Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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AXXIS – Kingdom Of The Night II – White Edition
Phonotraxx
25 Jahre ist es her, seit die deutsche Band Axxis
mit ihrem Debüt-Album „Kingdom Of The Night“ die
Rock-Welt erschüttert hat. Die dazu gehörende Support-Tour
zusammen mit Black Sabbath brachte den jungen Germanen
bei den Fans einen sehr guten Ruf und beim Headliner
rote Köpfe ein. Nach einem Vierteljahrhundert kommen die
Jungs um Sänger Bernhard Weiss mit dem zweiten Teil von
„Kingdom Of The Night“ um die Ecke. Und das gleich in
doppelter Hinsicht. Nämlich mit der schwarzen Edition,
dem eher düsteren Part und dem weissen Teil, mit den
eher melodischeren Tracks. Wobei schon die Lieder der
weissen Scheibe recht gut aus den Rohren bollern.
Aufgebaut auf die Markenzeichen der ersten drei Scheiben
(„Kingdom Of The Night“, „Axxis II“, „The Big Thrill“),
dominieren Melodien und tolle Chöre („Heaven In Paradise“,
„Living In A Dream“, „My Eyes“). Mit dem schon fast Thin
Lizzy-verdächtigen „Dance Into Life“ wird Lebensfreude
pur verbreitet. Genau gleich wie mit „Mary Married A
Monster“ und den Mandolinen bei „We Are The World“. Mit
„21 Crosses“ haben die Herren eine fantastische Ballade
geschrieben, die sogar ihren Alt-Hit „Stay Don‘t Leave
Me“ in den Schatten stellt. Es scheint die Zeit stehen
geblieben zu sein, im positiven Sinn. Nicht, dass sich
Axxis selber kopieren, sondern ganz einfach sich
nochmals selber übertroffen haben mit dem besten
Songmaterial. Nicht, dass die Songs der Alben „Time
Machine“ und „Paradise In Flames“ schlecht waren. Ganz
bestimmt nicht. Aber Axxis haben auf der neuesten
Scheibe einfach zu ihren alten Markenzeichen
zurück gefunden, und das passt hervorragend zur Band. Da
dürfen wir uns alle auf das Konzert im Z7 freuen
(06.04.2014).
Tinu
Punkte:
9.8 von 10
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AXXIS – Kingdom Of The Night II – Black Edition
Phonotraxx
Die schwarze Ausgabe von „Kingdom Of The Night II“
hätte es locker verdient, den gleichen Erfolg zu
erlangen, wie Metallica mit ihrem „Schwarzen Album“. Da
wir aber alle wissen, dass Gerechtigkeit im
Musikbusiness nichts zählt und die wahren Gottes-Werke
eh verschmäht werden, wird den Deutschen kaum der
gleiche Platinsegen vergönnt sein, wie der Truppe um
James Hetfield. Der Titelsong des zweiten Teils von
„Kingdom Of The Night“ ist logischerweise stark
angelehnt an jenen des Debütalbums. Einfach eine Spur
kantiger und härter. Dabei geht der Refrain noch
flüssiger rein, als beim Erstling von Axxis. Kernige
Gitarren bohren sich bei „Venom“, „Soulfire“ (Hammer
Gitarrensolo!) und „Never Again“ (die absolute Hymne!)
durch die Gehörgänge und werden bei „Beyond The Sky“ mit
Schnelligkeit erweitert. Immer dabei sind die sofort mit
singbaren Refrains, welche eines der Markenzeichen von
Axxis sind. Wie abwechslungsreich das Werk ist, beweist
der vierte Song des Albums. Mit einem leichten
arabischen Touch gehört „The War“ zu den Höhepunkten,
ebenso wie „More Than For One Day“. Der Abschluss mit „Bites
Inside“ lässt kleine Rammstein Elemente einfliessen, die
aber nie überwiegen, sondern ergänzen und den Track
Axxis typisch erklingen lassen. Die schwarze Edition ist
härter als die weisse, aber qualitativ nicht minder
schlecht. Tja und die Produktion lässt keine Wünsche
offen. Die Tracks knallen aus dem Boxen, klingen packend
und lassen den Hörer nicht mehr los. Kompliment, meine
Herren!
Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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RPWL - Wanted
Gentle Art Of Music
Nach dem Nietzsche-Konzeptalbum "Beyond Man And
Time" war es nicht gerade einfach ein ebenbürtiges Werk
nachzuschieben, aber mit "Wanted" ist es der bayerischen
Art Prog-Truppe um Yogi Lang gelungen, dieses Kunstwerk
zu vollbringen. Schon der Opener "Revelation" ist etwas
ganz Besonderes, schwer zu beschreiben, das muss man
einfach hören. "Swords And Guns" kommt etwas düster und
mit tollem Refrain, klasse gesungen. Der Titeltrack
dann, ein sehr eingängiger Song, der beim ersten Mal
schon hängenbleibt, auch hier ein klasse gesungener
Refrain, wie dazumal "Roses" oder "This Is Not A Prog
Song". Yogi hat einfach ein Gespür für gute Songs und
was es jeweils im einzelnen Song braucht. "Wanted" ist
genau das, was ich meine: Eingängiger Song mit jeder
Menge interessanten Details, die dann der Prog-Fan für
sich entdecken kann. Genauso zu finden in "Hide And Seek",
ein grandioser Track. Natürlich kann Yogi auch hier die
Liebe zu Pink Floyd nicht verbergen, und so hört man
überall ein wenig der Briten in Yogis Songs. Aber das
ist ok, da hier nicht Floyd kopiert werden, sondern nur
deren Geist in den Songs leben. Mit "Disbelief" schlägt
Kalle Wallner (Gitarre) dann auch mal härtere Töne und
Riffs an, was dem Album hervorragend steht, und im
Mittelteil des Songs zeigt dann Yogi, mit wieviel Gefühl
er zu Pink Floyds Sphären singen kann, Gänsehaut
garantiert. "Perfect Day" hat dann einen modernen Touch
und unterstreicht die Vielseitigkeit des ganzen Werkes.
RPWL beenden mit "A New Dawn" ein fantastischer, sehr
ruhiger Song mit viel Gefühl, hört euch nur mal das
wunderschöne Solo von Kalle an, ein unglaubliches Album.
Ich liebe "Wanted" und finde, dass Yogi Lang und seinen
Jungs hier ein außergewöhnliches, fantastisches Stück
Art Prog-Werk gelungen ist, das meiner Meinung nach zu
den Besten ihrer Geschichte gehört. Hier wird wohl jeder
Prog-Fan begeistert sein, Gratulation nach Bayern zu
RPWL.
Crazy Beat
Punkte:
9.6 von 10
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DÀCCORD - Dàccord III
Karisma Records
Die Musik der Norweger
katapultiert den Zuhörer direkt in die tiefen Siebziger,
Retro Rock / Prog Rock pur. Man könnte auch sagen:
Vorsicht, diese Musik enthält Spuren von Omega, Jane,
Jethro Tull, Nektar, Genesis und Grobschnitt. Schon der
Opener, das 10 minutige "These Last Todays" kommt total
verspielt daher, ein Auf und Ab der Gefühle und die
totale Ausnützung des Prog Rock-Genres. Alle oben
genannten Bands, vereint in einem Song, ohne jedoch zu
klonen, ein herrliches Stück Musik. Die Querflöte bei "Here
Lies Greed" erinnert genau so an Ian Anderson wie auch
an Arjen Lucassen. Ändert jedoch mehrmals die Richtung
und entführt den Zuhörer sanft in die vielseitige
Progwelt. Auch das ruhig beginnende "Lady Faboulus"
schafft es nicht, sich an eine Linie zu halten, klasse.
Und trotz all der Vielfältigkeit schaffen es die
Norweger, sich nie im Gefrickel zu verlieren, es stehen
immer die Melodien und der Song als ganzes im
Vordergrund. Und Daniel Maages Stimme passt hervorragend
in die ganze Musiklandschaft der Proggies. Bei "Ibliss
In Bliss" kann man sogar deutlich Eloy-Parallelen
ausmachen, auch das ein grandioser Song, in dem es eine
Menge Musikalisch zu entdecken gibt. "Song For Jethro“,
da braucht man ja sicher nicht zu erwähnen, wie das
klingt. "Mon-Sat Part 1 Part 2" sind zwei total
verträumte, einfach grossartige Songs mit sehr
gefühlvollem Gesang und Gitarren-Soli. Und mit "The Doom
That Came To Sarnath" vereint man dann nochmal knapp 11
Minuten all die obengenannten und gehörten Stile
miteinander und schliesst so ein wirklich starkes Prog
Rock / Rock-Album ab. Ich kann dieses tolle Werk jedem
Proggie nur wärmstens empfehlen.
Crazy Beat
Punkte:
9.5 von 10
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VANDENBERG'S MOONKINGS -
Vandenberg's Moonkings
Mascot Records/Musikvertrieb
Man mag es kaum glauben, aber
der ewig jung scheinende Holländer ist mittlerweile
sechzig Jahre alt! Den allermeisten Fans wird seine Zeit
bei Whitesnake ein Begriff sein, aber Vandenberg war
zuvor schon als Solo-Künstler in Erscheinung getreten
und lieferte unter anderem zwischen 1982 und 1985 drei
Alben ab. Die Zeit mit der weissen Schlange fing
definitiv 1990 (Coverdale hatte eigentlich schon früher
Interesse an Adrian gezeigt, doch dieser wollte damals
sein Solo-Ding nicht aufgeben) und dem Album «Slip Of
The Tongue» an, wo er Co-Writer war. Aufgrund einer
Handgelenks-Verletzung musste Kollege Steve Vai für die
gesamten Gitarren-Parts einspringen. Auf der
anschliessenden Tour war Vandenberg dann wieder fit und
ergänzte Vai perfekt. Nachzuhören ist dies auf dem erst
2011 offiziell erschienenen Live-Dokument «Live in
Donington 1990». Danach gab es einen Break bis 1997, wo
der blonde Holländer zum Album «Restless Heart» seinen
Studio- und Live-Beitrag leistete und zuletzt, zusammen
mit David Coverdale, die Akustik-Scheibe «Starkers in
Tokyo» ablieferte. Dazwischen, sprich 1994, kam mit der
Band Manic Eden ein einzelnes Werk heraus. Satte zwanzig
Jahre danach will er es nochmals wissen und stellte mit
den Moonkings eine komplett neue Truppe mit jungen
Musikern zusammen. Das Resultat kann sich mehr als hören
lassen und überrascht mit einer überaus knackigen
Rock-Scheibe, die nebst dem töften Gitarrenspiel vor
allem von der tollen Stimme von Frontmann Jan Hoving
getragen wird. Dieser hört sich wie ein Zwitter aus
Robert Plant (Led Zeppelin) und, mehr noch, nach Dave
King (Fastway, Katmandu) an. Musikalisch werden dann
auch eher Vibes von Led Zeppelin wie bei «Close To You»
und den alten Whitesnake («Good Thing») zum Besten
gebracht. Zudem herrscht eine bluesige Grundnote, die
die metallischeren Elemente von früher ausblendet. Die
Halbballade «Breathing» verfügt über eindeutigen
Airplay-Charakter, während «Line Of Fire», gesungen von
Tom Keifer, glatt auch von Cinderella stammen könnte.
Eine waschechte (Akustik-) Ballade folgt mit «Out Of
Reach», wo Hoving abermals unterstreicht, über welch
geile Stimme er verfügt. Von den insgesamt zwölf eigenen
Songs fällt keiner ab und die fette Produktion schreit
dabei nur nach einem: der Vinylausgabe! Die Zugabe in
Form der Cover-Version von «Sailing Ships» mit seinem
Ex-Chef David Coverdale hätte es dabei nicht mal
gebraucht. Ein Hammer-Album, das mit Kollegen wie Alter
Bridge locker mithalten kann!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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BENIGHTED - Carnivore Sublime
Seasons of Mist/Irascible
Die Grind Deather Benighted gehören langsam aber
sicher zur Elite der französischen Metal-Bands. Während
der letzten Jahre haben sie sich kontinuierlich
gesteigert, eine Fanbase aufgebaut und sie sich
gesichert und ihren eigenen Stil immer weiter entwickelt
und verfeinert. Trotz einigen Line-Up-Wechseln sind sie
sich dabei immer treu geblieben und somit krönt mit
Carnivore Sublime ein sehr eigenständiges, qualitativ
hoch stehendes und ausgereiftes Album das bisherige
Schaffen der Band. Auch „Carnivore Sublime“ ist ein
Konzeptalbum wie der Vorgänger „Asylum Cave“, der sich
in die Gedankenwelt von Joseph Fritzl hineinversetzte.
Dieses Mal geht es um einen Mann mit Borderline-Syndrom,
der zum Kannibalen wird. Lecker Schmecker! Präzise wie
ein Uhrwerk ballert sich der Fünfer durch elf äusserst
abwechslungsreiche und gut getimte Songs, die Stimme von
Sänger Julien ist noch variantenreicher geworden, die
Gitarrenarbeit filigraner, und die Rhythmusfraktion
macht sowohl bei Blast- als auch bei Moshparts eine fast
unglaublich gute Figur - vor allem die Drums sind echt
hart an der Grenze des menschlich Machbaren! Beim Song „Spit“
holte man sich gesangliche Verstärkung aus Schweden von
Shinings Niklas Kvartforth, der ebenfalls eine sehr gute
Leistung bringt. Einige Vocals hat er laut Sänger Julien
wohl sogar aufgenommen währenddem er sich selbst mit
einem Gürtel würgte! Hart und brutal ist man also
geblieben, aber irgendwie ist Benighted auch erwachsener
und eben noch vielseitiger geworden, so dass man sich
trotz vieler Breaks immer wieder in groovigen Gefilden
wieder findet und zwischendurch sogar durchaus melodiös
unterwegs ist. Der Titel des Album passt wie die Faust
aufs Auge: Benighted sind sicherlich immer noch genauso
Fleischfresser wie eh und je und haben sogar noch an
Härte durch Können und Präzision gewonnen, sie sind aber
eben auch „sublimer“ als je zuvor, soll heissen
ausgefeilter und variantenreicher, und zeigen dem ganzen
jungen Gemüse an Core- und Brutal-Schrammlern und
-Blastern wie geil man es eigentlich machen könnte.
Einfach zu hören sind Benighted nicht, sie sind
anspruchsvoll und zwingen einem zum aufmerksamen
Hinhören. Das ist definitiv keine Fahrstuhlmusik! Für
mich ein absolutes Muss für alle Deather, Grinder und
Brutals und solche, die es noch werden wollen.
Lucie W.
Punkte: 9.0 von 10
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FREQUENCY DRIFT – Over
Gentle Art Of Music
Geige, Cello, Flöte, Gemshorn, Marimba, Harfe –
Instrumente, die eine MetalFactory-relevante Band
benützen würde? Na ja, als Metal kann man Frequency
Drift beileibe nicht bezeichnen. Sie selber nennen ihre
Musik Cinematic Progressive Rock. Das trifft’s gar nicht
so schlecht. Wenn Pink Floyd als Einfluss genannt wird,
darf auch Renaissance- und Film-Musik nicht unerwähnt
bleiben. Die im Rock und Metal üblichen Instrumente
finden natürlich auch bei Frequency Drift ihre
Verwendung, ordnen sich aber voll und ganz den
atmosphärischen und betörenden Klangebilden unter.
Heisst, die Rhythmus-Gitarren sind auch dann
zurückhaltend gemischt, wenn sie brachial losbrettern.
Distortion-Junkies werden mit "Over" nicht glücklich
werden. Dafür umso mehr jene für Experimente offenen
Zeitgenossen, die sich gerne von der Musik überraschen
und wegtragen lassen. Die fünfte Platte von Frequency
Drift ist klanglich äusserst abwechlsungsreich und lässt
der Musik viel Raum zum Atmen. Sensationell ist die
Gesangsleistung von Isa Fallenbacher, die sich Arjen
Anthony Lucassen unbedingt für die nächste
Ayreon-Scheibe vormerken sollte. "Over" ist ein
wunderschönes Stück Musik. Punkt.
Mac
Punkte:
9.0 von 10
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CYNIC - Kindly Bent To Free Us
Season Of Mist/Irascible
Die Band um den Gitarristen/Sänger Paul Masvidal und
Schlagzeuger Sean Reinert verstärkte sich einmal mehr
mit Fretless-Virtuoso Sean Malone am Bass und schiesst
mit ihrer dritten Langspielplatte "Kindly Bent To Free
Us" allen verkopften Math/Progressive-Alben locker und
leichtfüssig zwischen die Augen. Denn mit
traumwandlerischer Sicherheit und viel Seele verschmilzt
das Trio progressiven Rock, Jazz, Weltmusik und
elektronische Ambienthintergründe zu einer musikalisch
zwar herausfordernden aber niemals sperrigen Mélange aus
positiven Stimmungen, technischen Achterbahnfahrten und
den typisch sphärischen Gesangslinien. Wer vom Gefühl
her mal gerne "rockige Walgesänge" während seiner
morgendlichen Yogastunde einwerfen möchte, kommt deshalb
um dieses Album nur schwer herum. Die Produktion ist
dazu das komplette Gegenteil von aktuellen
Plastikveröffentlichungen, will heissen organisch as
fuck! Sowohl Schlagzeug- als auch der ziemlich dominante
Basssound sind so pur wie Henry Rollins Fussschweiss und
liefern den von "hart" bis zart einherplätschernden
Gitarrenläufen eine stabile Basis. Wer Metal sucht, wird
deshalb mit Cynic's "Kindly Bent To Free Us" einmal mehr
nur sehr bedingt fündig werden. Wenn du aber Jazz etwas
abgewinnen kannst, den Backkatalog der Amis bereits
liebst oder einfach wieder mal dein Chi zentrieren und
dabei anspruchsvolle, toll gemachte, ehrliche Musik
hören möchtest, wirst du an diesem Album deine Freude
haben, versprochen.
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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INCURA - Incura
InsideOut Music
Ganz stark, was die Kanadier Incura hier hinlegen,
auf ihrem InsideOut-Debut. Nur schon der Anfang des
ersten Songs "Get The Gun" ist schon das Geld für die
ganze CD wert. Der Song hat einen derartigen Druck, dass
es dich fast wegbläst. Und dann immer wieder die fast
Queen-artigen Breaks mit ruhigen, kurzen Passagen sind
einfach Weltklasse. Dabei der facettenreiche Gesang von
Kyle Gruninger, ich bin begeistert. Und das schon beim
ersten Song. Es ist unmöglich, die Kanadier irgendwo
fest einzuordnen. Das zeigen Tracks wie "Who Are You",
irgendwo zwischen Sparks und Savatage, diese Songs
lassen dich nicht mehr los. Und da denkt man beim
ruhigen "Decide": Cool, endlich mal ne Verschnaufpause,
da rocken die Jungs nach 35 Sekunden wieder los und
glänzen mit einem klasse Refrain, um dann in der Mitte
mit einem instrumentalen Proggewitter zu überraschen,
einfach grandios. "Here To Blame" switcht zwischen
ruhigen Parts und harten Doublebass-Passagen hin und
her, es ist fast unglaublich, was hier aus meinen Boxen
kommt. Auch bei "I`d Give Anything" gibt’s wieder diese
unerwarteten Tempo- und Stilwechsel. Klavier, harte
Gitarren, cleane Gitarrenparts, Hammonds, ein sehr
variables Drum-Spiel, tolle Chöre und über allem die
variable, sehr starke Stimme von Kyle. Es ist wirklich
schwer, die Musik von Incura zu beschreiben, es hat
einige Durchläufe gebraucht, um alles zu verarbeiten und
zu begreifen. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass
Incura ein grandioses Werk geschaffen haben mit viel
Gefühl und ordentlich Wumms.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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PRETTY MAIDS - Louder Than Ever
Frontiers Records/Musikvertrieb
Man mag es kaum jemandem mehr gönnen als den
sympathischen Dänen, dass sie im letzten Drittel der
Karriere nochmals richtig Gas geben konnten, respektive
immer noch können. Ursprung des Ganzen ist das
überragende Comeback-Werk «Pandemonium» von 2010, das
wieder alles hervor gebracht hat, was man an Ronnie
Atkins & Co.liebt. Angetrieben durch diesen Erfolg, kam
ja 2012 das überragende Live-Album (DVD & CD) «It Comes
Alive - Maid in Switzerland» heraus. Seither stehen die
Dänen spürbar unter kompositorischem Druck, was man beim
an sich chartmässig besser abschneidenden Nachfolger «Motherland»
bereits feststellen konnte. Insgesamt immer noch gut,
fehlen jedoch die einprägsamen Melodien des bärenstarken
Vorgängers. Mit dem Titel «Louder Than Ever» wird dem
hungrigen Fan nun aber ein ordentlicher Retro-Happen,
ergänzt um vier neue Songs, vor die Füsse geworfen. Was
gleich auffällt, ist der höhere Härtegrad der früheren
Jahre, der nun, neu eingespielt, erst jetzt richtig zum
Tragen kommt und sich mit dem neuen Material («Deranged»,
«My Soul To Take», «Nuclear Boomerang» und «A Heart
Without A Home») bestens verträgt. Die Zusammenstellung
ist derart gut gelungen, dass man eigentlich glatt von
einem Neuwerk sprechen könnte. Die Recherche förderte zu
Tage, dass die ausgewählten Songs zwischen 1995 und 2006
liegen. Dabei wurde das Album «Planet Panic» (2002)
gleich dreimal angezapft, «Anything Worth Doing Is Worth
Overdoing» (1999) zweimal, «Carpe Diem» (2000), «Scream»
(1995) und «Wake Up To The Real World» (2006) je einmal.
Die Auswahl zeigt dabei eindrücklich auf, welche acht
Perlen da quasi über Jahre brach lagen und es hiermit
wieder frisch zu entdecken gilt. Der Albumtitel passt
wie die Faust aufs Auge und das edle Teil schreit
förmlich nach lautem Abspielen, aber nach all dem
arschtretenden Gebretter sorgt schliesslich «A Heart
Without A Home» für einen ruhigen und melodischen
Abschluss. Well done guys!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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VAMPIRE - Vampire
Century Media/Universal
Dieser Bandname lässt mich erst nichts Gutes ahnen,
wurden doch die blutsaugenden Fantasiewesen in letzter
Zeit von den Fieslingen, die sie ehemals waren, zu im
Sonnenlicht glitzernden Weicheiern herabgesetzt. Eines
der wenigen verfügbaren Bandfotos stimmt mich aber
positiver - die Jungs sehen aus wie Venom - und als ich
dann die Label-Infos lese, werde ich noch
hoffnungsfroher, dass der Sound von Vampire mit der
Filmwelt von Twilight wenig bis gar nichts zu tun hat.
Laut Beipackzettel sind die Schweden von Vampire
beeinflusst von Old School - aber für einmal nicht vom
schwedischen Old School Death Metal sondern vielmehr von
der zweiten Welle des norwegischen Black Metal, der
Anfang bis Mitte der 90er entstand. Tatsächlich gibt es
eine gute Portion Black Metal im Sound des Debuts der
jungen Skandinavier, jedoch auch einen guten Schluck
Death Metal und etwas Thrash. Eine sehr gelungene
Mischung finde ich, düster und mit viel Atmosphäre,
dennoch aber auch hart und straight. Kaum Schnörkel und
Spielereien und ein sehr spezieller, warmer und erdiger
Sound, der sich dadurch erklärt, dass die vier Jungs von
Vampire in einem älteren Studio analog aufgenommen und
dafür auch Vintage-Equipment verwendet haben - unter
anderem ein Akkordeon, ein Vibraphon und einen Fender
Rhodes. Sie tönen aber nicht schwammig und schrammelig,
sondern eben irgendwie weich und warm, ein richtig
toller Sound finde ich. Auch die Stimme gefällt mir
sehr, druckvolle Mittellage mit gut Hall drauf. Also
alles in allem ein echt gelungenes Debut! Was ich nicht
ganz nach vollziehen kann ist die Wahl des Bandnamens,
das ist echt sehr ungeschickt, denn im Netz gibts sehr
sehr sehr viel Unfug und dummes Zeug unter dem Stichwort
„Vampire“ - aber fast nichts über diese Band.
Wahrscheinlich ist ihnen das aber ganz recht so, Vampire
(die Band und die Kreaturen gleichermassen) scheinen
nicht viel von den modernen Medien und allgemein von
neuen Sachen zu halten…
Lucie W.
Punkte:
9.0 von 10
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KIRK - Masquerade
Mausoleum Records
Lange Zeit sah es überhaupt nicht danach aus, dass
es nach dem brillanten Debüt-Album «The Final Dance» von
2003 nochmals was aus dem Hause Kirk abzufeiern geben
würde. Doch nun ist die Wartezeit definitiv vorbei und
die Basler sind, bis auf ihren neuen Schlagzeuger
Philipp Eichenberger (Ex-Legenda Aurea), im alten Lineup
wieder zurück gekehrt. Bis es soweit war, musste die
Band jedoch noch einige Geduld aufbringen, um den neuen
Plattendeal mit Mausoleum in trockenen Tüchern zu
wissen. Will heissen, dass die neuen Songs mehr als drei
Jahre alt sind, doch dies hört man zu keiner Sekunde, im
Gegenteil! Der harte Opener «Devil's Claw» lässt zu
Beginn noch Erinnerungen an Godiva aufkommen, wo
Gitarrist Sammy Lasagni zwischen 2001 und 2008 aktiv
war. Spätestens bei der Bridge klingt das Ganze dann
aber mit der prägnanten Gesangsstimme von Thomi Rauch
sofort wieder nach Kirk. Auch «Supersonic Speed» geht
gut ins Ohr und macht seinem Titel alle Ehre, und
bereits jetzt ist unüberhörbar, was für einen
Riesengewinn der neue Drummer für seine Kollegen und die
Band als Ganzes abgibt. Der Titelsong erinnert derweil
stark an das Debüt und glänzt mit abermals starken
Vocals von Thomi und exzellenter Gitarrenarbeit von
Sammy. Bruno Berger als König der Tasten setzt sein
Instrument bisher nie zu dominant ein, sorgt aber
dennoch für entsprechende Akzente. Dies kann man dann
getrost und ebenso von «Eternity» behaupten, wo man am
Anfang Queensr’che zu «Operation Mindcrime»-Zeiten zu
hören glaubt. In der Tat ist es aber nichts anderes als
Kirk pur. Während «Fight Or Die» auch gut zu Gloryhammer
passen würde, gehört «Nothing Else But Lies» mit seinem
schönen Refrain eigentlich umgehend ins (Rock-) Radio!
Dagegen donnern «Time» und «Tragedy» ganz anders daher
und einmal mehr wird die Soundwalze von Herrn
Eichenbergers kongenialem Drum-Spiel unbarmherzig voran
getrieben. Mal bei «Face In The Crowd» angkommen, stellt
man fest, dass bis hierher keine Ausfälle zu verzeichnen
sind. Schliesslich setzen das langsamere und nicht
minder rockende «The End Of The Universe» wie auch
«Fallen Angel» die tempomässigen Gegenpole zur
grundsätzlich eher schnelleren Chose des Albums. Der
wiederum von Klangzauberer Dennis Ward veredelte
Zweitling von Kirk ist erfreulich stark ausgefallen und
wird alten wie neuen Fans lang anhaltend viel Freude
bereiten.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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BEHEMOTH - The Satanist
Nuclear Blast/Warner
Liebhaber gepflegten Black Metals dürfte es freuen,
dass Behemoth mit "The Satanist" ihr mittlerweile
zehntes Studioalbum veröffentlicht haben. Die
schillerndste schwarze Perle Polens war ja schon immer
dafür bekannt, ihren musikalischen Fortschritt sehr
ernst zu nehmen und sich stets weiter zu entwickeln,
während die Messlatte von Album zu Album höher gelegt
wurde. Hier eröffnet das phänomenale "Blow Your Trumpets
Gabriel" eine erstaunlich abwechslungsreiche Reise durch
sämtliche Ebenen des Black Metal, wobei gerade dieses
Stück mit seinen Doom Metal-Anleihen vorab den
Facettenreichtum dieses Albums ankündigt. Umso schneller
gespielt wird dann "Ora Pro Nobis Lucifer", das trotz
des gesteigerten Tempos noch immer sehr schöne Melodien
enthält. Produziert wurde dieses Meisterwerk übrigens
von Matt Hyde, der auch schon für Bands wie Children Of
Bodom oder The 69 Eyes verwantwortlich war. Nergals
(oder bürgerlich Adam Michal Darski) Gesang legt sich
wie eine eiskalte Kralle über den gesamten Klangteppich
und entfaltet eine Magie, die es wert ist, dass man
einfach mal neugierig in "The Satanist" reinhört, um die
CD dann für sehr lange Zeit nicht mehr aus der Hand
legen zu wollen.
Maiya van A.
Punkte:
8.8 von 10
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DYNAZTY – Renatus
Spinefarm Records/Universal
Die finnischen Power-Metaller Thunderstone glänzen
zurzeit mit Stillstand und Abwesenheit. Ihr
musikalisches Erbe wird derweilen im Nachbarland
Schweden von Dynazty verwaltet. Und wie! Musikalisch und
gesanglich sind die Parallelen zu Thunderstone derart
ähnlich, dass ich mich vergewissern musste, dass hier
das Mikrofon nicht vom finnischen Shouter Pasi Rantanen
gehalten wird. Allerdings wären die nordischen Nachbarn
auf dieses Album ziemlich stolz, hätten sie es
eingespielt. Denn Dynazty zeigen sich mit einer
Power-Metallischen Frische, bei der man keine Sekunde
daran denkt, dass hier eigentlich absolut nichts Neues
geboten wird. Hier werden schlicht zehn tolle Lieder
gespielt, die zuerst nach vorne drücken und
anschliessend mit einem tollen Refrain auffahren. Die
Power ist vorhanden, verzichtet aber gänzlich auf
Doublebass-Geballer und baut stattdessen ihre Intensität
auf headbangfähigen Riffs auf. Für Verwirrung könnte das
CD-Cover sorgen. Denn Nicht-Kenner der Band dürften
damit den zu erwartenden Stil nicht erkennen. Eher würde
man dabei auf eine Prog Rock-Band denken. Progressive
Elemente findet man auf "Renatus" aber höchstens im
einen oder anderen Solo. Ansonsten lassen es die
Schweden krachen und nehmen nur beim siebeneinhalb
minütigen, ausschweifenden „Salvation“ kurzzeitig etwas
Tempo raus. Zu kleinen Pop-Metal-Hits könnten sich „The
Northern End“ und „Cross The Line“ mausern. Aber auch
das abschliessende „A Divine Comedy“ könnte live für
Furore sorgen. Schafft es die Band, die hier gezeigte
Kraft auf der Bühne auch optisch rüber zu bringen, steht
uns in den kommenden Jahren Grosses bevor. Fürs erste
ist Dynazty das Kunststück gelungen, auf einer ganzen
Albumlänge zu überzeugen. Und dies in einem Genre, in
dem eigentlich wirklich alles bereits gesagt, gesungen
und gespielt wurde. Sachen gibt’s!
Roger W.
Punkte:
8.8 von 10
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FATE CONTROL - Random Survival
Eigenvertrieb
Hart, melodiös, laut - so heisst das Credo von Fate
Control aus Spiez. Soilwork, In Flames und US-Bands wie
Slipknot und Five Finger Death Punch sind die Einflüsse
der Berner. Dass der Produzent Daniel Bergstrand (In
Flames, Meshuggah) den Jungs für den Mix und die
Produktion unter die Arme greift, ist schon mal ein sehr
gutes Zeichen, ja schon fast ein Ritterschlag. Die Mucke
von Fate Control nennt sich Modern Metal, hat sehr
coolen melodiösen Gesang mit Keyboards und knallharten
Betonmischer-Riffs der doch sehr guten Gitarristen. Für
mich ein klares Highlight in diesem Monat, und das von
einer Schweizer Band - wer hätte das gedacht. Ganz
stark!
Daniel J.
Punkte:
8.8 von 10
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IRIJ - Same Zgode
Fontastix
So mancher Fan von Eluveitie war bitter enttäuscht,
als Meri Tadic nach über zehn Jahren die Band verliess.
Doch die Trauer hat ein Ende, denn Meri hat bereits im
Herbst 2006 unter dem Namen Irij eine EP veröffentlicht,
und steht nun mit einem ersten Full Length Release am
Start, welches "Same Zgode" heisst. Folk wird nach wie
vor gross geschrieben, verbunden mit Rock und
Electronic. Die Texte wurden auf Englisch und Kroatisch
verfasst, was den Songs einen wunderbaren Touch
verpasst. Meri weiss auch als Solokünstlerin ihrer
Fiedel die wunderbarsten Klänge zu entlocken. Für die
Bass & Guitartracks ist Chris Neary verantwortlich, der
gerade beim herrlichen "Nights From Jadera" ein superbes
Gitarrensolo hingelegt hat. Interessant ist, dass der
vollständige Name des Albums, nämlich "Same Zgode koje
se ne mogu dogoditi" in vier verschiedene Songs
zerpflückt wurde, und wenn man die vier Tracks direkt
nacheinander in ihrer Reihenfolge hört, ergibt das einen
wunderbaren roten Faden, wenn nicht sogar eine ganz
eigene Story. "Same Zgode" ist ein bemerkenswertes Werk
voller Atmosphäre und Mystik, das man so schnell nicht
mehr auf dem Player heraus nimmt. Bravo Meri!
Maiya van A.
Punkte:
8.8 von 10
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RIOTGOD - Driven Rise
Metalville/Musikvertrieb
Aus den Reihen von Monster Magnet, sprich 2006
gegründet von Drummer Bob Pantella und Bassist Jim
Baglino, wurde mit Riotgod eine neue Band angestossen,
die mehr in die Richtung Hardrock und Stoner Rock
abzielt. Das selbstbetitelte Debüt von 2010 liess den
Ideen und Vorstellungen liess dann tatsächlich absolut
überzeugende Taten folgen. Ergänzt um den saustarken
Frontmann Mark Sunshine und den Gitarristen Garrett
Sweeny (mitterweile auch in Diensten von Monster
Magnet!) fuhr das Quartett ein ziemlich fettes Brett
auf, das zwei Jahre darauf mit «Invisible Empire» gar
noch übertroffen wurde. Die einen oder anderen Vibes von
Monster Magnet sind natürlich spürbar geblieben, aber
das Ganze kommt ingesamt doch etwas anders daher. Das
Element des Spacerock wurde deutlich in den Hintergrund
gedrängt und Sänger Mark wirkt um einiges schneidiger
als Master Wyndorf. Darüber hinaus gibt es auch Platz
für rein Akustisches, was der Musik von Riotgod dadurch
noch mehr Tiefe verleiht. «Driven Rise» ist nun nach
weiteren zwei Jahren seit dem Vorgänger das berühmte wie
gleichzeitig berüchtigte "make it or break it" Album,
was aber angesichts des bereits von Anfang an
vorhandenen Potenzials eher vermessen ist. Die Frage ist
jetzt eigentlich nur die, ob an das bisherige Niveau
angeknüpft werden kann. Was sich zumindest geändert hat,
betrifft den Posten am Tieftöner, der neu von Erik Boe
bedient wird. Der Titeltrack als Opener lässt dann
gleich erkennen, dass der typische Riotgod-Sound
offenbar seine Fortsetzung findet. Zentral ist wiederum
der markige Gesang von Mark Sunshine, ohne den es kaum
aufgehen würde. Auch «They Don't Know» rockt die Bude
gewaltig und huldigt dabei Black Sabbath, ohne sich
anzubiedern. Wie Herr Sonnenschein klingt, wenn er nicht
ausschliesslich schreit, zeigt «Grenade And Pin», wo die
laut/leise Thematik optimal umgesetzt wurde. Dass die
Ursuppe von Monster Magnet nicht zu umgehen ist, zeigt
sich auch auf dem Label der CD, wo ein Blick ins Weltall
gewährt wird und damit die Komponente Spacerock wieder
aufs Tapet kommt. Spätestens bei «Prime Moment» wähnt
man sich dann wieder quasi zurück am heimischen Herd,
doch Riotgod haben ihre Identität ohne Zweifel gefunden
und ergänzen sich bestens mit den trotz allem
unüberhörbaren Roots. Fans beider Lager können hier
blind zugreifen, obwohl mir ««Invisible Empire» (2012)
nach wie vor am besten gefällt.
Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
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MAGNUM - Escape From The Shadow Garden
Steamhammer/Musikvertrieb
Während mich Asia in dieser Stilecke schon länger
anöden, machen es ihre Landeskollegen von Magnum weitaus
besser. Selbst das Solo-Material von Sänger Bob Catley
besitzt viel mehr Schmackes als das von Wetton & Co. -
1996 sah es mit dem Abschiedsalbum «The Last Dance»
ziemlich düster aus. 2002 kehrten Magnum wieder zurück
und sind seither, stilistisch in der rockigen Melodic
Rock Ecke gelandet und noch jedes der Folgealben konnte
das entsprechende Niveau halten. Auch die Konzerte
gehören jeweils zu den Leckerbissen der Konzertsaison.
Und da die letzte Tour von Avantasia nun vorbei ist,
konnte sich Herr Catley wieder voll seiner Stammband
widmen. Die Songs dürften wieder aus den Feder von
Mastermind und Gitarrist Tony Clarkin stammen, der es
nach wie vor versteht, packende Rocksongs zu schreiben,
die nicht zuletzt auch von der leicht rauen Produktion
mit dominanten Drums getragen werden. «Escape From The
Shadow Garden» macht es einem nicht leicht, Highlights
heraus zu picken, da jeder Song einem spürbar an den
Eiern packt. Gleiches gilt natürlich auch für die
Abteilung der "leiseren" Klänge, die Magnum genau so
beherrschen wie die lauteren Beiträge. Ein Vertreter,
der zu den besseren gehört, ist «Burning River» und der
steht als typischer Magnum-Song wie eine Eins in der
Landschaft. Insgesamt elf Songs mit über einer Stunde
Spielzeit zeigen indes deutlich, dass das Studio-Album
Nummer siebzehn wiederum hochstehend ausgefallen ist.
Wer auf knackigen Melodic Rock steht, kommt
grundsätzlich an Magnum nicht vorbei und wird die
aktuelle Scheibe mit Sicherheit ebenso toll finden wie
die vorangegangenen Werke seit der Reunion. Buy or die!
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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CHUCK NORRIS EXPERIMENT - Right Between The Eyes
Transubstans Record
Der vorab veröffentlichte Opener „Black Leather“
liess es schon erahnen. Nach dem etwas glatten „Dead
Central“ von 2010 und der leicht stärkeren Split-CD mit
Nick Olivieri zwei Jahre später hat sich das schwedische
Schweinerock-Kommando wieder gefangen. Genrefremde
Pianoklänge, mehrstimmige Refrains und allzu
melancholische Melodieführungen sind der Energie und dem
Rotz der frühen Tage gewichen, und die Band klingt
wieder so, wie sie es sollte: roh, unbändig und laut.
Nicht dass die neueren Elemente ganz über Bord geworfen
worden wären, man setzt sie diesmal einfach viel
dezenter und gezielter ein, was den leicht punkigen und
sehr basischen High Energy-Rock der Anfangstage in eine
perfekte Balance mit der neu gewonnenen Musikalität
bringt. Lediglich die an den Schluss gesetzten „Midnight
Strangler“ und „Right Between The Eyes“ hätten punkto
Atmosphäre und Arrangement ebenso auf „Dead Central“
stehen können, da man aber diesmal vorher durchweg
akustisch eins auf die Nuss geknallt kriegt, ist dieser
etwas ruhigere Ausklang gar nicht mal so ungeschickt.
Somit hat es das Quintett wieder mal geschafft, eine
Scheibe zu zaubern, die nach dem stimmigen Intro sage
und schreibe acht Anspieltipps und zwei gute
Schlusslichter enthält, ein schöneres Geschenk hätte
sich die wilde Truppe zum zehnjährigen Bandjubiläum
nicht machen können.
Mirko B.
Punkte:
8.6 von 10
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BIRTH OF JOY - Prisoner
Long Branch Records/Musikvertrieb
Vielleicht freuen wir uns zu früh, vielleicht dauert
es noch ein Weilchen, aber er kündigt sich doch langsam
an, der Frühling. Mit "Prisoner", ihrem dritten
Langeisen, schicken Birth Of Joy einen ersten
Frühlingsboten in eure Ohren und sich selbst endlich auf
die musikalische Landkarte jedes Freundes
psychedelischer Retro-Klänge. Dabei reisen das aus
singendem Gitarristen, Tastemann und Trommler bestehende
Trio aus Holland in seinen 11 neuen Songs oft deutlich
relaxter, man will fast sagen verschliffener durch den
Summer Of Love als manche ihrer aktuellen Stil-Partner.
Mehr Doors denn Sabbath, mehr sonniges Kalifornien denn
nebliges England verströmen der groovende Opener "The
Sound", der lebensfrohe Vintage-Rocker "Keep your Eyes
Shut" oder die soulige Gute-Laune-Nummer "Mad Men" mit
Stones-Vibe. Dabei mischt der Dreier zwar vor allem 60's
und 70's-Stoff wie Proto Rock ("How it Goes"), Garage
("Rock & Roll Show") oder frühen Prog à la Pink Floyd in
seine Sound-Tüte für den Sommerabend, doch eben nicht
nur. Auch neuere Klang-Blüten alternativer Züchtung wie
Shoegaze oder Stoner Rock, was einen mal an Queens Of
The Stone Age, mal an Muse erinnert ("Clean Cut"),
werden zerbröselt, was im fast schon als Lounge Rock zu
bezeichnenden "Three Day Road" eine so melancholische
wie entspannenden Wirkung hervorbringt, dass zumindest
ich mir vorstellen kann, diesen Song eine ganze laue
Nacht lang in der Endlosschleife laufen zu lassen. Diese
Nächte sind zwar noch nicht ganz da, werden aber kommen.
Die Zeit bis dahin überstehen wir mit dem 70's Rock von
Birth Of Joy, denn "Prisoner" ist über weite Strecken
eingängig genug, um zu zünden, und verschroben genug, um
lange interessant zu bleiben.
Kissi
Punkte:
8.6 von 10
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STEEL PANTHER - All You Can Eat
Kobalt Production/TBA
Da sind sie nun wieder, die "sleazig-glamigen"
Comedy-Herren aus L.A. - In Spandexhosen und Perrücken (ausser
dem Sänger) sind sie live nicht nur verdammt gute
Musiker, sondern auch Garant für beste
Unterhaltung. Das Cover des neuen Albums "All You Can Eat"
ziert so eine Art letztes Abendmahl. Auf dem Tisch genug
zum Trinken, Essen und eine Menge hübscher Ladies. Passt!
Nach dem orginellen Debüt "Feel The Steel" und dem nicht
jederman schmeckenden "Balls Out", haben Steel Panther
nun was am Start, was eher den Freunden von "Feel The
Steel" munden könnte. Schon das Intro mit akustischer
Gitarre erinnert an den Anfang von «Battery» oder
«Blackened» von Metallica. Das darauf folgende
"Pussywhipped" ist ein richtiger Metalkracher geworden. Darauf folgt
"Party Like Tomorrow Is The End Of The World", zu
welchem es auch schon einen wunderbar schlüpfrigen Clip
gibt. Mit "Gloryhole" und "Bukkake Tears"
gehts auch schön frivol weiter, wobei "Bukkake Tears" rein
musikalisch eine wunderschöne Ballade ist. Hervorheben
möchte ich auch noch "Burden Of Being Wonderful ",
welches ganz untypisch, aber mit einem grossartigen Clip
überzeugt. Bei "You're Beautiful When You Don't Talk"
könnte man sogar denken, es wäre ein neuer Bon Jovi-Song.
Zusammengefasst finde ich persönlich, dass "All You Can
Eat" eine Steigerung darstellt. Auch wenn da und dort
doch ein paar "Filler" dabei sind wie "Ten Strikes
You're Out" oder "She's On The Rag", werdet Ihr
bestimmt Eure Freude an der neuen Scheibe haben. Hoffen wir nun
auf eine neue Tournee im Herbst, wo man hoffentlich
mehr vom neuen Material live anhören kann. Ich freue
mich jetzt schon!
Roxx
Punkte:
8.5 von 10
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EARTH CRISIS - Salvation Of Innocents
Candlelight Records/Irascible
Im Hardcore ist es schon fast an der Tagesordnung,
dass man Straight Edge (Kein Alkohol, keine Zigaretten)
ist. Nun haben sich Earth Crisis aber auch den
Tierschutz als Thema für ihr siebtes Album "Salvation Of
Innocents" herausgesucht. Die 12 Songs, die ein gewisser
„Zeuss“ (Agonstic Front, Madball) als Produzent
orchestriert hat, können sich sehen lassen. Man ist vom
Hardcore in den Metalcore mit Thrashanleihen gerutscht.
Kurze, schnelle Nummern mit einem hohen Brüllfaktor sind
an der Tagesordnung. Mission erfüllt, möchte man meinen!
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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BLACK LABEL – Blood Money + Live In Berlin (2
CDs)
Bad Reputation Recrods/Non Stop Music
Als CD-Reviewer kommt man von Zeit zu Zeit an kleine
Sound-Perlen, welche ansonsten ungehört und ohne sein
Wissen erschienen wären. Die australischen Hard-Rocker
Black Label (nicht zu verwechseln mit den amerikanischen
Black Label Society) feuern mit "Blood Money" ein
musikalisches Feuerwerk ab, welches Fans von Whitesnake
oder Gotthard nicht kalt lassen dürfte. Für etwas
Verwirrung sorgt allerdings die Bonus-CD "Live In
Berlin", welche bereits 2008 aufgenommen wurde. Sie
enthält sämtliche Lieder von "Blood Money" und ergänzt
diese zusätzlich mit zwei weiteren Liedern. Man darf
also davon ausgehen, dass es sich bei "Blood Money" um
eine aufgepepptes Re-Release handelt. Dies tut dem Spass
an Black Label aber keinen Abbruch. Denn das Album
glänzt mit abwechslungsreichen Hard Rock-Songs, mit
denen auf hohem Niveau nie Langweile aufkommt. Sänger
Steve setzt seine Reibeisen-Stimme gekonnt in Szene,
ohne mit extremen Höhen zu nerven. Lieber bleibt der
Shouter in Tiefen, welche er auch wirklich beherrscht.
Spannend auch, dass die Band eigenständig klingt, ohne
es dabei wirklich zu sein. Denn irgendwie kommt einem
alles bekannt vor, ohne dass man es wirklich zuordnen
kann. Zwischendurch dachte ich sogar, dass es sich hier
um ein reines Cover-Album handelt. Dies ist es aber
nicht. Einzig „C’Mon“ auf der Live-Scheibe stammt von
den Australiern The Screaming Jets. Wer auf klassischen,
blues-geschwängerten und gleichzeitig treibenden Hard
Rock steht, kann hier nichts falsch machen. Und falls es
die Australier bei einem künftigen Europa-Trip auch in
die Schweiz schaffen, werde ich einiges daran setzen, um
dabei zu sein.
Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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ANCILOTTI - The Chain Goes On
Pure Steel Records/Non Stop Music
Wer von uns älteren Datums ist und / oder eine
Vorliebe für Exoten aus den Achtzigern hat, dürfte schon
das eine oder andere Mal über den Namen Ancillotti
gestolpert sein, vor allem in Zusammenhang mit den
italienischen Metal-Urgesteinen Strana Officina. Deren
Sänger Daniele "Bud" Ancillotti betreibt zusammen mit
Bruder Sandro "Bid" Ancillotti, Sohnemann Brian
Ancillotti und Gitarrist Luciano "Ciano" Toscani seit
zwei Jahren noch ein musikalisches Familienunternehmen,
das konsequenterweise so heisst wie drei Viertel der
Band. Herausgekommen ist dabei auf diesem ersten
Langeisen nach der 2012er-EP "Down This Road Together"
feinster Hard Rock / Heavy Metal der ganz traditionellen
Sorte. Epische Saxon und stampfende Accept haben ebenso
ihre Spuren hinterlassen wie auch Grave Digger in ihren
besten Doublebass-Momenten. Dazu kommt Buds kräftiges
Rock-Organ mit einem wirklich angenehmen,
unaufdringlichen Timbre, eine natürliche, organische
Produktion, und die Überraschung im noch jungen Jahr
2014 ist für mich perfekt. Die schneidigen Riffs, die
sich Meister Ciano in den elf Tracks aus den Ärmeln
schüttelt, gehören mit zum Besten, was mir in letzter
Zeit vom Stiefel in die Ohren gelangt ist, und wenn
Mainman Bud vor allem in den hohen Lagen die Töne nicht
immer perfekt trifft, und ich meine hier wirklich nur
Nuancen, dann macht das diese Veröffentlichung nur noch
sympathischer und authentischer. Fans von Pretty Maids,
Dokken, Keel und der oben genannten Bands können fast
blind zugreifen. Wer trotzdem vorher reinhören will, dem
empfehle ich Nummern wie „Bang Your Head“, „Cyberland“,
„Monkey“ oder „Liar“. Ganz leckeres Scheibchen!
Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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SUPERCHARGER – Broken Hearts And Fallaparts
Gain Music
Bereits zum dritten Mal stehen die Dänen von
Supercharger mit einer Langrille auf der Matte. Warum
die Formation dabei bisher noch nicht auf breiter Linie
aufgefallen ist, lässt sich nicht nachvollziehen. Der
Sound bewegt sich nämlich auf höchstem Qualitätslevel.
Obwohl sich Kick Ass-Rotz Rock langsam zu einer
Modeerscheinung entwickelt (Vielleicht die coolste nach
dem Sleazy der späten Achtziger), bleiben die meisten
Bands dabei nach wie vor kreativ und eigenständig. So
auch Supercharger. Selbstverständlich drücken die Jungs
das Gaspedal die meiste Zeit bis zum Anschlag durch,
adaptieren aber auch andere Aspekte als AC/DC- und
Motörhead-basierende Elemente. Ganz im Stile von
Nashville Pussy und Supersuckers schimmert in
unregelmässigen Abständen angenehmes Südstaatenflair
durch, das im akustisch gehaltenen, treffend titulierten
Rausschmeisser „Goodbye Copenhagen“ gipfelt, wunderbar.
Zu diesem Zweck packen die Jungs auch immer mal wieder
die Mundharmonika aus. Dass dieses Instrument sehr gut
zu Glam angehauchtem Rock'n'Roll passt, haben auch schon
die legendären Hanoi Rocks bewiesen. Meistens bewegen
sich Supercharger aber im typisch Skandinavischen
Rotz'n'Roll-Umfeld. Dabei machen sie mit vor Dreck
triefenden Riffs und einer fundierten Rhythmus-Arbeit
Bands wie Backyard Babies oder Hardcore Superstar
mächtig Konkurrenz. Trotz der wilden Unbekümmertheit
bleiben die Melodien aber immer präsent und ergeben
dadurch eingängige Strukturen. Glam und Punk, Siebziger
und Achtziger Sounds fit fürs 21. Jahrhundert zu machen
ist nicht einfach. Supercharger setzen aber genau das
auf hohem Level um.
Chris C.
Punkte:
8.5 von 10
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DESECRATER - Wretched
Donarus
Amerika, insbesondere
Kalifornien, gilt als Mekka für jeden Thrash-Fan. Und so
erstaunt es nicht, dass die 2007 gegründeten Desecrater
in der Bay Area beheimatet sind, sowie ihre
musikalischen Väter von Metallica, Exodus, Testament,
Forbidden oder Death Angel. Die Band formierte sich 2007
aus Ex-Mitgliedern von Striktnyne, Arsnic und Tunted.
Entgegen ihren musikalischen und geographischen Nachbarn
spielen Desecrater aber die modernere und härtere
version des Thrash. So sind Doublebass und Growling dem
Stadionrockdrumming und dem Shouting gewichen. Geblieben
ist aber die unverkennbare Power, die aus dieser Gegend
kommt, ob es an geheimen US-Militär-Tests oder der guten
Luft liegt, wird warscheinlich immer ein Rätsel bleiben.
Tatsache ist jedoch, dass Desecrater, obwohl sie das Rad
nicht neu erfinden, sich perfekt Eingliedern in die
Grössen dieser Spielart. Desecrater verstehen es
gekonnt, eingängige Melodien mit der unzähmbaren
Rohgewalt des Thrash zu vereinen und ein durchs Band
überzeugendes Album abzuliefern.
Steve Butcher
Punkte:
8.5 von 10
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SHORES OF NULL - Quiescence
Candlelight Records/Irascible
Meine Damen und Herren: SO muss ein Debut klingen!
Die Italiener von Shores Of Null haben mit "Quiescence"
ein Werk auf diese Welt losgelassen, das keinen
Vergleich mit etablierten Werken zu scheuen braucht. Von
welchen Bands die denn wären? Nun, Katatonia drängen
sich geradezu auf, aber auch stellenweise Before The
Dawn, November's Doom, Memory Driven und ähnliche
Vertreter, sprich: melodiöser, stellenweise Modern
Death-behafteter Sound der neueren Generation (mit einem
sachte Old School-Touch), der auch akustische Breaks
nicht scheut und im Gesang zwischen (mehrstimmigen)
Clean Vocals und Growls/Screams hin und her wechselt.
Sehr, sehr interessant, "Quiescence" bietet eine
reichhaltige Palette an verschiedenen Eindrücken und
Herangehensweisen an - nur schon der Track "Kings Of
Null" zieht alle Register, der Gesang ist wirklich
hervorragend. Und eben, wie bereits erwähnt: Man merkt
zu keiner Zeit, dass diese Scheibe ein Debut ist. Wer
auf die genannten Bands steht oder nur ein bisschen was
mit variablem Dark/Death Metal melodischer Prägung
anzufangen weiss, ist sehr gut darin beraten, sich
Shores Of Null anzuhören (ein interessanter, weil
beklemmender Videoclip zu "Quiescent" kann auf Youtube
betrachtet werden) - meiner Meinung nach wird man diese
Entscheidung nicht bereuen.
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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THE INTERSPHERE – Relation In The Unseen
Long Branch Records/Musikvertrieb
Die Mannheimer präsentieren mit “Relation in the
Unseen” ihr mittlerweile 4. Studioalbum. Zum
internationalen Durchbruch kam es aber erst 2012 nach
der Umbenennung der Band von Hesslers in The Intersphere.
Damals kam auch das von Kritikern viel gelobte Album
“Hold on, Liberty!“ heraus. Die Deutschen produzieren
durchaus radiotauglichen, ehrlichen und unkomplizierten
Pop-Rock. Mit Metal hat das wohlgemerkt nur wenig zu
tun, nur hin und wieder blitzen einige rockigere Riffs
auf oder die Drums geben mächtig Gas. Nichtsdestotrotz
ist auch das neue Werk wieder ein Erfolg geworden. Im
Gegensatz zu vorherigen Sachen steht nun die Stimme von
Christoph Hessler häufiger im Vordergrund und setzt auch
grundsätzlich früher ein, manchmal sogar vor der
Gitarre, die dann mehr Rahmenhandlung als Protagonist
ist. “Relation in the Unseen“ ist ein vor Liebe zum
Detail triefendes Machwerk, das sowohl durch Artwork,
Songwriting als auch durch gekonnte Instrumentierung zu
überzeugen sucht. Denn obwohl die Herren von The
Intersphere nach eigenen Angaben die persönlichen
Instrumente diesmal ein wenig zurückgenommen haben,
macht es nicht weniger her. Ganz im Gegenteil, denn
diesmal sind auch ein paar Streicher dabei, die dem
einen oder anderen Track etwas mehr Fülle und vor allem
auch ein paar Ecken und Kanten verpassen. Von denen
gibt’s leider etwas zu wenig, denn schlussendlich wirkt
das Ganze mitunter ein wenig gar glatt und
abgeschliffen. Dann wiederum gibt es wieder einige
grossartige Tracks, die wirklich herausstechen, wie zum
Beispiel der Titeltrack “Relation in the Unseen” oder
meinen absoluten Favoriten “Joker“. Fazit: tolles
Pop-Rock Album, das vor allem Fans von Muse, Dredg und
Blackmail begeistern dürfte. Knallharte Metalfans werden
hiermit wohl nicht so glücklich.
Patricia H.
Punkte:
8.4 von 10
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BLACKBIRD – Of Heroes And Enemies
Pure Rock Records/Non Stop Music
Schnörkelloser Rotz Rock scheint nicht nur seit ein
paar Jahren eine eigentliche Renaissance zu erleben,
sondern je länger je mehr zu einer eigentlichen
Modeerscheinung zu mutieren. Dieser Aussage soll aber
keinesfalls ein negativer Aspekt anhaften, im Gegenteil.
Rock'n'Roll in seiner ursprünglichsten, rohen Form ist
eben unkaputtbar, um nicht zu sagen elementar. Ein
Paradebeispiel dazu sind Blackbird, die im süddeutschen
Zweibrücken zu Hause sind und mit ihrem Debutalbum „Of
Heroes And Enemies“ vorstellig werden. Innovation kann
dabei natürlich nicht erwartet werden. Doch das würde
der geneigte Fan auch nicht erwarten. Das Mass der Dinge
ist vielmehr Authentizität. Dabei müssen sich die vier
Jungs keinesfalls hinter den Genre-Helden verstecken.
Mit der Wucht und der Power eines V8-Motors hauen uns
Blackbird zehn coole Tracks um die Ohren. Dabei wurde
der Schwerpunkt auf eingängige Mitsing-Refrains gelegt,
die mit intensiven Chören effektiv arrangiert wurden.
Nicht zuletzt glänzt die Band durch den Frontgaul,
Sänger und Gitarrist Angus Dersim, der mit seiner
giftigen, vor Dreck triefenden Stimme die Tracks
veredelt und dabei die Erinnerungen an Bon Scott wieder
erwachen lässt. Doch auch der Rest der Truppe überzeugt
mit heftigem Groove, der viel Spass macht. Zudem wurde
das Teil mit einer 1A-Produktion in Szene gesetzt.
Sicher, das Rock'n'Roll-Rad haben Blackbird nicht neu
erfunden, doch mit dem auf AC/DC und Motörhead
basierenden Rotz Rock machen sie aktuellen
Szene-Aushängeschildern wie Buckcherry oder Airbourne
mächtig Konkurrenz.
Chris C.
Punkte:
8.3 von 10
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SCHANDMAUL – Unendlich
Universal Music
Kritische Stimmen befürchteten im Vorfeld, dass sich
Schandmaul nach dem Wechsel zu Universal Music, ähnlich
wie andere Bands vor ihnen, für den Erfolg verbiegen.
Zweifler werden jedoch bereits nach den ersten Takten
zum Schweigen gebracht. Mit ‚Trafalgar‘ stürzt man sich
mitten in die Schlacht, zumindest was den lyrischen Teil
betrifft. Bis auch die Instrumente voll Fahrt aufnehmen
dauert es noch einen Moment. Für den ‚Tippelbruder‘ wird
das Tempo bereits etwas erhöht, richtig zur Sache geht
es dann aber mit dem ‚Kaspar‘, der den Gevatter Tod beim
Spiel überlistet. Dem Hörer wird auf „Unendlich“ eine
gewohnt gute Mischung an tanzbaren, fröhlichen Titeln,
schönen Balladen und etwas ernsteren Nummern geboten. In
letzte Kategorie fällt ‚Euch zum Geleit‘, welches
gleichzeitig die erste Singleauskopplung des Albums
darstellt. ‚Mit ‚Little Miss Midleton‘ wagt man einen
Ausflug in den Bereich des Irish Folk und selbst da
gelingt es den Damen und Herren, den unverkennbaren
Schandmaul-Charakter beizubehalten. ‚Der Teufel…‘ stellt
das obligate Trinklied dar, man schreckt aber auch nicht
davor zurück, ein klares politisches Statement
abzugeben: „Narren sind bunt und nicht braun“! Immer
wieder aufs Neue gelingt es Schandmaul, ein tolles Stück
Tonkunst abzuliefern – so auch diesmal. Allerdings gibt
es auch Momente wie im instrumentalen ‚Tandossa‘, in
welchen die Spannung etwas abfällt. Bei fünfzehn Songs
hätte man da die eine oder andere Stelle auch weglassen
können.
Patricia L.
Punkte:
8.0 von 10
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GUS G. - I Am The Fire
Century Media/Universal
Als ich hörte, dass Firewind-Mastermind Gus G. ein
Solowerk auf uns hernieder lässt, hatte ich die
Befürchtung, auf ein weiteres Gitarristen-Frickel-Werk
zu stossen. Zum Glück habe ich mich geirrt, denn schon
beim Opener bekommt der Zuhörer ein klasse Hard
Rock-Song um die Ohren gehauen, gesungen von Mats Leven,
der hier gleich vier Songs seine tolle Stimme leiht.
Lieder wie "Blame It On Me" sind einfach zeitlose Hard
Rock-Songs, die sicher nicht Weltbewegend sind, aber
durchaus hörenswert. übrigens hat sich Gus mit Dave
Ellefson und Billy Sheehan gleich zwei prominente
Bassisten gesichert. Sonst findet man noch Jeff Scott
Soto, Tom Englund und Michael Starr am Micro. Und mit "Vengeance"
und "Terrified" gibt’s nur gerade zwei
Instrumentalsongs, bei denen Gus zeigt, was er so auf
der Klampfe kann (reicht ja auch). Sonst mischt man hier
musikalisch Hard Rock mit traditionellem Heavy Metal,
man muss nicht zwingend Gus G.- oder Firewind-Fan sein,
um dieses Album zu mögen, durch die vielen verschiedenen
Sänger bleibt das Ganze spannend. Gus präsentiert hier
halt eben Songs, die nicht auf Firewind-Alben passen
würden, und genau das macht es aus. Tolles Album für
Leute, die traditionellen Hard Rock und Metal mögen.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
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CARNIFEX - Die Without Hope
Nuclear Blast/Warner
Als das Genre Deathcore vor ein paar Jahren gross im
kommen war, schwammen Carnifex ganz oben mit, keine
Tour, kein Konzert das nur annähernd mit dem neuen
Subgenre zu tun hatte, fand ohne die Amerikaner statt.
Mit ihrem fünften Album "Die Without Hope" wollen
Carnifex dem Erfolg recht geben und and die Erfolge
anknüpfen. In gut 38 Minuten prügeln die Amerikaner
gnadenlos und ohne Pause auf die Gehörgänge ein - auf
eine Positve Art, versteht sich. Carnifex erfinden das
Genre nicht neu und lassen sich auch nicht auf
Experimente ein, bei den US-Boys weiss man, was drauf
steht, ist auch drin. Nämlich Carnifex respektive
Deathcore in Reinform. Mitten in die Fresse und
kompromisslos.
Steve Butcher
Punkte:
8.0 von 10
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IRON SAVIOR – Rise Of The Hero
AFM Records/Musikvertrieb
Iron Savior sind zurück! Mitgebracht haben sie zwölf
Kompositionen, welche jedes Heavy Metal-Herz höher
schlagen lassen. Sofern dieses dem für Iron Savior
typischen rumpligen Gesamtsound etwas abgewinnen kann.
Die Kompositionen sind auf gewohnt hohem Niveau, haben
aber auf mich nicht die gleiche Durchschlagskraft wie
diejenige vom Vorvorgänger "Metropolis". Dafür macht es
bei mir einfach zu selten Klick. Objektiv gesehen gibt
es aber definitiv nichts zu meckern. Denn noch immer
glänzen die Lieder durch eine unglaubliche Power, welche
sich mit kleinen hymnischen Melodien verbindet. Bestes
Beispiel dafür ist das abschliessende „Fistraiser“. Aber
auch „Burning Heart“ und „Firestorm“ schlagen in diese
Kerbe. Wobei letzter im Refrain eine Brücke zu „From Far
Beyond The Time“ schlägt, welches endgültig mit Blind
Guardian'schen Chören auffährt. Insgesamt bleibt also
alles beim alten, wäre da nicht mitten drin eine kleine,
fiese Coverversion eingebaut. „Dance With Somebody“ von
Mando Diao rockt im typischen Iron Savior-Stil gewaltig.
Es übernimmt zum Schluss die Rolle einer Ballade, in dem
es die Ohren etwas entspannt. Aufgeweckt durch diesen
ungewohnten Rocker lassen sich die letzen drei Lieder
noch besser geniessen. Iron Savior machen auch im Jahr
2014 alles richtig und haben ein Album erschaffen,
welches Power Metal-Fans gefallen dürfte. Dass dabei die
oberste Liga knapp verfehlt wird, dürfte für die Saviors
keine Rolle spielen.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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NERVOSA - Victim Of Yourself
Napalm Records/Universal
Nach den ersten Sekunden von "Victim Of Yourself"
wird es mir schaurig warm ums Herz. Geiles
Thrashgewitter, das sich meistens im
Hochgeschwindigkeitsrausch befindet. Die Stimme klingt
wie Schmier von Destruction. Nach ein wenig Information
erstarre ich in Ehrfurcht - hier handelt es sich um drei
Damen! Ja ihr Kerle da draussen, die immer behaupten,
dass Weiber im Metal nichts zu suchen haben, ihr werdet
hier euren Unterkiefer wieder heraufklappen müssen. Die
Girls sind aus Brasilien und spielen wirklich
hochstehenden Thrash. Da müssen sich sogar Sepultura
fürchten, dass ihnen die Mädels nicht den Rang ablaufen.
Und wieder ein Highlight, cooool!
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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LINDA & THE PUNCH – Obsession
Escape Music/Non Stop Music
Die deutsche Formation um die 21-jährige Sängerin
Linda präsentiert uns ihr erstes Album. Dabei bewegen
sich die fünf Musiker auf einem sehr hohen Level. Frisch
und locker gehen sie dabei zu Werke. Stilistisch hat die
Truppe die perfekte Symbiose zwischen bodenständigem
Hard Rock und kommerziell angehauchtem Pop/Rock kreiert.
Frontgirl Linda verfügt über eine kraftvolle Stimme, die
aber auch zu einem besseren Pop-Sternchen gehören
könnte. Das ist aber keinesfalls schlecht, sondern
beweist höchstens, dass sich eine „Pop“-Stimme auch
hervorragend mit Hard Rock kombinieren lässt. Das
Fundament des Sounds von Linda & The Punch basiert auf
harten aber melodiösen Riffs und einer soliden
Rhythmusarbeit, ergänzt mit unaufdringlichen Keyboards.
Veredelt wurde die Scheibe durch Produzenten-Koryphäe
Michael Voss, was bedeutet, dass diesbezüglich keine
Wünsche offen bleiben. Der Sound bleibt modern und
zeitgemäss, aber trotzdem eingängig und homogen. Auch
mit dem Songmaterial bewegt sich die Band auf einem
hohen Qualitätsstandard. Die grossen Refrains sind zwar
nicht die Norm, doch mit nachvollziehbaren Strukturen,
die schnell ins Ohr gehen und dort auch bleiben, können
Linda und ihre Mitstreiter konstant dienen. Nicht
unerwähnt bleiben muss aber auch die Tatsache, dass auf
die Hilfe einiger erfolgreicher Songwriter
zurückgegriffen wurde. Wie viel der Tracks dann effektiv
„self made“ sind, bleibt offen. Mit der Definition Pink
meets Pat Banater trifft das Label jedenfalls ins
Schwarze. Reinhören lohnt sich definitiv, nicht zuletzt
wegen dem tollen Patti Smith-Cover „Because The Night“.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
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CONTORSION - Planet Parasite
Non Stop Music Records
Es gibt sie schon 10 Jahre, die Thrash Metal-Band
Contorsion aus Burg. Hier veröffentlicht man den zweiten
Longplayer "Planet Parasite". Beim ersten Song merkt man
schnell, wen die Jungs verehren: Exodus! Das sind auch
meine Lieblinge. "Betrayers Of Humanity" könnte wirklich
auf dem neuen Exodus-Album stehen, vom spielerischen und
Soundtechnischen Aspekt her, sprich von einer
knallharten Produktion. Auch die nachfolgenden Songs
halten das hohe Niveau, man hört da auch Testament
heraus, gesangstechnisch, was aber nicht störend wirkt.
Für mich sind die Jungs in der oberen Liga daheim, mit
ihrem spielerischen Können und den guten
Songarrangements. Wer noch nicht genug hat vom Thrash
und Schweizerbands unterstützen möchte, soll sich dieses
geile Album zulegen, besser kann man modernen Bay
Area-Thrash nicht mehr spielen. Cool, Jungs!
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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WORDS OF FAREWELL – The Black Wild Yonder
AFM Records/Musikvertrieb
Words Of Farewell haben sich dem melodischen Death
Metal verschrieben. Dabei scheuen sie sich nicht,
Keyboards in allen Klangfarben nicht nur beizumischen,
sondern auch in den Vordergrund zu stellen, ähnlich wie
es Scar Symmetry tun. Die Münsteraner verzichten dabei
aber gänzlich auf poppige Clean-Vocals. Das rückt sie in
die Nähe von Dark Tranquillity, insbesondere zu «Haven»-Zeiten.
Dabei erreichen sie aber nicht die Hitdichte dieses
Klassikers. Damit ist eigentlich auch das einzige
gesagt, das «The Black Wild Yonder» noch von den
Grosstaten des Genres unterscheidet: Den Songs wohnen zu
wenige Widerhaken inne, die sich sofort in den
Hirnwindungen festkrallen. Hooks, eben. Ansonsten klingt
die Platte durchwegs erfrischend und sehr kompetent
umgesetzt. Immerhin kredenzen uns die Deutschen ja erst
ihr zweites Album. Dieses sollte auf jeden Fall von
Jüngern des Genres angetestet werden, insbesondere, wenn
keine Tasten-Aversion vorliegt.
Mac
Punkte: 8.0 von 10
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LOATH - Total Peace
Inverse Records
Die 2013 gegründeten Loath Total aus Finnland sind
so frisch und unverbraucht, dass nicht mal Google etwas
über sie weiss. Die Crust/Grinder/Doomer scheinen ihr
Mysterium auch noch zu fröhnen. So heissen die
Bandmitglieder schlicht E (Gitarre, Gesang), V (Gitarre,
Gesang) , M (Bass) und L (Drums). Mich würde nicht
wundern, wenn dahinter einige mehr oder weniger bekannte
Namen stecken würden, denn gleich mit dem doomigen
Opener "Humanity" wird einem klar, dass dies keine
pickelige Teenieband am Werk ist sondern eine gestandene
Truppe. Düster und prophetisch beginnt das Album, bevor
bei den nächsten Stücken die Geschwindigkeit gesteigert
wird. Charakteristisch für dieses Album ist das
"Garageband"-Feeling der Produktion, welches ein wenig
an die Anfänge des Black Metal erinnert. Trotz oder
gerade wegen der "mageren" Produktion kommen die
düsteren und gut durchdachten Riffs sehr gut zur
Geltung. Loath Total sind ein geniale Band, die irgendwo
zwischen Hellhammer und Sepultura einzuordnen sind.
Steve Butcher
Punkte: 8.0 von 10
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GUN BARREL – Damage Dancer
Massacre Records/Musikvertrieb
Es gibt sie noch, die Bands, welche mit einer
schönen Regelmässigkeit gute Alben veröffentlichen. Gun
Barrel aus Deutschland ist eine davon. Ihr Hard Rock mit
kantigem Heavy Metal-Einschlag überzeugt auch auf dem
sechsten Studio-Silberling. Wer bei den Deutschen eine
Weiterentwicklung sucht, muss sehr genau hinhören.
Vielleicht ist "Damage Dancer" ein wenig rock’n’rolliger
als sein Vorgänger "Brace For Impact", vielleicht
täuscht dieser Eindruck aber auch. Spannend indessen
ist, dass Sänger Patrick zwischendurch erstmals an Axel
Rose von Guns’n’Roses erinnert. So etwa in den Strophen
von „Bashing Thru“. Gun Barrel rücken aber auch durch
den öfters eingesetzten Blues in Richtung Gunners, ohne
dabei ihre eigene Identität zu verlieren. Das Gaspedal
wird nur selten richtig durch gedrückt. Vielmehr setzen
die Kölner auf kernige, mächtige Riffwände, welche sich
in die Gehörgänge sägen. Dies passt ganz gut zu Patrick
Sühl’s Stimme, welche mit seinem rauen Gesang den
richtigen Boden legt. "Damage Dancer" wird keinen Fan
der Band enttäuschen. Für die grosse Masse fehlt
allerdings der ganz grosse Hit. Aber wer will diesen
schon, wenn er mit diesem Album ein liebevolles,
emotionales Hard Rock-Werken sein Eigen nennen kann?
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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BIGELF - Into The Maelstrom
InsideOut Music
Es ähnelte einem kalten Entzug: Spätestens seit
Bigelf 2010 ihr viertes Album "Cheat The Gallows"
veröffentlichten, wurde ihr debil opulenter 70's Prog
Rock von den Retro Rock-Süchtigen, mich eingeschlossen,
als der heisseste Stoff überhaupt gehandelt. Und dann
kam: nichts! Die Arbeiten am neuen Album zogen sich in
die Länge, die Band zerbröselte und die letzten
Bigelf-Spuren wurde von der schieren Flut ebenso
potenter Neo-70's-Truppen langsam aber sicher
weggespült. Nun ist Sänger, Tastenmann und Giftmischer
Damon Fox zurück, will mit "Into The Maelstrom" dort
weitermachen, wo er vor vier Jahren aufgehört hat. Eine
Zeitreise also, das macht schon der Opener "Icredible
Time Machine" klar, sowohl in thematischer wie
klanglicher Hinsicht. Und zwar mit berühmter Hilfe, denn
kein Geringerer als Ex-Dream Theater-Mann Mike Portnoy
bietet schlagwerkliche Unterstützung. Und das passt, ist
doch "Into The Maelstrom" nichts anderes als ein
musikalisches Traum-Theater, 70's Prog Deluxe, ein
einziger abgedrehter Drogentrip. Und zwar keiner von der
gemütlichen Sorte. Brachiale Riffs zertrümmern
extraterrestrische Synthies und werden gleichzeitig vom
unheilvoll jaulenden Gesang mit Ozzy-Verwandtschaft
zerstochen. Ja, schon fast operettenhaft, musical-mässig
klingen LSD-Orgien wie der artistische Opener, das
durchs Wurmloch rasende "Hypersleep", der paranoide
Stampfer "The Professor & The Madman" und auch das
relaxt beginnende "Mr. Harry McQuhae" lässt den Hörer
nur kurz runterkommen, bevor es nach zwei Minuten wieder
in die für Bigelf typische, überbordende Theatralik
kippt, die nicht selten auch in ihren ruhigen Momenten
an Filmmusik erinnert (allen voran der 8-minütige
Rausschmeisser "ITM"). Heftiger Stoff ist das und sogar
als langjähriger Kraut-Rock-Junkie wünscht man sich,
dass es auf "Into The Maelstrom" mehr wohlige
Verschnaufpausen gäbe wie die entspannte Hippie-Hymne "Already
Gone" mit ihrem eingängigen Beatles-Flair oder das nur
leicht angeheitert schunkelnde "Theater of Dreams". Doch
wer weiss" Womöglich ist dieser ausufernde Retro-Rausch
genau das, was Bigelf brauchen, um sich wieder auf den
musikalischen Rauschgiftmarkt zu katapultieren. Auch
wenn es einem beim ersten Mal hören noch umhaut: "Into
The Maelstrom" hat Suchtpotential.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
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VOLUME IV - Long In The Tooth
Ripple Music
Heiligs Blechle, das rödelt aber von Anfang an
ordentlich los - hört sich erst mal so an, als ob Black
Stone Cherry, Dropbox und Seether (zu "Disclaimer
II"-Zeiten) sich entspannt zu einem Jam getroffen
hätten. Die Stimme des Gitarristen Joe Carpenter tönt
sachte gepresst, aber rauchig genug, um als authentisch
und nicht nervtötend durchzugehen - zeitweise erinnert
das Feeling an alte Kiss-Scheiben. Auf diesem Debut
(welches wie auch das von Shores Of Null sehr gut
klingt!) wurden zwei Tracks der EP von 2013, schlicht "Volume
IV" betitelt, auf die Full Lenght-Scheibe übernommen:
"Wager" und "Kong". Die Amis produzieren relativ
schnörkellosen Stoner Rock, mit "Cabal" ist sogar noch
ein Akustik-Track vorhanden, welcher aber sehr kurz
ausfällt und damit eher als Randnotiz zu werten ist.
Speziell bei Tracks wie "Locusts Have No King" fällt
auf, dass Volume IV immer wieder eine deutliche
80er-Rock-Schlagseite aufweisen, welche aber so gut ins
Gesamtbild eingefügt wird, dass es nicht wie ein
Fremdkörper wirkt. Als Negativpunkt kann angesehen
werden, dass sich gewisse Soundstrukturen immer mal
wieder wiederholen, jedoch ist (gemäss meiner Erfahrung
nach) dies im Stoner-Bereich nicht allzu ungewöhnlich.
Alles in allem lässt sich sagen, dass "Long In The Tooth"
ein sehr guter, musikalischer Wegbegleiter für Fahrten
über staubige Highways darstellt - Sommer- und
Wüstenfeeling inklusive!
Toby S.
Punkte: 8.0 von 10
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AZORIA- Season’s Change
Doolittle Group
Azoria – das ist Powermetal pur in allen Facetten
die dieses Genre hergibt! Die schwedische Kombo erinnert
an Avantasia, denn Mastermind Alex Oriz, (Bandgründer,
Songwriter und Lead-Gitarrist) hat sich für sein neues
Projekt zahlreiche prominente Unterstützung geholt:
Tommy ReinXeed, Mark E Gunnardo (Nordic Mist, Jawbreaker),
Snowy Shaw (Therion, King Diamond, Sabaton), Mike
Andersson (Cloudscape), Mikael Dahl (Crystal Eyes) und
Matilda Eriksson reichen das Mikrophon herum. Das
Ergebnis ist Powermetal in Reinkultur. Allerdings
hinterlässt das Album trotz, oder vielleicht gerade
wegen, dieses Staraufgebots einen etwas schalen
Nachgeschmack: Die Kompositionen sind fast schon zu
klischeehaft und mitunter auch ziemlich abgedroschen,
selbst für ein Genre das von Klischees lebt. Das mag
vielleicht an den hochgesteckten Erwartungen liegen,
doch so richtig innovativ wirkt der Silberling leider
selten. Einige der Highlights sind der Opener “Just Like
the Phoenix“ mit Sänger Tommy ReinXeed, das schaurig
schöne “When You Sleep“ eingesungen von der einzigen
Frau der Truppe Matilda Eriksson und das eingängige,
wenn auch etwas banale, “Love it Loud“ mit Mark E
Gunnardo. Richtig herausstechen tut vor allem der letzte
Track “Piece of Mind“, bei dem Sänger Snowy Shaw in
etwas düsterere Gefilde abdriftet. Die meisten Tracks
sind erstaunlich kurz gehalten für dieses Genre, nur ein
Track knackt die 5 Minuten-Grenze. So bringen es die 9
Songs zusammen gerade mal auf 36 Minuten Spielzeit –
Sehr schade, denn ich hätte gern mehr davon gehabt! Das
aussergewöhnliche Werk, das dieses Line-Up verspricht,
lässt leider auf sich warten. Doch als Warm-Up Übung
kann man es durchaus gelten lassen, denn in dieser
Truppe steckt noch weit mehr Potenzial! Fazit: Für
Powermetal-Liebhaber definitiv ein Must Have! Ich
jedenfalls fand das Album klasse, auch wenn bestimmt
mehr drin gewesen wäre…
Patricia H.
Punkte: 8.0 von 10
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STAMINA - Perseverance
My Kingdom Music/Non Stop Music
Dies ist bereits das dritte Album der Italiener
Stamina, voll mit Gastsänger. Unter anderem Göran Edman,
Nils Molin, Maria McTurk, Giorgio Adamo und Jacopo Di
Domenico, der auch der aktuelle Sänger der Band ist.
Musikalisch deckt man ein breites Spektrum ab: Schnelle
Metal-Nummern wie "Breaking Another String", von Göran
toll gesungen, Hard-Rocker wie "Im Alive", toller
Refrain und Chöre, könnte man locker als Single
veröffentlichen, sehr eingängig, gefällt mir sehr gut,
hat einen leichten Edguy-Touch. "Just Before The Dawn"
erinnert mich an Royal Hunt, ebenfalls eine tolle, eher
ruhige Nummer. Mit "Naked Eye" hat man auch eine
musikalisch anspruchsvolle Nummer am Start, die von
tollen verschiedenen Parts lebt und den Song sehr
spannend macht, Giorgio Adamo hat eine klasse Stimme. "Unbreakble"
zeigt die progressive Seite der Italos, hier zockt man
auf hohem Niveau, ohne den Song als Ganzes aus den Augen
zu verlieren, starke Leistung. So bieten die Italiener
mit ihren gut gewählten Gastsängern ein
abwechslungsreiches Hard Rock / Metal-Album, immer die
Melodie im Vordergrund und alles songdienlich gespielt.
Wirklich gut, empfehlenswert.
Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10
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SUICIDE SILENCE -
The Mitch Lucker Memorial Show (Ending Is The Beginning)
(Live)
Century Media/Universal
Suicide Silence ist eine aus fünf Mitgliedern
bestehende US-amerikanische Deathcore-Band aus Riverside,
Kalifornien. 2002 gegründet haben sich die Amerikaner
mitlerweile zu einer festen Grösse des neuen Subgenres
Deathcore entwickelt. 2012 verstarb Sänger Mitchell Adam
Lucker an den Folgen schwerer Verletzungen infolge eines
Motorradunfalls, lange hat man nach einem veritablen
Ersatz gesucht und ihn schliesslich in der Person von
(Ex) All Shall Perish-Sänger Hernan "Eddie" Hermida
gefunden. Bevor nun aber das erste Album mit dem neuen
Sänger in den Regalen steht, veröffentlichen Suicide
Silence einen Live-Mitschnitt des Charity-Konzertes für
die Witwe und die Kinder des verstorbenen Mitch Lucker,
welches am 21. Dezember 2012 veranstaltet wurde. Darauf
zu hören ist nicht der neue Sänger, sonder eine Reihe
von bekannten Grössen, die sich abwechselnd die Ehre
gaben, bei einem Lied von Suicide Silence ihre Stimme zu
widmen. Dazu gehören etwa die Frontmänner von Asking
Alexandria, Job For A Cowboy, Winds Of Plague, Lamb Of
God, After The Burial oder As I Lay Dying, welche
allesamt einen genialen Job abliefern. Soundtechnisch
ist das Live-Album an einigen Stellen leider ein wenig
unsensibel abgemischt, hie und da sind die Gitarren zu
schwach oder das Drum zu unpräsent. Alles in Allem aber
eine tolle Retrospektive über das Schaffen der Band, und
ein gelungenes Memorial für den verstorbenen Sänger.
R.I.P.
Steve Butcher
Punkte:
keine Wertung
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BLACK MARE - Field Of The Host
Human Jigsaw Records
Ich muss zugeben: So richtig passen Black Mare nicht auf
diese Homepage und dementsprechend schwierig gestaltet
sich das Schreiben einer angemessenen Review. Was
Fronterin Sera Timms, zumindest ein paar Lesern
vielleicht bekannt von Ides Of Gemini und Black Math
Horsemen, auf dem Debut ihres neuen Projekts macht, das
ist kein Rock und noch viel weniger Metal. Als Shoegaze
könnte man es bezeichnen, als Post Rock oder, zumindest
des repetitiven Minimalismus wegen Doom. Hypnotisch ist
das auf jeden Fall, wenn neblige Gitarrenschwaden über
archaische Trommeln wabern und Timms menschliche
Abgründe mit ihrer eindringlichen Stimme besingt. Doch
irgendwie hat es auch etwas beunruhigendes, wie etwa im
morbiden "Tearer" oder "Ashlar", wo eine entrückte
Feenstimme im Verstärkerlärm unterzugehen droht. Wer auf
satte Riffs, Rhythmen zum Headbangen oder auf
Saitenvirtuosität steht, und zwar nur auf das, der muss
sich den Namen Black Mare nicht merken. Nimmt man sich
hingegen die Zeit, lässt man sich fallen, in diese
Sound-Tiefen, dann lässt "Field Of The Host" ganze
Klangmeere wogen, die so bedrückend sind wie
eindrücklich. Dass dieses Rauschen nach dem Auftauchen
nicht lange haften bleibt in der Erinnerung, das liegt
in der Natur der Sache. Eine beinahe reinigende Wirkung
hat dieses Ambient-Bad aber trotzdem.
Kissi
Punkte:
7.8 von 10
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FEAR OF DOMINATION - Distorted Delusions
Inverse Records
Industrial Metal gehört mit wenigen Ausnahmen nicht
zu meinem Musikgeschmack. Fear of Domination können mich
vielleicht eines besseren belehren. Schon der Opener
„Paper Doll“ kracht richtig schön hart melodiös, ja ich
staune, der Song hat Hitpotential. Man hört auch die
eine oder andere Einmischung von Rammstein in dem Sound
der Nordländer. Tja Leute, Ministry sind passé, jetzt
kommen die Finnen von Fear Of Domination, und ich
vermisse Ministry eigentlich schon fast nicht mehr, denn
hier bekommt man eine volle Breitseite in die
Magengegend. Passt schon...
Daniel J.
Punkte:
7.8 von 10
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NEAR DEATH CONDITION - Evolving
Towards Extinction
Unique Leader Records
Wenn das mal nicht Metal ist:
versucht man auf die Website der Walliser von Near Death
Condition zuzugreifen, kommt erstmal eine fette Warnung
von Google, dass diese Seite meinen Computer beschädigen
könnte. Cool, kann man so was denn auch absichtlich
einbauen? Technisch fit scheinen die Jungs ja zu sein,
zumindest wenn man von ihrer Musik auch auf ihre
IT-Kenntnisse schliessen darf. Ihre Instrumente
beherrschen die Herren nämlich eindeutig
ausserordentlich gut - sie sind ja auch schon seit 2001
gemeinsam aktiv. Evolving Towards Extinction ist ihr
dritter Longplayer, auf dem sie dem oftmals wohl nahe an
der Überforderung stehenden Hörer wiederum ihren
technischen, äusserst anspruchsvollen Death Metal um und
in die Ohren pfeffern. Es wird hier auf sehr hohem
Niveau gewütet, ein Blastbeat jagt den nächsten, Break
folgt auf Break, man kommt manchmal kaum nach mit Hören.
Glücklicherweise gibt es auch ruhigere, fast melodische
oder atmosphärische Passagen, so dass man zwischendurch
durchatmen kann - die meiste Zeit wird aber vornehmlich
geprügelt was das Zeug hält. Die Stimme von Sänger /
Gitarrist Stephan fügt sich gut ein und ist nicht zu
monoton, so dass ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Mir
persönlich ist die Scheibe grad ein bisschen allzu
anstrengend und es bleibt kaum was nachhaltig hängen.
Evolving Towards Extinction ist was für Fans von
technischem, brutalen Death Metal im Stil von Origin,
Obscura, Nile, Suffocation, Dying Fetus und ähnlichem.
Wer die genannten Bands mag, kann hier ungehört
zugreifen. Für alle anderen gilt: erstmal in
homöopatischen Dosen geniessen, das ist schon ganz schön
harter Stoff.
Lucie W.
Punkte:
7.8 von 10
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LENORE S. FINGERS – Inner Tales
My Kingdom Music
Von Traurigkeit durchflutet ist
die Musik der Italiener mit dem aussergewöhnlich
erscheinenden Bandnamen Lenore S. Fingers, der aus einer
Kombination der Namen von Roman Dirge’s Comic “Lenore,
The Cute Little Dead Girl” und David Firth’s Fantasy
Charakter „Salad Fingers“ entstanden ist. Dieser bewusst
gewählte Name widerspiegelt die Einflüsse ihrer Musik.
Dunkle und melancholische Atmosphäre trifft auf
verzerrte Gitarren und über allem liegt eine verträumte,
phantastische Aura. Die Songtexte drehen sich um die
niemals enden wollende Einsamkeit des süssen kleinen
Mädchens aus Dirge’s Comic, welches sich auf der Reise
durch die neun Songs seinen grössten Ängsten, dem
Verlust geliebter Menschen und dem unausweichlichen
eigenen Tod, stellen muss. Sängerin Federica Lenore
Catalano wiederspiegelt diese Figur mit ihrer feinen,
beinahe kindlichen Stimme und der zierlichen Figur
beinahe perfekt. Die angestrebte Atmosphäre wird durch
Samples, sehr präsente Keyboardklänge und teilweise
feine Gitarrenklänge erzeugt. ‚Doom‘ beginnt mit einer
schön verträumten Klaviermelodie, wozu sich cleane
Gitarren und Gesang hinzugesellen. Zwischendurch zieht
das Tempo immer wieder an, die Gitarren werden verzerrt,
oder schwingen zu kleinen Sololäufen auf und die Felle
werden vom Schlagzeuger ordentlich traktiert – alles in
allem ergibt sich ein sehr abwechslungsreicher und
stimmungsvoller Song, der das Album im Gros gut
repräsentiert. Die letzten Takte auf „Inner Tales“
lassen wenig Grund zur Hoffnung, dass es für das Mädchen
irgendwann ein Happy End gibt – aber lassen wir uns
überraschen.
Patricia L.
Punkte:
7.8 von 10
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METAL INQUISITOR – Ultima Ratio
Regis
Massacre Records/Musikvertrieb
Mit dem vierten Album gehen die
Norddeutschen ins Rennen und ziehen alle Register, die
ein tolles Metal-Album beinhaltet: fette Gitarrenriffs,
heftige Schlagzeugparts und ein kreischender Sänger, der
irgendwo zwischen Udo Dirkschneider und Bernhard Weiss
liegt. „Burn Them All“ überzeugt mit tollen Riffs, „Call
The Banners“ mit fetzigen Doppel-Leads oder „Black
Desert Demon“ mit hohem Bang-Faktor. Was aber störend
und teils auch nervend sein kann, ist die Stimme von El
Rojo. Zu monoton. Hier würde eine Stimme wie jene von
Andy B. Franck dazu beitragen, dass sich Metal Inquisitor
aus der Masse heraus heben könnten... Der vierte Streich
ist gut gemacht und wird den Metalheads schöne Momente
besorgen. Was dabei herauskommen wird, zeigt uns dann
die Zukunft...
Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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HATRIOT - Dawn of the New Centurion
Massacre Records/Musikvertrieb
Die zweite Scheibe der Thrasher Hatriot beginnt mit
dem Zitat „From My Cold Dead Hands“ - was ich schon mal
etwas unsympathisch finde, ist es doch der Slogan der
Waffenlobbyisten in den USA. Nun seien wir aber mal
nicht so, die Band heisst ja auch Hatriot und nicht
Peaceiot oder Freedomiot, und mit dem Aufruf „Free Pussy
Riot“ im Song SUPAKILLAFRAGSADISTICACTSARESAOTROCIOUS
(ja, der heisst so) machen sie den Patzer wieder gut.
Seit dem Debut der Band rund um Sänger Steve „Zetro“
Souza und seinen Nachwuchs ist nicht viel Zeit
vergangen, gerade mal ein gutes Jahr nämlich, und
vielleicht liegt es daran, dass mich die Scheibe nicht
so wirklich vom Sockel haut. Es ist songwriterisch und
technisch einwandfrei, eine richtig gute Thrash-Scheibe,
die eigentlich alles bietet, was einen Dreschflegel die
Mähne schwingen und die Rübe kreisen lässt:
Uptempo-Kracher, die sich einem mit eingängigen
Gangshouts in die Gehörgänge fressen, geiles Riffing,
eine präzise hämmernde Rhythmus-Fraktion, groovende
Moshparts und über allem das giftige Keifen von Souza.
Also eigentlich alles da. Eigentlich. Denn irgendwas
fehlt, ich finde das Album irgendwie langweilig,
vorhersehbar und viel zu sehr nach Plan konstruiert. Und
ehrlich gesagt, auch wenn ich hierüber schon mehrere
Streitgespräche geführt habe: Souzas Gekeifte ist auf
Dauer einfach etwas nervig. Wenigstens versucht er ab
und an mal (also schon eher selten), etwas Abwechslung
rein zu bringen mit tieferen Growls und sogar cleanem
Gesang und den Stimmen der anderen Bandmitglieder. Aber
da der Gesang sehr im Vordergrund steht im Mix, wird er
mir einfach nach ein paar Songs zu viel. Auch der
Vorgänger „Heroes of Origin“ wurde zwar allgemein gut
aufgenommen, litt aber an denselben Krankheiten wie
diese Scheibe. Dass man sich hier nicht weiter
entwickelt hat ist schade, irgendwie kommt einem Hatriot
wie ein Konstrukt vor, nicht wie eine Band, der ein
genauer Plan aber keine Leidenschaft zu Grunde liegt.
Darunter leidet die Musik. Für Thrasher ist dies hier
aber dennoch eine Empfehlung, denn Hörstoff in dieser
Qualität kann man eigentlich nie genug haben - und man
muss ja nicht nur Lieblingsalben im Regal stehen haben.
Lucie W.
Punkte:
7.5 von 10
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GITARYST - Vision
Dani Music
Album und EPs 34, Singles 20, Soundpacks 6,
Compilations 13. So steht es auf der Page von Dani
Schmid. Und nun veröffentlicht der Guitar-Virtuose sein
neuestes Ding Gitaryst. 10 Instrumental-Songs, die die
Vielseitigkeit von Dani zeigen. Bei "Only The Brave" zum
Beispiel gefällt mir die Rhythmusgitarre besonders gut,
richtig geiles Riff, untermauert von ein wenig Keyboard,
toller Song. Oder "Barbecue Avenue", das mich etwas an
Michael Schenker erinnert. Auch das ruhigere, mit
Akustischer Gitarre untermauerte "Without Fear", mit
sehr gefühlvollem Soli gespielt, kommt echt gut. "Total
Venom" ist ein guter Hard Rock-Song, hier vermisse ich
echt den Gesang, da genau dieser gemacht ist, um dazu zu
singen, wie ich finde. Mein absoluter Fave ist das
akustische "Alright Today", ein klasse Track mit sehr
gefühlvoll gespieltem Soli, klasse. Am Ende des
Rundlings wird dann mit "Jam Out" nochmal kurz voll
drauflos gefrickelt. Zum Schluss kann ich nur sagen: Hut
ab vor Danis Gitarrenkünsten, der hier mit den zehn
Songs beweist, dass er gut spielen und tolle Songs
schreiben kann. Wäre nur noch die Überlegung, nächstes
Mal ein echtes Drum zu nehmen und vielleicht auch hie
und da mit einem Sänger zu arbeiten, sonst Daumen hoch
für Dani W. Schmid und "Vision".
Crazy Beat
Punkte:
7.5 von 10
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ARMAGEDDON REV. 16:16 – Sundown On Humanity
Pitch Black Records
Bald 30 Jahre rockt die Band mit dem komplizierten
Namen schon in Zypern. Im Gegensatz zu den meisten
anderen im Jahre 1985 aktiven Bands bringen die
Südeuropäer ihr Full Length-Debut erst jetzt raus. Ob
der nicht eingetroffene Weltuntergang im Jahre 2012 die
Band motiviert hat, ihre Musik doch noch auf die
Menschheit loszulassen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Dass ein Teil ebendieser seine Freude daran haben wird,
glaube ich schon. Man hört «Sundown On Humanity»
durchaus die Könnerschaft an, die sich im Laufe der
Jahre entwickelt hat. Armageddon Rev. 16:16 bewegen sich
routiniert im Spannungsfeld von Heavy, Power und
Progressive Metal. Dabei mutet die Platte erst mal etwas
sperrig an. Man würde dann ja denken, dass sich dies
nach mehrmaligem Hören legt. Genau dies ist aber bei mir
nicht der Fall. Hier liegt die Krux bei dieser Scheibe:
Im Grunde hört man den Zyprern gerne zu, aber nachhaltig
sind die Songs nicht. Dazu wirken sie auch nach mehreren
Durchläufen noch zu zerfahren. Hier wäre wohl etwas mehr
Homogenität den Songs dienlich gewesen. Trotzdem:
Armageddon Rev. 16:16 verdienen mit ihrem späten Debut
das Gehör der Heavy, Power und Prog Metal-affinen
Menschheit.
Mac
Punkte:
7.4 von 10
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THE CRIMSON PROJEKCT - Live In Tokyo
InsideOut Music
Dieses Projekt ist sozusagen ein Seitenarm von King
Crimson, bei dem drei Originalmitglieder involviert
sind: Adrian Belew, Tony Levin und Pat Mastoletto. Nicht
mit dabei ist Mastermind Robert Fripp, doch gab er die
Zustimmung zu diesem Projekt. Gespielt werden Songs der
frühen 80er bis Mitte der 90er. Und wer King Crimson
kennt, weiss, dass da alles andere als leichte Kost auf
den Zuhörer zukommt. Vervollständigt wurde die Band
durch KC-Experten Markus Reuter (Guitar), Julie Slick
(Bass) und Tobias Ralph (Drums). Seit 2011 spielen diese
6 Musiker bereits in dieser Formation und haben 2
USA-Touren, sowie Konzerte in Russland und Japan hinter
sich. Die Songs, wenn man das manchmal überhaupt so
nennen kann, kommen fast originalgetreu rüber, und wie
gewohnt ist man bei deren Musik enorm gefordert, das
Ganze zu verstehen. Manchmal hat man das Gefühl, die
Jungs beim Einspielen ihrer Instrumente zu beobachten,
so komplex und zum Teil abartig klingen teilweise ihre
Nummern. "Live In Tokyo" ist meiner Meinung nach nur was
für beinharte King Crimson-Fans oder total abgefahrene
Proggies.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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HIPÉRION – Hipérion Rise
Non Nobis Production
Das Quintett aus Portugal wandelt mit seinem Debüt
“Hipérion Rise“ auf den Pfaden von Metalgrössen wie Iron
Maiden und Metallica, allerdings mit weit kleineren
Fussabdrücken. Das Ganze nennt sich dann “Traditional
Metal“ und man erkennt die jeweiligen Einflüsse meist
ziemlich schnell. So erinnert der Track “This is Metal“
zu Beginn stark an Metallica zu Zeiten des “Black Album“
– Allerdings lässt es dann stark nach und trotz einigem
Potenzial zur Metal-Hymne kriegt es die Kurve einfach
nicht. Das Gitarrensolo ist zwar wirklich toll und
dürfte live für Begeisterungsstürme sorgen, aber
insgesamt ist der Track einfach flach und vermag nicht
so richtig mitzureissen. Ähnlich verhält es sich auch
mit dem Track “Under Your Command“: die militärische
Note am Anfang ist sehr vielversprechend, aber irgendwie
verliert sich die aufgebaute Stimmung schnell im
Einheitsbrei, der dieses Album leider dominiert. Der
Titelsong ist klar im Stil von Iron Maiden (villeiht mit
einem Hauch Manowar) gehalten. Das Lied “Let Me Rock“
ist dann immerhin wieder ein Schritt in die richtige
Richtung, vor allem weil man hier das Gefühl hat, dass
die Band endlich ihren eigenen Stil gefunden hat und den
auch durchzieht. Fazit: eigentlich ganz nettes Debüt,
wenn auch nicht überragend. Reinhören lohnt sich auf
jeden Fall für Iron Maiden Fans.
Patricia H.
Punkte:
7.3 von 10
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BOMBS OF HADES -Through The Dark Past
Pulverized records
"Trough The Dark Past" versammelt mit Nachwürzung
durch vier neue Lieder die zahlreichen Bombs Of
Hades-EP- und Split-Veröffentlichungen der Jahre 2008
bis 2012. Trotz der noch Jungen Bandgeschichte sind
zumindest zwei Protagonisten keine Unbekannten. Sänger
Jonas Stålhammar grunzte bereits Anfang der 90er Jahre
bei den wohlbekannten God Macabre und Bassist Anders
Ekman war bereits Anno 92 auf der Abhoth-EP "The Tide"
zu hören. Somit könnte man davon ausgehen, dass einen
hier das wahrhaftige Old School-Death-Gewitter erwartet.
Jedoch vermischen sich bei Bombs Of Hades sämtliche
Deathrichtungen zu einem Einheitsbrei mit Nachgeschmack.
Zwar merkt man bei einigen "älteren" Tracks wie z.B "Confessor",
dass die Herren definitv wissen, was sie zu tun haben,
aber auf der 21 Stücke beinhaltenden CD hat es einfach
zu viele "Füller", welche weder technisch noch kreativ
auf hohem Niveau sind.
Steve Butcher
Punkte: keine Wertung
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KAMCHATKA - The Search Goes On
Despotz Records
"Die Suche geht weiter", das
proklamieren Kamchatka mit dem Titel ihres neuen Albums.
Und wie so viele in den letzten Jahren lockt die Fährte
das Power-Trio aus Schweden in die Anfänge des Rock, in
die 70's. Erdige Riffs, lustvoll gezockte Jam-Passagen,
melancholische Blues-Abstecher, also Heavy Rock, wie er
vor über vierzig Jahren erfunden und Ende Nullerjahre
wiedergefunden wurde, das bietet "The Search Goes On".
Wie schon damals aber, am Anbeginn der verzerrten
Gitarrenmusik, gilt es auch heute zu unterscheiden
zwischen einer guten und einer herausragenden,
einzigartigen Band. Dazu braucht es den berühmten
Funken, dieses schwer zu definierende Etwas, das nur
wenige Formationen besitzen, und auch wenn Kamchatka
beherzt zu Werke gehen, in Songs wie dem stürmischen
Opener "Somedays" oder dem groovenden "Coast to Coast"
souverän 70's Rock mit Stoner mischen, im treibenden "Thank
You For Your Time" Uriah Heeps "Easy Livin'"
heraufbeschwören und dank der angenehm souligen Stimme
von Thomas "Juneor" Andersson Erinnerungen an frühe Deep
Purple wachrufen, so muss man den ganzen Silberling
überblickend doch feststellen: Gefunden haben Kamchatka
diesen zündenden Funken auch auf ihrem fünften Album
noch nicht wirklich. Geschmeidig, ja fast zu geschmeidig
gehen die Songs auf "The Search Goes On" ins Ohr, sodass
man bei elegischen Nummern wie "Cross the Distance" oder
"Broken Man" schon fast AOR-Truppen wie Magnum vor
seinem inneren Auge performen sieht. Das ist natürlich
nicht per se schlecht, für eine Boston- oder
Foreigner-Session bin ich immer zu haben, nur müssen
dann eben auch die Songs das geforderte Hymnen-Potential
haben. "The Search Goes On" ist gut, grossartig aber ist
anders. Wer sucht, der findet halt doch nicht immer.
Kissi
Punkte:
7.2 von 10
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MOUNT SALEM – Endless
Metal Blade/Sony Music
In Sachen Frauenquote, da holt
der Retro Rock langsam aber sicher den Symphonic Metal
ein. Das Bild ist auch einfach zu verlockend: ein paar
langhaarige, bärtige Hippies rocken ihre Instrumente,
davor steht die verführerische Hexe und haucht und
kreischt ins Mikro. Was in den 70's mit Janis Joplin,
Jefferson Airplane, The Velvet Underground oder Coven
funktionierte, das kann heute auch nicht verkehrt sein.
Emily Kopplin heisst dabei das neuste Mitglied in diesem
immer grösser werdenden Zirkel diabolischer
Occult-Rock-Dämoninnen, Mount Salem ihre Band. Mit ihrer
EP „Endless“, welche sie bereits 2012 eingespielt haben,
erst jetzt aber von Metal Blade und um zwei Stücke
erweitert in die Welt getragen wird, reiht sich der
Chicago-Fünfer prima ein in diesen Reigen und zwar
irgendwo zwischen den psychedelischen Prog-Träumereien
der Londoner Purson, den archaischen Doom-Tänzen Jex
Thoths und den überbordenden Vintage-Orgien von Jess And
The Ancient Ones. An letztere erinnert Emily Kopplin
auch gesanglich, soll heissen, eine klare, leider etwas
dünne Stimme, die zuweilen etwas gar überdreht den
Teufel beschwört. Ansonsten tanzen Mount Salem genau
nach dem Gusto des 70's-Fans, ja vielleicht zu genau.
Schleppend erdiger Doom Rock mit leichten
Stoner-Anleihen, selten das Tempo anziehend, dafür hin
und wieder die Hammond-Orgel grollen lassend („The
End“), wobei natürlich immer und überall der schwarze
Sabbat seinen Schatten wirft. Das gibt es momentan
zuhauf, oft auch eingängiger und so wird Emily Koppin
mit ihren Gefährten kaum zur Hohepriesterin des
Teufelsrock aufsteigen. Für einen Platz im female
fronted Retro-Zirkel reicht es aber schon.
Kissi
Punkte:
7.1 von 10
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L.R.S. – Down To The Core
Frontiers Records/Musikvertrieb
Schon der Name dieser Formation deutet auf eine
Allianz im Melodic-Genre hin. Die Analyse der Abkürzung
bestätigt dann auch diese Annahme. L.R.S. steht für
Sänger Tommy La Verdi, Gitarrist Josh Ramos und Drummer
Michael Shotton. Unter den Fittichen von Produzent,
Songwriter und Gastmusiker (Keyboards, Hammond Orgel,
Backing Vocals) Alessandro Del Vecchio entstand „Down To
The Core“. Im Bereich des AOR und Melodic sind Projekte
dieser Art an der Tagesordnung. Obwohl dabei regelmässig
äusserst versierte Musiker involviert sind, mangelt es
oft am Charisma einer „richtigen“ Band. L.R.S. haben mit
genau diesem Manko zu kämpfen. T. La Verdi ist aber ein
begnadeter Sänger, der merkwürdigerweise erst mit der
wenig bekannten Formation 21 Guns in Erscheinung treten
konnte. Auch Schlagzeuger M. Shotton ist zwar über alle
Zweifel als Musiker erhaben, als Mitglied von Von Groove
und Airtime hält sich sein Bekanntheitsgrad aber
ebenfalls in Grenzen. Der eigentliche Star der Truppe
ist Gitarrist J. Ramos, der mit Hardline und dem
Journey-Ableger The Storm relativ erfolgreich war. Nebst
der wunderbaren Stimme ist es seine exzellente
Gitarrenarbeit, die dem Sound der Formation einen
gewissen Wiedererkennungswert verleiht. Das Songmaterial
bleibt aber auf breiter Ebene unspektakulär und
austauschbar. Vor allem die obligaten Balladen können
nicht überzeugen. Einige wenige Tracks wie das äusserst
eingängige „I Will Find My Way“ erreichen aber schon
fast das Level der AOR-Helden Survivor oder Foreigner.
Mit grossem Erfolg der Formation, aufgrund des
songwriterischen Mankos, kann also nicht gerechnet
werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Projekte dieser
Art meistens nach einem Album wieder in die Geschichte
entlassen werden.
Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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THERION – Theli Deluxe Edition (Re-Release)
Nuclear Blast/Warner
Nach dem experimentellen Ausflug mit dem 2012 von
der Band selbst veröffentlichten Album „Les Fleurs du
Mal“, welches ausschliesslich aus Coverversionen
französischer Chansons bestand, besinnt man sich nun auf
die guten alten Zeiten zurück. Wieder mit der
Unterstützung von Nuclear Blast, hat man soeben eine
Neuauflage des 1996er Albums „Theli“ veröffentlicht. „Theli“
stellte damals einen Wendepunkt in der Karriere von
Therion dar, sowohl in musikalischer Hinsicht, als auch
was den Erfolg betrifft. Auf der Deluxe Edition befinden
sich, zusätzlich zum regulären Theli-Album, die drei
Bonustracks ‚In Rememberance‘, ‚Black Fairy‘ und die
Scorpions-Coverversion von ‚Fly To The Rainbow‘, sowie
eine Bonus DVD mit der kompletten Scheibe als Liveshow.
Das Filmmaterial stammt von einem Konzert in Budapest,
welches im Rahmen der Tour zum 20-jährigen Jubliläum
gespielt wurde, sowie von einem weiteren Konzert aus dem
Jahre 2011, aufgenommen in Atlanta. Da auf der für die
Rezension zur Verfügung gestellten Version das komplette
Zusatzmaterial fehlt, kann darüber nicht weiter
berichtet werden. Bleibt einzig, das grossartige Album
von damals zu geniessen – mit Allzeithits wie ‚To Mega
Therion‘.
Patricia L.
Punkte: keine Wertung
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I AM HERESY - Thy Will
Century Media/Universal
Gross war der Unmut der
US-amerikanischen Post/Hardcore-Fans von Boysetsfire,
als sich die Gruppe rund um Sänger und Mastermind Nathan
Gray 2007 auflösten. Doch 2012 gab es ein Lebenszeichen
des Charismatischen und unverkennbaren Sängers, sein
Projekt I Am Heresy betrat das Licht der Welt. Zusammen
mit seinem Sohn Simon, an einer der insgesamt drei
Gitarren, veröffentlichte Gray ein stilistisch
unbekümmertes Debut von I Am Heresy. Mittlerweile haben
Boysetsfire ihre Reunion bekannt gegeben und mit "While
A Nation Sleeps" auch ein von den Kritikern gelobtes
Album veröffentlicht. Nichts desto Trotz hat sich Gray
dazu entschieden, sein Projekt mit seinem Sohn
weiterzuführen, und somit entstand der Zweitling "Thy
Will". Stilistisch ohne grenzen, im begrenzten harten
Rahmen, vergnügen sich die beiden Grays mit Experimenten
im Hardcore, Death oder gar modernen Metalcore. Zwar
fährt man Kompositorisch keine feste Linie, jedoch
vermag die unvergleichliche Stimme von Nathan Gray dem
ganzen eine Einheit zu verleihen.
Steve Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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PRIMALFROST – Prosperous Visions
Maple Metal Records
Bei Primalfrost handelt es sich um eine Solo-Scheibe
von Multiinstrumentalist Dean Arnold. Er hat ein Werk
geschaffen, welches dem Albumtitel durchaus gerecht
wird. Dieser heisst in etwa übersetzt „blühende
Vorstellungen“. Und genauso kreativ ist das Werk auch
geworden. Die Frage dabei ist, ob man den Zugang zum
Werk findet oder nicht. Und genau da liegt mein Problem.
Die Türen zum Arnold‘sche Universum bleiben mir
verschlossen. So verkommen die Lieder zu einem
intensiven Mix aus Black, Folk, Melodic/Death Metal,
Orchester-Musik und Symphonic Metal, bei dem der rote
Faden aussen vor bleibt. Einzig der Gesang ist klar dem
Black Metal-Genre zuzuordnen. Die Rhythmussektion
orientiert sich mehrheitlich beim Black Metal, während
die anderen erwähnten Stile immer wieder ins
Hauptsoundgewand eingeflochten werden. Die Kompositionen
sind durchaus hochstehend, leiden aber an Überfrachtung.
Wenn Gitarren-Melodien von einem tiefen Chor zusammen
mit Leadgesang und Orchester-Begleitung dargeboten
werden, wird das ganze schon mal etwas zu viel des
Guten. Schade auch, dass mit dem über 14 minütigen,
vermeintlichen Albumhöhepunkt „Cathartic Quest (An End
to Tyranny Pt II)“, der eigentlich Tiefpunkt des Albums
erreicht wird. Obwohl ich ein Fan von langen Liedern
bin, will dieses hier einfach nicht greifen. Live könnte
die Situation aber bereits wieder ganz anders aussehen.
Vielleicht ermüdet mich aber auch schlicht nur der
Gesang. Wer Dimmu Borgir zu seinen Lieblingsbands zählt,
darf hier durchaus ein Ohr riskieren. Und wer weiss,
vielleicht findet ihr ja den Schlüssel zum Tor, welcher
mir verborgen bleibt. Die langen Album-Intros und Outros
(jeweils um drei Minuten) lassen jedenfalls erahnen,
dass Herr Arnold hier mehr als eine schlichte
Aneinanderreihung von ein paar Tönen bieten will.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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LA VENTURA – White Crow
Valkyrie Rising
Bei den Stichworten „Female Fronted“ und „Holland“
schwirren sofort grosse Namen wie Epica, Delain oder
Within Temptation im Kopf herum. Diese beiden Stichworte
treffen genauso auf La Ventura zu, die mit „White Crow“
ihren zweiten Longplayer veröffentlichen. Evanescene ist
in ihrem Fall jedoch ein passenderer Vergleich, als
obengenannte Bands aus der Heimat. Die Songs klingen
sehr rockig – sowohl Sängerin Carla van Huizen mit ihrer
Stimme, als auch die satten Gitarren unterstützen diesen
Eindruck. Die Gitarren agieren sehr abwechslungsreich
und modern. Zusätzliche Spannung bringen die ab und an
eingesetzten Keyboardklänge und Elektrobeats. Abzug im
Klangbild gibt es einzig für das Schlagzeug, welches
sich etwas steril anhört. Auch wenn zwischendurch immer
wieder die Post abgeht, stimmen die Melodien
melancholisch. Dies wiederspiegelt sich auch in den
Songtexten, die von persönlichen, meist negativen
Erfahrungen inspiriert sind. „White Crow“ ist ein
solides Album, da einzelnen Songs sich schlussendlich
aber doch sehr ähnlich anhören und die Spannung mit der
Zeit etwas abfällt, reicht es noch nicht für die grosse
Überraschung.
Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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PRIMEVAL REALM – Primordial Light
Pure Steel Records/Non Stop Music
Primeval Realm – Das ist tonnenschwerer Doom-Metal
aus den USA. 7 teils überlange Tracks (das epische
“Black Flames & Shadows bringt es auf fast 8.5 Minuten)
zelebrieren hier den finsteren Sound den ihre Vorgänger
wie Trouble, Candlemass und Solitude Aeturnus bereits in
den Felsen namens Metal gehauen haben. Doch Primeval
Realm sind kein fader Abklatsch, sie variieren das Thema
oft auf überraschende Weise. So verlieren sie sich nicht
nur im genre-typischen Slow-Tempo, sie ziehen auch immer
wieder mal an und lassen zügellosen Heavy Metal
durchklingen. Groovige Riffmonster im klassischen
Iommi-Stil runden das Bild ab. Im Schlusstrack
“Primordial Light… Departure“ geht es dann etwas sanfter
zu und her und es wurden Flötenklänge mit eingebaut,
welche die düsteren Doom-Mauern zum Bröckeln bringen.
Fazit: Tolles und herrvorragend produziertes
Debüt-Album, das in der Doom-Fans begeistern dürfte.
Patricia H.
Punkte:
7.0 von 10
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CONAN – Blood Eagle
Napalm Records/Universal
Roh kommt er daher, der Sound der drei Herren aus
dem englischen Liverpool. Die Instrumentalspuren sind
aufs Minimum reduziert – wer braucht schon Melodie und
Akkorde? Bass und Gitarre wummern tief. Sie können gut
mal eine Minute auf demselben Ton ausharren, stattdessen
wird die rhythmische Seite stärker betont, oder mehr
Raum zur experimentellen Entfaltung mit Effekten und
Verzerrungen gegeben, was den Hörer in einen beinahe
hypnotischen Zustand versetzt. Zwischendurch erschallen
in den Hintergrund gemixte und mit viel Hall versehene
Gesänge, die einen Eindruck von weiten Räumen entstehen
lassen. Conan beschränken sich auf „Blood Eagle“ nur auf
das Nötigste, um trotzdem einen wirkungsvollen Sound zu
erzeugen und dies gelingt ihnen erstaunlich gut.
Trotzdem - für einen Grossteil der Hörer dürfte das fast
komplette Fehlen jeglicher Melodie zur Zerreissprobe
werden. Fans von Sunn O))) dürfen hingegen bedenkenlos
zugreifen.
Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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NOCTURNAL - Storming Evil
High Roller Records/Musikvertrieb
Wer sich ein ordentliches Pfund angeschwärzten
Thrash Metal gönnen will, wird bei den Mainzern
Nocturnal bestens bedient, welche ganz in der Tradition
von Desaster, Destruction, Deströyer 666 und Konsorten
agieren. Weder Bermudashorts noch Baseball-Shirts stören
hier das Gesamtbild, denn die Band ist zutiefst
traditionsbewusst und tief im Undergrond Thrash Metal
der Achtziger verwurzelt. Konkret heisst das schwarzes
Leder, Nieten und Tattoos prägen äusserlich das Bild der
wüsten Truppe rund um Sängerin Tyrannizer. Da die Band
genau so klingt wie sie aussieht, bleiben für den
geneigten Fan eigentlich keine Wünsche offen. Wüstes
Gebretter begleitet von Tyrannizers wirklich kranken
Vocals, wechselt sich immer wieder ab mit wuchtigen Mid
Tempo-Parts, das Ganze in einem nicht zu sauberen
Soundgewand, das bei aller Rohheit doch noch das
Heraushören der einzelnen Instrumente und gewisser – man
verzeihe mir die unangebrachte Wortwahl – Feinheiten
erlaubt. Auch wenn es nicht unbedingt meine Schiene ist,
ziehe ich meinen Hut vor soviel Konsequenz und
Kompromisslosigkeit, Underground-Thrasher müssen hier
einfach zugreifen!
Mirko B.
Punkte:
6.8 von 10
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SILVER SNAKES - Year Of The Snake
Bridge 9 Records
Das zweite Album der Band aus der Stadt der Engel
Silver Shake ist was für Grunge-Fans. Obwohl die Mucke
als Post/Hardcore angekündigt wird, klingen die
Amerikaner nach Pearl Jam oder noch besser Soundgarden
ohne dessen Sänger. Der Sound ist mehrheitlich
schleppend, ja man drückt hier gar nicht aufs Tempo, was
eigentlich nicht stört. Melodische, einfache Riffs und
voll auf Radio getrimmte Songs werden hier sicher Erfolg
haben. Für mich gehen die Jungs auf Nummer sicher, was
ein wenig störend wirkt, aber was soll's - jeder muss
seine Rechnungen bezahlen, auch Musiker. Wem seichte
Musik gefällt, kann ja mal ein Ohr riskieren.
Daniel J.
Punkte:
6.8 von 10
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HEAVY TIGER - Saigon Kiss
High Roller Records/Musikvertrieb
Die drei Schwedinnen sind dermassen retro, dass man
zunächst glaubt, direkt in die Siebziger zurückgebeamt
worden zu sein. Auch wenn sie ihn nicht mögen, werden
sie sich konsequenterweise den Vergleich mit den
Runaways wahrscheinlich noch lange gefallen lassen
müssen. Leider fallen Heavy Tiger im direkten Vergleich
mit den Pionierinnen des weiblichen (Hard) Rock etwas
ab, verfügten Letztere doch über drei amtliche
Rockröhren, von denen die eine dazu noch fette
Gitarrensoli beisteuerte. Beim schwedischen Trio fehlt
bedauernswerterweise beides, der dezent raue Rotz in der
Stimme von Sängerin/Gitarristin Maja Linn sowie die
Soli, die sucht man auf der ganzen, knappen Spiellänge
von gerade mal sechsundzwanzig Minuten vergeblich. Dafür
verfügen Heavy Tiger über einen wesentlich höheren
Niedlichkeits-Faktor, und für diese Bemerkung werden mir
die drei holden Damen wohl eines Tages die Augen
auskratzen, auch wenn‘s wirklich nicht böse gemeint ist.
Den Kompositionen kann man die solide Grundarbeit
beileibe nicht absprechen, dennoch fehlt es ein Bisschen
an Substanz, alles klingt einen Hauch zu brav und
ungefährlich, und wenn zu süsslichen Melodien dann noch
gleich die entsprechenden Lyrics mitgeliefert werden („Robber
of love, bang bang, robber of love...“), dann klingeln
bei mir sämtliche Alarmglocken. Lediglich der Track mit
dem programmatischen Titel „Girls Got Balls“ verlässt
den risikofreien Pfad des typischen Mädchenband-Songs
und überzeugt mit absolut coolen „Kiss meets
Rotzrock“-Vibes. Noch mehr solche Songs, und die drei
holen sich mit dem nächsten Output eine wesentlich
höhere Punktezahl bei mir ein. Gut im Ansatz, angenehm
in der Wiederholung, unterstützungswert und ausbaufähig,
bleibt dran!
Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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WOLAND – Hyperion
Indie Recordings/Irascible
Eine Band, die in ihrem eigenen Studio aufnimmt und
mehrheitlich alles in Eigenregie produziert, hat schon
einen gewissen Respekt verdient. Dass die Finnen erst
vor vier Jahren angefangen haben, in dieser
Zusammensetzung Musik zu machen, lässt umso mehr
aufhorchen, da die Produktion fett und modern klingt und
auch die Lieder durchdacht und routiniert klingen.
Angefangen vom stampfenden ‚Conquer All‘ bis zum letzten
Takt von ‚Elevated Existence‘ zieht sich die Neonlicht
erhellte und winterlich kühle Atmosphäre durch das ganze
Album hindurch. Dabei zeigen die Songs eine mächtige
Portion Industrial/Black Metal, ohne aber allzu sehr auf
elektronische Spielereinen zu setzen. Ein paar Keyboards
und einige Samples (bei ‚Living Water‘ hat man sich dem
gleichen Teil bemächtigt wir einige Jahre vorher die
Tasmanier von Ruins beim Lied ‚The Sum Of Your Loss‘.
Wem das nicht aufgefallen ist, soll sich jetzt aber
sofort in die Ecke stellen und sich erst wieder vor
wagen, wenn man diese Alben auswendig kennt!), aber ein
wirklich grosses Fass wird nicht aufgemacht. Somit
wirken die Finnen nicht ganz so experimentell und
progressiv wie beispielsweise Aborym oder Shining,
neigen dafür zu eingängigeren Strukturen. Wer auf
geschliffenen, rostfreien und glänzenden Metal steht,
kann getrost probieren. Fans von rumpelndem, rauschendem
Black Metal lassen Hyperion links liegen.
Tristan
Punkte:
6.7 von 10
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THE TOWER – Hic Abundant Leones
Bad Omen Records
Die Schweden The Tower müssen sich beim Komponieren
der Songs für ihre erste Full Length-Veröffentlichung so
manch seltsame Substanz reingepfiffen haben. Ist das
eröffnende Intro „Non Omnis Moriar“ noch relativ neutral
in seiner Machart, zeigt das darauf folgende „Adrenalawine“
gleich, wohin die akustische Reise führt. Sofort wähnt
man sich in Gedanken in einem durch Kerzen und wabernde
Lavalampen spärlich beleuchteten Zimmer, in dem man
gerade noch knapp die zahlreichen Janis Joplin-, Jimi
Hendrix- und Angela Davis-Poster an den Wänden erkennt,
während dem einem der schwere Patchouli-Geruch in der
Luft das Atmen schwer macht. Die vier Jungs haben sich
ganz und gar dem Psychedelic Rock der alten Schule
verschrieben, und das mit aller Konsequenz. Sehr basisch
instrumentiert zelebrieren sie geradezu ihre
Klangvisionen jenseits jeglicher Strophe-Bridge-Refrain
– Schemata. Bands wie uralte Pink Floyd, Camel,
Steppenwolf und Hawkwind müssen einigen Eindruck
hinterlassen haben, denn ihre Inspiration hört man an
den reichlich vorhandenen Ecken und Kanten. Naturgemäss
passt auch der zuweilen arg schiefe Gesang von Frontmann
Erik perfekt zum Sound der schrägen Truppe, die im
traditionell orientierten Teil der Stoner Rock-Fraktion
einige Freunde finden wird.
Mirko B.
Punkte:
6.6 von 10
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DELAYHEAD – Vol 80%
Inverse Records
Die Finnen präsentieren nach ihrem Debütalbum “Vol
40%” nun den Nachfolger mit dem äusserst kreativen Titel
“Vol 80%”. Wirklich kreativ und bahnbrechend neu ist
leider auch die Musik nicht die mir da aus den Boxen
entgegenschallt. Delayhead erinnern ein wenig an
Sentenced, wobei der Sound meiner Meinung nach mitunter
etwas zu flach daherkommt – zumindest in der ersten
Hälfte! Mit dem melodiöseren “New Sun“ zieht es dann
plötzlich überraschend an und gegen Ende des Silberlings
finden sich ein paar echte Perlen. Beispiele sind die
beiden langsameren Tracks “Shut My Mind“ und “Creed“
oder das grossartige “11“, das überraschend anders ist.
Auch der letzte Track, das instrumentale “Hangover 18“,
bringt nochmals eine ganz neue Facette der Band zum
Vorschein, von der man ruhig mehr hätte draufpacken
können. Fazit: Aber der zweiten Hälfte wird das Album
dann doch noch gut, aber es tröstet nicht ganz über den
eher schwachenEinheitsbrei der ersten Hälfte hinweg.
Zumindest mich nicht. Leute, die den etwas groovigeren
Metal/Hard Rock der 90er Jahre vermissen sind mit
Delayhead jedenfalls bestens bedient.
Patricia H.
Punkte:
6.5 von 10
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BLOODRIDE - Bloodmachine
Violent Journey Records
Die finnischen Old School-Thrasher veröffentlichen
mit "Bloodmachine" ihr zweites Werk. Aufgenommen wurde
das Teil in den Peter Cross Studios im Jahre 2013. Für
das Artwork zeichnete sich Pia Gardberg verantwortlich.
Bei den 10 Tracks geht es zur Sache, aber mehr als ein
Achtungserfolg liegt hier einfach nicht drin. Der Markt
ist überschwemmt mit Thrashbands, die mehr oder minder
im Fahrwasser der alten Helden aus der Bay Area leben,
und das ist aus heutiger Sicht einfach zu wenig. Könnte
man besser machen.
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
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LURK - Kaldera
Doomentia Records
Doom, vermischt mit Sludge-Elementen und einer Art
von Heavy Rock, alles eher im Mid bis Low Tempo
angesiedelt, dazu ein Sänger, der mehr würgt als
schreit? Tjoa, herzlich willkommen in der nihilistischen
Welt von Lurk. Es ist wirklich nicht ganz einfach, die
Musik der Finnen zu beschreiben - am ehesten könnte man
noch Kotiteollisuus hinzuziehen, allerdings auf eine
schleppende, schwere Art und Weise interpretiert. Das
sechste Stück "Rest unitaries" ist zu Beginn noch am
Innovativsten, fängt es doch sachte an und steigert sich
nur allmählich zu einem krächzenden Sprechgesang, doch
nach knapp einer Minute wird alles wieder durch die
altbekannte Doom-Walze niedergemacht. Auch der letzte
Track "Kaldera" wäre im Prinzip nicht schlecht,
allerdings ertönt nach knapp siebeneinhalb Minuten ein
recht derbes Rückkopplungsgeräusch, welches die Ohren
unsanft penetriert. Jungs, ihr habt den Sound für den
Weltuntergang nicht schlecht auf Platte gebracht - doch
etwas mehr Abwechslung (auch im Gesang) wäre echt schön.
Toby S.
Punkte: 6.0 von 10
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THRASH BOMBZ – Mission Of Blood
Iron Shield Records
Dass Thrash-Bands aus Südeuropa sich durchaus einer
breiteren Masse ins Gehör spielen können, zeigten
kürzlich Suicidal Angels aus Griechenland, die mit ihrem
letzten Output «Divide And Conquer» weithin auf offene
Ohren gestossen sind. Dass dies den Sizilianern Thrash
Bombz ebenfalls gelingen wird, wage ich zu bezweifeln.
Sie reichern ihren Thrash mit reichlich Punk und Rotz
an. Die Produktion entspricht diesem Ansatz und klingt
für mich wie eine hervorragend gemachte
Proberaumaufnahme. Da ich vom letzten Monat her noch die
Engländer Shrapnel mit ihrer herrlich knallenden und
abwechslungsreichen Scheibe in den Gehörgängen sitzen
habe, vermag mich "Mission Of Blood" nicht zu
überzeugen. Die Songs sind eher simpel gehalten, setzen
auf Eingängigkeit und sind gut nachvollziehbar. Das mag
Thrash Bombz vielleicht zu einer sehenswerten Live-Band
machen, auf Konserve wird das jedoch relativ schnell
langweilig.
Mac
Punkte: 6.0 von 10
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EZ LIVIN - Firestorm
LZ Records/Sony Music
Diese CD wurde mir auf hoher See, irgendwo im
Atlantik und während der "70000 Tons Of Metal" Cruise,
von Bonfire Gitarrist Hans Ziller (nach dem
Kurzinterview) persönlich in die Hände gedrückt! Bis
anhin kannte ich dieses zweite Standbein nicht und
erfuhr erst danach, dass das Debüt bereits 1991
erschienen ist. Nun war die Zeit offenbar reif und
vorhanden, um diese Band mit neuer Mannschaft wieder zum
Leben zu erwecken. Letztes Jahr begann Hans Ziller mit
der Rekrutierung für die Neuauflage von Ez Livin. Nebst
seinem Bonfire Kumpel Harry Reischmann (d) verpflichtete
er Ronnie Parkes (u.a. Seven Witches) am Bass, holte
Paul Morris (Ritchie Blackmore's Rainbow) an die Tasten
und besetzte das Gesangs-Mikro mit David Reece (Ex-Accept,
Bangalore Choir). Das las sich dann auf dem Papier schon
mal ziemlich gut und darum war ich gespannt, ob damit
das hohe Level der letzten beiden Top-Soloscheiben von
Reece erreicht werden. während die ersten zwei Songs
nicht besonders auffallen, holen dafür «White Lightning»
und «Let's Fly Away» wieder einige Kohlen aus dem Feuer.
Das bei dem Bandnamen die Gedanken automatisch zu einen
ziemlich bekannten Song von Uriah Heep wandern, kommt
nicht von ungefähr, aber mir schmeckt die deutlich
langsamer gespielte Version nicht wirklich. Überhaupt
werde ich mit dem Teil nicht wirklich warm und «Into The
Light» als einziger "Metal-Song" wirkt eher wie ein
Fremdkörper. Am besten kommt noch die schöne Halbballade
«Let's Fly Away» als Abschluss des Albums daher. Der
Rest des Feuersturms besitzt trotz der guten Produktion
zu wenig Pepp und plätschert mehrheitlich ereignislos
vor sich hin. Fazit: kein Totalausfall, aber auch kein
Überflieger und Reece Solo oder die neue Vandenberg sind
diesen Monat klar besser!
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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SATANIKA – Nightmare
Iron Shield Records
Irgendwie lustig, was Satanika hier abliefern. Man
fühlt sich fast an Venom zurückerinnert, ohne allerdings
die Qualität des Trios aus England zu erreichen.
Satanika bolzen, zertrümmern, schreddern und keifen aus
allen Rohren. Aber eben, es ist irgendwie eine Kopie,
was die Italiener hier abliefern. Eine, die den Hörer
sicherlich überrollt, aber abgesehen von einem
überraschten Hörer bleibt nicht viel zurück. Das haben
damals Venom mit viel mehr Humor, Charme und Hingabe
gemacht. Damals war so was auch Kult, heute eben eher
belanglos.
Tinu
Punkte:
5.8 von 10
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WITCHFYNDE - The Lost Tapes (Compilation)
Bad Omen Records
Vorsicht, wer die NWOBHM-Veteranen lediglich
aufgrund des 1983er-Überfliegers „Cloak And Dagger“
kennt, wird von diesem Re-Release eher enttäuscht sein.
„The Lost Tapes“ beinhaltet bisher unveröffentlichtes
Material der Band aus den tiefsten Siebziger Jahren, als
man noch drogengeschwängertem Okkult Rock in gemässigtem
Soundgewand frönte und statt dem stimmgewaltigen und
charismatischen Luther Beltz den eher schüchtern
wirkenden Steve Bridges am Mikro hatte. Dementsprechend
klingen die sieben langen bis überlangen Songs sehr roh
und basisch im Sound, aber ebenso gemässigt und für die
damalige Zeit eher progressiv als aggressiv. Diese
Compilation ist bestenfalls für Musikhistoriker mit
Gewichtung auf Okkult Rock interessant, objektiv gesehen
konnten Kopien wie eben Witchfynde oder Black Widow den
Originalen Black Sabbath nie das Wasser reichen, was
sich in diesen vertonten Reliquien wieder mal bestätigt.
Auf seine ganz eigene Art faszinierend, aber nicht
essenziell.
Mirko B.
Punkte: keine Wertung
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ASIA - Gravitas
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die ganze Geschichte,
respektive Karriere von Asia, ist über dreissig Jahre
alt und war bezüglich dem Original-Lineup mit Wetton/Downs/Howe/Palmer
vor allem in den 80ern interessant, wo mitunter mit dem
Welthit «Heat Of The Moment» Musik-Geschichte
geschrieben wurde. Die Phase mit dem Sänger John Payne
brachte dann 1992 mit «Aqua» ein für meine Begriffe
hammergeiles Melodic Rock Album hervor, das aber bei den
eingeschworenen Fans aufgrund des Fehlens von John
Wetton eher durchfiel. Im Verlauf der Jahre sollte sich
die Besetzung noch mehrfach ändern, was aber den Erfolg
der früheren Jahre nicht zurück brachte. Im Zuge des
25-jährigen Jubiläums der Briten fand dann 2006 das
Ur-Lineup wieder zusammen und die Geschichtsschreiber
konnten eine weitere Ära verbuchen. Seither sind mit
«Phoenix» (2008), «Omega» (2010) und «XXX» (2012) drei
Alben erschienen, die mich aber kaum mehr ansprechen
konnten. Zu seicht und zu lasch kommt das Ganze daher
und auch die Konzerte sprühten in der Zeit nicht gerade
vor unbändiger Energie. Aus diesem Grund hatte ich
überhaupt keine Erwartungen mehr und dass mit «Gravitas»
ein neues Album in den Startlöchern steht, hatte ich im
Vorfeld gar nicht registriert. Was mir hingegen zu Ohren
kam, war der neuerliche und wohl definitive Abgang von
Gitarrist Steve Howe, der wieder mehr Zeit für Yes haben
wollte. Er wurde anfangs 2013 durch den jungen
Gitarristen Sam Coulson ersetzt. Oftmals bringen neue
(und junge) Musiker frische Vibes in eine Band rein,
vorausgesetzt man lässt sie gewähren. Die ersten Takte
des Openers verheissen jedoch nichts Gutes, da es mit
dem gleichen Muster einfach weiter geht und der Song
somit auf irgendeinem der letzten Alben stehen könnte.
Vielleicht setzt ja der Titeltrack mit über acht Minuten
Spielzeit einen Glanzpunkt, aber auch hier passiert nach
über zwei Minuten Keyboard-Intro eigentlich wieder
nichts. Erst beim siebten Song «I Would Die For You» und
dem passablen Rausschmeisser «Till We Meet Again» bleibt
wenigstens etwas hängen. Unter dem Strich ist das aber
viel zu wenig und das Material völlig austauschbar.
Ausserdem nützt es nichts, dass das Cover-Artwork immer
noch so geil wie früher aussieht, musikalisch jedoch
einige Defizite zu verzeichnen sind.
Rockslave
Punkte:
5.5 von 10
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THE SHRINE – Bless Off
Tee Pee Records
Black Sabbath zu Ozzy-Zeiten mit einer Raven- und
Punk-Schlagseite, das weist zumindest der Opener „Destroyer“
von The Shrine auf. In dieser musikalischen Schnittmenge
geht es weiter. Hat man den ersten Song gehört, kennt
man die folgenden zehn auch. Nichts Bewegendes und weder
Fisch noch Vogel. Im Zuge der letzten Black
Sabbath-Veröffentlichung könnte „Bless Off“ mit der
Erfolgswelle mitschwimmen. Etwas Eigenständiges, das
sich nachhaltig in den Gehörgängen festkrallt, bietet "The
Shrine" aber nicht.
Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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DEADLY CARNAGE - Manthia
Aeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum
Die 5 Italos bringen mit "Manthia" bereits ihr
drittes Werk an den geneigten Metaller. Aber seid euch
versichert, leichte Kost wird das nicht, was hier
kredenzt wird! Denn nur schon der Opener "Drowned Hope"
zeigt so ziemlich alle Facetten, welche Deadly Carnage
ausmachen: ruhige, akustische Parts (erinnern sachte an
Saturnus oder Dolorian), doomige Einschübe, Mid
Tempo-Gebolze in Richtung Draconian, und
geflüsterte/gekreischte Vocals. "Carved In Dust", der
zweitkürzeste Track auf der Platte, prescht vorwärts und
macht keine Gefangenen, genauso wie sein noch kürzerer
Bruder "Electric Flood". Der Sänger bewirkt mit seinem
konstanten Geschreie eine gewisse Ermüdungserscheinung,
weil es hierbei schlichtwegs keine Abwechslung gibt -
beim letzten Track "Manthe" versucht er sich auch mal
noch am Klargesang, was aber dann so tönt wie Kevin
Russel von den Böhsen Onkelz. Schlusswort: Deadly
Carnage vermischen einige Stile miteinander, scheinen
sich aber nicht so recht dessen bewusst zu sein, dass
nun alles irgendwie unstrukturiert und orientierungslos
wirkt. Die Ansätze sind definitiv vorhanden, das Können
auch - wenn jetzt noch ein roter Faden gefunden wird
(und der Sänger auch beim Gesang Variationen zeigt),
dann kann aus der Truppe echt noch was werden im
Doom-Bereich.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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RAUHNACHT – Urzeitgeist
Hammerheart Records
Das Einmannprojekt aus Österreich hat sich die
Namensfindung für ihr zweites Album einfach gemacht und
schlicht die Vorletzte EP aufgemotzt. Heraus kam
"Urzeitgeist", nun in der Länge eines vollständigen
Albums. Und wie man den Liedtiteln sowie dem Artwork
entnehmen kann, dreht sich hierbei alles um alpine
Natur, Winter, Gebirgsgeister und so weiter. Thematisch
lassen sich also durchaus Vergleiche zu Lunar Aurora
oder stellenweise auch Vinterriket ziehen. Dabei wirken
die Songs nie so ruppig und ursprünglich, wie die erste,
aber auch nie so verträumt und atmosphärisch wie die
zweite genannte Band. Der Sound ist kühl und klar
aufgenommen, wirkt aber ein wenig flach. Neu erfunden
wird das Rad natürlich nicht, es gibt Black Metal-Riffs
mit Blastbeats, gesprochene, atmosphärische Parts mit
akustischen Gitarren und immer wieder dezente Klänge aus
dem Keyboard. So startet ‚Geisterreiter‘ beispielsweise
mit einem typischen Black Metal-Riff, bevor ein Teil mit
Synthesizer in die Strophe überleitet, welche sich dann
leider doch zu oft wiederholt, um bis zum Ende
überzeugen zu können. Die einzelnen Spuren sind gut
aufeinander abgestimmt und passen zueinander, leider
gibt es aber nur wenige Stellen, die einem gleich hänge
bleiben oder die man nochmals hören möchte. So
schleichen sich die Lieder nach wiederholtem Hören an
der Aufmerksamkeit vorbei und verschwinden irgendwo im
hinteren Teil des Gedächtnisses. Und so wird es leider
mit dem ganzen Album geschehen.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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XENOTAPH – Rock Is The Force
Non Nobis Productions
„Xenotaph, eine Band aus Argentinien, die
verspricht, niemanden kalt zu lassen“. Bei mir zumindest
stimmt diese Aussage, die das Promosheet einleitet.
Allerdings dürfte die Band oder das Management anderes
im Sinn gehabt haben, als dass sich dem Hörer die
Nackenhaare sträuben beim Genuss von „Rock Is The
Force“. Dabei ist es nicht so sehr das Instrumentale,
das einem das Anhören dieser CD erschwert, sondern der
Gesang von Frontfrau Danielle Benvenuti, der recht
monoton, nicht immer korrekt intoniert und in
unangenehmer Stimmlage daherkommt. Xenotaph berufen sich
auf die 80er Bands mit einer Frau am Mikro. Die
Produktion klingt entsprechend, das kann man durchaus
positiv sehen. Die Songs sind dann aber ziemlich
uninspiriert und recht repetitiv. Diese Band solltet ihr
nur dann anchecken, wenn ihr ein Faible für die 80er und
diesen Musikstil habt und an eurem Metal nicht nur
Innovation und interessantes Songwriting schätzt.
Mac
Punkte:
5.0 von 10
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SPARTA – Welcome To Hell
High Roller Records/Musikvertrieb
Sparta ist eine Band, aus dem unendlichen Fundus an
„New Wave Of British Heavy Metal“-Truppen, die schon
1979 ihr Unwesen trieben. So hört sich auch der Sound
des Quintetts an. Wie eine Mischung aus den ersten Judas
Priest-, Iron Maiden- und Raven-Scheiben. Unbekümmert,
mit einem fast unpassenden Sänger und heftigen
Gitarrensalven. In wie weit sich solche Alben einer
breiten Masse offenbaren, sei dahingestellt.
Grundsätzlich zeigen Sparta, dass sie in den frühen
80ger Jahren schon nicht das Licht der Welt erblicken
konnten und dadurch auch heute wohl nur den ganz
undergrundigen Underground-Freaks einen harten Eindruck
hinterlassen. Was heraussticht, ist die frische, fast
schon naive Art, wie die Songs aus den Boxen klingen. In
der heutigen Zeit werden Sparta aber das bleiben, was
sie schon vor 30 Jahren waren: Eine Band für eine
Minderheit.
Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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ANCIENT ASCENDANT – Echoes And Cinder
Candlelight Records/Irascible
Seit beinahe zehn Jahren bringen die Engländer in
relativ regelmässigen Abständen EPs oder CDs an den
Mann. Und gleich eines vorneweg: Ein durchgehender
Trigger nimmt den Songs auch in weiteren zehn Jahren
sehr wahrscheinlich total viel Dynamik weg und fällt
spätestens ab dem dritten Lied negativ auf. Vor allem
auch dadurch, dass der Rest vom Sound sehr organisch und
erdig klingt, was dem Mix aus Old School-Death Metal und
Thrash eigentlich gut stehen würde. Das Instrumental ‚Embers‘
ist das beste Beispiel dafür, sobald das Schlagzeug
einsetzt, wirkt der Sound weniger echt. Aber natürlich
kann man mittelmässigen Sound nicht nur am Schlagzeug
aufhängen, auch die Gitarren schaffen es über weite
Strecken nicht, wirklich effiziente Parts rüber zu
bringen. Ansätze wie bei ‚To Break This Binds‘ verlaufen
immer wieder im rhythmischen Hobeln auf langweiligen
Riffs. Und die Vocals beschränken sich auf Schreien in
einer Tonlage, zwischendurch mal vereinzelte Growls
machen den Braten auch nicht fetter. Abwechslung und
Innovation hört sich definitiv anders an. Kaum ein
Versuch wert, ausser man steht auf abgegriffenen Thrash/Death.
Tristan
Punkte:
4.5 von 10
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SERPENT EATER – Hyena
Hammerheart Records
Nicht ganz eine halbe Stunde Musik, das bedeutet im
vorliegenden Fall fast einen Franken für eine Minute. Da
muss das Gebotene schon aus der Kategorie „Premium“
kommen, um noch als Tipp durchzugehen. Leider machen es
die Kieler einem dabei nicht einfach, da vor allem der
Gesang alles andere als angenehm ist. Das liegt
einerseits an dem matschigen Sound (naja, ist ja auch
Sludge), aber vor allem auch an der Eintönigkeit:
Screams vom einen, Growls vom anderen, beide aber
bestenfalls durchschnitt. Bleiben noch die Gitarren und
Schlagzeug. Erstere bringen es immer mal wieder fertig,
Bezüge zu Black Metal herauszuarbeiten, aber im Schnitt
wiederholen sie sich zu oft, um wirklich spannend zu
sein. Dann noch das Schlagzeug, welches sich irgendwie
im Soundgewirr zu orientieren versucht. ‚Last Cold War‘
ist ein passendes Beispiel, das Riff passt eigentlich
ganz gut, gegen Ende aber scheinen Gitarren und
Schlagzeug untersschiedliche Tempi zu haben. Beim
Titeltrack schliesslich scheint die ganze Abmischung
durcheinander geraten, der Song klingt mehr wie ein
Livemitschnitt als wie ein fertiges Lied. Dieser
unfertige Eindruck mag auf einer Seite Charme
versprühen, anderseits isst man auch keinen halbgaren
Burger nur weil man weiss, wie er eigentlich schmecken
würde. Nee, die Kieler sind leider nicht aus der
Premiumlinie.
Tristan
Punkte:
4.5 von 10
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THE BUNNY THE BEAR - Food Chain
Victory Records
Woanders mag der Hase dem
Fuchs ja vielleicht noch eine gute Nacht wünschen, in
Buffalo bevorzugt er es jedoch, zusammen mit dem
Braunbär, elektronischen Postcore zu fabrizieren. Das
Duo (Ja, ein Hase und ein Bär) scheinen ihre
Stilisischen Wurzeln doch auch sehr im Bereich des EDM
(Electric Dance Music) zu haben, denn trotz vielen
Metal- und Hardcore-Passagen in der Musik von The Bunny
The Bear werden die für Rockmusik so signifikanten
Instrumente wie Gitarre und Schlagzeug stark in den
Hintergrund gedrängt. Was bei Korn und ihrem
Dubstep-Projekt ja, zumindest für mich, sehr gut
funktioniert hat, schaffen die zwei Amerikaner leider
nicht. Die verschmelzung zweier grundsätzlich
verschiedener Stile ist sicherlich kein Zuckerschlecken,
aber es sollte immer bedacht werden, dass man den
Wurzeln gerecht werden sollte, und so hören sich The
Bunny The Bear leider an wie U2 auf einem Pillentripp im
EDM-Mekka Oxa.
Steve Butcher
Punkte:
4.0 von 10
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NOCTURNAL BREED – Napalm Nights
Agonia Records
Die Norweger von Nocturnal Breed rumpeln seit 1996
durch die Botanik, Liebhabern von geschwärztem Thrash
Metal werden die Herrschaften wohl schon auf die eine
oder andere Art über den Weg gelaufen sein. Wer Pest,
Necrocurse, Desaster und Bands dieser Spielweise hört,
weiss, was ihn hier erwarten kann: Ungeschliffener,
ursprünglicher Metal, welcher Anfangs Neunziger ganz
bestimmt einen gewissen Status erreicht hätte.
Inzwischen gibt es aber einen Haufen Bands, welche
druckvoller den ähnlichen Sound produzieren. Denn leider
sind die Songs weniger vorpreschende Zugpferde als viel
mehr lahme Ackergäule. So passiert zu oft nichts
Spannendes, wodurch dem Album der Thrash-Faktor gewaltig
durch die Lappen geht. Und dann noch die gekreischte
Stimme, welche doch einiges an Nerven braucht. Diesen
Wagen zieht auch Nocturno Cultos Gastauftritt beim
Rausschmeisser nicht mehr aus dem Schlamm. Nichts, was
man in der Sammlung braucht.
Tristan
Punkte:
4.0 von 10
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DARK FOREST- The Awakening
Cruz Del Sur Music/Non Stop Music
Die englischen Heavy-Metaller Dark Forest haben ein
Sängerproblem! Nicht, dass sie im Moment ohne Shouter
dastehen würden, sondern dass sie scheinbar kein gutes
Händchen für den Posten am Mikrofon haben. War dies
bereits 2009 auf dem selbstbetitelten Debut-Album der
grosse Schwachpunkt, ist es nun mit neuem Sänger auch
nicht viel besser. Zwar ist eine gewisse Steigerung
feststellbar. Aber auch damit wird nicht einmal die
Mittelliga erreicht. Die für heutige Verhältnisse
dumpfe, drucklose Produktion unterstützt den
zwiespältigen Eindruck. Dies ist schade, da auch dieses
Mal ein gewisses Potential rauszuhören ist. Diese Stärke
liegt vor allem in der Melodieführung und der
Gitarrenarbeit. Dark Forest mischen ihren maid'schen
Heavy Metal mit folkigen Elementen und schaffen damit
eine mystische Atmosphäre. Wer bis zum Ende durchhält,
hat immer wieder kleine Aha-Erlebnisse, ohne sich danach
an einzelne Lieder erinnern zu können. Fassen wir also
zusammen: Positiv sind Gitarrenarbeit und Atmosphäre;
Negativ der Gesang, die Produktion und das Songwriting
auf Album-Länge. Für eine Kaufempfehlung fehlen also
etliche Punkte. Deshalb gibt es auch dieses Mal eine
unterirdische Gesamtbewertung mit Betonung des
Potentials, welches Dark Forest nach wie vor haben.
Roger W.
Punkte:
4.0 von 10
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INSAIN – Enlightening The Unknown (EP)
Kaotoxin Records
Eine EP von einer gerade aufgelösten Band zu hören
ist irgendwie komisch. Das haben sich die Franzosen
wahrscheinlich anders vorgestellt. Und Fans von brutalem
Death Metal könnten das durchaus traurig finden, denn
die Scheibe ist gefüllt mit Sperrfeuerschlagzeug, tiefen
Growls und wuchtigen Gitarren. Mir persönlich sind die
Songs dann aber doch zu eintönig, es fehlt an wirklich
eingängigen Melodien oder Riffs. Die ganze Dynamik
entsteht durch verschiedene Geschwindigkeiten und
Wechsel der einzelnen Teile, aber wirklich zündende
Songs finde ich darunter nicht. Und auch bei weiteren
Hördurchgängen finden sich keine versteckte
Überraschungen, es stellt sich eher die Langeweile ein.
Tristan
Punkte: keine Wertung
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EXHUMATION - Hymn To Your God
Dunkelheit Produktionen
Indonesien? Klar, vielleicht mal Ferien machen oder
so, aber kommt da auch was Metallisches rüber? Spontan
fällt mir persönlich da grad nix Gscheites ein, also
vermerken wir mal einen Exotenbonuspunkt und
beschäftigen uns mit der Materie an sich. Und holla die
Waldfee, da wird ordentlich aus den Boxen gebolzt -
Death Metal der älteren Schule, möchte man anmerken. Es
wird praktisch nur gegrowlt (und das nicht immer im Takt
des Krachs), dazu noch relativ eintönig - passt soweit
ins Schema. Zwischendurch darf der Solo-Gitarrist auch
sein Können beweisen. Klingt dann auch gar nicht mal so
schlecht. Gut, man muss jetzt bedenken, dass "Hymn To
Your God" das Debut der Indonesier und eigentlich schon
2012 erschienen ist. Da stellt sich natürlich die Frage,
ob das noch aktuell oder so old school ist, dass man
sich nicht um Jahreszahlen schert. Anyway, Fakt ist,
dass Exhumation die Fraktion bedienen, welche sich dem
wirklich uralten Gerödel verschrieben hat. Abwechslung?
Muss man suchen. Etwas unbeholfen und amateurhaft? Das
auf jeden Fall. Als Schlussfazit bleibt nur zu sagen,
dass diese Scheibe sehr wahrscheinlich nur extreme Fans
der uralten Death Metal-Schule anziehen wird. Für mehr
wird's nicht reichen.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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POOBAH - US Rock (Re-Release)
Ripple Music
Ich werde mich kurz fassen: 1976 veröffentlichten
Kiss “Destroyer”, Thin Lizzy “Jailbreak”, Rainbow “Rising”,
und AC/DC waren mit “High Voltage” sowie „Dirty Deeds
Done Dirt Cheap“ gleich zweimal vertreten. In Anbetracht
dieser und anderer Göttergaben in besagtem Jahr
verwundert es mich nicht im Geringsten, dass „US Rock“
von Poobah völlig sang- und klanglos an mir
vorbeigerauscht ist. Das Scheibchen, jetzt
wiederveröffentlicht durch das Ripple Music-Label,
beinhaltet einige gefällige Stadion Rock-Nümmerchen, ein
paar Funk Rock-Titel, welche durch hysterisch-hohe
Gesangseinlagen sehr schnell nerven und natürlich ein
paar Balladen. Absoluter Tiefpunkt ist „Let’s Rock“, ein
klassischer Tanzschuppen-Boogie, wie ihn selbst die
Beach Boys klebriger und seichter nicht hingebracht
hätten, und so was wird dann auf dem Promosheet als „Groove-Heavy
Boogie Rock“ verkauft. Mir ist in meiner Laufbahn als
Metal Factory-Schmierfink selten ein so dümmliches,
oberflächliches Stück Musik durch die Ohren gekrochen,
absolut grauenhaft. Eigentlich stehe ich auf den ganzen
Siebziger-Kram, aber das hier ist ungefährlicher,
politisch korrekter College-Bubi-Rock, den selbst das
eine oder andere amtliche Gitarrensolo nicht rausreissen
kann.
Mirko B.
Punkte: keine Wertung
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NOTHING - Guilty Of Everything
Relapse Records
2 Amis, die Post Rock, Ambient und Indie zu einer
Melange verschmelzen - kann das gut gehen? Jein, ist man
an dieser Stelle geneigt zu sagen. Vorab bleibt
anzumerken, dass die Vision der beiden Herren konsequent
umgesetzt worden ist und man spürt, dass das, was sie
machen, auch wirklich ihr Ding ist. Soviel mal dazu. Auf
der Gegenseite haben wir folgende Punkte: Eintönig
dahinplätschernde Soundkulissen, welche ab und an durch
heftigere Gitarrenparts etwas an Kontur gewinnen, einen
grausam langweiligen, weil ewig gleich klingenden Sänger
(typisch für bestimmte Indie/Post-Produktionen, so
werden Klischees zementiert), unsauber aufgenommene
Spuren (gewollt?) - die Liste liesse sich noch
fortsetzen. Der Punkt ist: Wer sich für Post Rock/Metal
erwärmen kann und keinen Wert auf einen Sänger legt,
kann hierbei sicherlich mal ein Ohr riskieren, der Rest
dürfte sich sehr wahrscheinlich einem spannenderen Sound
zuwenden. Viel mehr bleibt nicht zu sagen.
Toby S.
Punkte:
3.0 von 10
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TWILIGHT – III: Beneath Trident’s Tomb
Century Media/Universal
Wrest von Leviathan hat schon mit diversen anderen
Musikern zusammen gearbeitet, unter anderem auch mit den
Leuten von Nachtmystium (immer noch schade um ihre
Auflösung), jüngst zu hören auf dem Debut von Hate
Meditation. Bei der Band Twilight hat er nun zum dritten
Mal mitgewirkt, was aber gleichzeitig das letzte Album
dieser Formation sein wird. Aber leider kommt das hier
vorliegende Werk nicht annähernd an das Material der
bereits genannten Bands hin. Zu oft wirken die Songs
unmotiviert. Das schleppende ‚Lungs‘ zu Beginn bringt
einiges an zerstörter, depressiver Stimmung mit, wirkt
aber mehr wie eine Pflichtveranstaltung als ein
gewolltes Stück Pessimismus. Die unsauberen Gitarren
gehen mit der Zeit tatsächlich auf die Nerven, genauso
wie die Vocals. Nichts gegen eine Portion Dreck, aber
das ist dann doch zu viel. Auch der nächste Track macht
die ähnliche Stimmung, lehnt sich immer wieder in
Richtung Blut Aus Nord, verfällt dann aber wieder in den
finsteren Sumpf aus Lethargie und Unlust. Es gibt zwar
immer wieder Augenblicke, die einen aufhorchen lassen,
im Grossen und Ganzen sind diese aber dann doch zu tief
im chaotischen Lärm versteck, um das Album erwähnenswert
zu machen. Schade, aber trotz der grundsätzlich
ansprechenden Besetzung wirken die vierzig Minuten zu
oft wie eine Selbsttherapie als wie ein Album für Fans.
Tristan
Punkte:
3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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