ein wenig davon ab, dass
das Songwriting an sich nicht wirklich ausgereift ist.
Aber muss es auch nicht.
Steve Butcher
Punkte: 6.5 von 10
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VEHEMENZ – Vehemenz
MDD Music
Typisch deutsches Black Metal, damit könnte man das
Debüt von Vehemenz am schnellsten beschreiben. Das
reicht von der Klangqualität bis hin zu dezent
avantgardistischen Anflügen, dabei aber nicht so
eigenständig wie beispielsweise Agrypnie. Auch
verzichtet die Kapelle auf rauschende Gitarren und
suizidales Kreischen, die Vocals bemühen sich hörbar um
Abwechslung. Und glücklicherweise sind die Texte gut
geschrieben, so dass man sich nicht fremdschämen muss.
Die Gitarren überzeugen durch solides Handwerk und
einigen wirklich netten Riffs. Da wäre aber sicher noch
mehr möglich, schliesslich sind drei Gitarren in einer
Black Metal Band schon was aussergewöhnliches. Noch
kommen die aber nicht wirklich zum Tragen. Der Song ‚Der
Traum…im Chaos vereint‘ bringt die 35 Minuten
schliesslich gekonnt zum Abschluss: von dezenten
Effekten, Breaks, eisigen Riffs und Blastbeats wird
alles aufgefahren, was irgendwie geht. Bei diesem Lied
zeigt sich klar, dass hier noch einiges an Potential
steckt. 35 Minuten sind in meinen Augen allerdings ein
wenig kurz, gerade für eine junge, unbekannte Band, die
in einem Genre spielt, in dem es einige Szenengrössen
gibt. Allerdings kann man sich mit einem Kauf sicher
sein, eine Band mit Potential zu unterstützen.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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ENTRAPMENT - Lamentations Of The Flesh
Soulseller Records
Huiuiui, autsch! Gleich zu Beginn dieses Albums wird
mein Gehör etwas strapaziert: das Intro-Riff, wohl rein
gesampelt, wird von der aufgenommenen Gitarre abgelöst,
welche dabei aber ziemlich nach unten verstimmt ist. Das
knirscht im Gehörgang. Ausserdem sind Informationen zur
Band eher schwierig zu finden, denn den Album liegt kein
Infoblatt bei und die Website von Entrapment ist eher
minimalistisch: Music und Merch. Mehr Menüpunkte gibt’s
nicht. Kein guter Start also, aber so will ich ja nun
nicht sein und gebe dem Album eine Chance.
Herausgefunden habe ich, dass Entrapment Old School
Death Metal spielen, aus Holland stammen und als
One-Man-Projekt gestartet wurde, nun aber zum Vierer
herangewachsen ist. Die Herkunft lässt sich denn auch
nur schwerlich leugnen, mehr als einmal höre ich Asphyx
heraus, aber auch andere Old School Death Metal-Acts.
Das Label preist die elf Tracks starke Platte, übrigens
der zweite Longplayer der Holländer, mit den Worten „On
this album Entrapment blended their raw traditional
style of death metal with a more atmospheric approach
that will drag it’s listener into an abyss of
unspeakable horror.“ Um ehrlich zu sein: ich finds
einfach nur unsagbar langweilig. Alles schon zehntausend
Mal gehört, absolut nichts Neues. Nichts bleibt hängen,
kein Wiedererkennungswert, keine Eigenständigkeit.
Sicherlich kein schlechtes Album, das Songwriting ist ok,
die Instrumentalfraktion macht einen guten Job und auch
an der Stimme gibt es absolut nichts zu mäkeln. Ich höre
mir die Scheibe auch gerne an, aber ich hab sie im
nächsten Moment halt auch wieder vergessen. Gut, um eine
möglichst komplette Old School Death-Sammlung zu haben,
brauchen tut man diese Platte aber nicht.
Lucie W.
Punkte: 6.5 von 10
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MICHAEL SCHENKER & FRIENDS - Blood Of The Sun
Collectors Dream Records
So sehr und so lange ich Michael Schenker auch
verehre - für mich wird er immer der Grösste sein -
dieses Album verstehe dennoch nicht. Ein Coveralbum ist
ja nix Neues für den Meister, in seiner Laufbahn hat er
einige veröffentlicht. Aber wer braucht das denn noch?
Die 348ste Version von Doctor Doctor auf CD, wahrlich
ein ganz grosser Song, aber irgendwann reicht’s doch.
Und "Out In The Fields" zu covern ist nicht gerade
schlau, da das Original mit Phyl Lynott und Gary Moore
sowieso nicht zu toppen ist. Gerade hier vermisst man
das tragende Solo von Gary. Richtig gut gefällt mir
"Save Yourself", das hier von Originalshouter Robin
McAuley gesungen wird, und eben das oben schon erwähnte
"Doctor Doctor". Auch "War Pigs“, gesungen von Ripper
Owens, gefällt nicht, Schenker ist eben nicht Iommi.
Dagegen kommt das von Leslie West gesungene "Blood Of
The Sun" noch ziemlich gut. "Money" zusammen mit Tommy
Shaw geht auch noch so, aber "Hair Of The Dog" mit Paul
DiÀnno geht hingegen gar nicht. Und was die zwei
Instrumental-Versionen von "Doctor Doctor" und "War Pigs"
sollen versteh ich auch nicht. Nach dem starken "Bridge
The Gap“-Album von Michael Schenkers Temple Of Rock
kommt hier für mich ein völlig überflüssiges Album vom
besten Gitarristen Deutschlands auf den Markt.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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STONEBURNER – Life Drawing
Neurot Recordings
Was die vier Jungs aus den USA auf ihrem Zweitling
erschaffen, ist vertontes Chaos. Anders kann ich mir
diese Melange aus Doom, Drone, Ambient und Sludge nicht
wirklich erklären. Während man bei manchen Tracks eher
ruppig-direkt zur Sache geht („Some Can“, „You Are The
Worst“), sind andere in sich selbst aufgebrochen und
beinhalten sowohl harte wie auch sanfte Töne („An
Apology To A Friend In Need“, „The Phoenix“), und
zuletzt haben wir ja noch zwei Instrumentals („Drift“, „Giver
Of Birth“) sowie, wie schon erwähnt, den ultimativen,
alles beinhaltenden, längsten Track des Albums „The
Phoenix“ mit knapp 18 Minuten. Die Vocals sind
allerdings eher geschrieen/gegrowlt anstelle von hohen,
klagenden Eunuchen-Tönen, sonst hätte man die ganze
Chose noch Richtung Post Metal verschieben müssen…
Anyway: Wer sich für Bands wie Cult Of Luna begeistern
konnte, der sollte Stoneburner mal antesten. Wer jedoch,
wie der Rezensent, eher auf erkennbare Songstrukturen
steht, sollte weiter nach passendem Sound Ausschau
halten. Technisch anspruchsvolle, gut produzierte aber
extrem fordernde und nicht für alle taugliche Mucke.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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THE PRETTY RECKLESS - Going To Hell
Going Down Inc./Musikvertrieb
Einige könnten die Sängerin Taylor Momsen aus der
Serie Gossip Girl oder aus diversen Filmen kennen. Sie
ist aber ausserdem auch als Sängerin bei der New Yorker
Alternativ Rock Band The Pretty Reckless tätig.
Musikalisch wird eindeutig nichts Neues erfunden und man
ist mal rockig unterwegs, mal aber auch nicht. Da und
dort schimmert etwas Grunge oder Retro durch, was völlig
im Geiste der Zeit ist. Viel gibt es hier sonst nicht zu
sagen. Der Promi-Bonus macht nunmal nicht selbstständig
gute Musik. Somit wird diese Scheiblette wohl kaum in
die Annalen der Musikgeschichte eingehen. Wenn man aber
als Metalhead an einem typisch schweizerischen Mixed
Openair eine Alternativ-Indie-Tante aufgegabelt hat,
dann kann man das hier ohne Bedenken im Hintergrund
laufen lassen, während man versucht ihr an die Wäsche zu
gehen.
Roxx
Punkte: 6.5 von 10
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PATRIA – Individualism
Indie Recordings/Irascible
Brasilien ist jetzt nicht gerade das erste Land, das
man mit Black Metal in Verbindung bringt. Südamerika im
Allgemeinen bringt zwar einige kultige Kapellen
zusammen, so hoffte ich entweder auf etwas Exotisches
oder aber Verwandtschaft zu Sarcófago. Gleich zu Beginn
musste ich feststellen, dass die Aufnahmequalität nicht
mit der letztgenannten Band verglichen werden kann:
Patria sind definitiv in der Neuzeit angekommen. Da sie
seit 2008 praktisch jedes Jahr eine Scheibe aufgenommen
haben, kann man also nicht von Old School sprechen.
Blastbeats, Screams und sägende Gitarren geben sich
Mühe, für fliessende Übergänge und Abwechslung zu
sorgen. Was tatsächlich auch gut gelingt, die Lieder
klingen solide und unterhaltend. Da könnten sich diverse
Bands aus Skandinavien noch eine Scheibe abschneiden. So
zeigen die beiden Interludien ‚Requiem For The Ego‘ und
‚Epiphany‘, dass man neben Dauerbeschallung aus
getriggerten Schlagzeugen auch auf ein grosses
Repertoire an Alternativen zurückgreifen kann, um
Atmosphäre zu schaffen. Trotz all der Lobhudelei muss
aber bemerkt werden, dass die Brasilianer keinen
Innovationspreis gewinnen können. Und alteingesessene
Black Metal Fans habe bestimmt Scheiben in ihrer
Sammlung, welche leicht melodiöse Anflüge aufweist und
dieses Bedürfnis abdeckt. Es ist sicher kein kapitaler
Fehler, hier mal einen Versuch zu wagen. Vom Blindkauf
rate ich allerdings ab.
Tristan
Punkte: 6.2 von 10
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BOY HITS CAR - All That Led Us Here
Eternal Sound
Mit Alternativ Rock lässt sich in den Staaten recht
viel Geld verdienen - wenn man die Regeln beachtet und
radiotaugliche Songs komponiert. Nur dann hat man
vielleicht mal die Chance, bei einer grossen Band im
Vorprogramm zu spielen und sich so einen Namen zu
machen. Boy Hits Car machen so gesehen alles richtig:
die Songs sind angenehm, tun niemandem weh und haben
Refrains, dass sogar Justin Bieber-Fans auf den
Geschmack kommen könnten. Das ganze Gezülze ist für mich
zu wenig ehrlich, hier geht es ganz klar um Kohle und
Berühmtheit. Mal sehen wie weit sie damit kommen.
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
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SOULDRAINER – Architect
ViciSolum Productions
Hmm… Irgendwie komme ich einfach nicht drum herum,
egal, was ich auch versuche: Ich könnte hier so ziemlich
Wort für Wort wiedergeben, was ich bereits zum Vorgänger
„Heaven’s Gate“ niedergeschrieben habe. Sehr
wahrscheinlich wird’s auch darauf hinauslaufen, denn die
drei Schweden scheinen ihre Linie gefunden zu haben und
nicht gewillt zu sein, davon abzuweichen: Sie
kombinieren modernen, melodischen Death Metal der Marke
In Flames zu „Whoracle“-, „Colony“- oder „Clayman“-Zeiten
– nur mit zwei Schreihälsen, die praktisch keine
variablen Growls/Screams zustande bringen. Nun, dies
muss man ja auch nicht unbedingt, aber das Soundgerüst
passt hierbei einfach nicht. Die im Vergleich zeitweilig
beinahe schon fragil wirkenden Soundlandschaften stehen
im krassen Gegensatz zu den brutalen Stimmen. Man kann
dies nun als gewollt und auch als Trademark der Truppe
ansehen, aber ich persönlich denke mir einfach, dass
entweder der Sound brutaler oder die Sänger variabler
werden müssen. So ist „Architect“ wie auch sein
Vorgänger weder Fisch noch Fleisch, technisch zwar
hochstehend, aber dennoch ohne Kontur.
Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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DEEP MACHINE – Rise Of The Machine
High Roller Records/Musikvertrieb
„New Wave Of British Heavy Metal“ in Reinkultur.
Deep Machine waren 1982 sehr umtriebig, konnten aber nie
den grossen Wurf machen. Dass sie heute noch so klingen
wie damals, ist zwar nicht per se schlecht, aber
verglichen mit heutigen Produktionen klingen sie
altbacken und so wird ihnen wohl heute auch nicht
gelingen, was auch schon in den 80ern nicht gelang. Denn
inwieweit heute noch jemand auf eine solche Band wartet
oder sie gar in den letzten über 30 Jahren vermisst hat,
das sei dahin gestellt. Manchmal habe ich echt das
Gefühl, dass heute Alles auf Teufel komm raus nochmals
veröffentlicht werden muss. Selbst wenn der Song „The
Gathering“ mit einem schweren Beat überzeugt und sehr
interessant klingt, Brainstorm hat das vor einigen
Jahren besser gemacht. „Warhead“, das mit einem feinen
Riff gesegnet ist, überzeugt nur auf der halben Linie.
Und jetzt merke ich auch, woran das liegt. Die Stimme
von Lenny Baxter ist zu monoton und kann dem Material
nicht den letzten Kick geben. Also, Freunde der guten
Tanzmusik: Selber antesten und eigene Meinung bilden…
Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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VANHELGD – Relics Of Sulphur Salvation
Pulverised Records
Von einer Band, die bereits drei Alben produziert
hat, darf man durchaus etwas erwarten. So ist die
wuchtige, saubere Produktion der Schweden nicht weiter
überraschend. Ernüchternd dann aber die langweilige
Darbietung. Der erste Song gibt sich Mühe, verschiedenen
Gitarrenspuren übereinander zu schichten, so wirklich
zünden tut der Funke aber nicht, da der ganze Riff auch
nach drei Minuten schon langweilig klingen würde. Mit
fünf Minuten ist der Bogen da eindeutig überspannt.
Leider klingt auch ‚Salt In My Hands‘ nicht viel
spannender. Zwar sind die Rhythmen abwechslungsreicher,
aber die charakterlosen Gitarren und das sterile
Schlagzeug nehmen der Musik eindeutig die Seele. Dazu
gesellt sich der eintönige, heisere Gesang, welcher mich
halt auch nicht überzeugt. Death Metal, wie es ihn in
rauen Mengen gibt.
Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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BROTHER FIRETRIBE – Diamond In The Firepit
Spinefarm Records/Universal
Grundsätzlich liebe ich melodischen Rock, aber was
Nightwish-Gitarrist Emppu Vuorinen hier verbricht,
findet bei mir nur sehr vereinzelt Gefallen. Keine
Ahnung, ob es am Namen von Sänger Pekka Ansio Heino
liegt… Aber was die Jungs hier verbraten, das haben
andere Truppen wie FM, Survivor oder Journey schon
bedeuten besser und mit mehr Würze gezaubert. Bei diesen
Bands bleiben die Songs hängen, was bei Brother
Firetribe nicht passiert. Man kann mir vorwerfen, dass
ich alles, was mit Nightwish zu tun hat, eh total
überbewertet finde, aber Emppu tut sich mit dieser
Truppe keinen Gefallen. Wo sind die in diesem Metier
bekannten, beliebten und unverzichtbaren Melodiebögen?
Wo die versteckten Raffinessen und Finessen? Wo der
Refrain, der sofort im Ohr hängen bleibt? Und wo der
Sänger, der dem Hörer eine warme Gänsehaut beschert? Da
helfen auch gute Tracks wie „Desperately“, „Hanging By A
Thread“, oder „Reality Bites“ nicht darüber hinweg, dass
„Diamond In The Firepit“ bloss ein weiteres,
vergängliches Album in der Flut an Neuveröffentlichungen
bleibt. Nightwish-Fans werden diese Scheibe eh kaufen,
aber Freunde des melodischen Hardrocks werden sich
lieber die Könige dieses Metiers in den CD-Schacht
legen.
Tinu
Punkte:
6.0 von 10
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ANETTE OLZON - Shine
Ear Music/Phonag
Wer gedacht hatte, dass die Geschichte um den eher
unrühmlichen Abgang, respektive den Rausschmiss von
Frontfrau Tarja Turunen 2005 so oder in ähnlicher Form
nicht mehr vorkommt, sah sich im Herbst 2012 getäuscht.
Dass sich Nightwish im "Einvernehmen" von der
Nachfolgerin Anette Olzon getrennt hätten, klang
wiederum nicht sehr glaubwürdig. Fakt ist aber, dass die
damals schwangere Anette mitten auf der Tour
krankheitshalber pausieren musste und Master Holopainen
keines der Konzerte absagen wollte. Gut ein Jahr später
wurde Floor Jansen (Ex-After Forever) nach ihren
aushelfenden Einsätzen als die neue offizielle Sängerin
von Nightwish bestätigt. Soweit so gut? Wie auch immer
und nachdem Frau Olzon zum drittem Mal Mutter wurde,
verspürte sie offenbar wieder Lust, Musik zu machen.
Gesagt getan und vor allem unter Mithilfe von Produzent
und Co-Writer Johan Glössner, der als
Multiinstrumentalist Gitarre, Bass und teilwiese
Schlagzeug wie auch Keyboards beigesteuert hat, wurde
dieses erste Solo-Album fertig gestellt. Eigentlich
würde sich so eine Platte bestens dazu eignen, mit der
Vergangenheit abzurechnen und Geschehenes zu
verarbeiten. Dem Inside des Digipaks ist aber zu
entnehmen, dass das ganze Material, trotz passenden
Titeln wie «Lies», «Falling oder «Moving Away» bereits
2009 entstanden ist und eigentlich schon bald mit einem
Nachfolger zu rechnen ist. Der zeitliche Kontext erklärt
dann auch, warum die Musik von «Shine» nicht viel mit
dem Bombastsound von Nightwish gemein hat. Der Opener «Like
A Show In My Head» ist ein getragener Song, der keine
verzerrten Gitarren enthält. Auch der Titeltrack klingt
mehr nach Delain oder Evanenscence und das liebliche
«Floating» hätte Madonna locker auf dem «Ray Of
Light»-Album (1998) unterbringen können. Immerhin ein
bisschen Bombast verströmt «Lies», wo Anette die ganze
Bandbreite ihrer Stimme präsentiert, was man bei
Nightwish so nicht gehört hatte. Überhaupt steht die
Gesangstimme der Schwedin deutlich im Vordergrund und
wird nicht, wie vorher, durch orchestrale Soundwände
zugekleistert. Wirklich mitreissend ist das Material
allerdings nicht, da trotz schöner Melodien ein
Hitfaktor à la «Nemo» oder «Amaranth» nicht auszumachen
ist. Wer speziell auf Anette Olzons Vocals steht, kommt
hier jedoch schon auf seine Kosten, obwohl «Shine», wie
gesagt, kaum was mit Holopainen & Co. zu tun hat.
Rockslave
Punkte:
6.0 von 10
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RETRIBUTION – Corpus Anticristi Y3K
Pitch Black Records
Wer nicht auf Synthesizer steht, kann sich das Debüt
der Spanier gleich sparen. Denn wenn sie eines ohne zu
zögern einsetzen, dann ist es eben dieses. Bereits das
cineastische Intro haut mächtig in das Tasteninstrument,
was auch bei den folgenden Songs immer wieder im
Vordergrund steht. Dicht gefolgt von der Sängerin, deren
opernhaftes Gezwitscher ebenfalls einen grossen Teil der
Atmosphäre ausmacht. Bombast und die dazugehörige
Portion Kitsch werden durch ein treibendes Schlagzeug
und immer wieder mit melodiösen Riffs untermalt, fertig
ist die technisch einwandfreie Mischung aus neueren
Dimmu, Carach Angren und in Ansätzen auch Cradle Of
Filth. Leider liegt auch da der Hund begraben, denn
trotz einwandfreier Produktion und einigen Ohrwürmern
gibt es Kleinigkeiten, die auf Dauer an der Spannung
nagen. So ist der Stimmumfang des Sängers auf
gleichbleibende Screams beschränkt und die Gitarren
verschwinden zu oft hinter dem Keyboard. Genauso dürfte
das Schlagzeug sich einmal mehr an der Dynamik der
Melodie orientieren und einige Breaks mehr platzieren.
So schafft Corpus Anticristi noch keinen Meilenstein, im
Angesicht der mangelnden Alternativen haben sie für Fans
von symphonischen Black Metal durchaus ein paar tolle
Songs auf Lager.
Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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METALSTEEL – This Is Your Revelation
On Parole Productions
Seit 2003 sind Metalsteel an der
Veröffentlichungsfront aktiv. «This Is Your Revelation»
ist bereits der fünfte Output des slowenischen Vierers.
Im Infosheet ist von roher Aggression die Rede, die sich
mit melodischen und progressiven Strukturen vereint. Für
mein Empfinden kommt die Musik eher simpel und zahnlos
daher. Rohe Aggression stelle ich mir anders vor.
Melodie? Ja. Sänger Beni Kic macht seine Sache in dieser
Beziehung gar nicht schlecht, wenn auch etwas repetitiv.
Progressivität ist ein dehnbarer Begriff.
Fortschrittlich ist hier eher wenig, abwechslungsreich
sind die Songs nur bedingt. An dritter Stelle kommt mit
«Narcissus» ein Speed-Metal-Song der erstmals etwas
aufhorchen lässt, wobei der etwas hölzerne Chorus viel
von dem gewonnenen Kredit wieder verspielt. Vieles
rauscht in der Folge an einem vorbei, ohne bleibende
Eindrücke zu hinterlassen, wobei mich beim Titelsong das
Gefühl beschleicht, die Bridge schon im Chorus von «Narcissus»
gehört zu haben. Insgesamt bleibt das Songwriting eher
fade und eine unbedingte Kaufempfehlung möchte ich von
meiner Seite her nicht aussprechen.
Mac
Punkte:
6.0 von 10
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STUKA PARTY- Schmeisser Smasher
Hammerheart Records
Ein ziemlich eigenwilliges Gewächs bringen Stuka
Party mit "Schmeisser Smasher" auf den Markt. Thematisch
handelt das Grindcorealbum vom Stuka Angriff im zweiten
Weltkrieg. Dass man solch einer Musik ein Konzept
überstülpt macht durchaus Sinn, denn somit wird dem
Nonsens einen Sinn aufgetragen. Das Dua Stuka Party
ballert hier in bester Grindmanier die Songs runter,
während man dabei fast gänzlich ohne Text auskommt, zum
Teil sind auch nur historische Radiosamples zu hören,
bis dann wieder eine musikalische Infanterie auffährt.
Verstörend aber interessant.
Steve Butcher
Punkte:
6.0 von 10
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VREDEHAMMER – Vinteroffer
Indie Recordings/Irascible
Schon am Ende des obligaten Intros zeigt sich, dass
auf Vinteroffer kein Kuschelrock zu finden ist.
Blastbeats und drückende Gitarren beherrschen das
Klangbild, ganz im Stile modernen Extreme Metals. Bei ‚Cthulhu‘
wirkt das Schlagzeug leider zu präsent und verdrängt die
Gitarre, was auch in anderen Liedern immer wieder
auffällt. Gerade die Gitarren geben sich Mühe mit
verschiedenen Dynamiken zu spielen, aber durch die oft
anhaltenden Blastbeats kommt das nicht so recht zu
tragen. Der fette und druckvolle Sound kann zudem nicht
verdrängen, dass den Songs oft ein roter Faden, ein
wiederkehrendes Muster oder ein eingängiger Riff fehlt.
Auch ‚Suicide Forest‘ beginnt zwar mit Vollgas, aber der
Riff ist langweilig und auch die Vocals sind sehr
eintönig. Über die Spieldauer von sechs Minuten hin wird
der Song mehr als nur ausgeleiert. Positiv ist
anzumerken, dass sich die Norweger Mühe geben,
abwechslungsreich zu klingen. Aber dadurch gehen
irgendwie sämtliche Hooks durch die Lappen, die Lieder
wirken nicht durchdacht und dem Album fehlt es an
Eigenständigkeit, um sich behaupten zu können.
Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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EMMURE - Eternal Enemies
Victory Records
Emmure gibts schon seit 2003 und in der Metal
Core-Bewegung sind sie sowas wie die dominierende,
wegweisende Band. Breakdowns, cleane Refrains, harte,
sehr tief gestimmte Gitarren mit einem sehr angepisstem
Sänger dominieren schon seit den Anfangstagen den Sound
von Emmure. Auch die immer sehr gute Produktion hat in
dieser Sparte von Musik neue Massstäbe gesetzt. Wenn man
aber das Songwriting näher analysiert, bröckelt das doch
sehr solide Bandgefüge mächtig. Es klingt einfach alles
gleich und auch nach dem X-tem Durchgang setzt sich
nichts Schlaues in den Gehörmuscheln fest. Man hat eher
das Gefühl, dass man die Stoptaste drücken möchte.
Schade auch!
Daniel J.
Punkte:
5.5 von 10
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UNEARTHLY – Flagellum Dei (Re-Release)
Metal Age Production
Der von Behemoth inspirierte Mix aus Death und Black
Metal hat seine Veröffentlichung bereits 2011 hinter
sich gebracht. Damals wurde das Album aber nur in
Brasilien und Russland vertrieben, was nun geändert
werden soll. Der geneigte Käufer bekommt mit Flagellum
Dei ganze 45 Minuten Extreme Metal, wie man es in den
letzten zehn Jahren immer wieder gehört hat. Blastbeats,
Death Metal Riffing, gelegentlich melodiöse Ansätze.
Hauptsächlich bestehen die Songs aber aus Sperrfeuer in
unterschiedlichen Tempi, was in diesem Fall auf Kosten
der Atmosphäre geht. Die Songs drücken vorwärts und man
kann sich gut vorstellen, wie ein Konzert wohl abgeht.
Allerdings fehlt einfach die letzte Prise
Eigenständigkeit oder Innovation, um das Album auch zu
Hause zu hören. Beispielsweise ‚Black Sun‘: Der Riff ist
sehr Rhythmusbetont, schade dass das Schlagzeug
gleichbleibende einen Blastbeat drüber klatscht. Bei ‚My
Fault‘ gelingt mehr Groove, aber die Riffs können nicht
restlos überzeugen. Ja, das Album ist gut gespielt und
so weiter, aber keiner der Songs bleibt genügend im Ohr
um ihn nochmals hören zu wollen. Eines dieser Alben, die
im Durchschnitt verschwinden werden.
Tristan
Punkte: keine Wertung
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THUNDER LORD – Heavy Metal Rage
Iron Shield Records
Nachdem die Chilenen ihr zweites Album “Heavy Metal
Rage“ bereits 2012 in Eigenregie rausbrachten, haben sie
nun mit Iron Shield Records ein Label gefunden, das den
Silberling auch nach Europa bringt. Erstaunlicherweise
gibt es die Band schon seit 2002, doch der Sound kommt
immer noch reichlich dilettantisch rüber – akzeptabel
für das Debüt einer jungen Band frisch aus dem
Proberaum, doch mit einer Routine von 12 Jahren müsste
dann doch mehr drin sein. Die Mischung aus Heavy Metal
und rauem Thrash Metal (der eigentlich gerne Speed Metal
wäre) geht irgendwie nicht so ganz auf. Zu belanglos
sind die Melodiebögen, zu eintönig die Riffs und auch
wenns sehr schnell ist und ordentlich Drive dahinter
liegt, bleibt der “True Metal“ irgendwie auf der
Strecke. Wers gerne roh mag und auf die alten Sachen von
Running Wild und den rauen Charme von Lonewolf steht,
der kann hier ruhig mal reinhören. Qualitativ hinkts
leider schwer hinterher.
Patricia H.
Punkte:
5.0 von 10
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LANTLOS – Melting Sun
Prophecy Production
Schon beim Opener ist auffällig, dass die Gitarren
weniger aggressiv auffahren als noch beim Vorgänger.
Zudem wurden die Screams durch Gesang ausgetauscht, was
beim ersten Track, gerade bei den Stellen mit Text, an
Opeth erinnert. Leider klingt das jetzt spannender, als
es tatsächlich ist. Denn über weite Strecken passiert
einfach zu wenig. Klanglandschaften, minimalistische
Gitarren, verschwommene Melodien findet man auf Melting
Sun en Masse, sie wirken nur wie in Zuckerwatte gepackt.
Selbst in höheren Tempi, wie beim ‚Cherry Quarz‘, wird
der Elan durch das verträumte (um einen diplomatischen
Ausdruck zu verwenden) Rumgezupfe ausgebremst. Jetzt
könnte man meinen, dass hier Neige’s Finger im Spiel
sind, da ja auch das letzte Album von Alcest einen
ruhigeren Weg eingeschlagen hat, aber eben dieser hat
sich für die Aufnahmen von Melting Sun verabschiedet.
Ein Album in Eigenregie aufzunehmen ist keine kleine
Arbeit, aber mir ist der Anteil an Regenbogen und
Trägheit zu gross, um es geniessen zu können. Den Vogel
abgeschossen hat das anfänglich noch nett klingende
‚Golden Mind‘, welches dank Rotationseffekt auf der
Gitarre beinahe schon nach Pink Floyd klingt. Aber wenn
dann der gehauchte Gesang einsetzt fängt das Ende an. So
richtig traurig macht dann aber die Reihe sinnloser
Silben, anscheinend greift dieses Post-Gaga-Phänomen um
sich wie die Pest. Fans können es ja gerne mal
probieren, ich bin enttäuscht.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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DYNAMITE - Blackout Station
High Roller Records/Musikvertrieb
Ohje, schon wieder eine Band die klingen will wie
AC/DC, langsam wird’s echt langweilig. Natürlich rocken
die Jungs aus musikalischer Sicht aus ganz ordentlich.
aber wer will schon die 300ste eigene Version von "Its A
Long Way.." hören. Keiner der 10 Songs hat genügend
Eigenständigkeit, um wenigstens nach Krokus zu klingen
zum Beispiel. Alle 10 Nummern sing so nah an originalen
AC/DC-Songs, dass das für mich schon in Richtung Klon
geht. Ich finde keinen einzigen Song, der mich nicht an
Angus & Co - oder wenn ich weit gehe wenigstens an Rose
Tattoo - erinnert. Ich denke, dass sogar den treusten
AC/DC-Jüngern die zahllosen Kopien ihrer Lieblingsband
in der Zwischenzeit auf die Nerven gehen, mehr gibt’s
hier nicht zu sagen.
Crazy Beat
Punkte:
5.0 von 10
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THINE – The Dead City Blueprint
Peaceville Records/Irascible
Aus der Asche der einstigen Black/Folk Metal-Band
Blood Of Thine entstand um 1995 Thine, welche sich dann
einem gänzlich anderen Genre widmete: Rockmusik der eher
sanfteren Art, mit einem melancholischen Unterton. Nun,
2002 war mit „In Therapy“ das Zweitwerk und auch das
vorerst letzte Lebenszeichen zu vernehmen gewesen – bis
jetzt. „The Dead City Blueprint“ ist ein schönes,
wenngleich auch eher belangloses Stück Rockmusik
geworden, das sich mittels sachte düsterer Anklänge ein
wenig Richtung Gothic Rock bewegt, ohne allerdings in
die Gesamtheit der Dunkelheit einzutauchen. Dazu kommt
noch, dass der Sänger Alan Gaunt zwar sicherlich gut
singen kann, aber er hier auf diesem Album dermassen
schon verschüchtert seine Zeilen ins Mikro haucht, dass
es keinen Spass macht, länger als ein paar Minuten aktiv
zuzuhören. Als Hintergrundmusik für eher ruhigere
Aktivitäten oder solche, welche nicht unbedingt einen
hektischen Soundtrack benötigen (beispielsweise
Bettsport), bestens geeignet. Ansonsten bleibt zumindest
beim Rezensenten nicht mehr als ein Schulterzucken übrig
– harmlos ist ein gutes Stichwort, um den Sound von
Thine zu beschreiben.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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OCTOBER FILE - The Application Of Loneliness
Candlelight Records/Irascible
Die Vier-Mann Post Punk Hardcore-Band wurde 2003 von
Gitarrist Matt Herwill gegründet und ist momentan etwas
vom Intensivsten an Musik, was es in dieser Sparte in
England gibt. Den Gesang kann man als solchen gar nicht
mehr bezeichnen bei dem Geschrei und auch bei den
Songarrangements klingt alles nach Weltschmerz und
Untergang. Das gesamte Spektrum von October File ist
recht negativ, so dass es einem ehrlich gesagt nach
einer Weile selbst richtig bedrückt macht. In
diplomatischen Worten ausgedrückt: der Sound wird mit
der Zeit recht mühsam. Man könnte sogar noch härtere
Begriffe wählen, was wir doch nicht tun werden. Aus den
Ohren aus dem Sinn!
Daniel J.
Punkte:
4.8 von 10
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ALBINOE RHINO - Albinoe Rhino
Inverse Records
Vier Songs in knapp neununddreissig Minuten. Bei
Proggies würde dies bedeuten, dass pro Song gleich viele
Ideen hineingepackt werden, wie andere Bands für ein
ganzes Album verbraten. Die finnischen Doomster Albinoe
Rhino vertreten hingegen genau das andere Extrem,
endlose Wiederholungen einfacher Riffs heisst die
Devise, und die wird mit aller schmerzlichen Konsequenz
umgesetzt. Was man anfangs wohlwollend noch als
hypnotisch empfinden könnte, erweist sich nach fünf
Minuten dann doch als eher nervig, und die wirklich
packenden Momente in den überlangen Songs leiden auf der
anderen Seite am dünnen, matschigen Sound, der vor allem
die Bemühungen des Drummers zunichte macht. Mit dem
dritten Track „Blue Mist“ versucht sich das Trio etwas
aus dem Doom-Korsett zu zwängen und serviert uns knappe
acht Minuten in D-Dur. Was allerdings schlussendlich
dabei herausgekommen ist, würde ich eher als japanisches
Volkslied mit Stromgitarren bezeichnen. Erst der letzte
und längste Track „Uphold The Light Part I“ lässt mich
etwas aufhorchen. Flotter, lauter, energischer und
abwechslungsreicher als die ersten drei Nummern alle
zusammen, lässt dieser Titel Albinoe Rhino endlich dort
ankommen, wo sie eigentlich hingehören: in die
Juniorliga des Doom-Undergrounds mit reellen Chancen zum
Aufstieg. Müll klingt definitiv anders, aber das hier
ist harter Tobak nur für echte Liebhaber und somit
sicher noch ausbaufähig.
Mirko B.
Punkte:
4.5 von 10
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MANILLA ROAD - Mystification (Re-Release)
Shadow Kingdom Records
36 Jahre hält Mark Shelton nun schon die Fahne von
Manilla Road in die Höhe, wenn auch mit einigen
Unterbrüchen. Aber obwohl sie als Mitbegründer des Epic
Metal gelten dürfen haben es die Jungs aus Wichita in
Kansas nie geschafft, über ihren Insider-Status
hinauszukommen. Und das trotz geschätzten 15 Alben! Das
liegt aber halt auch daran, dass die Band immer etwa
gleich klingt. Die Songs klingen einfach immer noch zu
altbacken, so wie die ersten Manowar-Alben. Und die
Produktion klingt auch hier blechern und ohne Druck. Das
Problem ist ausserdem, dass man, kaum hat man einen Song
zu Ende gehört, ihn auch schon wieder vergessen hat. Mir
fehlen die guten Melodien und die Wiedererkennbarkeit
der einzelnen Songs. Alles klingt irgendwie gleich,
obwohl der Drummer einen wirklich guten Job macht. So
kann ich auch nach mehrmaligem Anhören von "Mystification"
fast Nichts finden, das mir gefällt. Sorry, aber so
werden die Amis auch weiterhin im Untergrund unbemerkt
vor sich hin dümpeln.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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RESSURECTION - Soul Descent March of Death
OSM
Wenn in meinem Regal eine CD steht die
veröffentlicht wurde bevor ich eingeschult wurde, so
bedeuted dies mit sicherheit dass es sich um eine Perle
handelt. So auch beim 1993 erschienen "Embalmed
Existence" der Amerikaner Ressurection. Zur
Hochkunjuktur der frühen Deathmetalphase haben die Amis
ein Album abgeliefert welches auch heute noch sämtliche
Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Leider versandete die
Band im Laufe der Jahre, bis vor sechs Jahren mit "Mistaken
For Dead" ein Versuch gestartet wurde die Band neu zu
beleben, was aber an der Schwäche des Albums scheiterte.
Nun versuchen Resurrection mit der EP "Soul Descent
March of Death" einen zweiten Comebackversuch. Von den
Originalmitgliedern ist einzig und Allein Gitarrist John
Astl noch dabei. Auf der EP werden fünf neue Songs
veröffentlicht und als Zugabe gibt es das Maiden Cover
The Trooper. Zwar hört man in den Eigenkompositionen
gelegentlich die Magie früherer Tage aufblitzen, jedoch
vermögen die fünf Stücke nicht zu überzeugen. Zu (unter-)Durchschnittlich
in der Gesamtbetrachtung, und für eine Band mit solch
einer vergangenen Hochform ist es auch schade wenn es
dermassen schlecht Produziert ist, dies kommt am besten
beim Coversong zur geltung, welcher noch als das beste
Lied durchgeht. Schade.
Steve Butcher
Punkte:
4.5 von 10
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VESTAL CLARET - The Cult Of Vestal Claret
Cruz del Sur Music
Wenn sich ein Sänger, nennen wir ihn Phil Swanson (u.a.
Seamount), mit einem Multi-Instrumentalisten (Simon
Tuozzoli) zusammentut, um satanischen Doom Rock zu
machen, nachdem er sich mit dem letzten
Multi-Instrumentalisten (Chad Davis), mit dem er
satanischen Doom Rock gemacht hatte, zerstritten hat,
dabei für das neue Projekt gar Songtexte vom alten
recyclet, dann kommt man um Vergleiche nicht herum.
Stellen wir sie also gegenüber, die aktuellen Vestal
Claret und die leider verstummten Hour Of 13. Sabbath,
Pentagram und Witchfinder General, die Epigonen sind bei
beiden die selben, okkult teuflische Symbolik ebenso.
Doch während Hour Of 13 sowohl soundtechnisch als auch
inhaltlich und optisch düsterer, bedrohlicher und
ernsthafter daherkamen, wirkt bei Vestal Claret alles
etwas lockerer, bunter, aber auch kauziger. In der zu
trockenen, zu höhenlastigen und bassarmen Produktion und
leider auch im Songwritting. Bleibt der verschrobene
Refrain des Openers Never Say no again noch ganz
ordentlich im Ohr hängen, sieht man als Zuhörer bald den
Teufel vor lauter Pentagrammen nicht mehr. Ob ein
Basssolo im theatralischen proggigen Great Goat God,
plastikhafte Orgeln in Piece of Meat oder insgesamt rund
10 Minuten Gitarrensolo im ganze 16:29 Minuten dauernden
Black Priest. Als eingängig konnte und kann man auch die
Hour of 13-Sachen nicht beschreiben, doch während Chad
Davis es verstand, einen mit einer gespenstischen
Grundstimmung zu hypnotisieren, wirkt The Cult Of Vestal
Claret über weite Strecken wie ein schwarzmagisches
Puppentheater, das sich zu guter Letzt auch noch eine
überflüssige Cover-Version des Sabbath-Rituals Who Are
You (von Sabbath Bloody Sabbath) ausdenkt. Für Phil
Swanson jedenfalls ist Vestal Claret kein Schritt nach
vorne, sondern vielmehr einer vom Underground in den
Hintergrund.
Kissi
Punkte:
4.2 von 10
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REVELATION - Salvation's Answer (Re-Release)
Shadow Kingdom Records
Ich werde den Hype um dieses Trio aus Baltimore und
sein 1991er Debüt wohl nie wirklich begreifen. Wer sich
deutlich hörbar am Frühwerk von Candelmass orientiert
und dabei noch eine latente Trouble und Mercyful Fate
Schlagseite aufweist, muss sich gezwungenermassen an
deren Monumentalwerken auch messen lassen, und dabei
ziehen Revelation meiner Meinung nach unweigerlich den
Kürzeren. Was dieser Re-Release bietet, ist
Allerwelts-Doom, den es damals wie heute so in
zig-facher Ausführung gab und gibt - und erst noch
besser. Ich will den Jungs beileibe nicht Ideen- und
schon gar nicht Talentlosigkeit vorwerfen, aber bei
solchem Sound halte ich mich lieber an die Originale.
Vielleicht hätte man etwas mehr reissen können, wenn die
Produktion nicht so blutleer ausgefallen wäre, aber der
leise und völlig kraftlose Mix vernichtet zusätzlich
jegliche guten Ansätze, welche in einzelnen Tracks
eigentlich vorhanden wären. Wer sein persönliches Doom
Metal Archiv komplettieren will, wird sich vielleicht
freuen, aber an mir plätschert „Salvation’s Answer“
relativ wirkungslos vorbei.
Mirko B.
Punkte: keine Wertung
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PIXIES - Indie City
PIAS/Musikvertrieb
Es gibt Bands, von denen man schon gehört hat, ihre
Musik aber kaum bis gar nicht. Die Pixies waren für mich
lange Zeit genau so eine Band. Ich kannte den Namen, ich
wusste das sie wichtig waren, ich las von ihnen, doch
warum sollte ich mich als Metaller schon mit einer
Alterno Indie Band der späten 80er rumschlagen? Von
ihren Songs kannte ich, wie viele andere
Noch-nicht-30er, aber einzig Where Is my Mind und zwar
als grandios eindringliche Untermalung des dramatischen
Endes von Fight Club. Doch irgendwann wurde ich dann
doch gepackt, zuerst von der Neugierde und kurz darauf
dann von dieser einzigartigen, minimalistischen Mischung
aus Indie, Punk und Garage, aus hoffnungsvoller
Poppigkeit und pubertärem Trotz. Diese Band, die mit
Kultscheiben wie Surfer Rosa (1988) oder Doolittle und
Hymnen des Erwachsenwerdens à la Here Comes your Man
Horden von Bands, von Nirvana bis Radiohead,
beeinflusste und seit 1991 trotz Reunion vor 10 Jahren
bis auf eine Single nichts Neues mehr rausgebracht hat,
diese Band hat in den letzten Monaten drei EP's
veröffentlicht und damit unter dem Titel Indie City ein
neues Album auf dem Markt. Und dieses Album ist, ich
kann es nicht anders schreiben, eine Beleidung für jeden
Pixies-Fan. Nicht dass Francis Black sein Gespür für
bittersüsse Melodien, ob verschliffen oder tänzelnd,
verloren hätte. Indie City ist, auch wenn eine klare
Linie fehlt, ein gut gemachtes Art/Indie Rock Album. Und
genau das ist das Problem. Ob vergleichsweise harte
Songs wie der einleitende Noise-Rocker What Goes Boom
oder das grungige Bagboy, ob schlendernde
Hipster-Träumereien wie Silver Snail oder Andro Queen,
das alles klingt, als hätte man den Backkatalog durch
einen Melitta-Filter tröpfeln lassen und dann zwei Tage
lang stehen lassen. In seinen besten Momenten (Magdalena
318, Silver Snails) klingt Indie City, als würden die
Pixies sich selbst covern, in den schlechtesten, als
würde man sich gerade eine Werbung für Altersvorsorge
anschauen (Ring the Bell, Another Toe in the Ocean).
Eindringlichkeit? Risiko? Erhabenheit? Fehlanzeige!
Würde auf diesem Album nicht Pixies, sondern irgendein
anderer Name stehen, die Kritiker würden schreiben, dass
die Band sicher eine Pixies-Scheibe zuhause stehen hat.
Diese Band hat Geschichte geschrieben. Diese Band ist
Geschichte.
Kissi
Punkte:
3.9 von 10
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CLIT COMMANDER - Texmexassblast
Eigenvertrieb
Die drei Songs lange Demo der Zentralschweizer Clit
Commander bietet genau das, was man bei dem Bandnamen
erwartet: ein richtig widerliches Cover-Artwork,
unverständliches, ultratiefes, rülpsendes Gegrunze, und
vorwiegend Moshparts im Wechsel mit Blastbeats. Die drei
Tracks heissen 69 Utopia Carnage, Penis In A Hive und
Tex Mex Ass Blast - ihr seht, wohin die Reise geht.
Brutal Death - Grindzeugs mit Porneinschlag halt. Am
Mikrofon grunzt sich Commander René „the Pussyshredder“
(echt jetzt!?) Barthoulot fast den Darm aus dem Bauch,
laut Band-Website war noch ein zweiter Sänger namens
Dave Guttural an den Aufnahmen beteiligt, ich kann aber
nur minimale Unterschiede zwischen den Stimmen
ausmachen. Die anderen Bandmitglieder verschonen uns
netterweise mit ähnlich doofen Beinamen, aber immerhin
sind sie alle „ready to kick your clit“. Dann wollen wir
mal hoffen, dass Pussyshredder und Kollegen auch im
realen Leben schon mal mit einer Clit zu tun hatten,
denn man könnte ja fast meinen, es gäbe hier was zu
kompensieren. Meins ist dieser Sound überhaupt nicht und
das Drumherum noch weniger, auch wenn die Jungs das was
sie machen, sicherlich nicht schlecht machen. Für Fans
des Genres gilt es, Clit Commander im Auge zu behalten,
ich persönlich brauch sowas aber echt nicht.
Lucie W.
Punkte: keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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