Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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AYREON - The Theory Of Everything
InsideOut Music
Endlich ist es soweit, nach fünf langen Jahren
belebt Arjen Anthony Luccassen sein Mothership Ayreon
wieder und beschert uns mit "The Theory Of Everything"
erneut ein gewohnt geniales Prog- Abenteuer der
Extraklasse, wie es eben nur der Meister persönlich
erschaffen kann. Vier Zwanzigminuten-Abenteuer,
aufgeteilt in 42 Parts. Diesmal gibt es keine Science
Fiction-Story, es geht um den schmalen Grat zwischen
Genie und Wahnsinn, wobei der Fokus auf den
zwiespältigen Sehnsüchten der Charaktere und den
Konsequenzen ihrer Leidenschaft liegt. Eine menschliche
Story, die in einem wissenschaftlichen Kontext steht.
Diesmal hat es uns der Meister etwas schwieriger
gemacht, das ganze Werk zu verstehen. Es ist komplexer
ausgefallen, was die Musik betrifft. Ich habe einige
Durchläufe mehr gebraucht, um "The Theory Of Everything"
zu verstehen. Beim ersten Mal klingt alles noch etwas
verwirrend, doch das gibt sich nach und nach, denn es
entfaltet sich bei jedem Durchlauf mehr. Wie eine Raupe,
die schlussendlich als Schmetterling in die Lüfte steigt
und in allen Farben leuchtet. Die in vier Phasen
aufgeteilten Longtracks sollten alle zusammen
durchgehört werden, um das Ganze zu begreifen und zu
geniessen. Musikalisch tobt sich Arjen in all seinen
bekannten Prog-Elementen aus, von seinen berühmten
brettharten Riffs, über geniale Gitarrensoli, bis hin zu
total abgespacten Synthie-Klängen. Dabei wird er
übrigens von niemand Geringerem als von Legenden wie
Keith Emerson, Rick Wakeman und Jordan Rudess
unterstützt. Auch die wabbernden Hammond-Sounds kommen
nicht zu kurz.
Und wie immer hat Arjen ein unglaubliches Gespür dafür,
welche Stimme zu welchem Part passt. So veredeln unter
anderem die Stimmen John Wetton (Asia), Christina Scabbia (Lacuna
Coil), Marco Hietala (Nightwish) und eingetrommelt hat das Album
Tommy Karevik. Der einzige Dauergast bei Ayreon ist Ed
Warby, der auch hier wieder einen grandiosen Job abgeliefert hat.
Ach ja, Steve Hackett hat auch noch ein Gitarrensolo
gespendet. Man kann hier auch
keine Anspieltipps abgeben, da "The Theory Of Everything"
als ein Abenteuer angesehen werden muss. Und dass es
etwas komplexer wirkt als der Vorgänger "01011001" liegt
daran, dass der Meister hier fast keine Refrains
draufgepackt hat, die sich wiederholen. Dadurch wirkt
dieses herrliche Stück Musik für mich interessanter, und
man hat wirklich eine Menge zu entdecken. Tonnenweise
musikalische kleine Kunstwerke, die sich am Ende in ein
Grosses verwandeln und, was mich betrifft, süchtig
machen nach Ayreon. Für mich reiht sich "TTOE" nahtlos
in die überdurchschnittliche Geschichte des
musikalischen Genies Arjen Anthony Lucassen ein. Auch
für diesen Rundling gebe ich eine absolute
Kaufempfehlung für Liebhaber dieser edlen Art von Musik
ab. Ich verbeuge mich vor dem Meister!
Crazy Beat

Punkte:
9.8 von 10
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HELL – Curse And Chapter
Nuclear Blast Records/Warner
Das ist nun also, das heiss ersehnte zweite Werk von
Hell! Das geniale Debüt «Human Remains» von 2011 brachte
eine ganze Latte an Spitzen-Songs hervor, die in der
Ur-Form ein gutes Vierteljahrhundert brach lagen. Andy
Sneap, seines Zeichens Gitarrist und Kult-Produzent nahm
die Mission erstmalig 2008 wieder auf und liess sich
danach genügend Zeit, um das Optimum heraus zu holen.
Dies beflügelte entsprechend auch die verbliebenen drei
Gründungsmitglieder Kev Bower (g), Tony Speakman (b) und
Tim Bowler (d). Besonders für sie muss die Rückkehr ins
Music-Business und diverse (Festival-) Bühnen der Welt
eine Genugtuung der Extraklasse sein. Diesen Eindruck
gewinnt man entsprechend bei Live-Auftritten der Briten.
Die diesjährige Visite am BYH!!!-Festival in Balingen
(D) gehörte schon mal zu den Highlights in der
Schwäbischen Alb. Trotz der üppigen Arrangements auf der
Studio-Scheibe, konnten Hell ihren Sound live auch ohne
etatmässigen Keyboarder erstklassig umsetzen. Dazu kommt
natürlich noch die stest furiose Show des Frontsängers
David Bower, der jeweils förmlich aufgeht in seiner
Rolle und sich mitunter recht blutig in Szene setzt. Was
für die einen zu musicalhaft wirkt, ist für die anderen
das Non-plus-ultra! Ich gehöre zu Letzteren und wer sich
das kürzlich freigegebene «Bloodstock» Live-Video zum
neuen Song «Darkhangel» anschaut, wo David als
übermannsgrosser Lucifer mit Riesenhörnern auf die Bühne
stakst, wird zustimmen, dass sowas einfach zu einer Show
von Hell dazu gehört. Damit stehen wir mitten im neuen
zweiten Album «Curse & Chapter», das zur Hälfte aus den
letzten alten Songs besteht und mit ganz frischem
Material ergänzt wurde. Wer sich das zutraut, kann ja
mal hingehen und tippen, was in welche Zeit gehört. Nur
vom Anhören her lässt sich das nicht auseinander halten
und der Opener «The Age Of Nefarious» fügt sich nach dem
Intro «Gehennae Incendiis» nahtlos an den Vorgänger an.
Interessant ist hier das unüberhörbare Kurz-Zitat aus
dem berühmten Song «Aquarius» vom 70er Kultmusical «Hair».
Wie schon bei «Human Remains» werden laufend
musikalische Spannungsbögen geschlagen, die bei den
längeren Songs wie «The Disposer Supreme», «Darkhangel»
und dem Schlusstrack «A Vespertine Legacy» nie Langweile
aufkommen lassen. Exzellent ist wiederum die
Gitarrenarbeit des Duos Sneap/Bower ausgefallen und wenn
man schon einen Top-Produzenten im Lineup stehen hat,
kann das Ganze nur gut klingen.«Curse & Chapter» ist ein
mehr als würdiger Nachfolger der bärenstarken
Wiederauferstehung, braucht aber einige Durchläufe,
damit man alles entdeckt, was einem geboten wird. Dazu
gehören auch einige Hammer-Screams von David Bower. Mir
persönlich fehlt lediglich ein Killer-Track der Währung
«The Devil's Deadly Weapon», doch das heisst Jammern auf
schwindelerregendem Niveau, denn der Knaller «Something
Wicked This Way Comes» (hat nix mit Iced Earth zu tun)
lässt die Mundwinkel geradewegs wieder nach oben
wandern. Hell sind die Band der Stunde und werden uns in
Zukunft hoffentlich noch ein paar weitere solcher
Klangkunstwerke schenken und empfehlen sich auch für
opulente Bühnendesigns.
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10
2. Meinung:
Ich werde Andy Sneap ewig dankbar dafür sein, dass
er diese geniale Band nach deren Split 1987 vor ein paar
Jahren wiederbelebt hat. Bereits die 2011
veröffentlichte Glanztat „Human Remains“ liess
aufhorchen und zugleich erahnen, zu welchen Grosstaten
die neu erstarkte Okkult Metal Band fähig sein würde,
und die Fans können sich in der Tat freuen, denn „Curse
And Chapter“ steht dem Erstling in nichts nach, im
Gegenteil. Noch opulenter, noch orchestraler, noch
tödlicher ist das neueste Geschoss der Briten, das man
sich, der bestmöglichen Wirkung zuliebe, stets am Stück
anhören sollte. Die einzelnen Songs halten sich
gegenseitig die Waage in den Bewertungen „Geil“ („The
Disposer Supreme“, „Deathsquad“, „Something Wicked This
Way Comes“, „Land Of The Living Dead“),
„Gänsehautgarant“ („Darkhangel“, „A Vespertine Legacy“,
„End Ov Days“) und „Erbarmungsloser Nackenbrecher“ („The
Age Of Nefarius“, Harbringer Of Death“, „Faith Will
Fall“, „Deliver Us From Evil“), und trotz aller
Abwechslung sowie teilweise schon fast proggig
anmutender Komplexität klingt die Scheibe wie aus einem
Guss. Dies ist umso überraschender, wenn man bedenkt,
dass das neue Album zu etwa je der Hälfte aus altem und
neuem Material besteht. Die Trademarks sind auch diesmal
alle da, schneidende Gitarren in bester Accept-Manier,
eine unglaublich tight und knackig agierende
Rhythmussektion und dazu David Bowers schrille Vocals,
das Ganze angereichert durch eine Prise mehr Melodie,
mehrstimmigen Chören und geschickt sparsam eingestreuten
Keyboards als es noch auf „Human Remains“ der Fall war.
Zweifellos ein Pflichtkauf, zumal der CD zum schlappen
Normalpreis noch eine DVD beiliegt mit fünf
Liveaufnahmen von der Show im Darwin Suite Assembly
Rooms in Derby vom 23. Februar sowie drei Songs vom
Bloodstock Open Air. „Curse And Chapter“ ist ein
diabolisch gutes Meisterwerk geworden, an dem sich Bands
ähnlicher Prägung künftig messen lassen müssen.
Mirko B.

Punkte:
9.5 von 10
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THE DEVIN TOWNSEND PROJECT – The Retinal Circus
InsideOut Music
Der freche Fratz Devin Townsend kennt nichts und
strotzt nur so vor Kreativität und Ideenreichtum. Nachdem
er bereits eine handvoll erlesene und individuelle Shows
in London aufgeführt hatte, wollte er etwas noch
Besseres auf die Beine stellen. Am 27. Oktober 2012 war
es dann endlich soweit und „The Retinal Circus“ wurde
exklusiv im Londoner Roundhouse aufgeführt. Dieses
Spektakel gibt es nun endlich auf CD und DVD inklusive
Sondereditionen mit handgeschriebenem Brief von Devin
und vielen vielen weiteren Gimmicks zu ergattern.
Insgesamt gibt es satte 6 unterschiedliche Versionen.
Unbedingt mal im Internet danach suchen gehen! Der Event
an sich zog sich über gut 3 Stunden hin und durch das
Programm führte kein anderer als Steve Vai (über
Videoprojektion), mit dem Devin in jungen Jahren
zusammengearbeitet hatte. Mit dieser Show wollte der
Kanadier mit Hilfe von vielen verrückten Artisten und
Künstler-Kollegen wie z.B. Anneke van Giersbergen die
gesanglich unterstütze und Jed Simon der an diesem Abend
u.a. „Strapping Young Lad“ Songs zum besten gab, einen
Querschnitt durch seine gut 20-jährige Karriere
präsentieren. Die ganze Show kann man mit einer Musical
Vorführung vergleichen nur, dass die Musik etwas mehr
Pfeffer im Hintern hatte. Manchmal sogar zu viel
Pfeffer, die Leute sind völlig ausgerastet. Ich war live
mit dabei und kann diesen Release - vor allem die DVD -
wärmstens an Herz legen! Buy or die!
Liane P.

Punkte:
9.5 von 10
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MOTÖRHEAD - Aftershock
UDR/Warner Music
Es ist soweit. Ich darf über eine Review über Gott
schreiben. Aber ist da nicht jedes Wort zu viel? Jedes
Wort Entweihung? Blasphemie? Braucht eine neue
Motörhead-Scheibe überhaupt irgendeinen unwissenden
Jungspund (ja, im Vergleich zu Lemmy bin sogar ich noch
jung), der seine irrelevante Meinung darüber kund tut?
Sind wir ehrlich: eigentlich nicht. Wer die neue
Motörhead nicht kauft, der ist nämlich entweder ein
Arsch oder hört Bands wie „Rotz und Wasser“ oder
„Thekenproleten“. Was aufs gleiche rauskommt. Aber um
eure Kaufentscheidung noch zu erleichtern, werde ich
trotzdem etwas zur neuen Scheibe schreiben. Aftershock
ist das 21. Studioalbum von Motörhead (in Worten:
einundzwanzig) und anders, als man nach fast vierzig
Jahren Bandexistenz befürchten könnte, steht diese
Platte voll im Saft! Der Opener „Heartbreaker“ nimmt
sich thematisch einmal mehr dem Schicksal von Soldaten
an und hört sich an wie eine Mischung aus „I am the
Sword“ von der Bastards-Scheibe und „Life’s a Bitch“.
Das nachfolgende „Coup de Grace“ schlägt in dieselbe
Kerbe, „Lost Woman Blues“ danach aber ist ein
schleppender, träger, verkaterter Liebeskummer-Blues,
der einen direkt neben den an der Bar Whisky
schlürfenden Lemmy versetzt, der grübelnd in sein Glas
starrt. „End of Time“ schlägt dann wieder schnellere
Töne an und donnert wieder richtig los. „Do You Believe“
gibt einem die volle Rock’n’Roll-Breitseite, „Death
Machine“ ist wieder eher im Midtempo-Bereich und walzt
sich voran. „Dust and Glass“ hingegen ist wieder sehr
bluesig und melancholisch, Lemmys Stimme hört sich hier
streckenweise fast zart an. Sehr geil diese Atempause,
bevor wir dann mit „Going To Mexico“ wieder wach
gerüttelt werden. Und das tönt, man höre und staune, in
den ersten Takten genau wie im unsterblichen „Ace of
Spades“ - weniger als nach „Going To Brasil“, was ich
zuerst erwartet hatte. Lustigerweise fängt „Queen Of The
Damned“ auch sehr ähnlich an wie der grösste Hit der
Briten. Klasse ist auch der Midtempo-Kracher „Silence
When You Speak To Me“ - mit dem Altmeister wird sich ja
wohl keiner anlegen wollen! Schlecht ist (natürlich)
keiner der Songs, aber von 14 Stück dürfen auch zwei
drei ein bisschen absacken - dazu gehören „Crying Shame“
(hui, mit Klavier?! Und komischen Backings??) und „Keep
Your Powder Dry“ (der einzige Song, bei dem man Lemmys
Stimme sein Alter anhört). Fazit: Muss ich das noch
sagen? Kaufen! Schliesslich müssen wir Lemmy weiterhin
seinen Jacky und was er sonst noch zum Überleben
braucht finanzieren, denn - der Gott des Rock’n’Roll
bewahre - sonst überleben wir ihn noch! Und ohne Lemmy
wäre die Welt einfach ein bisschen schlechter - und vor
allem ein bisschen weniger Röck’n’Röll!
Lucie W.
Punkte:
10 von 10
2. Meinung: Das Jahr 2013 war bisher kein gutes für
die britische Rock'n'Roll-Legende und vor allem
gekennzeichnet vom schwächelnden Bandoberhaupt Lemmy
Kilmister. Das Warzenmonster geht mit Jahrgang 1945
langsam auf die Siebzig zu und muss zwangsläufig kürzer
treten. Heuer spielte die Gesundheit in Wacken im August
nicht mehr mit, wo der seit März implantierte
Defribillator auch nicht verhindern konnte, dass Lemmy
nach einer halben Stunde der Schnauf ausging und das
Konzert abgebrochen werden musste. Dass nun die ganze
Euro-Herbsttournee gecancelt wurde, überraschte
letztlich nicht wirklich. Es bleibt zu hoffen, dass sich
Master Kilmister nun nochmals aufrappeln kann und die
abgesagten Konzerte im kommenden Jahr nachgeholt werden
können. Untätig war das lärmige Trio in den letzten aber
freilich nicht, denn mit «Aftershock» hat man ein
brandneues Studio-Album am Start, notabene das 21ste.
Ein einziger Blick in die CH-Charts reicht, um zu
erkennen, dass «Aftershock» offenbar was Besonderes
geworden ist: Platz 6 Folks! Das ist der höchste Rang,
der je in der Schweiz erreicht worden ist! Vor drei
Jahren war mit dem beileibe nicht schlechten Vorgänger «The
Wörld Is Yours» nur Platz 24 das Höchste der Gefühle.
Der Opener «Heartbreaker» springt denn einen gleich wie
eine Raubkatze an und überrascht mit melodisch
harmonischem Refrain und klingt gleichzeitig nach den
guten alten Zeiten wie schon lange nicht mehr. Dafür
braucht man nicht länger als 3:05 Minuten und rumms
folgt auf Augenhöhe schon «Coup De Grace». Unerwartet
ruhig empfängt einen dann «Lost Woman Blues», dessen
Titel eigentlich schon alles verrät und man davon ruhig
noch mehr im Sinne der Abwechslung bringen sollte. Im
Wesentlichen soll es bei Motörhead aber scheppern, und
das tut es auf «Aftershock» mehr als genug. Producer
Cameron Webb, der erstmal bei «Inferno» (2004) in
Erscheinung trat, hat auch diesmal wieder einen Top-Job
abgeliefert, wenn nicht gar den besten. Der Sound von
Phil Campbell ist hell und klar und Lemmy transparent
wie druckvoll zugleich. Mikkey Dees Power-Drums sind
stets präsent, aber insgesamt ausgewogen. Mehrheitlich
war das in der letzten Zeit schon auch so, doch gibt es
zu den älteren Alben hin gewaltige Unterschiede.
Herrlich die Verneigung vor den Doors mit «Dust And
Glass», ehe mit «Going To Mexico» der Gegenpart zu «Goin'
To Brazil» die Tassen im Küchenschrank wieder erzittern
lässt. Wo Motörhead drauf steht, ist auch Motörhead
drin. Die vierzehn neuen Songs bringen es auf knapp 47
Minuten Spielzeit, was dadurch bestätigt wird, dass
nicht weniger als die Hälfte davon keine drei Minuten
dauern. Manchmal ist weniger mehr und trotz dem einen
oder anderen (Halb-) Filler darf «Aftershock» getrost
jetzt schon als Karriere-Highlight bezeichnet werden.
Rockslave

Punkte: 9.0 von 10
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RED FANG – Whales And Leeches
Relapse Records/Non Stop Music
Bands wie Mastodon, Down oder
Baroness haben in den letzten Jahren den Weg zu den
Massen für heftige Riffs zwischen Stoner und Sludge
geebnet, haben Bärte und heruntergestimmte Gitarren en
vogue gemacht. Auch in diesem Zusammenhang ist der
überraschende Erfolg von einer eigentlich typischen
Underground-Band wie Red Fang zu sehen. Denn auch wenn
das Quartett aus Portland, Oregon, auf ihrem Zweitling „Murder
The Mountains“ von 2011 schon wesentlich mehr
Melodiearbeit bot als auf ihrem punkig fiesen,
selbstbetitelten Debüt zwei Jahre vorher, so ist der
rasche Erfolg trotz fehlender „Hits“ doch erstaunlich
und man kommt nicht umhin, sich zu fragen, ob da nicht
wieder einmal die Hype-Maschine alles grösser und besser
macht, als es eigentlich ist. Nun, mit „Whales And
Leeches“, Album Nr. 3, geben Red Fang eine klare
Antwort: „Nein, wir werden nicht überbewertet. Wir sind
sogar noch besser, als ihr gedacht habt!“ Die
Argumentation der Truppe, in 12 Songs unterteilt, könnte
überzeugender, um nicht zu sagen erschlagender nicht
sein. Brachiale Sludge-Wutausbrüche („DOEN“, „Crows in
Swine“) treffen auf lasziv dreckige Anmach-Versuche („Blood
like Cream“, „Behind the Light“, „Every Little Twist“)
und düster doomende Unheilsverkündungen („Dawn Rising“,
„Failure“) wechseln sich mit punkig fiesen Kampfansagen
(„No Hope“, „1516“) ab, wobei alles etwas düsterer
daherkommt als auf dem Vorgänger. Natürlich bieten sich
da anfangs genannte Bands als riff-rethorische Paten an,
doch sind Red Fang nicht nur in die Sludge-, sondern
eben auch in die Stoner-Schule bei den frühen Queens Of
The Stone Age und in den Noise-Unterricht bei verqueren
Truppen wie den Melvins oder Voivod gegangen. „Whales
And Leeches“ zeigt, wie urwüchsige Härte mit Hooklines
verbunden werden kann und vor allem, dass Red Fang das
können. Ein solches Album hat allen Erfolg verdient.
Hoffen wir also, der derzeitige Hype dauert noch etwas
an.
Kissi

Punkte:
9.0 von 10
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ZODIAC – A Hiding Place
Napalm Records/Universal
Verdammt, das hätte ich jetzt
nicht erwartet. Da komme ich doch gleich mal ins
Schwitzen. Irgendwie dachte ich sofort an die USA, als
ich das Album zum ersten Mal anhörte, aber weit gefehlt.
Zodiac kommen aus Münster, Deutschland und ich muss
sagen: Tolle Arbeit! Erstklassige Produktion! Mit „A
Hiding Place“ schenkt uns die Band satten eingängigen
Blues/Hard Rock und überzeugt auf voller Linie. Mit der
Ballade „Leave Me Blind“ erinnert Nick van Delft
gesanglich sogar ein bisschen an eine Mischung aus Nick
Cave und Johnny Cash. Janosh Rathmer am Schlagzeug zu
sehen ist auch eine kleine Überraschung hier, denn ihn
kennt man von den Post Rockern „Long Distance Calling“,
wo er ebenfalls am Schlagzeug wirbelt. Abgeschlossen
wird das Werk mit dem Neil Young Cover „Cortez The
Killer“. Ich verneige mich vor dieser Version und
sowieso vor dem ganzen Album. Zum feierlichen Abschluss
dieses interessanten Jahres angelten sich die
Herrschaften noch mal schnell verdient eine Tour durch
Nordamerika mit (Trommelwirbel!!) Monster Magnet!
Liane P.

Punkte:
9.0 von 10
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THEOCRACY - Theocracy (Re-Release)
Ulterium Records
Was für eine Band!! Ich weiss noch, wie mich im
November 2011 Theocracy mit ihrem Hammerwerk "As The
World Bleed" schlicht umghauen haben, vor allem der
elfminütige Opener "I Am". Nun Re-Releasen die Herren
aus Georgia (USA) ihr Debüt aus dem Jahre 2003. Mir ist
nicht ganz klar, was das für Gründe hat, aber ega,l
reden wir über die Musik der Amis um Shouter Mat Smith.
Auf dem Debüt ging es noch nicht ganz so Proggie zu, man
setzte noch mehr auf Epic Power Metal, der oft an Bands
wie ältere Helloween, Edguy, oder auch Stratovarious und
Avantasia erinnert. Oder wie bei "Serpents Kiss" an
Maiden, denn der Elfminüter deckt schon alles ab, was
ein guter Metal Song haben muss. Man hört auch schon die
Prog-Anleihen heraus, die auf späteren Alben ausgebaut
wurden. Aber schon damals konnte man das Gespür für gute
Songs und eine auf hohem Niveau angesiedelte Musik
erkennen. Die Band rockt einfach in einem Guss, und
genau das gefällt mir so an Theocracy. Und mit "The
Kealing Hand" ist gleich noch ein zweiter Elfminüter auf
dem Album gelandet, der nicht minder geil ist als der
erste. Ich finde, dass so ein grandioses Werk natürlich
wiederveröffentlicht werden darf, da es immer noch
zeitgemäss ist und jeden Fan, der Epic Power Metal -Ecke
der ein bisschen Prog mag, ansprechen wird. Sehr starkes
Debüt der Herren aus Athens im Bundesstaat Georgia.
Crazy Beat

Punkte:
keine Wertung
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SAHG – Delusions Of Grandeur
Indie Recordings/Irascible
Echt interessant, was die Norweger hier auf ihrem
neuesten Output präsentieren – man könnte es als
konsequente Weiterentwicklung betrachten, da sich die
doomigen Anteile, welche vor allem zu Beginn noch sehr
deutlich vorhanden waren, nun eine ziemlich
untergeordnete Rolle spielen. Melodiebögen,
Riff-Virtuositäten, vocalmässige Abwechslung, beinahe
schon Ambient-Flair… All das, und noch viel mehr, so
klingen Sahg zu heutiger Zeit. Erinnert sehr stark an
Bands wie Memory Driven, Muse oder auch Tool. Sehr
schön! Jeder Song hat seine ganz eigenen Facetten, Olav
Iversen erzählt, singt, schreit und fleht sich durch die
Tracks und verleiht jedem Song so seine spezielle Note –
nach solch einem Sänger würden sich sehr viele Bands
alle Finger lecken, da bin ich mir sicher. Viel mehr
gibt’s hierzu eigentlich nicht mehr zu sagen, deshalb:
reinhören! Und bei Gefallen kaufen!
Toby S.

Punkte:
8.9 von 10
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HELL - The Age Of Nefarious (EP)
Nuclear Blast/Warner
Mit „The Age Of Nefarious“ kredenzen uns die
britischen Okkult Metaller Hell einen kleinen
Vorgeschmack in EP Form auf das kommende Full Length
Album „Curse And Chapter“, welches am 22. November
seinen Weg in die CD-Regale finden wird. Wo Hell
draufsteht ist auch Hell drin, somit glänzt „The Age Of
Nefarius – übrigens der Opener der neuen Scheibe – mit
dem typischen Hell-Signature Sound. Drei Minuten
fünfundvierzig Sekunden tödlich präzise Power,
Killerriffs und teuflisch-schrille Vocals fegen jegliche
Zweifel hinweg, die Band könne sich nach dem brillanten
Comeback-Album „Human Remains“ nicht mehr steigern.
Witziges Detail am Rande: Die Textzeile „This is the
dawning of the age of Nefarious“ ist bezüglich Text und
Gesangslinie praktisch identisch mit „This is the
dawning of the Age of Aquarius“ aus der unsäglichen
Hippie-Schmonzette “Hair”. Ich denke mal, die Jungs von
Hell mögen Blumenkinder und ihr ständiges Love and Peace
Gelaber nicht sonderlich… Weiter befinden sich
Live-Versionen von “On Earth As It Is In Hell”,
“Blasphemy And The Master” und “The Oppressors” auf der
Scheibe, allesamt aufgenommen auf dem diesjährigen
Bloodstock Open Air im Herzen Englands. Nettes hors
d'oeuvre, das Appetit auf mehr macht!
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
2. Meinung: Die britischen Okkult-Metaller
waren eines meiner grossen persönlichen Highlights des
Jahres 2011 und sind es immer noch! Das Meisterwerk
«Human Remains» war mit Abstand eines der am meisten
gespielten Alben, zu Hause wie auch im Auto. Erstmals
auf die wieder auferstandene Band aufmerksam wurde über
das Video von «On Earth As It Is In Hell», das mich
komplett aus den Latschen haute! Das ist genau mein
Sound und die theatralische Stimme von Sänger David
Bower passt wie die Faust aufs Auge und als alter
Mercyful Fate Fan fand ich eh sofort Gefallen daran. Der
Dank geht hierbei an Andy Sneap, der ja sonst eher als
Producer unzähliger Hammer-Alben ein Begriff ist. Er war
es nämlich, der als Hell-Fan der frühen Jahre auf
Anfrage der restlichen drei Ur-Musiker die Vision einer
Reunion, basierend auf den alten Demos (wo noch das
durch einen Suizid verstorbene Gründungsmitglied Dave G.
Halliday drauf zu hören ist) entsprechend anschob. So
schloss sich so zu sagen der Kreis dahin gehend, dass
der junge Andy damals das Gitarrespielen nämlich bei
Dave erlernte. Ob nun der neue Frontmann David Bower mit
Gitarrist Kev Bower verwandt ist, entzieht sich zu Zeit
meiner Kenntnis. Fazit ist aber, dass die obergeile
Musik von Hell bestens in die gegenwärtige Blütephase
des Heavy Metals passt. Die erste Singleauskopplung «The
Age Of Nefarious» setzt stilistisch nun genau dort an,
wo der brillante Erstling aufgehört hat. Man darf also
mehr als gepannt auf den Rest des ganzen Albums sein.
Die Wartezeit bis dahin, also im November, wird mit drei
Live-Aufnahmen vom diesjährigen "Bloodstock-Festival"
versüsst. Dass Nuclear Blast bei dieser limitierten
10"-EP nebst schwarzem und rotem Vinyl noch eine dritte
Version in Gold, aber nur für einen exklusiven
Kundenkreis releaste, hinterlässt einen etwas faden
Business-Geschmack, der der gebotenen Musik aber nichts
anhaben kann.
Rockslave

Punkte: keine Wertung
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PARADISE LOST – Tragic Illusions 25 (The Rarities / Compilation)
Century Media/Universal
Wenn man hier jetzt versuchen würde, die ganze
musikalische Geschichte des Quintetts niederzuschreiben,
man würde jeglichen Rahmen sprengen. Ergo soll hier und
jetzt lediglich über diese Kompilation berichtet werden.
Im Prinzip wurden Tracks zusammengetragen, welche den
neueren Werdegang der Briten veranschaulichen,
allerdings beginnt die Scheibe mit einem Song, den man
bisher noch nicht gekannt hatte: „Loneliness Remains“
ist eine Gothic/Doom-Walze mit sachten Grunge-Einflüssen,
welche hart, aber dennoch eindringlich sich in die
Gehörgänge frisst. Nick Holmes frönt seinem
berühmt-berüchtigten Schreigesang, während die
Instrumentalfraktion um den Ausnahmegitarristen Greg
Mackintosh ein drückendes Klanggebilde aufbaut. Des
Weiteren sind mehrere Covers auf der LP vertreten („Never
Take Me Alive“ von Spear Of Destiny und „Missing“ von
Everything But The Girl – sollte noch einer sagen, die
Jungs hätten Berührungsängste mit genrefremdem Material)
sowie alle Bonus-Tracks, welche ab „In Requiem“ entweder
bei Deluxe Editions oder gar Japan-Importen zu finden
waren (beispielsweise „Back On Disaster“). Sogar das
Instrumental „Godless“ hat seinen Weg auf die „Tragic
Illusions“ gefunden – und jetzt wird’s spannend! Man hat
dieses Jahr offenbar aus einer Laune heraus beschlossen,
2 Tracks aus den Anfangstagen neu zu vertonen: das stil-
und wegweisende „Gothic“ sowie „Our Saviour“. Spannend
deshalb, weil nicht verkrampft versucht wurde, eine
moderne Version der Songs zu erschaffen, sondern man
beliess die Rohheit und den Charme des Death/Doom und
bediente sich (logischerweise) einfach moderner
Aufnahmemittel. Und hey, Nick Holmes kann nach wie vor
growlen wie nichts, das beweist er erneut in diesen
Songs. Ob das nun ein Zeichen ist für die Richtung einer
zukünftigen CD oder schlichtwegs ein nostalgischer Zug,
darüber mag man nun spekulieren. Fakt ist, dass man mit
den tragischen Illusionen einen guten Weg hat, erstens
alle B-Sides neueren Schaffens auf einen Schlag sein
Eigen zu nennen und zweitens eine Annäherung an eine
Band gefunden hat, welche wie keine andere Stile und
Genres geprägt hat.
Toby S.

Punkte:
keine Wertung
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BLACK LABEL SOCIETY - Unblackened (Live-DCD/DVD)
Armoury Records/Musikvertrieb
Nach seiner Zeit bei Madman Ozzy Osbourne schob Zakk
Wylde Ende der 90er Jahre Solo-Projekte an, darunter
Pride And Glory und Zakk Wylde's Book Of Shadows. 1998
und nach einer Namensstreit-Episode wurde die neue Band
Black Label Society aus der Taufe gehoben. Zuerst in
Japan veröffentlicht, kam das Debüt «Sonic Brew» auch in
den Staaten und Europa auf den Markt. Seit dem sind acht
Studio- und ein paar Live-Alben erschienen, die ganz auf
den optisch mittlerweile stark veränderten Protagonisten
zugeschnitten sind. Roh und ungehobelt, aber stets auch
mit einer "weichen" Seite ausgestattet. Der kernige
BLS-Sound, der je nachdem als Doom Rock/Metal mit
Southern- und Country-Einflüssen bezeichnet wird, ist
mittlerweile und nicht zuletzt auch wegen Zakks
unverkennbarer Stimme sofort und überall heraus zu
hören. Die vorliegenden Aufnahmen, die als DVD und DCD
(plus sechs Bonustracks) erschienen sind, dokumentieren
einen speziellen Auftritt, der im Frühling 2013 in Los
Angeles im Club Nokia mitgeschnitten wurde. Was auf den
ersten Blick wie eine weitere "normale" Liveverwertung
aussieht, entpuppt sich alsbald als "halbakustisches"
Meisterwerk, bei dem die komplette Band den ganzen Gig
über sitzend (!) spielt und den sonst harten Brocken
(die hier aber in der Minderzahl sind) einen schon etwas
anderen Anstrich verpasst. Interessanterweise wurden
hierzu fast zur Hälfte Songs von der 95er-Scheibe «Book
Of Shadows» und drei vom einzigen Release unter dem
Banner von Pride Of Glory von 1994 verwendet.
Diese betreffen also die Vorphase von BLS. Der Rest des
Sets deckt dann die jüngere Vergangenheit der aktuellen
Band ab. Herausgekommen ist dabei ein arschgeiles Bild-
und Tondokument, das so leise eigentlich gar nicht
wirklich ist und dabei die filigranen Solo-Fähigkeiten
von Zakk Wylde und Nick Catanese nicht zu kurz kommen
lässt. Der Gesang ist jedoch weitgehend getragen und
verleiht dem angenehm raumfüllenden Sound das
entscheidende Sahnehäubchen. Ob die Saitenfront danach
nicht Schwielen am Hintern hatte, ist nicht überliefert,
trägt aber nichts zur Sache bei. Ein Blick auf die
Bandmitglieder fördert übrigens auch einen gewissen
Derek Sherinian (Ex-Dream Theater) zutage, der noch
nicht so lange her das Lineup von Black Country
Communion zierte, im Umfeld von BLS bisher eigentlich
als Studiomusiker figurierte und beim Konzert
unterstützend dabei war, da Zakk Wylde bekanntlich nicht
nur Gitarre spielen kann. Wer sonst eher auf Lynyrd
Skynyrd anstatt die etwas härteren Molly Hatchet
abfährt, wird dieses Teil hier heiss lieben und wer die
an sich regelmässig vorkommenden Slow-Songs von Zakk und
seinen Jungs grundsätzlich mag, wird hier besonders auf
seine Kosten kommen. Monetäre zusätzliche Kosten
entstehen hier allerdings, da kein Package, durch die
Bonus-Tracks der DCD. Darum sind beide Teile
empfehlenswert, da der optimal eingefangene Audio-Sound
alleine schon die halbe Miete ist und die DVD dafür noch
etwas Bonus-Material auffährt. Zakk besuchte unter
anderem ein Gefängnis in England, spielte dort solo und
erzählte, was er als Musiker bisher alles so (auch mit
Ozzy) erlebt hat und antwortete auf die Fragen der
Häftlinge. Ein Interview (wo man erfährt, warum in der
Setliste nichts von Ozzy dabei ist) und das offizielle
Video von «Losin' My Mind» warten ebenfalls darauf,
angeschaut zu werden. «Unblackened» lohnt sich alleweil
und nicht erst zu Weihnachten!
Rockslave

Punkte:
keine Wertung
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MAYFAIR - Schlage mein Herz, schlage
Pure Prog Records/Non Stop Music
Nach fast fünfzehn Jahren Abstinenz melden sich die
beinahe verloren geglaubten Mayfair mit einem neuen
Rundling zurück. Diejenigen, denen Mayfair noch ein
Begriff ist, vermuten sicherlich bereits, was da auf sie
zukommt, aber den anderen sei es gesagt: Vorsicht, die
Österreicher um die beiden Urmitglieder Mario (Gesang)
und rEnE (Gitarre) lassen sich in keine Schublade
stecken, und es könnte beim Durchhhören ihrer Musik zur
Überhitzung der Gehirnwindungen führen! Auch auf ihrem
vierten Werk tobt man sich, sagen wir mal ganz
grossräumig, im Prog Rock aus. Wobei hier nicht
gefrickelt wird, ich spreche eher von der musikalischen
Vielseitigkeit unser Nachbarländer. Mario setzt hier
vermehrt auf deutsche Texte, was das Ganze auch nicht zu
leichterer Kost macht. Hört euch nur mal die Gegensätze
von dem eher ruhigen und atmosphärischen "Island" und
dem rauen, rockigen "Abendporno" an!Oder der etwas
durchgeknallte Titeltrack, der mit einem überraschend
eingängigen Refrain kommt. Auch das coole "wwwrong", das
dann mit einem geilen Gitarrenriff endet. So ist jeder
Song ein Erlebnis, auch der Rausschmeisser "Der
Abschied" lässt sich nicht so richtig einordnen. Am
besten zieht ihr euch das mal selbst rein, dann versteht
ihr, was ich meine. Die musikalische Spannweite der
neuen Mayfair ist enorm, vorgefertigte Schubladen sind
für die Österreicher definitiv zu klein. Mir gefällt
diese fast einzigartige Vielseitigkeit der einzelnen
Instrumente, und auch die variable Stimme von Mario.
Mayfair fordert den Zuhörer, und nur wer sich eingehend
mit deren Musik auseinandersetzt, wird sie auch
verstehen können. Na dann, Proggies, an die Arbeit!
Crazy Beat

Punkte:
8.9 von 10
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DARKHAUS – My Only Shelter
Oblivion Records/Musikvetrieb
Es gibt ein paar Alben, da ist man gleich von der
allerersten Sekunde an voll mit dabei - so auch beim
Debüt von “Darkhaus“. “Life Worth Living“ haut gleich
von Anfang an richtig rein und stellt klar, was einen
auf dem restlichen Album erwartet: deftiger Synth-Rock
mit extrem eingängigen Melodien und äusserst kompaktem
Songwriting. Die multinationale Band (Mit Mitgliedern
aus Schottland, Deutschland, Österreich und den USA) mag
für viele vielleicht ein wenig zu Mainstream sein, doch
ist ihnen mit “My Only Shelter“ ein vielversprechender
Erstling gelungen, der Hunger auf mehr macht. Die
einzelnen Musiker kommen aus eher unterschiedlichen
Sparten zusammen, was den Sound von Darkhaus wohl auch
so vielfältig macht: Mastermind Rupert Keplinger hat als
Songwriter bereits mit Peter Maffay, Eisbrecher und
Stephan Weidner zusammengearbeitet und Mitgründer und
Bassist Gary Meskil war Gründer der US Hardcore Band
Pro-Pain dabei, wo auch Gitarrist Marshall Stephens die
Seiten gerührt hat. Nach eigener Aussage dürfte das
“emotional inspierierende“ Songwriting vor allem Fans
von HIM, Depeche Mode und Queens of the Stone Age
begeistern - ich würde das allerdings etwas relativieren
und noch A Life Divided mit auf die Liste setzen. Mit
auf den Silberling haben es auch noch 2 Remixes
geschafft: Der Opener “Life Worth Living“ in der Version
von Kinky J und mit “Breaking the Silence“ durften
Eisbrecher sich austoben – das Resultat spricht für
sich! Highlights sind vor allem “Hour of Need“ und das
sehr eingängige “Angelina“. So gut mir die einzelnen
Tracks gefallen, ist das ganze Album vielleicht doch ein
wenig zu sehr nach Schema X aufgebaut, und die
Abwechslung bleibt ein wenig auf der Strecke.
Nichtsdestotrotz ist “My Only Shelter“ ein tolles Album
geworden und reinhören lohnt sich auf jeden Fall.
Patricia H.

Punkte:
8.8 von 10
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AC ANGRY – Black Denim
Dust On The Track Records
Ein Namenswechsel der durchaus Sinn macht!
Suggerierte der frühere Namen Taletellers eher Power
Metal denn Rock’n’Roll passen nun mit Ac Angry Musik und
Bandname viel besser zusammen. Dabei hat die Band ihren
Stil nochmals leicht überarbeitet und die Songs marginal
angepasst. Anstelle von Heavy Metal gepaart mit
Rock’n’Roll ist der Sound nun deutlich bluesiger mit
einigen Stoner und Southern-Rock-Einschlägen. Teilweise
schlägt gar ein leichter Monster-Magnet-Verweis durch,
nur um danach aufgrund einer Klavier-Begleitung an
Lynyrd Skynyrd zu erinnern. Im Vergleich zu früher sind
die Lieder kürzer geworden. Waren es früher zwischen
vier und sieben Minuten, genügen heute teilweise
zweieinhalb Minute um auf den Punkt zu kommen. Diese
Beschränkung aufs Wesentliche ist es auch, welche Black
Denim zu einem kurzweiligen Rock’n’Roll-Erlebnis macht.
Ac Angry klingen rau, ungezügelt und trotzdem
unglaublich musikalisch. Wenn Motörhead einst abtreten
werden, ist mit dieser Band für eigenständigen Nachwuchs
gesorgt. Ac Angry haben einen mutigen Schritt nach vorne
gemacht, mit dem sie nur gewinnen können. Black Denim
ist das Album, welches eigentlich bereits nach dem Debüt
Detonation hätte kommen sollen. Belohnt Euch und die
Band selbst mit dem Kauf dieses Rock’n’Roll-Monsters.
Roger W.

Punkte:
8.8 von 10
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FLOWER KINGS - Desolation Rose
InsideOut Music
Man sagt ja, das Beste kommt zum Schluss, doch beim
neuen Werk der Blumenkönige trifft das nicht ganz zu, da
die Schweden auf ihrem neusten Output gleich zu Beginn
mit dem Opener "Tower One" ein gewalltiges
Prog-Feuerwerk zünden. Vierzehn Minuten facettenreicher
Prog Rock, so wie ihn nur die Herren um Roine Stolte
kreieren können. Ein herrliches Stück Musik, typischer
Flower Kings Symphonic Retro Prog, wie ihn die Fans
mögen, der durch den abwechselneden Gesang von Roine
Stolt und Zweitgitarrist Hasse Fröbeerg noch zusätzlich
für Abwechslung und Spannung sorgt. Auch die anderen
neun Songs können sich sehen, beziehungsweise hören
lassen. Da dröhnen die Hammond Orgeln von Tomas Bodin,
der Minimoog spaced, was das Zeug hält und Rione glänzt
mit seinen unglaublichen Soli. Basser Jonas Reingold
legt hier eine unglaubliche spielerische Leistung hin,
und Drummer Felix Lehrmann hat sich endgültig in die
Band eingefügt. Anspieltipp ausser dem Opener ist das
saugeile "White Tuxedos", das mit einem
aussergewöhnlichen Chorus glänzt -Hammersong! Ansonsten
gibt's wie gewohnt klasse Prog-Kost auf hohem Niveau,
die die Fans sicher nicht enttäuschen wird. Auch nach
ihrem 20-jährigen Bestehen mischen die Schweden
immer noch ganz vorne in der Prog Rock-Szene mit, und
das durchaus verdient, wie ich finde.
Crazy Beat

Punkte:
8.8 von 10
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EPICA – Retrospect DVD
Nuclear Blast/Warner
Ihr 10-jähriges Jubiläum haben Epica im
holländischen Eindhoven gebührend gefeiert. Mit
vereinten Kräften haben sie eine dreistündige
Spezialshow mit komplettem Orchester und Chor auf die
Beine gestellt. Für all jene welche nicht live mit dabei
sein konnten, gibt es das Konzert nun als DVD zu kaufen.
Mit Gastauftritten von Floor Jansen und alten
Bandmitgliedern, sowie vielen Effekten, wie einer
spektakulären Licht- und Pyroshow, oder sinnlicher
Seilakrobatik zu ‚Chasing The Dragon‘, hat man für
besondere Highlights gesorgt. Die Setlist besteht aus
bekannten Titeln aus der umfassenden Diskografie und
zudem einem speziell für diesen Event geschriebenem Song
- ‚Retrospect‘. Die Musiker sind mit viel Spielfreude
bei der Sache und begeistern damit das zahlreich
anwesende Publikum. Mit Ausnahme von Sängerin Simone
Simons, welche an diesem Abend nicht ihre volle Leistung
abrufen konnte, spielen alle auf einem sehr hohen
Niveau. Der schwangeren Fronterin fehlte es für einmal
etwas an der gewohnten Power in der Stimme und auch der
eine oder andere schiefe Ton hat sich eingeschlichen.
Dank dem grandiosen Orchester und Chor, fällt dies aber
nicht allzu stark ins Gewicht. Während einer Soloeinlage
spielten diese ein Medleys durch verschiedene
EPICA-Songs, mit Arrangements die genial gelungen sind.
An der Soundqualität der DVD kann nichts bemängelt
werden, bei den Filmaufnahmen wäre jedoch mehr drin
gelegen. Es wurde zwar aus verschiedenen Perspektiven
gefilmt, aber diese haben sich nicht alle als geeignet
erwiesen. Der dichte Nebel und das starke Licht
verdecken immer wieder den Blick auf die Musiker. Die
DVD enthält neben dem Konzert selbst auch Zusatzmaterial
wie Interviews mit aktuellen und ehemaligen
Bandmitgliedern und Einblicken in die aufwändigen
Vorbereitungsarbeiten.
Patricia L.

Punkte:
keine Wertung
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PLACE VENDOME – Thunder In The Distance
Frontiers Records/Musikvertrieb
Während alle auf die Reunion von Helloween und
Michael Kiske warten, braucht eh niemand, da Andi Deris
einen vorzüglichen und authentischen Job hingabevoll
erledigt, schmettert der Sänger das dritte Place
Vendome-Werk aus dem Handgelenk. Michael gehört noch
immer zu den interessantesten Shouter dieses Erdballs
und alleine der Umstand, dass er die beiden „Keeper Of
The 7 Keys“-Alben der Kürbisköpfe eingesungen hat, wird
ihn bis über seinen Tod verfolgen. „Thunder In The
Distance“ ist ein verspieltes, lockeres hart rockendes
Album geworden, wie wir es uns von Place Vendome
wünschen. Ab und zu gehen einige Fragmente zu stark in
die sanfte Richtung, die zwar bestens zur Stimme von
Kiske passen, aber auch ein bisschen zu kitschig wirken.
„Lost In Paradise“ ist ein solcher Kandidat. Würde
dieser Track auf einem Avantasia-Album stehen, würden
alle vor Freude aufheulen. Hier geht dieser Song leider
etwas unter. Die 13 Lieder eignen sich zum Autofahren,
zum Relaxen und Entspannen und rücken die Hoffnung, dass
Michael sich wieder dem Metal zuwendet, in weite Ferne.
Freunde von gediegenem Hardrock, der spielerisch sehr gut
umgesetzt wird, können hier bedenkenlos zugreifen. Gebt
dieser Scheibe die Chance, die sie braucht, denn „Thunder
In The Distance“ hat wirklich packende Momente, auch
wenn die Keyboards ein bisschen zu dick aufgetragen
sind.
Tinu

Punkte:
8.5 von 10
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PULVER - Let It Shine
LC Records/Non Stop Music
Pulver lassen sich gerne Zeit. Im Jahr 2000
gegründet, gingen satte acht Jahre ins Land, bis sie
endlich ihr Debüt rausrückten, danach musste sich die
Gemeinde wieder lange fünf Jahre gedulden, bis der
Nachfolger „Let It Shine“ endlich seinen weg in unsere
Player fand. Aber wie sagt man so schön? Gut Ding will
Weile haben, und in Sachen Pulver könnte kein Stichwort
treffender sein als das eben zitierte. „Let It Shine“
ist ein saucooles Groovemonster geworden, anders kann
ich’s nicht ausdrücken, und alles andere hätte mich
ehrlich gesagt auch überrascht, denn der Fünfer vereint
in sich immerhin eine geballte Portion Schweizer Rock –
und Metal Kompetenz. V.O. Pulver (GurD, Poltergeist) und
Sandro Pellegrini (ex-Pure Inc.) sorgen an den Gitarren
für die nötigen Riffwände, Franky Winkelmann (GurD) am
Bass und Mauro „Tschibu“ Casciero (The Order) an den
Drums legen ein Klangfundament mit ganz dicken Eiern
aus, und zu guter Letzt steht mit Inga Pulver eine
Sängerin am Mikro, die glücklicherweise Lichtjahre davon
entfern ist, die Vorzeigedame mit dünnem Fistelstimmchen
zu sein, sondern eine Rockröhre mit ordentlich Puste und
Attitüde ist. Stilistisch kreuzen auf der Platte Sludge,
Stoner und Metal die Schwerter, und das Resultat sind
Nummern wie „Racing Queen“, „Bring It On“, Let It Shine“
oder „Juju Man“, die einfach nur abgehen wie Sau und
sich mit wirksamen Hooks sehr schnell ins Gehirn fräsen.
Dazwischen gibts mal tonnenschwere, schon fast doomig
anmutende Vollwertkost und mit „Ocean“ sogar eine kurze,
völlig ungekünstelte Ballade. Aber mit dem Oberkracher
„Mexiko“ schiesst die Band ganz am Schluss wirklich den
Vogel ab. Riff, Bridge und erst recht der Refrain, hier
stimmt einfach alles. So was saugeiles habe ich schon
lange nicht mehr gehört, dieser Song hat das Potenzial
dazu, live der absolute Abräumer zu werden! Fazit: Geile
Scheibe, kaufen!
Mirko B.

Punkte:
8.5 von 10
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DIGNITY – Balance Of Power
Fastball Music
Ex-Edenbridge-Schlagzeuger Roland Navratil überzeugt
mit seiner Gruppe Dignity auf angenehme Weise. Dabei
sind vor allem zwei Unterschiede ohrenscheinlich: Mehr
Heavy Metal als Symphonic Metal und anstelle von hohem
Frauen Gesang eine druckvolle männliche Stimme. Als
musikalischen Vergleich halten am ehesten noch die
Finnen Thunderstone her. Ansonsten ist auf Balance Of
Power sehr vieles eigenständig. Power-Metal-Songs à la „Rebel
Empire“ werden durch einen progressiven Zwischenteil
spannend gehalten, oder mit fetten Chören versehen. Viel
Wert haben Dignity auf Abwechslung gelegt. So wechseln
sich stampfende Songs mit schnellen Lieder und
epischeren Stücken ab. Das musikalische Niveau ist
durchaus hoch bis sehr hoch, wobei Dignity sämtliche
Grenzen ihres Genres ausreizen. Das Keyboard wird in der
Regel zurückhaltend eingesetzt und sorgt nur dann für
einige Farbtupfer wo es auch Sinn macht. Trotzdem
dürften Hasser dieses Instruments auch hier nicht warm
mit dem Tastenmann werden. Zu Unrecht, wie das
abschliessende „Help Me Call My Name“ beweist. Hier
setzt es einen lockeren Schlussstrich und wird nur durch
mächtige Chöre unterbrochen. Balance Of Power ist ein
gelungenes Werk, welches Akzente in der Szene setzen
könnte. Eine Umsetzung auf der Bühne wird allerdings
schwierig, sofern die Band nicht ständig ein Band
mitlaufen möchte. Auf CD ist dieses Album aber eine
durchaus lohnenswerte Investition. Da verzeiht man auch
gerne, dass das Cover von Scorpions „Blackout“ wohl eher
in die Kategorie „nice to have“ gehört.
Roger W.

Punkte:
8.5 von 10
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SPIRITUAL BEGGARS – Spiritual Beggars (Re-Issiue)
Century Media/EMI
Die Wiederveröffentlichung des Spiritual Beggars
Debüts aus dem Jahr 1994 ist bei Weitem nicht nur was
für Komplettisten. Jeder, der diese Kapelle auch nur
halbwegs mag (und wer tut das nicht???), sollte
zumindest ein Ohr riskieren. Zu den ursprünglich sechs
regulären Tracks des selbstbetitelten Erstlings wurden
auf der ersten CD noch vier Bonustracks draufgepackt,
welche dem ursprünglich veröffentlichten Material in
wirklich nichts nachstehen. CD Nummer zwei hingegen
enthält satte fünfzehn Demotracks, welche die ganze
frühe Bandphase mit Sänger/Bassist Christian „Spice“
Sjöstrand abdecken und teilweise wesentlich roher
klingen als die späteren Albumversionen. Dies sollte
auch für jene Kaufreiz genug sein, die bereits alles von
Spiritual Beggars in ihrem Besitz haben, ausserdem
bringen einem diese alten Aufnahmen in Erinnerung
zurück, wie funkig und zuweilen sogar jazzig die Band in
den ersten Jahren oft zu Werke ging, Hendrix schielt
mehr als einmal verschmitzt um die Ecke, und von der
stark ausgeprägten Orientierung an Rainbow, mittlerweile
ein Wiederkennungsmerkmal von Spiritual Beggars, konnte
damals noch absolut nicht die Rede sein. Zusätzlich
aufgewertet wird dieser Re-Issue durch Liner Notes von
Walter Hoeijmakers (Roadburn Festival) und einem neuem
Artwork von Costin Chioreanu (Roadburn Festival, The
Devil’s Blood, Ulver, etc.).
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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PRO-PAIN - The Final Revolution
Steamhammer/Musikvertrieb
Pro Pain sind eine Institution und aus dem
Hardcore-Sektor nicht mehr wegzudenken. "The Final
Revolution" ist schon das vierzehnte Album der New
Yorker und böse Zungen werden wieder laut mit Parolen
wie : Das klingt doch immer wieder gleich!. Falsch,
Leute! Der Thrash ist weniger geworden und man
konzentriert sich vielmehr wieder zu den
Hardcore-Wurzeln zurück. Es groovt wie die Sau, und die
Produktion stammt von keinem Geringeren als dem Chef von
GurD, V.O.Pulver. Gary Meskil, Sänger und Songwriter,
ist wieder mal übelst angepisst darüber, was in seinem
Land so zu und her geht. Darum, liebe Leute, ist das
Ding ultrafett geworden und bläst alles um, was sich
Pro-Pain in den Weg legt. Sicherlich eines der
Hightlights in diesem Monat.
Daniel J.

Punkte:
8.5 von 10
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HAIL OF BULLETS - III The Rommel
Chronicles
Metal Blade/Sony Music
Die Kugeln hageln, die Panzer rollen - und walzen
alles nieder. Album Nummer drei der Holländer Hail of
Bullets mit dem unverkennbaren Martin van Drunen am
Gesang schiesst sich nicht den Weg frei sondern stampft
alles was im Weg steht in Grund und Boden. Das Thema ist
wie für Hail of Bullets schon üblich der Zweite
Weltkrieg - wie der Titel sagt sind es diesmal genauer
die Begebenheiten rund um den Nazi-Generalfeldmarschall
Erwin Rommel, der vor allem durch den Afrika-Feldzug
unrühmliche Berühmtheit erlangte. Straighter,
knallharter, teils doomig schleppender, teils prügelnder
Death Metal wird hier geboten - Hail of Bullets sind wie
auch Asphyx, die zweite Band von van Drunen, eine
verlässliche Institution, enttäuschen auch diesmal nicht
und erfüllen die in die gesteckten Erwartungen voll und
ganz. Der Hass auf rumpelnden Kettenrädern mitten im
Kugelhagel - das ist III The Rommel Chronicles. Kaufen.
Lucie W.

Punkte:
8.5 von 10
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THE BRIMSTONE DAYS – The Healer
Transubstans Records
Und schon wieder eine junge Band aus Schweden, die
nicht nur ihre Klamotten, sondern auch ihre Riffs im
Second-Hand-Shop findet. Das erstaunliche am Überangebot
von Retro-70's-Vintage-Proto-was-weiss-ich-Bands aus
Skandinavien: Praktisch alle besitzen dennoch
Wiedererkennungswert. So auch The Brimstone Days, die
mit ihrem Drittling „The Healer“ ein frohmütiges und
relaxtes Stück bluesigen Hard Rocks abliefern. Die
Paten, das machen schon die ersten beiden Hüftschwinger
„Black and Blue“ und das funky „We Come in Peace“
deutlich: beschwingt und trotzdem bestimmt zockende
Groove-Combos wie Cream, Blue Cheer, Hendrix oder Grand
Funk Railroad, Bands aus der Zeit, in welcher der
Rock'n'Roll seine Sexiness zu entdecken begann. Auch
wenn es erst gerade eben Herbst geworden ist, bei so
entspannt die Lebens- bzw. Feierfreude propagierenden
Nummern wie „Clap Your Hands“, dem südstaatlich
verschliefenen „Bag of Bones“ oder dem genauso
konföderierten Titeltrack sehnt man sich schon
ungeduldig die nächste Gartensause herbei. The Brimstone
Days spielen den Soundtrack zum Bier am lauen
Sommerabend und zwar so unaufgeregt und arschcool, dass
man seine The Answer- und Black Stone Cherry-Scheiben
getrost verschenken kann. Schade nur, dass das Power
Trio eher selten die Gelegenheit nutzt, einen Gang höher
zu schalten. Tut man das nämlich, wie im strammen „Nightmare
Is Here“, dann sorgen Anleihen an skandinavischen
Kick-Ass der Marke Backyard Babies oder Hellacopters für
zusätzliche Lust nach Bier, Freunde und den Brimstone
Days. Im Second-Hand-Shop findet man eben doch immer
wieder Perlen.
Kissi

Punkte:
8.4 von 10
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DISCREATION - The Silence Of The Gods
Remission Records
Dass es sich bei Discreation um Hessen und nicht um
Schweden handelt, überrascht im ersten Moment -
schwedischer, bzw. göteborgischer kann Death Metal kaum
sein als auf dem dritten Longplayer der Hanauer.
Mächtiger Sound, ebenso mächtige Stimme und grosse
Melodiebögen gepaart mit Härte und prügelnden Parts,
kreative und melodiöse Soli - das kriegt man auf The
Silence of the Gods geboten. Was man nicht bekommt, ist
Innovation und Eigenständigkeit - obwohl nach ein paar
Hördurchgängen durchaus das eine oder andere hängen
bleibt. Der Haupteinfluss ist - wie oben erwähnt -
eindeutig schwedischer Death Metal der Göteborg-Schule,
ab und an blitzt auch mal etwas US-Death Metal durch.
Eine gelungene Mischung und insgesamt auch eine sehr
gelungene Scheibe - es bleibt aber leider ein bisschen
der bittere „Alles-schon-mal-gehört“-Nachgeschmack.
Trotzdem merkt man, dass hier wirklich Herzblut drin
steckt und der Fünfer sich den Allerwertesten für die
Platte aufgerissen hat. Für melodischen
Schwedentod-Anhänger ist das ein Muss und auch für Old
School- und andere Deather lohnt sich das Reinhören,
denn das Melodische driftet hier niemals zu sehr in die
Gefälligkeit oder gar ins Kitschige ab sondern wirkt
stets tiefgründig, düster und mächtig. Dunkel und böse
irgendwie das Ganze. Gefällt mir!
Lucie W.

Punkte:
8.3 von 10
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WARBRINGER - IV: Empires Collapse
Century Media/Universal
Warbringer sind die Speerspitze der neuen Thrash
Metal-Bewegung. Das nunmehr schon vierte Album ist auch
ihr vielfältigstes Werk geworden. Man hört Black Metal,
Heavy Metal, Hardcore-Anleihen, und auch ein wenig Punk
ist hier vorhanden. Man will der Gemeinde auch zeigen,
dass man es musikalisch drauf hat und nicht immer nur
auf's Gaspedal treten muss, gespickt mit Breaks. Aber
das ist ja das Interessante am Thrash Metal, die
Aggressivität, die Schnelligkeit, die langsameren
Passagen und die Virtuositätt der Musiker. Schlecht ist
die neue Scheibe beileibe nicht, aber die
Songkompositionen sind schon recht gewöhnungsbedürftig
bei dieser doch grossen Anzahl an verschiedenen
Einflüssen. Nach ein paar Durchläufen (brauchte man
vorher nicht!) kommt man immer besser in Fahrt und wippt
schon gut mit dem rechten Fuss mit. Warbringer haben
vorgelegt; mal schauen, was die Konkurrenz zeigt.
Daniel J.

Punkte:
8.3 von 10
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EAT THE GUN – Stripped To The Bone
Steamhammer/Musikvertrieb
Eat The Gun konnten vor zehn Jahren mit ihrer
Debütscheibe, der EP "Kingsize" bereits aufhorchen
lassen. Seither hat die Truppe aus Münster schon über
650 Gigs absolviert und drei Studioalben veröffentlicht.
Nun werden sie mit dem vierten Werk "Stripped To The
Bone" vorstellig. Die Scheibe wird den guten Ruf der
Band weiter verfestigen, überzeugen sie nämlich durchs
Band mit starkem Songmaterial. Die Tracks gehen leicht
ins Ohr. Sie sind aufs wesentliche reduziert, auf
unnötigen Ballast wurde verzichtet. Die
rasiermesserscharfen Riffs treiben die Songs nach Vorn.
Die Rhythmusabteilung erschuf ein tonnenschweres
Fundament, die rauen trockenen Vocals von
Sänger/Gitarrist Hendrik Wippermann ergänzen den
charismatischen Sound zu einem heissen Heavy
Rock-Gemisch. Anno 2013 haben die drei Musiker den
alternativen Rockeinschlag stärker gewichtet als in der
Vergangenheit, haben dabei die Songs aber
glücklicherweise nicht der Eingängigkeit beraubt. Mit
Black Sabbath meets Danko Jones nähert man sich dem
Sound von Eat The Gun. Das heisst, bodenständiger Metal
trifft auf akutellen Kick Ass Rock'N'Roll. Der
merkwürdige Bandname könnte vielleicht einen
potenziellen Interessenten dazu bringen, die CD im Regal
stehen zu lassen. Liebhaber von Monster Magnet sollten
die Scheibe aber unbedingt auf ihren Einkaufszettel
schreiben.
Chris C.

Punkte:
8.3 von 10
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RIVERS OF NIHIL - The Conscious Seed Of Light
Metal Blade/Sony Music
Man erkennt von Weitem, dass beim Covergemälde von "The
Conscious Seed Of Light" Dan Seagrave am Werk war. Und
das ist doch schon mal etwas in unserer Zeit der
verfallenden Werte. Rivers of Nihil konnten auch im
musikalischen Bereich auf kompetente Unterstützung bei
ihrem Erstlingswerk zählen. Erik Rutan (Hate Eternal)
zimmerte den Jungs aus Reading, Pennsylvania einen
aggressiven Death-Metal-Sound. Dass dabei Rutans ex-Band
Morbid Angel einen nicht unerheblichen Einfluss auf die
Musik ausgeübt hat, verhehlt die Band keinesfalls. In
ihrem Bestreben nach Geschwindigkeit und Präzision und
ihrer Suche nach ungewöhnlichen Harmonien erinnert mich
die Truppe an Decapitated. Zu ihrem progressiven Ansatz
gehört auch das Einstreuen von atmosphärischen Passagen
im Stile von Gojira. Als ebenso progressiv würde ich das
textliche Konzept bezeichnen. "The Conscious Seed Of
Light" ist der erste von vier Teilen, die alle für eine
der Jahreszeiten stehen. Sinnigerweise beginnt die
Karriere von Rivers of Nihil mit dem Frühling. Die Songs
sind dabei lose miteinander verbunden und thematisieren
verschiedene Aspekte wie Geburt, Wachstum oder
Neubeginn. Dabei steht nicht der Mensch, sondern die
Natur im Vordergrund. Obwohl für ein tieferes
Verständnis ein Textblatt sicher unabdingbar ist, kann
man die Musik auch ohne diesen Anspruch geniessen.
Ebensowenig muss man Vivaldis Interpretation der vier
Jahreszeiten kennen, um mit Rivers Of Nihil
klarzukommen. Nicht so abgefahren wie Decapitated, nicht
so eigenständig wie Gojira und noch nicht so bekannt wie
Morbid Angel, aber eine vielversprechende Band, deren
Debüt Aufmerksamkeit verdient. Gefällt mir sehr gut!
Mac

Punkte:
8.2 von 10
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DEICIDE - In The Minds Of Evil
Century Media/Universal
Das Album startet mit dem kurzen Alfred-Zitat "Some
men just want to watch the world burn" (aus "The Dark
Knight"?!) und knüpft gleich den ins Gehirn fräsenden
Titeltrack mit zwei tollen Soli daran an. Das darauf
folgende "Thou Begone" ist keinen Deut schlechter und
auch "Godkill" überzeugt mit einer abwechslungsreichen
Mischung aus stampfenden Versen und eingängigen
Refrains, fantastischen Soli und "auflockernden"
Blastpassagen. Die restlichen acht Songs behalten dieses
Schema bei, überzeugen ebenfalls und zeigen Deicide
nicht nur von ihrer Schokoladenseite, sondern auch mit
einem vor allem gesanglich herrlichen
Old-School-Florida-Touch, ohne dabei die technischen
Möglichkeiten einer "modernen" Produktion (Jason Suecof/AudioHammer
Studios) zu vernachlässigen. Die beiden Urgesteine Steve
Asheim (Schlagzeug, heimliches Deicidegehirn, optisches
Drogenopfer) und Glen Benton (Growls, Bass, umgekehrte
Kreuze) zünden mit ihren Mitstreitern Jack Owen
(Gitarre, Ex-Cannibal Corpse) und dem immer wieder mal
als Live-Aushilfsgitarristen eingesetzten Kevin Quirion
ein herrliches Feuerwerk an rasanten, aber
groovebetonten Riffs und den über die letzten zehn Alben
liebgewonnenen, blasphemischen Texten. "In The Minds Of
Evil" wirkt, wie alle Alben seit "The Stench Of
Redemption", sehr kontrolliert, auf den ersten Hinhörer
sogar etwas reissbrettartig konstruiert und erschreckend
zahnlos. Nach ein paar Durchläufen lässt man sich aber
durch die schiere Qualität der Kompositionen selig
erschlagen, lauscht den wirkungsvollen Riffs, erfreut
sich an den tollen Gitarrensoli und wundert sich trotz
der limitierten stilistischen Bandbreite immer wieder
mal, wie abwechslungsreich und geschickt Deicide die elf
Songs innert 37 Minuten runterrotzen. Fazit: wer sich
wieder mal guten Florida-Death Metal abseits von
Malevolent Creation., Morbid Angel oder Obituary antun
möchte, sollte mit der aktuellen Deicide trefflichst
bedient werden. Nur schon das herrliche Herumdeibeln von
Meister Benton ist ein reinhören wert. Empfehlenswert.
HaRdY

Punkte:
8.0 von 10
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TRIVIUM - Vengeance Falls
Roadrunner Records/Warner
Einst, das heisst so vor sieben bis acht Jahren,
galten die Jungsspunde aus Orlando als "das nächste
grosse Ding" in der Hartwurst-Szene, doch es sollte
anders heraus kommen. Obwohl, was heisst anders? Trivium
sind heute nicht etwa weg vom Fenster, aber in
Anbetracht dessen, was schon hinter ihnen liegt, also
fette (Support- und Festival-) Tourneen mit Iron Maiden,
Slayer, Mastodon, Machine Head, Arch Enemy und einigen
anderen mehr, müsste der Status eigentlich grösser sein.
Was allerdings nicht ausser Acht gelassen werden darf,
ist die Tatsache, dass die "Get Infected Tour" von 2012,
zusammen mit As I Lay Dying und Caliban, in Europa mit
ausverkauften Konzerten sehr erfolgreich verlief.
Dennoch hat man irgendwie das Gefühl, dass die Amis
nicht wirklich was reissen. In den dreizehn Jahren ihres
Bestehens sind, inklusive der neuen Platte «Vengeance
Falls», sechs Alben erschienen, die stilistisch keinen
durchgehend roten Faden erkennen lassen. Zuerst bewegte
man sich im Metalcore-Genre, um danach ins Thrash-Lager
zu wechseln. Genau deswegen kam damals mit dem Album «The
Crusade» (2006) mein Interesse auf, während die alten
Diehard-Fans bereits die Nasen rümpften und "Metallica
Rip-Off" skandierten, da der Gesang von Matt Heafy
frappant an den von James Hetfield erinnerte.
Hintergrund war hier mitunter, dass Heafy keinen Bock
mehr auf das frühere Gebrüll hatte und damit auch die
Probleme dieses anstrengenden Gesangsstils los werden
wollte. Das Nachfolge-Album «Shogun» (2008) hielt die
Thrash-Fahne weiterhin hoch, zeigte Trivium insgesamt
jedoch gereifter, verspielter und brachte dennoch
unüberhörbar wieder Metalcore-Vocals hervor.
Somit stellte sich mir die Frage, was bei «Vengeance
Falls» noch davon übrig sein wird. Der Opener «Brave
This Storm» klingt denn mehr nach Melodeath als Thrash
und Matt singt zunächst mal clean und wechselt dann
wieder ins angestammte Metalcore-Gebiet, es sei denn,
dass nur Corey die Grunts übernommen hat. Gleiches gilt
für den nachfolgenden Titeltrack, der nach dem gleichen
Muster aufgebaut ist. «Strife» ist dabei mehr Metal mit
etwas Alternative Vibes und spätestens jetzt bemerkt
man, wie stark auch die Backing Vocals im Vordergrund
stehen. Stilistisch hat man den thrashigen Pfad
eindeutig wieder verlassen, baut klar auf cleane Vocals
im Wechsel mit den Wurzeln von früher und setzt generell
auf starke Melodien. Ob dadurch die Härte im Gegensatz
zu früher etwas eingebüsst hat oder nicht, liegt im
Ermessen des Zuhörers. Machine Head sind dann aber schon
einen ganzen Zacken härter und der veränderte Gesang von
Matt Heafy lässt das Ganze, trotz den auch von Corey
Beaulieu beigesteuerten Brüllparts, insgesamt "sanfter"
wirken. Tja..., wie klingen Trivium denn nun also in der
Ausgabe 2013? Wie steinharte Nickelback oder zumindest
auf den Spuren von Rob Flynn & Co.? Die sauber heraus
gearbeiteten Songs, die zudem mit exzellenter
Gitarrenarbeit aus dem Hause Heafy/Beaulieu aufwarten,
müssen sich unter Umständen ihre Fanbase wieder neu
aufbauen. Handwerklich hochstehend, aber eher nicht für
den täglichen Gebrauch.
Rockslave

Punkte:
8.0 von 10
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KORN - The Paradigm Shift
Capitol Records/Universal
Ein neues Werk von Korn ist immer ein spezielles
Erlebnis, denn man weiss so gut wie nie, was die
US-Amerikaner vorhaben. Nun ist der verlorene Sohn Brian
"Head" Welch in die Krachkombo zurückgekehrt, und es
geht wieder aufwärts mit Korn. Der Dubsteb des letzten
Werkes "The Path Of Totality" war nicht jedermanns
Sache, und auch mir missfiel der Elektrosound der
Kalifornier. Das neue Album überrascht dann auch mit
schweren Riffs und dem recht guten Gesang von Jonathan
Davies. Die Songs sind gut arrangiert, und die
Produktion ist auch nicht von schlechten Eltern.
Korn-Jünger sollten hier unbedingt zugreifen, denn man
weiss nie, ob wieder mal ein Musiker die Schnauze voll
hat und meint, er müsse irgendwelchen Sekten hinterher
rennen. Es geht aufwärts mit Korn!
Daniel J.

Punkte:
8.0 von 10
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AFRICAN CORPSE - Corpsewar
SAOL
Endlich mal wieder ein Bandname, den man sich merken
kann! Sehr merkwürdig zwar, lässt doch der Name „african
corpse“ gleich seltsame Assoziationen in einem
aufsteigen - von Bürgerkriegen und Strassen voller
Leichen in Afrika bis hin zum Afrika Korps der Wehrmacht
im zweiten Weltkrieg. So gar nicht afrikanisch ist aber
die Herkunft der vier jungen Musiker, die african corpse
2009 gegründet haben: die Schwaben kommen aus der Nähe
von Heilbronn. Ihren Bandnamen verdanken sie einem
eigenen Songtitel der sich mit dem täglichen Elend in
der dritten Welt befasst. Meine
Dritt-Reichs-Interpretation des Bandnamens ist also
glücklicherweise ganz und gar daneben. Ganz im
Gegenteil: die Band engagiert sich nach eigener Aussage
auch tatsächlich bei Hilfsprojekten, lässt also den
Worten Taten folgen. Der Sound der Scheibe lässt
eindeutig weniger Platz für Gedankenspielereien: es gibt
hier direkten, brutalen und authentisch aggressiven
Death Thrash auf die Fresse, vor allem die hohen Shouts
und Screams geben dem Sound richtig viel Biss. Ausserdem
wird in der Instrumentalfraktion sehr präzise
gearbeitet, jeder Ton und jedes Riff sitzt, hinzu kommt
eine glasklare aber nicht künstlich wirkende Produktion.
Abwechslung wird im Songwriting geboten, von prügelnden
Songteilen über Moshparts bis hin zu melodiöseren
Partien ist alles dabei - und dabei wirken die Songs
immer noch aus einem Guss. Alles in allem ein wirklich
sehr gelungenes Debüt - sowohl Thrashern als auch
Deathern sei diese Scheibe empfohlen. Nur beim
Fotoshooting dürfen die Jungs meinethalben beim nächsten
Mal den Dreck und das Kunstblut weg lassen - das wirkt
nicht ansatzweise böse! Und: den letzten Song auf der
Scheibe - ein Remix - hätte man sich echt schenken
können. Guter Industrial geht anders. Lasst die Samples
in Zukunft bitte in der Schublade…
Lucie W.

Punkte:
8.0 von 10
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EMPYRIUM – Into The Pantheon
Prophecy Productions
Es gibt Alben, die kann man nur dann wirklich
geniessen, wenn man sich einfach nur auf die Musik
konzentriert und sonst gar nichts. So ist es auch mit
diesem Live-Album von Empyrium. Wer es wagt sich auf die
Musik einzulassen erlebt wie wunderbare Klangwelten
aufgebaut und eine fast schon sphärische Stimmung
gezaubert werden. Gegründet 1994, legten Empyrium 2002
eine Pause ein. 2010 fanden die Deutschen unter dem
Banner von Mastermind Markus Stock alias Ulf Theodor
Schwadorf (auch bekannt für sein Metal-Projekt The
Vision Bleak) wieder zusammen. Während die Wurzeln der
Band im Melodic Black Metal liegen, haben sie sich über
die Jahre immer weiter davon distanziert und sind
allmählich auf die Schiene des düsteren Neo-Folk
abgedriftet. 2006 kam das Best of Album “A Retrospective“
raus und 2011 folgte dann das erste und bislang einzige
Live-Konzert der Bandgeschichte am WGT. Die Mitschnitte
dieses Konzerts gibt es nun als Album/DVD/Blu-Ray,
inklusive umfassender Dokumentation (Für diese Review
liegt mir allerdings nur die CD und nicht das
Bildmaterial vor). Qualitativ ist der Sound dieses
Live-Mitschnitts absolut tadellos und durchaus
vergleichbar mit Studioaufnahmen. Speziell ist hier
auch, dass sich Empyrium viele Gastmusiker auf die Bühne
geholt haben, was dem ganzen fast schon den Charakter
eines Klassik-Konzerts gibt (unter anderen Neige (Alcest)
und Fursy Teyssier (Les Discrets)). Die Texte sind oft
in archaischem Englisch oder aber in Deutsch gehalten,
inhaltlich bietet sich hier das Schlüsselwort
“Naturmystik“ an. Fazit: “Into the Pantheon“ ist wohl
eines der besten Live-Alben, die ich je gehört habe.
Noch spezieller ist es dadurch, dass es bis dato das
einzige Konzert der Band war (Für diesen Monat sind
jedoch 2 weitere geplant). Durch die hohe Soundqualität
ist es nicht nur für Fans zu empfehlen. Ich bin
jedenfalls überzeugt.
Patricia H.

Punkte:
8.0 von 10
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MONSTER MAGNET – Last Patrol
Napalm Records/Universal
„I live behind the clouds“ läutet den 11. Release
(ohne „Best of“) einer meiner liebsten Live Bands ein
und macht gewaltig Hoffnung auf ein starkes Monster
Magnet Album. Sagen wir es mal so, die Band kennt ihr
Rezept und verarbeitet demnach immer wieder gleiche
Elemente und Monster Magnet typische Riffs. Auch Dave
Wyndorf zeigt sich hier mit gewohnt charakteristisch
starker Stimme. Ein Kulturschock im Stil von Opeth/Heritage
darf man von den Amerikanern nicht erwarten, dazu ist
man zu sehr mit dem Stoner/Psychedelic/Rock verankert.
Das ist auch gut so, denn die Monster zählen für mich zu
den absoluten Helden dieses Genre, etwas anderes würde
ich ihnen nicht abnehmen. Der aktuelle Release entpuppt
sich als kein bahnbrechendes Werk, das alles bisher
dagewesenen in den Schatten stellt. Das muss man klar
sagen. Es repräsentiert eher einen Querschnitt durch die
Monster Magnet Ära und bietet soliden, ehrlichen,
dreckigen Rock & Roll. Einen weiteren Knaller wie „Space
Lord“ sucht man hier leider vergeblich. Live sind sie
mit ihrer Musik unschlagbar.
Liane P.

Punkte:
8.0 von 10
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ARTICAL - Illusion X
Pitch Black Records
Die Gebrüder Mike und Chris Dimareli hauen hier
ihren dritten Longplayer raus, wieder mit Marc Boals am
Mikro. Wobei Mike Dimareli gleich alle Drums und die
Gitarren eingespielt hat - starke Leistung! Den Bass hat
der Grieche Leo Petropoulos übernommen. Als Erstes fällt
mir die Hanmerballade "I Am So Different" auf; klasse
arrangiert und toll gesungen von Boals, auch die Chöre
sind gewaltig und unterstreichen die schöne
Gesangsmelodie. So haut man eine Ballade raus, meine
Herren! Dem entgegen steht der Titeltrack als
abwechslungsreiche Metal-Nummer, die eher gemächlich mit
tollen Chören und Keys startet, und im Laufe der acht
Minuten dann nach einem grandiosen Gitarrensolo als
Doublebass-Nummer endet; wirklich überdurchschnittlich
gutes Material. Überhaupt finde ich die Mischung aus
stampfenden Tracks wie "Look In The Mirror", UP-Tempo
Krachern wie "Chasing My Life" und straighten, sehr
melodiösen Nummern wie "Follow The Light" sehr
interessant. Und mit "Mother" lässt man das Album dann
sehr ruhig und ohne Drums ausklingen. Bei Artical macht
es die Mischung aus, weshalb ich das neue Album mag - So
vielseitig kann Metal sein! Daumen (wieder mal) hoch für
Mark Boals und seine Mitmusikanten.
Crazy Beat

Punkte:
8.0 von 10
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TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA –
Tales Of Winter – Selections From The TSO Rock Operas
Universal Republic
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus! Das
amerikanische Rock-Oper-Kitsch-Ereignis Trans-Siberian
Orchestra wird im kommenden Januar Europa mit seiner
gigantischen Show zum zweiten Mal begeistern. Um Werbung
für diese Konzerte zu machen, hat man im Hause O’Neil
jetzt kurzerhand diese Best-Of veröffentlich. Also
werfen wir das schreiberische Megaphon an und verkünden
Pflichtbewusst: Die CD ist raus, ihr könnt sie kaufen
und euch danach die Tickets besorgen! Viel mehr gibt es
über dieses Album eigentlich nicht zu sagen. Ausser,
dass grundsätzlich jeder Song ein Killer ist! Wer aber
alle CDs von Trans-Siberian Orchestra besitzt, kriegt
hier nichts Neues. Keine Bonustracks, keine
Live-Versionen, keine Vorschau auf die bereits vor
langem angekündigten neuen Alben, kein üblicher
Schnickschnack! Vielleicht ist dies aber auch nicht das
Ziel dieser Best Of. Vielleicht sollen eher Leute
angesprochen werden, welche bisher keinen Überblick über
das Nachfolgeprojekt von Savatage hatten. Kommt hinzu,
dass in Europa die Alben nur beschränkt einzeln
erhältlich sind. So macht diese Best-Of doch noch Sinn.
Zumal sie mit einer langen Laufzeit und 15 Lieder
äussert üppig ausgefallen ist. Wer also schon immer
wissen wollte, wie amerikanischer Kitsch funktioniert
und warum die Savatage-Musiker endlich Geld verdienen,
wird hier gut bedient. Eine Warnung muss ich aber noch
aussprechen. Savatage-Jünger, welche den Gänsehaut-Hit „Believe“
vom „Street – A Rock Opera“ vergöttern (und zu
denjenigen gehöre ich auch), werden mit der blassen, von
einem anderen Sänger lustlos eingesungen Trans-Siberian
Orchestra Version, ihre wahres Grauen erleben. Ansonsten
ist diese Best-Of eine runde Sache für Einsteiger, aber
total überflüssig für langjährige Fans.
Roger W.

Punkte:
keine Wertung
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GENERATION KILL - We`re All Gonna Die
Nuclear Blast/Warner
Es ist nicht das erste und auch nicht das letzte
Mal, dass ein Musiker (wie in diesem Falle Rob Dukes,
Sanger von Exodus) sich auf ein Solo-Album mit ein paar
zusammengewürfelten Musikern einlässt. Manchmal geht es
gut, und manchmal sollte man es sein lassen, denn es
gibt schon genug neue Alben. Doch in diesem Fall machen
wir mal eine Ausnahme, denn der gute Rob, der eigentlich
mit Exodus die Inkarnation des Bösen verkörpert, gibt
sich auf seinem Solo-Werk ganz handzahm. Der Knabe singt
wirklich im cleanen Bereich, und da fragt man sich
schon, ob das derselbe Mann ist, mit dem niemand im
Fahrstuhl stecken bleiben möchte. Generation Kill
spielen Thrash Metal im Mid-Tempo mit sozialen Texten,
in denen die Brutalität des Krieges beschrieben wird. Es
sind zum Glück nur acht Songs, denn die klingen recht
sauber arrangiert, und mehr braucht man auch nicht, denn
die Hauptband (Exodus) des Artisten genügt mir
persönlich längstens, auch wenn "We`re Gonna Die" nicht
schlecht geworden ist.
Daniel J.

Punkte:
8.0 von 10
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SEVENTH KEY – I Will Survive
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nach dem selbst betitelten Debüt 2001, dem
Nachfolger "The Raging Fire" 2004 und dem Live
Mitschnitt "Live I Atlanta" 2005, tritt die Melodic
Formation Seventh Key nun zum vierten Mal in
Erscheinung. Nach acht Jahren Pause ist es erfreulich,
dass das Projekt weiter am Leben erhalten wird, was
nicht weiter erstaunlich, da bei Seventh Key zwei
absolute Profis die Fäden in der Hand halten. Mike
spielt nicht nur Gitarre und Keyboards, sondern ist auch
für die Produktion und den Mix verantwortlich. Mit
Drummer Chet Wynd und einigen Gastmusikern wurde nun
dieser dritte Studio Output eingespielt. Im Gegensatz
zum Debüt konnte bereits " The Raging Fire" auf breiter
Linie überzeugen. "I Will Survive" schlägt nun in die
gleiche Kerbe wie der Vorgänger. Bereits der
Eröffnungstack, bzw. Titelsong wird den AOR/Melodic Fans
Freudentränen in die Augen treiben. Die Truppe hat den
Dreh raus, wie abwechslungsreicher Melodic Rock klingen
sollte, wie wuchtige Gitarren mit dezenten Keyboards
ergänzt werden können, wie Balladen fernab von Kitsch
umgesetzt werden können. Obwohl die Scheibe auch einige
schwächere Tracks beinhaltet, hat die Formation in der
Schlussabrechnung ein starkes Werk auf der Haben-Seite.
Genre-Fans können bedenkenlos zugreifen.
Chris C.

Punkte:
8.0 von 10
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DREGEN – Dregen
Universal
Der als Andreas Svensson geborene Schwede hat sich
langsam, aber sicher zum (Sleazy)-Rockstar Nr. 1 in
seiner Heimat gemausert. Von den drei ehemaligen
Aushängeschildern der Rotzrock Szene im IKEA Land,
Gluecifer, Hellacopters und Backyard Babies, hat Dregen
immerhin die zwei letztgenannten mitbegründet. Doch die
Zeiten können sich schnell ändern. Gluecifer und
Hellacopters haben sich schon vor einiger Zeit getrennt,
die Zukunft der Backyard Babies ist ungewiss. Diese sind
(oder waren) auch international ziemlich erfolgreich,
blieben aber in den letzten Jahren deutlich hinter ihrem
98er Highlight "Total 13" zurück. Zwischenzeitlich ist
Dregen Gitarrist in der Band von Michael Monroe (Hanoi
Rocks) und entsprechend beteiligt an dessen ultrastarkem
Output "Horns And Halos". Dazwischen hat der Mann nun
sein erstes Soloalbum fabriziert. Unter anderem hat ihm
sein Kumpel aus Hellacopters-Tagen, Nicke Andersson,
hilfreich unter die Arme gegriffen. Stilistisch bewegt
sich Dregen in seinem angestammten Umfeld. Dreckiger
Kick Ass Rock'n'Roll ist nun einmal das, was der Schwede
aus dem Effeff beherrscht. Für seinen Solostreich hat er
sämtliche Zutaten in einen Topf geworfen. Nebst
zeitlosem Rock'n'Roll, Glam, Punk und Sleaze auch eine
anständige Dosis Blues. Dem ganzen wurde zudem
unaufdringlicher Pop Appeal einverleibt, ohne dabei aber
Kanten und Ecken zu entfernen. Herausgekommen ist ein
sehr abwechslungsreiches Album, das sämtliche Facetten
des Vollblutmusikers zeigt. So ganz nebenbei hat er auch
noch coole Songs verfasst. Diverse Tracks glänzen durch
hohe Eingängigkeit, einige andere durch
unkonventionelle, aber zum Sound passende Strukturen.
Ein weiteres Highlight sind die derben Vocals, die so
fundiert und variabel nicht zu erwarten gewesen sind.
Dregen ist mit seinem selbsbetitelten Debüt sicher kein
Meisterwerk gelungen, mit dem Backyard Babies-Material
kann es aber alleweil mithalten.
Chris C.

Punkte:
8.0 von 10
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SIC ZONE - Bear The Consequences
Dr. Music Records
Die Deutschen Thrasher Sic Zone klingen auf ihrem
Debut "Bear The Consequences" nicht klassisch thrashig,
sondern eher wie eine morbide Verschmelzung von
Sepultura, Machine Head und Inquisition. Auffallend an
Sic Zone ist der beneidenswerte Range des Sängers, der
durch durchdachte Riffsalven und tightem Drumming
unterstützt wird. Auf sämtlichen elf Songs, wobei der
letzte eine Live Aufnahme ist, liefern Sic Zone ein
Brett ab. Und Sänger PY ist derart facettenreich, von
Flüstern, Sprechgesang, Shouts und sämtlichen Gutturals,
so dass kein Song langweilig wird. Der Live Track "Stale"
ist der Beweis dafür, dass die Herren aus dem
nördlichsten Kanton defintiv ein Versprechen
für die Zukunft sind.
Steve Butcher

Punkte:
8.0 von 10
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JADED HEART – Live In Cologne (CD & DVD)
Fastball Music
Moment… Eine Live-Scheibe, auf der gerade mal sieben
Songs zu hören sind. Nun ja, ein bisschen wenig, zumal
die Herren ja nicht erst seit gestern unterwegs sind und
mit elf Alben aus dem Vollen schöpfen könnten. Nun gut…
Die zu hörenden Stücke kommen gut aus den Boxen,
präsentieren die Truppe spielfreudig und energiegeladen.
Da geht der Hauptteil der gespielten Tracks auf die
beiden letzten Studioscheiben, was an und für sich
logisch ist, bei diesem Backkatalog man sich aber doch
wünscht ein breiteres Spektrum hören zu bekommen. Auf
der DVD finden sich neben dem Kölner Konzert noch einen
Tourreport aus Japan 2013, Interviews, das Video zu „With
You“ und die Japan-Bonus-Videos von „Your Soul To Keep“
und „Watching You Break“. Alles in allem eine gelungene
Sache, die beweist, dass Jaded Heart richtig rocken
können.
Tinu

Punkte:
keine Wertung
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FIT FOR AN AUTOPSY - Hellbound
Steamhammer/Musikvertrieb
Deathcore der besonders harten Art spielen Fit For
An Autopsy aus New Jersey, welche 2007 gegründet wurden.
Sänger Nate Johnson spielte bereits vorher in anderen,
teilweise bekannten Bands in der Death Metal- und
Deathcore-Szene. Er spielte bereits bei Through The Eyes
Of The Dead, Burnt By The Sun und Deadwater Drowning.
Fit For An Autopsy gehen allerdings ihren ganz eigenen
Weg. Klar, die Frage, wie man Deathcore zu spielen hat,
ist spätestens seit den legendären Veröffentlichungen
von Job For A Cowboy, All Shall Perish oder Despised
Icon geklärt. Fit For An Autopsy nehmen von den Vorgaben
das Beste heraus, schneiden eine kleine Scheibe "Core"
heraus und geben eine Prise düsterner Boshaftigkeit
hinzu. Heraus kommt eine bemerkenswerte Komposition aus
kurzweiligen Arrangements, gut durchdachtem Songwriting
und intelligenten Lyrics.
Steve Butcher

Punkte: 8.0 von 10
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SEEKER - Unloved
Victory Records
Seeker gründeten sich im Herbst 2011 in Dallas,
Texas und veröffentlichen mit "Unloved" nun ihr Debut.
Geboten kriegt man hier die volle (Breit-)Ladung and
verschiedenen Kernen. Von Mathcore, Metalcore, Deathcore
über Hardcore, Seeker kennen keine Grenzen, oder besser
- sie reissen Grenzen ein. Schon mit dem Opener "Alone"
wird einem klar, dass man hier etwas mit Fleisch am
Knochen serviert bekommt. Spätestens aber mit dem
folgenden, ultrageilen "Pale Death" ist der Fall klar.
Groovige Strophen und anormale Taktwechsel sind die
Kernfähigkeiten von Seeker. Auch wenn die folgenden acht
Songs nicht ganz den Evergreen-Faktor haben, fallen sie
bestimmt nicht ab. Seeker ballern sich hier ein geiles
Debüt auf den Tisch.
Steve Butcher

Punkte: 8.0 von 10
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EYE OF SOLITUDE – Canto III
Kaotoxin Records
Oha, nicht schlecht, was uns die Briten hier um die
Ohren hauen: Trauer, gepaart mit einer Art verzweifelter
Aggression, dass man nicht nur keine Sterne mehr sieht,
sondern gleich alles komplett in Schwärze gehüllt wird.
Aber es ist nicht nur die rohe Gewalt des
Niederschmetterns, sondern auch die zerbrechlichen
Parts, welche immer wieder Einzug in die Songs finden,
welche beinahe noch bedrückender wirken. Was eine
einzelne Geige alles ausrichten kann! Viel mehr bleibt
eigentlich nicht zu sagen, wer mit Saturnus, Dolorian
und Konsorten etwas anfangen kann, ist beim Drittwerk
von Eye Of Solitude richtig.
Toby S.

Punkte: 8.0 von 10
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EXIVIOUS – Liminal
Seasons of Mist/Irascible
Eine Band die rein mit instrumentaler Musik zu einem
Publikum sprechen möchte, muss sich genau überlegen wie
sie diese Herausforderung angeht. Exivious aus den
Niederlanden überraschen mit ihrem aktuellen Album „Liminal“
und fahren eine spannende Mischung aus Metal, Jazz,
Fusion und Post Rock auf. Gelassen vertrackt wirkt der
2. Release und eine Sehnsucht nach gesanglichen Einlagen
lässt es erst gar nicht aufkommen, da die Kompositionen
an sich aufregend genug sind. Mit ihrer Musik möchten
sie unterschiedliche Emotionen und Erlebnisse vertonen,
was ihnen durch die grosse Abwechslung in den Songs sehr
gut gelingt. Wer instrumentaler und anspruchsvoller
Musik gerne lauscht, sollte dieses Album und das Debut
mit dem gleichnamigen Titel „Exivious“ unbedingt mal
antesten.
Liane P.

Punkte: 8.0 von 10
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HOLY CROSS – Place Your Bets
Pure Steel Records/Non Stop Music
Kann eine Band überhaupt schlecht sein, wenn auf den
Promofotos einer der Musik ein T-Shirt der Schweizer
Thrash-Granaten Battalion trägt? Natürlich nicht! Und so
erklingen auch die Franzosen irgendwie thrashig. Wobei
sich beim Gesang immer wieder Judas Priest-Artige
Passagen einschleichen. Aber auch andere Querverweise
sind auszumachen. So kann man den Titeltrack als Tribute
an Megadeth sehen und „Realm Of Madness“ als kleine Iced
Earth-Homage. Das abschliessende „Higher And Higher“
überrascht mit einer eingängigen Sleaze-Hard Rockigen
Schlagseite. Dieses Stück hat definitiv das Potential
zum Band-Hit. Zumal Holy Cross das Lied mit Geräuschen
eines Saufgelages auslaufen lassen. Ansonsten gibt es
zehn Soundperlen in der Schnittmenge zwischen Thrash und
Heavy Metal. Holy Cross scheinen sich ihrer Stärken
bewusst zu sein, und verzichten auf ein episches langes
Stück. Damit transportiert das Album eine gewisse
Unbekümmertheit welche einlädt, diese Scheibe immer
wieder zu hören. Holy Cross spielen leidenschaftlich und
wirken gerade dadurch authentisch. Schaffen es die
Franzosen, diese Lockerheit auch Live rüber zu bringen,
kann sie nur gewinnen. Wer sich selber ein Bild davon
machen möchte, hat beim Winterrock Mitte Dezember
Gelegenheit dazu. Bis es soweit ist, kann man sich prima
mit diesem Album vorbereiten.
Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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IMPERA - Pieces Of Eden
Escape Music/Non Stop Music
Kaum ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres
Debutalbums schieben die Schweden den Nachfolger "Pieces
Of Eden" hinterher. Wesentlich hat sich nichts geändert
am Sound. Nach wie vor setzt man auf den klassischen
Hardrock mit guten Melodien, starken Gitarrenriffs und
der dazu passenden Stimme von Matti Alfonzetti. Und so
rockt man in einer Schnittmenge aus Whitesnake, Giant
und wie schon am Opener "Beast Within" erkennbar,
Gotthard. Namensgeber und Drummer J.K. Impera hat hier
wieder zehn tolle Rocknummern komponiert, die von
Gitarrist Tommy Denander und Basser Mats Vassfiord stark
umgesetzt werden. Zu hören auch beim treibenden ""Smalltown
Blues", das beim ersten Durchhören schon im Ohr
hängenbleibt. Oder auch das Hardline-ähnliche "Goodbye"
gefällt mir ganz gut. In dieselbe Kerbe schlägt in etwa
auch das rockige "Easy Come". "You And I" könnte glatt
auf einem Tyketto-Album stehen. Dazu kann man eigentlich
nicht viel mehr sagen, denn Impera kommen hier mit einem
starken Hardrock-Album daher, die hier und da etwas ins
AOR abdriftet und mit einer sehr guten Gitarrenarbeit
und tollen Gesangsmelodien glänzt - Thats all!
Crazy Beat

Punkte:
8.0 von 10
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WINDS OF PLAGUE - Resistance
Century Media/Universal
Metalcore ist nicht meine liebste Gattung im
Metal-Universum. Aber es gibt da so die eine oder andere
Perle, die man sich getrost in die Gehörgänge jagen
kann. Winds of Plague ist da so eine Band, die immer
recht gute Alben veröffentlichte und sich so aus dem
Gros der ganzen Metalcorebewegung absetzt. Aufgenommen
hat man mit Will Putney im Sound Temple Studio in Rancho
Cucamonga CA. Die zehn Tracks sind kompakt und auch sehr
eingängig geworden, was ein wenig das Markenzeichen der
Südkalifornier ist. Auch in der Besetzung der Truppe gab
es einen Wechsel zu verzeichnen: Brandon Galindo ist der
neue Drummer, und man spürt es der Band an, dass mit
Galindo der berühmtberüchtigte Fusstritt von Hinten
kommt, welcher der Band richtig gut tut. Alles in allem
ist "Resistance" ein richtig gutes Album geworden mit
Ecken und Kanten, und tut der Metalcore-Abteilung auch
einen Gefallen, denn hier ist das Niveau wieder besser
geworden als auch schon.
Daniel J.

Punkte:
7.9 von 10
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STRYPER - No More Hell To Pay
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die amerikanischen Bibelrocker waren in Europa nie
so gross wie in ihrer Heimat Amerika, haben aber in der
letzten Zeit wieder mit regelmässigen Veröffentlichungen
von sich reden gemacht. Dabei wurden alle Kanäle genutzt
und neben einem reinen Cover-Album («The Covering»,
2011), dem Re-Recording von alten Songs («Second Coming»,
2013) gar noch die ganz frühen Demo-Jahre wieder
ausgegraben («The Roxx Regime Demos», 2007). Dazwischen
kam mit «Murder By Pride» (2009) auch eine neue
Studioscheibe heraus, die in einer Tour mündete und
Stryper im Januar 2010 gar live in die Schweiz (Biel)
brachte. Dabei wurde ersichtlich, wie geil das Ur-Lineup
eigentlich immer noch ist. Wenn man nun den ganzen
Bibel- und Gläubigen-Kram beiseite lässt, bleibt eine
äusserst toughe Melodic-Band am Start, die nun mit dem
neuesten Werk «No More Hell To Pay» noch mehr Boden gut
machen will. Businessmässig steht das Ganze mit dem
Frontiers-Deal (seit den Re-Recordings) schon mal auf
einem soliden Fundament, denn die Italiener haben
inzwischen ein regelrechtes Imperium mit zig klingenden
Namen aufgebaut und üben den entsprechenden Einfluss
aus. Die Musik von Stryper präsentiert sich aktuell
immer noch in dem Bereich wie früher, nämlich
überwiegend Midtempo Melodic Hardrock, getragen von der
immer noch brillanten Leadstimme von Michael Sweet, der,
wie seine Kollegen vor ihm schon, diesen Sommer als
Letzter die 50 Lenze auch erreicht hat. Dazu gibt es
immer wieder mal Ausflüge in metallischere Gefilde,
sobald das Tempo angezogen wird. In dem Fall also alles
wie gehabt? Eigentlich schon und obwohl handwerklich und
produktionstechnisch alles stimmt, werden Stryper bei
uns keine grossen Hallen füllen. Dazu bräuchte es die
notwendigen Hits im Stile der Scorpions, das heisst mit
einerseits balladeskem radiotauglichem Material und
zwingenden Killer-Songs. Diese fehlen auf «No More Hell
To Pay» jedoch, aber wer auf grundsätzlich
amerikanischen Hardrock mit Schmackes steht, wird
durchaus Gefallen an der Scheibe finden, und ein
Konzertbesuch, trotz immer noch fliegender Bibeln, lohnt
sich sowieso. Sollten die Gotteskrieger also wieder auf
Tour kommen, oder, was ebenso nicht abwegig ist, 2014
auf Festivals spielen, dann Augen auf!
Rockslave

Punkte:
7.8 von 10
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NOCTUM – Final Sacrifice
Metal Blade/Sony Music
Und schon wieder taucht am
Horizont eine Band auf, die sich dem Okkult-Rock
verschrieben hat. Die erst 2009 gegründete schwedische
Band Noctem orientiert sich musikalisch am Rock der
frühen 80er, welchen sie mit Doom-Elementen vermischt. ‚Conflagration‘
setzt hier gleich zu Beginn ein Exempel. Währendem der
Grundrhythmus stellenweise richtig schön langsam vor
sich hin stampft, laufen die Gitarren immer wieder zu
Höchstform auf. Genau wie im darauf folgenden ‚Liberty
In Death‘ wird an den Gitarren gedreht und geschraubt
was das Zeug hält. Dies soll keine Ausnahme sein, die
Saitenfraktion gibt sich immer wieder verspielt. Das
rockig-groovende ‚Resurrected In Evil‘ überzeugt mit
einem tollen Refrain, bevor mit ‚Deadly Connection‘ ein
mässig gelungenes Instrumental dazwischen geschoben
wird, welches etwas zu einem Spielplatz für die
Gitarristen verkommt. ‚The Revisit‘ beginnt mit
überraschenden Querflötenklängen und einem tollen Riff,
welches im Verlauf des Songs immer wieder auftaucht.
David Indelöf setzt seine Stimme, die durch aufs Minimum
reduzierte Begleitung immer wieder in der Vordergrund
rückt, äusserst variabel ein. Ein genialer Titel, bei
welchem eine düster-beschwörende Atmosphäre erzeugt
wird. In den folgenden drei Songs zeigt sich Indelöf
nochmals von einer anderen Seite und rückt mit seiner
Stimme in Sphären vor, die man in der Art nur von King
Diamond kennt. Die Produktion von „Final Sacrifice“ ist
passenderweise schön auf Retro getrimmt und gibt den
Sound so in optimaler Weise wieder. Die Band sollte man
auf alle Fälle mal antesten.
Patricia L.

Punkte:
7.7 von 10
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CORONATUS – Recreatio Carminis
Massacre Records/Musikvertrieb
Coronatus beansprucht im grossen
Buch des Female Fronted Symphonic Metal gleich ein
ganzes Kapitel für sich selbst. Denn die 1999 gegründete
Band hat für dieses Album nicht eine, nicht zwei,
sondern gleich drei Ladies am Mikrofon! Die einzigartige
Mischung aus Rockröhre (Mareike Makosch) und opernhaftem
Sopran (Ada Flechtner sowie auf diesem Album auch wieder
Carmen Lorch) hebt Coronatus ganz klar ab von anderen
Symphonic Metal Bands, doch leider schaffen die
Deutschen es nicht, diesen Vorsprung auszubauen. Das
Songwriting mag nicht so ganz an die Vorbilder Nightwish
und Epica heranreichen und erreicht leider nur selten
deren Tiefgang. Und das obwohl Abwechslung hier ganz
gross geschrieben wird! Neben den drei doch sehr
unterschiedlichen Sängerinnen (Das ist mal eine Band die
das Label “Female Fronted“ verdient hat) protzt das
Album mit Lyrics in Englisch, Deutsch und Latein. Doch
irgendwie wirkt das Gesamtpaket ein wenig unausgewogen,
fast zu viele Eindrücke prallen aufeinander. Doch was
kann man von einer Band mit so vielen Wechseln im
Line-Up auch anderes erwarten? Für meinen Geschmack
wirkt es ein wenig zu pompös, ein bisschen zu aufgesetzt
und bleibt so leider auch hinter den grossen Erwartungen
zurück, auch wenn sich die Band von Album zu Album
merklich weiterentwickelt hat. Die Instrumentierung ist
dieses Mal zumindest noch etwas ausgefeilter, was dem
Werk einen schönen Gothic Unterton verleiht. Highlights
finden sich vor allem gegen Ende des Silberlings: das
fetzige Trinklied “So Tanzt“, das etwas schnellere
“Erhebt die Wogen“ und die älteren Tracks “Fernes Land“
und “Wir stehen am Weg“. Die Hoffnung bleibt, dass die
Aufwärtskurve bestehen bleibt und das nächste Album den
geweckten Erwartungen gerecht wird.
Patricia H.

Punkte:
7.7 von 10
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GWAR - Battle Maximus
Metal Blade/Sony Music
Die kosmischen Töne des Horn of Hate rufen den
Maximus-Stamm zur "Battle Maximus", der Schlacht, in der
der legitime Nachfolger von Flattus Maximus (dem vor
zwei Jahren verstorbenen Cory Smoot) ermittelt wird. Aus
diesem Kampf geht dessen Cousin Pustulus Maximus (Brent
Purgason) hervor, der fortan die Scumdogs von GWAR an
der Leadgitarre komplettiert. Album-Story und Realität
verschmelzen in einer Weise, die man auch vom visuellen
und musikalischen Auftreten der Band kennt. An dieser
Stelle soll es um die Musik, um GWARs neues Album "Battle
Maximus" gehen. Ich hatte die Band wegen ihres
Auftretens und der in meiner Erinnerung eher simplen
Musik in den letzten Jahren nicht verfolgt. So vermag
mich dieses Album in der Tat zu überraschen. Frisch und
energetisch hämmern GWARs Hardcore-Thrash-Salven aus den
Boxen. Die abstruse Geschichte wird musikalisch
kurzweilig dargeboten. Der Sound, insbesondere die
aufdringliche Bassdrum, mag ebenso Geschmackssache sein
wie die Band an sich. Ich kann mir aber nach
wiederholter Beschallung mit "Battle Maximus" nun
durchaus auch vorstellen, dass man mit GWARs
Satire-Horror-Show einen... ähem gepflegten Abend
verbringen kann.
Mac

Punkte:
7.6 von 10
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SEPULTURA - Mediator Between Head And Hands Must Be
The Heart
Nuclear Blast/Warner
Der thematische Unterbau des mittlerweile
dreizehnten Sepultura Albums ist „Metropolis“, jener
düster-visionäre filmische Geniestreich von Fritz Lang
aus dem Jahre 1927. Operation gelungen, würde ich sagen,
denn beim Hören von „The Mediator Between Head And Hands
Must Be The Heart“ laufen mir ständig Filmschnipsel aus
besagtem Meisterwerk vor dem geistigen Auge vorbei. Und
währenddem die Direktkonkurrenz Soulfly rund um Bandboss
und ex-Sepultura Frontkasper Max Cavalera mit schon fast
manischer Verbissenheit am „Thrash meets
Tribe“-Erfolsrezept festfält, welches dereinst mit „Roots“
ins Leben gerufen worden war, zelebrieren Sepultura mehr
denn je ihre ureigene Form von äusserst brutalem Thrash
Metal. Perkussive Hommagen an die ursprüngliche Heimat
der Band sind bestenfalls spärlich und punktuell
vorhanden, beispielsweise in „Manipulation Of Tragedy“
oder „Tsunami“, ansonsten dominiert rasanter, äusserst
düsterer und aggressiver Thrash Metal das Szenario. Eine
gewisse Sperrigkeit kann man dem neuen Album zwar nicht
absprechen, und Derrik Greenes künstlich verzerrte
Vocals werden die üblichen Kritiker auf den Plan rufen,
die sich den ollen Max zurück wünschen, dennoch bin ich
der Meinung, dass diese Scheibe genau so klingt, wie sie
es sollte. Nennenswert ist in diesem Zusammenhang ist
auch der Neuzugang hinter den Kesseln Eloy Casagrande,
der einen mehr als ordentlichen Job abgeliefert hat und
sich in „Obsessed“ sogar ein Duell mit Drum-Gott Dave
Lombardo liefern darf. „The Mediator Between Head And
Hands Must Be The Heart“ liefert keine einzelnen Hits,
sondern funktioniert nur als Gesamtkunstwerk, was in
Anbetracht des dahinterliegenden Konzeptes sicherlich
auch so beabsichtigt war. Schon der Vorgänger „Kairos“
war ein ganz starkes Stück Brutalo-Trash aus Brasilien,
aber spätestens jetzt sollten sich jene Nörgler, welche
die Band nach „Roots“ totgesagt haben, wieder mal
reinhören, es lohnt sich!
Mirko B.

Punkte:
7.5 von 10
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TOXIC HOLOCAUST – Chemistry Of
Consciousness
Relapse Records/Non Stop Music
Tod, Thrash und Zerstörung –
Wenn jemand dieses Motto in den letzten Jahren für sich
beanspruchen konnte, dann wohl Joel Grind und seine
Toxic Holocaust. Seit über einem Jahrzehnt verfolgt der
Kopf, Sänger und Gitarrist nur ein Ziel und das
beharrlich, um nicht zu sagen fanatisch: Lärm in die
Welt setzen. Erst mit der letzten Scheibe, „Command And
Conjure“ von 2011, hatte sich der aus Portland stammende
Grind dazu durchringen können, nicht alles selbst
einzuspielen, sondern sich einen Bassisten und Drummer,
auch fürs Studio zuzulegen. Er scheint Gefallen daran
gefunden zu haben, denn auch auf Studio-Album Nr. 5, „Chemistry
Of Consciousness“ sind wieder Phil Zeller und Nick
Bellmore zu hören. Ob dies auch der Grund ist, warum man
beim Hören von Songs wie dem eröffnenden „Silence“, „Out
of the Fire“ oder „Acid Fuzz“ („Ace of Spades“ lässt
grüssen) vermehrt an Motörhead (Grinds Gesang klingt,
als hätte er doppelt so viel Whiskey und Zigaretten
konsumiert wie Lemmy) denken muss, natürlich tausendmal
kantiger und lärmiger? Seit ihrem Debüt „Evil Never
Dies“ von 2003 fanden zwar schon immer rockige und
punkige Klänge Eingang in den Sound von Toxic Holocaust,
genauso wie diabolisches Prae-Black Metal-Gekeife, die
Lemmy-Anleihen sind dieses Mal aber doch beachtlich.
Dennoch ist auch „Chemistry Of Consciousness“ vor allem
Thrash, rumpelnd und krachend, dass einem die Ohren
bluten. Das bleibt dann am meisten hängen, wenn man
sich, wie in „Deny the Truth“ oder dem apokalyptischen
„Rat Eater“ auch mal getraut, den Bleifuss zu heben und
die Riffs wirken zu lassen, was bei den 11 Gift und
Galle spuckenden Songs leider viel zu wenig der Fall
ist. Der Toxic Holocaust bleibt eben der Toxic
Holocaust.
Kissi

Punkte:
7.5 von 10
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BLACK HAWK – A Mighty Metal Axe
Pure Underground Records/Non Stop Music
Ich glaube ich könnte diese
Review schreiben ohne auch nur einmal reingehört zu
haben, denn der Albumtitel und das Cover sagen
eigentlich schon alles: “A Mighty Metal Axe“, die aus
einem feurigen Vulkan dem nächsten Helden gereicht wird?
Also wenn das nicht klassischer 80er Heavy Metal ist,
der so true ist, dass es schon fast nicht mehr wahr ist,
dann versteh ich die Welt nicht mehr! Zum Glück sind das
allerdings alles keine leeren Versprechungen, denn Black
Hawk liefern tatsächlich richtig schönen Metal der
überhaupt nicht gekünstelt wirkt. Gegründet 1981,
verstehen die Deutschen tatsächlich was vom Genre und
gehören nicht zu den unzähligen Nachahmern des neuen
Jahrtausends, die gerne in die Fusstapfen der Altrocker
Helloween, Grave Digger und Judas Priest treten würden –
Black Hawk waren da und sind ihrem Sound treu geblieben.
Allerdings kam es in den Anfangsjahren der Band nur zu
ein paar wenigen Self-Releases und einigen
“künstlerischen Pausen“. Das erste richtige Album folgte
dann erst nach der Reunion 2005. “A Mighty Metal Axe“
ist mittlerweile das 5. Album des Quintetts und lässt
für Fans des True Heavy Metal eigentlich kaum was zu
wünschen übrig – rasende Drums, zwei Gitarren die sich
perfekt ergänzen und die eher rauhe starke Stimme von
Sänger Udo Bethke (die leichten Schwierigkeiten mit den
englischen Lyrics tragen eigentlich sogar zum Charme der
deutschen Band bei). Auch das Songwriting ist ganz
ordentlich – Ecken und Kanten, mal Midtempo, mal jagende
Doublebass-Nummern und durchs Band solide Melodien. Da
gibt’s echt nix zu meckern. Black Hawk erfinden das
Genre wie zu erwarten nicht neu, aber sie sind auch kein
fader Abklatsch - sie machen einfach nur geilen Heavy
Metal. Punkt. Kann man so stehen lassen.
Patricia H.

Punkte:
7.5 von 10
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KILL DIVISION - Destructive Force
Metal Blade/Sony Music
Kill Division setzt sich aus ausgestiegenen oder
ausgeschiedenen Mitgliedern von Legion of the Damned und
God Dethroned zusammen, es sind hier also keine Anfänger
zu Gange. In dieser Formation handelt es sich aber um
das Debüt des Trios Richard Episch (Gitarre, Bass,
Vocals), Susan Gerl (Gitarre, Vocals) und Roel Sanders (Drums).
Geboten wird uns klassischer Death Metal der alten
Schule, der durch Gradlinigkeit, Authentizität und
Bodenständigkeit überzeugt. Experimente gibt’s
eigentlich keine, dennoch ist - durch gelungenes
Songwriting, vor allem aber durch zwei verschiedene
Vokalisten - Abwechslung vorhanden. Man bewegt sich
zwischen abgesteckten Grenzen, etwa im Bereich von Grave
und Asphyx oder auch den ehemaligen Bands der
Mitglieder. Wer sich an mangelnder Originalität und
Modernität eher stört als freut und eine solide
Todesmetall-Platte mehr im Regal haben will, dem sei
Destructive Force wärmstens empfohlen. Alle anderen
können ruhig mal reinhören, enttäuscht ist sicherlich
kaum ein Death Metaller von dieser Scheibe - so richtig
vom Hocker gerissen wird man aber eben auch nicht.
Lucie W.

Punkte:
7.5 von 10
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BETZEFER - The Devil Went Down To
The Holy Land
Steamhammer/Musikvertrieb
Dass eine Band aus Israel einen
Plattenvertrag von einer deutschen Firma bekommt, ist
seitens der Geschichte der beiden Länder nicht
selbstverständlich. Das Debüt "Down Low“ 2005 liess die
Herzen der Metalgemeinde höher schlagen und darauf
hoffen, dass eine Truppe aus dem nahen Osten sich
hierzulande durchsetzten kann. Der moderne Metal,
gespickt mit Death-und Thrash Metal, ist recht druckvoll
ins Szene gesetzt worden. Die vierzehn Nummern strotzen
nur so vor Selbstvertrauen und man merkt es der Band an,
dass sie mit ganz grossen Truppen à la Lamb of God oder
Sepultura getourt sind. Wem die zwei letztgenannten
Kapellen ein Begriff sind, der sollte hier unbedingt mal
reinhören, denn hier geht die Post ab.
Daniel J.

Punkte:
7.5 von 10
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BIFRÖST – Tor in eine neue Welt
Einheit Produktionen
Nach drei Jahren kreativer
Schaffenspause und einigen Besetzungswechseln melden
sich die österreichischen Pagan Metaller von Bifröst mit
ihrem überlangen Album „Tor in eine neue Welt“ zurück.
Dreizehn Songs stehen gleichbedeutend mit knapp fünf
Viertelstunden Musik. Wenn jetzt auch noch die Qualität
stimmt, besteht definitiv Grund zur Freude. Der Auftakt
gelingt schon mal nicht schlecht. ‚… um frei zu sein‘
wirkt locker-freudig und lädt bereits ein erstes Mal zum
Mitwippen ein. Nach weiteren drei Tracks ist klar, dass
die Kompositionen auf der aktuellen Scheibe besser
durchdacht sind und sich vor allem in Bezug auf die
Melodien deutlich mehr an skandinavischen Vorbildern
orientieren, als bei früheren Veröffentlichungen.
Einziger Minuspunkt ist, dass gerade diese Melodien zum
Teil bis zum Abwinken wiederholt werden.
Abwechslungsreicher zeigen sich da die Vocals. Vor allem
‚Blutrote Nacht‘ kann in dieser Beziehung besonders
überzeugen. Im Vergleich zu anderen bekannten deutschen
Pagan Bands muss man Bifröst zudem lassen, dass die
Texte doch einiges durchdachter sind und Kreativität
durchblitzen lassen. Zurück zur Musik. Im zweiten Teil
des Albums treten die Folk-Elemente verstärkt in den
Vordergrund, so zum Beispiel im schön melancholischen
‚Hofnarr‘, in ‚Der Narrenkönig‘ und im Sauflied ‚Raue
See‘. Bouzouki und Violinen kommen zum Einsatz, sowie
auch einige durchs Keyboard erzeugte Imitationen von
üblichen Verdächtigen wie Flöten und Akkordeon. Nochmals
richtig überzeugen kann zum Schluss ‚Die Rückkehr des
Mönchs‘, welches eine tolle, düstere Stimmung erzeugt.
Das Fazit fällt sehr positiv aus. Auch wenn man nicht
mit Innovation punktet, wird dem Fan doch sehr viel
geboten, was einen Kauf auf alle Fälle rechtfertigt.
Patricia L.

Punkte:
7.5 von 10
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RHAPSODY OF FIRE – Dark Wings Of Steel
AFM Records/Musikvertrieb
Nun ist es also endlich da: Das lang erwartete
Erstwerk von Rhapsody Of Fire nach der
freundschaftlichen Trennung von Mitkomponist und
Gitarrist Luca Turilli. Wir erinnern uns: Vor zwei
Jahren gab die Truppe die Abspaltung von Turilli
bekannt. Diese veröffentlichte knapp ein Jahr später mit
neuem Sänger unter dem Banner von „Luca Turillis
Rhapsody“ ein Album, während man von Sänger Fabio Leone
und Keyboarder Alex Staropoli erstmals alte Hits in Form
von Live-Aufnahmen erhielt. Man durfte also weiter
rätseln, wo denn genau die „musikalischen Differenzen“
lagen, welche zur Trennung führten. Wer nun endlich eine
klare Antwort erwartet, wird zumindest verwirrt. Der
direkte Vergleich zeigt denn auch, dass die Unterschiede
zwischen den beiden Rhapsody-Versionen gar nicht so
gross sind. Tendenziell wird in Turillis Version
dramatischer gelebt und gestorben, die Lieder (noch)
eingängiger gestaltet und der leicht progressive Pathos
noch weiter bis über die Kitschgrenze getrieben. Auf
Dark Wings Of Steel dagegen werden flächigere Sounds
kreiert, die Chöre breiter gefasst und auf eine
Sprechstimme verzichtet. Die neuen Rhapsody Of Fire
stampfen vor sich her, wenn sie nicht gerade mit
Doublebass davon rennen. Sie sind vielleicht
vernünftiger und bodenständiger als Luca Turilli,
verlieren aber gerade dadurch an eigenem Profil. Konnte
mich das letzte Turilli-Album mit seinen Opern- und
Musical-Anleihen zeitweise packen, wirkt hier alles nett
aber nicht wirklich griffig. Für mich ist also Luca
Turilli klarer Sieger dieser Trennung- auch wenn es
darum letztlich gar nicht geht. Umso wichtiger dürfte
sein, dass Rhapsody-Fans gleich zwei sehr ähnlich
klingende Bands erhalten, welche Parallel neue Musik
erschaffen. Abgesehen von diesem „Wettbewerb“ ist Dark
Wings Of Steel ein Film-Metal-Album, bei dem der
eigentliche Metal vielleicht wieder mehr im Vordergrund
steht. Wobei man leider nicht versucht hat, die rohe
Qualität der Live-Scheibe ins Studio zu transportieren.
Fans werden das Album gerne annehmen. Für die meisten
Metaller sind Rhapsody aber, egal in welcher Version,
sowieso ein rotes Tuch.
Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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IRON MASK - Fifth Son Of
Winterdoom
AFM Records/Musikvertrieb
Die belgischen Heavy Metaller
Iron Mask holen zum fünften Streich aus. Zum zweiten Mal
dabei ist Sänger Mark Boals, der bereits bei Royal Hunt,
Yngwie Malmsteen, Ted Nugent und Uli Jon Roth seine
Sporen abverdient hat. Bei Iron Mask steht an seiner
Seite ebenfalls ein Saitenvirtuose, der in die
Fusstapfen seiner vermeintlichen Vorbilder treten
möchte. Rein technisch sollte Dushan Petrossi dies
durchaus gelingen. Zumal er auf Ego-Allüren verzichtet
und durchaus auch mal Keyboarder Mats Olausson solieren
lässt. Zwischenzeitlich kommen deshalb Erinnerungen an
Firewind und Stratovarius auf. Diese werden aber
spätestens dann wieder fallen gelassen, wenn Iron Mask
bei „One Commandment“ headbangend durch die Gegend
stampfen. Besonders bei den Liederanfängen beweisen die
Jungs Kreativität. So beginnt „Seven Samurai“ mit
fernöstlichen Klängen, „Eagle Of Fire“ mit deutlicher
Painkiller (von Judas Priest)-Inspiration. während der
Titeltrack ruhig eingeleitet wird. Letzterer ist ein
zehn Minütiges Stück, welches in seiner Gesamtheit nicht
wirklich aufgehen möchte. Wie ein kleines Epos richtig
funktioniert, demonstrieren Iron Mask mit „Reconquista
1492“ gleich selbst. Dieses mit spanischen Gitarren
eingeleitete Machtstück bricht Wellengleich über einen
herein. Hier ist jeder Ton ein Hochgenuss. Leider kann
das Niveau nicht immer gehalten werden. Zu banal sind
einige Ideen. Zumal sich dies auch auf die Texte
schlägt. Auch wenn es weh tut, ist das dem verstorbenen
Vater von Gitarrist Petrossi gewidmete „Father Farewell“
der lyrische Tiefpunkt dieses Albums. Insgesamt rockt
Fifth Son Of Winterdoom aber anständig mit einigen Höhen
und Tiefen. Der grosse Wurf wird Iron Mask damit aber
wohl nicht gelingen.
Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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HELL:ON - Hunt
Ferrrum
Ha, endlich mal wieder eine Band mit Exoten-Bonus:
Hell:On kommen aus der Ukraine, nicht grade eines der
Länder, dass einem als erstes in den Sinn kommt, wenn es
um Metal geht. Aus dem Nachbarland Polen kommt aber ja
schon einiges mit Rang und Namen und ein Mitglied von
Vader hat man sich denn auch prompt hier als Gaststar
auf die Scheibe geholt. Hell:On selbst sind seit 2005
aktiv, bis 2007 allerdings unter dem Namen Hellion -
vermutlich wurden sie dann ständig mit den
amerikanischen Power Metallern Hellion verwechselt. Hunt
ist ihr vierter Longplayer, den sie beim neuen
englischen Label Ferrrum heraus bringen. Serviert wird
uns Death Thrash - wobei der Thrash meiner Ansicht nach
deutlich stärker hervor sticht als der Death, vor allem
beim etwas einseitigen Drumming. Brettern tut das ganz
schön, und brettern kommt bei mir ja generell gut an -
solange man vor lauter Töpfe malträtieren, prügeln und
hämmern nicht den Song aus den Augen verliert. Hell:On
passiert dies aber unterwegs ab und an, vor lauter
vorwärts preschen scheint ihnen die Orientierung etwas
abhanden zu kommen. Will heissen: Ohrwürmer sind hier
nicht grade in Massen zu finden, es wird vorwiegend wie
bereits erwähnt geprügelt und gehämmert, zwischendurch
werden etwas schräge Soli gesägt und unterbricht dann
für einen groovigen Moshpart. Die Stimme, die mich etwas
an Max Cavalera erinnert, sagte mir für die ersten Songs
zu, nach einer Weile wird sie aber etwas zu einseitig.
Soundtechnisch ist man sehr oldschoolig unterwegs, sehr
schepprig. Die Drums tönen teilweise wie Töpfe, alles
ist sehr rau und rumplig und roh. Aber das hat seinen
Charme, genauso wie der östliche Akzent des Sängers.
Fans von frühen Sepultura, Slayer oder auch Kreator
werden das hier lieben. Für alle, die gerne uffta-uffta
und rumplig mögen - zugreifen.
Lucie W.

Punkte:
7.5 von 10
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KICK – Memoirs
Escape Music/Non Stop Music
Satte neun Jahre hat es gedauert, bis die britische
Formation Kick nach dem letzten Output "New Horizon" den
Nachfolger "Memoirs" nun in die Plattenregale stellt.
Dazwischen (2006) hat Main Man Mikey Jones (Vocals,
Bass) mit "The Light Of Day" auch noch ein Soloalbum
veröffentlicht, das absolut nicht von schlechten Eltern
ist. Zusammen mit seinem Bruder Chris (Guitars) ist er
bereits seit den frühen Achtzigern in diversen Bands und
Projekten aktiv. Mit Kick haben die beiden einen
versierten Melodic/Hard Rock Act am Start. Dabei
besinnen sie sich ihre Wurzeln, die eben in den
Achtzigern liegen. Einerseits lassen sie sich von Bands
wie Def Leppard oder Dokken inspirieren, anderseits
verschliessen sie die Augen aber auch nicht vor
zeitgemässen Formationen wie den Foo Fighters. Es
resultiert somit knackiger, moderner Hardrock mit
ausgeprägter Melodic-Schlagseite, fernab aber von
jeglichem Kitsch. Die Band hat solides Songmaterial in
der Hinterhand. Die treibenden Riffs ergänzen sich
hervorragend mit den catchy Melodien zu einem homogenen
Gesamtbild im Bereich des Stadion Rock. Einigen Tracks
fehlt es aber am nötigen Drive. Somit sind auch einige
wenige Durchhänger auf dem Album zu finden. Nichts desto
Trotz ist "Memoirs" ein Antesten jederzeit wert. Nicht
zuletzt auch wegen des coolen Covers sollte man die
Scheibe nicht ignorieren.
Chris C.

Punkte:
7.5 von 10
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CENTINEX - Subconscious Lobotomy (Re-Release)
Pulverised Records
1990 gründete sich die schwedische Death Metal-Band
Centinex. Erste Aufnahmen folgten im März 1991. Mit den
beiden Sängern Mattias Lamppu und Lasse Eriksson,
Andreas Evaldsson (Gitarre), Martin Schulman (Bass) und
Per Guselius (Schlagzeug) begab man sich ins Sunlight
Studio und spielte das Demo "End Of Life" ein. Joakim
Gustafsson stieg im Anschluss als neuer Schlagzeuger
ein. In dieser Formation erschien 1992 "Sobconscious
Lobotomy", das erste Full-Length Album der Band. Dieses
legendäre erste Album, welches damals nur mit der
Stückzahl von 1.000 gepresst wurde, wird nun neu
gemasterd auf den Markt gebracht. "Sobconscious Lobotomy"
bietet neun hammergeile Oldschool Death-Nummern plus
drei relativ neue Stücke aus den Anfängen des neuen
Milleniums, welche sich gut in den Kontex einfügen.
Vielen wird Centinex und vor allem das Album "Sobconscious
Lobotomy" kein Begriff sein, und sie werden daher
sicherlich Freude haben an der soundtechnisch
aufgepumpten Version eines genialen Klassikers des Death
Metals.
Steve Butcher

Punkte: keine Wertung
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ENDSTILLE – Kapitulation 2013
Season Of Mist/Irascible
Der direkte Vorgänger Infektion
1813 hat auch schon zwei Jahre auf dem Buckel. Im
Gegensatz zu anderen Scheiben empfand ich diese Scheibe
als durchschnittlich, da die Songs ausser
Geschwindigkeit nicht viel zu bieten hatten.
Kompromisslos bleibt Endstille auch 2013, trotz neuem
Gitarristen und erstmals deutschen Texten. Kritiker und
die Antifa werden schon die Zähen fletschen, aber Songs
wie ‚Reich an Jugend‘ klingen dramatischer und
ausdrucksstärker als in Englisch. Rhythmisch zeigen sich
die Kieler abwechslungsreicher als auch schon. So findet
sich auch gemässigtes Tempo, was dem ganzen Album
durchaus gut zu Gesichte steht. An Atmosphäre büsst es
jedenfalls dadurch nicht ein, nach wie vor herrschen
Rauchschwaden, Stadtruinen und Kriegsmaschinen im
Klangbild der Band. Mit ‚Blasphemer‘ wird ein Song von
Sodom interpretiert, was sich nahtlos in die
Kriegsthematik eingliedert. Gerade dieses Thema wird
wohl auch in Zukunft für unterschiedliche Meinungen
sorgen, allerdings gibt es kaum eine andere Band, welche
die Grausamkeit von Kriegen so zu vertonen vermag. Eine
intensive Scheibe, an der Fans sicher Freude haben
werden.
Tristan

Punkte:
7.5 von 10
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ULVER – Messe I.X-VI.X
Kscope/Irascible
Wer Ulver kennt, dem muss ich nichts erzählen. Wer
diese Band für sich neu entdecken möchte, braucht viel
Mut, Geduld, Verständnis und einen weiten, weiten
Horizont. Den Black Metal haben die Norweger bereits
Ende der 90er an den Nagel gehängt. Seit dem entwickelte
sich die Band in eine andere aber dennoch düstere von
Melancholie geschwängerte Musikrichtung. In den sechs
Stücken auf „Messe I.XVI.X“, die allesamt in Kooperation
mit dem 21-köpfigen Kammerorchester Tromsø entstanden
sind, begeben sich Ulver wieder einmal in neue
klangliche und fordernde Sphären. Auf diesem Album
verschmelzen klassische Instrumente mit elektronischen
Klängen, mal leicht, mal schwer und schleppend und das
fast ohne Gesang oder Stimmeinlagen. Am 16. November
wird Messe I.X-VI.X im Theater Regio in Parma (Italien)
aufgeführt und ist sicher eine Reise wert, denn die
Musik von Ulver ist erst dann vollkommen, wenn man diese
in Kombination mit den visuellen Effekten geniessen
kann. Künstlerisches Schaffen für Freigeister.
Liane P.

Punkte:
7.5 von 10
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PESTILENCE – Obsideo
Candlelight Records/Irascible
Auch das neue Album der vor fünf Jahren
wiedergeborenen Death Metal Pioniere aus Holland wird
wieder polarisieren. Fans der ersten Stunde werden
weiterhin die Anwesenheit tiefer gestimmter –
siebensaitiger Gitarren monieren, wie sie sich ebenso an
den technischen Kabinettstückchen und der komplex
progressiven Marschrichtung der Band stossen werden. Ich
hingegen kann dem aktuellen Stil von Pestilence einiges
abgewinnen. Trotz all den Breaks, Tempi- und
Rhythmuswechseln sind alle zehn Nummern echte
In-Die-Fresse-Granaten, nicht zuletzt auch weil sie
sich, vom Titeltrack mal abgesehen, alle diesseits der
vier Minuten-Grenze bewegen. Massgeblichen Einfluss auf
die alles niederwalzende Soundwand dürfte auch die neu
rekrutierte Rhythmussektion haben, jedenfalls haben
Bassist George Maier und Drummer David Haley einen
erstklassigen Job abgeliefert und Mastermind Patrick
Mameli sowie seinem langjährigen Spezi Patrick Uterwijk
eine regelrechte Verjüngungskur verpasst. Ob man die
verschachtelten Songs noch unter dem Label Death Metal
laufen lassen kann, sei mal dahingestellt, Fakt ist
aber, dass der Band wieder der kunstvolle Spagat
zwischen technischem Anspruch, Experimentierfreudigkeit
und brachialer Gewalt perfekt gelungen ist. Und da
Sänger/Gitarrist Patrick Mameli auch beim
Knöpfchendrehen und Faderschieben am Mischpult alles
richtig gemacht, kann ich „Obsideo“ jedem
anspruchsvollen Death Metal Freak, der sich auch mal von
der „stumpf ist Trumpf-Doktrin“ lösen kann, wärmstens
empfehlen.
Mirko B.

Punkte:
7.4 von 10
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DIE KRUPPS – The Machinists Of Joy
Synthetic Symphony/Musikvertrieb
Hier wird doch mal ein echtes
Stück Musikgeschichte entstaubt. In den 80ern prägten
die Synthie-Giganten das Elektro-Genre, in den 90ern
machten sie den Crossover unsicher, bevor sie dann in
der Versenkung verschwanden. Im neuen Jahrtausend melden
sich Die Krupps Jürgen Engler und Ralf Dörper (verstärkt
durch Gitarrist Marcel Zürcher) nun zurück und zwar
haben sie eindeutig die alten Maschinen wieder mit im
Gepäck. Damit produzieren sie durchaus tanzbaren 80er
Synthie-Sound mit modernem Anstrich, der sich in der
schwarzen Szene wohlfühlt und sich dort genüsslich
räkelt bevor er sich in die Gehörgänge verbeisst. Dabei
bedienen sich Die Krupps grosszügig an ihrem eigenen
Back-Katalog und leihen sich hin und wieder was von
andern Bands dazu. So ähnelt der Albumtitel wohl nicht
zufällig dem Hit “Machineries of Joy“ aus dem Jahr 1989.
Tatsächlich erinnern sie oft an Kraftwerk (nicht
verwunderlich, da beide Wurzeln in Düsseldorf haben),
nur geht es der Krupps eher um Stahl und Industrie statt
um Modelle und Neonlicht…. Tatsächlich klingt Die Krupps
sogar erstaunlich metallisch zwischendurch. Ein wenig
dämpfend wirkt jedoch die immer gleiche Basslinie, die
sich von A bis Z durchs Album zieht und den einzelnen
Tracks so eine gewisse Eintönigkeit verleiht, die man
einzeln gar nicht raushört. Ein paar Perlen finden sich
dennoch auf dem Silberling, wie “Robo Sapien“ oder die
beiden Bonustracks “Nazis auf Speed“ und
“Industrie-Mädchen“. Fans der Band aus den alten Tagen
werden wohl ihre Freude am aufgewärmten Sound finden,
doch so neu und unberechenbar wie in den 80ern
präsentiert sich die Krupps leider nicht mehr.
Patricia H.

Punkte:
7.2 von 10
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OPERADYSE – Pandemonium
Sonick Attack/Musikvertrieb
Wer diesen Monat von neuem
Rhapsody Of Fire-Material nicht genug kriegt, erhält
neben dem Original mit Operadyse gleichzeitig die
französische Kopie. Das Niveau ist dabei durchaus
vergleichbar. Oder anders gesagt: Die Musiker können
etwas. Zum Beispiel das Doublebass-Pedal kräftig
durchtreten, symphonische Keyboards-Parts mit
schneidenden Gitarren verbinden oder in gewaltigen Höhen
singen. Das Ganze wird vermengt durch eine kraftvolle
Produktion, welche sich hören lassen kann und die Boxen
heiss glühen lässt. Wer allerdings nach neuen Impulsen
in diesem Genre sucht, wird enttäuscht. Denn irgendwie
hat man alles bereits schon mal gehört. Und so wird nach
dem genialen Intro selbst ein an sich starkes „Keeper Of
The Flame“ zur schnödes Eintagesnotiz. Wobei Operadyse
sich durchaus bemühen, auf den Punkt zu kommen. Diese
wenig euphorische Kritik soll Genre-Fans den Spass an
dieser Scheibe aber nicht verderben. Wer mit
cineastischem Melodic-Metal aber bisher nichts anfangen
konnte, wird auch hier nicht warm. Und selbst bei
Befürwortern dürfte sich eine gewisse Sattheit
einstellen. Operadyse machen also nichts falsch. Und
selbst das CD-Cover wird der Musik mehr als Gerecht.
Dafür gebührt ihnen Respekt. Für den internationalen
Durchbruch gibt es aber noch viel Luft nach oben.
Roger W.

Punkte:
7.0 von 10
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KAMBRIUM - Dark Reveries
7hard Music
Wer der Meinung ist, dass Keyboards im Metal nichts
zu suchen haben, kann dieses Review getrost
überspringen. Keyboards sind nämlich bei Kambrium
omnipräsent. "Symphonic Power Death Metal", wie die
Stilrichtung im Info-Sheet beschrieben wird, drückt
ziemlich genau das aus, was zu erwarten ist. Melodie,
Melodie und noch mal Melodie, das Ganze geerdet in einem
soliden Death-Metal-Fundament. Mal schauen Dark
Tranquillity um die Ecke, dort ist man an Lacuna Coil
erinnert und wieder anderorts erklingen
Blind-Guardian-artige Chöre. Die Vocals sind überhaupt
sehr abwechslungsreich. Dies ist auch verschiedenen
Gastsängerinnen und Sängern geschuldet. Es gibt ganz
viele Facetten zu entdecken und doch bleibt der Sound
relativ kompakt. Dies ist fordernd und verlangt eine
breitangelegte Aufnahmewilligkeit. Mir persönlich sind
die Wechsel ab und an zu abrupt - insbesondere die
Spoken-Words-Passagen finde ich nicht so gelungen - und
die Melodiekomponente zu stark im Vordergrund.Wer sich
auf Dark Reveries einlassen kann, findet ein solides
Werk abwechslungsreicher Musik vor. Antesten vor dem
Kauf empfohlen.
Mac

Punkte:
7.0 von 10
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ASCENSIOR- Far Beyond The Stars
Limb Music
Grossbritannien im Speed-Metal-Fieber. Nachdem
Dragonforce mit ihrem Ultra-Speed-Metal einigen Erfolg
feiern können, folgt nun mit den Schotten Ascensior eine
Band, welche verblüffend ähnlich klingt. Und wäre da nur
ein Fünklein Eigenständigkeit, könnte der Plan sogar
aufgehen. Dieses kleine Licht zu finden, ist ein
schwieriges Unterfangen. Denn Ascensior agieren in
Sachen Geschwindigkeit, Soundeinstellungen, Virtuosität,
ja gar beim Gesang in sehr ähnlichem Fahrwassern. Wer
Dragonforce kennt, weiss, dass diese zu kopieren, ein
schweres Unterfangen sein müsste. Umso erstaunlicher
also, dass sich Ascensior auf ähnlich hohem Niveau
musizieren. Als gutes Beispiel für Einsteiger empfiehlt
sich das Instrumental „Orb Of The Moon“. Wer das Ganze
mit Gesang möchte ist bei „Heavenly“ gut aufgehoben.
Leider übernehmen die Schotten auch die Schwächen ihrer
Vorbilder. Und so wird der Sound auch auf Far Beyond The
Stars auf Album-Länge ziemlich anstrengend. Irgendwann
mag man einfach nicht mehr. Wer dann doch bis zum
Schluss durchhält, kann seine Ohren mit dem
Roxette-Cover „Listen To Your Heart“ entspannen. Dieser
Song wird von der Band auf YouTube einem Kollegen
gewidmet, was diese Version speziell macht. Musikalisch
versuchen Ascensior dem Song ihren eigenen Stempel
aufzudrücken. Dies funktioniert beim ersten Hören nur
bedingt und braucht Angewöhnungszeit. Mit mehrfachem
Hören macht der Song im Ascensior-Gewand durchaus Sinn
und zählt zum Höhepunkt dieses schwierigen Albums. Das
Potential von Ascensior ist auf Far Beyond The Stars
durchaus hörbar. Schaffen es die Schotten künftig eigene
Akzente und einen eigenen Sound zu entwickeln, ist auch
ein Durchbruch möglich. Fürs erste muss aber ein knappes
„Genügend“ reichen.
Roger W.

Punkte:
7.0 von 10
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SATAN’S WRATH - Aeons Of Satan’s Reign
Metal Blade/Sony Music
Prügelten die Griechen Satan’s Wrath ihren
letztjährigen Erstling „Galloping Blasphemy“ noch als
Duo ein, ist die Truppe inzwischen zum höllischen
Quintett - und somit zu einer echten, livekompatiblen
Band herangewachsen, Gegenüber dem Erstling, der
vermehrt Classic Metal Elemente enthielt, ist diesmal
der Düsterfaktor deutlich höher, was dem Image der
Truppe natürlich sehr zuträglich ist. Das war’s dann
aber auch schon mit Neuerungen, denn die Truppe ist
ihrem Mix aus sauber gespieltem Death/Thrash versetzt
mit punktuellen Elementen aus dem traditionellen Metal
und melodischem Doom glücklicherweise treu geblieben,
und auch Sänger Tas Danazoglou hat nichts an seinen
relativ tiefen und nicht übertrieben derben Vocals
geändert. Und die Band bedient sich wiederum im
Gegensatz zu ähnlich gelagerten Kampfgenossen der Sorte
Desaster oder Deströyer 666 viel weniger aus dem
umfangreichen Fundus der Venom Rumpelriffs, sondern
versteht es immer wieder meisterlich, das Geprügel in
Grenzen zu halten und hin und wieder mit äusserst
geschmackvollen, zweistimmigen Soli zu gefallen.
Natürlich enthält auch diese Scheibe eine akustische
Verneigung vor Iron Maiden, es ist wieder der Titelsong,
ein fast neunminütiges Epos, in dem die Band ihre Liebe
für traditionelle, melodische Klänge ausgiebig
zelebriert, ganz grosses Ohrenkino! Somit bewegt sich
das Zweitwerk der Hellenen problemlos auf Augenhöhe mit
dem eh schon ganz passablen Debüt, was die Fans der
ersten Stunde freuen dürfte. Höchste Zeit, dass die
Burschen mal ans Party.San eingeladen werden!
Mirko B.

Punkte:
7.0 von 10
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STONECAST – Heroikos
Pitch Black Records
Auch wenn das Artwork und der
Albumtitel eher griechisch anmuten, sind die
Powermetaller von Stonecast in Frankreich zu Hause. Zu
den Vorbildern der Band gehören Iron Maiden, Blind
Guardian, Iced Earth und Manowar (Drummer Kenny Earl
“Rhino” hat von 1992-1995 und dann nochmals 2008 für die
“Kings of Metal“ die Felle malträtiert – muss man mehr
sagen?) und genau so hört es sich auch an – vornehmlich
Clean Vocals von einem durchaus starken Sänger (Franck
“Kanon” Ghirardi) und jagende Heavy Metal Gitarren
prägen den Sound der Franzosen. Zwischendurch taucht
Ghirardi auch mal ins Growling ab (“Gods of Dust“) – ein
stilistischer Ausflug den er sich gut hätte sparen
können, denn die typischen Power Metal Höhenflüge sind
offensichtlich mehr sein Ding. Vielleicht sind Stonecast
etwas zu stolz auf ihren prominenten Drummer, denn
zwischendurch ist das Schlagzeug eindeutig zu sehr im
Vordergrund, was den Charakter des ansonst astreinen
Powermetals mit fast schon thrashigen Drum-Attacken
brutal zerhackt. Irgendwie wird man auch das Gefühl
nicht los, dass bei diesem 2. Album rein qualitativ wohl
noch ein wenig mehr drin gewesen hätte sein können, doch
die Ansätze sind immerhin schon mal sehr
vielversprechend. Dafür ist der Silberling sehr
abwechslungsreich geworden, die beiden kurzen
balladesken Zwischenspiele “Elysian Winds“ und “Kings
Unborn“ sowie das akustische “The Place“ setzen klare
Kontraste zum typschen Powermetal-Gedudel der restlichen
Tracklist. Zu den Highlights gehören das epische “The
Barbaric Rhyme“, “Triumph“ und “Savage Princes“.
Reinhören lohnt sich jedenfalls.
Patricia H.

Punkte:
7.0 von 10
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SLEEPING ROMANCE – Enlighten
Ulterium Records
Die italienische Gothic Metal Szene ist mit Lacuna
Coil bereits gut vertreten. Hinzugesellen möchte sich
nun auch die Band Sleeping Romance, welche mit „Enlighten“
ihr Debut rausbringt. Sängerin Frederica Lanna steht
klar im Zentrum der Kompositionen. Sie ist mit einer
Stimme ausgestattet, welche vor allem in den tiefen
Lagen punkten kann und nebenbei gewisse Ähnlichkeiten zu
jener von Delain-Fronterin Charlotte Wessels aufweist.
Damit hat es sich aber noch nicht mit den Parallelen zu
den niederländischen Genrekollegen. Die Melodien im
Titeltrack und im Refrain von ‚The Promise Inside‘
könnten genauso aus deren Diskografie stammen. Der
Härtegrad variiert auf der Scheibe, mit dem süssen ‚December
Flower‘ erreicht er jedoch seinen absoluten Tiefpunkt.
Experimente wagt man keine, man setzt auf einfache,
stets ähnliche Songstrukturen und schöne Melodien, die
zwar nicht neu, aber meist doch ansprechend klingen.
Einer der besten Tracks auf dem Album ist wohl ‚Passion
Lost‘, bei welchem sich im Refrain zu den weiblichen,
auch männliche Vocals hinzu gesellen. ‚Aternum‘
beschliesst das Album in Form eines richtigen Outros,
welches man e nicht allzu oft zu hören bekommt. Für die
ganz grossen Sprünge reicht es mit dieser
Veröffentlichung noch nicht, Potenzial ist aber auf alle
Fälle vorhanden.
Patricia L.

Punkte:
7.0 von 10
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HEART OF THE COWARD - Severance
Century Media/Universal
Diese aus England stammende Truppe sollten wir im
Auge behalten. Auf jeden Fall spreche ich hier die harte
Fraktion an, für die Metallica ein laues Lüftchen sind.
Schon was von Djent gehört? Das soll die Richtung sein
für diejenigen, die Progressiv, Modern und Thrashig mit
einem Sänger mixen, der nicht wirklich nett klingen
will, sondern richtig angepisst ist von seinem Leben.
Tesseract sind so ein Beispiel, oder vielleicht
Meshuggah, die sicherlich bekannteste Band dieses
Genres. Man braucht schon ein paar Durchläufe, um diese
Art von Musik zu mögen. Gibt man sich diese Zeit
(heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr) entfaltet
sich einem ein Klangspektrum der besonderen Art. Die
Briten werden sich ganz sicher in die Herzen der
Djent-Jünger spielen und vielleicht auch den einen oder
anderen Metaller für sich gewinnen.
Daniel J.

Punkte:
7.0 von 10
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INSANITY - No Limit
Eigenvertrieb
Die Luzerner Hardcore Combo Insanity veröffentlicht
ihr neues Album "No Limit" welches man sich ganz legal
und gratis auf ihrer Homepage insanity.ch downloaden
kann. Insanity spielen melodiösen, groovebetonten und
aggressiven Hardcore mit Thrash Metal-Einflüssen und
zeigen sich auf "No Limit" sehr unbekümmert und mit
glaubwürdiger Strassen-HC-Attitude ausgestattet. Auf dem
Album findet sich mit "Mitts" auch ein gelungenes
Madball Cover. Das Highlight jedoch wird mit dem
Titeltrack "No Limit" geliefert, zu dem auch ein
offizielles Musikvideo gemacht wurde. Der Track fasst
das Album perfekt zusammen, aggressive Lyrics,
eingängige Refrains, und durchwegs gelungene Rhythmus
Riffs. HC aus Luzern kann genau so gut sein wie aus NYC.
Steve Butcher
Punkte:
7.0 von 10
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GUDARS SKYMNING – Höj Era Glas
Transubstans Records / Non Stop Music
Will man als Musiker international durchstarten,
dann singt man auf Englisch. Das Gesetz gilt, mit
wenigen Ausnahmen wie Rammstein oder Ska-P, seit
Jahrzehnten, heute wohl noch mehr als früher. Wer sich
für seine Muttersprache entscheidet, der wird, schafft
er es denn überhaupt mal, über die Landesgrenzen hinaus
wahrgenommen zu werden, höchstens als Kuriosum
wahrgenommen. Auch den 70's-Rockern von Gudars Skymning
wird es nicht anders gehen. Eigentlich schade, denn das
Quartett aus Backe, einem Kaff mitten in Schweden,
verstehen ihr Handwerk. Bluesigen Proto Hard Rock, erdig
groovend, kriegt man um die Ohren gepfeffert, legt man
ihr drittes Album „Höj Era Glas“ in die Anlage, der im
aktuellen Retro-Jubel durchaus auf offene Ohren stossen
würde. Das kleine Problem aber: Texte, die
ausschliesslich auf Schwedisch geschrieben sind und
intoniert werden. Zugegeben: Im Vergleich zu anderen
Musikstilen haben Lyrics im Rock/Metal eher kleines
Gewicht. Mehr kommt es darauf an, dass und wie gesungen
wird. Und auch wenn Gitarrist und Fronter Kenny-Oswald
Dufvenberg kein neuer Robert Plant oder Ozzy Osbourne
ist, er macht seine Sache mehr als ordentlich, genauso
wie seine instrumentalen Mitstreiter. Ob proggy mit
choralen Backing Vocals wie im eröffnenden Titeltrack „Höj
Era Glas“, verspielt funky („Grumliga Visioner“) oder
doomig schleppend wie in „Gåtor I Mörket“, dessen
Anfangsriff etwas gar wie eine verlangsamte Version von
Rainbow's legendärem „Stargazer“-Riff klingt, der Vierer
greift, wenn auch nicht originell, so doch beherzt in
die Saiten. Um die Sprachbarriere zu überwinden ist dies
jedoch definitiv zu wenig, da braucht es schon mehr
Eigenständigkeit bzw. Aufsehen. Auch mit englischen
Texten hätten es Gudars Skymning aber schwer, sich gegen
die Konkurrenz durchzusetzen, dafür ist diese derzeit
einfach zu stark.
Kissi

Punkte:
6.9 von 10
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PELICAN - Forever Becoming
Southern Lord Records
Pelican aus Chicago sind und bleiben ausserhalb
jeglicher Kategorisierung, denn hinter den wuchtigen
musikalischen Wänden, die sie seit zwölf Jahren
regelmässig aufbauen, steckt immer irgendwie mehr als
die gerne herbeigezogenen Umschreibungsversuche der
Sorte „mit Sludge, Doom und Drone versetzter,
instrumentaler Post Metal“. Die Power, welche die Band
hierbei konstant versprüht, stammt wie dereinst bei Led
Zeppelin vor allem aus dem kraftvollen und dynamischen
Drumming von Larry Herweg, selbst in ruhigen und
sphärischen Momenten. Dazu zwei satt bratende -,
praktisch nie solierende Gitarren und ein kräftiger
Bass, gerne zwischendurch auch mit ordentlich Distortion,
und fertig ist das bewährte Erfolgsrezept aus dem Hause
Pelican. Die grosse Kunst besteht dabei, aus relativ
simplen Riffs, Arrangements und Songstrukturen Songs zu
kreieren, welche dennoch kurzweilig und griffig sind und
somit eine ganz einzigartige Atmosphäre erschaffen, auch
wenn die ganz grossen Hits auf der Scheibe fehlen, wobei
sich das finale „Perpetual Dawn“ vom vorangehenden
härteren Stoff dann doch etwas abhebt; ein schlichtweg
schönes, positive Vibes versprühendes Stück Musik, das
man sich immer wieder gerne anhört. Ein gutes
Instrumentalalbum für zwischendurch, kein Überflieger
zwar, aber solide gebaut und durchaus unterhaltsam.
Mirko B.

Punkte:
6.8 von 10
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DEGREED – We Don't Belong
AOR Records
Degreed ist eine Melodic Formation, die in Stockholm
ihren Sitz hat. Die Jungs starteten 2005 und
veröffentlichten vor drei Jahren ihr Debüt Werk "Life,
Love, Loss". Nun stehen sie mit dem Nachfolger "We Don't
Belong" in den Startlöchern. Mit dieser zweiten Scheibe
wird mit grosser Wahrscheinlichkeit dasselbe wie mit dem
ersten Album geschehen: Es wird in der Flut der
Veröffentlichungen gnadenlos untergehen, obwohl es über
"We Don't Belong" nicht viel Negatives zu berichten
gibt. In den besten Momenten tendiert Degreed schwer in
Richtung Harem Scarem. Das heisst, die Formation hat
sich dem klassischem AOR und Melodic Rock gewidmet und
diesen durch eine moderne Produktion fit für die
aktuelle Zeit gemacht. Musikalisch gibts also definitiv
nichts zu kritisieren. Degreed haben einige flotte
Melodien in Petto, die gut ins Ohr gehen. Unter dem
Strich bleibt aber wenig hängen. Ein wirkliches
Highlight ist nicht vorhanden. Die Nachhaltigkeit ist
gering. Im Melodic Genre gibt es Besseres.
Chris C.

Punkte:
6.8 von 10
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VENREZ – American Illusion
Monarch Music Group
Venrez ist eine Hardrock Band aus Los Angeles. Bei
der genauen Stildefinition machen es die Jungs einem
alles andere als einfach. Zuletzt waren sie mit Slash
auf Tour, in den kommenden Wochen werden sie mit
Buckcherry und Hardcore Superstar in Europa unterwegs
sein. Damit haben wir erste Anhaltspunkte, wobei man die
letztgenannten streichen kann und Slash durch Velvet
Revolver ersetzen sollte. Obwohl Venrez stark zu den
Sounds der Siebziger tendieren, klingen sie zu keiner
Zeit nach billigem Retroabklatsch. Vielmehr hat man die
Siebziger Aspekte ins neue Jahrtausend transferiert und
mit modernen Ideen kombiniert. Nicht zuletzt adaptiert
man aber auch Grunge Sounds und bewegt sich des öfteren
in Soundgarden-Gefielden. Venrez zelebriert so ein sehr
vielschichtiges, oft atmosphärisches und äusserst
homogenes Gemisch. Durch fette Gitarren, eine druckvolle
Rhythmus-Sektion und nicht zuletzt Vocals mit Charisma
und als Resultat bodenständigem Groove begeistert Venrez.
Leider hat die Band aber ein grosses Manko beim
Songwriting. Die Tracks plätschern ohne relevante Hooks
und ohne grossen Wiedererkennungswert vor sich hin. Da
schlägt die Grunge-Seite zu sehr durch. Toller Sound,
aber leider ohne Hand und Fuss. Vor einem eventuellem
Kauf also unbedingt zuerst antesten.
Chris C.
Punkte:
6.8 von 10
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TEMPLE OF BAAL – Verses Of Fire
Agonia Records
In der Presse konnte man bereits einige positive
Rückmeldungen zum neusten Werk der Franzosen lesen,
daher war ich sehr gespannt auf ihr viertes Album. Und
schon beim Opener wird nicht lange gefackelt sondern
gleich durchgestartet. Unweigerlich drängen sich
Vergleiche zu Behemoth auf, welche zu Zos Kia Kultus
ähnliche Songstrukturen zeigten. Den Franzosen fehlen in
der Gegenüberstellung zwar die manischen Solis, dafür
drosseln sie immer wieder das Tempo und flechten gekonnt
Dissonanzen ein. Feine Details wie der klare Gesang bei
‚Arcana Silentium‘ oder der Phaser zu Beginn von ‚Walls
Of Fire‘ frischen die Death/ Black Mischung immer wieder
auf, wenngleich sie damit nicht den Innovationspreis
gewinnen werden. Songs, die so abwechslungsreich gebaut
sind, brauchen das aber auch nicht zwingend. Die
einzelnen Parts passen gut, die Breaks sitzen, das Album
wirkt wie aus einem Guss und man findet sich von Beginn
bis zum Ende gut zurecht.
Tristan

Punkte: 6.8 von 10
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WE ARE LEGEND - Rise Of The Legend
Pure Legend Records/Non Stop Music
Auch wenn es sich bei Rise Of The Legend" um ein
Debüt handelt, merkt man, dass hier alte Hasen am Werk
sind, die sich schon in Bands wie Stormwitch, Abraxas
oder Coronatus Gehör verschafft haben. Die Scheibe ist
gut gemacht, der Sound drückt, der Bass ist angenehm
präsent. Musikalisch ist We Are Legend tief im deutschen
Power Metal verwurzelt. Die Band reichert ihren Sound
mit ausgearbeiteten Chor- und interessanten
Piano-Passagen an. Dies erinnert mich in den besten
Momenten an Symphony X. Leider sind diese Momente eher
rar. Meiner Meinung nach sind die Klavier-Passagen
stellenweise etwas gesucht und brechen eher den Fluss,
als dass sie Spannung erzeugen. Wenn der Sound dann in
Richtung Musical tendiert, gefällt er mir nicht mehr.
Und wenn ein Schunkel-Chorus wie "God Is Dreaming"
auftaucht, dann gefriert mir das Blut in den Adern.
Daher möchte ich die Platte vor allem denjenigen
empfehlen, die ein Faible für den deutschen Power Metal
haben, aber dennoch offen sind für Blicke über den
Tellerrand.
Mac

Punkte: 6.6 von 10
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IMPENDING DOOM - Death Will Reign
Steamhammer/Musikvertrieb
Man lernt wirklich nie aus! Oder wusstet ihr etwa,
dass Impending Doom aus dem südlichen Kalifornien die
Erfinder des „Goreship“ sind? Das hat mit der Seefahrt
nichts zu tun, sondern bezeichnet ein Deathcore-Subgenre.
Und wo ist jetzt hier die versteckte Kamera? Also die
Sache mit diesen Subgenres nimmt immer absurdere Züge
an, und das sollte man nicht unterstützen, also vergesst
diesen Begriff gleich mal wieder. Death Will Reign ist
das fünfte Studioalbum der Amis seit ihrer Gründung
2005, und laut Beipackzettel handelt es sich um die
Kumulation des Schaffens von Impending Doom. Kumulation
passt sehr gut, denn die Truppe treibt es hier ganz
schön auf die Spitze mit Dichte und Komplexität. Der
Sound ist zumeist sehr hart, komplex, teilweise schräg
und fast manieriert, aber auch sehr abwechslungsreich.
Groovende Death Parts und prügelnde Passagen werden von
atmosphärischen und melodischen Teilen durchbrochen und
eingerahmt, die Riffs sind mal thrashig, mal deathig und
werden von Samples ergänzt. Deathcore halt. Ich höre
ziemlich viel Slipknot raus, ausserdem Einflüsse von
Bands wie Job for a Cowboy oder Black Dahlia Murder.
Meinen persönlichen Geschmack trifft diese Scheibe
definitiv nicht, mir ist das viel zu viel und viel zu
gewollt und viel zu anstrengend. Ich kann auch die
Aussage der Band nicht ganz nachvollziehen, dass man die
Platte „sehr natürlich und ungeschliffen“ klingen lassen
wollte - das wäre dann meiner Meinung nach gar nicht
gelungen. Und vom „Oldschool-Vibe“, den man wohl „wieder
einfangen wollte“ - sorry, aber da hab ich auch andere
Vorstellungen von. Fazit: Fans dieser Art von Musik
haben hier sicher was qualitativ hochwertiges, das sich
zu kaufen lohnt. Mir gefällt es aber nicht.
Lucie W.

Punkte: 6.5 von 10
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TUXEDO - Flowerfield Memories
Massacre Records/Musikvertrieb
"Flowerfield Memories" der österreichischen Modern
Metal Band Tuxedo begrüsst den Hörer mit einem mit
Dirndl ummanteltem Decolteè. Die Alpenmetaller liefern
auf dem Album knackingen Metalcore, bei dem der Thrash
und der Death definitv nicht vergessen gegangen sind.
Die Instrumentalabteilung ist sehr kreativ und variabel,
und wird von gleich zwei Sängern unterstützt. Dies ist
bedauerlich, denn sobald die Parts etwas melodiöser und
variantenreicher, und damit verbunden auch
anspruchsvoller werden, kommen beide Sänger leider nicht
ganz nach. Und so hat man leider das Gefühl, dass die
Rhythmus- und Melodieabteilung ein wenig limitiert wird.
Das ist aber Jammern auf hohem Niveau, was soll man auch
kritisch werden bei Brüsten auf dem Cover?! Nichts desto
trotz sind Tuxedo sicherlich noch nicht an Ihrem Zenit
angelangt, und so darf man auf weitere
Veröffentlichungen durchaus gespannt sein.
Steve Butcher

Punkte: 6.5 von 10
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THE MELVINS – Tres Cabrones
Ipecac Recordings
Vielleicht ist The Melvins die alternativste aller
Alternativ -Bands. Obwohl die Truppe dieses Jahr ihr
dreissigjähriges Jubiliäum feiert, bewegt sie sich
Lichtjahre von jeglichem Kommerz entfernt und fristet
daher ein Underground-Dasein. Das war schon immer so und
wird auch immer so bleiben. Auch scheitert man am
Versuch, die Truppe irgendwie stilistisch einzuordnen.
Man begegnet diversen Stilbezeichungen wie Noise Rock,
Hardcore Punk, Grunge, Heavy Metal, Sludge, Indie Rock,
Stoner Rock und Doom Metal. Eigentlich sind alle
zusammen keineswegs falsch, jeder einzelne trifft den
Sound der Melvins aber nur sehr bedingt. Kreativität
steht bei der Truppe sicher ganz oben. Schon immer
wurden Geräuschkulissen entwickelt, die teilweise nichts
mehr mit Songs im klassischen Sinn zu tun haben. Auf "Tres
Cabrones" ist dies nun nicht anders. Nebst einigen
"richtigen" Tracks, die interessante Strukturen
aufweisen, sind eben auch diverse Chaostitel vorhanden.
Somit kann man der Truppe aber auch enorme Abwechslung
attestieren, was das Album (oder eben die Band
allgemein) äusserst interessant macht. Für diesen
aktuellen Output gilt eigentlich das gleiche, wie für
die zahlreichen Vorgänger. Entweder man kann mit der
Band etwas anfangen, oder nicht. Somit werden die Jungs
auch kaum Fans verlieren, aber wahrscheinlich auch keine
neuen begeistern können.
Chris C.

Punkte: 6.5 von 10
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JACKAL - Cry Of The Jackal
Pure Underground Records/Non Stop Music
Und wieder mal taucht ein Album einer alten
Metal-Combo aus den Achtzigern auf. Jackal trieben ihr
Unwesen so zwischen 1985 und 1992, ohne jedoch gross
ausserhalb Hollands beachtet zu werden. Übrigens nicht
zu verwechseln mit den amerikanischen Jackal, die in den
Neunzigern das Hammeralbum "Vague Visions"
veröffentlichten. Nun kam einer auf die Idee, das Album
wieder zu veröffentlichen, allerdings mit zusätzlichen
Bonustracks aus der Demo-Zeit der Holländer. Angeblich
sind Jackal seit 2007 wieder live unterwgs mit drei
Originalmitgliedern. So weit, so gut! Kommen wir zum
musikalischen Teil der Nordländer. Zu dieser Zeit
beherrschten ja schon Bands wie Saxon, Maiden, Priest
und Accept die Metalszene. Und genau in diese
Schnittmenge würde ich auch Jackal einordnen. Treibender
Heavy Metal, oder auch hymnisch, halt eben typisch
Achtziger Jahre-Metal. Nur frage ich mich, wer denn
solch eine Musik noch hören will? All die oben genannten
Bands haben sich enorm weiterentwickelt, und da klingen
die Holländer mit ihrem Original Achtziger-Sound schon
echt verstaubt. Ich denke, diese Art von Musik ist
wirklich nur was für Retro-Fans, die der alten Zeit
immer noch nachtrauern. Zwar sind die Songs durchwegs
gut, der Gesang etwas zu dünn, und die Produktion
ebenfalls. Aber so hat man das halt seinerzeit
aufgenommen. Ich denke nicht, dass sich "Cry Of The
Jackal" gross verkaufen wird, aber eben, Retrometaller
wird's sicher freuen.
Crazy Beat

Punkte: 6.5 von 10
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CRONIAN – Erathems
Season Of Mist/irascible
Auch wenn unter dem Namen Cronian bereits zwei Alben
erschienen sind, so kennt man die Musiker wohl eher von
Vintersorg und Borknagar. Ausser dem markanten Gesang
von Vintersorg hat die Musik aber nicht viel mit den
beiden Bands gemeinsam, auf Erathems finden sich eher
epische Hymnen und keyboardlastige Soundgebilde. Dabei
zeigen sich die Songs zwar progressiv angehaucht, wirken
aber weder überladen noch zu komplex. Sie wirken eher
wie eine experimentelle Version von klassischem Metal.
Wer die Sachen von Kijuas kennt, kann sich vielleicht
was darunter vorstellen, Freunde von extremem Metal
werden vom Kitsch (‚Moments and Monuments‘, ‚Chemical
Dawn‘ eher abgeschreckt. Ein gutes, eigenständiges
Album, welches viele moderne Ansätze gekonnt verbindet
und die gute Stunde Musik äusserst abwechslungsreich
gestaltet. Beim Wiederholten hören wird es mir dann aber
doch ein wenig zu bombastisch.
Tristan

Punkte: 6.5 von 10
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INFERNO – Omniabsence Filled With His Greatness
Agonia Records
Andere Länder, andere Sitten: während gewisse Bands
in Europa alle paar Jahre mal eine halbe Stunde Material
als Full- Length Album verkaufen, scheinen andere Bands
(auch in Europa, aber nicht aus Skandinavien) nichts
anderes zu machen als Songs veröffentlichen. Die
Tschechen von Inferno haben zwar bereits siebzehn Jahre
auf dem Buckel, aber kaum eine andere Band schafft in
dieser Zeit ganze 35 Veröffentlichungen! Dabei findet
sich auch ein Haufen Beiträge zu Splitaufnahmen, aber
dennoch finde ich die Zahl ziemlich eindrücklich. Das
Artwork stammt vom selben Künstler, der auch schon für
Blut Aus Nord die Feder geschwungen hat, und versprüht
mehr als nur eine Prise Mystik. Das Schlagzeug kommt
sehr druckvoll daher, da verschwinden die fein
eingearbeiteten Leadgitarren leider zu oft im
Hintergrund. ‚The Funeral Of Existence‘ beginnt mit
gemächlichem Rhythmus und verspielter Gitarrenarbeit,
findet einen netten Übergang, bevor in der zweiten
Minute das Schlagzeuggewitter durch die psychedelisch
angehauchte Atmosphäre fegt. Da der Gesang mit viel
Delay verstärkt wird, verstärkt die Stimme den okkulten
Sound. Auch Effekte auf der Gitarren (beispielsweise bei
‚The Heretical Fissure of the Most Distant End‘) bringen
einen Hauch von Experimentierfreude in die ansonsten
eher durchschnittliche Hauptteile. Zusammengerechnet
ergeben die Einzelteile einige kurzweilige Minuten. Wer
mit zeitgemässen, französischen Bands wie Merrimack oder
Aosoth was anfangen kann sollte mal einen Versuch wagen.
Tristan

Punkte: 6.5 von 10
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GRABNEBELFÜRSTEN – Pro Depressiva
Einheit Pruductions
Gleich als beim ersten Song die Gitarre einsetzt,
fällt auf, wie viel Gewicht der Bass erhält. Das ist
insofern ungewöhnlich, als dass der Bass in anderen
Black Metal Bands eher eine Nebenrolle spielt, aber die
Grabnebelfürsten waren auch vorher schon eher
unkonventionell unterwegs. Genauso geht es mit dem
Gesang, der vor allem in den cleanen Passagen
gewöhnungsbedürftig klingt. Textlich ist das vorerst
letzte Album (unter diesem Namen) ebenso untypisch wie
der Rest, Titel wie ‚Fazit einer Ehe‘ oder auch
‚Mantelmann‘ unterstreichen die eigenständige Haltung
hinter dem Konzept. Gerade der letztgenannte Song hat
einen ganz eigenen Charakter, so klingen einerseits
klassische Riffs, auf der anderen Seite stehen
ungewohnte Übergänge, kurze Bridges sowie Soli. Garniert
wird die Mischung abwechselnd mit Genretypischem Gesang,
aber auch gesprochene Textstellen finden ihren Platz.
Über den Inhalt vermag ich hingegen kaum eindeutige
Aussagen zu treffen, aber das kann jeder Hörer für sich
selbst rausfinden. Interpretationsmöglichkeiten finden
sich genug, und wer Ohren für avantgardistisches Black
Metal hat, kennt die Band möglicherweise bereits. Auf
lange Dauer finde ich das Album dann aber doch zu
kryptisch und eigenartig, um es ohne Vorbehalt
weiterempfehlen zu können.
Tristan

Punkte: 6.3 von 10
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AFI - Burials
Universal
Neun Alben und viele Platinauszeichnungen in den
Staaten sind ein beachtliches Palmares. Wenn wir ehrlich
sind, ist unser feines Metal-Zine eigentlich nicht die
richtige Plattform für AFI. Warum? Die Amis sind im Emo
Core Alternative-Bereich zu Hause, und die "Bravo" wäre
sicherlich die bessere Zeitschrift, um auf die Band
aufmerksam zu machen. Was soll's, die dreizehn Tracks
beinhalten alles was es braucht, um erfolgreich zu
klingen: eingängige Refrains mit radiotauglichen
Songstrukturen, sowie einen Sänger, der im
Heulsusenformat zu Hause ist. U2 auf verstärkten
Gitarren, so könnte man AFI auch nennen. Wer die Band
kennt und liebt, der wird auch hier Freude haben, doch
für Otto Normalverbraucher der Metalklasse gibt es
andere Alternativen,
Daniel J.

Punkte: 6.2 von 10
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HUMAN FORTRESS – Raided Land
AFM Records/Musikvertrieb
Human Fortress veröffentlichen ihren vierten Streich
und auch der vermag mich nicht zu überzeugen. Es ist
alles ganz nett gemacht, speziell die leichte Pretty
Maids-Schiene entpuppt sich als gelungen, aber im
Grossen und Ganzen bleibt die Truppe hinter vielen
anderen stehen. Wer sich aber alles in den Schrank
stellen muss, das irgendwo zwischen den erwähnten
hübschen Mädels und den alten Blind Guardian liegt, wird
mit Human Fortress nichts falsch machen. Vieles klingt
aber zu ähnlich, bekommt somit einen leicht monotonen
Anstrich und so hört man sich dann doch lieber die
grossen Vorbilder an. Irgendwie schade, denn die Jungs
verstehen ihr Handwerk, aber hängen bleibt da einfach zu
wenig.
Tinu

Punkte: 6.0 von 10
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SCAR THE MARTYR - Scar The Martyr
Roadrunner Records/Warner
Wenn das mal nicht eine neue Supergroup ist! Rund um
den Jahrhundertdrummer des New Metal Joey Jordison (Slipknot)
hat sich eine Formation zusammengetan, die es in sich
hat. Zuerst sei einmal erwähnt, dass Joey Jordison zu
den obligaten Drums auch Bass und Gitarre beigesteuert
hat, was untermalt, wer in diesem Star-Ensemble das
Zepter schwingt. Am Keyboard wird er von Chris Vrenna (Nine
Inch Nails) unterstützt, der bei NIN allerdings Drummer
war. Die Klampfen bedienen Strapping Young Lad-Gitarrist
Jed Simon, sowie Kris Norris von Darkest Hour. Der
Gesang wird vom eher unbekannten Henry Derek Bonner
übernommen, welcher aber zusammen mit Joey Jordison das
Songwriting übermommen hat. Das 70 Minütige Debut der
Allstar-Truppe kann sich sehen und hören lassen, die
Produktion ist erwartungsgemäss auf ultrahohem Niveau,
die Arrangements sowie die seichten Industrial und
Gothic-Einflüsse sind angenehm für's Ohr, und richtig
rumgeballert wird auch. Jedoch können Scar The Martyr
nicht durchs Band überzeugen und so bleibt der Opener "Dark
Ages" sowie das wirklich geniale "White Nights In A Day
Room" die einzigen wirklichen Highlights auf diesem
Album. Vielleicht war auch die Erwartungshaltung zu
gross, aber dass die Herren, zumindest gesondert, mehr
drauf haben, haben sie alle schon unter Beweis gestellt.
Steve Butcher

Punkte: 6.0 von 10
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THE DOOMSAYER - Fire Everywhere
Candlelight Records/Irascible
Italienischen Metalcore liefern The Doomsayer auf "Fire
Everywhere". Für Metalcore ist das Songwriting
erstaunlicherweise sehr durchdacht und relativ komplex
gestaltet. Die Italiener liefern hier nicht ein nach
Schema "B" aufgearbeitetes Standardwerk ab, sondern
bemühen sich stark, ein wenig Eigenständigkeit und
Authentizität rein zu bringen. Die sehr hochstehende
Produktion wirkt hier sicherlich unterstützend, wobei es
einen grossen Störfaktor gibt, und das ist der
Cleangesang, der wie bei vielen, vielen anderen Bands
leider einfach deplatziert und störend daher kommt. Es
liegt nicht generell am Konflikt zwischen aggresiver
Musik und klarem Gesang, Machine Head haben das unlängst
bewiesen. Auch wenn The Doomsayer bei den geshouteten
Parts noch so überzeugen mögen, über das Album als
Ganzes betrachtet ist der Störfaktor leider zu
omnipräsent.
Steve Butcher

Punkte: 6.0 von 10
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NETHERBIRD – The Ferocious Tides Of Fate
Scarecrow Recordings
Als ich mich über die Schweden schlau gemacht habe,
las ich über Ähnlichkeiten zu Cradle Of Filth. Genau der
Punkt, der beim letzten Album negativ auffiel, da kaum
was Eigenes dabei war. Tatsächlich finden sich bei der
Gitarrenarbeit, gerade bei den melodiösen Stellen,
durchaus Gemeinsamkeiten, aber auf dem dritten Album aus
Skandinavien fehlen zwei tragende Aspekte: Das
übermächtige Keyboard der Briten sowie die Fähigkeit,
einen gleich beim ersten Hören erkennbaren Song zu
schreiben. Das klingt jetzt nach härterer Kritik, als es
tatsächlich ist (oder für jene, die mit Cradle eh nichts
anfangen können, nach grossem Lob. In Wahrheit packen
sie es, immer wieder spannende Melodien einzubauen, was
den Songs eine angenehme Dynamik verpasst. Auch der
Gesang ist vielseitig und zeigt sich mal guttural, mal
kreischend, ganz auf die Stimmung der Lieder angepasst.
Und dies alles, ganz im Gegensatz zum Vorgänger, ohne
nach Plagiat zu klingen. Ein gutes Stück melodisches
Metal, das leider nur eine halbe Stunde dauert. Da wäre
mehr möglich gewesen.
Tristan

Punkte: 6.0 von 10
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ORCHID – The Zodiac Sessions (Re-release)
Nuclear Blast / Warner
Wiederveröffentlichungen generell zu verdammen ist
falsch. Re-Releases nämlich können durchaus Sinn machen.
Wie froh bin ich doch darum, wenn eine Scheibe
vergriffen ist oder ich mir eine Perle aus den 90ern,
die nur auf CD erschien, endlich auf Vinyl reinziehen
kann. Weder bei „Through The Devil's Doorway“, der
ersten EP der Sabbath-Jünger Orchid, noch bei deren
Debüt-Album „Capricorn“ ist dies jedoch der Fall. Beide
kann ich mir mit ein paar Klicks oder mit dem Gang zum
Plattenhändler meines Vertrauens zu marktkonformen
Preisen besorgen. Was ist also von „The Zodiac Sessions“,
der Zusammenführung beider Tonträger unter neuem Titel
und neuem Cover durch Nuclear Blast zu halten? Nicht
viel, wenn man mich fragt. Natürlich, das, was da drauf
ist, ist etwas vom Besten, was in Sachen Doom Rock in
den letzten 10 Jahren veröffentlicht wurde, ja
vielleicht seit „Sabbath Bloody Sabbath“ von den
Urvätern selbst. Kult jetzt schon, nach gerade mal vier
bzw. zwei Jahren seit Original-Release. Dass ein Label
vom Backkatalog der von ihr unter Vertrag genommenen
Band profitieren will, kann man ihm nicht vorwerfen.
Dass man aber einfach Titel und Cover auswechselt und
damit nicht nur Neu-Fans der Band, sondern auch Sammler
dazu verleitet, ja nachgerade drängt, sich das Teil zu
kaufen, sind nicht nur Beweise dafür, dass Weihnachten
vor der Tür steht, sondern dass Die-Hard-Fans von den
Labels nur noch als dumme Geldgeber betrachtet werden.
Dass die LP-Version separat in Original-Aufmachung
erscheinen tröstet da auch nur beschränkt, werden diese
doch „in verschiedenen Farben“ angekündigt. „Through The
Devil's Doorway“ und „Capricorn“ ist Pflicht für jeden
Rock- und Metalfan, „The Zodiac Sessions“ sind es nicht.
Kissi

Punkte: keine Wertung
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CORRECTION’S HOUSE – Last City Zero
Neurot Recordings
Ich persönlich begrüsse ja jegliche Form von
Abwechslung und Individualismus, vor allem auch
innerhalb der Musik. Nun, allerdings gibt es überall
Grenzen, und viele Sachen mögen zwar sehr gut sein,
erschliessen sich mir (und vielleicht anderen) nicht
wirklich. So geschehen mit dem Debut-Album des Quartetts
von Correction’s House – die Mucke pendelt irgendwo
zwischen Industrial, Drone und Doom hin und her, eine
rote Linie gibt es offenbar nicht. Was andernorts
künstlerische Freiheiten zutage fördern kann, bewirkt
hier nur Verwirrung – so zumindest mein persönliches
Fazit. Loops werden bis in alle Ewigkeit wiederholt, nur
geringfügig verändert, die Vocals sind mehrheitlich bis
ins Unendliche verzerrt, zwischendurch macht sich auch
eine Post Metal-Stimmung breit… Und doch gibt es auch
Songs, beispielsweise „Run Through The Night“, welche
hauptsächlich von einer akustischen Gitarre getragen
werden, oder bei „Hallows Of The Stream“ primär von
einer cleanen, erzählenden Stimme leben. Fazit: Wer
Experimente nicht scheut und sich vor allem im Drone-
und Doom-Sektor zuhause fühlt, kann sich Correction’s
House gerne antun – anderen sei vor dem Genuss der
Scheibe Vorsicht angeraten.
Toby S.

Punkte:
5.5 von 10
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KING FEAR – Frostbite
Quality Steel Records
Eine halbe Stunde Musik und das unter dem Namen Full
Lengt verkaufen finde ich einfach ein wenig frech. Da
hilft weder Nachtgarm (unter anderem auch bei Negator am
Mikrofon noch das ansprechende Artwork, welches beim
Auspacken die Zimmertemperatur sinken lässt. Doch leider
versprüht die Musik weniger Kälte als die Fotos von
Bergen und Gletschern. Geboten wird Standard
Black’n’Roll, der irgendwie am Ziel vorbei schiesst.
Samples und sterile Aufnahmen sowie berechneter
Minimalismus wirken zu modern, um die Klasse von Sarkes
letztem Album zu erreichen. Dazu kommt die inkonsequente
Umsetzung, zeigen die Jungs doch bei ‚Empires Aloft‘
ihre offenbar mühevoll zurückgehaltene Vorliebe für
Geschwindigkeit. Gepaart mit der vielseitigen Stimme
hätte ein Album in diesem Stile mehr Vorzüge geboten,
aber dafür ist es jetzt zu spät. Frostbite klingt
seelenlos und dauert zu kurz, als dass man sich die
Scheibe ins Regal stellen müsste.
Tristan

Punkte:
5.5 von 10
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CODE – Augur Nox
Agonia records
Wenn man sich im für avantgardistisches Black Metal
interessiert, braucht man des Öfteren gute Nerven. Nicht
jede Band schafft den Balanceakt zwischen
Eigenständigkeit und Hörbarkeit, gewisse Bands scheitern
an unvollständig oder überladen wirkenden Songs, andern
wird die tatsächlich vorhandene Eigennote zum Kreuz.
Laut Beschreibung sollen die Briten auf ihrem dritten
Album die bisher progressivsten und dynamischsten Songs
veröffentlicht haben. Tatsächlich klingt das Album
druckvoll und dynamisch, wenn man genau hinhört. Nur
leider sind die dynamischen Stellen irgendwo in der
Unbedeutsamkeit versteckt. Beispielsweise ist das zweite
Lied zwar nur drei Minuten lang, schafft es aber durch
die langweilige Rhythmusgitarre sowie der hohle,
repetitive Chor schon in dieser Zeit auf die Nerven zu
gehen. Bei ‚Ecdysis‘ versucht man sich in Richtung Opeth
zu orientieren, was aber nur mässig gelingt.
Hauptsächlich klingen Gitarren und Schlagzeug aneinander
vorbei, wodurch man nach wenigen Takten bereits nicht
mehr aktiv zuhört. Erst bei ‚Garden Chancery‘ gibt es
die passende Mischung aus Eigenständigkeit, Abwechslung
und griffigen Strukturen. Ebenso kann ‚The White
Triptych‘ in seiner Fülle punkten. Ansonsten klingt
Augur Nox mehr nach einer Sammlung von Ideen als wie ein
fertiges Album Für Fans gibt es die Scheibe auch auf
grünem und weissem Vinyl. Vorher aber unbedingt an
testen.
Tristan

Punkte:
5.5 von 10
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TOJA – Sad Songs Of Hope
Pure Rock Records/Non Stop Music
Mit „Sad Songs Of Hope“ bringen die Rocker aus dem
hessischen Mühlheim in Deutschland schon ihr 4. Album
unter die Leute und können bereits auf eine
fünfzehnjährige Bandgeschichte zurück blicken. Ihr
Musikstil richtet sich an den der bekannten Grössen wie
Whitesnake, Journey oder Magnum, was leider nicht gleich
bedeutet, dass sie deren Qualitäten ebenfalls besitzen.
Auf mich wirkt der Release eher unspektakulär und die
Produktion wirkt im Vergleich zu ähnlichen Releases sehr
dumpf. Auf „Sad Songs Of Hope“ bekommt man 13 sehr
schlichte Rocksongs von einer – meiner Meinung nach -
mittelmässigen Stimme vorgetragen, die stellenweise von
Chorgesängen untermalt wird. Bei den Unmengen von CD-Releases
kann ich mir gut vorstellen, dass die Hessen
mit dieser Veröffentlichung wohl eher nicht ganz vorne
mitspielen können. Wer das Album dennoch antesten
möchte, hier zwei Anspiel-Tipps: „Day And Night“ oder „Rising
High“.
Liane P.

Punkte:
5.5 von 10
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JAVELIN – Fragments Of The Inner Shadow
Pure Underground Records/Non Stop Music
Diesen Monat ist es echt schwierig, was Gescheites
zum Besprechen zu bekommen… Wiederum quäle ich mich
durch tausendmal gehörte Lieder, die nach einer eigenen
Identität suchen und irgendwo zwischen Power- und
Prog-Metal kurz vor der Bruchladung stehen. Auch hier
fehlen die Songs! Das Element, das entscheidet, ob man
eine Scheibe nochmals hören will, oder nicht. Ich könnte
mir «Fragments Of The Inner Shadow» x-mal anhören,
vielleicht würde ich auch immer neue Elemente hören,
aber hängen bleibt deswegen nicht viel mehr…
Sorry Jungs, ihr gebt sicher euer Bestes und
versucht Erfolge zu feiern, aber bei mir seid
ihr an den Falschen geraten…
Tinu

Punkte:
5.0 von 10
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AVATARIUM – Avatarium
Nuclear Blast/Warner
Gääähn! Dieses Album ist zäh, nur hat es leider
nicht die Konsistenz eines mächtigen Lavastroms, der
sich unaufhaltsam seinen Weg bahnt und jedes Hindernis
erbarmungslos niederwalzt, sondern eher jene
süss-klebriger Melasse, die dir irgendein fieser
Plattenfirma-Heini ins Ohr träufelt. Ich will ja nicht
respektlos sein, aber die Mitwirkung gestandener Musiker
wie Leif Edling (Candlemass, Crux), Marcus Jindell (Evergrey),
Lars Sköld (Tiamat) und Carl Westholm (Krux) an dieser
Band ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Oder steht
jemand von euch auf relativ ungefährlichen Doom,
versetzt mit reichlich Gothic - und Classic
Rock-Anleihen und gefrontet von einer lieblichen
Trällerliese? Denn genau dies geschieht hier während
knappen fünfzig Minuten. Ein paar patente Doom-Riffs
treffen auf viele ruhige, zuweilen echt kitschige
Momente, in denen Fräulein Jennie-Ann Smith ihre samtige
Stimme garantiert nicht überstrapaziert, viel Pathos und
Drama, fertig ist das Erfolgsrezept, das die
Talentsucher von Nuclear Blast davon überzeugt hat,
diese Band nach lediglich achtmonatiger Existenz unter
Vertrag zu nehmen. Das hier ist eher was für den
unkritischen Metal-Mainstream, echte Doomheads werden
die Nase rümpfen, sorry Leif.
Mirko B.

Punkte:
5.0 von 10
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NEUROTIC NOVEMBER – Anunnaki
Victory Records
Die Florida Death-Coreler Neurotic November schicken
ihr Debüt in den Ring zwecks Begutachtung durch die
hüpfende und slam-dancende Dreiviertelshorts - und
Caps-Fraktion. Ganz toll und natürlich megabrutal der
Stoff, nur hinterlässt „Annuaki“ bei mir lediglich genau
jenen Gesichtsausdruck, der sich augenblicklich
einstellt, wenn mich jemand mit irgendwelchem
langweiligen Scheiss voll labert. Nicht dass der Fünfer
völlig talentfrei wäre, technisch ist da durchaus
einiges Können auszumachen, und auch in Sachen
Produktion wurden mir schon weit schlimmere
Akustik-Verbrechen untergejubelt, aber spätestens nach
dem mit völlig überflüssigen Rap-Parts „aufgepeppten“
Track „Nonchalant“ nutzt sich die Sache arg ab, da man
spätestens hier das ewig gleiche Strickmuster erkannt
hat. Höllisch tief gestimmte Gitarren begleiten in
bester Djent-Manier die Bassdrum, hier und da ein
schräges Solo, viele Stop Breaks und dazu ein hysterisch
schreiender und growlender Sänger, das war’s dann schon.
Die oben erwähnte Zielgruppe wird begeistert sein, ich
bin hingegen bei diesem akustischen Zäpfchen nur froh,
dass ich es hinter mich gebracht habe.
Mirko B.

Punkte:
4.8 von 10
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BLACK DAFFODILS – Broken Flower
7Hard
Zugegeben – mit diesem Bandnamen und Albumtitel hat
man von Beginn weg einen schweren Stand. Bei aller
Bemühung darüber hinwegzublicken, macht sich aber
spätestens nach dem zweiten Track Ernüchterung breit.
Wenn Sängerin Andrea Weiss loslegt tauchen vor dem
inneren Auge rosarote Einhörner auf, die einen
Ringeltanz um einen Regenbogen machen. Während dem die
Gitarren zweckdienlich eingesetzt werden und
zwischendurch auch anständig rocken, verpassen die
Begleitakkorde des Piano mehrheitlich ihre Wirkung.
Melodielinien, welche sich im Bandgefüge generell besser
für besagtes Tasteninstrument eignen, sind wenige
vorhanden und wenn dann von sehr mässiger Qualität. Eine
der wenigen Ausnahmen bildet hierbei ‚Your Painkiller‘.
Keyboarder Chris Höfner sollte zwingend nochmals über
die Bücher und auf solch schlechte Synthieklänge wie im
Song ‚Bother‘ oder ‚Give My All To You‘ verzichten. Die
Songs sind harmonisch selten interessant und wenn dann
entstehen Reibungen die wohl eher ungewollt sind. Wenige
Refrains wie in ‚The Sighing‘ sorgen immerhin für einen
Aufhorcher, viel mehr aber auch nicht. In ‚The One I
Was‘ werden zur Abwechslung auch noch männliche Growls
hinzugefügt. Die sind zwar ok, den Gesamteindruck
vermögen sie aber nicht zu verbessern. Von einem Kauf
ist bei dieser Scheibe dringend abzuraten.
Patricia L.

Punkte:
4.8 von 10
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SIGNUM REGIS – Exodus
Ulterium Records
Eine weitere melodische Speed-Metal-Truppe versucht
sich den Weg, aus der grossen Flut, ans Licht zu bahnen.
Alleine die singenden Gastbeiträge von Göran Edman und
Mike Vescera hauen die Scheibe aber nicht aus dem
Mittelmaas heraus. Die Truppe liest sich anhand der
Bandmembers wie ein Projekt und so hört es sich auch an.
Auf einem verspielt Niveau fehlt den Songs der rote
Faden und man wünscht sich, dass weniger hier auch mal
mehr wäre. Ein weiteres belangloses Album, bei welchem
Alice Cooper sagen würde: „Schaut euch bei den Grossen
ab, wie man richtige Songs schreibt!“
Tinu

Punkte:
4.5 von 10
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LUMBAR – The First And Last Days Of Unwelcome
Southern Lord
Ist gar nicht so einfach, was über diese Truppe
herauszufinden. Es scheint sich, nach einigem Graben und
Wühlen, um ein Projekt dreier Herren zu handeln, die
einzeln bei YOB und TAD / Brothers Of The Sonic Cloth
gespielt haben und nun etwas auf Platte gebannt haben,
das eine Schnittmenge zwischen Drone, Doom und
Psychedelic darstellen soll. Die Tracks sind insofern
abwechslungsreich, allerdings gleichzeitig auch sehr
verworren, ergeben irgendwie keinen Sinn und
gleichzeitig aber doch. Anstelle von ‚normalen‘
Tracktiteln werden lediglich Tage angegeben. Ist mal was
Neues. Allerdings kann es mitunter sehr schwierig sein,
sich in diesen Soundlandschaften zurechtzufinden. Oder
man stellt es als Herausforderung dar. Nun, wie dem auch
sei: Lumbar scheinen zu wissen, was sie tun, allerdings
sollte man offensichtlich ein Liebhaber der schrägeren,
vertrackteren und auch gröberen Tönen sein, um sich in „The
First And Last Days Of Unwelcome“ zurechtzufinden.
Irgendwie passt der Titel recht gut zum Album – nomen
est omen.
Toby S.
Punkte:
4.5 von 10
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GEHENNA – Unravel
Indie Recordings/Irascible
Acht Jahre liessen sich die Norweger von Gehenna
Zeit, um ein neues Album aufzunehmen. In dieser Zeit
haben die beiden Gitarristen mit Throne of Katarsis
ganze zwei Scheiben veröffentlicht. Doch leider scheint
sich die Langeweile auch auf die neuste Gehenna
auszubreiten. So reihen sich von ‚The Decision‘ bis ‚Death
Enters‘ monotone Riffs in höchstens zwei
unterschiedlichen Tempi aneinander, ohne dass
grossartige Emotionen dabei entstehen. Die Stimme mag
eindrücklich heiser Krächzen, ist aber zu ungenau
rhythmisiert und klingt daher auch eher mittelmässig.
Was bei Mayhem damals funktioniert hat, kann man heute
nicht so einfach kopieren. Oder, anders ausgedrückt:
«Unravel» versinkt in der Belanglosigkeit.
Tristan

Punkte: 4.0 von 10
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EPHEL DUATH – Hemmed By Light, Shaped By Darkness
Agonia Records
Okay, dass Ephel Duath mir nicht speziell gefällt,
hat sich bereits bei der letzten EP gezeigt. Nicht
anders läuft es beim neusten Werk der Deutschen, die
ersten zwei Tracks sind eine reine Qual. Über die
bestimmt ganz anspruchsvolle, kaum begreifbare
Rhythmusarbeit könnte man ja noch hinweg sehen, aber die
Stimme lässt mich die Wände hoch gehen. Kein Konzept,
eine miese Umsetzung irgendwo zwischen Singen und
Schreien, möglichst vorbei an allen richtigen Tönen. Und
das Beste daran: es scheint kein Ende zu nehmen. Weder
das tolle Cover noch die ganzen Gastmusiker können daran
was ändern. Die einen nennen es progressiv, ich nenne es
mühsam. Es braucht tatsächlich einiges an Mühe, bei
Liedern wie ‚Those Gates To Nothing‘ sitzen zu bleiben.
Die pervertierte Version eines Duetts geht so gewaltig
an die Nerven, das muss man fast selber hören um es zu
glauben. Das Album beinhaltet aber noch weitere sieben
verkrampfte Versuche, unkonventionell und eigen zu
klingen. Das wenigstens ist gelungen. Applaus gibt es
dafür aber keinen.
Tristan

Punkte:
4.0 von 10
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WOLVES IN THE THRONE ROOM –
BBC Sessions 2011 Anno Domini (EP)
Southern Lord
Mit diesem 2 Track-Output, welches zwei Tracks vom
vorhergehenden Album „Celestial Lineage“ beinhaltet,
werfen uns die Schwarzwurzel-Fans etwas vor die Füsse,
von dem man sich fragen muss: War das wirklich
notwendig? Zwar sind die Tracks, wie der Titel schon
sagt, während der BBC-Sessions entstanden, jedoch gross
eine Veränderung mag man nicht zwingend bemerken –
jedenfalls als Laie. Zudem bleibt die Frage, warum man
für diese Single Geld hergeben sollte, wenn man doch für
ein wenig mehr ein komplettes Album bekommen kann.
Fazit: nur für Sammler.
Toby S.

Punkte: keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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