CD-Reviews November 2013
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
AYREON - The Theory Of Everything
InsideOut Music
Endlich ist es soweit, nach fünf langen Jahren belebt Arjen Anthony Luccassen sein Mothership Ayreon wieder und beschert uns mit "The Theory Of Everything" erneut ein gewohnt geniales Prog- Abenteuer der Extraklasse, wie es eben nur der Meister persönlich erschaffen kann. Vier Zwanzigminuten-Abenteuer, aufgeteilt in 42 Parts. Diesmal gibt es keine Science Fiction-Story, es geht um den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, wobei der Fokus auf den zwiespältigen Sehnsüchten der Charaktere und den Konsequenzen ihrer Leidenschaft liegt. Eine menschliche Story, die in einem wissenschaftlichen Kontext steht. Diesmal hat es uns der Meister etwas schwieriger gemacht, das ganze Werk zu verstehen. Es ist komplexer ausgefallen, was die Musik betrifft. Ich habe einige Durchläufe mehr gebraucht, um "The Theory Of Everything" zu verstehen. Beim ersten Mal klingt alles noch etwas verwirrend, doch das gibt sich nach und nach, denn es entfaltet sich bei jedem Durchlauf mehr. Wie eine Raupe, die schlussendlich als Schmetterling in die Lüfte steigt und in allen Farben leuchtet. Die in vier Phasen aufgeteilten Longtracks sollten alle zusammen durchgehört werden, um das Ganze zu begreifen und zu geniessen. Musikalisch tobt sich Arjen in all seinen bekannten Prog-Elementen aus, von seinen berühmten brettharten Riffs, über geniale Gitarrensoli, bis hin zu total abgespacten Synthie-Klängen. Dabei wird er übrigens von niemand Geringerem als von Legenden wie Keith Emerson, Rick Wakeman und Jordan Rudess unterstützt. Auch die wabbernden Hammond-Sounds kommen nicht zu kurz.

Und wie immer hat Arjen ein unglaubliches Gespür dafür, welche Stimme zu welchem Part passt. So veredeln unter anderem die Stimmen John Wetton (Asia), Christina Scabbia (Lacuna Coil), Marco Hietala (Nightwish) und eingetrommelt hat das Album Tommy Karevik. Der einzige Dauergast bei Ayreon ist Ed Warby, der auch hier wieder einen grandiosen Job abgeliefert hat. Ach ja, Steve Hackett hat auch noch ein Gitarrensolo gespendet. Man kann hier auch keine Anspieltipps abgeben, da "The Theory Of Everything" als ein Abenteuer angesehen werden muss. Und dass es etwas komplexer wirkt als der Vorgänger "01011001" liegt daran, dass der Meister hier fast keine Refrains draufgepackt hat, die sich wiederholen. Dadurch wirkt dieses herrliche Stück Musik für mich interessanter, und man hat wirklich eine Menge zu entdecken. Tonnenweise musikalische kleine Kunstwerke, die sich am Ende in ein Grosses verwandeln und, was mich betrifft, süchtig machen nach Ayreon. Für mich reiht sich "TTOE" nahtlos in die überdurchschnittliche Geschichte des musikalischen Genies Arjen Anthony Lucassen ein. Auch für diesen Rundling gebe ich eine absolute Kaufempfehlung für Liebhaber dieser edlen Art von Musik ab. Ich verbeuge mich vor dem Meister!
Crazy Beat    

Punkte: 9.8 von 10
HELL – Curse And Chapter
Nuclear Blast Records/Warner
Das ist nun also, das heiss ersehnte zweite Werk von Hell! Das geniale Debüt «Human Remains» von 2011 brachte eine ganze Latte an Spitzen-Songs hervor, die in der Ur-Form ein gutes Vierteljahrhundert brach lagen. Andy Sneap, seines Zeichens Gitarrist und Kult-Produzent nahm die Mission erstmalig 2008 wieder auf und liess sich danach genügend Zeit, um das Optimum heraus zu holen. Dies beflügelte entsprechend auch die verbliebenen drei Gründungsmitglieder Kev Bower (g), Tony Speakman (b) und Tim Bowler (d). Besonders für sie muss die Rückkehr ins Music-Business und diverse (Festival-) Bühnen der Welt eine Genugtuung der Extraklasse sein. Diesen Eindruck gewinnt man entsprechend bei Live-Auftritten der Briten. Die diesjährige Visite am BYH!!!-Festival in Balingen (D) gehörte schon mal zu den Highlights in der Schwäbischen Alb. Trotz der üppigen Arrangements auf der Studio-Scheibe, konnten Hell ihren Sound live auch ohne etatmässigen Keyboarder erstklassig umsetzen. Dazu kommt natürlich noch die stest furiose Show des Frontsängers David Bower, der jeweils förmlich aufgeht in seiner Rolle und sich mitunter recht blutig in Szene setzt. Was für die einen zu musicalhaft wirkt, ist für die anderen das Non-plus-ultra! Ich gehöre zu Letzteren und wer sich das kürzlich freigegebene «Bloodstock» Live-Video zum neuen Song «Darkhangel» anschaut, wo David als übermannsgrosser Lucifer mit Riesenhörnern auf die Bühne stakst, wird zustimmen, dass sowas einfach zu einer Show von Hell dazu gehört. Damit stehen wir mitten im neuen zweiten Album «Curse & Chapter», das zur Hälfte aus den letzten alten Songs besteht und mit ganz frischem Material ergänzt wurde. Wer sich das zutraut, kann ja mal hingehen und tippen, was in welche Zeit gehört. Nur vom Anhören her lässt sich das nicht auseinander halten und der Opener «The Age Of Nefarious» fügt sich nach dem Intro «Gehennae Incendiis» nahtlos an den Vorgänger an. Interessant ist hier das unüberhörbare Kurz-Zitat aus dem berühmten Song «Aquarius» vom 70er Kultmusical «Hair». Wie schon bei «Human Remains» werden laufend musikalische Spannungsbögen geschlagen, die bei den längeren Songs wie «The Disposer Supreme», «Darkhangel» und dem Schlusstrack «A Vespertine Legacy» nie Langweile aufkommen lassen. Exzellent ist wiederum die Gitarrenarbeit des Duos Sneap/Bower ausgefallen und wenn man schon einen Top-Produzenten im Lineup stehen hat, kann das Ganze nur gut klingen.«Curse & Chapter» ist ein mehr als würdiger Nachfolger der bärenstarken Wiederauferstehung, braucht aber einige Durchläufe, damit man alles entdeckt, was einem geboten wird. Dazu gehören auch einige Hammer-Screams von David Bower. Mir persönlich fehlt lediglich ein Killer-Track der Währung «The Devil's Deadly Weapon», doch das heisst Jammern auf schwindelerregendem Niveau, denn der Knaller «Something Wicked This Way Comes» (hat nix mit Iced Earth zu tun) lässt die Mundwinkel geradewegs wieder nach oben wandern. Hell sind die Band der Stunde und werden uns in Zukunft hoffentlich noch ein paar weitere solcher Klangkunstwerke schenken und empfehlen sich auch für opulente Bühnendesigns.
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10

2. Meinung:
Ich werde Andy Sneap ewig dankbar dafür sein, dass er diese geniale Band nach deren Split 1987 vor ein paar Jahren wiederbelebt hat. Bereits die 2011 veröffentlichte Glanztat „Human Remains“ liess aufhorchen und zugleich erahnen, zu welchen Grosstaten die neu erstarkte Okkult Metal Band fähig sein würde, und die Fans können sich in der Tat freuen, denn „Curse And Chapter“ steht dem Erstling in nichts nach, im Gegenteil. Noch opulenter, noch orchestraler, noch tödlicher ist das neueste Geschoss der Briten, das man sich, der bestmöglichen Wirkung zuliebe, stets am Stück anhören sollte. Die einzelnen Songs halten sich gegenseitig die Waage in den Bewertungen „Geil“ („The Disposer Supreme“, „Deathsquad“, „Something Wicked This Way Comes“, „Land Of The Living Dead“), „Gänsehautgarant“ („Darkhangel“, „A Vespertine Legacy“, „End Ov Days“) und „Erbarmungsloser Nackenbrecher“ („The Age Of Nefarius“, Harbringer Of Death“, „Faith Will Fall“, „Deliver Us From Evil“), und trotz aller Abwechslung sowie teilweise schon fast proggig anmutender Komplexität klingt die Scheibe wie aus einem Guss. Dies ist umso überraschender, wenn man bedenkt, dass das neue Album zu etwa je der Hälfte aus altem und neuem Material besteht. Die Trademarks sind auch diesmal alle da, schneidende Gitarren in bester Accept-Manier, eine unglaublich tight und knackig agierende Rhythmussektion und dazu David Bowers schrille Vocals, das Ganze angereichert durch eine Prise mehr Melodie, mehrstimmigen Chören und geschickt sparsam eingestreuten Keyboards als es noch auf „Human Remains“ der Fall war. Zweifellos ein Pflichtkauf, zumal der CD zum schlappen Normalpreis noch eine DVD beiliegt mit fünf Liveaufnahmen von der Show im Darwin Suite Assembly Rooms in Derby vom 23. Februar sowie drei Songs vom Bloodstock Open Air. „Curse And Chapter“ ist ein diabolisch gutes Meisterwerk geworden, an dem sich Bands ähnlicher Prägung künftig messen lassen müssen.
Mirko B. 

Punkte: 9.5 von 10
THE DEVIN TOWNSEND PROJECT – The Retinal Circus
InsideOut Music
Der freche Fratz Devin Townsend kennt nichts und strotzt nur so vor Kreativität und Ideenreichtum. Nachdem er bereits eine handvoll erlesene und individuelle Shows in London aufgeführt hatte, wollte er etwas noch Besseres auf die Beine stellen. Am 27. Oktober 2012 war es dann endlich soweit und „The Retinal Circus“ wurde exklusiv im Londoner Roundhouse aufgeführt. Dieses Spektakel gibt es nun endlich auf CD und DVD inklusive Sondereditionen mit handgeschriebenem Brief von Devin und vielen vielen weiteren Gimmicks zu ergattern. Insgesamt gibt es satte 6 unterschiedliche Versionen. Unbedingt mal im Internet danach suchen gehen! Der Event an sich zog sich über gut 3 Stunden hin und durch das Programm führte kein anderer als Steve Vai (über Videoprojektion), mit dem Devin in jungen Jahren zusammengearbeitet hatte. Mit dieser Show wollte der Kanadier mit Hilfe von vielen verrückten Artisten und Künstler-Kollegen wie z.B. Anneke van Giersbergen die gesanglich unterstütze und Jed Simon der an diesem Abend u.a. „Strapping Young Lad“ Songs zum besten gab, einen Querschnitt durch seine gut 20-jährige Karriere präsentieren. Die ganze Show kann man mit einer Musical Vorführung vergleichen nur, dass die Musik etwas mehr Pfeffer im Hintern hatte. Manchmal sogar zu viel Pfeffer, die Leute sind völlig ausgerastet. Ich war live mit dabei und kann diesen Release - vor allem die DVD - wärmstens an Herz legen! Buy or die!
Liane P.

Punkte: 9.5 von 10
MOTÖRHEAD - Aftershock
UDR/Warner Music
Es ist soweit. Ich darf über eine Review über Gott schreiben. Aber ist da nicht jedes Wort zu viel? Jedes Wort Entweihung? Blasphemie? Braucht eine neue Motörhead-Scheibe überhaupt irgendeinen unwissenden Jungspund (ja, im Vergleich zu Lemmy bin sogar ich noch jung), der seine irrelevante Meinung darüber kund tut? Sind wir ehrlich: eigentlich nicht. Wer die neue Motörhead nicht kauft, der ist nämlich entweder ein Arsch oder hört Bands wie „Rotz und Wasser“ oder „Thekenproleten“. Was aufs gleiche rauskommt. Aber um eure Kaufentscheidung noch zu erleichtern, werde ich trotzdem etwas zur neuen Scheibe schreiben. Aftershock ist das 21. Studioalbum von Motörhead (in Worten: einundzwanzig) und anders, als man nach fast vierzig Jahren Bandexistenz befürchten könnte, steht diese Platte voll im Saft! Der Opener „Heartbreaker“ nimmt sich thematisch einmal mehr dem Schicksal von Soldaten an und hört sich an wie eine Mischung aus „I am the Sword“ von der Bastards-Scheibe und „Life’s a Bitch“. Das nachfolgende „Coup de Grace“ schlägt in dieselbe Kerbe, „Lost Woman Blues“ danach aber ist ein schleppender, träger, verkaterter Liebeskummer-Blues, der einen direkt neben den an der Bar Whisky schlürfenden Lemmy versetzt, der grübelnd in sein Glas starrt. „End of Time“ schlägt dann wieder schnellere Töne an und donnert wieder richtig los. „Do You Believe“ gibt einem die volle Rock’n’Roll-Breitseite, „Death Machine“ ist wieder eher im Midtempo-Bereich und walzt sich voran. „Dust and Glass“ hingegen ist wieder sehr bluesig und melancholisch, Lemmys Stimme hört sich hier streckenweise fast zart an. Sehr geil diese Atempause, bevor wir dann mit „Going To Mexico“ wieder wach gerüttelt werden. Und das tönt, man höre und staune, in den ersten Takten genau wie im unsterblichen „Ace of Spades“ - weniger als nach „Going To Brasil“, was ich zuerst erwartet hatte. Lustigerweise fängt „Queen Of The Damned“ auch sehr ähnlich an wie der grösste Hit der Briten. Klasse ist auch der Midtempo-Kracher „Silence When You Speak To Me“ - mit dem Altmeister wird sich ja wohl keiner anlegen wollen! Schlecht ist (natürlich) keiner der Songs, aber von 14 Stück dürfen auch zwei drei ein bisschen absacken - dazu gehören „Crying Shame“ (hui, mit Klavier?! Und komischen Backings??) und „Keep Your Powder Dry“ (der einzige Song, bei dem man Lemmys Stimme sein Alter anhört). Fazit: Muss ich das noch sagen? Kaufen! Schliesslich müssen wir Lemmy weiterhin seinen Jacky und was er sonst noch zum Überleben braucht finanzieren, denn - der Gott des Rock’n’Roll bewahre - sonst überleben wir ihn noch! Und ohne Lemmy wäre die Welt einfach ein bisschen schlechter - und vor allem ein bisschen weniger Röck’n’Röll!
Lucie W.   

Punkte: 10 von 10

2. Meinung:
Das Jahr 2013 war bisher kein gutes für die britische Rock'n'Roll-Legende und vor allem gekennzeichnet vom schwächelnden Bandoberhaupt Lemmy Kilmister. Das Warzenmonster geht mit Jahrgang 1945 langsam auf die Siebzig zu und muss zwangsläufig kürzer treten. Heuer spielte die Gesundheit in Wacken im August nicht mehr mit, wo der seit März implantierte Defribillator auch nicht verhindern konnte, dass Lemmy nach einer halben Stunde der Schnauf ausging und das Konzert abgebrochen werden musste. Dass nun die ganze Euro-Herbsttournee gecancelt wurde, überraschte letztlich nicht wirklich. Es bleibt zu hoffen, dass sich Master Kilmister nun nochmals aufrappeln kann und die abgesagten Konzerte im kommenden Jahr nachgeholt werden können. Untätig war das lärmige Trio in den letzten aber freilich nicht, denn mit «Aftershock» hat man ein brandneues Studio-Album am Start, notabene das 21ste. Ein einziger Blick in die CH-Charts reicht, um zu erkennen, dass «Aftershock» offenbar was Besonderes geworden ist: Platz 6 Folks! Das ist der höchste Rang, der je in der Schweiz erreicht worden ist! Vor drei Jahren war mit dem beileibe nicht schlechten Vorgänger «The Wörld Is Yours» nur Platz 24 das Höchste der Gefühle. Der Opener «Heartbreaker» springt denn einen gleich wie eine Raubkatze an und überrascht mit melodisch harmonischem Refrain und klingt gleichzeitig nach den guten alten Zeiten wie schon lange nicht mehr. Dafür braucht man nicht länger als 3:05 Minuten und rumms folgt auf Augenhöhe schon «Coup De Grace». Unerwartet ruhig empfängt einen dann «Lost Woman Blues», dessen Titel eigentlich schon alles verrät und man davon ruhig noch mehr im Sinne der Abwechslung bringen sollte. Im Wesentlichen soll es bei Motörhead aber scheppern, und das tut es auf «Aftershock» mehr als genug. Producer Cameron Webb, der erstmal bei «Inferno» (2004) in Erscheinung trat, hat auch diesmal wieder einen Top-Job abgeliefert, wenn nicht gar den besten. Der Sound von Phil Campbell ist hell und klar und Lemmy transparent wie druckvoll zugleich. Mikkey Dees Power-Drums sind stets präsent, aber insgesamt ausgewogen. Mehrheitlich war das in der letzten Zeit schon auch so, doch gibt es zu den älteren Alben hin gewaltige Unterschiede. Herrlich die Verneigung vor den Doors mit «Dust And Glass», ehe mit «Going To Mexico» der Gegenpart zu «Goin' To Brazil» die Tassen im Küchenschrank wieder erzittern lässt. Wo Motörhead drauf steht, ist auch Motörhead drin. Die vierzehn neuen Songs bringen es auf knapp 47 Minuten Spielzeit, was dadurch bestätigt wird, dass nicht weniger als die Hälfte davon keine drei Minuten dauern. Manchmal ist weniger mehr und trotz dem einen oder anderen (Halb-) Filler darf «Aftershock» getrost jetzt schon als Karriere-Highlight bezeichnet werden.
Rockslave   

Punkte: 9.0 von 10
RED FANG – Whales And Leeches
Relapse Records/Non Stop Music
Bands wie Mastodon, Down oder Baroness haben in den letzten Jahren den Weg zu den Massen für heftige Riffs zwischen Stoner und Sludge geebnet, haben Bärte und heruntergestimmte Gitarren en vogue gemacht. Auch in diesem Zusammenhang ist der überraschende Erfolg von einer eigentlich typischen Underground-Band wie Red Fang zu sehen. Denn auch wenn das Quartett aus Portland, Oregon, auf ihrem Zweitling „Murder The Mountains“ von 2011 schon wesentlich mehr Melodiearbeit bot als auf ihrem punkig fiesen, selbstbetitelten Debüt zwei Jahre vorher, so ist der rasche Erfolg trotz fehlender „Hits“ doch erstaunlich und man kommt nicht umhin, sich zu fragen, ob da nicht wieder einmal die Hype-Maschine alles grösser und besser macht, als es eigentlich ist. Nun, mit „Whales And Leeches“, Album Nr. 3, geben Red Fang eine klare Antwort: „Nein, wir werden nicht überbewertet. Wir sind sogar noch besser, als ihr gedacht habt!“ Die Argumentation der Truppe, in 12 Songs unterteilt, könnte überzeugender, um nicht zu sagen erschlagender nicht sein. Brachiale Sludge-Wutausbrüche („DOEN“, „Crows in Swine“) treffen auf lasziv dreckige Anmach-Versuche („Blood like Cream“, „Behind the Light“, „Every Little Twist“) und düster doomende Unheilsverkündungen („Dawn Rising“, „Failure“) wechseln sich mit punkig fiesen Kampfansagen („No Hope“, „1516“) ab, wobei alles etwas düsterer daherkommt als auf dem Vorgänger. Natürlich bieten sich da anfangs genannte Bands als riff-rethorische Paten an, doch sind Red Fang nicht nur in die Sludge-, sondern eben auch in die Stoner-Schule bei den frühen Queens Of The Stone Age und in den Noise-Unterricht bei verqueren Truppen wie den Melvins oder Voivod gegangen. „Whales And Leeches“ zeigt, wie urwüchsige Härte mit Hooklines verbunden werden kann und vor allem, dass Red Fang das können. Ein solches Album hat allen Erfolg verdient. Hoffen wir also, der derzeitige Hype dauert noch etwas an.
Kissi 

Punkte: 9.0 von 10
ZODIAC – A Hiding Place
Napalm Records/Universal
Verdammt, das hätte ich jetzt nicht erwartet. Da komme ich doch gleich mal ins Schwitzen. Irgendwie dachte ich sofort an die USA, als ich das Album zum ersten Mal anhörte, aber weit gefehlt. Zodiac kommen aus Münster, Deutschland und ich muss sagen: Tolle Arbeit! Erstklassige Produktion! Mit „A Hiding Place“ schenkt uns die Band satten eingängigen Blues/Hard Rock und überzeugt auf voller Linie. Mit der Ballade „Leave Me Blind“ erinnert Nick van Delft gesanglich sogar ein bisschen an eine Mischung aus Nick Cave und Johnny Cash. Janosh Rathmer am Schlagzeug zu sehen ist auch eine kleine Überraschung hier, denn ihn kennt man von den Post Rockern „Long Distance Calling“, wo er ebenfalls am Schlagzeug wirbelt. Abgeschlossen wird das Werk mit dem Neil Young Cover „Cortez The Killer“. Ich verneige mich vor dieser Version und sowieso vor dem ganzen Album. Zum feierlichen Abschluss dieses interessanten Jahres angelten sich die Herrschaften noch mal schnell verdient eine Tour durch Nordamerika mit (Trommelwirbel!!) Monster Magnet!
Liane P. 

Punkte: 9.0 von 10
THEOCRACY - Theocracy (Re-Release)
Ulterium Records
Was für eine Band!! Ich weiss noch, wie mich im November 2011 Theocracy mit ihrem Hammerwerk "As The World Bleed" schlicht umghauen haben, vor allem der elfminütige Opener "I Am". Nun Re-Releasen die Herren aus Georgia (USA) ihr Debüt aus dem Jahre 2003. Mir ist nicht ganz klar, was das für Gründe hat, aber ega,l reden wir über die Musik der Amis um Shouter Mat Smith. Auf dem Debüt ging es noch nicht ganz so Proggie zu, man setzte noch mehr auf Epic Power Metal, der oft an Bands wie ältere Helloween, Edguy, oder auch Stratovarious und Avantasia erinnert. Oder wie bei "Serpents Kiss" an Maiden, denn der Elfminüter deckt schon alles ab, was ein guter Metal Song haben muss. Man hört auch schon die Prog-Anleihen heraus, die auf späteren Alben ausgebaut wurden. Aber schon damals konnte man das Gespür für gute Songs und eine auf hohem Niveau angesiedelte Musik erkennen. Die Band rockt einfach in einem Guss, und genau das gefällt mir so an Theocracy. Und mit "The Kealing Hand" ist gleich noch ein zweiter Elfminüter auf dem Album gelandet, der nicht minder geil ist als der erste. Ich finde, dass so ein grandioses Werk natürlich wiederveröffentlicht werden darf, da es immer noch zeitgemäss ist und jeden Fan, der Epic Power Metal -Ecke der ein bisschen Prog mag, ansprechen wird. Sehr starkes Debüt der Herren aus Athens im Bundesstaat Georgia.
Crazy Beat    

Punkte: keine Wertung
SAHG – Delusions Of Grandeur
Indie Recordings/Irascible
Echt interessant, was die Norweger hier auf ihrem neuesten Output präsentieren – man könnte es als konsequente Weiterentwicklung betrachten, da sich die doomigen Anteile, welche vor allem zu Beginn noch sehr deutlich vorhanden waren, nun eine ziemlich untergeordnete Rolle spielen. Melodiebögen, Riff-Virtuositäten, vocalmässige Abwechslung, beinahe schon Ambient-Flair… All das, und noch viel mehr, so klingen Sahg zu heutiger Zeit. Erinnert sehr stark an Bands wie Memory Driven, Muse oder auch Tool. Sehr schön! Jeder Song hat seine ganz eigenen Facetten, Olav Iversen erzählt, singt, schreit und fleht sich durch die Tracks und verleiht jedem Song so seine spezielle Note – nach solch einem Sänger würden sich sehr viele Bands alle Finger lecken, da bin ich mir sicher. Viel mehr gibt’s hierzu eigentlich nicht mehr zu sagen, deshalb: reinhören! Und bei Gefallen kaufen!
Toby S.   

Punkte: 8.9 von 10
HELL - The Age Of Nefarious (EP)
Nuclear Blast/Warner
Mit „The Age Of Nefarious“ kredenzen uns die britischen Okkult Metaller Hell einen kleinen Vorgeschmack in EP Form auf das kommende Full Length Album „Curse And Chapter“, welches am 22. November seinen Weg in die CD-Regale finden wird. Wo Hell draufsteht ist auch Hell drin, somit glänzt „The Age Of Nefarius – übrigens der Opener der neuen Scheibe – mit dem typischen Hell-Signature Sound. Drei Minuten fünfundvierzig Sekunden tödlich präzise Power, Killerriffs und teuflisch-schrille Vocals fegen jegliche Zweifel hinweg, die Band könne sich nach dem brillanten Comeback-Album „Human Remains“ nicht mehr steigern. Witziges Detail am Rande: Die Textzeile „This is the dawning of the age of Nefarious“ ist bezüglich Text und Gesangslinie praktisch identisch mit „This is the dawning of the Age of Aquarius“ aus der unsäglichen Hippie-Schmonzette “Hair”. Ich denke mal, die Jungs von Hell mögen Blumenkinder und ihr ständiges Love and Peace Gelaber nicht sonderlich… Weiter befinden sich Live-Versionen von “On Earth As It Is In Hell”, “Blasphemy And The Master” und “The Oppressors” auf der Scheibe, allesamt aufgenommen auf dem diesjährigen Bloodstock Open Air im Herzen Englands. Nettes hors d'oeuvre, das Appetit auf mehr macht!
Mirko B.   

Punkte:
keine Wertung

2. Meinung:
Die britischen Okkult-Metaller waren eines meiner grossen persönlichen Highlights des Jahres 2011 und sind es immer noch! Das Meisterwerk «Human Remains» war mit Abstand eines der am meisten gespielten Alben, zu Hause wie auch im Auto. Erstmals auf die wieder auferstandene Band aufmerksam wurde über das Video von «On Earth As It Is In Hell», das mich komplett aus den Latschen haute! Das ist genau mein Sound und die theatralische Stimme von Sänger David Bower passt wie die Faust aufs Auge und als alter Mercyful Fate Fan fand ich eh sofort Gefallen daran. Der Dank geht hierbei an Andy Sneap, der ja sonst eher als Producer unzähliger Hammer-Alben ein Begriff ist. Er war es nämlich, der als Hell-Fan der frühen Jahre auf Anfrage der restlichen drei Ur-Musiker die Vision einer Reunion, basierend auf den alten Demos (wo noch das durch einen Suizid verstorbene Gründungsmitglied Dave G. Halliday drauf zu hören ist) entsprechend anschob. So schloss sich so zu sagen der Kreis dahin gehend, dass der junge Andy damals das Gitarrespielen nämlich bei Dave erlernte. Ob nun der neue Frontmann David Bower mit Gitarrist Kev Bower verwandt ist, entzieht sich zu Zeit meiner Kenntnis. Fazit ist aber, dass die obergeile Musik von Hell bestens in die gegenwärtige Blütephase des Heavy Metals passt. Die erste Singleauskopplung «The Age Of Nefarious» setzt stilistisch nun genau dort an, wo der brillante Erstling aufgehört hat. Man darf also mehr als gepannt auf den Rest des ganzen Albums sein. Die Wartezeit bis dahin, also im November, wird mit drei Live-Aufnahmen vom diesjährigen "Bloodstock-Festival" versüsst. Dass Nuclear Blast bei dieser limitierten 10"-EP nebst schwarzem und rotem Vinyl noch eine dritte Version in Gold, aber nur für einen exklusiven Kundenkreis releaste, hinterlässt einen etwas faden Business-Geschmack, der der gebotenen Musik aber nichts anhaben kann.
Rockslave   

Punkte: keine Wertung
PARADISE LOST – Tragic Illusions 25 (The Rarities / Compilation)
Century Media/Universal
Wenn man hier jetzt versuchen würde, die ganze musikalische Geschichte des Quintetts niederzuschreiben, man würde jeglichen Rahmen sprengen. Ergo soll hier und jetzt lediglich über diese Kompilation berichtet werden. Im Prinzip wurden Tracks zusammengetragen, welche den neueren Werdegang der Briten veranschaulichen, allerdings beginnt die Scheibe mit einem Song, den man bisher noch nicht gekannt hatte: „Loneliness Remains“ ist eine Gothic/Doom-Walze mit sachten Grunge-Einflüssen, welche hart, aber dennoch eindringlich sich in die Gehörgänge frisst. Nick Holmes frönt seinem berühmt-berüchtigten Schreigesang, während die Instrumentalfraktion um den Ausnahmegitarristen Greg Mackintosh ein drückendes Klanggebilde aufbaut. Des Weiteren sind mehrere Covers auf der LP vertreten („Never Take Me Alive“ von Spear Of Destiny und „Missing“ von Everything But The Girl – sollte noch einer sagen, die Jungs hätten Berührungsängste mit genrefremdem Material) sowie alle Bonus-Tracks, welche ab „In Requiem“ entweder bei Deluxe Editions oder gar Japan-Importen zu finden waren (beispielsweise „Back On Disaster“). Sogar das Instrumental „Godless“ hat seinen Weg auf die „Tragic Illusions“ gefunden – und jetzt wird’s spannend! Man hat dieses Jahr offenbar aus einer Laune heraus beschlossen, 2 Tracks aus den Anfangstagen neu zu vertonen: das stil- und wegweisende „Gothic“ sowie „Our Saviour“. Spannend deshalb, weil nicht verkrampft versucht wurde, eine moderne Version der Songs zu erschaffen, sondern man beliess die Rohheit und den Charme des Death/Doom und bediente sich (logischerweise) einfach moderner Aufnahmemittel. Und hey, Nick Holmes kann nach wie vor growlen wie nichts, das beweist er erneut in diesen Songs. Ob das nun ein Zeichen ist für die Richtung einer zukünftigen CD oder schlichtwegs ein nostalgischer Zug, darüber mag man nun spekulieren. Fakt ist, dass man mit den tragischen Illusionen einen guten Weg hat, erstens alle B-Sides neueren Schaffens auf einen Schlag sein Eigen zu nennen und zweitens eine Annäherung an eine Band gefunden hat, welche wie keine andere Stile und Genres geprägt hat.
Toby S.   

Punkte:
keine Wertung
BLACK LABEL SOCIETY - Unblackened (Live-DCD/DVD)
Armoury Records/Musikvertrieb
Nach seiner Zeit bei Madman Ozzy Osbourne schob Zakk Wylde Ende der 90er Jahre Solo-Projekte an, darunter Pride And Glory und Zakk Wylde's Book Of Shadows. 1998 und nach einer Namensstreit-Episode wurde die neue Band Black Label Society aus der Taufe gehoben. Zuerst in Japan veröffentlicht, kam das Debüt «Sonic Brew» auch in den Staaten und Europa auf den Markt. Seit dem sind acht Studio- und ein paar Live-Alben erschienen, die ganz auf den optisch mittlerweile stark veränderten Protagonisten zugeschnitten sind. Roh und ungehobelt, aber stets auch mit einer "weichen" Seite ausgestattet. Der kernige BLS-Sound, der je nachdem als Doom Rock/Metal mit Southern- und Country-Einflüssen bezeichnet wird, ist mittlerweile und nicht zuletzt auch wegen Zakks unverkennbarer Stimme sofort und überall heraus zu hören. Die vorliegenden Aufnahmen, die als DVD und DCD (plus sechs Bonustracks) erschienen sind, dokumentieren einen speziellen Auftritt, der im Frühling 2013 in Los Angeles im Club Nokia mitgeschnitten wurde. Was auf den ersten Blick wie eine weitere "normale" Liveverwertung aussieht, entpuppt sich alsbald als "halbakustisches" Meisterwerk, bei dem die komplette Band den ganzen Gig über sitzend (!) spielt und den sonst harten Brocken (die hier aber in der Minderzahl sind) einen schon etwas anderen Anstrich verpasst. Interessanterweise wurden hierzu fast zur Hälfte Songs von der 95er-Scheibe «Book Of Shadows» und drei vom einzigen Release unter dem Banner von Pride Of Glory von 1994 verwendet.

Diese betreffen also die Vorphase von BLS. Der Rest des Sets deckt dann die jüngere Vergangenheit der aktuellen Band ab. Herausgekommen ist dabei ein arschgeiles Bild- und Tondokument, das so leise eigentlich gar nicht wirklich ist und dabei die filigranen Solo-Fähigkeiten von Zakk Wylde und Nick Catanese nicht zu kurz kommen lässt. Der Gesang ist jedoch weitgehend getragen und verleiht dem angenehm raumfüllenden Sound das entscheidende Sahnehäubchen. Ob die Saitenfront danach nicht Schwielen am Hintern hatte, ist nicht überliefert, trägt aber nichts zur Sache bei. Ein Blick auf die Bandmitglieder fördert übrigens auch einen gewissen Derek Sherinian (Ex-Dream Theater) zutage, der noch nicht so lange her das Lineup von Black Country Communion zierte, im Umfeld von BLS bisher eigentlich als Studiomusiker figurierte und beim Konzert unterstützend dabei war, da Zakk Wylde bekanntlich nicht nur Gitarre spielen kann. Wer sonst eher auf Lynyrd Skynyrd anstatt die etwas härteren Molly Hatchet abfährt, wird dieses Teil hier heiss lieben und wer die an sich regelmässig vorkommenden Slow-Songs von Zakk und seinen Jungs grundsätzlich mag, wird hier besonders auf seine Kosten kommen. Monetäre zusätzliche Kosten entstehen hier allerdings, da kein Package, durch die Bonus-Tracks der DCD. Darum sind beide Teile empfehlenswert, da der optimal eingefangene Audio-Sound alleine schon die halbe Miete ist und die DVD dafür noch etwas Bonus-Material auffährt. Zakk besuchte unter anderem ein Gefängnis in England, spielte dort solo und erzählte, was er als Musiker bisher alles so (auch mit Ozzy) erlebt hat und antwortete auf die Fragen der Häftlinge. Ein Interview (wo man erfährt, warum in der Setliste nichts von Ozzy dabei ist) und das offizielle Video von «Losin' My Mind» warten ebenfalls darauf, angeschaut zu werden. «Unblackened» lohnt sich alleweil und nicht erst zu Weihnachten!
Rockslave   

Punkte:
keine Wertung
MAYFAIR - Schlage mein Herz, schlage
Pure Prog Records/Non Stop Music
Nach fast fünfzehn Jahren Abstinenz melden sich die beinahe verloren geglaubten Mayfair mit einem neuen Rundling zurück. Diejenigen, denen Mayfair noch ein Begriff ist, vermuten sicherlich bereits, was da auf sie zukommt, aber den anderen sei es gesagt: Vorsicht, die Österreicher um die beiden Urmitglieder Mario (Gesang) und rEnE (Gitarre) lassen sich in keine Schublade stecken, und es könnte beim Durchhhören ihrer Musik zur Überhitzung der Gehirnwindungen führen! Auch auf ihrem vierten Werk tobt man sich, sagen wir mal ganz grossräumig, im Prog Rock aus. Wobei hier nicht gefrickelt wird, ich spreche eher von der musikalischen Vielseitigkeit unser Nachbarländer. Mario setzt hier vermehrt auf deutsche Texte, was das Ganze auch nicht zu leichterer Kost macht. Hört euch nur mal die Gegensätze von dem eher ruhigen und atmosphärischen "Island" und dem rauen, rockigen "Abendporno" an!Oder der etwas durchgeknallte Titeltrack, der mit einem überraschend eingängigen Refrain kommt. Auch das coole "wwwrong", das dann mit einem geilen Gitarrenriff endet. So ist jeder Song ein Erlebnis, auch der Rausschmeisser "Der Abschied" lässt sich nicht so richtig einordnen. Am besten zieht ihr euch das mal selbst rein, dann versteht ihr, was ich meine. Die musikalische Spannweite der neuen Mayfair ist enorm, vorgefertigte Schubladen sind für die Österreicher definitiv zu klein. Mir gefällt diese fast einzigartige Vielseitigkeit der einzelnen Instrumente, und auch die variable Stimme von Mario. Mayfair fordert den Zuhörer, und nur wer sich eingehend mit deren Musik auseinandersetzt, wird sie auch verstehen können. Na dann, Proggies, an die Arbeit!
Crazy Beat  

Punkte: 8.9 von 10
DARKHAUS – My Only Shelter
Oblivion Records/Musikvetrieb
Es gibt ein paar Alben, da ist man gleich von der allerersten Sekunde an voll mit dabei - so auch beim Debüt von “Darkhaus“. “Life Worth Living“ haut gleich von Anfang an richtig rein und stellt klar, was einen auf dem restlichen Album erwartet: deftiger Synth-Rock mit extrem eingängigen Melodien und äusserst kompaktem Songwriting. Die multinationale Band (Mit Mitgliedern aus Schottland, Deutschland, Österreich und den USA) mag für viele vielleicht ein wenig zu Mainstream sein, doch ist ihnen mit “My Only Shelter“ ein vielversprechender Erstling gelungen, der Hunger auf mehr macht. Die einzelnen Musiker kommen aus eher unterschiedlichen Sparten zusammen, was den Sound von Darkhaus wohl auch so vielfältig macht: Mastermind Rupert Keplinger hat als Songwriter bereits mit Peter Maffay, Eisbrecher und Stephan Weidner zusammengearbeitet und Mitgründer und Bassist Gary Meskil war Gründer der US Hardcore Band Pro-Pain dabei, wo auch Gitarrist Marshall Stephens die Seiten gerührt hat. Nach eigener Aussage dürfte das “emotional inspierierende“ Songwriting vor allem Fans von HIM, Depeche Mode und Queens of the Stone Age begeistern - ich würde das allerdings etwas relativieren und noch A Life Divided mit auf die Liste setzen. Mit auf den Silberling haben es auch noch 2 Remixes geschafft: Der Opener “Life Worth Living“ in der Version von Kinky J und mit “Breaking the Silence“ durften Eisbrecher sich austoben – das Resultat spricht für sich! Highlights sind vor allem “Hour of Need“ und das sehr eingängige “Angelina“. So gut mir die einzelnen Tracks gefallen, ist das ganze Album vielleicht doch ein wenig zu sehr nach Schema X aufgebaut, und die Abwechslung bleibt ein wenig auf der Strecke. Nichtsdestotrotz ist “My Only Shelter“ ein tolles Album geworden und reinhören lohnt sich auf jeden Fall.
Patricia H.   

Punkte: 8.8 von 10
AC ANGRY – Black Denim
Dust On The Track Records
Ein Namenswechsel der durchaus Sinn macht! Suggerierte der frühere Namen Taletellers eher Power Metal denn Rock’n’Roll passen nun mit Ac Angry Musik und Bandname viel besser zusammen. Dabei hat die Band ihren Stil nochmals leicht überarbeitet und die Songs marginal angepasst. Anstelle von Heavy Metal gepaart mit Rock’n’Roll ist der Sound nun deutlich bluesiger mit einigen Stoner und Southern-Rock-Einschlägen. Teilweise schlägt gar ein leichter Monster-Magnet-Verweis durch, nur um danach aufgrund einer Klavier-Begleitung an Lynyrd Skynyrd zu erinnern. Im Vergleich zu früher sind die Lieder kürzer geworden. Waren es früher zwischen vier und sieben Minuten, genügen heute teilweise zweieinhalb Minute um auf den Punkt zu kommen. Diese Beschränkung aufs Wesentliche ist es auch, welche Black Denim zu einem kurzweiligen Rock’n’Roll-Erlebnis macht. Ac Angry klingen rau, ungezügelt und trotzdem unglaublich musikalisch. Wenn Motörhead einst abtreten werden, ist mit dieser Band für eigenständigen Nachwuchs gesorgt. Ac Angry haben einen mutigen Schritt nach vorne gemacht, mit dem sie nur gewinnen können. Black Denim ist das Album, welches eigentlich bereits nach dem Debüt Detonation hätte kommen sollen. Belohnt Euch und die Band selbst mit dem Kauf dieses Rock’n’Roll-Monsters.
Roger W.  

Punkte: 8.8 von 10
FLOWER KINGS - Desolation Rose
InsideOut Music
Man sagt ja, das Beste kommt zum Schluss, doch beim neuen Werk der Blumenkönige trifft das nicht ganz zu, da die Schweden auf ihrem neusten Output gleich zu Beginn mit dem Opener "Tower One" ein gewalltiges Prog-Feuerwerk zünden. Vierzehn Minuten facettenreicher Prog Rock, so wie ihn nur die Herren um Roine Stolte kreieren können. Ein herrliches Stück Musik, typischer Flower Kings Symphonic Retro Prog, wie ihn die Fans mögen, der durch den abwechselneden Gesang von Roine Stolt und Zweitgitarrist Hasse Fröbeerg noch zusätzlich für Abwechslung und Spannung sorgt. Auch die anderen neun Songs können sich sehen, beziehungsweise hören lassen. Da dröhnen die Hammond Orgeln von Tomas Bodin, der Minimoog spaced, was das Zeug hält und Rione glänzt mit seinen unglaublichen Soli. Basser Jonas Reingold legt hier eine unglaubliche spielerische Leistung hin, und Drummer Felix Lehrmann hat sich endgültig in die Band eingefügt. Anspieltipp ausser dem Opener ist das saugeile "White Tuxedos", das mit einem aussergewöhnlichen Chorus glänzt -Hammersong! Ansonsten gibt's wie gewohnt klasse Prog-Kost auf hohem Niveau, die die Fans sicher nicht enttäuschen wird. Auch nach ihrem 20-jährigen Bestehen mischen die Schweden immer noch ganz vorne in der Prog Rock-Szene mit, und das durchaus verdient, wie ich finde.
Crazy Beat  

Punkte: 8.8 von 10
EPICA – Retrospect DVD
Nuclear Blast/Warner
Ihr 10-jähriges Jubiläum haben Epica im holländischen Eindhoven gebührend gefeiert. Mit vereinten Kräften haben sie eine dreistündige Spezialshow mit komplettem Orchester und Chor auf die Beine gestellt. Für all jene welche nicht live mit dabei sein konnten, gibt es das Konzert nun als DVD zu kaufen. Mit Gastauftritten von Floor Jansen und alten Bandmitgliedern, sowie vielen Effekten, wie einer spektakulären Licht- und Pyroshow, oder sinnlicher Seilakrobatik zu ‚Chasing The Dragon‘, hat man für besondere Highlights gesorgt. Die Setlist besteht aus bekannten Titeln aus der umfassenden Diskografie und zudem einem speziell für diesen Event geschriebenem Song - ‚Retrospect‘. Die Musiker sind mit viel Spielfreude bei der Sache und begeistern damit das zahlreich anwesende Publikum. Mit Ausnahme von Sängerin Simone Simons, welche an diesem Abend nicht ihre volle Leistung abrufen konnte, spielen alle auf einem sehr hohen Niveau. Der schwangeren Fronterin fehlte es für einmal etwas an der gewohnten Power in der Stimme und auch der eine oder andere schiefe Ton hat sich eingeschlichen. Dank dem grandiosen Orchester und Chor, fällt dies aber nicht allzu stark ins Gewicht. Während einer Soloeinlage spielten diese ein Medleys durch verschiedene EPICA-Songs, mit Arrangements die genial gelungen sind. An der Soundqualität der DVD kann nichts bemängelt werden, bei den Filmaufnahmen wäre jedoch mehr drin gelegen. Es wurde zwar aus verschiedenen Perspektiven gefilmt, aber diese haben sich nicht alle als geeignet erwiesen. Der dichte Nebel und das starke Licht verdecken immer wieder den Blick auf die Musiker. Die DVD enthält neben dem Konzert selbst auch Zusatzmaterial wie Interviews mit aktuellen und ehemaligen Bandmitgliedern und Einblicken in die aufwändigen Vorbereitungsarbeiten.
Patricia L.      

Punkte: keine Wertung
PLACE VENDOME – Thunder In The Distance
Frontiers Records/Musikvertrieb
Während alle auf die Reunion von Helloween und Michael Kiske warten, braucht eh niemand, da Andi Deris einen vorzüglichen und authentischen Job hingabevoll erledigt, schmettert der Sänger das dritte Place Vendome-Werk aus dem Handgelenk. Michael gehört noch immer zu den interessantesten Shouter dieses Erdballs und alleine der Umstand, dass er die beiden „Keeper Of The 7 Keys“-Alben der Kürbisköpfe eingesungen hat, wird ihn bis über seinen Tod verfolgen. „Thunder In The Distance“ ist ein verspieltes, lockeres hart rockendes Album geworden, wie wir es uns von Place Vendome wünschen. Ab und zu gehen einige Fragmente zu stark in die sanfte Richtung, die zwar bestens zur Stimme von Kiske passen, aber auch ein bisschen zu kitschig wirken. „Lost In Paradise“ ist ein solcher Kandidat. Würde dieser Track auf einem Avantasia-Album stehen, würden alle vor Freude aufheulen. Hier geht dieser Song leider etwas unter. Die 13 Lieder eignen sich zum Autofahren, zum Relaxen und Entspannen und rücken die Hoffnung, dass Michael sich wieder dem Metal zuwendet, in weite Ferne. Freunde von gediegenem Hardrock, der spielerisch sehr gut umgesetzt wird, können hier bedenkenlos zugreifen. Gebt dieser Scheibe die Chance, die sie braucht, denn „Thunder In The Distance“ hat wirklich packende Momente, auch wenn die Keyboards ein bisschen zu dick aufgetragen sind.
Tinu 

Punkte: 8.5 von 10
PULVER - Let It Shine
LC Records/Non Stop Music
Pulver lassen sich gerne Zeit. Im Jahr 2000 gegründet, gingen satte acht Jahre ins Land, bis sie endlich ihr Debüt rausrückten, danach musste sich die Gemeinde wieder lange fünf Jahre gedulden, bis der Nachfolger „Let It Shine“ endlich seinen weg in unsere Player fand. Aber wie sagt man so schön? Gut Ding will Weile haben, und in Sachen Pulver könnte kein Stichwort treffender sein als das eben zitierte. „Let It Shine“ ist ein saucooles Groovemonster geworden, anders kann ich’s nicht ausdrücken, und alles andere hätte mich ehrlich gesagt auch überrascht, denn der Fünfer vereint in sich immerhin eine geballte Portion Schweizer Rock – und Metal Kompetenz. V.O. Pulver (GurD, Poltergeist) und Sandro Pellegrini (ex-Pure Inc.) sorgen an den Gitarren für die nötigen Riffwände, Franky Winkelmann (GurD) am Bass und Mauro „Tschibu“ Casciero (The Order) an den Drums legen ein Klangfundament mit ganz dicken Eiern aus, und zu guter Letzt steht mit Inga Pulver eine Sängerin am Mikro, die glücklicherweise Lichtjahre davon entfern ist, die Vorzeigedame mit dünnem Fistelstimmchen zu sein, sondern eine Rockröhre mit ordentlich Puste und Attitüde ist. Stilistisch kreuzen auf der Platte Sludge, Stoner und Metal die Schwerter, und das Resultat sind Nummern wie „Racing Queen“, „Bring It On“, Let It Shine“ oder „Juju Man“, die einfach nur abgehen wie Sau und sich mit wirksamen Hooks sehr schnell ins Gehirn fräsen. Dazwischen gibts mal tonnenschwere, schon fast doomig anmutende Vollwertkost und mit „Ocean“ sogar eine kurze, völlig ungekünstelte Ballade. Aber mit dem Oberkracher „Mexiko“ schiesst die Band ganz am Schluss wirklich den Vogel ab. Riff, Bridge und erst recht der Refrain, hier stimmt einfach alles. So was saugeiles habe ich schon lange nicht mehr gehört, dieser Song hat das Potenzial dazu, live der absolute Abräumer zu werden! Fazit: Geile Scheibe, kaufen!
Mirko B. 

Punkte: 8.5 von 10
DIGNITY – Balance Of Power
Fastball Music
Ex-Edenbridge-Schlagzeuger Roland Navratil überzeugt mit seiner Gruppe Dignity auf angenehme Weise. Dabei sind vor allem zwei Unterschiede ohrenscheinlich: Mehr Heavy Metal als Symphonic Metal und anstelle von hohem Frauen Gesang eine druckvolle männliche Stimme. Als musikalischen Vergleich halten am ehesten noch die Finnen Thunderstone her. Ansonsten ist auf Balance Of Power sehr vieles eigenständig. Power-Metal-Songs à la „Rebel Empire“ werden durch einen progressiven Zwischenteil spannend gehalten, oder mit fetten Chören versehen. Viel Wert haben Dignity auf Abwechslung gelegt. So wechseln sich stampfende Songs mit schnellen Lieder und epischeren Stücken ab. Das musikalische Niveau ist durchaus hoch bis sehr hoch, wobei Dignity sämtliche Grenzen ihres Genres ausreizen. Das Keyboard wird in der Regel zurückhaltend eingesetzt und sorgt nur dann für einige Farbtupfer wo es auch Sinn macht. Trotzdem dürften Hasser dieses Instruments auch hier nicht warm mit dem Tastenmann werden. Zu Unrecht, wie das abschliessende „Help Me Call My Name“ beweist. Hier setzt es einen lockeren Schlussstrich und wird nur durch mächtige Chöre unterbrochen. Balance Of Power ist ein gelungenes Werk, welches Akzente in der Szene setzen könnte. Eine Umsetzung auf der Bühne wird allerdings schwierig, sofern die Band nicht ständig ein Band mitlaufen möchte. Auf CD ist dieses Album aber eine durchaus lohnenswerte Investition. Da verzeiht man auch gerne, dass das Cover von Scorpions „Blackout“ wohl eher in die Kategorie „nice to have“ gehört.
Roger W. 

Punkte: 8.5 von 10
SPIRITUAL BEGGARS – Spiritual Beggars (Re-Issiue)
Century Media/EMI
Die Wiederveröffentlichung des Spiritual Beggars Debüts aus dem Jahr 1994 ist bei Weitem nicht nur was für Komplettisten. Jeder, der diese Kapelle auch nur halbwegs mag (und wer tut das nicht???), sollte zumindest ein Ohr riskieren. Zu den ursprünglich sechs regulären Tracks des selbstbetitelten Erstlings wurden auf der ersten CD noch vier Bonustracks draufgepackt, welche dem ursprünglich veröffentlichten Material in wirklich nichts nachstehen. CD Nummer zwei hingegen enthält satte fünfzehn Demotracks, welche die ganze frühe Bandphase mit Sänger/Bassist Christian „Spice“ Sjöstrand abdecken und teilweise wesentlich roher klingen als die späteren Albumversionen. Dies sollte auch für jene Kaufreiz genug sein, die bereits alles von Spiritual Beggars in ihrem Besitz haben, ausserdem bringen einem diese alten Aufnahmen in Erinnerung zurück, wie funkig und zuweilen sogar jazzig die Band in den ersten Jahren oft zu Werke ging, Hendrix schielt mehr als einmal verschmitzt um die Ecke, und von der stark ausgeprägten Orientierung an Rainbow, mittlerweile ein Wiederkennungsmerkmal von Spiritual Beggars, konnte damals noch absolut nicht die Rede sein. Zusätzlich aufgewertet wird dieser Re-Issue durch Liner Notes von Walter Hoeijmakers (Roadburn Festival) und einem neuem Artwork von Costin Chioreanu (Roadburn Festival, The Devil’s Blood, Ulver, etc.).
Mirko B.       

Punkte: keine Wertung
PRO-PAIN - The Final Revolution
Steamhammer/Musikvertrieb
Pro Pain sind eine Institution und aus dem Hardcore-Sektor nicht mehr wegzudenken. "The Final Revolution" ist schon das vierzehnte Album der New Yorker und böse Zungen werden wieder laut mit Parolen wie : Das klingt doch immer wieder gleich!. Falsch, Leute! Der Thrash ist weniger geworden und man konzentriert sich vielmehr wieder zu den Hardcore-Wurzeln zurück. Es groovt wie die Sau, und die Produktion stammt von keinem Geringeren als dem Chef von GurD, V.O.Pulver. Gary Meskil, Sänger und Songwriter, ist wieder mal übelst angepisst darüber, was in seinem Land so zu und her geht. Darum, liebe Leute, ist das Ding ultrafett geworden und bläst alles um, was sich Pro-Pain in den Weg legt. Sicherlich eines der Hightlights in diesem Monat.
Daniel J.    

Punkte: 8.5 von 10
HAIL OF BULLETS - III The Rommel Chronicles
Metal Blade/Sony Music
Die Kugeln hageln, die Panzer rollen - und walzen alles nieder. Album Nummer drei der Holländer Hail of Bullets mit dem unverkennbaren Martin van Drunen am Gesang schiesst sich nicht den Weg frei sondern stampft alles was im Weg steht in Grund und Boden. Das Thema ist wie für Hail of Bullets schon üblich der Zweite Weltkrieg - wie der Titel sagt sind es diesmal genauer die Begebenheiten rund um den Nazi-Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der vor allem durch den Afrika-Feldzug unrühmliche Berühmtheit erlangte. Straighter, knallharter, teils doomig schleppender, teils prügelnder Death Metal wird hier geboten - Hail of Bullets sind wie auch Asphyx, die zweite Band von van Drunen, eine verlässliche Institution, enttäuschen auch diesmal nicht und erfüllen die in die gesteckten Erwartungen voll und ganz. Der Hass auf rumpelnden Kettenrädern mitten im Kugelhagel - das ist III The Rommel Chronicles. Kaufen.
Lucie W.   

Punkte: 8.5 von 10
THE BRIMSTONE DAYS – The Healer
Transubstans Records
Und schon wieder eine junge Band aus Schweden, die nicht nur ihre Klamotten, sondern auch ihre Riffs im Second-Hand-Shop findet. Das erstaunliche am Überangebot von Retro-70's-Vintage-Proto-was-weiss-ich-Bands aus Skandinavien: Praktisch alle besitzen dennoch Wiedererkennungswert. So auch The Brimstone Days, die mit ihrem Drittling „The Healer“ ein frohmütiges und relaxtes Stück bluesigen Hard Rocks abliefern. Die Paten, das machen schon die ersten beiden Hüftschwinger „Black and Blue“ und das funky „We Come in Peace“ deutlich: beschwingt und trotzdem bestimmt zockende Groove-Combos wie Cream, Blue Cheer, Hendrix oder Grand Funk Railroad, Bands aus der Zeit, in welcher der Rock'n'Roll seine Sexiness zu entdecken begann. Auch wenn es erst gerade eben Herbst geworden ist, bei so entspannt die Lebens- bzw. Feierfreude propagierenden Nummern wie „Clap Your Hands“, dem südstaatlich verschliefenen „Bag of Bones“ oder dem genauso konföderierten Titeltrack sehnt man sich schon ungeduldig die nächste Gartensause herbei. The Brimstone Days spielen den Soundtrack zum Bier am lauen Sommerabend und zwar so unaufgeregt und arschcool, dass man seine The Answer- und Black Stone Cherry-Scheiben getrost verschenken kann. Schade nur, dass das Power Trio eher selten die Gelegenheit nutzt, einen Gang höher zu schalten. Tut man das nämlich, wie im strammen „Nightmare Is Here“, dann sorgen Anleihen an skandinavischen Kick-Ass der Marke Backyard Babies oder Hellacopters für zusätzliche Lust nach Bier, Freunde und den Brimstone Days. Im Second-Hand-Shop findet man eben doch immer wieder Perlen.
Kissi    

Punkte: 8.4 von 10
DISCREATION - The Silence Of The Gods
Remission Records
Dass es sich bei Discreation um Hessen und nicht um Schweden handelt, überrascht im ersten Moment - schwedischer, bzw. göteborgischer kann Death Metal kaum sein als auf dem dritten Longplayer der Hanauer. Mächtiger Sound, ebenso mächtige Stimme und grosse Melodiebögen gepaart mit Härte und prügelnden Parts, kreative und melodiöse Soli - das kriegt man auf The Silence of the Gods geboten. Was man nicht bekommt, ist Innovation und Eigenständigkeit - obwohl nach ein paar Hördurchgängen durchaus das eine oder andere hängen bleibt. Der Haupteinfluss ist - wie oben erwähnt - eindeutig schwedischer Death Metal der Göteborg-Schule, ab und an blitzt auch mal etwas US-Death Metal durch. Eine gelungene Mischung und insgesamt auch eine sehr gelungene Scheibe - es bleibt aber leider ein bisschen der bittere „Alles-schon-mal-gehört“-Nachgeschmack. Trotzdem merkt man, dass hier wirklich Herzblut drin steckt und der Fünfer sich den Allerwertesten für die Platte aufgerissen hat. Für melodischen Schwedentod-Anhänger ist das ein Muss und auch für Old School- und andere Deather lohnt sich das Reinhören, denn das Melodische driftet hier niemals zu sehr in die Gefälligkeit oder gar ins Kitschige ab sondern wirkt stets tiefgründig, düster und mächtig. Dunkel und böse irgendwie das Ganze. Gefällt mir!
Lucie W.   

Punkte: 8.3 von 10
WARBRINGER - IV: Empires Collapse
Century Media/Universal
Warbringer sind die Speerspitze der neuen Thrash Metal-Bewegung. Das nunmehr schon vierte Album ist auch ihr vielfältigstes Werk geworden. Man hört Black Metal, Heavy Metal, Hardcore-Anleihen, und auch ein wenig Punk ist hier vorhanden. Man will der Gemeinde auch zeigen, dass man es musikalisch drauf hat und nicht immer nur auf's Gaspedal treten muss, gespickt mit Breaks. Aber das ist ja das Interessante am Thrash Metal, die Aggressivität, die Schnelligkeit, die langsameren Passagen und die Virtuositätt der Musiker. Schlecht ist die neue Scheibe beileibe nicht, aber die Songkompositionen sind schon recht gewöhnungsbedürftig bei dieser doch grossen Anzahl an verschiedenen Einflüssen. Nach ein paar Durchläufen (brauchte man vorher nicht!) kommt man immer besser in Fahrt und wippt schon gut mit dem rechten Fuss mit. Warbringer haben vorgelegt; mal schauen, was die Konkurrenz zeigt.
Daniel J.   

Punkte: 8.3 von 10
EAT THE GUN – Stripped To The Bone
Steamhammer/Musikvertrieb
Eat The Gun konnten vor zehn Jahren mit ihrer Debütscheibe, der EP "Kingsize" bereits aufhorchen lassen. Seither hat die Truppe aus Münster schon über 650 Gigs absolviert und drei Studioalben veröffentlicht. Nun werden sie mit dem vierten Werk "Stripped To The Bone" vorstellig. Die Scheibe wird den guten Ruf der Band weiter verfestigen, überzeugen sie nämlich durchs Band mit starkem Songmaterial. Die Tracks gehen leicht ins Ohr. Sie sind aufs wesentliche reduziert, auf unnötigen Ballast wurde verzichtet. Die rasiermesserscharfen Riffs treiben die Songs nach Vorn. Die Rhythmusabteilung erschuf ein tonnenschweres Fundament, die rauen trockenen Vocals von Sänger/Gitarrist Hendrik Wippermann ergänzen den charismatischen Sound zu einem heissen Heavy Rock-Gemisch. Anno 2013 haben die drei Musiker den alternativen Rockeinschlag stärker gewichtet als in der Vergangenheit, haben dabei die Songs aber glücklicherweise nicht der Eingängigkeit beraubt. Mit Black Sabbath meets Danko Jones nähert man sich dem Sound von Eat The Gun. Das heisst, bodenständiger Metal trifft auf akutellen Kick Ass Rock'N'Roll. Der merkwürdige Bandname könnte vielleicht einen potenziellen Interessenten dazu bringen, die CD im Regal stehen zu lassen. Liebhaber von Monster Magnet sollten die Scheibe aber unbedingt auf ihren Einkaufszettel schreiben.
Chris C.     

Punkte: 8.3 von 10
RIVERS OF NIHIL - The Conscious Seed Of Light
Metal Blade/Sony Music
Man erkennt von Weitem, dass beim Covergemälde von "The Conscious Seed Of Light" Dan Seagrave am Werk war. Und das ist doch schon mal etwas in unserer Zeit der verfallenden Werte. Rivers of Nihil konnten auch im musikalischen Bereich auf kompetente Unterstützung bei ihrem Erstlingswerk zählen. Erik Rutan (Hate Eternal) zimmerte den Jungs aus Reading, Pennsylvania einen aggressiven Death-Metal-Sound. Dass dabei Rutans ex-Band Morbid Angel einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Musik ausgeübt hat, verhehlt die Band keinesfalls. In ihrem Bestreben nach Geschwindigkeit und Präzision und ihrer Suche nach ungewöhnlichen Harmonien erinnert mich die Truppe an Decapitated. Zu ihrem progressiven Ansatz gehört auch das Einstreuen von atmosphärischen Passagen im Stile von Gojira. Als ebenso progressiv würde ich das textliche Konzept bezeichnen. "The Conscious Seed Of Light" ist der erste von vier Teilen, die alle für eine der Jahreszeiten stehen. Sinnigerweise beginnt die Karriere von Rivers of Nihil mit dem Frühling. Die Songs sind dabei lose miteinander verbunden und thematisieren verschiedene Aspekte wie Geburt, Wachstum oder Neubeginn. Dabei steht nicht der Mensch, sondern die Natur im Vordergrund. Obwohl für ein tieferes Verständnis ein Textblatt sicher unabdingbar ist, kann man die Musik auch ohne diesen Anspruch geniessen. Ebensowenig muss man Vivaldis Interpretation der vier Jahreszeiten kennen, um mit Rivers Of Nihil klarzukommen. Nicht so abgefahren wie Decapitated, nicht so eigenständig wie Gojira und noch nicht so bekannt wie Morbid Angel, aber eine vielversprechende Band, deren Debüt Aufmerksamkeit verdient. Gefällt mir sehr gut!
Mac     

Punkte: 8.2 von 10
DEICIDE - In The Minds Of Evil
Century Media/Universal
Das Album startet mit dem kurzen Alfred-Zitat "Some men just want to watch the world burn" (aus "The Dark Knight"?!) und knüpft gleich den ins Gehirn fräsenden Titeltrack mit zwei tollen Soli daran an. Das darauf folgende "Thou Begone" ist keinen Deut schlechter und auch "Godkill" überzeugt mit einer abwechslungsreichen Mischung aus stampfenden Versen und eingängigen Refrains, fantastischen Soli und "auflockernden" Blastpassagen. Die restlichen acht Songs behalten dieses Schema bei, überzeugen ebenfalls und zeigen Deicide nicht nur von ihrer Schokoladenseite, sondern auch mit einem vor allem gesanglich herrlichen Old-School-Florida-Touch, ohne dabei die technischen Möglichkeiten einer "modernen" Produktion (Jason Suecof/AudioHammer Studios) zu vernachlässigen. Die beiden Urgesteine Steve Asheim (Schlagzeug, heimliches Deicidegehirn, optisches Drogenopfer) und Glen Benton (Growls, Bass, umgekehrte Kreuze) zünden mit ihren Mitstreitern Jack Owen (Gitarre, Ex-Cannibal Corpse) und dem immer wieder mal als Live-Aushilfsgitarristen eingesetzten Kevin Quirion ein herrliches Feuerwerk an rasanten, aber groovebetonten Riffs und den über die letzten zehn Alben liebgewonnenen, blasphemischen Texten. "In The Minds Of Evil" wirkt, wie alle Alben seit "The Stench Of Redemption", sehr kontrolliert, auf den ersten Hinhörer sogar etwas reissbrettartig konstruiert und erschreckend zahnlos. Nach ein paar Durchläufen lässt man sich aber durch die schiere Qualität der Kompositionen selig erschlagen, lauscht den wirkungsvollen Riffs, erfreut sich an den tollen Gitarrensoli und wundert sich trotz der limitierten stilistischen Bandbreite immer wieder mal, wie abwechslungsreich und geschickt Deicide die elf Songs innert 37 Minuten runterrotzen. Fazit: wer sich wieder mal guten Florida-Death Metal abseits von Malevolent Creation., Morbid Angel oder Obituary antun möchte, sollte mit der aktuellen Deicide trefflichst bedient werden. Nur schon das herrliche Herumdeibeln von Meister Benton ist ein reinhören wert. Empfehlenswert.
HaRdY       

Punkte: 8.0 von 10
TRIVIUM - Vengeance Falls
Roadrunner Records/Warner
Einst, das heisst so vor sieben bis acht Jahren, galten die Jungsspunde aus Orlando als "das nächste grosse Ding" in der Hartwurst-Szene, doch es sollte anders heraus kommen. Obwohl, was heisst anders? Trivium sind heute nicht etwa weg vom Fenster, aber in Anbetracht dessen, was schon hinter ihnen liegt, also fette (Support- und Festival-) Tourneen mit Iron Maiden, Slayer, Mastodon, Machine Head, Arch Enemy und einigen anderen mehr, müsste der Status eigentlich grösser sein. Was allerdings nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist die Tatsache, dass die "Get Infected Tour" von 2012, zusammen mit As I Lay Dying und Caliban, in Europa mit ausverkauften Konzerten sehr erfolgreich verlief. Dennoch hat man irgendwie das Gefühl, dass die Amis nicht wirklich was reissen. In den dreizehn Jahren ihres Bestehens sind, inklusive der neuen Platte «Vengeance Falls», sechs Alben erschienen, die stilistisch keinen durchgehend roten Faden erkennen lassen. Zuerst bewegte man sich im Metalcore-Genre, um danach ins Thrash-Lager zu wechseln. Genau deswegen kam damals mit dem Album «The Crusade» (2006) mein Interesse auf, während die alten Diehard-Fans bereits die Nasen rümpften und "Metallica Rip-Off" skandierten, da der Gesang von Matt Heafy frappant an den von James Hetfield erinnerte. Hintergrund war hier mitunter, dass Heafy keinen Bock mehr auf das frühere Gebrüll hatte und damit auch die Probleme dieses anstrengenden Gesangsstils los werden wollte. Das Nachfolge-Album «Shogun» (2008) hielt die Thrash-Fahne weiterhin hoch, zeigte Trivium insgesamt jedoch gereifter, verspielter und brachte dennoch unüberhörbar wieder Metalcore-Vocals hervor.

Somit stellte sich mir die Frage, was bei «Vengeance Falls» noch davon übrig sein wird. Der Opener «Brave This Storm» klingt denn mehr nach Melodeath als Thrash und Matt singt zunächst mal clean und wechselt dann wieder ins angestammte Metalcore-Gebiet, es sei denn, dass nur Corey die Grunts übernommen hat. Gleiches gilt für den nachfolgenden Titeltrack, der nach dem gleichen Muster aufgebaut ist. «Strife» ist dabei mehr Metal mit etwas Alternative Vibes und spätestens jetzt bemerkt man, wie stark auch die Backing Vocals im Vordergrund stehen. Stilistisch hat man den thrashigen Pfad eindeutig wieder verlassen, baut klar auf cleane Vocals im Wechsel mit den Wurzeln von früher und setzt generell auf starke Melodien. Ob dadurch die Härte im Gegensatz zu früher etwas eingebüsst hat oder nicht, liegt im Ermessen des Zuhörers. Machine Head sind dann aber schon einen ganzen Zacken härter und der veränderte Gesang von Matt Heafy lässt das Ganze, trotz den auch von Corey Beaulieu beigesteuerten Brüllparts, insgesamt "sanfter" wirken. Tja..., wie klingen Trivium denn nun also in der Ausgabe 2013? Wie steinharte Nickelback oder zumindest auf den Spuren von Rob Flynn & Co.? Die sauber heraus gearbeiteten Songs, die zudem mit exzellenter Gitarrenarbeit aus dem Hause Heafy/Beaulieu aufwarten, müssen sich unter Umständen ihre Fanbase wieder neu aufbauen. Handwerklich hochstehend, aber eher nicht für den täglichen Gebrauch.
Rockslave     

Punkte: 8.0 von 10
KORN - The Paradigm Shift
Capitol Records/Universal
Ein neues Werk von Korn ist immer ein spezielles Erlebnis, denn man weiss so gut wie nie, was die US-Amerikaner vorhaben. Nun ist der verlorene Sohn Brian "Head" Welch in die Krachkombo zurückgekehrt, und es geht wieder aufwärts mit Korn. Der Dubsteb des letzten Werkes "The Path Of Totality" war nicht jedermanns Sache, und auch mir missfiel der Elektrosound der Kalifornier. Das neue Album überrascht dann auch mit schweren Riffs und dem recht guten Gesang von Jonathan Davies. Die Songs sind gut arrangiert, und die Produktion ist auch nicht von schlechten Eltern. Korn-Jünger sollten hier unbedingt zugreifen, denn man weiss nie, ob wieder mal ein Musiker die Schnauze voll hat und meint, er müsse irgendwelchen Sekten hinterher rennen. Es geht aufwärts mit Korn!
Daniel J.     

Punkte: 8.0 von 10
AFRICAN CORPSE - Corpsewar
SAOL
Endlich mal wieder ein Bandname, den man sich merken kann! Sehr merkwürdig zwar, lässt doch der Name „african corpse“ gleich seltsame Assoziationen in einem aufsteigen - von Bürgerkriegen und Strassen voller Leichen in Afrika bis hin zum Afrika Korps der Wehrmacht im zweiten Weltkrieg. So gar nicht afrikanisch ist aber die Herkunft der vier jungen Musiker, die african corpse 2009 gegründet haben: die Schwaben kommen aus der Nähe von Heilbronn. Ihren Bandnamen verdanken sie einem eigenen Songtitel der sich mit dem täglichen Elend in der dritten Welt befasst. Meine Dritt-Reichs-Interpretation des Bandnamens ist also glücklicherweise ganz und gar daneben. Ganz im Gegenteil: die Band engagiert sich nach eigener Aussage auch tatsächlich bei Hilfsprojekten, lässt also den Worten Taten folgen. Der Sound der Scheibe lässt eindeutig weniger Platz für Gedankenspielereien: es gibt hier direkten, brutalen und authentisch aggressiven Death Thrash auf die Fresse, vor allem die hohen Shouts und Screams geben dem Sound richtig viel Biss. Ausserdem wird in der Instrumentalfraktion sehr präzise gearbeitet, jeder Ton und jedes Riff sitzt, hinzu kommt eine glasklare aber nicht künstlich wirkende Produktion. Abwechslung wird im Songwriting geboten, von prügelnden Songteilen über Moshparts bis hin zu melodiöseren Partien ist alles dabei - und dabei wirken die Songs immer noch aus einem Guss. Alles in allem ein wirklich sehr gelungenes Debüt - sowohl Thrashern als auch Deathern sei diese Scheibe empfohlen. Nur beim Fotoshooting dürfen die Jungs meinethalben beim nächsten Mal den Dreck und das Kunstblut weg lassen - das wirkt nicht ansatzweise böse! Und: den letzten Song auf der Scheibe - ein Remix - hätte man sich echt schenken können. Guter Industrial geht anders. Lasst die Samples in Zukunft bitte in der Schublade…
Lucie W.    

Punkte: 8.0 von 10
EMPYRIUM – Into The Pantheon
Prophecy Productions
Es gibt Alben, die kann man nur dann wirklich geniessen, wenn man sich einfach nur auf die Musik konzentriert und sonst gar nichts. So ist es auch mit diesem Live-Album von Empyrium. Wer es wagt sich auf die Musik einzulassen erlebt wie wunderbare Klangwelten aufgebaut und eine fast schon sphärische Stimmung gezaubert werden. Gegründet 1994, legten Empyrium 2002 eine Pause ein. 2010 fanden die Deutschen unter dem Banner von Mastermind Markus Stock alias Ulf Theodor Schwadorf (auch bekannt für sein Metal-Projekt The Vision Bleak) wieder zusammen. Während die Wurzeln der Band im Melodic Black Metal liegen, haben sie sich über die Jahre immer weiter davon distanziert und sind allmählich auf die Schiene des düsteren Neo-Folk abgedriftet. 2006 kam das Best of Album “A Retrospective“ raus und 2011 folgte dann das erste und bislang einzige Live-Konzert der Bandgeschichte am WGT. Die Mitschnitte dieses Konzerts gibt es nun als Album/DVD/Blu-Ray, inklusive umfassender Dokumentation (Für diese Review liegt mir allerdings nur die CD und nicht das Bildmaterial vor). Qualitativ ist der Sound dieses Live-Mitschnitts absolut tadellos und durchaus vergleichbar mit Studioaufnahmen. Speziell ist hier auch, dass sich Empyrium viele Gastmusiker auf die Bühne geholt haben, was dem ganzen fast schon den Charakter eines Klassik-Konzerts gibt (unter anderen Neige (Alcest) und Fursy Teyssier (Les Discrets)). Die Texte sind oft in archaischem Englisch oder aber in Deutsch gehalten, inhaltlich bietet sich hier das Schlüsselwort “Naturmystik“ an. Fazit: “Into the Pantheon“ ist wohl eines der besten Live-Alben, die ich je gehört habe. Noch spezieller ist es dadurch, dass es bis dato das einzige Konzert der Band war (Für diesen Monat sind jedoch 2 weitere geplant). Durch die hohe Soundqualität ist es nicht nur für Fans zu empfehlen. Ich bin jedenfalls überzeugt.
Patricia H.     

Punkte: 8.0 von 10
MONSTER MAGNET – Last Patrol
Napalm Records/Universal
„I live behind the clouds“ läutet den 11. Release (ohne „Best of“) einer meiner liebsten Live Bands ein und macht gewaltig Hoffnung auf ein starkes Monster Magnet Album. Sagen wir es mal so, die Band kennt ihr Rezept und verarbeitet demnach immer wieder gleiche Elemente und Monster Magnet typische Riffs. Auch Dave Wyndorf zeigt sich hier mit gewohnt charakteristisch starker Stimme. Ein Kulturschock im Stil von Opeth/Heritage darf man von den Amerikanern nicht erwarten, dazu ist man zu sehr mit dem Stoner/Psychedelic/Rock verankert. Das ist auch gut so, denn die Monster zählen für mich zu den absoluten Helden dieses Genre, etwas anderes würde ich ihnen nicht abnehmen. Der aktuelle Release entpuppt sich als kein bahnbrechendes Werk, das alles bisher dagewesenen in den Schatten stellt. Das muss man klar sagen. Es repräsentiert eher einen Querschnitt durch die Monster Magnet Ära und bietet soliden, ehrlichen, dreckigen Rock & Roll. Einen weiteren Knaller wie „Space Lord“ sucht man hier leider vergeblich. Live sind sie mit ihrer Musik unschlagbar.
Liane P.   

Punkte: 8.0 von 10
ARTICAL - Illusion X
Pitch Black Records
Die Gebrüder Mike und Chris Dimareli hauen hier ihren dritten Longplayer raus, wieder mit Marc Boals am Mikro. Wobei Mike Dimareli gleich alle Drums und die Gitarren eingespielt hat - starke Leistung! Den Bass hat der Grieche Leo Petropoulos übernommen. Als Erstes fällt mir die Hanmerballade "I Am So Different" auf; klasse arrangiert und toll gesungen von Boals, auch die Chöre sind gewaltig und unterstreichen die schöne Gesangsmelodie. So haut man eine Ballade raus, meine Herren! Dem entgegen steht der Titeltrack als abwechslungsreiche Metal-Nummer, die eher gemächlich mit tollen Chören und Keys startet, und im Laufe der acht Minuten dann nach einem grandiosen Gitarrensolo als Doublebass-Nummer endet; wirklich überdurchschnittlich gutes Material. Überhaupt finde ich die Mischung aus stampfenden Tracks wie "Look In The Mirror", UP-Tempo Krachern wie "Chasing My Life" und straighten, sehr melodiösen Nummern wie "Follow The Light" sehr interessant. Und mit "Mother" lässt man das Album dann sehr ruhig und ohne Drums ausklingen. Bei Artical macht es die Mischung aus, weshalb ich das neue Album mag - So vielseitig kann Metal sein! Daumen (wieder mal) hoch für Mark Boals und seine Mitmusikanten.
Crazy Beat   

Punkte: 8.0 von 10
TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA –
Tales Of Winter – Selections From The TSO Rock Operas
Universal Republic
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus! Das amerikanische Rock-Oper-Kitsch-Ereignis Trans-Siberian Orchestra wird im kommenden Januar Europa mit seiner gigantischen Show zum zweiten Mal begeistern. Um Werbung für diese Konzerte zu machen, hat man im Hause O’Neil jetzt kurzerhand diese Best-Of veröffentlich. Also werfen wir das schreiberische Megaphon an und verkünden Pflichtbewusst: Die CD ist raus, ihr könnt sie kaufen und euch danach die Tickets besorgen! Viel mehr gibt es über dieses Album eigentlich nicht zu sagen. Ausser, dass grundsätzlich jeder Song ein Killer ist! Wer aber alle CDs von Trans-Siberian Orchestra besitzt, kriegt hier nichts Neues. Keine Bonustracks, keine Live-Versionen, keine Vorschau auf die bereits vor langem angekündigten neuen Alben, kein üblicher Schnickschnack! Vielleicht ist dies aber auch nicht das Ziel dieser Best Of. Vielleicht sollen eher Leute angesprochen werden, welche bisher keinen Überblick über das Nachfolgeprojekt von Savatage hatten. Kommt hinzu, dass in Europa die Alben nur beschränkt einzeln erhältlich sind. So macht diese Best-Of doch noch Sinn. Zumal sie mit einer langen Laufzeit und 15 Lieder äussert üppig ausgefallen ist. Wer also schon immer wissen wollte, wie amerikanischer Kitsch funktioniert und warum die Savatage-Musiker endlich Geld verdienen, wird hier gut bedient. Eine Warnung muss ich aber noch aussprechen. Savatage-Jünger, welche den Gänsehaut-Hit „Believe“ vom „Street – A Rock Opera“ vergöttern (und zu denjenigen gehöre ich auch), werden mit der blassen, von einem anderen Sänger lustlos eingesungen Trans-Siberian Orchestra Version, ihre wahres Grauen erleben. Ansonsten ist diese Best-Of eine runde Sache für Einsteiger, aber total überflüssig für langjährige Fans.
Roger W.      

Punkte: keine Wertung
GENERATION KILL - We`re All Gonna Die
Nuclear Blast/Warner
Es ist nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass ein Musiker (wie in diesem Falle Rob Dukes, Sanger von Exodus) sich auf ein Solo-Album mit ein paar zusammengewürfelten Musikern einlässt. Manchmal geht es gut, und manchmal sollte man es sein lassen, denn es gibt schon genug neue Alben. Doch in diesem Fall machen wir mal eine Ausnahme, denn der gute Rob, der eigentlich mit Exodus die Inkarnation des Bösen verkörpert, gibt sich auf seinem Solo-Werk ganz handzahm. Der Knabe singt wirklich im cleanen Bereich, und da fragt man sich schon, ob das derselbe Mann ist, mit dem niemand im Fahrstuhl stecken bleiben möchte. Generation Kill spielen Thrash Metal im Mid-Tempo mit sozialen Texten, in denen die Brutalität des Krieges beschrieben wird. Es sind zum Glück nur acht Songs, denn die klingen recht sauber arrangiert, und mehr braucht man auch nicht, denn die Hauptband (Exodus) des Artisten genügt mir persönlich längstens, auch wenn "We`re Gonna Die" nicht schlecht geworden ist.
Daniel J.   

Punkte: 8.0 von 10
SEVENTH KEY – I Will Survive
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nach dem selbst betitelten Debüt 2001, dem Nachfolger "The Raging Fire" 2004 und dem Live Mitschnitt "Live I Atlanta" 2005, tritt die Melodic Formation Seventh Key nun zum vierten Mal in Erscheinung. Nach acht Jahren Pause ist es erfreulich, dass das Projekt weiter am Leben erhalten wird, was nicht weiter erstaunlich, da bei Seventh Key zwei absolute Profis die Fäden in der Hand halten. Mike spielt nicht nur Gitarre und Keyboards, sondern ist auch für die Produktion und den Mix verantwortlich. Mit Drummer Chet Wynd und einigen Gastmusikern wurde nun dieser dritte Studio Output eingespielt. Im Gegensatz zum Debüt konnte bereits " The Raging Fire" auf breiter Linie überzeugen. "I Will Survive" schlägt nun in die gleiche Kerbe wie der Vorgänger. Bereits der Eröffnungstack, bzw. Titelsong wird den AOR/Melodic Fans Freudentränen in die Augen treiben. Die Truppe hat den Dreh raus, wie abwechslungsreicher Melodic Rock klingen sollte, wie wuchtige Gitarren mit dezenten Keyboards ergänzt werden können, wie Balladen fernab von Kitsch umgesetzt werden können. Obwohl die Scheibe auch einige schwächere Tracks beinhaltet, hat die Formation in der Schlussabrechnung ein starkes Werk auf der Haben-Seite. Genre-Fans können bedenkenlos zugreifen.
Chris C.   

Punkte: 8.0 von 10
DREGEN – Dregen
Universal
Der als Andreas Svensson geborene Schwede hat sich langsam, aber sicher zum (Sleazy)-Rockstar Nr. 1 in seiner Heimat gemausert. Von den drei ehemaligen Aushängeschildern der Rotzrock Szene im IKEA Land, Gluecifer, Hellacopters und Backyard Babies, hat Dregen immerhin die zwei letztgenannten mitbegründet. Doch die Zeiten können sich schnell ändern. Gluecifer und Hellacopters haben sich schon vor einiger Zeit getrennt, die Zukunft der Backyard Babies ist ungewiss. Diese sind (oder waren) auch international ziemlich erfolgreich, blieben aber in den letzten Jahren deutlich hinter ihrem 98er Highlight "Total 13" zurück. Zwischenzeitlich ist Dregen Gitarrist in der Band von Michael Monroe (Hanoi Rocks) und entsprechend beteiligt an dessen ultrastarkem Output "Horns And Halos". Dazwischen hat der Mann nun sein erstes Soloalbum fabriziert. Unter anderem hat ihm sein Kumpel aus Hellacopters-Tagen, Nicke Andersson, hilfreich unter die Arme gegriffen. Stilistisch bewegt sich Dregen in seinem angestammten Umfeld. Dreckiger Kick Ass Rock'n'Roll ist nun einmal das, was der Schwede aus dem Effeff beherrscht. Für seinen Solostreich hat er sämtliche Zutaten in einen Topf geworfen. Nebst zeitlosem Rock'n'Roll, Glam, Punk und Sleaze auch eine anständige Dosis Blues. Dem ganzen wurde zudem unaufdringlicher Pop Appeal einverleibt, ohne dabei aber Kanten und Ecken zu entfernen. Herausgekommen ist ein sehr abwechslungsreiches Album, das sämtliche Facetten des Vollblutmusikers zeigt. So ganz nebenbei hat er auch noch coole Songs verfasst. Diverse Tracks glänzen durch hohe Eingängigkeit, einige andere durch unkonventionelle, aber zum Sound passende Strukturen. Ein weiteres Highlight sind die derben Vocals, die so fundiert und variabel nicht zu erwarten gewesen sind. Dregen ist mit seinem selbsbetitelten Debüt sicher kein Meisterwerk gelungen, mit dem Backyard Babies-Material kann es aber alleweil mithalten.
Chris C.   

Punkte: 8.0 von 10
SIC ZONE - Bear The Consequences
Dr. Music Records
Die Deutschen Thrasher Sic Zone klingen auf ihrem Debut "Bear The Consequences" nicht klassisch thrashig, sondern eher wie eine morbide Verschmelzung von Sepultura, Machine Head und Inquisition. Auffallend an Sic Zone ist der beneidenswerte Range des Sängers, der durch durchdachte Riffsalven und tightem Drumming unterstützt wird. Auf sämtlichen elf Songs, wobei der letzte eine Live Aufnahme ist, liefern Sic Zone ein Brett ab. Und Sänger PY ist derart facettenreich, von Flüstern, Sprechgesang, Shouts und sämtlichen Gutturals, so dass kein Song langweilig wird. Der Live Track "Stale" ist der Beweis dafür, dass die Herren aus dem nördlichsten Kanton defintiv ein Versprechen
für die Zukunft sind.
Steve Butcher   

Punkte: 8.0 von 10
JADED HEART – Live In Cologne (CD & DVD)
Fastball Music
Moment… Eine Live-Scheibe, auf der gerade mal sieben Songs zu hören sind. Nun ja, ein bisschen wenig, zumal die Herren ja nicht erst seit gestern unterwegs sind und mit elf Alben aus dem Vollen schöpfen könnten. Nun gut… Die zu hörenden Stücke kommen gut aus den Boxen, präsentieren die Truppe spielfreudig und energiegeladen. Da geht der Hauptteil der gespielten Tracks auf die beiden letzten Studioscheiben, was an und für sich logisch ist, bei diesem Backkatalog man sich aber doch wünscht ein breiteres Spektrum hören zu bekommen. Auf der DVD finden sich neben dem Kölner Konzert noch einen Tourreport aus Japan 2013, Interviews, das Video zu „With You“ und die Japan-Bonus-Videos von „Your Soul To Keep“ und „Watching You Break“. Alles in allem eine gelungene Sache, die beweist, dass Jaded Heart richtig rocken können.
Tinu      

Punkte: keine Wertung
FIT FOR AN AUTOPSY - Hellbound
Steamhammer/Musikvertrieb
Deathcore der besonders harten Art spielen Fit For An Autopsy aus New Jersey, welche 2007 gegründet wurden. Sänger Nate Johnson spielte bereits vorher in anderen, teilweise bekannten Bands in der Death Metal- und Deathcore-Szene. Er spielte bereits bei Through The Eyes Of The Dead, Burnt By The Sun und Deadwater Drowning. Fit For An Autopsy gehen allerdings ihren ganz eigenen Weg. Klar, die Frage, wie man Deathcore zu spielen hat, ist spätestens seit den legendären Veröffentlichungen von Job For A Cowboy, All Shall Perish oder Despised Icon geklärt. Fit For An Autopsy nehmen von den Vorgaben das Beste heraus, schneiden eine kleine Scheibe "Core" heraus und geben eine Prise düsterner Boshaftigkeit hinzu. Heraus kommt eine bemerkenswerte Komposition aus kurzweiligen Arrangements, gut durchdachtem Songwriting und intelligenten Lyrics.
Steve Butcher     

Punkte: 8.0 von 10
SEEKER - Unloved
Victory Records
Seeker gründeten sich im Herbst 2011 in Dallas, Texas und veröffentlichen mit "Unloved" nun ihr Debut. Geboten kriegt man hier die volle (Breit-)Ladung and verschiedenen Kernen. Von Mathcore, Metalcore, Deathcore über Hardcore, Seeker kennen keine Grenzen, oder besser - sie reissen Grenzen ein. Schon mit dem Opener "Alone" wird einem klar, dass man hier etwas mit Fleisch am Knochen serviert bekommt. Spätestens aber mit dem folgenden, ultrageilen "Pale Death" ist der Fall klar. Groovige Strophen und anormale Taktwechsel sind die Kernfähigkeiten von Seeker. Auch wenn die folgenden acht Songs nicht ganz den Evergreen-Faktor haben, fallen sie bestimmt nicht ab. Seeker ballern sich hier ein geiles Debüt auf den Tisch.
Steve Butcher     

Punkte: 8.0 von 10
EYE OF SOLITUDE – Canto III
Kaotoxin Records
Oha, nicht schlecht, was uns die Briten hier um die Ohren hauen: Trauer, gepaart mit einer Art verzweifelter Aggression, dass man nicht nur keine Sterne mehr sieht, sondern gleich alles komplett in Schwärze gehüllt wird. Aber es ist nicht nur die rohe Gewalt des Niederschmetterns, sondern auch die zerbrechlichen Parts, welche immer wieder Einzug in die Songs finden, welche beinahe noch bedrückender wirken. Was eine einzelne Geige alles ausrichten kann! Viel mehr bleibt eigentlich nicht zu sagen, wer mit Saturnus, Dolorian und Konsorten etwas anfangen kann, ist beim Drittwerk von Eye Of Solitude richtig.
Toby S.     

Punkte: 8.0 von 10
EXIVIOUS – Liminal
Seasons of Mist/Irascible
Eine Band die rein mit instrumentaler Musik zu einem Publikum sprechen möchte, muss sich genau überlegen wie sie diese Herausforderung angeht. Exivious aus den Niederlanden überraschen mit ihrem aktuellen Album „Liminal“ und fahren eine spannende Mischung aus Metal, Jazz, Fusion und Post Rock auf. Gelassen vertrackt wirkt der 2. Release und eine Sehnsucht nach gesanglichen Einlagen lässt es erst gar nicht aufkommen, da die Kompositionen an sich aufregend genug sind. Mit ihrer Musik möchten sie unterschiedliche Emotionen und Erlebnisse vertonen, was ihnen durch die grosse Abwechslung in den Songs sehr gut gelingt. Wer instrumentaler und anspruchsvoller Musik gerne lauscht, sollte dieses Album und das Debut mit dem gleichnamigen Titel „Exivious“ unbedingt mal antesten.
Liane P.     

Punkte: 8.0 von 10
HOLY CROSS – Place Your Bets
Pure Steel Records/Non Stop Music
Kann eine Band überhaupt schlecht sein, wenn auf den Promofotos einer der Musik ein T-Shirt der Schweizer Thrash-Granaten Battalion trägt? Natürlich nicht! Und so erklingen auch die Franzosen irgendwie thrashig. Wobei sich beim Gesang immer wieder Judas Priest-Artige Passagen einschleichen. Aber auch andere Querverweise sind auszumachen. So kann man den Titeltrack als Tribute an Megadeth sehen und „Realm Of Madness“ als kleine Iced Earth-Homage. Das abschliessende „Higher And Higher“ überrascht mit einer eingängigen Sleaze-Hard Rockigen Schlagseite. Dieses Stück hat definitiv das Potential zum Band-Hit. Zumal Holy Cross das Lied mit Geräuschen eines Saufgelages auslaufen lassen. Ansonsten gibt es zehn Soundperlen in der Schnittmenge zwischen Thrash und Heavy Metal. Holy Cross scheinen sich ihrer Stärken bewusst zu sein, und verzichten auf ein episches langes Stück. Damit transportiert das Album eine gewisse Unbekümmertheit welche einlädt, diese Scheibe immer wieder zu hören. Holy Cross spielen leidenschaftlich und wirken gerade dadurch authentisch. Schaffen es die Franzosen, diese Lockerheit auch Live rüber zu bringen, kann sie nur gewinnen. Wer sich selber ein Bild davon machen möchte, hat beim Winterrock Mitte Dezember Gelegenheit dazu. Bis es soweit ist, kann man sich prima mit diesem Album vorbereiten.
Roger W.    

Punkte: 8.0 von 10
IMPERA - Pieces Of Eden
Escape Music/Non Stop Music
Kaum ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Debutalbums schieben die Schweden den Nachfolger "Pieces Of Eden" hinterher. Wesentlich hat sich nichts geändert am Sound. Nach wie vor setzt man auf den klassischen Hardrock mit guten Melodien, starken Gitarrenriffs und der dazu passenden Stimme von Matti Alfonzetti. Und so rockt man in einer Schnittmenge aus Whitesnake, Giant und wie schon am Opener "Beast Within" erkennbar, Gotthard. Namensgeber und Drummer J.K. Impera hat hier wieder zehn tolle Rocknummern komponiert, die von Gitarrist Tommy Denander und Basser Mats Vassfiord stark umgesetzt werden. Zu hören auch beim treibenden ""Smalltown Blues", das beim ersten Durchhören schon im Ohr hängenbleibt. Oder auch das Hardline-ähnliche "Goodbye" gefällt mir ganz gut. In dieselbe Kerbe schlägt in etwa auch das rockige "Easy Come". "You And I" könnte glatt auf einem Tyketto-Album stehen. Dazu kann man eigentlich nicht viel mehr sagen, denn Impera kommen hier mit einem starken Hardrock-Album daher, die hier und da etwas ins AOR abdriftet und mit einer sehr guten Gitarrenarbeit und tollen Gesangsmelodien glänzt - Thats all!
Crazy Beat    

Punkte: 8.0 von 10
WINDS OF PLAGUE - Resistance
Century Media/Universal
Metalcore ist nicht meine liebste Gattung im Metal-Universum. Aber es gibt da so die eine oder andere Perle, die man sich getrost in die Gehörgänge jagen kann. Winds of Plague ist da so eine Band, die immer recht gute Alben veröffentlichte und sich so aus dem Gros der ganzen Metalcorebewegung absetzt. Aufgenommen hat man mit Will Putney im Sound Temple Studio in Rancho Cucamonga CA. Die zehn Tracks sind kompakt und auch sehr eingängig geworden, was ein wenig das Markenzeichen der Südkalifornier ist. Auch in der Besetzung der Truppe gab es einen Wechsel zu verzeichnen: Brandon Galindo ist der neue Drummer, und man spürt es der Band an, dass mit Galindo der berühmtberüchtigte Fusstritt von Hinten kommt, welcher der Band richtig gut tut. Alles in allem ist "Resistance" ein richtig gutes Album geworden mit Ecken und Kanten, und tut der Metalcore-Abteilung auch einen Gefallen, denn hier ist das Niveau wieder besser geworden als auch schon.
Daniel J.  

Punkte: 7.9 von 10
STRYPER - No More Hell To Pay
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die amerikanischen Bibelrocker waren in Europa nie so gross wie in ihrer Heimat Amerika, haben aber in der letzten Zeit wieder mit regelmässigen Veröffentlichungen von sich reden gemacht. Dabei wurden alle Kanäle genutzt und neben einem reinen Cover-Album («The Covering», 2011), dem Re-Recording von alten Songs («Second Coming», 2013) gar noch die ganz frühen Demo-Jahre wieder ausgegraben («The Roxx Regime Demos», 2007). Dazwischen kam mit «Murder By Pride» (2009) auch eine neue Studioscheibe heraus, die in einer Tour mündete und Stryper im Januar 2010 gar live in die Schweiz (Biel) brachte. Dabei wurde ersichtlich, wie geil das Ur-Lineup eigentlich immer noch ist. Wenn man nun den ganzen Bibel- und Gläubigen-Kram beiseite lässt, bleibt eine äusserst toughe Melodic-Band am Start, die nun mit dem neuesten Werk «No More Hell To Pay» noch mehr Boden gut machen will. Businessmässig steht das Ganze mit dem Frontiers-Deal (seit den Re-Recordings) schon mal auf einem soliden Fundament, denn die Italiener haben inzwischen ein regelrechtes Imperium mit zig klingenden Namen aufgebaut und üben den entsprechenden Einfluss aus. Die Musik von Stryper präsentiert sich aktuell immer noch in dem Bereich wie früher, nämlich überwiegend Midtempo Melodic Hardrock, getragen von der immer noch brillanten Leadstimme von Michael Sweet, der, wie seine Kollegen vor ihm schon, diesen Sommer als Letzter die 50 Lenze auch erreicht hat. Dazu gibt es immer wieder mal Ausflüge in metallischere Gefilde, sobald das Tempo angezogen wird. In dem Fall also alles wie gehabt? Eigentlich schon und obwohl handwerklich und produktionstechnisch alles stimmt, werden Stryper bei uns keine grossen Hallen füllen. Dazu bräuchte es die notwendigen Hits im Stile der Scorpions, das heisst mit einerseits balladeskem radiotauglichem Material und zwingenden Killer-Songs. Diese fehlen auf «No More Hell To Pay» jedoch, aber wer auf grundsätzlich amerikanischen Hardrock mit Schmackes steht, wird durchaus Gefallen an der Scheibe finden, und ein Konzertbesuch, trotz immer noch fliegender Bibeln, lohnt sich sowieso. Sollten die Gotteskrieger also wieder auf Tour kommen, oder, was ebenso nicht abwegig ist, 2014 auf Festivals spielen, dann Augen auf!
Rockslave  

Punkte: 7.8 von 10
NOCTUM – Final Sacrifice
Metal Blade/Sony Music
Und schon wieder taucht am Horizont eine Band auf, die sich dem Okkult-Rock verschrieben hat. Die erst 2009 gegründete schwedische Band Noctem orientiert sich musikalisch am Rock der frühen 80er, welchen sie mit Doom-Elementen vermischt. ‚Conflagration‘ setzt hier gleich zu Beginn ein Exempel. Währendem der Grundrhythmus stellenweise richtig schön langsam vor sich hin stampft, laufen die Gitarren immer wieder zu Höchstform auf. Genau wie im darauf folgenden ‚Liberty In Death‘ wird an den Gitarren gedreht und geschraubt was das Zeug hält. Dies soll keine Ausnahme sein, die Saitenfraktion gibt sich immer wieder verspielt. Das rockig-groovende ‚Resurrected In Evil‘ überzeugt mit einem tollen Refrain, bevor mit ‚Deadly Connection‘ ein mässig gelungenes Instrumental dazwischen geschoben wird, welches etwas zu einem Spielplatz für die Gitarristen verkommt. ‚The Revisit‘ beginnt mit überraschenden Querflötenklängen und einem tollen Riff, welches im Verlauf des Songs immer wieder auftaucht. David Indelöf setzt seine Stimme, die durch aufs Minimum reduzierte Begleitung immer wieder in der Vordergrund rückt, äusserst variabel ein. Ein genialer Titel, bei welchem eine düster-beschwörende Atmosphäre erzeugt wird. In den folgenden drei Songs zeigt sich Indelöf nochmals von einer anderen Seite und rückt mit seiner Stimme in Sphären vor, die man in der Art nur von King Diamond kennt. Die Produktion von „Final Sacrifice“ ist passenderweise schön auf Retro getrimmt und gibt den Sound so in optimaler Weise wieder. Die Band sollte man auf alle Fälle mal antesten.
Patricia L.   

Punkte:
7.7 von 10
CORONATUS – Recreatio Carminis
Massacre Records/Musikvertrieb
Coronatus beansprucht im grossen Buch des Female Fronted Symphonic Metal gleich ein ganzes Kapitel für sich selbst. Denn die 1999 gegründete Band hat für dieses Album nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei Ladies am Mikrofon! Die einzigartige Mischung aus Rockröhre (Mareike Makosch) und opernhaftem Sopran (Ada Flechtner sowie auf diesem Album auch wieder Carmen Lorch) hebt Coronatus ganz klar ab von anderen Symphonic Metal Bands, doch leider schaffen die Deutschen es nicht, diesen Vorsprung auszubauen. Das Songwriting mag nicht so ganz an die Vorbilder Nightwish und Epica heranreichen und erreicht leider nur selten deren Tiefgang. Und das obwohl Abwechslung hier ganz gross geschrieben wird! Neben den drei doch sehr unterschiedlichen Sängerinnen (Das ist mal eine Band die das Label “Female Fronted“ verdient hat) protzt das Album mit Lyrics in Englisch, Deutsch und Latein. Doch irgendwie wirkt das Gesamtpaket ein wenig unausgewogen, fast zu viele Eindrücke prallen aufeinander. Doch was kann man von einer Band mit so vielen Wechseln im Line-Up auch anderes erwarten? Für meinen Geschmack wirkt es ein wenig zu pompös, ein bisschen zu aufgesetzt und bleibt so leider auch hinter den grossen Erwartungen zurück, auch wenn sich die Band von Album zu Album merklich weiterentwickelt hat. Die Instrumentierung ist dieses Mal zumindest noch etwas ausgefeilter, was dem Werk einen schönen Gothic Unterton verleiht. Highlights finden sich vor allem gegen Ende des Silberlings: das fetzige Trinklied “So Tanzt“, das etwas schnellere “Erhebt die Wogen“ und die älteren Tracks “Fernes Land“ und “Wir stehen am Weg“. Die Hoffnung bleibt, dass die Aufwärtskurve bestehen bleibt und das nächste Album den geweckten Erwartungen gerecht wird.
Patricia H.   

Punkte:
7.7 von 10
GWAR - Battle Maximus
Metal Blade/Sony Music
Die kosmischen Töne des Horn of Hate rufen den Maximus-Stamm zur "Battle Maximus", der Schlacht, in der der legitime Nachfolger von Flattus Maximus (dem vor zwei Jahren verstorbenen Cory Smoot) ermittelt wird. Aus diesem Kampf geht dessen Cousin Pustulus Maximus (Brent Purgason) hervor, der fortan die Scumdogs von GWAR an der Leadgitarre komplettiert. Album-Story und Realität verschmelzen in einer Weise, die man auch vom visuellen und musikalischen Auftreten der Band kennt. An dieser Stelle soll es um die Musik, um GWARs neues Album "Battle Maximus" gehen. Ich hatte die Band wegen ihres Auftretens und der in meiner Erinnerung eher simplen Musik in den letzten Jahren nicht verfolgt. So vermag mich dieses Album in der Tat zu überraschen. Frisch und energetisch hämmern GWARs Hardcore-Thrash-Salven aus den Boxen. Die abstruse Geschichte wird musikalisch kurzweilig dargeboten. Der Sound, insbesondere die aufdringliche Bassdrum, mag ebenso Geschmackssache sein wie die Band an sich. Ich kann mir aber nach wiederholter Beschallung mit "Battle Maximus" nun durchaus auch vorstellen, dass man mit GWARs Satire-Horror-Show einen... ähem gepflegten Abend verbringen kann.
Mac
  
Punkte: 7.6 von 10
SEPULTURA - Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart
Nuclear Blast/Warner
Der thematische Unterbau des mittlerweile dreizehnten Sepultura Albums ist „Metropolis“, jener düster-visionäre filmische Geniestreich von Fritz Lang aus dem Jahre 1927. Operation gelungen, würde ich sagen, denn beim Hören von „The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart“ laufen mir ständig Filmschnipsel aus besagtem Meisterwerk vor dem geistigen Auge vorbei. Und währenddem die Direktkonkurrenz Soulfly rund um Bandboss und ex-Sepultura Frontkasper Max Cavalera mit schon fast manischer Verbissenheit am „Thrash meets Tribe“-Erfolsrezept festfält, welches dereinst mit „Roots“ ins Leben gerufen worden war, zelebrieren Sepultura mehr denn je ihre ureigene Form von äusserst brutalem Thrash Metal. Perkussive Hommagen an die ursprüngliche Heimat der Band sind bestenfalls spärlich und punktuell vorhanden, beispielsweise in „Manipulation Of Tragedy“ oder „Tsunami“, ansonsten dominiert rasanter, äusserst düsterer und aggressiver Thrash Metal das Szenario. Eine gewisse Sperrigkeit kann man dem neuen Album zwar nicht absprechen, und Derrik Greenes künstlich verzerrte Vocals werden die üblichen Kritiker auf den Plan rufen, die sich den ollen Max zurück wünschen, dennoch bin ich der Meinung, dass diese Scheibe genau so klingt, wie sie es sollte. Nennenswert ist in diesem Zusammenhang ist auch der Neuzugang hinter den Kesseln Eloy Casagrande, der einen mehr als ordentlichen Job abgeliefert hat und sich in „Obsessed“ sogar ein Duell mit Drum-Gott Dave Lombardo liefern darf. „The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart“ liefert keine einzelnen Hits, sondern funktioniert nur als Gesamtkunstwerk, was in Anbetracht des dahinterliegenden Konzeptes sicherlich auch so beabsichtigt war. Schon der Vorgänger „Kairos“ war ein ganz starkes Stück Brutalo-Trash aus Brasilien, aber spätestens jetzt sollten sich jene Nörgler, welche die Band nach „Roots“ totgesagt haben, wieder mal reinhören, es lohnt sich!
Mirko B.
  
Punkte:
7.5 von 10
TOXIC HOLOCAUST – Chemistry Of Consciousness
Relapse Records/Non Stop Music
Tod, Thrash und Zerstörung – Wenn jemand dieses Motto in den letzten Jahren für sich beanspruchen konnte, dann wohl Joel Grind und seine Toxic Holocaust. Seit über einem Jahrzehnt verfolgt der Kopf, Sänger und Gitarrist nur ein Ziel und das beharrlich, um nicht zu sagen fanatisch: Lärm in die Welt setzen. Erst mit der letzten Scheibe, „Command And Conjure“ von 2011, hatte sich der aus Portland stammende Grind dazu durchringen können, nicht alles selbst einzuspielen, sondern sich einen Bassisten und Drummer, auch fürs Studio zuzulegen. Er scheint Gefallen daran gefunden zu haben, denn auch auf Studio-Album Nr. 5, „Chemistry Of Consciousness“ sind wieder Phil Zeller und Nick Bellmore zu hören. Ob dies auch der Grund ist, warum man beim Hören von Songs wie dem eröffnenden „Silence“, „Out of the Fire“ oder „Acid Fuzz“ („Ace of Spades“ lässt grüssen) vermehrt an Motörhead (Grinds Gesang klingt, als hätte er doppelt so viel Whiskey und Zigaretten konsumiert wie Lemmy) denken muss, natürlich tausendmal kantiger und lärmiger? Seit ihrem Debüt „Evil Never Dies“ von 2003 fanden zwar schon immer rockige und punkige Klänge Eingang in den Sound von Toxic Holocaust, genauso wie diabolisches Prae-Black Metal-Gekeife, die Lemmy-Anleihen sind dieses Mal aber doch beachtlich. Dennoch ist auch „Chemistry Of Consciousness“ vor allem Thrash, rumpelnd und krachend, dass einem die Ohren bluten. Das bleibt dann am meisten hängen, wenn man sich, wie in „Deny the Truth“ oder dem apokalyptischen „Rat Eater“ auch mal getraut, den Bleifuss zu heben und die Riffs wirken zu lassen, was bei den 11 Gift und Galle spuckenden Songs leider viel zu wenig der Fall ist. Der Toxic Holocaust bleibt eben der Toxic Holocaust.
Kissi    

Punkte:
7.5 von 10
BLACK HAWK – A Mighty Metal Axe
Pure Underground Records/Non Stop Music
Ich glaube ich könnte diese Review schreiben ohne auch nur einmal reingehört zu haben, denn der Albumtitel und das Cover sagen eigentlich schon alles: “A Mighty Metal Axe“, die aus einem feurigen Vulkan dem nächsten Helden gereicht wird? Also wenn das nicht klassischer 80er Heavy Metal ist, der so true ist, dass es schon fast nicht mehr wahr ist, dann versteh ich die Welt nicht mehr! Zum Glück sind das allerdings alles keine leeren Versprechungen, denn Black Hawk liefern tatsächlich richtig schönen Metal der überhaupt nicht gekünstelt wirkt. Gegründet 1981, verstehen die Deutschen tatsächlich was vom Genre und gehören nicht zu den unzähligen Nachahmern des neuen Jahrtausends, die gerne in die Fusstapfen der Altrocker Helloween, Grave Digger und Judas Priest treten würden – Black Hawk waren da und sind ihrem Sound treu geblieben. Allerdings kam es in den Anfangsjahren der Band nur zu ein paar wenigen Self-Releases und einigen “künstlerischen Pausen“. Das erste richtige Album folgte dann erst nach der Reunion 2005. “A Mighty Metal Axe“ ist mittlerweile das 5. Album des Quintetts und lässt für Fans des True Heavy Metal eigentlich kaum was zu wünschen übrig – rasende Drums, zwei Gitarren die sich perfekt ergänzen und die eher rauhe starke Stimme von Sänger Udo Bethke (die leichten Schwierigkeiten mit den englischen Lyrics tragen eigentlich sogar zum Charme der deutschen Band bei). Auch das Songwriting ist ganz ordentlich – Ecken und Kanten, mal Midtempo, mal jagende Doublebass-Nummern und durchs Band solide Melodien. Da gibt’s echt nix zu meckern. Black Hawk erfinden das Genre wie zu erwarten nicht neu, aber sie sind auch kein fader Abklatsch - sie machen einfach nur geilen Heavy Metal. Punkt. Kann man so stehen lassen.
Patricia H.    

Punkte:
7.5 von 10
KILL DIVISION - Destructive Force
Metal Blade/Sony Music
Kill Division setzt sich aus ausgestiegenen oder ausgeschiedenen Mitgliedern von Legion of the Damned und God Dethroned zusammen, es sind hier also keine Anfänger zu Gange. In dieser Formation handelt es sich aber um das Debüt des Trios Richard Episch (Gitarre, Bass, Vocals), Susan Gerl (Gitarre, Vocals) und Roel Sanders (Drums). Geboten wird uns klassischer Death Metal der alten Schule, der durch Gradlinigkeit, Authentizität und Bodenständigkeit überzeugt. Experimente gibt’s eigentlich keine, dennoch ist - durch gelungenes Songwriting, vor allem aber durch zwei verschiedene Vokalisten - Abwechslung vorhanden. Man bewegt sich zwischen abgesteckten Grenzen, etwa im Bereich von Grave und Asphyx oder auch den ehemaligen Bands der Mitglieder. Wer sich an mangelnder Originalität und Modernität eher stört als freut und eine solide Todesmetall-Platte mehr im Regal haben will, dem sei Destructive Force wärmstens empfohlen. Alle anderen können ruhig mal reinhören, enttäuscht ist sicherlich kaum ein Death Metaller von dieser Scheibe - so richtig vom Hocker gerissen wird man aber eben auch nicht.
Lucie W.    

Punkte:
7.5 von 10
BETZEFER - The Devil Went Down To The Holy Land
Steamhammer/Musikvertrieb
Dass eine Band aus Israel einen Plattenvertrag von einer deutschen Firma bekommt, ist seitens der Geschichte der beiden Länder nicht selbstverständlich. Das Debüt "Down Low“ 2005 liess die Herzen der Metalgemeinde höher schlagen und darauf hoffen, dass eine Truppe aus dem nahen Osten sich hierzulande durchsetzten kann. Der moderne Metal, gespickt mit Death-und Thrash Metal, ist recht druckvoll ins Szene gesetzt worden. Die vierzehn Nummern strotzen nur so vor Selbstvertrauen und man merkt es der Band an, dass sie mit ganz grossen Truppen à la Lamb of God oder Sepultura getourt sind. Wem die zwei letztgenannten Kapellen ein Begriff sind, der sollte hier unbedingt mal reinhören, denn hier geht die Post ab.
Daniel J.   

Punkte:
7.5 von 10
BIFRÖST – Tor in eine neue Welt
Einheit Produktionen
Nach drei Jahren kreativer Schaffenspause und einigen Besetzungswechseln melden sich die österreichischen Pagan Metaller von Bifröst mit ihrem überlangen Album „Tor in eine neue Welt“ zurück. Dreizehn Songs stehen gleichbedeutend mit knapp fünf Viertelstunden Musik. Wenn jetzt auch noch die Qualität stimmt, besteht definitiv Grund zur Freude. Der Auftakt gelingt schon mal nicht schlecht. ‚… um frei zu sein‘ wirkt locker-freudig und lädt bereits ein erstes Mal zum Mitwippen ein. Nach weiteren drei Tracks ist klar, dass die Kompositionen auf der aktuellen Scheibe besser durchdacht sind und sich vor allem in Bezug auf die Melodien deutlich mehr an skandinavischen Vorbildern orientieren, als bei früheren Veröffentlichungen. Einziger Minuspunkt ist, dass gerade diese Melodien zum Teil bis zum Abwinken wiederholt werden. Abwechslungsreicher zeigen sich da die Vocals. Vor allem ‚Blutrote Nacht‘ kann in dieser Beziehung besonders überzeugen. Im Vergleich zu anderen bekannten deutschen Pagan Bands muss man Bifröst zudem lassen, dass die Texte doch einiges durchdachter sind und Kreativität durchblitzen lassen. Zurück zur Musik. Im zweiten Teil des Albums treten die Folk-Elemente verstärkt in den Vordergrund, so zum Beispiel im schön melancholischen ‚Hofnarr‘, in ‚Der Narrenkönig‘ und im Sauflied ‚Raue See‘. Bouzouki und Violinen kommen zum Einsatz, sowie auch einige durchs Keyboard erzeugte Imitationen von üblichen Verdächtigen wie Flöten und Akkordeon. Nochmals richtig überzeugen kann zum Schluss ‚Die Rückkehr des Mönchs‘, welches eine tolle, düstere Stimmung erzeugt. Das Fazit fällt sehr positiv aus. Auch wenn man nicht mit Innovation punktet, wird dem Fan doch sehr viel geboten, was einen Kauf auf alle Fälle rechtfertigt.
Patricia L.   

Punkte:
7.5 von 10
RHAPSODY OF FIRE – Dark Wings Of Steel
AFM Records/Musikvertrieb
Nun ist es also endlich da: Das lang erwartete Erstwerk von Rhapsody Of Fire nach der freundschaftlichen Trennung von Mitkomponist und Gitarrist Luca Turilli. Wir erinnern uns: Vor zwei Jahren gab die Truppe die Abspaltung von Turilli bekannt. Diese veröffentlichte knapp ein Jahr später mit neuem Sänger unter dem Banner von „Luca Turillis Rhapsody“ ein Album, während man von Sänger Fabio Leone und Keyboarder Alex Staropoli erstmals alte Hits in Form von Live-Aufnahmen erhielt. Man durfte also weiter rätseln, wo denn genau die „musikalischen Differenzen“ lagen, welche zur Trennung führten. Wer nun endlich eine klare Antwort erwartet, wird zumindest verwirrt. Der direkte Vergleich zeigt denn auch, dass die Unterschiede zwischen den beiden Rhapsody-Versionen gar nicht so gross sind. Tendenziell wird in Turillis Version dramatischer gelebt und gestorben, die Lieder (noch) eingängiger gestaltet und der leicht progressive Pathos noch weiter bis über die Kitschgrenze getrieben. Auf Dark Wings Of Steel dagegen werden flächigere Sounds kreiert, die Chöre breiter gefasst und auf eine Sprechstimme verzichtet. Die neuen Rhapsody Of Fire stampfen vor sich her, wenn sie nicht gerade mit Doublebass davon rennen. Sie sind vielleicht vernünftiger und bodenständiger als Luca Turilli, verlieren aber gerade dadurch an eigenem Profil. Konnte mich das letzte Turilli-Album mit seinen Opern- und Musical-Anleihen zeitweise packen, wirkt hier alles nett aber nicht wirklich griffig. Für mich ist also Luca Turilli klarer Sieger dieser Trennung- auch wenn es darum letztlich gar nicht geht. Umso wichtiger dürfte sein, dass Rhapsody-Fans gleich zwei sehr ähnlich klingende Bands erhalten, welche Parallel neue Musik erschaffen. Abgesehen von diesem „Wettbewerb“ ist Dark Wings Of Steel ein Film-Metal-Album, bei dem der eigentliche Metal vielleicht wieder mehr im Vordergrund steht. Wobei man leider nicht versucht hat, die rohe Qualität der Live-Scheibe ins Studio zu transportieren. Fans werden das Album gerne annehmen. Für die meisten Metaller sind Rhapsody aber, egal in welcher Version, sowieso ein rotes Tuch.
Roger W.
   
Punkte:
7.5 von 10
IRON MASK - Fifth Son Of Winterdoom
AFM Records/Musikvertrieb
Die belgischen Heavy Metaller Iron Mask holen zum fünften Streich aus. Zum zweiten Mal dabei ist Sänger Mark Boals, der bereits bei Royal Hunt, Yngwie Malmsteen, Ted Nugent und Uli Jon Roth seine Sporen abverdient hat. Bei Iron Mask steht an seiner Seite ebenfalls ein Saitenvirtuose, der in die Fusstapfen seiner vermeintlichen Vorbilder treten möchte. Rein technisch sollte Dushan Petrossi dies durchaus gelingen. Zumal er auf Ego-Allüren verzichtet und durchaus auch mal Keyboarder Mats Olausson solieren lässt. Zwischenzeitlich kommen deshalb Erinnerungen an Firewind und Stratovarius auf. Diese werden aber spätestens dann wieder fallen gelassen, wenn Iron Mask bei „One Commandment“ headbangend durch die Gegend stampfen. Besonders bei den Liederanfängen beweisen die Jungs Kreativität. So beginnt „Seven Samurai“ mit fernöstlichen Klängen, „Eagle Of Fire“ mit deutlicher Painkiller (von Judas Priest)-Inspiration. während der Titeltrack ruhig eingeleitet wird. Letzterer ist ein zehn Minütiges Stück, welches in seiner Gesamtheit nicht wirklich aufgehen möchte. Wie ein kleines Epos richtig funktioniert, demonstrieren Iron Mask mit „Reconquista 1492“ gleich selbst. Dieses mit spanischen Gitarren eingeleitete Machtstück bricht Wellengleich über einen herein. Hier ist jeder Ton ein Hochgenuss. Leider kann das Niveau nicht immer gehalten werden. Zu banal sind einige Ideen. Zumal sich dies auch auf die Texte schlägt. Auch wenn es weh tut, ist das dem verstorbenen Vater von Gitarrist Petrossi gewidmete „Father Farewell“ der lyrische Tiefpunkt dieses Albums. Insgesamt rockt Fifth Son Of Winterdoom aber anständig mit einigen Höhen und Tiefen. Der grosse Wurf wird Iron Mask damit aber wohl nicht gelingen.
Roger W.    

Punkte:
7.5 von 10
HELL:ON - Hunt
Ferrrum
Ha, endlich mal wieder eine Band mit Exoten-Bonus: Hell:On kommen aus der Ukraine, nicht grade eines der Länder, dass einem als erstes in den Sinn kommt, wenn es um Metal geht. Aus dem Nachbarland Polen kommt aber ja schon einiges mit Rang und Namen und ein Mitglied von Vader hat man sich denn auch prompt hier als Gaststar auf die Scheibe geholt. Hell:On selbst sind seit 2005 aktiv, bis 2007 allerdings unter dem Namen Hellion - vermutlich wurden sie dann ständig mit den amerikanischen Power Metallern Hellion verwechselt. Hunt ist ihr vierter Longplayer, den sie beim neuen englischen Label Ferrrum heraus bringen. Serviert wird uns Death Thrash - wobei der Thrash meiner Ansicht nach deutlich stärker hervor sticht als der Death, vor allem beim etwas einseitigen Drumming. Brettern tut das ganz schön, und brettern kommt bei mir ja generell gut an - solange man vor lauter Töpfe malträtieren, prügeln und hämmern nicht den Song aus den Augen verliert. Hell:On passiert dies aber unterwegs ab und an, vor lauter vorwärts preschen scheint ihnen die Orientierung etwas abhanden zu kommen. Will heissen: Ohrwürmer sind hier nicht grade in Massen zu finden, es wird vorwiegend wie bereits erwähnt geprügelt und gehämmert, zwischendurch werden etwas schräge Soli gesägt und unterbricht dann für einen groovigen Moshpart. Die Stimme, die mich etwas an Max Cavalera erinnert, sagte mir für die ersten Songs zu, nach einer Weile wird sie aber etwas zu einseitig. Soundtechnisch ist man sehr oldschoolig unterwegs, sehr schepprig. Die Drums tönen teilweise wie Töpfe, alles ist sehr rau und rumplig und roh. Aber das hat seinen Charme, genauso wie der östliche Akzent des Sängers. Fans von frühen Sepultura, Slayer oder auch Kreator werden das hier lieben. Für alle, die gerne uffta-uffta und rumplig mögen - zugreifen.
Lucie W.    

Punkte:
7.5 von 10
KICK – Memoirs
Escape Music/Non Stop Music
Satte neun Jahre hat es gedauert, bis die britische Formation Kick nach dem letzten Output "New Horizon" den Nachfolger "Memoirs" nun in die Plattenregale stellt. Dazwischen (2006) hat Main Man Mikey Jones (Vocals, Bass) mit "The Light Of Day" auch noch ein Soloalbum veröffentlicht, das absolut nicht von schlechten Eltern ist. Zusammen mit seinem Bruder Chris (Guitars) ist er bereits seit den frühen Achtzigern in diversen Bands und Projekten aktiv. Mit Kick haben die beiden einen versierten Melodic/Hard Rock Act am Start. Dabei besinnen sie sich ihre Wurzeln, die eben in den Achtzigern liegen. Einerseits lassen sie sich von Bands wie Def Leppard oder Dokken inspirieren, anderseits verschliessen sie die Augen aber auch nicht vor zeitgemässen Formationen wie den Foo Fighters. Es resultiert somit knackiger, moderner Hardrock mit ausgeprägter Melodic-Schlagseite, fernab aber von jeglichem Kitsch. Die Band hat solides Songmaterial in der Hinterhand. Die treibenden Riffs ergänzen sich hervorragend mit den catchy Melodien zu einem homogenen Gesamtbild im Bereich des Stadion Rock. Einigen Tracks fehlt es aber am nötigen Drive. Somit sind auch einige wenige Durchhänger auf dem Album zu finden. Nichts desto Trotz ist "Memoirs" ein Antesten jederzeit wert. Nicht zuletzt auch wegen des coolen Covers sollte man die Scheibe nicht ignorieren.
Chris C.
   
Punkte:
7.5 von 10
CENTINEX - Subconscious Lobotomy (Re-Release)
Pulverised Records
1990 gründete sich die schwedische Death Metal-Band Centinex. Erste Aufnahmen folgten im März 1991. Mit den beiden Sängern Mattias Lamppu und Lasse Eriksson, Andreas Evaldsson (Gitarre), Martin Schulman (Bass) und Per Guselius (Schlagzeug) begab man sich ins Sunlight Studio und spielte das Demo "End Of Life" ein. Joakim Gustafsson stieg im Anschluss als neuer Schlagzeuger ein. In dieser Formation erschien 1992 "Sobconscious Lobotomy", das erste Full-Length Album der Band. Dieses legendäre erste Album, welches damals nur mit der Stückzahl von 1.000 gepresst wurde, wird nun neu gemasterd auf den Markt gebracht. "Sobconscious Lobotomy" bietet neun hammergeile Oldschool Death-Nummern plus drei relativ neue Stücke aus den Anfängen des neuen Milleniums, welche sich gut in den Kontex einfügen. Vielen wird Centinex und vor allem das Album "Sobconscious Lobotomy" kein Begriff sein, und sie werden daher sicherlich Freude haben an der soundtechnisch aufgepumpten Version eines genialen Klassikers des Death Metals.
Steve Butcher   

Punkte: keine Wertung
ENDSTILLE – Kapitulation 2013
Season Of Mist/Irascible
Der direkte Vorgänger Infektion 1813 hat auch schon zwei Jahre auf dem Buckel. Im Gegensatz zu anderen Scheiben empfand ich diese Scheibe als durchschnittlich, da die Songs ausser Geschwindigkeit nicht viel zu bieten hatten. Kompromisslos bleibt Endstille auch 2013, trotz neuem Gitarristen und erstmals deutschen Texten. Kritiker und die Antifa werden schon die Zähen fletschen, aber Songs wie ‚Reich an Jugend‘ klingen dramatischer und ausdrucksstärker als in Englisch. Rhythmisch zeigen sich die Kieler abwechslungsreicher als auch schon. So findet sich auch gemässigtes Tempo, was dem ganzen Album durchaus gut zu Gesichte steht. An Atmosphäre büsst es jedenfalls dadurch nicht ein, nach wie vor herrschen Rauchschwaden, Stadtruinen und Kriegsmaschinen im Klangbild der Band. Mit ‚Blasphemer‘ wird ein Song von Sodom interpretiert, was sich nahtlos in die Kriegsthematik eingliedert. Gerade dieses Thema wird wohl auch in Zukunft für unterschiedliche Meinungen sorgen, allerdings gibt es kaum eine andere Band, welche die Grausamkeit von Kriegen so zu vertonen vermag. Eine intensive Scheibe, an der Fans sicher Freude haben werden.
Tristan  

Punkte: 7.5 von 10
ULVER – Messe I.X-VI.X
Kscope/Irascible
Wer Ulver kennt, dem muss ich nichts erzählen. Wer diese Band für sich neu entdecken möchte, braucht viel Mut, Geduld, Verständnis und einen weiten, weiten Horizont. Den Black Metal haben die Norweger bereits Ende der 90er an den Nagel gehängt. Seit dem entwickelte sich die Band in eine andere aber dennoch düstere von Melancholie geschwängerte Musikrichtung. In den sechs Stücken auf „Messe I.XVI.X“, die allesamt in Kooperation mit dem 21-köpfigen Kammerorchester Tromsø entstanden sind, begeben sich Ulver wieder einmal in neue klangliche und fordernde Sphären. Auf diesem Album verschmelzen klassische Instrumente mit elektronischen Klängen, mal leicht, mal schwer und schleppend und das fast ohne Gesang oder Stimmeinlagen. Am 16. November wird Messe I.X-VI.X im Theater Regio in Parma (Italien) aufgeführt und ist sicher eine Reise wert, denn die Musik von Ulver ist erst dann vollkommen, wenn man diese in Kombination mit den visuellen Effekten geniessen kann. Künstlerisches Schaffen für Freigeister.
Liane P.
  
Punkte: 7.5 von 10
PESTILENCE – Obsideo
Candlelight Records/Irascible
Auch das neue Album der vor fünf Jahren wiedergeborenen Death Metal Pioniere aus Holland wird wieder polarisieren. Fans der ersten Stunde werden weiterhin die Anwesenheit tiefer gestimmter – siebensaitiger Gitarren monieren, wie sie sich ebenso an den technischen Kabinettstückchen und der komplex progressiven Marschrichtung der Band stossen werden. Ich hingegen kann dem aktuellen Stil von Pestilence einiges abgewinnen. Trotz all den Breaks, Tempi- und Rhythmuswechseln sind alle zehn Nummern echte In-Die-Fresse-Granaten, nicht zuletzt auch weil sie sich, vom Titeltrack mal abgesehen, alle diesseits der vier Minuten-Grenze bewegen. Massgeblichen Einfluss auf die alles niederwalzende Soundwand dürfte auch die neu rekrutierte Rhythmussektion haben, jedenfalls haben Bassist George Maier und Drummer David Haley einen erstklassigen Job abgeliefert und Mastermind Patrick Mameli sowie seinem langjährigen Spezi Patrick Uterwijk eine regelrechte Verjüngungskur verpasst. Ob man die verschachtelten Songs noch unter dem Label Death Metal laufen lassen kann, sei mal dahingestellt, Fakt ist aber, dass der Band wieder der kunstvolle Spagat zwischen technischem Anspruch, Experimentierfreudigkeit und brachialer Gewalt perfekt gelungen ist. Und da Sänger/Gitarrist Patrick Mameli auch beim Knöpfchendrehen und Faderschieben am Mischpult alles richtig gemacht, kann ich „Obsideo“ jedem anspruchsvollen Death Metal Freak, der sich auch mal von der „stumpf ist Trumpf-Doktrin“ lösen kann, wärmstens empfehlen.
Mirko B.
    
Punkte: 7.4 von 10
DIE KRUPPS – The Machinists Of Joy
Synthetic Symphony/Musikvertrieb
Hier wird doch mal ein echtes Stück Musikgeschichte entstaubt. In den 80ern prägten die Synthie-Giganten das Elektro-Genre, in den 90ern machten sie den Crossover unsicher, bevor sie dann in der Versenkung verschwanden. Im neuen Jahrtausend melden sich Die Krupps Jürgen Engler und Ralf Dörper (verstärkt durch Gitarrist Marcel Zürcher) nun zurück und zwar haben sie eindeutig die alten Maschinen wieder mit im Gepäck. Damit produzieren sie durchaus tanzbaren 80er Synthie-Sound mit modernem Anstrich, der sich in der schwarzen Szene wohlfühlt und sich dort genüsslich räkelt bevor er sich in die Gehörgänge verbeisst. Dabei bedienen sich Die Krupps grosszügig an ihrem eigenen Back-Katalog und leihen sich hin und wieder was von andern Bands dazu. So ähnelt der Albumtitel wohl nicht zufällig dem Hit “Machineries of Joy“ aus dem Jahr 1989. Tatsächlich erinnern sie oft an Kraftwerk (nicht verwunderlich, da beide Wurzeln in Düsseldorf haben), nur geht es der Krupps eher um Stahl und Industrie statt um Modelle und Neonlicht…. Tatsächlich klingt Die Krupps sogar erstaunlich metallisch zwischendurch. Ein wenig dämpfend wirkt jedoch die immer gleiche Basslinie, die sich von A bis Z durchs Album zieht und den einzelnen Tracks so eine gewisse Eintönigkeit verleiht, die man einzeln gar nicht raushört. Ein paar Perlen finden sich dennoch auf dem Silberling, wie “Robo Sapien“ oder die beiden Bonustracks “Nazis auf Speed“ und “Industrie-Mädchen“. Fans der Band aus den alten Tagen werden wohl ihre Freude am aufgewärmten Sound finden, doch so neu und unberechenbar wie in den 80ern präsentiert sich die Krupps leider nicht mehr.
Patricia H.     

Punkte: 7.2 von 10
OPERADYSE – Pandemonium
Sonick Attack/Musikvertrieb
Wer diesen Monat von neuem Rhapsody Of Fire-Material nicht genug kriegt, erhält neben dem Original mit Operadyse gleichzeitig die französische Kopie. Das Niveau ist dabei durchaus vergleichbar. Oder anders gesagt: Die Musiker können etwas. Zum Beispiel das Doublebass-Pedal kräftig durchtreten, symphonische Keyboards-Parts mit schneidenden Gitarren verbinden oder in gewaltigen Höhen singen. Das Ganze wird vermengt durch eine kraftvolle Produktion, welche sich hören lassen kann und die Boxen heiss glühen lässt. Wer allerdings nach neuen Impulsen in diesem Genre sucht, wird enttäuscht. Denn irgendwie hat man alles bereits schon mal gehört. Und so wird nach dem genialen Intro selbst ein an sich starkes „Keeper Of The Flame“ zur schnödes Eintagesnotiz. Wobei Operadyse sich durchaus bemühen, auf den Punkt zu kommen. Diese wenig euphorische Kritik soll Genre-Fans den Spass an dieser Scheibe aber nicht verderben. Wer mit cineastischem Melodic-Metal aber bisher nichts anfangen konnte, wird auch hier nicht warm. Und selbst bei Befürwortern dürfte sich eine gewisse Sattheit einstellen. Operadyse machen also nichts falsch. Und selbst das CD-Cover wird der Musik mehr als Gerecht. Dafür gebührt ihnen Respekt. Für den internationalen Durchbruch gibt es aber noch viel Luft nach oben.
Roger W.    

Punkte: 7.0 von 10
KAMBRIUM - Dark Reveries
7hard Music
Wer der Meinung ist, dass Keyboards im Metal nichts zu suchen haben, kann dieses Review getrost überspringen. Keyboards sind nämlich bei Kambrium omnipräsent. "Symphonic Power Death Metal", wie die Stilrichtung im Info-Sheet beschrieben wird, drückt ziemlich genau das aus, was zu erwarten ist. Melodie, Melodie und noch mal Melodie, das Ganze geerdet in einem soliden Death-Metal-Fundament. Mal schauen Dark Tranquillity um die Ecke, dort ist man an Lacuna Coil erinnert und wieder anderorts erklingen Blind-Guardian-artige Chöre. Die Vocals sind überhaupt sehr abwechslungsreich. Dies ist auch verschiedenen Gastsängerinnen und Sängern geschuldet. Es gibt ganz viele Facetten zu entdecken und doch bleibt der Sound relativ kompakt. Dies ist fordernd und verlangt eine breitangelegte Aufnahmewilligkeit. Mir persönlich sind die Wechsel ab und an zu abrupt - insbesondere die Spoken-Words-Passagen finde ich nicht so gelungen - und die Melodiekomponente zu stark im Vordergrund.Wer sich auf Dark Reveries einlassen kann, findet ein solides Werk abwechslungsreicher Musik vor. Antesten vor dem Kauf empfohlen.
Mac
    
Punkte: 7.0 von 10
ASCENSIOR- Far Beyond The Stars
Limb Music
Grossbritannien im Speed-Metal-Fieber. Nachdem Dragonforce mit ihrem Ultra-Speed-Metal einigen Erfolg feiern können, folgt nun mit den Schotten Ascensior eine Band, welche verblüffend ähnlich klingt. Und wäre da nur ein Fünklein Eigenständigkeit, könnte der Plan sogar aufgehen. Dieses kleine Licht zu finden, ist ein schwieriges Unterfangen. Denn Ascensior agieren in Sachen Geschwindigkeit, Soundeinstellungen, Virtuosität, ja gar beim Gesang in sehr ähnlichem Fahrwassern. Wer Dragonforce kennt, weiss, dass diese zu kopieren, ein schweres Unterfangen sein müsste. Umso erstaunlicher also, dass sich Ascensior auf ähnlich hohem Niveau musizieren. Als gutes Beispiel für Einsteiger empfiehlt sich das Instrumental „Orb Of The Moon“. Wer das Ganze mit Gesang möchte ist bei „Heavenly“ gut aufgehoben. Leider übernehmen die Schotten auch die Schwächen ihrer Vorbilder. Und so wird der Sound auch auf Far Beyond The Stars auf Album-Länge ziemlich anstrengend. Irgendwann mag man einfach nicht mehr. Wer dann doch bis zum Schluss durchhält, kann seine Ohren mit dem Roxette-Cover „Listen To Your Heart“ entspannen. Dieser Song wird von der Band auf YouTube einem Kollegen gewidmet, was diese Version speziell macht. Musikalisch versuchen Ascensior dem Song ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Dies funktioniert beim ersten Hören nur bedingt und braucht Angewöhnungszeit. Mit mehrfachem Hören macht der Song im Ascensior-Gewand durchaus Sinn und zählt zum Höhepunkt dieses schwierigen Albums. Das Potential von Ascensior ist auf Far Beyond The Stars durchaus hörbar. Schaffen es die Schotten künftig eigene Akzente und einen eigenen Sound zu entwickeln, ist auch ein Durchbruch möglich. Fürs erste muss aber ein knappes „Genügend“ reichen.
Roger W.
    
Punkte: 7.0 von 10
SATAN’S WRATH - Aeons Of Satan’s Reign
Metal Blade/Sony Music
Prügelten die Griechen Satan’s Wrath ihren letztjährigen Erstling „Galloping Blasphemy“ noch als Duo ein, ist die Truppe inzwischen zum höllischen Quintett - und somit zu einer echten, livekompatiblen Band herangewachsen, Gegenüber dem Erstling, der vermehrt Classic Metal Elemente enthielt, ist diesmal der Düsterfaktor deutlich höher, was dem Image der Truppe natürlich sehr zuträglich ist. Das war’s dann aber auch schon mit Neuerungen, denn die Truppe ist ihrem Mix aus sauber gespieltem Death/Thrash versetzt mit punktuellen Elementen aus dem traditionellen Metal und melodischem Doom glücklicherweise treu geblieben, und auch Sänger Tas Danazoglou hat nichts an seinen relativ tiefen und nicht übertrieben derben Vocals geändert. Und die Band bedient sich wiederum im Gegensatz zu ähnlich gelagerten Kampfgenossen der Sorte Desaster oder Deströyer 666 viel weniger aus dem umfangreichen Fundus der Venom Rumpelriffs, sondern versteht es immer wieder meisterlich, das Geprügel in Grenzen zu halten und hin und wieder mit äusserst geschmackvollen, zweistimmigen Soli zu gefallen. Natürlich enthält auch diese Scheibe eine akustische Verneigung vor Iron Maiden, es ist wieder der Titelsong, ein fast neunminütiges Epos, in dem die Band ihre Liebe für traditionelle, melodische Klänge ausgiebig zelebriert, ganz grosses Ohrenkino! Somit bewegt sich das Zweitwerk der Hellenen problemlos auf Augenhöhe mit dem eh schon ganz passablen Debüt, was die Fans der ersten Stunde freuen dürfte. Höchste Zeit, dass die Burschen mal ans Party.San eingeladen werden!
Mirko B.
  
Punkte: 7.0 von 10
STONECAST – Heroikos
Pitch Black Records
Auch wenn das Artwork und der Albumtitel eher griechisch anmuten, sind die Powermetaller von Stonecast in Frankreich zu Hause. Zu den Vorbildern der Band gehören Iron Maiden, Blind Guardian, Iced Earth und Manowar (Drummer Kenny Earl “Rhino” hat von 1992-1995 und dann nochmals 2008 für die “Kings of Metal“ die Felle malträtiert – muss man mehr sagen?) und genau so hört es sich auch an – vornehmlich Clean Vocals von einem durchaus starken Sänger (Franck “Kanon” Ghirardi) und jagende Heavy Metal Gitarren prägen den Sound der Franzosen. Zwischendurch taucht Ghirardi auch mal ins Growling ab (“Gods of Dust“) – ein stilistischer Ausflug den er sich gut hätte sparen können, denn die typischen Power Metal Höhenflüge sind offensichtlich mehr sein Ding. Vielleicht sind Stonecast etwas zu stolz auf ihren prominenten Drummer, denn zwischendurch ist das Schlagzeug eindeutig zu sehr im Vordergrund, was den Charakter des ansonst astreinen Powermetals mit fast schon thrashigen Drum-Attacken brutal zerhackt. Irgendwie wird man auch das Gefühl nicht los, dass bei diesem 2. Album rein qualitativ wohl noch ein wenig mehr drin gewesen hätte sein können, doch die Ansätze sind immerhin schon mal sehr vielversprechend. Dafür ist der Silberling sehr abwechslungsreich geworden, die beiden kurzen balladesken Zwischenspiele “Elysian Winds“ und “Kings Unborn“ sowie das akustische “The Place“ setzen klare Kontraste zum typschen Powermetal-Gedudel der restlichen Tracklist. Zu den Highlights gehören das epische “The Barbaric Rhyme“, “Triumph“ und “Savage Princes“. Reinhören lohnt sich jedenfalls.
Patricia H.   

Punkte: 7.0 von 10
SLEEPING ROMANCE – Enlighten
Ulterium Records
Die italienische Gothic Metal Szene ist mit Lacuna Coil bereits gut vertreten. Hinzugesellen möchte sich nun auch die Band Sleeping Romance, welche mit „Enlighten“ ihr Debut rausbringt. Sängerin Frederica Lanna steht klar im Zentrum der Kompositionen. Sie ist mit einer Stimme ausgestattet, welche vor allem in den tiefen Lagen punkten kann und nebenbei gewisse Ähnlichkeiten zu jener von Delain-Fronterin Charlotte Wessels aufweist. Damit hat es sich aber noch nicht mit den Parallelen zu den niederländischen Genrekollegen. Die Melodien im Titeltrack und im Refrain von ‚The Promise Inside‘ könnten genauso aus deren Diskografie stammen. Der Härtegrad variiert auf der Scheibe, mit dem süssen ‚December Flower‘ erreicht er jedoch seinen absoluten Tiefpunkt. Experimente wagt man keine, man setzt auf einfache, stets ähnliche Songstrukturen und schöne Melodien, die zwar nicht neu, aber meist doch ansprechend klingen. Einer der besten Tracks auf dem Album ist wohl ‚Passion Lost‘, bei welchem sich im Refrain zu den weiblichen, auch männliche Vocals hinzu gesellen. ‚Aternum‘ beschliesst das Album in Form eines richtigen Outros, welches man e nicht allzu oft zu hören bekommt. Für die ganz grossen Sprünge reicht es mit dieser Veröffentlichung noch nicht, Potenzial ist aber auf alle Fälle vorhanden.
Patricia L.   
 
Punkte: 7.0 von 10
HEART OF THE COWARD - Severance
Century Media/Universal
Diese aus England stammende Truppe sollten wir im Auge behalten. Auf jeden Fall spreche ich hier die harte Fraktion an, für die Metallica ein laues Lüftchen sind. Schon was von Djent gehört? Das soll die Richtung sein für diejenigen, die Progressiv, Modern und Thrashig mit einem Sänger mixen, der nicht wirklich nett klingen will, sondern richtig angepisst ist von seinem Leben. Tesseract sind so ein Beispiel, oder vielleicht Meshuggah, die sicherlich bekannteste Band dieses Genres. Man braucht schon ein paar Durchläufe, um diese Art von Musik zu mögen. Gibt man sich diese Zeit (heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr) entfaltet sich einem ein Klangspektrum der besonderen Art. Die Briten werden sich ganz sicher in die Herzen der Djent-Jünger spielen und vielleicht auch den einen oder anderen Metaller für sich gewinnen.
Daniel J.
    
Punkte: 7.0 von 10
INSANITY - No Limit
Eigenvertrieb
Die Luzerner Hardcore Combo Insanity veröffentlicht ihr neues Album "No Limit" welches man sich ganz legal und gratis auf ihrer Homepage insanity.ch downloaden kann. Insanity spielen melodiösen, groovebetonten und aggressiven Hardcore mit Thrash Metal-Einflüssen und zeigen sich auf "No Limit" sehr unbekümmert und mit glaubwürdiger Strassen-HC-Attitude ausgestattet. Auf dem Album findet sich mit "Mitts" auch ein gelungenes Madball Cover. Das Highlight jedoch wird mit dem Titeltrack "No Limit" geliefert, zu dem auch ein offizielles Musikvideo gemacht wurde. Der Track fasst das Album perfekt zusammen, aggressive Lyrics, eingängige Refrains, und durchwegs gelungene Rhythmus Riffs. HC aus Luzern kann genau so gut sein wie aus NYC.
Steve Butcher   

Punkte: 7.0 von 10
GUDARS SKYMNING – Höj Era Glas
Transubstans Records / Non Stop Music
Will man als Musiker international durchstarten, dann singt man auf Englisch. Das Gesetz gilt, mit wenigen Ausnahmen wie Rammstein oder Ska-P, seit Jahrzehnten, heute wohl noch mehr als früher. Wer sich für seine Muttersprache entscheidet, der wird, schafft er es denn überhaupt mal, über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen zu werden, höchstens als Kuriosum wahrgenommen. Auch den 70's-Rockern von Gudars Skymning wird es nicht anders gehen. Eigentlich schade, denn das Quartett aus Backe, einem Kaff mitten in Schweden, verstehen ihr Handwerk. Bluesigen Proto Hard Rock, erdig groovend, kriegt man um die Ohren gepfeffert, legt man ihr drittes Album „Höj Era Glas“ in die Anlage, der im aktuellen Retro-Jubel durchaus auf offene Ohren stossen würde. Das kleine Problem aber: Texte, die ausschliesslich auf Schwedisch geschrieben sind und intoniert werden. Zugegeben: Im Vergleich zu anderen Musikstilen haben Lyrics im Rock/Metal eher kleines Gewicht. Mehr kommt es darauf an, dass und wie gesungen wird. Und auch wenn Gitarrist und Fronter Kenny-Oswald Dufvenberg kein neuer Robert Plant oder Ozzy Osbourne ist, er macht seine Sache mehr als ordentlich, genauso wie seine instrumentalen Mitstreiter. Ob proggy mit choralen Backing Vocals wie im eröffnenden Titeltrack „Höj Era Glas“, verspielt funky („Grumliga Visioner“) oder doomig schleppend wie in „Gåtor I Mörket“, dessen Anfangsriff etwas gar wie eine verlangsamte Version von Rainbow's legendärem „Stargazer“-Riff klingt, der Vierer greift, wenn auch nicht originell, so doch beherzt in die Saiten. Um die Sprachbarriere zu überwinden ist dies jedoch definitiv zu wenig, da braucht es schon mehr Eigenständigkeit bzw. Aufsehen. Auch mit englischen Texten hätten es Gudars Skymning aber schwer, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, dafür ist diese derzeit einfach zu stark.
Kissi
  
Punkte: 6.9 von 10
PELICAN - Forever Becoming
Southern Lord Records
Pelican aus Chicago sind und bleiben ausserhalb jeglicher Kategorisierung, denn hinter den wuchtigen musikalischen Wänden, die sie seit zwölf Jahren regelmässig aufbauen, steckt immer irgendwie mehr als die gerne herbeigezogenen Umschreibungsversuche der Sorte „mit Sludge, Doom und Drone versetzter, instrumentaler Post Metal“. Die Power, welche die Band hierbei konstant versprüht, stammt wie dereinst bei Led Zeppelin vor allem aus dem kraftvollen und dynamischen Drumming von Larry Herweg, selbst in ruhigen und sphärischen Momenten. Dazu zwei satt bratende -, praktisch nie solierende Gitarren und ein kräftiger Bass, gerne zwischendurch auch mit ordentlich Distortion, und fertig ist das bewährte Erfolgsrezept aus dem Hause Pelican. Die grosse Kunst besteht dabei, aus relativ simplen Riffs, Arrangements und Songstrukturen Songs zu kreieren, welche dennoch kurzweilig und griffig sind und somit eine ganz einzigartige Atmosphäre erschaffen, auch wenn die ganz grossen Hits auf der Scheibe fehlen, wobei sich das finale „Perpetual Dawn“ vom vorangehenden härteren Stoff dann doch etwas abhebt; ein schlichtweg schönes, positive Vibes versprühendes Stück Musik, das man sich immer wieder gerne anhört. Ein gutes Instrumentalalbum für zwischendurch, kein Überflieger zwar, aber solide gebaut und durchaus unterhaltsam.
Mirko B.
  
Punkte: 6.8 von 10
DEGREED – We Don't Belong
AOR Records
Degreed ist eine Melodic Formation, die in Stockholm ihren Sitz hat. Die Jungs starteten 2005 und veröffentlichten vor drei Jahren ihr Debüt Werk "Life, Love, Loss". Nun stehen sie mit dem Nachfolger "We Don't Belong" in den Startlöchern. Mit dieser zweiten Scheibe wird mit grosser Wahrscheinlichkeit dasselbe wie mit dem ersten Album geschehen: Es wird in der Flut der Veröffentlichungen gnadenlos untergehen, obwohl es über "We Don't Belong" nicht viel Negatives zu berichten gibt. In den besten Momenten tendiert Degreed schwer in Richtung Harem Scarem. Das heisst, die Formation hat sich dem klassischem AOR und Melodic Rock gewidmet und diesen durch eine moderne Produktion fit für die aktuelle Zeit gemacht. Musikalisch gibts also definitiv nichts zu kritisieren. Degreed haben einige flotte Melodien in Petto, die gut ins Ohr gehen. Unter dem Strich bleibt aber wenig hängen. Ein wirkliches Highlight ist nicht vorhanden. Die Nachhaltigkeit ist gering. Im Melodic Genre gibt es Besseres.
Chris C.
  
Punkte: 6.8 von 10
VENREZ – American Illusion
Monarch Music Group
Venrez ist eine Hardrock Band aus Los Angeles. Bei der genauen Stildefinition machen es die Jungs einem alles andere als einfach. Zuletzt waren sie mit Slash auf Tour, in den kommenden Wochen werden sie mit Buckcherry und Hardcore Superstar in Europa unterwegs sein. Damit haben wir erste Anhaltspunkte, wobei man die letztgenannten streichen kann und Slash durch Velvet Revolver ersetzen sollte. Obwohl Venrez stark zu den Sounds der Siebziger tendieren, klingen sie zu keiner Zeit nach billigem Retroabklatsch. Vielmehr hat man die Siebziger Aspekte ins neue Jahrtausend transferiert und mit modernen Ideen kombiniert. Nicht zuletzt adaptiert man aber auch Grunge Sounds und bewegt sich des öfteren in Soundgarden-Gefielden. Venrez zelebriert so ein sehr vielschichtiges, oft atmosphärisches und äusserst homogenes Gemisch. Durch fette Gitarren, eine druckvolle Rhythmus-Sektion und nicht zuletzt Vocals mit Charisma und als Resultat bodenständigem Groove begeistert Venrez. Leider hat die Band aber ein grosses Manko beim Songwriting. Die Tracks plätschern ohne relevante Hooks und ohne grossen Wiedererkennungswert vor sich hin. Da schlägt die Grunge-Seite zu sehr durch. Toller Sound, aber leider ohne Hand und Fuss. Vor einem eventuellem Kauf also unbedingt zuerst antesten.
Chris C.
  
Punkte: 6.8 von 10
TEMPLE OF BAAL – Verses Of Fire
Agonia Records
In der Presse konnte man bereits einige positive Rückmeldungen zum neusten Werk der Franzosen lesen, daher war ich sehr gespannt auf ihr viertes Album. Und schon beim Opener wird nicht lange gefackelt sondern gleich durchgestartet. Unweigerlich drängen sich Vergleiche zu Behemoth auf, welche zu Zos Kia Kultus ähnliche Songstrukturen zeigten. Den Franzosen fehlen in der Gegenüberstellung zwar die manischen Solis, dafür drosseln sie immer wieder das Tempo und flechten gekonnt Dissonanzen ein. Feine Details wie der klare Gesang bei ‚Arcana Silentium‘ oder der Phaser zu Beginn von ‚Walls Of Fire‘ frischen die Death/ Black Mischung immer wieder auf, wenngleich sie damit nicht den Innovationspreis gewinnen werden. Songs, die so abwechslungsreich gebaut sind, brauchen das aber auch nicht zwingend. Die einzelnen Parts passen gut, die Breaks sitzen, das Album wirkt wie aus einem Guss und man findet sich von Beginn bis zum Ende gut zurecht.
Tristan   

Punkte: 6.8 von 10
WE ARE LEGEND - Rise Of The Legend
Pure Legend Records/Non Stop Music
Auch wenn es sich bei Rise Of The Legend" um ein Debüt handelt, merkt man, dass hier alte Hasen am Werk sind, die sich schon in Bands wie Stormwitch, Abraxas oder Coronatus Gehör verschafft haben. Die Scheibe ist gut gemacht, der Sound drückt, der Bass ist angenehm präsent. Musikalisch ist We Are Legend tief im deutschen Power Metal verwurzelt. Die Band reichert ihren Sound mit ausgearbeiteten Chor- und interessanten Piano-Passagen an. Dies erinnert mich in den besten Momenten an Symphony X. Leider sind diese Momente eher rar. Meiner Meinung nach sind die Klavier-Passagen stellenweise etwas gesucht und brechen eher den Fluss, als dass sie Spannung erzeugen. Wenn der Sound dann in Richtung Musical tendiert, gefällt er mir nicht mehr. Und wenn ein Schunkel-Chorus wie "God Is Dreaming" auftaucht, dann gefriert mir das Blut in den Adern. Daher möchte ich die Platte vor allem denjenigen empfehlen, die ein Faible für den deutschen Power Metal haben, aber dennoch offen sind für Blicke über den Tellerrand.
Mac   

Punkte: 6.6 von 10
IMPENDING DOOM - Death Will Reign
Steamhammer/Musikvertrieb
Man lernt wirklich nie aus! Oder wusstet ihr etwa, dass Impending Doom aus dem südlichen Kalifornien die Erfinder des „Goreship“ sind? Das hat mit der Seefahrt nichts zu tun, sondern bezeichnet ein Deathcore-Subgenre. Und wo ist jetzt hier die versteckte Kamera? Also die Sache mit diesen Subgenres nimmt immer absurdere Züge an, und das sollte man nicht unterstützen, also vergesst diesen Begriff gleich mal wieder. Death Will Reign ist das fünfte Studioalbum der Amis seit ihrer Gründung 2005, und laut Beipackzettel handelt es sich um die Kumulation des Schaffens von Impending Doom. Kumulation passt sehr gut, denn die Truppe treibt es hier ganz schön auf die Spitze mit Dichte und Komplexität. Der Sound ist zumeist sehr hart, komplex, teilweise schräg und fast manieriert, aber auch sehr abwechslungsreich. Groovende Death Parts und prügelnde Passagen werden von atmosphärischen und melodischen Teilen durchbrochen und eingerahmt, die Riffs sind mal thrashig, mal deathig und werden von Samples ergänzt. Deathcore halt. Ich höre ziemlich viel Slipknot raus, ausserdem Einflüsse von Bands wie Job for a Cowboy oder Black Dahlia Murder. Meinen persönlichen Geschmack trifft diese Scheibe definitiv nicht, mir ist das viel zu viel und viel zu gewollt und viel zu anstrengend. Ich kann auch die Aussage der Band nicht ganz nachvollziehen, dass man die Platte „sehr natürlich und ungeschliffen“ klingen lassen wollte - das wäre dann meiner Meinung nach gar nicht gelungen. Und vom „Oldschool-Vibe“, den man wohl „wieder einfangen wollte“ - sorry, aber da hab ich auch andere Vorstellungen von. Fazit: Fans dieser Art von Musik haben hier sicher was qualitativ hochwertiges, das sich zu kaufen lohnt. Mir gefällt es aber nicht.
Lucie W.    

Punkte: 6.5 von 10
TUXEDO - Flowerfield Memories
Massacre Records/Musikvertrieb
"Flowerfield Memories" der österreichischen Modern Metal Band Tuxedo begrüsst den Hörer mit einem mit Dirndl ummanteltem Decolteè. Die Alpenmetaller liefern auf dem Album knackingen Metalcore, bei dem der Thrash und der Death definitv nicht vergessen gegangen sind. Die Instrumentalabteilung ist sehr kreativ und variabel, und wird von gleich zwei Sängern unterstützt. Dies ist bedauerlich, denn sobald die Parts etwas melodiöser und variantenreicher, und damit verbunden auch anspruchsvoller werden, kommen beide Sänger leider nicht ganz nach. Und so hat man leider das Gefühl, dass die Rhythmus- und Melodieabteilung ein wenig limitiert wird. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau, was soll man auch kritisch werden bei Brüsten auf dem Cover?! Nichts desto trotz sind Tuxedo sicherlich noch nicht an Ihrem Zenit angelangt, und so darf man auf weitere Veröffentlichungen durchaus gespannt sein.
Steve Butcher   

Punkte: 6.5 von 10
THE MELVINS – Tres Cabrones
Ipecac Recordings
Vielleicht ist The Melvins die alternativste aller Alternativ -Bands. Obwohl die Truppe dieses Jahr ihr dreissigjähriges Jubiliäum feiert, bewegt sie sich Lichtjahre von jeglichem Kommerz entfernt und fristet daher ein Underground-Dasein. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Auch scheitert man am Versuch, die Truppe irgendwie stilistisch einzuordnen. Man begegnet diversen Stilbezeichungen wie Noise Rock, Hardcore Punk, Grunge, Heavy Metal, Sludge, Indie Rock, Stoner Rock und Doom Metal. Eigentlich sind alle zusammen keineswegs falsch, jeder einzelne trifft den Sound der Melvins aber nur sehr bedingt. Kreativität steht bei der Truppe sicher ganz oben. Schon immer wurden Geräuschkulissen entwickelt, die teilweise nichts mehr mit Songs im klassischen Sinn zu tun haben. Auf "Tres Cabrones" ist dies nun nicht anders. Nebst einigen "richtigen" Tracks, die interessante Strukturen aufweisen, sind eben auch diverse Chaostitel vorhanden. Somit kann man der Truppe aber auch enorme Abwechslung attestieren, was das Album (oder eben die Band allgemein) äusserst interessant macht. Für diesen aktuellen Output gilt eigentlich das gleiche, wie für die zahlreichen Vorgänger. Entweder man kann mit der Band etwas anfangen, oder nicht. Somit werden die Jungs auch kaum Fans verlieren, aber wahrscheinlich auch keine neuen begeistern können.
Chris C.   

Punkte: 6.5 von 10
JACKAL - Cry Of The Jackal
Pure Underground Records/Non Stop Music
Und wieder mal taucht ein Album einer alten Metal-Combo aus den Achtzigern auf. Jackal trieben ihr Unwesen so zwischen 1985 und 1992, ohne jedoch gross ausserhalb Hollands beachtet zu werden. Übrigens nicht zu verwechseln mit den amerikanischen Jackal, die in den Neunzigern das Hammeralbum "Vague Visions" veröffentlichten. Nun kam einer auf die Idee, das Album wieder zu veröffentlichen, allerdings mit zusätzlichen Bonustracks aus der Demo-Zeit der Holländer. Angeblich sind Jackal seit 2007 wieder live unterwgs mit drei Originalmitgliedern. So weit, so gut! Kommen wir zum musikalischen Teil der Nordländer. Zu dieser Zeit beherrschten ja schon Bands wie Saxon, Maiden, Priest und Accept die Metalszene. Und genau in diese Schnittmenge würde ich auch Jackal einordnen. Treibender Heavy Metal, oder auch hymnisch, halt eben typisch Achtziger Jahre-Metal. Nur frage ich mich, wer denn solch eine Musik noch hören will? All die oben genannten Bands haben sich enorm weiterentwickelt, und da klingen die Holländer mit ihrem Original Achtziger-Sound schon echt verstaubt. Ich denke, diese Art von Musik ist wirklich nur was für Retro-Fans, die der alten Zeit immer noch nachtrauern. Zwar sind die Songs durchwegs gut, der Gesang etwas zu dünn, und die Produktion ebenfalls. Aber so hat man das halt seinerzeit aufgenommen. Ich denke nicht, dass sich "Cry Of The Jackal" gross verkaufen wird, aber eben, Retrometaller wird's sicher freuen.
Crazy Beat   

Punkte: 6.5 von 10
CRONIAN – Erathems
Season Of Mist/irascible
Auch wenn unter dem Namen Cronian bereits zwei Alben erschienen sind, so kennt man die Musiker wohl eher von Vintersorg und Borknagar. Ausser dem markanten Gesang von Vintersorg hat die Musik aber nicht viel mit den beiden Bands gemeinsam, auf Erathems finden sich eher epische Hymnen und keyboardlastige Soundgebilde. Dabei zeigen sich die Songs zwar progressiv angehaucht, wirken aber weder überladen noch zu komplex. Sie wirken eher wie eine experimentelle Version von klassischem Metal. Wer die Sachen von Kijuas kennt, kann sich vielleicht was darunter vorstellen, Freunde von extremem Metal werden vom Kitsch (‚Moments and Monuments‘, ‚Chemical Dawn‘ eher abgeschreckt. Ein gutes, eigenständiges Album, welches viele moderne Ansätze gekonnt verbindet und die gute Stunde Musik äusserst abwechslungsreich gestaltet. Beim Wiederholten hören wird es mir dann aber doch ein wenig zu bombastisch.
Tristan   

Punkte: 6.5 von 10
INFERNO – Omniabsence Filled With His Greatness
Agonia Records
Andere Länder, andere Sitten: während gewisse Bands in Europa alle paar Jahre mal eine halbe Stunde Material als Full- Length Album verkaufen, scheinen andere Bands (auch in Europa, aber nicht aus Skandinavien) nichts anderes zu machen als Songs veröffentlichen. Die Tschechen von Inferno haben zwar bereits siebzehn Jahre auf dem Buckel, aber kaum eine andere Band schafft in dieser Zeit ganze 35 Veröffentlichungen! Dabei findet sich auch ein Haufen Beiträge zu Splitaufnahmen, aber dennoch finde ich die Zahl ziemlich eindrücklich. Das Artwork stammt vom selben Künstler, der auch schon für Blut Aus Nord die Feder geschwungen hat, und versprüht mehr als nur eine Prise Mystik. Das Schlagzeug kommt sehr druckvoll daher, da verschwinden die fein eingearbeiteten Leadgitarren leider zu oft im Hintergrund. ‚The Funeral Of Existence‘ beginnt mit gemächlichem Rhythmus und verspielter Gitarrenarbeit, findet einen netten Übergang, bevor in der zweiten Minute das Schlagzeuggewitter durch die psychedelisch angehauchte Atmosphäre fegt. Da der Gesang mit viel Delay verstärkt wird, verstärkt die Stimme den okkulten Sound. Auch Effekte auf der Gitarren (beispielsweise bei ‚The Heretical Fissure of the Most Distant End‘) bringen einen Hauch von Experimentierfreude in die ansonsten eher durchschnittliche Hauptteile. Zusammengerechnet ergeben die Einzelteile einige kurzweilige Minuten. Wer mit zeitgemässen, französischen Bands wie Merrimack oder Aosoth was anfangen kann sollte mal einen Versuch wagen.
Tristan   

Punkte: 6.5 von 10
GRABNEBELFÜRSTEN – Pro Depressiva
Einheit Pruductions
Gleich als beim ersten Song die Gitarre einsetzt, fällt auf, wie viel Gewicht der Bass erhält. Das ist insofern ungewöhnlich, als dass der Bass in anderen Black Metal Bands eher eine Nebenrolle spielt, aber die Grabnebelfürsten waren auch vorher schon eher unkonventionell unterwegs. Genauso geht es mit dem Gesang, der vor allem in den cleanen Passagen gewöhnungsbedürftig klingt. Textlich ist das vorerst letzte Album (unter diesem Namen) ebenso untypisch wie der Rest, Titel wie ‚Fazit einer Ehe‘ oder auch ‚Mantelmann‘ unterstreichen die eigenständige Haltung hinter dem Konzept. Gerade der letztgenannte Song hat einen ganz eigenen Charakter, so klingen einerseits klassische Riffs, auf der anderen Seite stehen ungewohnte Übergänge, kurze Bridges sowie Soli. Garniert wird die Mischung abwechselnd mit Genretypischem Gesang, aber auch gesprochene Textstellen finden ihren Platz. Über den Inhalt vermag ich hingegen kaum eindeutige Aussagen zu treffen, aber das kann jeder Hörer für sich selbst rausfinden. Interpretationsmöglichkeiten finden sich genug, und wer Ohren für avantgardistisches Black Metal hat, kennt die Band möglicherweise bereits. Auf lange Dauer finde ich das Album dann aber doch zu kryptisch und eigenartig, um es ohne Vorbehalt weiterempfehlen zu können.
Tristan   

Punkte: 6.3 von 10
AFI - Burials
Universal
Neun Alben und viele Platinauszeichnungen in den Staaten sind ein beachtliches Palmares. Wenn wir ehrlich sind, ist unser feines Metal-Zine eigentlich nicht die richtige Plattform für AFI. Warum? Die Amis sind im Emo Core Alternative-Bereich zu Hause, und die "Bravo" wäre sicherlich die bessere Zeitschrift, um auf die Band aufmerksam zu machen. Was soll's, die dreizehn Tracks beinhalten alles was es braucht, um erfolgreich zu klingen: eingängige Refrains mit radiotauglichen Songstrukturen, sowie einen Sänger, der im Heulsusenformat zu Hause ist. U2 auf verstärkten Gitarren, so könnte man AFI auch nennen. Wer die Band kennt und liebt, der wird auch hier Freude haben, doch für Otto Normalverbraucher der Metalklasse gibt es andere Alternativen,
Daniel J.   

Punkte: 6.2 von 10
HUMAN FORTRESS – Raided Land
AFM Records/Musikvertrieb
Human Fortress veröffentlichen ihren vierten Streich und auch der vermag mich nicht zu überzeugen. Es ist alles ganz nett gemacht, speziell die leichte Pretty Maids-Schiene entpuppt sich als gelungen, aber im Grossen und Ganzen bleibt die Truppe hinter vielen anderen stehen. Wer sich aber alles in den Schrank stellen muss, das irgendwo zwischen den erwähnten hübschen Mädels und den alten Blind Guardian liegt, wird mit Human Fortress nichts falsch machen. Vieles klingt aber zu ähnlich, bekommt somit einen leicht monotonen Anstrich und so hört man sich dann doch lieber die grossen Vorbilder an. Irgendwie schade, denn die Jungs verstehen ihr Handwerk, aber hängen bleibt da einfach zu wenig.
Tinu   

Punkte: 6.0 von 10
SCAR THE MARTYR - Scar The Martyr
Roadrunner Records/Warner
Wenn das mal nicht eine neue Supergroup ist! Rund um den Jahrhundertdrummer des New Metal Joey Jordison (Slipknot) hat sich eine Formation zusammengetan, die es in sich hat. Zuerst sei einmal erwähnt, dass Joey Jordison zu den obligaten Drums auch Bass und Gitarre beigesteuert hat, was untermalt, wer in diesem Star-Ensemble das Zepter schwingt. Am Keyboard wird er von Chris Vrenna (Nine Inch Nails) unterstützt, der bei NIN allerdings Drummer war. Die Klampfen bedienen Strapping Young Lad-Gitarrist Jed Simon, sowie Kris Norris von Darkest Hour. Der Gesang wird vom eher unbekannten Henry Derek Bonner übernommen, welcher aber zusammen mit Joey Jordison das Songwriting übermommen hat. Das 70 Minütige Debut der Allstar-Truppe kann sich sehen und hören lassen, die Produktion ist erwartungsgemäss auf ultrahohem Niveau, die Arrangements sowie die seichten Industrial und Gothic-Einflüsse sind angenehm für's Ohr, und richtig rumgeballert wird auch. Jedoch können Scar The Martyr nicht durchs Band überzeugen und so bleibt der Opener "Dark Ages" sowie das wirklich geniale "White Nights In A Day Room" die einzigen wirklichen Highlights auf diesem Album. Vielleicht war auch die Erwartungshaltung zu gross, aber dass die Herren, zumindest gesondert, mehr drauf haben, haben sie alle schon unter Beweis gestellt.
Steve Butcher   

Punkte: 6.0 von 10
THE DOOMSAYER - Fire Everywhere
Candlelight Records/Irascible
Italienischen Metalcore liefern The Doomsayer auf "Fire Everywhere". Für Metalcore ist das Songwriting erstaunlicherweise sehr durchdacht und relativ komplex gestaltet. Die Italiener liefern hier nicht ein nach Schema "B" aufgearbeitetes Standardwerk ab, sondern bemühen sich stark, ein wenig Eigenständigkeit und Authentizität rein zu bringen. Die sehr hochstehende Produktion wirkt hier sicherlich unterstützend, wobei es einen grossen Störfaktor gibt, und das ist der Cleangesang, der wie bei vielen, vielen anderen Bands leider einfach deplatziert und störend daher kommt. Es liegt nicht generell am Konflikt zwischen aggresiver Musik und klarem Gesang, Machine Head haben das unlängst bewiesen. Auch wenn The Doomsayer bei den geshouteten Parts noch so überzeugen mögen, über das Album als Ganzes betrachtet ist der Störfaktor leider zu omnipräsent.
Steve Butcher    

Punkte: 6.0 von 10
NETHERBIRD – The Ferocious Tides Of Fate
Scarecrow Recordings
Als ich mich über die Schweden schlau gemacht habe, las ich über Ähnlichkeiten zu Cradle Of Filth. Genau der Punkt, der beim letzten Album negativ auffiel, da kaum was Eigenes dabei war. Tatsächlich finden sich bei der Gitarrenarbeit, gerade bei den melodiösen Stellen, durchaus Gemeinsamkeiten, aber auf dem dritten Album aus Skandinavien fehlen zwei tragende Aspekte: Das übermächtige Keyboard der Briten sowie die Fähigkeit, einen gleich beim ersten Hören erkennbaren Song zu schreiben. Das klingt jetzt nach härterer Kritik, als es tatsächlich ist (oder für jene, die mit Cradle eh nichts anfangen können, nach grossem Lob. In Wahrheit packen sie es, immer wieder spannende Melodien einzubauen, was den Songs eine angenehme Dynamik verpasst. Auch der Gesang ist vielseitig und zeigt sich mal guttural, mal kreischend, ganz auf die Stimmung der Lieder angepasst. Und dies alles, ganz im Gegensatz zum Vorgänger, ohne nach Plagiat zu klingen. Ein gutes Stück melodisches Metal, das leider nur eine halbe Stunde dauert. Da wäre mehr möglich gewesen.
Tristan    

Punkte: 6.0 von 10
ORCHID – The Zodiac Sessions (Re-release)
Nuclear Blast / Warner
Wiederveröffentlichungen generell zu verdammen ist falsch. Re-Releases nämlich können durchaus Sinn machen. Wie froh bin ich doch darum, wenn eine Scheibe vergriffen ist oder ich mir eine Perle aus den 90ern, die nur auf CD erschien, endlich auf Vinyl reinziehen kann. Weder bei „Through The Devil's Doorway“, der ersten EP der Sabbath-Jünger Orchid, noch bei deren Debüt-Album „Capricorn“ ist dies jedoch der Fall. Beide kann ich mir mit ein paar Klicks oder mit dem Gang zum Plattenhändler meines Vertrauens zu marktkonformen Preisen besorgen. Was ist also von „The Zodiac Sessions“, der Zusammenführung beider Tonträger unter neuem Titel und neuem Cover durch Nuclear Blast zu halten? Nicht viel, wenn man mich fragt. Natürlich, das, was da drauf ist, ist etwas vom Besten, was in Sachen Doom Rock in den letzten 10 Jahren veröffentlicht wurde, ja vielleicht seit „Sabbath Bloody Sabbath“ von den Urvätern selbst. Kult jetzt schon, nach gerade mal vier bzw. zwei Jahren seit Original-Release. Dass ein Label vom Backkatalog der von ihr unter Vertrag genommenen Band profitieren will, kann man ihm nicht vorwerfen. Dass man aber einfach Titel und Cover auswechselt und damit nicht nur Neu-Fans der Band, sondern auch Sammler dazu verleitet, ja nachgerade drängt, sich das Teil zu kaufen, sind nicht nur Beweise dafür, dass Weihnachten vor der Tür steht, sondern dass Die-Hard-Fans von den Labels nur noch als dumme Geldgeber betrachtet werden. Dass die LP-Version separat in Original-Aufmachung erscheinen tröstet da auch nur beschränkt, werden diese doch „in verschiedenen Farben“ angekündigt. „Through The Devil's Doorway“ und „Capricorn“ ist Pflicht für jeden Rock- und Metalfan, „The Zodiac Sessions“ sind es nicht.
Kissi  
  
Punkte: keine Wertung
CORRECTION’S HOUSE – Last City Zero
Neurot Recordings
Ich persönlich begrüsse ja jegliche Form von Abwechslung und Individualismus, vor allem auch innerhalb der Musik. Nun, allerdings gibt es überall Grenzen, und viele Sachen mögen zwar sehr gut sein, erschliessen sich mir (und vielleicht anderen) nicht wirklich. So geschehen mit dem Debut-Album des Quartetts von Correction’s House – die Mucke pendelt irgendwo zwischen Industrial, Drone und Doom hin und her, eine rote Linie gibt es offenbar nicht. Was andernorts künstlerische Freiheiten zutage fördern kann, bewirkt hier nur Verwirrung – so zumindest mein persönliches Fazit. Loops werden bis in alle Ewigkeit wiederholt, nur geringfügig verändert, die Vocals sind mehrheitlich bis ins Unendliche verzerrt, zwischendurch macht sich auch eine Post Metal-Stimmung breit… Und doch gibt es auch Songs, beispielsweise „Run Through The Night“, welche hauptsächlich von einer akustischen Gitarre getragen werden, oder bei „Hallows Of The Stream“ primär von einer cleanen, erzählenden Stimme leben. Fazit: Wer Experimente nicht scheut und sich vor allem im Drone- und Doom-Sektor zuhause fühlt, kann sich Correction’s House gerne antun – anderen sei vor dem Genuss der Scheibe Vorsicht angeraten.
Toby S.    

Punkte: 5.5 von 10
KING FEAR – Frostbite
Quality Steel Records
Eine halbe Stunde Musik und das unter dem Namen Full Lengt verkaufen finde ich einfach ein wenig frech. Da hilft weder Nachtgarm (unter anderem auch bei Negator am Mikrofon noch das ansprechende Artwork, welches beim Auspacken die Zimmertemperatur sinken lässt. Doch leider versprüht die Musik weniger Kälte als die Fotos von Bergen und Gletschern. Geboten wird Standard Black’n’Roll, der irgendwie am Ziel vorbei schiesst. Samples und sterile Aufnahmen sowie berechneter Minimalismus wirken zu modern, um die Klasse von Sarkes letztem Album zu erreichen. Dazu kommt die inkonsequente Umsetzung, zeigen die Jungs doch bei ‚Empires Aloft‘ ihre offenbar mühevoll zurückgehaltene Vorliebe für Geschwindigkeit. Gepaart mit der vielseitigen Stimme hätte ein Album in diesem Stile mehr Vorzüge geboten, aber dafür ist es jetzt zu spät. Frostbite klingt seelenlos und dauert zu kurz, als dass man sich die Scheibe ins Regal stellen müsste.
Tristan   

Punkte: 5.5 von 10
CODE – Augur Nox
Agonia records
Wenn man sich im für avantgardistisches Black Metal interessiert, braucht man des Öfteren gute Nerven. Nicht jede Band schafft den Balanceakt zwischen Eigenständigkeit und Hörbarkeit, gewisse Bands scheitern an unvollständig oder überladen wirkenden Songs, andern wird die tatsächlich vorhandene Eigennote zum Kreuz. Laut Beschreibung sollen die Briten auf ihrem dritten Album die bisher progressivsten und dynamischsten Songs veröffentlicht haben. Tatsächlich klingt das Album druckvoll und dynamisch, wenn man genau hinhört. Nur leider sind die dynamischen Stellen irgendwo in der Unbedeutsamkeit versteckt. Beispielsweise ist das zweite Lied zwar nur drei Minuten lang, schafft es aber durch die langweilige Rhythmusgitarre sowie der hohle, repetitive Chor schon in dieser Zeit auf die Nerven zu gehen. Bei ‚Ecdysis‘ versucht man sich in Richtung Opeth zu orientieren, was aber nur mässig gelingt. Hauptsächlich klingen Gitarren und Schlagzeug aneinander vorbei, wodurch man nach wenigen Takten bereits nicht mehr aktiv zuhört. Erst bei ‚Garden Chancery‘ gibt es die passende Mischung aus Eigenständigkeit, Abwechslung und griffigen Strukturen. Ebenso kann ‚The White Triptych‘ in seiner Fülle punkten. Ansonsten klingt Augur Nox mehr nach einer Sammlung von Ideen als wie ein fertiges Album Für Fans gibt es die Scheibe auch auf grünem und weissem Vinyl. Vorher aber unbedingt an testen.
Tristan   

Punkte: 5.5 von 10
TOJA – Sad Songs Of Hope
Pure Rock Records/Non Stop Music
Mit „Sad Songs Of Hope“ bringen die Rocker aus dem hessischen Mühlheim in Deutschland schon ihr 4. Album unter die Leute und können bereits auf eine fünfzehnjährige Bandgeschichte zurück blicken. Ihr Musikstil richtet sich an den der bekannten Grössen wie Whitesnake, Journey oder Magnum, was leider nicht gleich bedeutet, dass sie deren Qualitäten ebenfalls besitzen. Auf mich wirkt der Release eher unspektakulär und die Produktion wirkt im Vergleich zu ähnlichen Releases sehr dumpf. Auf „Sad Songs Of Hope“ bekommt man 13 sehr schlichte Rocksongs von einer – meiner Meinung nach - mittelmässigen Stimme vorgetragen, die stellenweise von Chorgesängen untermalt wird. Bei den Unmengen von CD-Releases kann ich mir gut vorstellen, dass die Hessen mit dieser Veröffentlichung wohl eher nicht ganz vorne mitspielen können. Wer das Album dennoch antesten möchte, hier zwei Anspiel-Tipps: „Day And Night“ oder „Rising High“.
Liane P.   

Punkte: 5.5 von 10
JAVELIN – Fragments Of The Inner Shadow
Pure Underground Records/Non Stop Music
Diesen Monat ist es echt schwierig, was Gescheites zum Besprechen zu bekommen… Wiederum quäle ich mich durch tausendmal gehörte Lieder, die nach einer eigenen Identität suchen und irgendwo zwischen Power- und Prog-Metal kurz vor der Bruchladung stehen. Auch hier fehlen die Songs! Das Element, das entscheidet, ob man eine Scheibe nochmals hören will, oder nicht. Ich könnte mir «Fragments Of The Inner Shadow» x-mal anhören, vielleicht würde ich auch immer neue Elemente hören, aber hängen bleibt deswegen nicht viel mehr… Sorry Jungs, ihr gebt sicher euer Bestes und versucht Erfolge zu feiern, aber bei mir seid ihr an den Falschen geraten…
Tinu  

Punkte: 5.0 von 10
AVATARIUM – Avatarium
Nuclear Blast/Warner
Gääähn! Dieses Album ist zäh, nur hat es leider nicht die Konsistenz eines mächtigen Lavastroms, der sich unaufhaltsam seinen Weg bahnt und jedes Hindernis erbarmungslos niederwalzt, sondern eher jene süss-klebriger Melasse, die dir irgendein fieser Plattenfirma-Heini ins Ohr träufelt. Ich will ja nicht respektlos sein, aber die Mitwirkung gestandener Musiker wie Leif Edling (Candlemass, Crux), Marcus Jindell (Evergrey), Lars Sköld (Tiamat) und Carl Westholm (Krux) an dieser Band ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Oder steht jemand von euch auf relativ ungefährlichen Doom, versetzt mit reichlich Gothic - und Classic Rock-Anleihen und gefrontet von einer lieblichen Trällerliese? Denn genau dies geschieht hier während knappen fünfzig Minuten. Ein paar patente Doom-Riffs treffen auf viele ruhige, zuweilen echt kitschige Momente, in denen Fräulein Jennie-Ann Smith ihre samtige Stimme garantiert nicht überstrapaziert, viel Pathos und Drama, fertig ist das Erfolgsrezept, das die Talentsucher von Nuclear Blast davon überzeugt hat, diese Band nach lediglich achtmonatiger Existenz unter Vertrag zu nehmen. Das hier ist eher was für den unkritischen Metal-Mainstream, echte Doomheads werden die Nase rümpfen, sorry Leif.
Mirko B.  

Punkte: 5.0 von 10
NEUROTIC NOVEMBER – Anunnaki
Victory Records
Die Florida Death-Coreler Neurotic November schicken ihr Debüt in den Ring zwecks Begutachtung durch die hüpfende und slam-dancende Dreiviertelshorts - und Caps-Fraktion. Ganz toll und natürlich megabrutal der Stoff, nur hinterlässt „Annuaki“ bei mir lediglich genau jenen Gesichtsausdruck, der sich augenblicklich einstellt, wenn mich jemand mit irgendwelchem langweiligen Scheiss voll labert. Nicht dass der Fünfer völlig talentfrei wäre, technisch ist da durchaus einiges Können auszumachen, und auch in Sachen Produktion wurden mir schon weit schlimmere Akustik-Verbrechen untergejubelt, aber spätestens nach dem mit völlig überflüssigen Rap-Parts „aufgepeppten“ Track „Nonchalant“ nutzt sich die Sache arg ab, da man spätestens hier das ewig gleiche Strickmuster erkannt hat. Höllisch tief gestimmte Gitarren begleiten in bester Djent-Manier die Bassdrum, hier und da ein schräges Solo, viele Stop Breaks und dazu ein hysterisch schreiender und growlender Sänger, das war’s dann schon. Die oben erwähnte Zielgruppe wird begeistert sein, ich bin hingegen bei diesem akustischen Zäpfchen nur froh, dass ich es hinter mich gebracht habe.
Mirko B.    

Punkte: 4.8 von 10
BLACK DAFFODILS – Broken Flower
7Hard
Zugegeben – mit diesem Bandnamen und Albumtitel hat man von Beginn weg einen schweren Stand. Bei aller Bemühung darüber hinwegzublicken, macht sich aber spätestens nach dem zweiten Track Ernüchterung breit. Wenn Sängerin Andrea Weiss loslegt tauchen vor dem inneren Auge rosarote Einhörner auf, die einen Ringeltanz um einen Regenbogen machen. Während dem die Gitarren zweckdienlich eingesetzt werden und zwischendurch auch anständig rocken, verpassen die Begleitakkorde des Piano mehrheitlich ihre Wirkung. Melodielinien, welche sich im Bandgefüge generell besser für besagtes Tasteninstrument eignen, sind wenige vorhanden und wenn dann von sehr mässiger Qualität. Eine der wenigen Ausnahmen bildet hierbei ‚Your Painkiller‘. Keyboarder Chris Höfner sollte zwingend nochmals über die Bücher und auf solch schlechte Synthieklänge wie im Song ‚Bother‘ oder ‚Give My All To You‘ verzichten. Die Songs sind harmonisch selten interessant und wenn dann entstehen Reibungen die wohl eher ungewollt sind. Wenige Refrains wie in ‚The Sighing‘ sorgen immerhin für einen Aufhorcher, viel mehr aber auch nicht. In ‚The One I Was‘ werden zur Abwechslung auch noch männliche Growls hinzugefügt. Die sind zwar ok, den Gesamteindruck vermögen sie aber nicht zu verbessern. Von einem Kauf ist bei dieser Scheibe dringend abzuraten.
Patricia L.    

Punkte: 4.8 von 10
SIGNUM REGIS – Exodus
Ulterium Records
Eine weitere melodische Speed-Metal-Truppe versucht sich den Weg, aus der grossen Flut, ans Licht zu bahnen. Alleine die singenden Gastbeiträge von Göran Edman und Mike Vescera hauen die Scheibe aber nicht aus dem Mittelmaas heraus. Die Truppe liest sich anhand der Bandmembers wie ein Projekt und so hört es sich auch an. Auf einem verspielt Niveau fehlt den Songs der rote Faden und man wünscht sich, dass weniger hier auch mal mehr wäre. Ein weiteres belangloses Album, bei welchem Alice Cooper sagen würde: „Schaut euch bei den Grossen ab, wie man richtige Songs schreibt!“
Tinu    

Punkte: 4.5 von 10
LUMBAR – The First And Last Days Of Unwelcome
Southern Lord
Ist gar nicht so einfach, was über diese Truppe herauszufinden. Es scheint sich, nach einigem Graben und Wühlen, um ein Projekt dreier Herren zu handeln, die einzeln bei YOB und TAD / Brothers Of The Sonic Cloth gespielt haben und nun etwas auf Platte gebannt haben, das eine Schnittmenge zwischen Drone, Doom und Psychedelic darstellen soll. Die Tracks sind insofern abwechslungsreich, allerdings gleichzeitig auch sehr verworren, ergeben irgendwie keinen Sinn und gleichzeitig aber doch. Anstelle von ‚normalen‘ Tracktiteln werden lediglich Tage angegeben. Ist mal was Neues. Allerdings kann es mitunter sehr schwierig sein, sich in diesen Soundlandschaften zurechtzufinden. Oder man stellt es als Herausforderung dar. Nun, wie dem auch sei: Lumbar scheinen zu wissen, was sie tun, allerdings sollte man offensichtlich ein Liebhaber der schrägeren, vertrackteren und auch gröberen Tönen sein, um sich in „The First And Last Days Of Unwelcome“ zurechtzufinden. Irgendwie passt der Titel recht gut zum Album – nomen est omen.
Toby S. 

Punkte: 4.5 von 10
GEHENNA – Unravel
Indie Recordings/Irascible
Acht Jahre liessen sich die Norweger von Gehenna Zeit, um ein neues Album aufzunehmen. In dieser Zeit haben die beiden Gitarristen mit Throne of Katarsis ganze zwei Scheiben veröffentlicht. Doch leider scheint sich die Langeweile auch auf die neuste Gehenna auszubreiten. So reihen sich von ‚The Decision‘ bis ‚Death Enters‘ monotone Riffs in höchstens zwei unterschiedlichen Tempi aneinander, ohne dass grossartige Emotionen dabei entstehen. Die Stimme mag eindrücklich heiser Krächzen, ist aber zu ungenau rhythmisiert und klingt daher auch eher mittelmässig. Was bei Mayhem damals funktioniert hat, kann man heute nicht so einfach kopieren. Oder, anders ausgedrückt: «Unravel» versinkt in der Belanglosigkeit.
Tristan    

Punkte: 4.0 von 10
EPHEL DUATH – Hemmed By Light, Shaped By Darkness
Agonia Records
Okay, dass Ephel Duath mir nicht speziell gefällt, hat sich bereits bei der letzten EP gezeigt. Nicht anders läuft es beim neusten Werk der Deutschen, die ersten zwei Tracks sind eine reine Qual. Über die bestimmt ganz anspruchsvolle, kaum begreifbare Rhythmusarbeit könnte man ja noch hinweg sehen, aber die Stimme lässt mich die Wände hoch gehen. Kein Konzept, eine miese Umsetzung irgendwo zwischen Singen und Schreien, möglichst vorbei an allen richtigen Tönen. Und das Beste daran: es scheint kein Ende zu nehmen. Weder das tolle Cover noch die ganzen Gastmusiker können daran was ändern. Die einen nennen es progressiv, ich nenne es mühsam. Es braucht tatsächlich einiges an Mühe, bei Liedern wie ‚Those Gates To Nothing‘ sitzen zu bleiben. Die pervertierte Version eines Duetts geht so gewaltig an die Nerven, das muss man fast selber hören um es zu glauben. Das Album beinhaltet aber noch weitere sieben verkrampfte Versuche, unkonventionell und eigen zu klingen. Das wenigstens ist gelungen. Applaus gibt es dafür aber keinen.
Tristan    

Punkte: 4.0 von 10
WOLVES IN THE THRONE ROOM –
BBC Sessions 2011 Anno Domini (EP)
Southern Lord
Mit diesem 2 Track-Output, welches zwei Tracks vom vorhergehenden Album „Celestial Lineage“ beinhaltet, werfen uns die Schwarzwurzel-Fans etwas vor die Füsse, von dem man sich fragen muss: War das wirklich notwendig? Zwar sind die Tracks, wie der Titel schon sagt, während der BBC-Sessions entstanden, jedoch gross eine Veränderung mag man nicht zwingend bemerken – jedenfalls als Laie. Zudem bleibt die Frage, warum man für diese Single Geld hergeben sollte, wenn man doch für ein wenig mehr ein komplettes Album bekommen kann. Fazit: nur für Sammler.
Toby S.  
  
Punkte: keine Wertung
CD Reviews Archiv
Juli 2000  August 2000  September 2000  Oktober 2000
November 2000  Dezember 2000  Januar 2001  Februar 2001
März 2001  April 2001  Mai 2001  Juni 2001  Juli 2001  August 2001
September 2001  Oktober 2001  November 2001  Dezember 2001
Januar 2002  Februar 2002  März 2002  April 2002  Mai 2002
Juni 2002  Juli 2002  August 2002  September 2002  Oktober 2002
November 2002  Dezember 2002  Januar 2003  Februar 2003
März 2003  April 2003  Mai 2003  Juni 2003  Juli 2003  August 2003
September 2003  Oktober 2003  November 2003  Dezember 2003 
Januar 2004  Februar 2004  März 2004  April 2004  Mai 2004
Juni 2004  Juli 2004  August 2004 September 2004 Oktober 2004
November 2004  Dezember 2004  Januar 2005  Februar 2005
März 2005 April 2005 Mai 2005 Juni 2005  Juli 2005  August 2005
September 2005  Oktober 2005  November 2005  Dezember 2005
Januar 2006  Februar 2006  März 2006  April 2006  Mai 2006

Juni 2006  Juli 2006  August 2006  September 2006  Oktober 2006
November 2006  Dezember 2006  Januar 2007  Februar 2007
März 2007  April 2007  Mai 2007  Juni 2007  Juli 2007  August 2007
September 2007  Oktober 2007  November 2007  Dezember 2007
Januar 2008  Februar 2008  März 2008  April 2008  Mai 2008
Juni 2008  Juli 2008  August 2008  September 2008  Oktober 2008
November 2008  Dezember 2008  Januar 2009  Februar 2009
März 2009  April 2009  Mai 2009  Juni 2009  Juli 2009  August 2009
September 2009  Oktober 2009  November 2009  Dezember 2009
Januar 2010  Februar 2010  März 2010  April 2010  Mai 2010 
Juni 2010  Juli 2010  August 2010  September 2010  Oktober 2010

November 2010  Dezember 2010  Januar 2011  Februar 2011
März 2011  April 2011  Mai 2011  Juni 2011  Juli 2011  August 2011
September 2011  Oktober 2011  November 2011  Dezember 2011
Januar 2012  Februar 2012  März 2012  April 2012  Mai 2012  Juni 2012
Juli 2012  August 2012  September 2012  Oktober 2012  November 2012
Dezember 2012  Januar 2013  Februar 2013  März 2013  April 2013
Mai 2013  Juni 2013  Juli 2013  August 2013  September 2013 
Oktober 2013